kraft durch scheis­sen

felix schwenzel

mei­nen zi­vil­dienst, ich habe das schon öf­ter mal er­wähnt, habe ich in ei­ner ein­rich­tung ver­rich­tet, in der er­wach­se­ne be­hin­der­te leb­ten. eine von an­tro­po­so­phen ge­führ­te „le­bens­ge­mein­schaft“. ne­ben mei­ner täg­li­chen ar­beit in der holz­werk­statt war ich ei­ner haus­ge­mein­schaft an­ge­schlos­sen, in der ich ein zim­mer­chen hat­te, ge­füt­tert wur­de und mor­gens und abends ein paar pfle­ge­auf­ga­ben über­nahm. zwei drei män­ner brauch­ten mor­gens und abends et­was hil­fe beim wa­schen und zäh­ne­put­zen. die­se ar­beit teil­te ich mir mit mei­nem „haus­va­ter“. et­was in­ten­si­ve­re pfle­ge brauch­te wal­de­mar, ein etwa 50 jäh­ri­ger ziem­lich at­trak­ti­ver mon­go­lo­ider mann, lei­der durch das für ei­nen mon­go­li­den ziem­lich re­spek­ta­ble al­ter be­reits et­was ver­wirrt.

das mit der ar­beit ging nicht mehr so gut, die ge­schick­lich­keit und kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit wa­ren nicht mehr das was sie mal wa­ren, bei es­sen rutsch­te im­mer et­was vom tel­ler, er brauch­te bei vie­len all­täg­li­chen din­gen ein biss­chen hil­fe. auch auf dem klo, liess man ihn dort al­lei­ne, ging un­ter um­stän­den eine rol­le klo­pa­pier drauf, ohne dass das ein stück pa­pier schmut­zig wur­de, da­für war da­nach das klo ver­stopft. ein­ge­schlif­fe­ne din­ge wie zur mor­gens zur ar­beit ge­hen oder das an und aus­zie­hen gin­gen aber noch (as­ser schlei­fe bin­den).

mon­go­lo­ide, sag­te mei­ne haus­mut­ter, sei­en ein ei­ge­nes „völk­chen“. ein biss­chen hat­te sie da­mit recht. fast alle sind sehr freund­lich, manch­mal so­gar über­mäs­sig freund­lich, lä­cheln viel und sind char­mant. wal­de­mar war ein aus­ge­spro­che­ner frau­en­freund. wenn er eine frem­de frau sah, strahl­te er sie an und be­schmiss sie mit kom­pli­men­ten: „schöööö­ne frau!“. dann seufz­te er und ver­such­te mit sei­nen bli­cken zu flir­ten. mich hielt er da­mals auch manch­mal für eine „schööö­ne frau!“, sein au­gen­licht war trotz bril­le nicht mehr das bes­te und ich trug da­mals die haa­re lang. ich war ja schliess­lich zivi. mon­go­lo­ide sind nicht nur meist un­glaub­lich freund­lich, oft auch sehr touchy, sie su­chen den kör­per­kon­takt und ver­ge­wis­sern sich ge­gen­sei­ti­ger sym­pa­thie durch kör­per­kon­takt. auch zu die­ser re­gel gab es aus­nah­men, im haus ge­gen­über leb­te ei­ner der im­mer sehr ernst, fast grim­mig guck­te. er nahm al­les sehr ernst, lä­chel­te nie und war sehr pflicht­be­wusst, bei der ar­beit wie in sei­ner frei­zeit, wäh­rend der er, wie man mir sag­te, pas­sa­gen aus der bi­bel ab­schrieb. auch ach­te­te er sehr auf sei­ne zun­ge, die fast nie zu se­hen war. mon­go­li­de sind nicht be­son­ders in­tel­li­gent, aber aus­nahms­los schlau. sehr schlau. sie ha­ben ein sehr aus­ge­präg­tes sen­so­ri­um für stim­mungs­schwan­kun­gen ih­rer um­ge­bung und sind tol­le trös­ter, also sehr em­pa­thisch. man­che sind sehr red­se­lig und elo­quent, man­che stumm, man­che plap­pern stän­dig vor sich hin. alle die re­den kön­nen ha­ben ein aus­ge­präg­tes na­mens­ge­däch­nis und ma­chen re­gen ge­brauch von ih­rer na­mens­kennt­nis, das ha­ben sie ge­mein mit so­zi­al­ar­bei­tern und ge­coach­ten po­li­ti­kern („das lie­be frau mer­kel, um, äh, chris­ti­an­sen ist mei­ne, um, äh, mei­nung“). ei­ner im dorf lief im­mer rück­wärts, ei­ner lief erst, wenn man ihn an­schob. also durch­aus ein „völk­chen“, aber eins mit aus­ge­präg­tem in­di­vi­dua­lis­mus.

im lau­fe mei­nes zi­vil­diens­tes vert­schlech­ter­te sich wal­de­mars zu­stand. er ent­wi­ckel­te sym­pto­me von par­kin­son, sei­ne hän­de zit­ter­ten und ver­krampf­ten sich, die kon­trol­le sei­ner bla­se liess nach, er fing an angst vor hö­hen zu ent­wi­ckeln und an al­lem rum­zu­zup­fen was er in die hän­de be­kam. das zup­fen wur­de in der we­be­rei zu sei­ner haupt­be­schäf­ti­gung, dort zupf­te er wol­le. lei­der konn­te er da­mit in sei­ner frei­zeit nicht mehr so recht auf­hö­ren. er fing an an sei­nen mit­be­woh­nern zu zup­fen, zer­zupf­te sei­ne pull­over und die win­deln die wir ihm mitt­ler­wei­le nachts an­le­gen muss­ten.

al­les halb so schlimm, denn er hat­te noch ein paar le­bens­freu­den, das es­sen be­rei­te­te ihm nach wie vor gros­ses ver­gnü­gen, er lieb­te mu­sik, sei­ne ar­beit und mich moch­te auch im­mer mehr, je schlech­ter sei­ne au­gen wur­den („schö­ne frau“).

ire­nd­wann ka­men aber ernst­haf­te kör­per­li­che pro­ble­me hin­zu, ir­gend­wel­che ma­gen-darm-ge­schich­ten, die eine klei­ne ope­ra­ti­on in­di­zier­ten. bei ei­ner der vor­un­ter­su­chun­genh war ich da­bei, wal­de­mar soll­te en­do­sko­pisch un­ter­sucht wer­den. die schwes­tern woll­ten ihm ei­nen auf­lauf ein­lauf ma­chen, und drück­ten ihm 4 von die­sen vor­ge­fer­tig­ten beu­teln mit salz­lö­sung in den end­darm (eine da­von reich­te an­geb­lich in der re­gel). kei­ner der beu­tel­in­hal­te er­blick­te in den nächs­ten 4 stun­den wie­der das ta­ges­licht, wal­de­mar hielt zu un­ser al­ler er­stau­nen an sich. der arzt muss­te im trü­ben en­do­sko­pie­ren.

von der spä­te­ren ope­ra­ti­on er­hol­te sich wal­de­mar im prin­zip ganz gut, es schien so­gar wie­der ein biss­chen auf­wärts zu ge­hen. die pha­se der bes­se­rung hielt al­ler­dings nicht lan­ge. lang­sam aber si­cher beug­te sich wal­de­mars kör­per, er ver­krampf­te im­mer mehr, al­ter­te ra­pi­de. er muss­te bald wie­der ins kran­ken­haus. ir­gend­wann lag er auf der in­ten­siv­sta­ti­on, wir er­war­te­ten dass er ster­ben wür­de und rie­fen sei­ne letz­ten ver­wand­ten, sei­ne schwes­ter und ih­ren mann zu ihm. ich kann mich noch gut an die ma­schi­ne mit dem ping er­in­nern die sei­ne herz­fre­quenz an­zeig­te. er hat­te sehr un­re­gel­mäs­si­gen herz­schlag, die kur­ven wa­ren bei­na­he chao­tisch und durch­ein­an­der. wal­de­mar däm­mer­te vor sich hin, re­agier­te nicht auf an­spra­che. wir hol­ten ei­nen pries­ter, der ihm die letz­te ölung ge­ben soll­te. ich sah al­ler­dings, dass das was der pries­ter mach­te, wal­de­mar of­fen­bar sehr un­an­ge­nehm war. un­ter der hand des pries­ters reg­te sich wal­de­mar erst­mals wie­der, ich konn­te se­hen wie er sich der ver­an­stal­tung ent­zie­hen woll­te, ihm fehl­te le­dig­lich die kraft dazu. er stemm­te sich ge­gen den tod. er stemm­te sich so hef­tig da­ge­gen, dass er als der pries­ter fer­tig war erst­mal kräf­tig in bett schiss. dass das der wen­de­punkt war, er­kann­te ich dar­an, dass wal­de­mars au­gen strahl­ten als eine kran­ken­schwes­ter zum sau­ber­ma­chen rein­kam. hät­te er die kraft ge­habt, er hät­te ge­sagt: „ohh, schööö­ne frau.“ so hat er es halt nur mit den au­gen ge­sagt. nach dem schiss schlug das herz wie­der re­gel­mäs­sig, wal­de­mar war dem tod noch­ein­mal von der schip­pe ge­sprun­gen und leb­te noch ein paar jah­re nach­dem ich mei­nen zi­vil­dienst be­en­det hat­te.

manch­mal den­ke ich, dass es schön ge­we­sen wäre, ihn ein biss­chen frü­her ken­nen­ge­lernt zu ha­ben. und — vor ein paar wo­chen hat das völk­chen wie­der nach­wuchs be­kom­men, mein freund kris­tof und sei­ne frau ha­ben ei­nen sohn mit down-syn­drom zur welt ge­bracht.


leip­zig

felix schwenzel

el­be­werk war in leip­zig:

Dö­ner kos­tet 1,- €. Toi­let­te am Haupt­bahn­hof 1,10 €.

böööööö­se, ich bin so böööööö­se

felix schwenzel

eins der wit­zigs­ten lie­der, ever: böse von knor­ka­tor:

Böööööö­se, ich bin so böööööö­se
Böööööö­se, ich bin so böööööö­se

Ich will bei rot über die Stra­ße ge­hen,
be­son­ders wenn es klei­ne Kin­der se­hen.
Die Ga­bel mit der rech­ten Hand an­fas­sen
und in ei­ner lan­gen Bau­mel las­sen.
Ich eß Nu­tel­la mit dem Löf­fel
und mit dem Mes­ser schnei­de ich Kartöf­fel,
und gibt es nur noch zwei Wurst­schei­ben
dann nehm ich ge­nau nur die­se bei­den.

Böööööö­se, ich bin so böööööö­se
Böööööö­se, ich bin so böööööö­se

Ich öff­ne gleich am ers­ten De­zem­ber
alle Tür­chen vom Weih­nachts­ka­len­der.
Ich will im Bei­sein al­ler erst flüs­tern.
Ich will im Kino mit Pa­pier rum­knis­tern.
Mit neu­en Ho­sen auf Bäu­me stei­gen,
mit nack­tem Fin­ger auf Men­schen zei­gen,
bei Ge­sprä­chen da­zwi­schen plap­pern,
Pop­pel fres­sen, Fin­ger­nä­gel knap­pern

Böööööö­se, ich bin so böööööö­se
Böööööö­se, ich bin so böööööö­se
Böööööö­se, un­sag­bar böööööö­se
Böööööö­se, ent­setz­lich böööööö­se (ly­ri­cal.nl)

[sound­pro­be]

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na­zis eh­ren

felix schwenzel

die eli­te der deut­schen di­plo­ma­ten wünscht sich war­me wor­te für alt-na­zis. wenn ein lin­ker kommt, der frü­her mal ta­xi­fah­rer war und stei­ne ge­wor­fen hat und nicht möch­te, dass alte na­zis war­me wor­te in der aus­sen­mi­nis­te­ri­ums-haus­pos­til­le be­kom­men, dann re­gen sich die nazi-freun­de auf, dar­un­ter ehe­ma­li­ge und ak­ti­ve „bot­schaf­ter“. denn de­ren mei­nung nach sol­len auch alte-na­zis, ehe­ma­li­ge, ver­stor­be­ne nsdap-mit­glie­der, freund­li­che, eh­ren­de wor­te in der schü­ler­zei­tung in der haus­pos­til­le be­kom­men und nicht nur am ran­de na­ment­lich er­wähnt wer­den. wo war da noch­mal der skan­dal?

viel un­er­träg­li­cher als die wei­ge­rung alte na­zis zu strei­cheln fin­de ich die­ses wich­tig, staats­tra­gend und be­trof­fen rum­gu­cken des aus­sen­mi­nis­ters. das wirkt so ver­bis­sen und wich­tig­tue­risch. ma­chen sie sich mal lo­cker herr fi­scher.


der papst

felix schwenzel

der papst scheint laut letz­ten mel­dun­gen zu ster­ben, ein re­ak­tio­nä­res arsch­loch, das mir trotz sei­ne ver­que­ren an­sich­ten im lau­fe der jah­re vor al­lem durch sei­ne mensch­lich­keit und sei­ne selbst­lo­sig­keit re­spekt ab­ge­for­dert hat. der alte mann wur­de mir trotz al­lem sym­pa­thisch. soll­te er jetzt ster­ben, wird es mir nicht schwer­fal­len ihm ein trän­chen hin­ter­her­rol­len zu las­sen.


bar­fuss auf mein han­dy?

felix schwenzel

ich stell mich we­der bar­fuss noch mit schu­hen auf mein han­dy. denn wer be­zahlt wenns ka­putt geht?

[via svenk]

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les­ben­öl

felix schwenzel


who tf is bel­le de jour?

felix schwenzel

ganz klar: ent­we­der heisst bel­le de jour lisa hil­ton oder ste­wart home. fle­sh­bot kann sich nicht ent­schei­den. [räus­per, es geht um die bri­ti­sche bel­le de jour]

der wah­re name der deut­schen bel­le de jour ist üb­ri­gens lisa loch, ihr letz­ter auf­tritt fand in der al­le­gra statt (pos­si­bly dead on ar­ri­val).


jam­ba heisst jetzt ring­to­ne­king

felix schwenzel

ab­zock­ex­pan­si­on. die sam­wers kön­nen es nicht las­sen. blo­gisch hats zu­erst ge­se­hen (via mo­bi­le6). „ST­OPAL­LE“ an 84200 funk­tio­niert nach wie vor (wie bei jam­ba: „ST­OPAL­LE“ an 33333).

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links

felix schwenzel

dank an die lin­ker, die wir­res.net zum viert­meist ver­link­ten deut­schen web­log im zeit­raum des 1.1. bis 29.3.2005 ge­macht ha­ben. nach die­ser sta­tis­tik lie­ge ich so­gar vorm knapp hin­ter dem ver­fick­ten fo­cus on­line. dan­ke le­ser und lin­ker!

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la­chen?

felix schwenzel


die spar­schwei­ne bit­te

felix schwenzel

die bvg schafft es nicht in­ner­halb von 4 wo­chen geld das ein au­to­mat ein­be­hal­ten hat rück­zu­er­stat­ten, ver­langt aber er­höh­tes fahr­geld in­ner­halb von 14 ta­gen zu über­wei­sen (sonst „zu­sätz­li­che kos­ten zu ih­ren las­ten“).

die bvg bit­ten an al­len ecken und en­den in ber­lin um ver­ständ­niss, ent­schul­di­gung und was weiss ich, be­han­delt ihre fahr­gäs­te aber streng nach nach dem wort­laut ih­rer be­för­de­rungs­be­din­gun­gen. null to­le­ranz!

zwar bie­tet die bvg eine ab­sur­de „kun­den­ga­ran­tie“ und tol­le se­mi­na­re für ihre mit­ar­bei­ter:

Zie­le [des Se­mi­nars]: Die Teil­neh­mer ken­nen die Zu­sam­men­hän­ge von Kun­den­zu­frie­den­heit, Kun­den­bin­dung, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Ar­beits­platz­si­che­rung. Sie sind in der Lage, sich in die Si­tua­ti­on des Kun­den zu ver­set­zen und ken­nen den Stel­len­wert ei­nes an­ge­mes­se­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­tens im Rah­men ih­res kun­den­ge­rech­ten Auf­tre­tens.

ich bin al­ler­dings ge­ra­de sehr un­zu­frie­den und habe den grund mei­ner un­zu­frie­den­heit mal ans bvg „Kun­den­dienst/Be­schwer­de­ma­nage­ment“ ge­schickt:

am kar­frei­tag habe ich mei­nen fahr­schein in mei­ner ja­cke im büro lie­gen las­sen (7tage-kar­te, ge­kauft per ec kar­te und ent­wer­tet am 19.03 am ubahn­hof schön­hau­ser al­lee). den ge­dan­ken nichts un­rech­tes zu tun (ich hat­te ja ei­nen fahr­schein) fuhr ich ohne zu­sätz­li­chen fahr­schein mit der m1 vom ha­cke­schen markt rich­tung schön­hau­ser al­lee. da ich mir kei­nes un­rechts be­wusst war, er­griff ich auch nicht die flucht, als zwei schlecht ge­tarn­te fahr­kar­ten kon­trol­leu­re zu­stie­gen und ver­such­te ih­nen die lage zu er­klä­ren. die bei­den wa­ren freund­lich und zu­vor­kom­mend, schrie­ben mich aber auf und hän­dig­ten mir die zah­lungs­auf­for­de­rung aus. al­ler­dings mach­ten sie mir eben­falls hoff­nung das er­höh­te fahr­geld nicht zah­len zu müs­sen wenn ich eine ec-kar­ten-quit­tung vor­wei­sen kön­ne. ich sol­le ein­fach am mitt­woch in die gru­ne­wald­stras­se ge­hen.

der sach­be­ar­bei­ter dort sah das an­ders. die vor­schrif­ten sä­hen kei­ne aus­nah­men vor, kein fahr­schein führt zu er­höh­tem be­för­de­rungs­geld. die 7tage-kar­te sei über­trag­bar, also kön­ne er das er­höh­te fahr­geld nicht er­las­sen. als ich das was er sag­te mit den wor­ten „sie wol­len also von ih­ren vor­schrif­ten kei­nen mil­li­me­ter ab­wei­chen?“ zu­sam­men­fass­te wur­de er ag­gres­siv und fühl­te sich per­sön­lich an­ge­grif­fen: „ich hal­te mich hier le­dig­lich an die vor­ga­ben und brau­che mir von ih­nen nicht zu sa­gen wer ich bin.“ da ich angst hat­te, dass der sach­be­ar­bei­ter be­waff­net sein könn­te wi­der­sprach ich nicht.

of­fen­bar hat­te der mit­ar­bei­ter noch nicht die aka­de­mie kun­den­dienst se­mi­na­re be­sucht, bei dem die teil­neh­mer „die Zu­sam­men­hän­ge von Kun­den­zu­frie­den­heit, Kun­den­bin­dung, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Ar­beits­platz­si­che­rung“ ler­nen. viel­leicht hat ja der sach­be­ar­bei­ter dem die­se email vor­liegt be­grif­fen, dass 40 euro und die zu­frie­den­heit ei­nes ein­zel­nen kun­den nicht wirk­lich ge­gen­ein­an­der auf­zu­wie­gen sind. im­mer­hin be­zah­le ich je­den mo­nat fast 100 euro in ihre au­to­ma­ten ein und bin da­bei äus­serst ku­lant was ihre ver­spä­tun­gen, ver­schmut­zun­gen, un­höf­li­che be­hand­lung durch kon­trol­leu­re und ab & zu un­an­ge­kün­digt aus­fal­len­den nacht­bus­se an­geht.

viel­leicht kön­nen sie mir ei­nen schritt ent­ge­gen­kom­men be­vor ich weg­lau­fe, bzw. fahr­rad­fah­re.

nach dem sen­den des for­mu­lars wur­de mir mit­ge­teilt, dass mein an­lie­gen jetzt „mit den zu­stän­di­gen Fach­ab­tei­lun­gen un­se­res Un­ter­neh­mens aus­ge­wer­tet“ wür­de. so jett bin ich mal ge­spannt ob die mir ihre ver­fick­ten pa­ra­gra­phen jetzt schrift­lich um die oh­ren hau­en.

zur er­in­ne­rung an die bvg-kun­den­dia­log hal­tung, noch­mal die­ser herr­li­che ta­ges­spie­gel ar­ti­kel („BVG-Mann quit­tier­te Bit­te mit Faust­schlag“), von mir am 17.05.2004 ver­linkt.

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der grin­ser

felix schwenzel

aha. der fie­se grin­ser vom 2df, pe­ter hah­ne, hat pe­ter lus­tig ein ab­schieds­buch ge­schrie­ben?

das rum­ge­fröm­mel und wer­te­ge­re­de von hah­ne ist üb­ri­gens noch un­er­träg­li­cher als sein ver­kack­tes dau­er­grin­sen. das grin­sen ist das ei­nes auf-der-stras­se-bon­bons-an-kin­der-ver­tei­ler, die vor de­nen uns un­se­re el­tern im­mer ge­warnt ha­ben und vor dem ich auch heu­te noch ger­ne einnen gros­sen bo­gen ma­che. sonst wäre hah­ne si­cher eine gute be­set­zung für eine art hor­ror-mo­ral-clown.

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cas­ting

felix schwenzel

[ab­tei­lung co­mics in wor­ten] ei­ner muss­te es ja tun, kat­zund­goldt ha­ben es ge­tan: klei­ner co­mic in der ak­tu­el­len zit­ty (zit­ty8/2005): zu se­hen sind ein schild, ein jun­ge und ein opa. auf dem schild steht über ei­nem pfeil: „zum sol­da­ten cas­ting“. der opa denkt: „frü­her hiess das mus­te­rung und wir fan­den das übel.“ der jun­ge rennt freu­dig in rich­tung des pfei­les auf dem schild.


noch er­heb­lich deut­lich schlech­ter

felix schwenzel


ta­ges­spie­gel: kanz­ler sieht wirt­schaft am zug

felix schwenzel

die fra­ge ist nur: wo will die wirt­schaft denn hin? und an wel­chem bahn­hof sah der kanz­ler die wirt­schaft am zug? viel­leicht sah er ja die wirt­schaft im zug, also den spei­se­wa­gen?


heu­cheln um wäh­ler­stim­men

felix schwenzel

die ame­ri­ka­ni­schen kon­ser­va­ti­ven ver­such­ten ja ge­ra­de auf dem rü­cken ei­ner wach­ko­ma­pa­ti­en­tin bei ih­rer wäh­ler­schaft zu punk­ten, in­dem sie am fall ter­ri schia­vos ihre mo­ra­li­sche über­le­gen­heit ge­gen­über je­der le­bens­form im uni­ver­sum de­mons­trie­ren. mit mäs­si­gem er­folg, of­fen­bar ge­hen die zu­stim­mungs­wer­te von bush ge­ra­de in den kel­ler.

auch eine wei­te­re be­lieb­te kon­ser­va­ti­ve waf­fe wird ge­zückt, die ver­gess­lich­keit und un­red­lich­keit:

Ge­ra­de in der Ta­ges­s­schau ge­hört: Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Re­pu­bli­ka­ner im US-Ab­ge­ord­ne­ten­haus, Tom De­Lay, hat den Fall Ter­ri Schia­vos als „Ge­schenk Got­tes für die Kon­ser­va­ti­ven“ und die Be­en­di­gung der Er­näh­rung Schia­vos als „Mord“ be­zeich­net.

De­Lay hat­te vor ei­ni­gen Jah­ren le­bens­er­hal­ten­de Maß­nah­men für sei­nen ei­ge­nen Va­ter be­en­den las­sen.

wei­ter­le­sen/quel­le (der dem­ago­ge).

schon ek­lig, die­se kon­ser­va­ti­ven. und ei­gent­lich hal­te ich die dis­kus­si­on seit die­sem bei­trag eh für be­en­det.

[nach­trag 17:16h]
noch ein paar ek­li­ge de­atils am ran­de, von mir aus ei­nem le­sens­wer­ten ar­ti­kel aus dem ta­ges­spie­gel her­aus­ge­pickt:

  • ge­or­ge w. bush un­ter­zeich­ne­te in sei­ner 6 jäh­ri­gen amts­zeit als gou­ver­eur von te­xas 152 to­des­ur­tei­le. für die re­vi­si­on nahm sich der selbst­er­nann­te le­bens­schüt­zer bush 15-30 mi­nu­ten zeit. auch min­der­jäh­ri­ge und geis­tig be­hin­der­te schick­te bush in die to­des­zel­le
  • bush un­ter­zeich­ne­te in sei­ner amts­zeit als gou­ver­neur ein ge­setz „dem­zu­fol­ge Kran­ken­häu­ser in Te­xas le­bens­er­hal­ten­de Maß­nah­men ge­gen den Wil­len der An­ge­hö­ri­gen ein­stel­len kön­nen – etwa wenn die Rech­nun­gen nicht mehr be­zahlt wer­den kön­nen“. vor zwei wo­chen wur­de es erst­mals an­ge­wandt. bush und sei­ne le­bens­ret­ter schwie­gen und mach­ten ur­laub.
  • der spre­cher der schia­vo fa­mi­lie heisst rand­all ter­ry, der wie­der­um grün­der der „Ope­ra­ti­on Res­cue“ ist, ein ver­ein der mit ex­tre­mis­ti­schen mit­teln ge­gen ab­trei­bungs­kli­ni­ken vor­geht.

ver­zer­run­gen

felix schwenzel

eben beim art­la­wy­er ge­le­sen:

4. FO­TO­RECHT: Ron Som­mer siegt im Fo­to­streit
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Stre­ckung um 5 Pro­zent.

Der frü­he­re Te­le­kom-Vor­stands­chef Ron Som­mer hat im Streit um eine sa­ti­ri­sche Fo­to­mon­ta­ge vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ge­gen die "Wirt­schafts­wo­che" ge­siegt.

Das Ge­richt sah das Per­sön­lich­keits­recht Som­mers durch eine im Jahr 2000 in der "Wirt­schafts­wo­che" er­schie­ne­ne Auf­nah­me ver­letzt, bei der sei­ne Ge­sichts­zü­ge un­merk­lich ver­zerrt wa­ren, hier um 5 Pro­zent.

Ma­ni­pu­lier­te Bil­der dürf­ten auch in ei­nem sa­ti­ri­schen Kon­text nicht ver­wen­det wer­den, wenn die Ver­än­de­rung für den Be­trach­ter nicht er­kenn­bar sei, heißt es in dem Be­schluss.

Quel­le:
beck-ak­tu­ell-News­let­ter v. 22.03.2005

hier­mit ent­schul­di­ge ich mich bei rai­ner cal­mund, des­sen bild ich kürz­lich un­merk­lich ver­zerrt habe. kommt nicht wie­der vor.

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beim es­sen chat­ten

felix schwenzel

mei­en schwers­ter be­rich­tet ge­ra­de live, per chat, vom abend­essen: mei­ne mut­ter be­zeich­ne­te die an­we­sen­den als „mem­men“, weil sie kei­ne zwei­te por­ti­on ge­mü­se ha­ben woll­ten. das wie­der­um führ­te zu ei­nem hus­ten­an­fall mei­ner­seits.


frischt ge­mischt

felix schwenzel

neue res­sorts bei wir­res: ge­sell­schaft, bil­dungs(hil­fe) und in­ter­net­ge­sund­heit:

ge­sell­schaft
in ham­burg wur­de auf ei­nem „cha­ri­ty-event“ (so nen­nen leu­te die vor reich­tum kaum lau­fen kön­nen ver­an­stal­tun­gen, bei de­nen sie aus­ge­wähl­ten un­ter­fi­nan­zier­ten grup­pen krüm­mel al­mo­sen in den ra­chen wer­fen um sich da­nach ge­rei­nigt zu füh­len) ein klei­nes me­di­zi­ni­sches wun­der ent­deckt: es wur­de eine frau ge­se­hen, die äl­ter als ihr va­ter ist aus­sah. nach in­ten­si­ver re­cher­che konn­te ihr name fest­ge­stellt wer­den: jet­te joop.

(fort)bil­dung
ler­ne kla­gen ohne zu lei­den, 3 tä­gi­ges se­mi­nar, ter­mi­ne, kos­ten und an­mel­dung hier.

tipps + tricks
te­le­fo­nie­ren hilft ge­gen se­gel­oh­ren, zu­min­dest ein­sei­tig und für die dau­er des te­le­fo­nats. die­ser tipp ist kos­ten­los.

wer et­was er­le­di­gen möch­te (aka ar­bei­ten) soll­te fol­gen­de tipps be­fol­gen, die fe­lix pe­ter­sen auf der etech tran­skri­biert hat:

  • in­stant mes­sa­ging ab­schal­ten
  • com­pu­ter ab­schal­ten
  • in­ter­net ab­schal­ten

früh­ling

felix schwenzel

ich habe bis­her jede zim­mer­pflan­ze ge­tö­tet. meist durch un­ter­las­se­ne hil­fe­leis­tung. le­dig­lich eine ein­zi­ge plan­ze hat mei­ne ob­hut je­mals über­lebt, eine art gum­mi­baum, der es tat­säch­lich aus­hielt an­dert­halb jah­re ohne was­ser­zu­fuhr zu über­le­ben. ich ma­che das nicht aus bö­sem wil­len, eher aus igno­ranz. ich neh­me pflan­zen in der woh­nung meist nicht als le­be­we­sen wahr, son­dern als din­ge die (oft) im weg ste­hen. wenn man mir also kei­ne freu­de ma­chen will, soll­te man mir blu­men schen­ken.

von mei­ner mut­ter kann ich das ver­hal­ten nicht ge­erbt ha­ben. sie stellt bei je­der sich bie­ten­den ge­le­gen­heit blu­men, topf­pflan­zen und ähn­li­ches in die woh­nung. kürz­lich wa­ren es veil­chen, wohl als früh­lings­bo­ten ge­dacht. die gros­se selbst­täu­schungs­ma­sche funk­tio­nier­te aber; mei­ne mut­ter war ganz eu­pho­ri­siert:
„mmmh. herr­lich wie es nach veil­chen duf­tet.“
mein va­ter, sonst eher kühl und ver­hal­ten (wie ich), liess sich mit­eu­pho­ri­sie­ren: „ja. duf­tet herr­lich“.
dies­mal liess sich le­dig­lich mei­ne schwes­ter, sonst je­der eu­pho­rie nicht ab­ge­neigt, nicht mit­reis­sen. sie roch an den veil­chen und be­schrieb die fak­ten: „bah! die rie­chen nach pis­se!“
mei­ne mut­ter muss­te nach über­prü­fung des ge­ruchs zu­ge­ben, das mei­ne schwes­ter recht hat­te.