erstaunlich, was man für ein echo erzeugen kann, wenn man ein paar tausend oder gar hunderttausend euro mit einer veranstaltung verbrennt, auf der man die halbe branche durchfüttert, fortbildet, abfüllt und eine plattform bietet. das echo fassen der fischmarkt und die sichelputzer zusammen, die essenz der veranstaltung („Das Publikum war eigentlich weniger Web 2.0 als vielmehr Anzug und Krawatte.“), fasst stephan uhrenbacher, wie ich finde, passend zusammen. erstaunlich wie viel ahnungslosigkeit, skepzis und offenbar experiemtierangst selbst in der „branche“ herrschen.
aber sogar thomas promny schien sich prächtig amüsiert zu haben, auch wenn er die meiste zeit über grimmig guckte und sich offenbar darüber beschwerte, dass ihm einige „dünnhäutige“ zeitgenossen rechnungen zu schreiben drohten. auch sein auto habe ich nicht gesehen.
Das Schlußpanel war sehenswert, vor allemVolker Glaeservon Yahoo!. Er hat es klar vorgezogen, seinen Arbeitgeber in den höchsten Tönen zu lobpreisen anstatt auch nur im Ansatz eine einzige Frage zu beantworten. Soetwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
ich bin auch mal gespannt auf die videos von der veranstaltung um zu hören wie er johnnys anmerkung zu yahoo./.china ausweicht. live habe ich davon rein akkustisch nämlich nix von mitbekommen.
auf dem podium wird jetzt heftig abschlussbilanz gehalten. was bringt die zukunft? die zukunft ist der user. das internet wird dezentraler, meint der typ von „jah-hu“ (so sprechen die insider „yahoo“ aus). ich könnte parallel auch mal bilanz ziehen. einerseits, thomas knüwer ist nicht nur ein klasse blogger, sondern auch ein auffällig guter, lockerer moderator. matthias schrader sieht dem simyo-mann verdammt ähnlich. heiko hebig hat abgenommen. johnny haeusler is ne coole sau, das geheimnis eines guten bloggers, improvisieren können, verkörpert er perfekt. kalte büffets und kostenloses catering liegen mir sehr. (live-)bloggen ist fast so anstrengend wie formel1-autos zu fahren; oben heizt einem der laptop ein, unten in ledersesselchen staut sich die luft und der saft im anzug (alternative: im stehen live-bloggen). man muss nicht, wie ich, nur blödes zeug von einer veranstaltiung bloggen. man kann das auch sehr sorgfältig und fundiert tun.
das büffet eben in der mittagspause war hervorragend besucht. auch ganz lecker, so teigrollen, reisrollen, schnittchen. ich habe mich geschickt von der seite angepirscht. das ging einigermassen gut, weil das büffet so lang war. hoffentlich hat mich keiner dabei beobachtet oder schlimmer noch, hoffentlich bloggt das keiner, dass ich mich beim büffet an allen vorbeigepfuscht habe.
was machen die anderen blogger hier auf der veranstaltung? die next10years-tags bei technorati sind noch nicht so befriedigend. mehr gibts schon bei flickr zum tag next10years (siehe auch röll) zu sehen.
oliver gassner stenografiert wie ein irrer. christiane link notiert sich dinge auf einen block. lyssa sitzt neben mir und lachte eben kurz über dieses bild. thomas knüwer stellt stefan kellner jetzt fragen. die antworten kann man, da bin ich sicher, bei oliver gassner nachlesen. fragen jetzt auch aus dem publikum, vornehmlich reflektieren die fragen unverständnis. so wie es aussieht muss plazes noch eine menge dafür tun um verstanden zu werden wozu dieses plazes eigentlich dienen soll.
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ich habe mich ja immer gefragt wohin das mit plazes gehen soll. begeistert hat mich die idee von plazes von anfang an, vor allem weil sie so viele nebeneffekte hat, sei es eine benutzergenerierte sammlung von hotspots, taggen im sinne von verschlagworten und ins netz transportiern von physischen orten, leute und dinge finden, kurz: physische orte mit virtuellen dingen verknüpfen. weder ist die kritische masse bei plazes erreicht, noch hebt plazes nutzermässig gerade ab. aber er hob während seines vortrages einmal sein handy hoch und sprach davon, dass plazes ja bald auch mit dem handy funktionieren solle. der schritt ist logisch und wohl mit einer alpha version auch schon vollzogen, aber in der tat ist der schritt von den wifi-netzen in die gsm oder umts netze sicherlich ein ganz grosser und spannender.
[nachtrag] stefan nach der veranstaltung gefragt, plazes für gsm-netze ist derzeit in closed beta. er versprach mir einen zugang zu schicken. lecker.
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vor der kleinen pause, nach stefan von plazes sprach thomas madsen-mygdal von 23. 23 ist ein foto-plattform auf der benutzer bilder mit anderen teilen, ordnen und taggen können. sounds familiar? ja. ich habe leider nicht ganz mitbekommen wie alt der dienst ist, aber er hatt gegenüber flickr einen grossen vorteil. er gehört nicht zu einem fragwürdig agierenden verein. thomas madsen-mygdal musste den moderator thomas knüwer auch aerst fragen: „you could also ask the flickr question …“ — seine antwort war dann, dass typische microsoft argument in richtung „choice“: „reality is bigger than flickr.“ die menschen benutzen eben viele dienste für viele verschiedene dinge. ein weiteres argument: „open standards“. keine ahnung was an 23 dran ist, ix muss mir das mal genauer angucken (siehe auch thomas gassners stenogramm).
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jetzt redet stephan uhrenbacher von qype über qype. huch, er gibt schon weiter an johnny haeusler. er sei „durch“. er bezeichnet johnny als den „führenden blogger“. hihi.
johnny fing dann plötzlich an gitarre zu spielen und zu singen: „london calling“. danach erklärt er, der song hätte 4 akkorde und viel mehr einfluss auf die menschen gehabt, als 1000 powerpoint-präsentationen. fakt ist, dass als johnny gespielt hat mehr leute die veranstaltung verlassen haben, als bei jeder powerpoint-präsentation vorher. trotzdem sind noch einige zuhörer hier. die zerfragen jetzt qype: „sicherheit“, „spam“, „rufmord“, „sicherheit?“, „sicherheit!“, etc. johnny werden keine fragen gestellt, obwohl er doch nachgewisenermassen viel lustigere antworten als stephan uhrenbacher gibt.
ah, jetzt doch eine frage an johnny. wo sind die grenzen beim bloggen? lange antwort, kurz zusammengefasst: das nebeneinander von werbung und inhalt muss getrennt bleiben.
in diesem sinne fragt thomas knüwer johnny jetzt auch nach der opel-aktion. lange antwort, kurz zusammengefasst: es kommt drauf an. vor allem käme es auf die art wie es gemacht wird an. johnny bekennt sich zur transparenz (quasi), solange sauber an der werbung oder dem sponsoring dranstehe, dass es werbung oder sponsoring sei — fein. für sich behauptet er: er könne und wolle soetwas trennen, aber fürchtet dass nicht jeder sauber trennen könne.
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das frage-antwort spiel war dann noch ganz spassig, johnny machte sich unter anderem über skype, verzeihung qype lustig (ob man sich nicht mal nen coolen namen ausdenken könne, früher hatten alle zwei „o“ im namen, jetzt alle ein „ype“). ein zuhörer fragte mich zwischendurch mal […] das hab ich jetzt vergessen was ein zuhörer fragte, weil ich unterbrochen wurde von zwei netten gesprächen. da durfte ich dann off the record plaudern, „geht das? bitte nicht bloggen“. das gute an diesen multitasking-bloggern ist ja, dass die zwischen strom suchen, flickern, opeln, tags checken, kommentare lesen, eh alles vergessen.
aufm klo war ich dann doch nicht alleine, hörte auf dem weg dorthin aber matthias schrader noch sagen, dass wir heute auch etwas von „microsoft vista“ hören würden. also auch ein bisschen zukunftsmusik. doll. vielleicht hören wir von ulrich eitler auch ob vista vor dem jahr 2010 erscheinen wird. ich spüre schon die dampfschwaden wabbern.
jetzt keynotet andreas weigend, dessen herausstelllungsmerkmal ist, dass er ständig „whebbtuhoh“ und „wäll“ sagt. er meint er müsse ein wenig mehr ausholen und fängt damit an die funktionsweise von google und technorati zu erklären. eine gute gelegenheit nochmal aufs klo zu gehen oder die blase nochmal mit dem reichhaltigen, teilweise von tschibo gesponsortem getränkeangebot aufzufüllen, während andreas weigend „daaaaags“ und „blooooooogs“ erklärt.
matthias schrader redet. er erklärt gleich warum web 2.0 so „sexy“ sei. der kongress sitzt. ein paar stehen noch. ein blogger, extrem viele dunkle anzüge, viel business-bullshit-sprech an den nebentischen eben. meine blase läuft alle 10 minuten voll, habe mich sicherheitshalber in die nähe der herren toilette gesetzt. deshalb wird dieser blogeintrag auch ganz kurz, ich will ihn noch flott vor dem nächsten gang abschicken.
übrigens sind 80 prozent aller deutschen online. auf dem kongress sind es ungefähr vier prozent. und einer aufm klo.
das mit dem kostenlosen wlan klappt bei den next10years ja schonmal. auch nebenan, leicht holprig, im biergarten. gleich mal getaggt. ich bin jetzt die next10hours hier.
im moment, solange ich auf den opel warte, testfahre ich den ice. nicht umsonst, im gegenteil, ich bezahle dafür. aber was man in so einem ice alles machen kann: am bahnsteig blogger mit ner currywurst treffen, bloggtexte verfassen, pinkeln, bier trinken, in den speisewagen gehen, den film von der bloglesung in hamburg gucken. mal schaun ob man das mit nem opel auch machen kann und wenn ja wie. ich werde berichten. morgen blogge ich den ganzen tag aus hamburg . wahrscheinlich. opelloses warmbloggen quasi.
die toten hosen sind halt auch nur geldgeile pappnasen. „punk“ ist offensichtllich nur so ein etikett dass man sich für talkshows oder das plattencover auf den arschcampino klebt. offensichtlich sind die toten hosen auch komplett schmerzfrei, einerseits mit johnny haeusler kooperieren, andererseits mit jamba. und da jamba nicht die versprochene kohle abliefert, zieht der punk sich seinen anzug an und geht in den gerichtssaal.
am besten ist ja der naive glaube von den toten hosen, dass jamba mehr von der pathetischen spacken-scheiss-mucke verkauft hätte, wenn sie mehr dafür geworben hätten. was für eine kranke, bigotte denke, was für ein primitives menschenbild, was für bigotteheuchler.
[nachtrag 10.05.2006]
die toten hosen sind wohl etwas überrascht nicht als helden gefeiert zu werden und legen einige tage nachdem die meldung durch die presse gefegt wurde eine offizielle stellungnahme nach. sie fühlen sich „missverstanden“ und verpassen die chance deppen wie mir zu erklären wie man gegener der vermarktungsweise von jamba sein kann, gleichzeitig aber juristisch auf die korrekte durchführung dieser vermarktungsweise drängt. weils ums prinzip geht? achso. that’s punk. spenden wollen se nun plötzlich auch alles. [via rammblog]
die lesung war wunderbar. weil ich meinen opel wohl erst mitte der woche bekomme, durfte ich nochmal die bahn benutzen um nach hamburg zu kommen. nur 40 minuten verspätung hatte der zug, auf der rückreise 30 minuten stillstand irgendwo auf der strecke wegen eines „kleinen technischen defekts“. eine schöne vorbereitung auf die erneute teilnahme am individualverkehr, hoffentlich ab mittwoch.
die qualität der lesung war, wie erwartet, höchst anständig. trotz der tropischen hitze im saal, kam keine langeweile auf. umgehauen hat mich mal wieder der herr paulsen mit seiner wunderbaren geschichte mit der stehengelassenen freundin. immer wieder eine neuentdeckung, der paulsen. die anderen vortragenden die ich trotz der verspätung noch mitbekommen habe, möchte ich ganz pauschal und heftig bauchpinseln: supa!
besonders schön sind lesungen auch, wenn sie vorbei sind oder pause machen. wenn sich dann blogger von denen man selbst fan ist als fans von einem selbst vorstellen, dann macht einem das den abend. zum frühstück habe ich mir eine portion friede, freude und eierkuchen gegönnt, so harmonisch und schön war der abend. kann ich öfter haben.
olli dittrich zitiert wonder, die süddeutsche dittrich, ix die süddeutsche:
Und Olli Dittrich fügt hinzu: „Wir werden ganz sicher nicht vergessen, was Stevie Wonder einmal gesagt hat: »Wenn du glaubst, du bist die Nummer eins, beginnt dein Weg nach unten«.“ (weiterlesen)
am ostbahnhof lagen zwei grosse pfützen kotze im gang zum reisecenter. daneben eine reinigungskraft die den boden kehrte. zwei ältere damen versicherten sich gegenseitig, dass der mann die kotze entfernen müsse. der kehrte aber lieber unbeteiligt weiter, um die kotze herum.
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in der ubahn haltestelle feldstrasse beobachtete eine junge dame, die ellenbogen auf die oberschenkel gestützt, gebannt ihre eigene kotze. eine riesige pfütze. muss irgendwas interessantes drin schwimmen, warum sollte sie sonst die ganze zeit drauf starren?
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der typ gegenüber ist fitnestudio gestählt, gebräunt, tätowiert und mit einetr aufgedonnerten ische mit polnischem akzent geschmückt. er hat einen irokesenschnitt, nicht wie beckham damls, sondern mit rasierten seiten. hinten wird die irokese schon licht.
ich bin kein barbara sichtermann fan. popetown habe ich auch nicht gesehen. aber was sie heute im tagesspiegel schrob, das gefiel mir:
Herr Gott, erkläre du deinen Geschöpfen, dass die Gefühle, mit denen du sie ausgestattet hast, ob nun religiös oder nicht, keineswegs nur dazu da sind, umschmeichelt, sondern auch dazu, verletzt zu werden. Sonst können sie nicht reifen. Seit dem Zeitalter der Aufklärung wissen wir, dass auch religiöse Gefühle ihre Infragestellung brauchen, alles andere wäre Dogmatismus.
aus taktischen und politischen überlegungen hat das berliner abgeordnetenhaus am donnerstag in einer nichtöffentlichen sitzung ein bleiberecht für die kurdische familie aydin abgelehnt:
Das Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag ein Bleiberecht für die kurdische Familie Aydin abgelehnt. SPD und CDU votierten gegen einen entsprechenden Antrag der Grünen. Die FDP stimmte mit einer Ausnahme zu. Auch drei Abgeordnete der Linkspartei/PDS votierten dafür, der Rest enthielt sich oder nahm an der Abstimmung nicht teil. Die Öffentlichkeit wurde von der Debatte aus Datenschutzgründen ausgeschlossen. (weiterlesen)
für mich ist die spd trotz ihres happy-schwulen lebensfreude-vorgaukel-vorturners absolut unwählbar geworden. wowereit steht einer partei vor die lieber den grünen eins auswischt als menschliche grösse zu beweisen. widerlich.
und wer hats zuerst rausposaunt?
richtig. ix. jetzt hat spon es ausversehen oder vorab oder unabgesprochen oder was auch immer rausposaunt und kurz danach wieder rausgenommen, nämlich dass ehrensenf jetzt täglich bei spon sendet.
Internet TV : Ehrensenf begeistert die Netzgemeinde Skurrile Netzfundstücke, schräge Websites und die bizarrsten Meldungen des Tages: Das Ehrensenf-Team findet sie alle und mixt sie zu einem unwiderstehlichen Humor-Cocktail. Die unkonventionellste Nachrichtenshow im Netz. Jeden Tag Ehrensenf. Jeden Tag auf SPIEGEL ONLINE. mehr... (screenshot)
ok. bekloppt und übereuphorisch formuliert, aber deshalb muss man den artikel doch nicht gleich löschen!
Hinter Ehrensenf [stehen] Leute, die von Anfang an auf Grösse und Reichweite gesetzt und das auch mit mitunter hanebüchernen Nutzerzahlen in die Medien kommuniziert haben.
heute aus den refern gefischt, eine liste mit den „fünfzig besten Blogs“.was ich auch immer so rede:
www.wirres.net Der Autor über seinen Blog: Das Schlechte und gleichzeitig das Gute an dieser Webseite ist, dass sich hier kaum einer zurechtfindet, mich eingeschlossen.