fa­ber, krempl, spd

felix schwenzel

hal fa­ber:

*** Trau­ern wir ei­nen Mo­ment lang dem in­for­ma­tio­nel­len Selbst­be­stim­mungs­recht nach, wie es imVolks­zäh­lungs­ur­teilfor­mu­liert ist: „Das Grund­recht ge­währ­leis­tet in­so­weit die Be­fug­nis des Ein­zel­nen, grund­sätz­lich selbst über die Preis­ga­be und Ver­wen­dung sei­ner per­sön­li­chen Da­ten zu be­stim­men.“ Was dar­aus eine so­zi­al­de­mo­kra­ti­sche Mi­nis­te­rin macht, die nach dem öf­fent­li­chen Mut­ter­schafts­test für den Ent­wurf der Vor­rats­da­ten­spei­che­rung ver­ant­wort­lich ist, grenzt an diesys­te­ma­ti­sche Ver­dum­mung der Zu­hö­rer: „Aber das Recht auf in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung heißt ja nur, dass Bür­ger dar­über in­for­miert wer­den müs­sen, wer was von ih­nen spei­chert.“ Es mag ja sein, dass eine Ju­ris­tin nicht wis­sen muss, was ein Brow­ser ist, aber eine ge­wis­se Kennt­nis der Ge­set­ze wär nicht schlecht. Sonst müs­sen bei solch ra­di­ka­ler Ah­nungs­lo­sig­keit am Ende die von der SPD ver­füg­ten „Grund­sät­ze zur Fra­ge der ver­fas­sungs­feind­li­chen Kräf­te im öf­fent­li­chen Dienst“ neu for­mu­liert wer­den. Zu­min­dest wird klar, war­um eine Bri­git­te Zy­pries wun­der­bar zwi­schen EU-Scharf­ma­cherFran­co Frat­ti­ni und Ernst Uhr­laupasst, dem Chef der Süd­milch-Trup­pe.

ste­fan krempl:

Der Bun­des­rat hat auch kei­ne Ein­wen­dun­geng ge­genden Ge­set­zes­ent­wurf(PDF-Do­ku­ment) zur Ra­ti­fi­zie­rung derCy­ber­crime-Kon­ven­ti­ondes Eu­ro­pa­rats er­ho­ben. Das Ab­kom­men soll zur Be­kämp­fung der Com­pu­ter­kri­mi­na­li­tät die­nen. Der Ar­beits­kreis Vor­rats­da­ten­spei­che­rung warn­te da­ge­gen jüngst da­vor, dass das Ab­kom­men Deutsch­land dazu ver­pflich­te, jeg­li­chen An­for­de­run­gen von Te­le­fon- und In­ter­net­da­ten durch aus­län­di­sche Er­mitt­lungs­be­hör­den un­ver­züg­lich und „im größt­mög­li­chen Um­fang“ nach­zu­kom­men. Da­her sei der Völ­ker­ver­trag un­ver­ein­bar mit dem deut­schen Grund­ge­setz und der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on – eben­so wie die ge­ra­de vom Bun­des­tag be­schlos­se­neVor­rats­da­ten­spei­che­rung.

SPD:

Jede zu­sätz­li­che For­de­rung nach neu­en Maß­nah­men oder schär­fe­ren Ge­set­zen muss nicht nur da­hin ge­hend ge­prüft wer­den, ob sie tat­säch­lich mehr Si­cher­heit brin­gen könn­ten, son­dern sie müs­sen auch mit den Grund­wer­ten un­se­rer be­währ­ten Ver­fas­sung ver­ein­bar sein.
Die SPD ist die Par­tei der in­ne­ren Si­cher­heit und der Bür­ger­rech­te. (via 1,via 2)