Photo by felix schwenzel in St. Hedwig's Cathedral. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

shed­wi­gis — hört sich bei­na­he an wie ein schot­ti­scher whis­ky.


Photo by felix schwenzel on December 20, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gu­ten mor­gen.


gu­ten mor­gen.


whis­ky-ka­len­der 18

felix schwenzel in getrunken

ich fand den ge­ruch led­rig, leicht sei­fig, ei­chig. nach­dem die bei­fah­rein dran ge­ro­chen hat­te („riecht schon rich­tig toll, muss man mal sa­gen!“) und dann auch noch anis roch, muss­te ich auch plötz­lich weih­nachts­plät­zen rie­chen.

den ge­schmack fand ich gut, schön mild, leicht kan­ti­ger, bit­te­rer ab­gang und nur die zun­gen­spit­ze spür­te ei­nen leich­ten brand.

rich­tig aha! hats bei uns erst nach dem blick auf den bei­pack­zet­tel ge­macht. na­tür­lich! ka­ra­mell! und dass sehr, sehr deut­lich.

tyr­con­nell 12y sher­ry fi­nish, 46% vol

wäre ich ein paar jahr­zehn­te jün­ger, wür­de ich nach dem an­se­hen die­ses vi­de­os mög­li­cher­wei­se so­fort stadt­pla­nung stu­die­ren wol­len.

zu­fäl­li­ger­wei­se habe ich vor ein paar jahr­zehn­ten tat­säch­lich (ar­chi­tek­tur und) stadt­pla­nung stu­diert und mich wäh­rend­des­sen auch mehr oder we­ni­ger mit ei­ni­gen der fra­gen, die in die­sem vi­deo an­ge­spro­chen wer­den, be­schäf­tigt. das vi­deo ist stel­len­wei­se et­was flap­sig und arg schnell, aber das ist ei­gent­lich auch der reiz des vi­de­os. denn das vi­deo schafft das gros­se gan­ze zu zei­gen, qua­si in vo­gel­per­spek­ti­ve. das vi­deo zeigt wie wich­tig es ist, dass wir uns alle ge­dan­ken ma­chen, wie die zu­kunft von städ­ten aus­se­hen könn­te und dass wir mehr oder we­ni­ger alle ge­zwun­gen sind, uns ir­gend­wann mit die­ser fra­ge aus­ein­an­der­zu­set­zen.

mir ge­fällt ganz be­son­ders die ana­lo­gie stadt/in­ter­net, die im film im­mer wie­der an­ge­deu­tet wird — dar­über müss­te man (ich spre­che mit mir selbst) viel mehr nach­den­ken.

bei kott­ke ge­fun­den, der auch eins der ziat­te aus dem film ab­ge­schrie­ben hat:

And a re­le­vant quo­te from Jane Ja­cobs’ The De­ath and Life of Gre­at Ame­ri­can Ci­ties: “Low­ly, un­pur­po­seful, and ran­dom as they may ap­pear, si­de­walk cont­acts are the small ch­an­ge from which a city’s wealth of pu­blic life may grow.”


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  t3n.de: Mo­bi­le-Ge­eks-Blog­ger Sa­scha Pal­len­berg über sei­nen Wech­sel zu Daim­ler: „Alle End­geg­ner sind be­siegt“   #

eine fra­ge die seit jahr­zehn­ten im­mer wie­der auf­poppt han­delt vom der an­geb­li­chen, ewi­gen kon­flikt zwi­schen blog­gern und jour­na­lis­ten. ich hal­te das in der re­gel für schwanz­ver­glei­chen­de pseu­do­kon­flik­te und be­sitz­stand­wah­rungs ge­jam­mer, bzw. über­mü­ti­ges em­por­kömm­lings ge­schrei. der witz ist ja, dass die gren­zen flies­send sind und aus­ser eit­len blog­gern, de­nen an­er­ken­nung fehlt, nie­man­den in­ter­es­siert. der eta­blier­te blog­ger von heu­te war ges­tern jour­na­list und ist mor­gen PRler. oder um­ge­kehrt oder ganz an­ders.

sa­scha pal­len­berg, der nie müde wird auf sei­ne ge­nia­li­tät und sei­ne be­son­de­ren pu­bli­zis­ti­schen fä­hig­kei­ten hin­zu­wei­sen, hat die­se de­bat­te kürz­lich wie­der auf­ko­chen las­sen, weil die süd­deut­sche zei­tung über ein the­ma be­rich­tet hat, dass er mit sei­nen mit­strei­tern auch schon­mal be­han­delt hat. es stimmt na­tür­lich, dass jour­na­lis­ten eine be­scheu­er­te ob­ses­si­on mit dem wört­chen „ex­klu­siv“ ha­ben und oft un­wil­lig sind auf in­spi­ra­ti­ons- und in­for­ma­ti­ons­quel­len hin­zu­wei­sen und erst recht auf sie zu ver­lin­ken. (ich ver­lin­ke die de­bat­te nicht, weil ich glau­be dass sie mit dem wort schwanz­ver­gleich aus­rei­chend und in al­ler ge­bo­te­nen tie­fe be­han­det ist.)

was ich aber ei­gent­lich sa­gen woll­te: es geht nicht um die fra­ge ob sich je­mand blog­ger, jour­an­list, pu­bli­zist, PRler, be­ra­ter oder her­aus­ge­ber nennt (oder ver­steht), son­dern, mei­ner be­schei­den mei­nung nach, wie je­mand ar­bei­tet und schreibt, wie er (oder sie) mit wahr­heit und of­fen­heit um­geht. es geht um fair­ness, kom­pe­tenz, arsch­lochig­keit (bzw. de­ren ab­we­sen­heit), fleiss und hal­tung — nicht dar­um wie sich je­mand nennt oder für wen er ar­bei­tet. ohne schub­la­den ist das le­ben et­was kom­pli­zier­ter, aber dar­an kann man sich auch ge­wöh­nen.

also, nicht ver­ges­sen: es gibt un­ter „blog­gern“ ge­nau­so vie­le pfos­ten und dep­pen wie un­ter jour­na­lis­ten oder PRlern und man soll­te sich hü­ten von ein­zel­nen auf die grup­pe zu schlies­sen und noch mehr dav­pr hü­ten die­se grup­pen als scharf be­grenzt wahr­zu­neh­men.

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  ta­ges­an­zei­ger.ch: Wir Al­ko­ho­li­ker   #

gün­ter wall­raff über sei­ne sucht und die von ben­ja­min stuck­rad bar­re, aber ei­gent­lich über die sucht von uns al­len.

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  blog.uber­space.de: Uber­space 7 - Epi­so­de 6   #

was uber­space so plant und war­um ich froh bin, bei uber­space zu hos­ten.

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  nerd­core.de: Fritz Langs Me­tro­po­lis – Se­ri­en-Re­make   #

Fritz Langs Sci­ence-Fic­tion-Klas­si­ker Me­tro­po­lis wird als Mini-Se­rie neu ver­filmt.

hört sich gut an, dau­ert aber noch ein paar jah­re, bis es an­fängt.

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  nut­ri­cu­lina­ry.com: Koch­bü­cher des Jah­res 2016 — die Nut­ri­Cu­lina­ry-Bes­ten­lis­te   #

stevan paul über sei­ne lieb­lings­koch­bü­cher die­ses jah­res — oder, wie er sagt, die re­le­van­ten koch­bü­cher die­ses jah­res. ich will die bü­cher der lis­te am liebs­ten alle so­fort ha­ben.

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  fuenf-film­freun­de.de: Ro­gue One – A Star Wars Sto­ry (Re­view)   #

ix mag die lan­gen, fai­ren und dif­fe­ren­zier­ten film­kri­ti­ken von oli­ver lys­i­ak. so auch die­sen.

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  jour­nel­le.de: Vom Glück, eine di­cke Frau zu sein   #

jour­nel­le über die gu­ten sei­ten der mil­den adi­po­si­tas (von der ich auch ge­seg­net bin). zum glei­chen the­ma auch un­be­dingt kit­ty­ko­ma le­sen.


Photo by felix schwenzel on December 18, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

im me­tro gibt’s wirk­lich le­cke­re mer­guez.


ja­son bourne

felix schwenzel in gesehen

boah, wie lang­wei­lig. in den spä­ten 80er jah­ren hät­te der film mich viel­leicht noch in an­sät­zen be­geis­tern kön­nen, heu­te wirkt er wie aus der zeit ge­fal­len. all­mäch­ti­ge geg­ner, ein held, der im­mer je­des hin­der­nis über­win­den kann und bä­ren­kräf­te hat und manch­mal, wenn er an sei­ne ver­gan­gen­heit denkt, auch ein biss­chen weint. das ist al­les so 80er­jah­re ver­schwö­rungs­ste­reo­ty­p­übela­den, dass ich bei­na­he mei­nen alu­hut ab­set­zen muss­te.

matt da­mons gröss­te schau­spie­le­ri­sche leis­tung in die­sem film ist, dass er sei­nen kör­per für oben-ohne-auf­nah­men er­folg­reich trai­niert hat. den rest spiel­te er so fa­cet­ten­reich weg, wie sieg­fried lo­witz sei­nen al­ten oder horst tap­pert sei­nen der­rick dar­stell­ten. ali­cia vi­kan­der war die fehl­be­set­zung des jah­res. ih­rer fi­gur konn­te ich so gut wie gar nichts ab­neh­men. sie wirk­te nicht nur wie eine schlech­te schau­spie­le­rin, die eine per­fekt aus­ge­bil­de­te, toug­he CIA-ober­tan­te dar­zu­stel­len ver­such­te, son­dern wie ein stunt- oder bo­dy­dou­ble, dass eine schlech­te schau­spie­le­rin, die eine CIA-ober­tan­te dar­stellt, in ei­ner dreh­pau­se nach­äff­te. ei­gent­lich war al­les schlimm an dem film, so­gar tom­my lee jo­nes, den ich sonst so­gar mag, wenn er ei­nen kaf­fee­voll­au­to­ma­ten spielt.


whis­ky-ka­len­der 17

felix schwenzel in getrunken

der duft war in­ter­es­sant, es roch wie­der wie eine whis­ky­fass­la­ger­hal­le, mit leich­ter obst­no­te. ich roch ent­fernt zwar wie­der spü­li, aber sehr weit weg. ich fand den rauch-ge­ruch sub­til, die bei­fah­re­rin sag­te: „das zeug ist rich­tig rau­chig! als wür­den 10 män­ner in ei­nem klei­nen raum quar­zen!“ je­den­falls hat­te der ge­ruch eine tie­fe, die mich neu­gie­rig mach­te, ich war ge­spannt, wie sehr der rauch raus­schme­cken wür­de.

und es war der ham­mer! wie bei der #11 schmeck­te ich kie­fern­rauch, ei­gent­lich alle mög­li­chen sor­ten rauch. an der zun­gen­spit­ze krib­bel­te es ein biss­chen, da­nach füll­te sich der mund­raum mit rauch, aber ohne dass es brann­te. la­ger­feu­er ohne brand. der ab­gang war lang­an­hal­tend, oder ge­nau­er, der an­ge­neh­me rauch­ge­schmack blieb lan­ge im mund. ich war wirk­lich neu­gie­rig was das sein könn­te, so­was, in die­ser in­ten­si­tät und so viel freu­de aus­lö­send, hat­te ich bis­her noch nicht ge­habt.

auf dem bei­pack­zet­tel von whis­ky and ci­gars stand: „as we get it is­lay, ian ma­cleod’s, 61,3% vol.“ von den 61 um­dre­hun­gen war nichts zu spü­ren, wie ge­sagt, kein brand, eher ein mil­des ge­fühl. die bei­fah­re­rin, die sonst eher emp­find­lich auf den al­ko­hol­brand re­agiert, fand das zeug auch mild und an­ge­nehm — und es schmeck­te ihr auch rich­tig gut.

ich war so hin und weg, dass ich gleich eine fla­sche kau­fen woll­te, am liebs­ten wäre ich am mon­tag zu whis­ky and ci­gars ge­lau­fen um ge­nau die­ses zeug zu kau­fen. denn ich hat­te im in­ter­net ge­le­sen:

In der As We Get It! Se­rie füllt Ian Ma­cLeod die Fäs­ser ab wie sie sind. Un­ge­färbt, nicht kühl­ge­fil­tert und in Fass­stär­ke. So gleicht kein Batch dem an­de­ren.

kein batch gleicht dem an­de­ren? shit, wie soll­te ich jetzt an ge­nau die­ses batch, was ich ge­ra­de pro­biert hat­te ran­kom­men? noch schlim­mer, auf der whis­ky and cir­gars web­sei­te fand ich den as we get it aus is­lay nicht. dort gibt es le­dig­lich ei­nen (aus­ver­kauf­ten) ar­ti­kel ohne den is­lay-zu­satz. ok, ama­zon und whis­ky.de ver­kau­fen den, aber schmeckt der dann auch so? ich war wie­der kurz da­vor mir so­fort eine fla­sche zu be­stel­len, be­sann mich dann aber, weil knapp 50 euro an ei­nem sams­tag abend woll­te ich dann nicht so ohne wei­te­res für schnaps aus­ge­ben. aber ei­gent­lich will ich das zeug jetzt je­den abend trin­ken. es ist der ham­mer und der ers­te whis­ky in fass­stär­ke, der mir ohne ei­nen trop­fen zu­sätz­li­ches was­ser schmeckt.


whis­ky-ka­len­der 13 bis 16, mit zwei zu­satz­drinks

felix schwenzel in getrunken

#13: mein ers­ter ge­dan­ke beim rie­chen: glen­fid­dich. ich roch kei­nen rauch, mil­de ei­che, die bei­fah­re­rin konn­te spu­ren von torf-rauch rie­chen.

der ge­schmack war aber um ein viel­fa­ches bit­te­rer und kräf­ti­ger als glen­fid­dich. ins­ge­samt fand ich den ge­schmack gar nicht mal so gut, sehr, sehr tro­cken, kräu­selnd, kräf­tig, aber dann auch doch ir­gend­wie le­cker.

beim drit­ten schluck emp­fand ich kein bren­nen mehr und der va­nil­le­ge­schmack von dem in auf dem zet­tel und im netz las, kommt durch. bow­mo­re small batch merk ich mir mal, aber wahr­schein­lich ver­ges­se ich ihn dann doch schnell.

#14: hef­ti­ger, rau­chi­ger port­wein­ge­ruch weht mir beim ein­schen­ken ent­ge­gen. beim nase rein­ste­cken in das glas, pu­rer, fruch­ti­ger port­wein­ge­ruch. le­cker. wie kann das sein? ein wun­der der na­tur oder aro­ma?

der ge­schmack ist so­wohl schwer und aro­ma­tisch, aber auch leicht wäss­rig. oder wäss­rig-mild. am gau­men bleibt leich­te bit­ter­keit und ein ganz leich­ter brand. sehr ei­gen­ar­ti­ges zeug.

auf dem bei­pack­zet­tel steht: auch­ent­oshan 12y, mit nur 40% vol. nie ge­hört, kommt aus den low­lands.

#15: spü­li, ein­deu­ti­ger, kräf­ti­ger spü­li-ge­ruch, also wie fri­sches, heis­ses spül­was­ser mit zi­tro­nig aro­ma­ti­sier­tem spül­mit­tel. die bei­fah­re­rin meint, ich sol­le mal was po­si­ti­ver ran­ge­hen an mei­ne ver­kos­tun­gen, riecht aber auch spü­li. (nein, das glas habe ich nur mit kla­rem was­ser aus­ge­spült.) sie riecht auch hefe („kras­ser he­fe­ge­ruch"). wor­auf wir uns ei­ni­gen kön­nen: riecht ein biss­chen wie die mai­sche­fäs­ser in den schot­ti­schen de­stil­le­rien die wir be­sucht ha­ben.

der ge­schmack: ei­gen­ar­tig weich, fast wäs­si­rig. hier brennt wirk­lich nichts, der al­ko­hol do­mi­niert nicht. so­gar die bei­fah­re­rin fin­det das zeug mild. der ge­schmack ist ziem­lich ein­ma­lig, ir­ri­tie­rend. wie kann ein brand so mild wir­ken? wir reis­sen die ver­pa­ckung auf und se­hen, wir ha­ben ge­ra­de ei­nen blend ge­trun­ken aus bal­ve­nie, glen­fid­dich und ki­ni­vie: mon­key should­er. auf der her­stel­ler­web­site ist die rede da­von, dass der mon­key should­er mel­low sei, also sanft und weich. das is­ser wirk­lich.

blood & sand: mein ers­ter drink heu­te im im­mer­treu. auf der kar­te stand „pea­ted sin­gle malt whis­ky, sweet ver­mouth, cher­ry bran­dy, fresh oran­ge“. auf nach­fra­ge wel­cher sin­gle malt denn da drin sei: ta­lis­ker 10 jah­re. muss­te ich dann wohl oder übel neh­men, sin­gle malts im cock­tail hin oder her. ich fand das zeug sehr le­cker, weil der cha­rak­ter des ta­lis­ker al­les do­mi­nier­te, zu­min­dest den ge­ruch und den ge­schmack. ich schmeck­te bit­te­re no­ten, teer, spi­ri­tus, lack. al­les das was den tais­ker für mich in­ter­es­sant macht und was ich, schme­cke ich es bei an­de­ren whis­kys raus, ei­gent­lich gar nicht mag. die por­ti­on war recht klein und knall­te auch nicht be­son­ders, aber ich habe das sehr ge­nos­sen.

suf­fe­ring bas­tard: mein zwei­ter drink im im­mer­treu. bour­bon mit gin, li­met­ten­saft, an­gous­tu­ra und ing­wer-bier. ich lie­be ing­wer-bier und die kom­bi­na­ti­on war klas­se. hat auch nicht ge­knallt, whis­ky und gin do­mi­nier­ten nicht, son­dern der fri­sche li­mo­na­den­ge­schmack des ing­wer-biers. da­von kann man am abend si­cher fünf bis zehn stück weg­müm­meln, das ein­zi­ge pro­blem im im­mer­treu ist al­ler­dings, dass die pro stück so um die 10 euro kos­ten.

weil die bei­den im­mer­treu-drinks nicht ge­knallt ha­ben (die der bei­fah­re­rin schon, die war gut ab­ge­füllt mit ih­ren zwei drinks), zu­hau­se gleich noch die sech­zehn­te ad­vents­ka­len­der­tür auf­ge­macht.

#16: riecht of­fen, leicht herb, leicht spü­li-zi­tro­nig, viel­leicht auch led­rig. ein mil­des feu­er im mund. schmeckt wür­zig, aber nicht scharf, aber vor al­lem nicht lang­wei­lig und gar nicht spü­lig. nur das le­der kommt leicht durch. ein­deu­tig schot­te, sage ich mal, in der an­nah­me, dass es bestmmt was ganz an­de­res ist und ich voll da­ne­ben lie­ge.

speyb­urn brad­an or­ach OA, aha, glück ge­habt. die fla­schen hab ich heu­te im im­mer­treu ge­se­hen. im bei­pack­zet­tel ist die rede von fri­scher zi­tro­ne, mir war der ge­ruch zu we­nig frisch. auf die rei­fe ana­nas, von der der bei­pack­zet­tel spricht, kön­nen wir uns ei­ni­gen.

beim drit­ten, klei­nen schluck, neh­me ich auch ein biss­chen hefe- und malz-aro­ma wahr. im ra­chen be­libt ein leich­tes sod­bren­nen, wenn man nicht sau­ber schluckt. al­les in al­lem sehr OK und mit mil­dem feu­er wohl am bes­ten um­schrie­ben.


haus­au­to­ma­ti­sie­rung kann auch be­frie­di­gend sein: in den mo­men­ten, wenn mal, für ein paar stun­den, al­les zu funk­tio­nie­ren scheint.

(aber, am ran­de, na­tür­lich ist der weg das ziel und die ei­gent­li­che be­frie­di­gung.)

(ich hab ne an­ten­ne ge­kauft für den rfx­trx den ich ge­ra­de tes­te: ama­zon.de/gp/pro­duct/B00JG4XNBY)



PM von der te­le­kom; im dis­clai­mer steht, dass man den aus­sa­gen „nicht zu viel Ge­wicht bei­mes­sen“ soll­te.


whis­ky-ka­len­der 12

felix schwenzel in getrunken

im ge­gen­teil zu ges­tern ein sehr dunk­ler whis­ky. wie meis­tens, nahm ich dem whis­ky die far­be nicht ab, son­dern dach­te an zu­cker­ku­lör. rauch oder torf habe ich nicht ge­ro­chen, die bei­fah­re­rin be­stand aber dar­auf: „da issn biss­chen rauch!“ der ge­ruch war sehr, sehr mild, sehr rund und sehr an­ge­nehm. beim schlu­cken emp­fand ich eine mi­schung aus mil­de und schär­fe. vor­ne an der zun­ge brann­te erst­mal nichts, es mach­te sich eher ein süss­li­ches aro­ma breit, hin­ten an der zun­ge brann­te die flüs­sig­keit dann höl­lisch. auch das habe ich mehr­fach ver­sucht zu re­pro­du­zie­ren: die flüs­sig­keit kurz an der zun­gen­spit­ze hal­ten und erst dann wei­ter nach hin­ten lei­ten, je­des mal das glei­che.

zum ers­ten mal fiel mir bei der ver­kos­tung die tem­pe­ra­tur des whis­kys auf: an­ge­nehm kühl. seit ta­gen steht der ka­len­der-kar­ton in un­se­rer kam­mer, die der­zeit so 18 bis 19° kühl ist, aber bei die­sem fläsch­chen fiel mir die tem­pe­ra­tur erst­mals auf.

die #12 war ein fet­ter­cairn fior high­land-whis­ky, der so­wohl von whis­ky + cir­gars, als auch whis­ky.de als nach kaf­fee-no­ten und scho­ko­la­de schme­ckend be­schrie­ben wird. in an­sät­zen konn­te ich das mit der zun­gen­spit­ze wahr­neh­men, wenn er sich im mund­raum aus­brei­te­te, blieb da­von, ne­ben dem bren­nen, fast nichts üb­rig. der fior hat kei­ne al­ters­an­ga­be, dürf­te also aus ver­schie­de­nen bat­ches zu­sam­men­ge­mischt sein, um sei­nen an­geb­lich wahr­haf­ten ge­schmack zu ent­wi­ckeln. ich emp­fand den whis­ky eher ir­ri­tie­rend, als wahr­haft. nicht schlecht, aber auch nicht über­ra­gend.


dirk gent­lys ho­li­stic de­tec­ti­ve agen­cy

felix schwenzel in gesehen

be­klopp­te se­rie, die ich ge­hasst habe, 8 fol­gen lang. eli­jah wood spielt gräss­lich, sa­mu­el bar­nett ist ei­ner der flachs­ten schau­spie­ler die ich seit lan­gem in ei­ner haupt­rol­le ge­se­hen habe, die se­rie ist über­be­lich­tet und zer­fa­sert — und trotz­dem konn­te ich nicht auf­hö­ren sie zu se­hen.

ich bin mir nicht si­cher wor­an es lag, dass ich den scheiss un­be­dingt zu­en­de gu­cken woll­te, ver­mut­lich weil sie so vie­le über­dreh­te er­zähl­strän­ge auf­spannt und ein paar die­ser hand­lungs­strän­ge und prot­ago­nis­ten mich aus­rei­chend neu­gie­rig mach­ten. tat­säch­lich sind ein paar hand­lungs­trän­ge so ab­surd und an den haa­ren her­bei­ge­zo­gen, dass es, trotz der gröss­ten­teils mie­sen schau­spie­le­rei, un­ter­halt­sam war ih­nen zu fol­gen.

ich war von fol­ge zu fol­ge hin und her­ge­ris­sen, was ich von der se­rie denn nun hal­ten soll­te. die ab­sur­di­tä­ten und im­mer ab­ge­dreh­te­ren er­zähl­kon­struk­tio­nen sta­pel­ten sich zu ei­nem wir­ren, bun­ten, ner­vi­gen knäul, das wie ein wild­un­fall auf mei­nem bild­schirm flim­mer­te und von dem ich mei­ne au­gen nicht ab­wen­den konn­te, ob­wohl ich ei­gent­lich weg­gu­cken woll­te.

ich habe die bü­cher der dirk-gent­ly-rei­he von dou­glas adams nicht ge­le­sen, bzw. nicht län­ger als 10 sei­ten durch­ge­hal­ten, habe aber das ge­fühl, dass die au­toren der fern­seh­ad­ap­ti­on sich nur sehr lose an die vor­la­ge ge­hal­ten ha­ben, bzw. die­se le­dig­lich als in­spi­ra­ti­on ge­nutzt ha­ben. ein biss­chen scheint mir die her­an­ge­hens­wei­se wie bei der jüngs­ten sher­lock-hol­mes-ad­ap­ti­on der BBC zu sein; ein ei­ge­nes uni­ver­sum auf­span­nen und es bei an­deu­tun­gen ans ori­gi­nal und den dort ver­wen­de­ten na­men zu be­las­sen. im ge­gen­teil zu sher­lock al­ler­dings kon­se­quent mit schlech­ten schau­spie­lern und dop­pelt dick auf­ge­tra­ge­ner ab­sur­di­tät.

ich kann nie­man­dem gu­ten ge­wis­sens emp­feh­len die se­rie zu gu­cken, die ab so­fort auf net­flix läuft. sie hat durch­aus ih­ren reiz, eine even­tu­el­le zwei­te staf­fel wer­de ich mir auf je­den fall an­se­hen, aber sie ist auch … hm … spe­zi­ell. ich kann we­der be­haup­ten, dass ich mich beim gu­cken ge­lang­weilt habe, noch dass sie mir ge­fal­len hat. was die se­rie al­ler­dings schafft: sie ist auf ge­wis­se wei­se un­vor­her­seh­bar und sie gibt sich gros­se mühe al­len ab­sur­di­tä­ten, die sie im lau­fe der fol­gen über­ein­an­der­sta­pelt, am ende, in an­sät­zen, so­et­was wie sinn und zu­sam­men­hang zu ge­ben. weil ja al­les ir­gend­wie zu­sam­men­hängt.


whis­ky-ka­len­der 11

felix schwenzel in getrunken

nach der plei­te ges­tern, war ich heu­te na­tür­lich et­was ner­vös beim blind­ver­kos­ten der num­mer 11 aus mei­nem whis­ky-ad­vents­ka­len­der. un­ver­kenn­bar nahm ich ein kräf­ti­ges torf­aro­ma wahr. nur halb im spass sag­te ich zur bei­fah­re­rin: na toll, heu­te er­ken­ne ich wahr­schein­lich den laphro­aig nicht. für den laphro­aig roch die #11 aber ein biss­chen zu mild und hat­te nicht die­sen herr­li­chen, leicht bra­cki­gen ge­ruch vom laphro­aig. aus­ser­dem war die #11 auf­fal­lend hell, so­wohl von der far­be, als auch vom ge­ruch.

er­staun­lich un­mild dann der ge­schmack: hef­ti­ges bren­nen, dass ei­nen an­ge­neh­men ko­kel­ge­schmack im mund hin­ter­liess. ich habs mehr­fach ge­prüft: bei je­dem schluck blieb da­nach rauch­ge­schmack im mund, aber nicht torf­rauch, son­dern ein­deu­tig der rauch von ver­brann­ter kie­fer. den ge­ruch ken­ne ich ganz gut aus mei­ner zeit als schrei­ner, vom sä­gen und zu heiss schlei­fen von kie­fern­holz.

j sei dank war in der #11 dann kein laphro­aig, son­dern ein acht jah­re al­ter lag­avu­lin. vom ge­ruch her hab ich den is­lay-cha­rak­ter er­kannt, der kie­fern­holz­rauch-ge­schmack ist mys­te­ri­ös, aber toll. kommt ir­gend­wann auch auf mei­ne ein­kaufs­lis­te.


[wer­bung] hei­zungs­steue­rung mit ta­do, up­date

felix schwenzel in artikel

an­dert­halb mo­na­te ist die tado-hei­zungs­steue­rung jetzt bei uns im ein­satz (hier mein ers­ter ein­druck) und ich kom­me mei­nem ziel, mich nicht um die hei­zung küm­mern zu müs­sen, im­mer nä­her. der haupt­grund die tado-hei­zungs­steue­rung an­zu­schaf­fen, war un­ser wunsch nach mehr kom­fort. en­er­gie­spa­ren ist bei un­se­ren heiz­kos­ten kaum noch mög­lich, wir zah­len im mo­nat ca. 30 euro fürs gas, wo­mit wir hei­zen und ko­chen.

un­se­re hoff­nung war end­lich auch im bad kom­for­ta­ble tem­pe­ra­tu­ren zu ha­ben, bzw. heiz­leis­tung auf ab­ruf zur ver­fü­gung zu ha­ben. das war mit un­se­rer al­ten, leit­raum­ge­steu­er­ten hei­zungs­steue­rung nicht, bzw. nur auf um­we­gen (dau­er­hei­zen) mög­lich. mit den zwei heiz­kör­per­ther­mo­sta­ten und dem „smar­ten“ raum­ther­mo­stat, die uns tado kos­ten­los zum tes­ten (und be­hal­ten) über­las­sen hat (wes­halb über dem ar­ti­kel auch wer­bung steht), funk­tio­niert das jetzt ein­wand­frei — mit ein biss­chen ver­spä­tun.

(eins der ur­sprüng­lich ge­lie­fer­ten heiz­kör­per­ther­mo­sta­te war de­fekt, er­satz ha­ben wir nach zwei wo­chen be­kom­men. seit­dem lässt sich die tem­pe­ra­tur so­wohl im wohn­zim­mer, als auch im bad fle­xi­bel re­geln.)

die kurz­ver­si­on die­ses tex­tes lau­tet also: ich bin jetzt, mit zwei heiz­kör­per­ther­mo­sta­ten, sehr be­ein­druckt von der fle­xi­blen und ge­ziel­ten tado-tem­pe­ra­tur­steue­rung in al­len wich­ti­gen räu­men. sie funk­tio­niert ge­nau­so gut, wie ich mir das er­hofft habe.

die län­ge­re ver­si­on:

weil wir noch auf un­se­re be­stel­lung von zwei wei­te­ren heiz­kör­per­ther­mo­sta­ten war­ten (mehr dazu wei­ter un­ten), steu­ern wir der­zeit le­dig­lich zwei räu­me über tado: das bad und das wohn­zim­mer. das schlaf­zim­mer ha­ben wir seit mo­na­ten, wenn nicht so­gar jah­ren nicht ge­heizt, dort lie­gen die tem­pe­ra­tu­ren, seit ich sie mes­se, kon­stant um die 18, 19°. die kü­che hei­zen wir auch nicht, der boi­ler der gas­eta­gen­hei­zung und der herd sor­gen für mehr als ge­nug wär­me, auch im tiefs­ten win­ter. auch das kin­der­zim­mer funk­tio­niert der­zeit gut ohne tado-steue­rung, das hei­zungs­ven­til ist seit wo­chen zwi­schen 2 und 3 ge­stellt, was eine kon­stan­te tem­pe­ra­tur von um die 21° zur fol­ge hat. wer­den wohn­zim­mer oder bad ge­heizt, pro­fi­tiert das kin­der­zim­mer von der pro­du­zier­ten wär­me.

am wich­tigs­ten: un­ser jun­kers-boi­ler funk­tio­niert jetzt auch (end­lich) wie­der zu­ver­läs­sig. seit un­ge­fähr zwei jah­ren mel­de­te der boi­ler ge­le­gent­lich ei­nen feh­ler (A2) und de­ak­ti­vier­te sich dann, meis­ten, zum glück, nur kurz. be­un­ru­hi­gen­der­wei­se mel­det der A2-feh­ler (ei­gent­lich) (ab-) gas­aus­tritt. ich ver­mu­te­te schon län­ger ei­nen sen­sor­feh­ler. der ers­te hei­zungs­tech­ni­ker den uns die haus­ver­wal­tung nach sehr lan­gem war­ten vor­bei­schick­te emp­fahl eine re­gel­mäs­si­ge war­tung und rei­nig­te den boi­ler erst­mal gründ­lich von in­nen, et­was das seit un­se­rem ein­zug vor drei jah­ren noch nie ge­macht wur­de. mit­te no­vem­ber schick­te uns die haus­ver­wal­tung (nach wei­te­rem sehr lan­gem war­ten) ei­nen hei­zungs­tech­ni­ker vor­bei, der auch die brenn­kam­mer rei­nig­te, was­ser nach­füll­te, noch­mal al­les rei­nig­te und nach­dem auch nach der war­tung der feh­ler wei­ter­hin beim auf­hei­zen über 50° auf­tauch­te, an­kün­dig­te, dem­nächst vor­bei­zu­kom­men um den sen­sor aus­zu­tau­schen. lei­der half auch der sen­sort­ausch nicht, wes­halb er eine wo­che spä­ter gleich die gan­ze steue­rungs­elek­tro­nik aus­tausch­te. auch das half nichts und er kün­dig­te uns ei­nen be­such ei­nes werks­ei­ge­nen jun­kers-tech­ni­ker in den nächs­ten wo­chen an. statt des jun­kers-tech­ni­kers kam dann aber noch­mal un­ser tech­ni­ker vor­bei und mein­te, der jun­kers sup­port hät­te ihm ge­steckt, dass es noch ei­nen zwei­ten sen­sor gäbe. ob der un­do­ku­men­tiert ist, oder nur im feh­ler­be­he­bungs­flow­chart fehl­te hab ich nicht er­fah­ren kön­nen. je­den­falls be­hob die­ser sen­sort­ausch dann end­lich den A2-feh­ler.

tado woll­te mich auf nach­fra­ge nicht wis­sen las­sen, was man hei­zugs­tech­ni­kern, ver­mie­tern oder an­de­ren tech­nik-skep­ti­kern sa­gen könn­te, wenn die der fremd-hei­zungs­steue­rung von tado nicht trau­en oder gar be­haup­ten, das wür­de die elek­tro­nik „durch­ein­an­der­brin­gen“. wie die hei­zungs­her­stel­ler zu tado ste­hen, die ja be­haup­ten zu na­he­zu al­len hei­zungs­sys­tem kom­pa­ti­bel zu sein, wür­de mich nach wie in­ter­es­sie­ren. fra­gen nach zer­ti­fi­zie­run­gen oder stel­lung­nah­men von hei­zungs­her­stel­lern lie­fen bei tado lei­der (bis jetzt) ins lee­re.


mei­ne zu­frie­den­heit mit der tado-hei­zungs­steue­rung kommt vor al­lem da­her, weil ich ihre funk­ti­on jetzt über wo­chen sehr ge­nau be­ob­ach­tet habe. an­fangs hat das sys­tem zwar et­was arg früh an­ge­fan­gen für den „ear­ly start“ mor­gens zu hei­zen, aber nach­dem ich mich ein biss­chen dar­über lus­tig ge­macht habe, wur­de die heiz­kur­ve promt an­ge­passt. ei­gent­lich soll­te das sys­tem so­was mit der zeit selbst ler­nen und viel­leicht tut es das ja auch be­reits, wenn man ihm ein biss­chen zeit lässt. ein biss­chen müh­sam war die an­pas­sung der ther­mo­sta­te an die raum­cha­rak­te­ris­tik. tem­pe­ra­tur-mess­wer­te, die di­rekt am heiz­kör­per ge­mes­sen wer­den ha­ben ja nicht un­be­dingt et­was mit der raum­tem­pe­ra­tur zu tun. im kin­der­zim­me misst das raum­ther­mo­stat an der wand ge­gen­über des heiz­kör­pers und zeigt mehr oder we­ni­ger ex­akt die wer­te an, die ich auch mit mei­nem ei­ge­nen ther­mo­me­ter mes­se.

al­ler­dings muss­te ich die vom tado-raum­ther­mo­stat er­fass­te tem­pe­ra­tur um ein grad nach un­ten kor­ri­gie­ren, da­mit die kur­ven sich so ab­de­cken. im bad muss­te ich die tem­pe­ra­tur gleich um drei grad nach un­ten kor­ri­gie­ren, da­mit die tem­pe­ra­tur sich un­ge­fähr mit mei­nem ther­mo­me­ter (hängt ca. 2 me­ter ent­fernt vom heiz­kör­per) deckt.

was man nicht so deut­lich sieht: tado schafft es tags­über die ein­ge­stell­te tem­pe­ra­tur von 20° kon­stant zu hal­ten. die tem­pe­ra­tur os­zil­liert sanft um die 20° mar­ke. die nacht­ab­sen­kung misst tado mit ca. drei grad, mein ther­mo­me­ter misst ge­ra­de mal ein grad ab­sen­kung was ich für ak­zep­ta­bel hal­te. ab mor­gens um sechs ist die tem­pe­ra­tur nach kur­zem auf­hei­zen dann wie­der auf 20°.

um die raum­tem­pe­ra­tur kon­stant auf 20° zu hal­ten muss die hei­zung über den tag ver­teilt nicht be­son­ders stark hei­zen. der kes­sel heizt sich alle paar stun­den auf 30-40° auf und das reicht dann auch, le­dig­lich wenn es der bei­fah­re­rin kalt ist und sie das ther­mo­stat hoch­dreht, geht die an­ge­for­der­te heiz­leis­tung et­was stär­ker in die höhe. gröss­ter vor­teil des nun kon­stant war­men bads: nach dem du­schen be­schlägt der spie­gel kaum noch und die re­la­ti­ve luft­feuch­tig­keit ist kon­stant nied­ri­ger als in vor-tado-zei­ten.

kom­pli­zier­ter war die raum-ka­li­brie­rung im wohn­zim­mer. das ist et­was grös­ser als das bad und tado be­rech­net die heiz­leis­tung nicht nach der raum­tem­pe­ra­tur, son­dern nach der tem­pe­ra­tur am heiz­kör­per­ven­til un­ter dem fens­ter. am fens­ter und am heiz­kör­per fluk­tu­iert die tem­pe­ra­tur na­tür­lich et­was stär­ker als in der raum­mit­te oder -ecke. aber mit eine tem­pe­ra­tur­kor­rek­tur von mi­nus 3 grad zei­gen so­wohl das tado-ther­mo­me­ter als auch mein ei­ge­nes ther­mo­me­ter in der raum­ecke un­ge­fähr ana­lo­ge wer­te an.

auch hier sieht tado die nacht­ab­sen­kung kras­ser als mein ther­mo­me­ter, dass in den 8 stun­den heiz­pau­se von 23 bis 7 uhr ge­ra­de mal ein grad ab­sen­kung misst. am fens­ter misst tado vier grad ver­lust. je­den­falls ist das er­geb­nis von den tags­über ein­ge­stell­ten 22° eine mehr oder we­ni­ger kon­stan­te tem­pe­ra­tur zwi­schen 22 und 23° in der raum­ecke. ein bil­li­ges, un­ver­netz­tes ther­mo­me­ter in der raum­mit­te, zeigt kon­stant um die 22° an.

mir sind die 22° im wohn­zim­mer zu warm, aber die bei­fah­re­rin fühlt sich bei der tem­pe­ra­tur of­fen­bar wohl.


offline-modus

vor drei ta­gen fiel bei uns das in­ter­net aus (die bei­fah­re­rin hat­te aus­ver­se­hen — und un­be­merkt — das DSL-ka­bel aus der TAE-dose ge­ris­sen). die fra­ge, was die tado-steu­er­ein­heit ohne ver­bin­dung in die cloud ma­chen wür­de hat­te ich bis da­hin noch nicht ein­deu­tig be­ant­wor­ten kön­nen, am don­ners­tag konn­te ich es aber ge­nau nach­voll­zie­hen: die ein­ge­stell­te ziel­tem­pe­ra­tur in al­len zo­nen/räu­men wur­de kon­stant ge­hal­ten, die tem­pe­ra­tur­kur­ven fluk­tu­ier­ten auch im off­line-mo­dus lang­sam auf und ab. le­dig­lich eine än­de­rung der ziel­tem­pe­ra­tur über die app war im off­line-mo­dus nicht mög­lich.

API und bridgeausfälle

die gra­phen zeich­ne ich üb­ri­gens mit graf­a­na. hier hat­te ich das schon­mal be­schrie­ben, wie ich die web­api, die auch von der tado web- und ios-app ge­nutzt wird, in­of­fi­zi­ell aus­le­se. die­ses aus­le­sen hat­te ich im ver­dacht, dass es durch ir­gend­wel­che schutz­mass­nah­men oder ab­fra­ge­li­mits rote flag­gen bei tado aus­löst und ir­gend­wie dazu führt, dass die tado-in­ter­net-bridge bei uns nicht mehr er­reich­bar ist. das pas­sier­te in den ers­ten sechs wo­chen ziem­lich re­gel­mäs­sig: fast je­den mor­gen wach­te ich auf und die tado-app mel­de­te mir, dass mei­ne ge­rä­te off­line sei­en. das pro­blem liess sich mit ei­nem neu­start der tado-bridge be­he­ben, aber um ein hard­ware-pro­blem aus­zu­schlies­sen, mel­de­te ich den feh­ler bei tado. die tausch­ten mei­ne bridge auch promt aus, aber das pro­blem der ge­le­gent­li­chen bridge-aus­fäl­le blieb be­stehen. dann hat­te ich die ret­ten­de idee: haus­au­to­ma­ti­sie­rung! ich las­se home-as­sistant oh­ne­hin re­gel­mäs­sig scans un­se­res netz­werks durch­füh­ren, wes­halb home-as­sistant stets weiss, wel­che ge­rä­te on­line und off­line sind. war­um nicht ein­fach eine au­to­ma­ti­sie­rung schrei­ben, die die bridge bei ei­nem aus­fall au­to­ma­tisch neu­star­tet? mit home-as­sistant und ei­ner schalt­ba­ren steck­do­se war das schnell um­ge­setzt. seit­dem muss­te ich mich um das pro­blem nicht mehr küm­mern. in den letz­ten zwei wo­chen sind die aus­fäl­le all­ge­mein sehr viel we­ni­ger ge­wor­den, nur noch alle 3-4 tage, und in den letz­ten 4 ta­gen gar nicht mehr.

qualitätskontrolle, verfügbarkeit und support

was ich tado po­si­tiv an­rech­ne ist der kom­pe­ten­te und freund­li­che sup­port. manch­mal dau­ert die be­ar­bei­tung ein paar tage, aber alle mei­ne tech­ni­schen an­fra­gen wur­den bis­her be­frie­di­gend be­ant­wor­tet. am häu­figs­ten be­zo­gen sich mei­ne tech­ni­schen an­fra­gen al­ler­dings auf ge­rä­te­de­fek­te. nach­dem das ers­te hei­zungs­ther­mo­stat bei uns dead on ar­ri­val an­kam, hat­te das er­satz­ge­rät ein so schwer­gän­gi­ges tem­pe­ra­tur­ein­stel­lungs­dreh­rad, dass die bei­fah­re­rin das hei­zungs­ther­mo­stat drei­mal vom heiz­kör­per riss (die zu­sen­dung ei­nes er­satz­ge­räts wur­de nach der mo­nie­rung promt zu­ge­sagt). die tado-ge­rä­te sind im prin­zip su­per, sau­ber ver­ar­bei­tet und ta­del­los ge­stal­tet, aber bei der qua­li­täts­kon­trol­le scheint es ein biss­chen zu ha­pern.

aber auch bei der be­frie­di­gung der nach­fra­ge scheint sich tado über­nom­men zu ha­ben. die tado-twit­ter- und face­book-kon­ten lie­fen in den letz­ten mo­na­ten über von kom­men­ta­ren, in de­nen sich kun­den bit­ter­lich über aus­blei­ben­de oder er­heb­lich ver­zö­ger­te lie­fe­run­gen be­klag­ten. die kom­mu­ni­ka­ti­on von tado zu die­sem the­ma war lan­ge eher hin­hal­tend, mit­te no­vem­ber be­gann man dann vie­len kun­den eine lie­fe­rung vor weih­nach­ten zu ver­spre­chen. ich habe ende sep­tem­ber zwei wei­te­re heiz­kör­per­ther­mo­sta­te be­stellt (und be­zahlt), noch be­vor die test­ge­rä­te bei mir ein­tra­fen und aus­ser ei­ner be­stell­be­stä­ti­gung nichts mehr zu der lie­fe­rung ge­hört. bis vor ein paar wo­chen eine mail bei mir an­kam, die mir an­bot auf eine lie­fe­rung bis fe­bru­ar zu ver­zich­ten und da­für 20% ra­batt zu be­kom­men. weil wir so­weit gut ver­sorgt sind und die fle­xi­ble steue­rung des kin­der- und schlaf­zim­mers nicht drängt, habe ich mich ger­ne auf die­se deal ein­ge­las­sen.

ver­wun­der­lich fin­de ich das aber schon, weil tado sei­ne pro­duk­te teil­wei­se sehr ag­gres­siv be­wirbt und das mar­ke­ting ganz of­fen­bar auf höchst­tou­ren läuft. so pro­du­ziert man sich aber doch eine men­ge un­zu­frie­de­ner ear­ly ad­op­ter, die mo­na­te­lang auf ihre lie­fe­rung war­ten — und das ge­ra­de im win­ter. ge­nau­so ver­wun­der­lich fand ich die of­fen­si­ve be­wer­bung von ta­dos ho­me­kit-in­te­gra­ti­on in den spä­ten som­mer­mo­na­ten, die, so­weit ich mich er­in­ne­re, auch noch wei­ter­lief, als ich mei­ne test­ge­rä­te be­kam, die auch mit der tado-bridge der drit­ten ge­ne­ra­ti­on aus­ge­lie­fert wur­den. zu mei­ner sehr gros­sen ver­wun­de­rung war die ho­me­ki­t­in­te­gra­ti­on mei­ner tado-test­ge­rä­te mi­se­ra­bel ge­löst (funk­tio­nier­te nicht) und vor ein paar wo­chen ver­schwan­den plötz­lich alle hin­wei­se auf ho­me­kit aus dem mar­ke­ting­ma­te­ri­al von tado. plötz­lich hiess es, dass der ho­me­kit-zer­ti­fi­zie­rungs­pro­zess ge­mein­sam mit ap­ple noch nicht ab­ge­schlos­sen sei und tado ver­schickt die ther­mo­sta­te auch nur mit der in­ter­net­bridge der zwei­ten ge­ne­ra­ti­on (mit ei­nem gut­schein für ein kos­ten­lo­ses up­grade auf die drit­te ge­ne­ra­ti­on, so­bald die zer­ti­fi­zie­rung ab­ge­schlos­sen ist). ich bin ge­spannt, wann die­ser pro­zess ab­ge­schlos­sen sein wird und noch ge­spann­ter, ob die ho­me­ki­t­in­te­gra­ti­on von tado dann funk­tio­nie­ren wird.

ob­wohl ich wirk­lich zu­frie­den mit mei­nem tado-set­up bin, ei­nen kauf kann ich zur zeit nicht wirk­lich emp­feh­len, weil die lie­fe­rung wahr­schein­lich erst im früh­jahr er­fol­gen wird und ich bei der der­zei­ti­gen an­ge­spann­ten lie­fer­si­tua­ti­on das ge­fühl habe, dass we­ni­ger auf ta­del­lo­se qua­li­tät ge­ach­tet wird, als das ei­gent­lich ge­bo­ten ist. wer hin­ge­gen kei­ne scheu hat re­gel­mäs­sig mit dem wirk­lich freund­li­chen und gut er­reich­ba­ren tado-sup­port zu te­le­fo­nie­ren um de­fek­te zu mel­den, wer ge­dul­dig mit lie­fer­ver­zö­ge­run­gen um­ge­hen kann und wer kein pro­blem mit haus­da­ten in der (tado) cloud hat, dem kann ich tado un­ein­ge­schränkt emp­feh­len. es funk­tio­niert und durch re­gel­mäs­si­ge soft­ware­up­dates wird es auch ste­tig bes­ser.


whis­ky-ka­len­der 10

felix schwenzel in getrunken

ich kann jetzt im prin­zip auf­hö­ren die­se alt­klu­gen ge­schmacks­be­schrei­bun­gen aus mei­nen whis­ky-ad­vents­ka­len­der-blind­ver­kos­tun­gen auf­zu­schrei­ben. ich bin näm­lich völ­lig un­fä­hig und ge­schmack­los und las­se mich von den mar­ken­na­men und den eso­te­ri­schen, mys­tisch auf­ge­la­de­nen ge­schich­ten die die whis­ky­her­stel­ler und -händ­ler er­zäh­len über­mäs­sig be­ein­flus­sen. das hier habe ich nach dem ein­schen­ken von fläsch­chen #10 no­tiert:

hel­ler, leicht ste­chen­der, al­ko­ho­li­scher ge­ruch, aber an­ge­nehm, mit ganz sub­ti­ler rauch­no­te. ich kann mich ir­ren oder falsch er­in­nern, aber mich er­in­nert der ge­ruch ein biss­chen an co­gnac.

der ge­schmack hat wie­der was tro­cke­nes, spi­ri­tus­ar­ti­ges, sticht ein biss­chen, scheint hoch­pro­zen­tig zu sein. nicht rund, aber in­ter­es­sant. bren­nen­des le­der, oder har­zi­ge ei­che. kann mich nicht ent­schei­den.

nicht mein ding, aber ger­ne pro­biert.

das pein­li­che an die­sen wor­ten ist: das war ein zehn­jäh­ri­ger ta­lis­ker, den ich ges­tern be­reits, zu­fäl­lig, aus sen­ti­men­ta­len grün­den, ge­kauft und ver­kos­tet habe. da hör­ten sich mei­ne ein­drü­cke noch ganz an­ders an:

kla­re torf­no­te, aber deut­lich an­ders als die torf­no­ten der is­lay whis­kys die ich so ken­ne. der ge­ruch ist ein biss­chen weih­nachts­fruch­tig, rund und zum ers­ten mal habe ich ne­ben dem te­er­ge­ruch auch deut­lich salz­ge­ruch wahr­ge­nom­men. auch der tal­si­ker hat spu­ren von le­der­ho­sen, aber ganz sub­til.

der ge­schmack, wenn das ers­te, deut­li­che bren­nen ab­ge­klun­gen ist, hat auch spit­zen, aber run­de spit­zen. es ent­wi­ckelt sich im mund eine an­ge­nehe­me al­ko­ho­li­sche wär­me, die lang an­hält.

ges­tern wars noch ei­ner mei­ner lieb­lings­whis­kys, jetzt in­ter­es­sant, nicht mein ding. mir zeigt das je­den­falls, wie sehr whis­ky-ge­schmack von der ei­ge­nen ta­ges­form oder ver­fas­sung ab­hängt. was man ge­ra­de ge­ges­sen hat — oder nicht. und was sich man sich von den eti­ket­ten oder den bei­pack­zet­teln ein­re­den lässt.


whis­ky-ka­len­der 8 und 9 plus bo­nus whis­kys

felix schwenzel in getrunken

8. dai­luai­ne 6y

moch­te ich über­haupt nicht. der ge­ruch hat­te die ty­pi­schen spi­ri­tus-no­ten die ich an man­chen whis­kys nicht mag, ob­wohl er nicht wirk­lich un­an­gen­hem roch. ich hat­te die ver­mu­tung, dass es sich viel­leicht gar nicht um ei­nen schot­ti­schen whis­ky han­del­te, wars dann aber doch, ein spey­si­de-whis­ky. beim pro­bie­ren kam al­les zu­sam­men was ich am whis­ky manch­mal nicht mag. spit­ze schär­fe, schar­fer al­ko­hol­ge­schmack der un­ge­dämpft durch­kommt, fri­sche ei­che.

der 6 jäh­ri­ge dai­luai­ne hat­te, fällt mir nach­träg­lich ein, al­les un­an­ge­neh­me am ei­chen­ge­schmack in sich, das an­de­re whis­kys of­fen­bar, sei es durchs al­tern und rei­fen oder die nut­zung von ge­brauch­ten, aus­ge­brann­ten fäs­sern ir­gend­wie über­kom­men. der ver­gleich ist über­zo­gen, aber ich muss jetzt dran den­ken, wie ich als kind ein­mal pro­bie­ren woll­te wie ei­cheln schme­cken. ein biss­chen so wie die­ser whis­ky, nur ohne al­ko­hol. dazu kommt, dass der sechs­jäh­ri­ge dai­luai­ne in fass­stär­ke ab­ge­füllt war und so über 54 vo­lu­men­pro­zen­te hat­te. whis­ky + ci­gars emp­fahl ihn „un­be­dingt mit ein paar trop­fen was­ser auf­zu­schlies­sen.“ hab ich ge­macht, das half aber auch nichts.

ard­beg 10y

aus­ser­halb der kon­kur­renz, bei freun­den ge­trun­ken und auch nicht blind ver­kos­tet, son­dern aus dem schnaps­schrank aus­ge­sucht, der zehn jah­re alte ard­beg. die ard­beg-de­stil­le­rie liegt, wie laphro­aig, auf is­lay und pro­du­ziert ähn­lich tor­fi­ge whis­kys wie laphro­aig. ich fand den ge­ruch und den ge­schmack herr­lich mild, als die bei­fah­re­rin ei­nen schluck pro­bier­te, lach­te sie über mei­ne cha­rak­te­ri­sie­rung „mild“. sie fand den gar nicht mild. der ard­beg ist im ge­schmack, vor al­lem im nach­ge­schmack, auch ein biss­chen dun­kel­scho­ko­la­dig. die ähn­lich­keit zum laphroiag ist of­fen­sicht­lich, un­ter­schei­det sich aber deut­lich durch die­se dunk­le ka­kao-note, die üb­ri­gens über eine stun­de lang als an­ge­neh­mer nach­ge­schmack im mund bleibt. sehr tol­ler stoff, von dem ich mir ir­gend­wann auch mal ne gan­ze fla­sche kau­fen wer­de.

9. ba­sil hay­den’s 8y

der ge­ruch hat mich ir­ri­tiert. ich roch eine leich­te ra­sier­was­ser­no­te, nicht un­an­ge­nehm, leicht led­ri­ge, fast nach mo­schus rie­chen­de no­ten — oder kurz ge­sagt: ich roch le­der­ho­se. auch wenn sich le­der­ho­se nicht wie ein kom­pli­ment an­hört, ich hät­te den ge­ruch an­ge­nehm ge­fun­den, wä­ren nicht wie­der die­se stö­ren­den, me­tal­li­schen, spi­ri­tus­ar­ti­gen spit­zen drin ge­we­sen.

die bei­fah­re­rin konn­te fruch­ti­ge no­ten raus­rie­chen die mir ver­bor­gen blie­ben und fand den ge­ruch weich und ein biss­chen va­nil­lig.

der ge­schmack war auch nicht mein ding, bei mir kräu­sel­te sich der hin­te­re gau­men ein biss­chen, wie das bei mir zu viel ta­nin im rot­wein auch macht. beim ge­schmack war ich mir nicht si­cher, was ich ex­akt nicht moch­te. das aro­ma ist in­ter­es­sant, der ge­schmack nicht mein ding, der zwei­te bour­bon, der mich nicht be­geis­tern konn­te. was ich dem ba­sil hay­den aber po­si­tiv an­krei­de: es bleibt stun­den­lang ein an­ge­neh­mes mo­schus-ar­ti­ges aro­ma im mund­raum.

ta­lis­ker 10y

auch aus­ser­halb der kon­kur­renz: der zehn jah­re alte ta­lis­ker. den hat­te ich vor ei­nem jahr bei un­se­rer schott­land­rei­se auf skye ge­trun­ken. der ta­lis­ker war über­haupt der ers­te sin­gle malt den ich seit vie­len jah­ren ge­trun­ken habe, im prin­zip fing da­mit die gan­ze whis­ky-pro­bie­re­rei an. aus sen­ti­men­ta­len grün­den woll­te ich schon lan­ge wie­der mal ei­nen schluck da­von trin­ken, meis­tens be­kommt man aber nur die ta­lis­ker blends storm und skye, die OK sind, aber de­nen mei­ner mei­nung nach der stür­mi­sche cha­rak­ter ein biss­chen fehlt.

und weil uns ges­tern (oder heu­te?) ein zehn euro wer­be­gut­schein für ama­zon now ins haus flog (min­dest­be­stell­wert 30 euro), hat zu­erst die bei­fah­re­rin mit ih­rem ama­zon-kon­to ge­mü­se und ra­sier­was­ser für 30 euro be­stellt (und 20 be­zahlt) und dann, 10 mi­nu­ten spä­ter, ich eine fla­sche 10 jah­re al­ten ta­lis­ker für 35 euro (und 25 euro be­zahlt). kurz nach der be­stel­lung hat dann zu­erst ein „mi­cha­el“ den ein­kauf der bei­fah­re­rin vor­bei­ge­bracht und kurz dar­auf „oleg“ mei­ne fla­sche. funk­tio­niert also, die­ses ama­zon now.

weils dann schon nach 21 uhr war, hab ich mir nach den 20 mil­li­li­tern ba­sil hay­den, gleich auch noch 20 mil­li­li­ter des ta­lis­ker ein­ge­schenkt. das aro­ma hat mich wie­der um­ge­hau­en: kla­re torf­no­te, aber deut­lich an­ders als die torf­no­ten der is­lay whis­kys die ich so ken­ne. der ge­ruch ist ein biss­chen weih­nachts­fruch­tig, rund und zum ers­ten mal habe ich ne­ben dem te­er­ge­ruch auch deut­lich salz­ge­ruch wahr­ge­nom­men. auch der tal­si­ker hat spu­ren von le­der­ho­sen, aber ganz sub­til.

der ge­schmack, wenn das ers­te, deut­li­che bren­nen ab­ge­klun­gen ist, hat auch spit­zen, aber run­de spit­zen. es ent­wi­ckelt sich im mund eine an­ge­nehe­me al­ko­ho­li­sche wär­me, die lang an­hält. weil mein ver­hält­nis zum ta­lis­ker ein biss­chen mit pa­thos auf­ge­la­den ist, wür­de ich hier so­gar das wort ka­min­feu­er auf­schrei­ben ohne rot zu wer­den.

der ta­lis­ker ist ein biss­chen wie ver­flüs­sig­ter rauch und ab­sur­der­wei­se ist er gleich­zei­tig scharf und mild. ich glau­be den kann (und will) ich nicht all zu oft trin­ken, weil er mich pa­the­tisch macht. ob­wohl ein biss­chen ein­schrän­ken muss ich mei­ne be­geis­te­rung doch, denn der ta­lis­ker hat deut­li­che ne­ben­ge­schmä­cke, die ich bei bour­bons oder an­de­ren whis­kys deut­lich kri­ti­sie­ren wür­de. aber beim ta­lis­ker sind die­se stö­run­gen, die spit­zen, die bit­ter­stof­fe, teer und spi­ri­tus­no­ten so aus­ge­wo­gen, dass sie ihn ge­ra­de in­ter­es­sant ma­chen. so wie bier eben ein biss­chen bit­ter sein muss, aber eben nicht zu viel. oder an­ders­rum: ge­wöhnt man sich an aus­ser­or­dent­lich bit­te­re bie­re, trinkt man sie ir­gend­wann ganz be­son­ders ger­ne.


Photo by felix schwenzel in Berlin Mitte. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gu­ten mor­gen.


whis­ky-ka­len­der 7

felix schwenzel in getrunken

bel­ve­nie 14y ca­rib­be­an cask

das habe ich mir nach ein­schen­ken no­tiert, be­vor ich auf eti­kett ge­schaut habe:

riecht nicht die spur tor­fig, aber sehr ei­chig. nach wein­kel­ler oder ge­nau­er nach ei­ner whis­ky-la­ger­hal­le die mit an­gel’s share ge­füllt ist. sehr run­der, mil­der ge­ruch.
beim schlu­cken ein paar kräf­ti­ge spit­zen, das zeug brennt ein biss­chen, aber der ge­schmack ist aus­ge­wo­gen. es ent­fal­tet sich ein an­gen­hemer duft im mund­raum, der fast dun­kel-scho­ko­la­dig ist.

ich habe den bel­ve­nie ge­goo­gelt und bin, wie im­mer, bei whis­ky.de ge­lan­det. die sind nicht nur ex­trem gut goog­le op­ti­miert, son­dern ha­ben auch im­mer sehr an­ge­nehm zu gu­cken­de vi­de­os von der ver­kos­tung je­des ein­zel­nen whis­kys. die­ses mal wars be­son­ders reiz­voll, weil ich ja kurz vor­her das glei­che ge­macht habe. und auch schön, dass horst lü­ning den whis­ky ganz ähn­lich be­schreibt wie ich. in­ter­es­sant auch, dass bel­ve­nie zu glen­fid­dich ge­hört, bzw. seit ge­ne­ra­tio­nen den glei­chen be­sit­zern ge­hört. beim ers­ten rie­chen, bei der völ­li­gen ab­we­sen­heit von torf­no­ten, muss­te ich näm­lich auch an glen­fid­dich den­ken. bei glen­fid­dich trock­net man den malz näm­lich nicht über torf­feu­er, son­dern über stein­koh­le (wenn ich mich recht er­in­ne­re).

mit um die 60 euro ist mir der 14 jah­re alte bel­ve­nie ei­gent­lich ei­nen ta­cken zu teu­er, aber ich fand den, im ge­ge­teil zu horst lü­ning, sehr le­cker.