ge­schen­ke an die ar­chi­tek­ten

felix schwenzel

wäh­rend mei­nes ar­chi­tek­tur­stu­di­ums ha­ben wir oft ar­chi­tek­to­nisch be­mer­kens­wer­te bau­ten be­sich­tigt. wenn ar­chi­tek­ten ihre bau­ten aus der hand ge­ben und die kon­trol­le an die nut­zen­den über­ge­ben, sieht man bei die­sen be­sich­ti­gun­gen auch im­mer wie­der wie sich die ideen und kon­zep­te der ar­chi­tek­ten und die der nut­zen­den aus­ein­an­der­ent­wi­ckeln. ein klas­si­ches bei­spiel ist ein schirm­stän­der in ei­che rus­ti­kal in ei­nem pu­ris­ti­schen, voll­ver­glas­ten white cube ves­ti­bül. wir ha­ben das da­mals im­mer „ge­schen­ke an die ar­chi­tek­ten“ ge­nannt.

ich habe in mei­nem stu­di­um zwei strö­mun­gen bei der ge­stal­tung wahr­ge­nom­men, die prag­ma­ti­schen und die am­bi­tio­nier­ten ge­stal­ter. tat­säch­lich hat­te ich schon vor dem stu­di­um ei­nen text über pe­ter hüb­ner ge­le­sen, in dem be­schrie­ben wur­de wie er eine schu­le nicht für die schü­ler bau­te, son­dern mit den schü­lern (und al­len an­de­ren be­tei­lig­ten). das be­deu­tet, dass der ent­wurfs­pro­zess vie­le um­we­ge, viel­leicht auch irr­we­ge be­inhal­tet, aber eben auch das po­ten­zi­al für ent­de­ckun­gen.

der ent­wurfs­pro­zess für die tram­hal­te­stel­le am haupt­bahn­hof dürf­te et­was an­ders aus­ge­se­hen ha­ben. bei den trag­werks-in­ge­nieu­ren liest sich das so:

So kann sich das Dach stüt­zen­frei zu den Glei­sen öff­nen. Die Trauf­kan­ten fol­gen der sta­ti­schen Ide­al­li­nie und bil­den ei­nen ele­gan­ten Schwung. Der hel­le mo­no­li­thi­sche Sicht­be­ton des Da­ches schwebt über dem an­thra­zit­far­bi­gen Bo­den aus Be­ton-Groß­for­mat­plat­ten. Die ein­heit­li­che Ge­stal­tung mit ei­nem Ma­te­ri­al lässt die Hal­te­stel­le trotz der dy­na­mi­schen Form schlicht wir­ken. Durch die ei­ge­ne For­men­spra­che ent­zieht sich der Ent­wurf der Kon­kur­renz mit der um­lie­gen­den Be­bau­ung und be­haup­tet sich selbst­ver­ständ­lich im städ­te­bau­li­chen Um­feld.

wo­ge­gen sich der ent­wurf al­ler­dings nicht be­haup­ten kann, sind er­gän­zun­gen des ent­wurfs durch die nut­zen­den. ganz of­fen­sicht­lich wur­den sta­tik und ma­te­ria­li­tät im ent­wurf mehr be­ach­tung ge­schenkt, als prag­ma­ti­sche über­le­gun­gen, zum bei­spiel zu stau­raum.

bild der architektonisch ambitionierten strassenbahnhaltestelle hauptbahnhof mit einem improvisierten, weiss gestrichenen holzverschlag
stras­sen­bahn­hal­te­stel­le haupt­bahn­hof mit holz-ver­schlag

ich ver­nu­te die holz­ver­schlä­ge die­nen der un­ter­brin­gung von rei­ni­gungs­ma­te­ria­li­en. sie wur­den auf bei­den sei­ten „an­ge­baut“

nahaufname eines des holzverschläge, die das geschwungene dach der tramhaltestelle berlin hauptbahnhof ergänzen
holz­ver­schlag vs. „sta­ti­sche Ide­al­li­nie“

jony ive hat kürz­lich in ei­nem be­mer­kens­wer­ten und se­hens­wer­ten in­ter­view ge­sagt, dass ein pro­dukt für ihn häss­lich sei, wenn es nicht funk­tio­nie­re. ich wür­de nicht sa­gen dass die hal­te­stel­le am haupt­bahn­hof häss­lich sei, aber man kann auch da­von aus­ge­hen, dass sie für die nut­zen­den, zu­min­dest im mo­ment, nicht funk­tio­niert.

wenn man sich die fo­tos und kon­zep­te auf der web­seei­te der ar­chi­tek­ten und trag­werks-in­ge­nieu­ren an­schaut, er­kennt man mühlos ein an­spruchs­vol­les und fas­zi­nie­ren­des kon­zept, aber es sieht so aus, als sei das nicht ge­nug.


das jony-ive-in­ter­view habe ich sehr ger­ne an­ge­se­hen. als er auf die büh­ne kam, lief mei­ne vor­ur­teils-mschi­ne an; ein sat­ter, weis­ser, rei­cher al­ter sack der sich jetzt in sei­ner nach-ap­ple-zeit ein biss­chen fei­ern las­sen will. aber schon nach we­ni­gen se­kun­den wur­de klar, jony ive ist über­haupt nicht satt, er ringt mit den wor­ten, nicht weil es ihm schwer­fällt zu re­den, son­dern weil er prä­zi­se und phra­sen­frei for­mu­lie­ren will. man er­kennt die lei­den­schaft, die in ihm bro­delt wenn es um ge­stal­tung geht und dass ihn das the­ma ge­stal­tung nicht ru­hen lässt, im wahrs­ten sin­ne des wor­tes auch nicht still sit­zen lässt. des­halb guck-emp­feh­lung für das ive-in­ter­view und le­se­emp­feh­lung zu die­sem in­ter­view mit pe­ter hüb­ner.


nach­trag 29.06.2025: es zeigt sich, wahr­schein­lich dank der stür­me der letz­ten wo­chen, dass die holz­ver­schlä­ge nicht be­son­ders sta­bil ge­baut wur­den und of­fen­bar nur die dutch­gän­ge zu roll­trep­pen ver­sper­ren sol­len. wäre trotz­dem viel­leicht bes­ser ge­we­sen, auch mit den tem­po­rä­ren zu­gangs­sper­ren leu­te zu fra­gen, die sich mit so­was aus­ken­nen, ar­chi­tek­ten oder bau­in­ge­nieu­re zum bei­spiel.

bild eines zerstörten holzverschlags an der tramhaltestelle am hauptbahnhof, man sieht dahinter eine rolltreppe
ab­ge­ris­se­ner holz­ver­schlag an der tram­hal­te­stel­le am haupt­bahn­hof

dra­ma­ti­scher him­mel vom 17.5.2025

felix schwenzel in bilder

por­trait ei­nes sehr eif­ri­gen müll­ei­mers vor dr­amti­schem him­mel
ber­lins häss­lichs­tes ge­bäu­de vor dr­amti­schem him­mel
raum zwi­schen dem kanz­ler­amt und dem haupt­bahn­hof vor dr­amti­schem him­mel
dr­amti­scher him­mel mit spree

das vi­deo ist eine al­le­go­rie aufs le­ben, man folgt ei­nem pfad kommt manch­mal leicht da­von ab, manch­mal braucht man kurz um der stim­me des herrn zu fol­gen und dann zeigt sich, ist doch al­les scheis­se (wait for it).

aber der mor­gen­spa­ziew­r­gang (ges­tern) war sehr schön, weil fri­da trotz läu­fig­keit sehr ent­spannt war und die im­puls­kon­trol­le — im prin­zip — fuk­tio­nier­te, als sie auf der gros­sen wie­se hun­de sah und 20 se­kun­den lang über­leg­te sich ih­nen vor­zu­stel­len.


mor­gen­spa­zier­gang vom 16.5.2025

felix schwenzel in bilder

auf dem bild sieht man frida auf einem weg im goethepark stehen. was man nicht sieht: frida und ich riechen, dass es nach getrockneten steinpilzen riecht

im mo­ment riecht draus­sen al­les sehr in­ten­siv. aber heu­te stieg fri­da und mir hier im goe­the­park der duft von ge­trock­ne­ten stein­pil­zen in die nase. mit ei­nem hauch mag­gi. je­den­fall sehr um­a­mi der park heu­te.

an­sons­ten war fri­da heu­te, trotz an­hal­ten­der läu­fig­keit, ex­trem ent­spannt. un­ser spa­zier­gang fühl­te sich heu­te wie eine pa­trouil­le an auf der wir si­cher­stell­ten, dass in den reh­ber­gen al­les sei­ne ord­nung hat­te. ihre jagd­li­chen am­bi­tio­nen hat­te sie heu­te gut im griff.


curt bloch an sei­ne deut­schen le­ser

felix schwenzel

die­ses ge­dicht hat mir mei­ne mut­ter per mes­sen­ger ge­schickt.


**An mei­ne deut­schen Le­ser** Viel­leicht kom­men euch die Ge­dich­te, Die ich in eu­rer Spra­che schrieb, In spät­ren Zei­ten zu Ge­sich­te, Und tä­ten sie’s, wär mir’s recht lieb. Und lest ihr sie, müsst ihr nicht den­ken, Die sind nun nicht mehr ak­tu­ell, Drum kann man sich das Le­sen schen­ken, Drum weg da­mit und mög­lichst schnell. Denn amü­sant ist die Lek­tü­re Für man­che Leu­te si­cher nicht. Die sehn, man sitzt hier über ihre Ver­floss’ne Dumm­heit zu Ge­richt, Die Dumm­heit der ver­gang­nen Zei­ten, Denn die steht grau­sam hier zu Buch, Die sie schwer büß­ten und be­reu­ten Für ihr Ge­fühl schon schwer ge­nug. So schwer, dass man ver­ges­sen möch­te Und ein Er­in­nern bräch­te Pein, Drum scheint dies Buch euch eine schlech­te Auf­gra­bung al­ten Leids zu sein. Ihr wähnt euch end­gül­tig ent­flo­hen Dem Schat­ten der Ver­gan­gen­heit. Und denkt nicht dran, dass euch be­dro­hen Der glei­che Schmerz, das glei­che Leid. Wenn man euch eure al­ten Feh­ler Nun wie­der­um ver­ges­sen lässt, Dann führt ein neu­er Pup­pen­spie­ler Euch zu nem neu­en Schlach­te­fest. Denn ihr lasst euch so leicht um­gar­nen, Wenn ihr vom Krie­ge seid er­holt. Und dar­um möch­te ich euch war­nen, Dass man euch nicht noch­mal ver­kohlt. Zum zwei­ten Mal seid ihr ver­sun­ken Nun in ge­nau dem glei­chen Loch. Und macht euch wie­der wer be­trun­ken, ver­lasst euch drauf, ge­schieht es noch. Im Ge­gen­satz zu an­dern Dich­tern, Die euch in ei­nen Rausch ver­setzt, will ich euch gern vom Rausch ent­nüch­tern, Fühlt euch drum bit­te nicht ver­letzt! Und wirkt mei­ne Gar­di­nen­pre­digt, Seht ihr die al­ten Feh­ler ein, dann füh­le ich mich reich ent­schä­digt Und wird mir’s ein Ver­gnü­gen sein.

Curt Bloch, Juni 1944
(Tran­skrip­ti­on: Thi­lo von Debs­chitz)


mei­ne mut­ter hat das ge­dicht na­tür­lich ohne quel­le ge­sen­det, aber es liess sich leicht goog­len und — wie so oft — tat sich da gleich ein rab­bit hole auf in das ich mit mei­nem brow­ser fiel: curt-bloch.com

curt bloch floh in den dreis­si­ger jah­ren aus deutsch­land in die nie­der­lan­de. als die wehr­macht 1940 in die nie­der­lan­de ein­mar­schier­te und 1942 sys­te­ma­ti­sche de­por­ta­tio­nen be­gan­nen, „ging“ curt bloch in den un­ter­grund. im un­ter­grund fing er an sa­ti­ri­sche ge­dich­te zu blog­gen.

Wäh­rend der Zeit, in der ich mich ver­bor­gen hal­ten muss­te, ließ ich jede Wo­che ein Bänd­chen sa­ti­ri­scher Ge­dich­te in deut­scher und hol­län­di­scher Spra­che er­sch­ei­nen und im klei­nen Krei­se zir­ku­lie­ren.

auf curt-bloch.com sind die „bänd­chen“ die curt bloch „er­sch­ei­nen“ liess tran­skri­biert, über­setzt und wer­den auf wunsch vor­ge­le­sen. wäh­rend die hef­te in den 40er jah­ren wohl eher eine le­ser­schaft von um die dreis­sig per­so­nen (uni­que vi­sits) er­reich­ten, dürf­te es curt bloch „ein Ver­gnü­gen“ sein, dass sei­ne tex­te jetzt auch von mof­fen wie mir ge­fun­den, ge­le­sen und re­pro­du­ziert wer­den kön­nen.

man kann von curt bloch viel ler­nen, zum bei­spiel über na­zis, ihre ei­tel­keit und ver­wund­bar­keit durch wor­te, aber eben auch, dass es sich loh­nen kann, dass man die welt ein biss­chen ver­än­dern kann und re­le­van­te spu­ren hin­ter­la­sen kann, auch wenn man für ein sehr, sehr klei­nes pu­bli­kum schreibt.

screenshot von curt-bloch.com/de

ads.txt

felix schwenzel in notiert

das hab ich vor sechs jah­ren „re-pos­ted“:

I just lear­ned that ne­ar­ly every site run­ning ads has a stan­dar­di­zed ads.txt file that hel­pful­ly shows you how bad­ly it mur­ders your pri­va­cy. The file is a white­list of all aut­ho­ri­zed re­sel­lers for pro­gram­ma­tic ad­ver­ti­sing. For ex­am­p­le, bos­ton­glo­be.com/ads.txt pic.twit­ter.com/mzJVtk6RWm

scheint es nach wie vor so zu ge­ben:

https://www.spie­gel.de/ads.txt

das ist ne lan­ge lis­te.

da müss­te man mal nen craw­ler bau­en und eine top 10 lis­te ma­chen, ge­win­ner ist die web­site mit den meis­ten zei­len in ih­rer ads.txt.

ob­wohl ich nicht mehr weiss als an­de­re bin ich spie­gel-le­ser und pi­ho­le-nut­zer. ich hal­te pi­ho­le für ei­nen der bes­ten grün­de sich zu­hau­se ei­nen raspber­ry pi oder ei­nen an­de­ren, im­mer lau­fen­den, heim­ser­ver hin­zu­stel­len. pi­ho­le funk­tio­niert wirk­lich gut und macht das web wie­der ein biss­chen les­ba­rer. mein ge­wis­sen ist üb­ri­gens re­la­tiv rein, zu­min­dest in sa­chen ad-blo­cking; den spie­gel hab ich abon­niert, hei­se.de auch. für abos und spen­den geb ich im mo­nat so um die 50 bis 80 euro aus. da muss ich mir nicht noch den ad-spy­wa­re-mist in mei­nen brow­sern ren­dern las­sen.

nach­trag 10:20:

hei­se.de vor acht jah­ren (ist wie im­mer kom­pli­zier­ter als man denkt):

Als Ab­wehr sol­chen Wer­be­be­trugs emp­fiehlt Goog­le die In­dus­trie-In­itia­ti­ve Ads.txt, in der Web­site-Be­trei­ber via stan­dar­di­sier­ter Text­da­tei ver­öf­fent­li­chen, mit wel­chen Wer­be­markt­plät­zen sie tat­säch­lich zu­sam­men­ar­bei­ten. Im­mer mehr Wer­be­an­bie­ter wie Goog­le und AppNe­xus im­ple­men­tie­ren Ads.txt in ihre Ver­kaufs­platt­for­men, so dass be­trü­ge­ri­sche An­ge­bo­te künf­tig nicht mehr zum Zug kom­men sol­len.

IN­FOR­MA­TI­ON

felix schwenzel in bilder

verwitteretes „INFORMATION“ schild, auf das jemand mit edding geschrieben hat: „LOVE > ALLES“

auf das „IN­FOR­MA­TI­ON“-schild hat je­mand mit ed­ding ge­schrie­ben:

LOVE > AL­LES

FYI, weiss­te be­scheid.


css-zau­be­rei

felix schwenzel in über wirres

ich freue mich sehr über css. das ist ein sehr merk­wür­di­ger satz, der aber stimmt. je­den tag freue ich mich, dass ich eine der we­ni­gen sa­chen die ich wäh­rend mei­nes ar­chi­tek­tur­stu­di­ums ge­lernt habe — oder eher, dass ich eine der we­ni­gen sa­chen die mir wich­tig ge­nug er­schie­nen um sie mir zu mer­ken — hier im blog im­mer wie­der an­wen­den kann:

sa­chen in wür­de ka­putt ge­hen las­sen. oder wie man auch in der IT sagt: to de­gra­de graceful­ly.

mau­er­werk ist so ein ding das wür­de­voll ka­putt­ge­hen kann. eine zie­gel­mau­er sieht auch als rui­ne noch gut aus. vor­hang­fas­sa­den, glas­fas­sa­den tun das nicht.

so­was hier

screenshot eines tröts von max von w. wie er mit css im browser gerendert wird

ist ei­gent­lich nur ein <block­quo­te>, so sieht das dann ohne (oder mit we­ni­ger) css aus.

screenshot des gleichen tröts von max von w., wie er ohne css aussähe

aber das man ein html-zi­tat mit ein biss­chen css eben so wie oben aus­se­hen las­sen kann, das freut mich je­den tag aufs neue. oder ges­tern, als mir mei­ne mut­ter eine nach­richt schick­te und ich dach­te: screen­shot pos­ten und was dazu schrei­ben — bis mir ein­fiel: war­um nicht css? dann sah das so aus:

screenshot eines artikel-anfangs auf wirres.net mit einem blockquote, das mit css wie eine imessage gestylt ist

auch die bubble ist ein ein­fa­ches block­quo­te, das ohne css, zum bei­spiel im rss-feed, wür­de­voll ka­putt geht.

wen so­was nicht be­geis­tert, der schreibt wahr­schein­lich nicht selbst ins in­ter­net — oder nutzt word­press.

aber das al­ler­bes­te, die­se welt der css-ma­gie steht auch mir als css-voll­pfos­ten of­fen, dank LLMs. CSS-ma­gie ist näm­lich et­was, was die wirk­lich gut kön­nen.

jetzt bit­te wei­ter­blät­tern. dan­ke für die kur­ze auf­merk­sam­keit.


„big mac“ sau­ce

felix schwenzel in rezepte

Fe­lix, könn­test du mir bit­te das Re­zept der Su­per­sau­ce für Ham­bur­ger Chi­cken? Schi­cken? DAN­KE!

das schrieb mir mei­ne mut­ter heu­te nach­mit­tag. dar­an sieht man ei­ner­seits, dass sie ihre nach­rich­ten auf dem te­le­fon dik­tiert und an­de­rer­seits, dass ihr die „big mac“ sau­ce, die ich bei un­se­rem letz­ten be­such bei mei­nen el­tern ge­macht habe, ge­schmeckt hat.

ei­gent­lich ist die big mac sau­ce zwei re­zep­te (eins, zwei) die ich aus dem in­ter­net ge­klaubt habe, aber für ei­ge­ne re­fe­renz-zwe­cke und für mei­ne mut­ter pos­te ich die bau­an­lei­tung dann mal hier.


auch wenn die mayonaise im ori­gi­nal­re­zept „blitz­schnell“ genant wird, kann man wahr­schein­lich etws zeit sparen, wenn man fertige mayo nimmt, aber ich habe die „big mac“ sauce bisher immer mit selbst­ge­mach­ter mayo gemacht. die mayo wird mit einem ganzen ei gemacht (ohne schale!). klappt immer und schmeckt.
im original der sauce stehen ausserdem knoblauch- und zwie­bel­pul­ver was gut schmeckt, aber mit frischem knoblauch und frischen zwiebel schmeckts eben auch.

zutaten

  • 200 ml raps- oder sonnenblumenöl
  • 3 EL zitronensaft
  • 1 ei
  • 2 EL (scharfer) Senf
  • 1 TL salz
  • 1 TL zucker
  • 120 g essiggurken
  • 1 EL essig
  • 1 TL paprikapulver
  • 2 zehen knoblauch (oder ½ TL knoblauchpulver)
  • 0,5 zwiebel (oder 1 TL zwiebelpulver)

zubereitung

  1. alle zutaten für die mayonaise (öl, ja, ein ganzes (!) ei, zi­tro­nen­saft, senf, salz, pfeffer und zucker) in einen hohen becher füllen. den „zau­ber­stab“ auf den boden des bechers stellen, auf höchste stufe schalten und dort 10 bis 20 sekunden mit laufendem motor stehen lassen. weiter laufend langsam nach oben ziehen.

  2. die gurken möglichst fein würfeln, die zwiebeln noch feiner würfeln und den knoblauch quetschen.

  3. vor­sich­tig alle rest­li­chen zutaten unter die mayonaise rühren.

foto eines selbstgebauten big macs mit beyond meat patties, salat, zwiebeln, tomaten und selbstgemachter big mac sauce

piz­za-tag

felix schwenzel in gekocht

das sind die res­te vom abend­es­sen und ich weiss be­reits jetzt, dass die piz­za mor­gen drei­mal so gut schmeckt. ei­ner­seits weil sie beim auf­ba­cken noch­mal knusp­ri­ger wird und an­de­rer­seits weil piz­za am nächs­ten tag im­mer drei­mal so gut schmeckt.
beim teig hab ich mich an die­se bei­den clowns ge­hal­ten. der teig war sehr feucht, aber mit der an­lei­tung ex­tremn gut händ­le­bar. lei­der für die stück­ga­re nicht ge­nug zeit ge­habt und der ofen ist auch nicht heiss gen­nug. trotzddem le­cker.

aus dem vi­deo ge­lernt: wenn das blech 30 × 40 cm gross ist ist die teig­men­ge da­für 30 × 40 / 2 = 600 gramm


zutaten

  • 1 kg helles weizenmehl (550)
  • 800 ml wasser
  • 50 g olivenöl
  • 25 g salz
  • 4 g frische hefe (oder 2 g trockenhefe)

zubereitung

  1. mehl und hefe mischen (in der kü­chen­ma­schi­ne)

  2. wasser langsam zugiessen, zuerst so um die 500-600 ml und wenn das mehl das wasser auf­ge­nom­men hat, langsam den rest zugiessen

  3. auf sehr hoher stufe 5-8 minuten in der mschine kneten. danach das salz und das öl zugeben und weitere 5-8 minuten auf sehr hoher stufe kneten.

  4. wenn sich der teig bis dahin nicht vom rand gelöst hat, 10 minuten stehen lassen und dann nochmal eine minute kneten.

  5. ar­beits­flä­che gross­zü­gig mit mehr aus­streu­en und den teig aufs mehl gleiten lassen. teig etwas falten und straffen und in einer gölten schüssel, die man schlies­sen kann, 20 stunden in den kühl­schrank.

  6. teig wieder auf eine mit mehl bestreute ar­beits­flä­che gleiten lassen, por­tier­nie­ren, rund­wir­ken (straffen) und nochmal 4 stunden in einem ge­schlos­se­nen behälter bei zim­mer­tem­pe­ra­tur reifen lassen.

  7. teig vor­sich­tig aus der schale gleiten lassen, mit den fuin­ger­spit­zen etwas flach massieren, auf ein geöltes oder back­pa­pier­tes blech zaubern und mit wenig sugo und etwas ölivenöl 8 minuten in einem richtig heissen ofen oder 12 minuten in unserem ofen vorbacken.

  8. mehr sugo auftragen, ge­ge­be­nen­falls parmesan streuen und moz­za­rel­la verteilen und nochmal 2 minuten in einem sehr heissen ofen ausbacken oder 8 minuten in unserem ofen


oh no

felix schwenzel in favoriten

I want things to be differeent — oh no

ge­fun­den in mei­ner mast­o­don time­line (via) und auf web­co­mic­na­me.com in ein rab­bit hole ge­fal­len und bis 2016 durch­ge­scrollt.

lau­ter tol­les zeug, al­les mit der poin­te „oh no“. mei­ne lieb­lin­ge: live, the in­ter­net crea­tor re­turns, art in a time of cri­sis, nee­dy, muse.


mor­gen­spa­zier­gang vom 11.5.2025

felix schwenzel in bilder

altkleidercontainer mit einem abgetrennten teddykopf auf der oberseite
ted­tai­ner

[nach­trag 20:15]
no­tiz an mich selbst: das war heu­te früh eine schö­ne stre­cke, von zu­hau­se zum pa­ra­cel­sus bad und da mit dem 120er bus zu­rück nach hau­se.


hal­tungs-po­sing

felix schwenzel

als kind bin ich ir­gend­wie an ei­nen auf­kle­ber ge­kom­men, auf dem stand „Ich bin En­er­gie­spa­rer“. weil auf­kle­ber zum auf­kle­ben sind, kleb­te ich den auf­kle­ber an mein bett, ne­ben die nacht­tisch­lam­pe. nun war ich en­er­gie­spa­rer.

ir­gend­wann wies mich mei­ne oma dar­auf hin, dass en­er­gie­spa­rer das licht aus­schal­ten, wenn sie es nicht brau­chen. da­mals brauch­te eine nach­tisch­lam­pe noch 30 oder 60 watt und ich muss­te ihr, trotz der trotz­pha­se in der ich mich die gan­zen acht­zi­ger­jah­re be­fand, recht ge­ben.

Der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter bit­tet Sie, nun auch zu zei­gen, daß Sie mit­ma­chen.

ir­gend­wann spä­ter in mei­nem le­ben ent­wi­ckel­te ich eine re­gel­rech­te aver­si­on ge­gen auf­kle­ber wie „Ein Herz für Kin­der“ oder „Erst wenn der letz­te baum ge­ro­det ist …“-auf­kle­ber, die ab­sur­der wei­se be­son­ders ger­ne auf au­tos ge­klebt wur­den. ich hat­te den ein­druck, dass die­se auf­kle­ber den glei­chen zweck ver­fol­gen wie spen­den­ga­las oder ab­lass­han­del: man be­kun­det öf­fent­lich eine be­stimm­te hal­tung, zahlt ge­ge­be­nen­falls ir­gend­wo et­was ein, muss da­für aber nichts än­dern, nicht ak­tiv wer­den, nicht wei­ter ernst­haft über das ei­gent­li­che pro­blem oder gar lö­sun­gen nach­den­ken.

ich hab nichts ge­gen hal­tung, im ge­gen­teil. ich fin­de es auch nicht schlecht, wenn man sei­ne hal­tung öf­fent­lich be­kun­det. das pro­blem mit hal­tung ist, dass hal­tung kon­ti­nu­ier­li­che ak­ti­vi­tät er­for­dert. man sieht das, wenn man über kör­per­hal­tung nach­denkt: es reicht nicht zu sa­gen „ich gehe auf­recht“, man muss es dann jede mi­nu­te sei­nes le­bens auch tun.

hal­tung turnt man nicht mal kurz in der turn­hal­le vor, hal­tung soll­te man dann auch aus­ser­halb der turn­hal­le bei­be­hal­ten, sonst is­ses eben kei­ne hal­tung, son­dern eine pose.

hal­tun­gen, die mit auf­kle­bern oder fah­nen öf­fent­lich kund­ge­tan wer­den, ha­ben auch eine sym­bo­li­sche wir­kung; was ist wenn der ein-herz-für-kin­der-auf­kle­ber am auto ver­wit­tert? be­deu­tet das dann, dass das herz für kin­der auch et­was ver­wit­tert oder ver­blasst ist?

jah­re­lang bin ich an die­ser „black-li­ves-mat­ter“-fah­ne vor­bei­ge­gan­gen die lang­sam vor sich hin ver­blass­te. ich habe mich im­mer ge­fragt ob ich der ein­zi­ge bin, der in ver­blas­sen­de fah­nen et­was rein­in­ter­pre­tiert. je­den­falls hat die fah­ne jetzt ihre halt(er)ung ver­lo­ren und ur­sprüng­lich woll­te ich nur die­ses bild mit der bild­un­ter­schrift „wenn die black-li­ves-mat­ter-fah­ne nicht mehr mat­ters“ pos­ten. aber dann hab ich mir ge­dacht, so ganz ohne kon­text ist das ja doof. jetzt is­ses auch mit kon­text doof.

wenn die black-li­ves-mat­ter-fah­ne nicht mehr mat­ters

offenlegung

ich hat­te wort­fin­dung­s­tö­run­gen, die­sen ab­satz hat­te ich et­was doof for­mu­liert:

hal­tung turnt man nicht mal kurz in der turn­hal­le vor, hal­tung soll­te man dann auch aus­ser­halb der turn­hal­le bei­be­hal­ten, sonst is­ses eben kei­ne hal­tung, son­dern eine be­haup­tung.

also habe ich chatGPT ge­be­ten ein bes­se­res wort für „be­haup­tung“ zu fin­den. nicht nur war pose ein voll­tref­fer, auch die er­klä­rung liess mich be­wun­dernd stau­nen:

Eine Pose ist – an­ders als Hal­tung – si­tua­tiv, äu­ßer­lich und oft stra­te­gisch. Hal­tung hin­ge­gen ist et­was, das über den Mo­ment hin­aus trägt, sich auch un­ter Druck be­währt und nicht vom Pu­bli­kum ab­hän­gig ist.

(bild­quel­le)


mor­gen­spa­zier­gang vom 10.5.2025

felix schwenzel in bilder

eingangstür am naturkundemuseum mit der aufschrift „GOTT HELF“

ein­gang zum gros­sen gott­helf fi­scher ex­po­nat im na­tur­kun­de­mu­se­um.

an­sons­ten al­les sehr schön.


mor­gen­spa­zier­gang vom 9.5.2025

felix schwenzel in bilder

blick auf den volkspark rehberge

in den reh­ber­gen scheint die son­ne und die seen wer­den „ge­rei­nigt“ (steht so auf den bau­stel­len­schil­dern)

(umwäz?) pumpen im entenpfuhl/sperlingsee in den rehbergen

die ve­ge­ta­ti­on in den reh­ber­gen ist in­ner­halb we­ni­ger tage so dicht ge­wor­den, dass ich mich bei den mor­gen­spa­zier­gän­gen wie in dis­ney­lands jungle crui­se füh­le.


schnel­ler brok­ko­li

felix schwenzel in rezepte

im letz­ten herbst habe ich auf rtl-plus ja­mie oli­vers se­rie the gre­at cook­book chall­enge ge­se­hen (trai­ler). die show ist un­ter­halt­sam und zeigt ein paar am­bi­tio­nier­te hob­by und semi-pro­fi-kö­che, die ger­ne ei­nen koch­buch-deal ge­win­nen möch­ten. die idee der show ist, dass die kö­che ideen und kon­zep­te ent­wi­ckeln sol­len die ir­gend­wie neu aber auch ir­gend­wie mas­sen­taug­lich sein sol­len. un­ter­wegs sieht man in­ter­es­san­te ge­rich­te, vie­le gute ideen und kon­zep­te und von den teil­neh­mern der letz­ten run­den war ich so an­ge­tan, dass ich de­nen al­len ein koch­buch ab­ge­kauft hät­te. aber es hat nur eine ge­won­nen, do­mi­ni­que woolf, also hab ich auch nur ihr koch­buch ge­kauft.

das kon­zept ist in der tat sehr gut: asia­ti­sche kü­che mit ab­kür­zun­gen. oder wie der ti­tel es nennt: „Easy ever­y­day Asi­an-in­spi­red food“. ich fand ei­ni­ge der re­zep­te im buch toll, aber es gibt ein re­zept, an dem wir uns nicht satt es­sen kön­nen und das wir alle paar tage wie­der es­sen. es ist so le­cker, dass ich noch nie ge­schafft habe ein foto da­von zu ma­chen, weil es im­mer so schnell weg­ge­ges­sen ist.

die bei­fah­re­rin und ich sind uns ei­nig, al­lein we­gen die­ses re­zepts hat sich der kauf von do­mi­ni­ques koch­buch ge­lohnt. und die­ses re­zept hat cris­py chi­li oil auch bei uns in der kü­che eta­bliert. ich habe cris­py chi­li oil auch öf­ter selbst ge­macht, aber als fer­tig­va­ri­an­te ist das von „Lao Gan Ma“ so emp­feh­lens­wert, dass ich das ge­le­gent­lich so­gar als ge­schenk für freun­de be­nut­ze. ich kau­fe das im­mer im vinh loi asia-la­den, hier ein ran­dom link auf ei­nen ran­dom web­shop mit dem zeug.


knuspriger brokkoli mit würziger erdnuss sosse

geht schnell, be­frie­digt sehr und schmeckt vor allem der bei­fah­re­rin. geht gut mit reis zusammen.

zutaten

  • 1-2 Köpfe Brokkoli
  • 2 El Öl
  • 2 EL Erdnussbutter
  • 1 EL Crispy Chili Öl
  • 1 TL Honig
  • 1 EL helle Sojasauce

zubereitung

  1. Ofen auf 200 Grad vorheizen, oder eine große Pfanne vorheizen. Vorm Kochen setze ich so um die 200 g Reis im Reis­ko­cher an. Wenn der Reis fertig ist, ist auch der Brokoli fertig.

  2. Den Brokkoli in kleine Röschen zer­pflü­cken, den Strunk gut schälen und alle harten Stückchen entfernen und ich lange dünne Streifen schneiden.

  3. Die Brok­ko­li­rö­schen in eine Pfanne oder feu­er­fes­te Form geben, Öl drü­ber­spren­keln, etwas salzen und vermengen.
    Ich brate die Brok­ko­li­rö­schen gerne in der Pfanne scharf an und lasse sie dann zugedeckt bei niedriger Hitze solange schmoren und rösten bis der Reis fertig ist.
    Al­ter­na­tiv für 20-25 Minuten in den Ofen schieben.
    Am Ende sollte der Brokkoli Knusprig und etwas an­ge­bräunt sein.

  4. Für die Sosse die Erd­nuss­but­ter, Chili-Öl, Honig und Sojasosse vermengen, ge­ge­be­nen­falls mit etwas Wasser verdünnen. Ich finde es am besten wenn die Sosse leicht zäh­flüs­sig ist, nicht zu fest und nicht zu flüssig.

  5. Ich vermenge die Sosse noch in der Pfanne mit dem Brokoli, aber man kann sie auch zum servieren über den Brokoli träufeln.


will trent s03

felix schwenzel in gesehen

will trent ist eine stan­dard hol­ly­wood se­ri­en pro­duk­ti­on. vor 11 jah­ren hab ich sol­che pro­duk­tio­nen mal „mit­tel­gu­te ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­se­ri­en“ ge­nannt.

mit­tel­gu­te ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­se­ri­en kön­nen durch die prot­ago­nis­ten, die ge­schich­ten oder die qua­li­tät des ro­ten fa­dens durch­aus sehr gut sein.

ich fin­de will trent tat­säch­lich ziem­lich gut. der rote fa­den, der mit­tel­gu­te ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­se­ri­en von an­fang bis ende durch­läuft, ist bei will trent die be­trach­tung der trau­ma­ta der haupt­fi­gu­ren. will trent und an­ge­la po­la­ski ha­ben ihre kind­heit bei pfe­ge­el­tern ver­bracht, die nicht be­son­ders pfleg­lich mit ih­nen um­gin­gen. in der se­rie heißt es im­mer wie­der: sie durch­lie­fen das fos­ter care sys­tem, was im ame­ri­ka­ni­schen meist nichts gu­tes be­deu­tet. dazu kommt, dass will trent, die names­ge­ben­de fi­gur, leg­asthe­ni­ker ist, aber auch ein bril­li­an­ter er­mitt­ler.

das hört sich al­les furcht­bar lang­wei­lig an, aber ei­ner­seits sind die ge­schich­ten oder fäl­le die­ser kri­mi­nal­se­rie gut ge­strickt, aber vor al­lem gibt sich die se­rie mühe dif­fe­ren­ziert und viel­schich­tig zu er­zäh­len. die bö­se­wich­ter sind sel­ten in schwarz/weiss ge­zeich­net und alle prot­ago­nis­ten kämp­fen auf ir­gend­ei­ne art mit ih­ren dä­mo­nen.

ich bin we­der ame­ri­ka­ner, mei­ne leg­has­tenie ist nur mil­de aus­ge­prägt, ich bin kein la­ti­no, nicht schwarz, kei­ne frau und kein po­li­zist — und doch kann ich mich mit fast al­len fi­gu­ren iden­ti­fi­zie­ren. viel­leicht ein biss­chen pa­the­tisch, aber es trifft den kern der se­rie ganz gut: will trent, die se­rie, die au­toren, ge­ben sich mühe hu­ma­nis­tisch an die ge­schich­ten und fi­gu­ren zu ge­hen.

wäh­rend in fast al­len ame­ri­ka­ni­schen pro­duk­tio­nen die nut­zung von hand­feu­er­waf­fen ba­na­li­siert wird und schuss­waf­fen oft als werk­zeu­ge zum pro­blem­lö­sen dar­ge­stellt wer­den, er­zählt will trent in der drit­ten staf­fel die ge­schich­te, die trau­ma­ta ei­nes ein­zi­gen schus­ses über meh­re­re fol­gen bis ins kleins­te de­tail. der kon­sum von will trent hat bei mir dazu ge­führt, dass ich die geist­lo­se bal­le­rei in vie­len ame­ri­ka­ni­schen se­ri­en und fil­men noch schwe­rer er­tra­ge.

ich freu mich je­den­falls über jede neue fol­ge will trent und es ist wirk­lich eine sehr gute mit­tel­gu­te ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­se­rie.


statt tl;dr → llm;dr (ein lar­ge lan­guage mo­del hats ge­le­sen und zu­sam­men­ge­fasst):

will trent ist eine ty­pi­sche, mit­tel­gu­te ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­se­rie – al­ler­dings eine der bes­se­ren. die se­rie er­zählt kri­mi­nal­ge­schich­ten mit viel fein­ge­fühl für ihre fi­gu­ren, ihre ver­gan­gen­heit und ihre in­ne­ren kon­flik­te. be­son­ders be­ein­druckt hat mich, wie dif­fe­ren­ziert die se­rie mit the­men wie trau­ma, her­kunft und ge­walt um­geht – fern­ab von der üb­li­chen fern­seh­ba­na­li­sie­rung. trotz al­ler stan­dard-zu­ta­ten fühlt sich will trent er­staun­lich hu­ma­nis­tisch und em­pa­thisch an – und ge­nau das macht sie se­hens­wert.

(5/5)

mor­gen­spa­zier­gang 6.5.2025

felix schwenzel in bilder

das bild habe ich vor sie­ben jah­ren auf­ge­nom­men. heu­te sind wir wie­der dort vor­bei­ge­lau­fen und der gla­ser hat die ka­put­te schei­be bis heu­te nicht „re­pa­ra­tur­ver­glast“.

of­fen­sicht pro­kras­ti­nie­ren hand­wer­ker auch.


blog­wo­chen, back­ofen­kar­tof­feln, kar­ne­val, schup­pen

felix schwenzel in notiert

ir­gend­je­mand oder meh­re­re je­man­de ha­ben ge­ra­de „blog­wo­chen“ aus­ge­ru­fen. ich bin mitt­ler­wei­le in ei­nem al­ter an­ge­kom­men, in dem ich ge­denk- oder fei­er­ta­ge, the­men­wo­chen oder #wha­te­ver­fri­days ein­fach igno­rie­re. wenn mei­ne fa­mi­lie weih­nach­ten fei­ern will und dazu fest­lich es­sen möch­te, dann ko­che ich was fest­li­ches und schaue zu, wie man sich sa­chen schenkt. aber wenn es mir oder der bei­fah­re­rin da­nach ist, dann es­sen wir auch un­ter der wo­che fest­lich oder wir schen­ken uns ein­fach mal so was. ich freu mich dann zum bei­spiel to­tal, wenn sie le­cke­ren käse vom ein­kauf mit­bringt und sie fragt, ob ich mich über mein ge­schenk (den käse) freue.

viel­leicht ist igno­rie­ren auch das fal­sche wort, ich ver­su­che mich so gut es geht ge­gen mar­ke­ting­mass­nah­men die von aus­sen auf mich ein­wir­ken zu im­mu­ni­sie­ren. weih­nach­ten, cy­ber­week, na­mens­tag, frohn­leich­nam, blog­wo­chen, al­les von mar­ke­ting-füch­sen aus­ge­dach­te sa­chen um ihr an­lie­gen vor­an­zu­brin­gen.

aber viel­leicht is­ses auch ganz an­ders und ich mag mas­sen­ver­an­stal­tun­gen ein­fach nicht. aber dann müss­te ich die re­pu­bli­ca auch mei­den, aber die mag ich sehr ger­ne. oder wah­len, zu de­nen gehe ich auch ger­ne.

egal, was ich sa­gen woll­te: für mich sind im­mer blog­wo­chen. aus­ser es ist ge­ra­de ir­gend­was an­de­res, zum bei­spiel heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­wo­che oder ich-bin-ge­ra­de-bei-mei­nen-el­tern-zu-be­such-wo­che. manch­mal fum­mel ich mo­na­te­lang an mei­nem blog und be­rich­te da­von alle paar tage, ob­wohl ich sehr gut weiss, dass das al­ler­höchs­ten ein paar an­de­re blog­ger in­ter­es­siert, die auch ge­le­gent­lich ob­ses­siv an ih­rem blog fum­meln.

kon­stan­tin zum bei­spiel. der hat sich ei­nen rea­der zu­sam­men­ge­fum­melt: in „dai­ly rea­der 2.0 lebt“ schreibt er, dass ihm cur­sor ai da­bei ge­hol­fen hät­te und das fin­de ich span­nend, weil mich open ai beim fum­meln an mei­nem kir­by un­ter­stützt (pun in­ten­ded). der rea­der ist hier: rea­der.kon­ne­xus.net und …

Ohne No­ti­fi­ca­ti­ons. Ohne un­er­le­dig­te Auf­ga­ben. Ohne “You have 254'435 un­read items”

ich mag an kon­stan­tins rea­der auch, dass ich dort das sehe, was er ger­ne mag, also ma­xi­mal per­sön­li­che emp­feh­lun­gen, an­de­re blogs sehe, die ich ge­ge­be­nen­falls noch nicht ken­ne. blogrol­len kön­nen das theo­re­tisch auch, aber meis­tens fehlt de­nen eben der kon­text, die ak­tua­li­tät, die so­et­was wie kon­stan­tins rea­der, riv­va schaf­fen oder frü­her ge­le­gent­lich goog­le schaff­ten: für mich re­le­van­tes sicht­bar ma­chen.

ich mag spe­zi­fi­sche emp­feh­lun­gen, nicht „guck mal auf you­tube“, son­dern „guck dir die­ses vi­deo auf you­tube an“, nicht „guck mal, blog oder web­site xy hat was neu­es ge­schrie­ben“, son­dern „blog oder web­site xy hat ge­ra­de die­ses zu je­nem ge­schrie­ben und nor­ma­ler­wei­se schreibt xy in­ter­es­san­te sa­chen“.

vie­le mei­ner lieb­lings-blogs hab ich üb­ri­gens aus mei­nen re­fe­rern ge­fischt, also aus der ma­to­mo-an­zei­ge, von wo be­su­cher ka­men. das prin­zip je­mand in­ter­es­siert sich für dich, also kön­netst du ihn auch in­ter­es­sant fin­den funk­tio­niert ge­le­gent­lich wirk­lich. ich glau­be so habe ich auch mei­ne frau ken­nen­ge­lernt. sie hat sich für mich iner­es­siert, also be­gann ich mich auch für sie zu in­ter­es­sie­ren.

jetzt hab ich über acht oder neun ab­sät­ze er­klärt, war­um ich zö­ge­re mich in blog-rin­gen oder ei­ner blog­ger­rol­le an­zu­mel­den, bzw. war­um sich mir die in­ter­essanz oder der nut­zen die­ser me­cha­ni­ken noch nicht er­schlos­sen hat. viel lie­ber ent­de­cke ich (mir) neue blogs dar­über, dass mir je­mand in sei­nem blog hef­tig wi­der­spricht und mei­ne un­aus­ge­go­re­nen über­le­gun­gen zer­pflückt. ich be­zweif­le, dass ich je­mand in­ter­es­san­tes oder mir vor­her un­be­kann­tes ent­de­cke, wenn ich auf die ak­tu­ells­ten ein­trä­ge auf blog­ger­rol­le.de kli­cke. oder um­ge­kehrt glau­be ich, dass sich die meis­ten die auf wir­res.net klick­ten, wäre es dort auf­ge­lis­tet, nach 30 se­kun­den wie­der ge­lang­weilt oder ir­ri­tiert an­de­ren tä­tig­kei­ten zu­wen­den als wir­res.net zu le­sen. das ist hier ja al­les eher et­was ge­wöh­nungs­be­dürf­tig oder wie man es auf eng­l­sich pas­sen­der sa­gen wür­de, eher ein aqui­red tas­te.


heu­te gabs back­ofen-kar­tof­feln und ich (und die bei­fah­re­rin, aber auch fri­da) fan­den die be­son­ders ge­lun­gen. ich bil­de mir ein, viel über kar­tof­feln in den vi­de­os aus der re­stau­rant­kü­che des fallow ge­lernt zu ha­ben, ins­bes­od­ne­re durch die­ses vi­deo über de­ren pom­mes und die­ses über kar­tof­fel-pü­ree. das ge­heim­nis ist die kar­tof­feln scho­nend weich zu düns­ten und sie da­nach — wie soll ich sa­gen — et­was auf­zu­rau­hen. ich habe heu­te ein­fach un­se­ren rest meh­lig­ko­chen­de kar­tof­feln 20 mi­nu­ten in den dampf­ga­rer ge­wor­fen und sie da­nach et­was klei­ner ge­schnit­ten, mit salz, oli­ven­öl und ros­ma­rin ver­mischt und sie da­bei vor­sich­tig aber auch forsch ver­mischt. da­bei ha­ben sich auch ein paar klei­ne­re stück­chen ge­löst, aber die wur­den dann an­schlies­send im ofen (20 mi­nu­ten bei > 200° C) zu knusp­ri­gen köst­lich­kie­ten. und der rest der kar­tof­feln war auch per­fekt, aus­sen rau und knusp­rig, in­nen fluf­fig.


kar­ne­val ist auch son ding das ich seit 35 jah­ren nicht mehr ver­ste­he. ich bin zwar im rhein­land auf­ge­wach­sen und als kind fand ich es toll ei­nen an­lass zum ver­klei­den zu ha­ben, aber ich fra­ge mich eben seit 35 jah­ren, war­um man nicht ein­fach im­mer ge­nau dann über­mäs­sig viel trinkt, wenn ei­nem da­nach ist über­mäs­sig viel zu trin­ken. wel­chen vor­teil hat es, das in ge­sell­schaft von hun­dert­tau­send „je­cken“ tun? oder wenn ei­nem da­nach ist, sich über die klei­dung fran­zö­si­scher sol­da­ten zwi­schen 1794 und 1814 lus­tig zu ma­chen, war­um soll­te man das nicht je­den tag tun kön­nen, wenn ei­nem das wich­tig ist?

war­um ich kar­ne­val als ju­gend­li­cher zu­min­dest in­ter­es­sant fand, lässt sich im nach­hin­ein — fin­de ich — gut er­klä­ren. als 15 oder 16 jäh­ri­ger ist man na­tür­lich für jede ge­le­gen­heit zu trin­ken dank­bar, aber vor al­lem ist man in dem al­ter vom FOMO ge­trie­ben, dem „fear of miss­ing out“ oder der angst et­was zu ver­pas­sen. heu­te weiss ich, man ver­passt bei der nicht-teil­nah­me am kar­ne­val nichts und soll­te man doch et­was ver­pas­sen, lässt es sich pro­blem­los je­der­zeit nach­ho­len.


ich habe jetzt ja ziem­lich deut­lich ge­macht, dass ich nicht vom FOMO ge­trie­ben bin und sel­ten das ge­fühl habe, et­was zu ver­pas­sen weil ich bei x oder y nicht mit­ma­che. aber ei­nen gros­sen „fear“ habe ich schon, den FO­BA­GOWM, dem fear of be­co­ming a grum­py old white man. ich fin­de es schreck­lich, wenn men­schen sich im al­ter da­mit be­schäf­ti­gen sa­chen auf­zu­zäh­len die frü­her mal bes­ser wa­ren oder grün­de su­chen, war­um heu­te al­les dumm, ka­putt, faul oder ver­kom­men ist. tat­säch­lich fin­de ich al­les um mich her­um ziem­lich gut, das be­stä­tigt mir auch die bei­fah­re­rin re­gel­mäs­sig, wenn sie sich dar­über be­klagt, dass ich bei je­den scheiss im­mer das po­si­ti­ve be­to­nen muss. aber ent­schei­dend ist: ich will nicht (mehr) an al­lem um mich her­um teil­neh­men.


das schö­ne am ei­ge­nen blog ist ja er­leb­tes ge­le­gent­lich wie­der zu fin­den. so hab ich ges­tern die­se per­le (wie­der) ge­fun­den:

bei­fah­re­rin vor ner stun­de: „mach mal fens­ter auf, riecht ko­misch hier!“
bei­fah­re­rin jetzt: „mach mal fens­ter zu, riecht ko­misch hier!“

heu­te früh sah ich ein paar flo­cken im haar der bei­fah­re­rin und frag­te sie: „oh hast du jetzt auch schup­pen?“

sie ant­wor­te­te: „nee, das ist es­sen.“


re­zep­te jetzt struk­tu­riert und or­ga­ni­siert

felix schwenzel in über wirres

ich weiss, ich schrei­be in letz­ter zeit sehr häu­fig aus dem #ma­schi­nen­raum. aber das liegt auch dar­an, dass ich dort ge­ra­de sehr viel zeit ver­brin­ge und dort auch sehr ger­ne bin. nach­dem ich ges­tern in­ner­halb von 30 mi­nu­ten mit hil­fe mei­nes neu­en kol­le­gen¹⁾ ei­nen pro­to­ty­pen lau­fen hat­te, hab ich den rest des ta­ges da­mit ver­bracht re­zep­te (wie­der) ma­schi­nen­les­bar, struk­tu­riert und an­sehn­lich hier ver­öf­fent­li­chen zu kön­nen.

ich wer­de ja nicht müde dar­auf hin­zu­wei­sen, dass man sei­ne web­sei­ten nicht für such­ma­schi­nen op­ti­mie­ren soll, son­dern für men­schen, aber bei re­zep­ten und vie­len an­de­ren web­sei­ten-de­tails gibt es mar­kan­te schnitt­men­gen. und in­hal­te struk­tu­riert an­zu­bie­ten dient der les­bar­keit und er­mög­licht die nut­zung von wek­zeu­gen. re­zept-scra­pern zum bei­spiel. im all­tag nut­ze ich sehr oft mela, da­drin sind alle mei­ne wich­tigs­ten re­zep­te. frü­her™ zu weih­nach­ten ha­ben wir die re­zep­te für die fleisch-fon­due-sos­sen im­mer in ei­nem gros­sen ord­ner ge­habt. die sind jetzt alle in mei­ner icloud und ich kann vom han­dy oder ipad je­der­zeit drauf zu­grei­fen. mela macht es ein­fach re­zep­te ein­zu­le­sen, es lässt sich von kaum ei­ner web­sei­te ab­schre­cken und auch re­zept­bü­cher kann es sinn­voll per ka­me­ra ein­scan­nen und ver­text­li­chen. eine wah­re kil­ler-app.

ich habe aber be­merkt, dass ich auch in den jah­ren vor mei­ner blog­pau­se zwar re­gel­mäs­sig bis oft mein es­sen ge­teilt habe (ge­kocht), aber we­nig rich­ti­ge re­zep­te ver­öf­fent­licht habe habe. das will ich jetzt än­dern, bzw. et­was struk­tu­rier­ter an­ge­hen.

  • ei­ge­ne ka­te­go­rie in der „ech­te“ re­zep­te ste­hen — und die ich re­gel­mäs­sig fül­le und nach­pfle­ge
  • alle re­zep­te sind (grob) nach dem sche­ma.org/Re­ci­pe sche­ma struk­tu­riert und wer­den (auch) als json-ld aus­ge­ge­ben — mi­cro­for­ma­te muss ich noch ein­bau­en
  • weil mela auch rss-feeds le­sen kann, ist mei­ne ziel­vor­stel­lung (ich mach das ja al­les vor al­lem für mich selbst):
    • neue re­zep­te, die ich aus­pro­biert habe und die mir ge­fal­len, ver­blog­ge ich
    • mela liest die re­zep­te aus dem RSS-feed ein und spei­chert sie dann per­sis­tent auf mei­nen ge­rä­ten
  • ei­ge­nes re­zep­te-wid­get/über­sichts-dings auf der rück­sei­te (todo)

das heisst ich wer­de ei­nen rss feed nur für die ka­te­go­rie re­zep­te an­bie­ten, den man dann in mela abon­nie­ren kann. aber ge­nau wie mi­cro­for­ma­te ist das noch auf der todo lis­te.

vor 13 jah­ren hab ich das mit den struk­tu­rier­ten da­ten schon mal ex­pe­ri­men­tell mit mei­nem al­ten CMS hin­ge­bas­telt, für den gur­ken­sa­lat nach tim mäl­zers oma²⁾ — das hat die mi­gra­ti­on zu kir­by nicht über­lebt, bzw. muss­te ein­fach neu ge­baut wer­den. das hab ich jetzt nach­ge­baut und wer­de, wie ge­sagt, re­zep­te auch nach­pfle­gen. weil das an­le­gen von struk­tu­rier­ten re­zep­ten mit ez­pu­blish da­mals et­was be­schwer­lich war, habe ich das nach dem gur­ken­sa­lat auch nicht wie­der ge­macht, son­dern re­zep­te, wenn über­haupt, auf der schrift­spur ver­öf­fent­licht.


fuss­no­ten:
1) chatGPT
2) die sah­ne kann man auch weg­las­sen, bzw. mit öl er­set­zen


mor­gen­spa­zier­gang vom 4.5.2025

felix schwenzel in bilder

dramatischer himmel in den rehbergen
dra­ma­ti­scher wird’s nicht