heutige preisträger @sternenpodcast & @gutjahr
kategorie: notiert ×
deppendisclaimer von florian freistetter

vielleicht sollte man dem (meist falsch genutztem) wort disclaimer tatsächlich eine neue bedeutung zuweisen. ziemlich oft wird es nämlich nur oberflächlich als hinweis auf mögliche befangenheit genutzt, sondern als dezenter hinweis auf die eigene grossartigkeit (siehe auch hier). also wäre eine disclaiming statt einer offenlegung, eher eine kleine angeberei. obwohl, dann könnte man auch boasting sagen.
aber am einfachsten wäre das wort hinweis.
sicherer hafen für deppendisclaimer

(siehe auch „disclaim, das lass lieber sein“ und „deppendisclaimer“)
abgesehen davon ist das urteil in der tat spannend. siehe auch spon
In der Mitteilung des Gerichts zu der Entscheidung wird in erstaunlicher Deutlichkeit die Praxis der US-Dienste kritisiert: „Der Gerichtshof fügt hinzu, dass eine Regelung, die es den Behörden gestattet, generell auf den Inhalt elektronischer Kommunikation zuzugreifen, den Wesensgehalt des Grundrechts auf Achtung des Privatlebens verletzt.“ Weil EU-Bürger gegen die Weiternutzung ihrer Daten nicht gerichtlich Einspruch erheben könnten sei zudem „der Wesensgehalt des Grundrechts auf wirksamen gerichtlichen Rechtsschutz verletzt“.
und nyt dazu:
Before the court’s ruling, the United States mission to the European Union had criticized proposals to invalidate the trans-Atlantic data agreement, saying that it would jeopardize Europe’s business and diplomatic relations with other countries, including the United States.
[nachtrag 06.10.2015]
die erste folge der aktuellen staffel kann man auf facebook kostenlos und unsynchronisiert ansehen. (via)
eigentlich könnte die FIFA doch jetzt den aufklärer martin winterkorn als nachfolger von josef blatter einstellen?
spiegel.de/sport/fussball/fifa-skandal-wer-jetzt-zittern-muss-a-1055050.html
assistiertes mehrfrequenzwahlverfahren auf dem iphone

wenn man nach einer telefonnummer ein semikolon und eine zahlenkombination eingibt, bietet einem das iphone nach der einwahl an, die nummer mit dem mehrfrequenzwahlverfahren abzusenden (tüt-tühüt-tüt). das ist praktisch bei der einwahl in virtuelle telekonferenzräume oder zur anrufbeantworterabfrage (falls jemand sowas noch braucht).
+49 30 1231231;666777#
→ weiterlesenjournalismusspende september 2015
erstaunlich wie viele standardsituationen der technologiekritik bei der blendle-kritik anfallen: eurozine.com/articles/2009-12-01-passig-de.html
- „What the hell is it good for?“
- „Wer will denn so was?“
- „Die Einzigen, die das [Dings] wollen, sind zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten.“
- „[Das Dings] ist eine Mode, die vielleicht wieder vorbeigeht.“
- „[Das Dings] wird [nichts] verändern"
- „Schönes Spielzeug.“
- „Damit lässt sich kein Geld verdienen.“
seit mehr als einem monat schreibe ich auf allen kanälen über blendle die finger wund.
die beifahrerin eben so: „blendle? was iss’n das?“
vor etwas 25 jahren habe ich in einer kölner kneipe mal den „chef vom dienst“ von boulevard bio getroffen. nachdem ich ihn erstmal beleidigt hatte („du redest exakt wie wolfgang schäuble“) fragte ich ihn was man so als chef vom dienst mache. ich habe fast alles was er mir erzählt hat vergessen, aber ein detail ist mir bis heute präsent: den ersten teil des tages, erzählte er mir, verbringe er damit erstmal „alle“ tageszeitungen zu lesen um zu wissen was los in der welt ist, welche themen diskutiert werden. was für ein traumjob dachte ich damals — und eigentlich auch noch heute: alle zeitungen lesen können — und dann auch noch dafür bezahlt werden!
ich hatte damals™ zuhause zugriff auf die aachener/heinsberger nachrichten und den kölner stadtanzeiger. der ksta wurde uns damals immer erst mit der post geliefert und damals freute ich mich jeden tag darauf, ihn endlich in den händen halten zu können. kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen, dass man einerseits auf (relativ alte) zeitungstexte warten musste und andererseits, dass man den kölner stadtanzeiger lesen wollte.
die vorstellung, alle (relevanten) zeitungen lesen zu können hat mich jahrelang fasziniert. dann kam plötzlich das netz und der traum schien sich zu erfüllen.

interessant, seit heute ist @marcelweiss bei blendle, aber dass blendle nicht funktioniert, weiss er schon seit 5 tagen.
Die Erkenntnis ist, dass die aus der Zeit der Papierdistribution kommenden Strukturen und Prozesse heute nicht mehr tragfähig sind.
Ich kann den Wunsch nach einer erfolgreichen Bezahloption für Presseerzeugnisse im Internet verstehen. Aber der Blendle-Ansatz ist wenn schon nicht zum Scheitern, dann mindestens zu einem „Ferner Liefen“-Platz im Erlösmix verdammt.
kurzkritik tomorrowland: pathetischer, total verzwirbelter und humorloser ami-kitsch mit noch schalerem nachgeschmack als das ende von lost.
cookie-hinweis bei den ruhrbaronen
ich bin sicher, genauso hat sich die EU das mit den verbesserten datenschutzhinweisen gedacht. je öfter man drauf hingewiesen wird, desto datenschutz.
macht das lesen aufm handy, zum beispiel hiervon, aber ein bisschen schwer.
[nachtrag 20.09.2015]
scheint repariert zu sein, ich sehe den cookie-hinweis jetzt nicht mehr.
dann widersprech ich mir halt selbst …
ich schreibe ja einiges an stuss ins internet. nicht nur absichtlich, manchmal auch, weil ich manche dinge nicht zuende denke — oder überhaupt bedacht habe. aber deshalb schreibe ich sie ja auch ins internet, weil ich mich daran erfreue, wenn mich jemand eines besseren belehrt. es kann durchaus sein, dass ich den eindruck mache, unbelehrbar zu sein, aber manchen gelingt es dann doch mich eines besseren zu belehren. martin ötting mal, vor vier jahren zum beispiel. johnny haeusler, immer wieder, sascha lobo, dem zu widersprechen zu einem meiner liebsten hobbys geworden ist, aber dem ich in diskussionen, privat oder öffentlich, am ende (leider) immer wieder recht geben muss. manchmal sogar stefan niggemeier. und, keine witz, vielen, vielen anderen. kommt immer wieder vor.
meinem letzten etwas provokativeren text, zur krautmauer, kann man sicherlich zu recht an vielen stellen widersprechen. allerdings finde ich es schwer nachvollziehbar, mir aufgrund dieses textes zur krautmauer zu unterstellen, ich würde kostenlosen journalismus fordern. andererseits, ich bin’s ja auch selbst schuld, wenn ich mich einerseits ständig über werbung beklage und dann auch noch über bezahlwände echauffiere. aber gut, das thema ist ja eben kompliziert und niemand hat dazu bisher abschliessende antworten oder meinungsbilder. bis auf die oberchecker, aber von denen will ich jetzt gar nicht reden.
obwohl. vielleicht doch. im oben erwähnten text habe ich einen vergleich formuliert:
möglicherweise bekommt die gala-redaktion des öfteren anrufe von empörten käufern, die gesehen haben, dass die gala in arztpraxen, friseursalons oder flugzeugen kostenlos ausliegt. wären sebastian esser und philipp schwörbel geschäftsführer der gala, würden sie wahrscheinlich als reaktion auf die 2 bis 3 jährlichen beschwerden, die belieferung von lesezirkeln einstellen und gala-käufer verpflichten, das heft nur an freunde und bekannte (für maximal 48 stunden) leihweise abzugeben.
diesem vergleich kann man möglicherweise sehr kluge dinge entgegnen. aber der oberchecker journalist timo rieg, der unter anderem das blog spiegelkritik führt, das anders als der name suggeriert, überhaupt nicht selbstkritisch ist, antwortete darauf:
http://www.vgwort.de/einnahmen-tarife/verleihen-vermieten/lesezirkel.html
das ist das volle zitat, die gesamte antwort auf meinen text. mich machen solche kommentare immer sehr traurig. und wenn ich traurig bin, antworte ich dann oft umso länger, statt einfach nur „404“ oder „hä?“ drunterzuschreiben:
da du, timo, dich aus unerfindlichen gründen weigerst kontext oder argumente zu liefern und den link einfach so hier hinkotzt, übernehme ich die einordnung gerne:
die krautreporter haben angefangen als eine art leserzirkel, der von tausenden unterstützern pauschal finanziert wird, damit sie und andere gut recherchierte geschichten lesen können, wo und wann sie wollen. jetzt finden die krautreporter, dass dieses modell leser davon abhält, zu zahlenden kunden zu werden. und dass es ein trittbrettfahrerproblem gebe: lauter leute die lesen, aber nicht zahlen. also werden alle lesezirkel-leser die noch nicht zahlen am lesen gehindert und müssen beim zahnarzt die sprechstundenhilfe fragen ob man die gala lesen könne. oder freunde bitten einen oder zwei texte mit ihnen zu teilen.
wolltest du das in etwa mit dem link zum ausdruck bringen?
auch hierzu keine antwort von timo rieg, der auf seiner eigenen seite „Widerspruch fordert“.
manche geben sich dann schon etwas mehr mühe, zum beispiel der leser „Daniel“ vor zwei tagen in den kommentaren:
Etwas „wirres“ Beispiel mit den Arztpraxen. Der Lesezirkel ist ja nicht umsonst.
das habe ich freilich auch nicht behauptet. ich habe lediglich behauptet, um es mit sebatsian essers ökonomischem fachterminus zu bezeichnen, dass es bei den lesezirkeln ebenfalls sehr viele „trittbrettfahrer“ oder „freerider“ gibt.
es geht doch nicht darum, dass ich es nicht bezahle, sondern dass überhaupt jemand für diese exemplare bezahlt. insofern hinkt das beispiel.
auf meinen einwand, dass für die krautreporter mehr als 15tausend leser zahlen, wird ein taufrisches argument von daniel herausgekramt:
[dein beispiel hinkt] weil du versuchst, ein digitales mit einem physischen gut zu vergleichen. ausschließbarkeit vs nicht-ausschließbarkeit. natürlich nimmt die zahlungsbereitschaft bei jemandem ab, wenn er in der lage ist, das gut kostenlos zu konsumieren (siehe auch allmendeproblem). bei der zeitung in der arztpraxis ist das nicht der fall, weil er ja keinen sonstigen zugriff auf das produkt hat. außer er ist beim arzt.
natürlich argumentiere ich auch sehr, sehr oft „wirr“. aber das mit argumentativem wackelpeter zu kontern ist doch bekloppt.
dabei wäre es so einfach gewesen meinen vergleich zu zerpflücken, in dreieinhalb sätzen:
- die krautreporter finanzieren sich nicht mit werbung, an lesezirkeln teilnehmende zeitschriften schon.
- die hefte in lesezirkeln haben immer noch einen verkaufspreis, die krautreporter-texte nicht.
- die krautreporter finanzieren sich nicht zusätzlich über heftverkäufe, an lesezirkeln teilnehmende zeitschriften schon.
- die krautreporter bieten keinen niedrigschwelligen einzelverkauf, der potenzielle spontan-käufe ermöglicht, sondern sind ausschliesslich auf abos und mitgliedschaften aus.
heute habe ich zufällig gesehen, dass man auf dem (sehr toll) gerelaunchten zeit.de anzeigen ausblenden kann, indem man die fenstergrösse verändert. nico brünjes, dessen arbeit und blog ich genauso toll finde, wie das neu gelaunchte zeit-online, antwortete darauf:
nö.
nun muss man ihm zugutehalten, dass er zur zeit an post launch deprsssion leidet, weil er am launch von zeit.de mitgearbeitet hat. aber was will er mir sagen, mit seinem nö? es gibt keinen „nativen adblocker“, wie ich viel zu undifferenziert behauptet habe? oder dass die werbung auch bei kleinen fenstern angezeigt wird und ich zu doof bin die zu sehen? oder will er korrigieren und sagen, dass stets für das format passende anzeigen geladen werden, wenn man die seite neu lädt?
wollte er das sagen? ich werde es womöglich nie erfahren, deshalb schreibe ich die antwort, auch hier, einfach selbst:
wir haben anzeigen-formate für jede bildschirmgrösse, die wir einspielen, es werden also immer anzeigen angezeigt. hier von einem adblocker zu reden ist quatsch, es werden lediglich unter bestimmten umständen, die nur in ausnahmefällen auftreten, kurzzeitig keine anzeigen angezeigt (wer, um himmels willen verändert denn heutzutage noch die fenstergrösse?). was du schreibst, ist also blödsinn.
ich möchte mit diesem uralten gespielten witz zu mehr ausdruckskraft aufrufen:
(ursprünglich veröffentlicht am 20.06.2003 12:12)
[nachtrag 17.09.2015]
nico brünjes widerspricht in seinem blog etwas ausführlicher — aber die antwort habe ich schon ganz gut antizipiert.
journalisten glauben unerschütterlich daran, dass das wort „exklusiv“ ihre leser genauso bezaubert, wie sie selbst.

(aus einer krautreporter-mail)
nativer zeit-online-adblocker
praktisch. die zeit.de hat jetzt nen eingebauten, nativen adblocker: einfach fenster verkleinern.



nico brünjes widerspricht, knapp und ausführlich, aber die antwort habe ich schon ganz gut antizipiert.
whisky-verkostung

gestern haben wir mit ein paar freunden unsere kleine whiskysammlung durchprobiert. ich bin seit kurzem grosser laphroaig-fan, auch weil er zum beispiel gegenüber dem talisker storm 5% weniger volumenprozent alkohol hat (40%). natürlich tranken wir den whisky mit ein bisschen wasser.
am ende des abends war erstaunlicherweise der glen moray classic port cask am besten geleert. „weil er so mild ist.“
„klicken Sie bitte hier.“
ich weiss nicht, nach welchen kriterien apple in ios9 die news auf der neuen suchseite aussucht — oder wie die news übertragen werden. ich finde aber die überschrift von n24.de sehr charakteristisch.

jetzt wäre es jedenfalls schön herauszufinden, wie man schrott wie bild.de oder n24.de aus der news-anzeige ausfiltert. abschalten geht, glaube ich, zur not auch, aber die news-anzeige ist für einen kurzen überblick eigentlich gar nicht schlecht. es finden sich auch kleine perlen wie dieser spiegel online artikel darüber, wie die armutsmigration deutschland in den letzten jahrzehnten geprägt hat:
„Wer wandert, ist motiviert und bringt oft genug Kenntnisse und Fähigkeiten schon mit“, sagt der Wirtschaftshistoriker Albrecht Ritschl von der London School of Economics. „Die sprichwörtliche amerikanische Tellerwäscherkarriere ist eine Einwandererkarriere.“
Die Armutsmigration gehört von Beginn an auch zu Deutschland. So lange es dem Land gut ging, wanderten immer wieder große Bevölkerungsgruppen ein - in der Hoffnung, hier eine Arbeit zu finden und damit genügend Geld zu verdienen, um ihre Familie zu ernähren. In schlechten Zeiten hingegen suchten viele Deutsche ihr Glück im Ausland. So wie sich in Duisburg heute viele polnische, türkische, spanische oder serbische Namen finden, durchziehen deutsche Namen Städte in den USA oder in Brasilien.
am i the only one, who has @bbedit crashing all the time when editing FTP files (via transmit) under os x el capitan?
a little later:
@diplix If you send it by email, it opens a ticket telling us you're specifically interested in further contact with us.
and still a little later:
.@bbedit is still my very favorite editor, not only because they worked around a nasty el capitan bug & sent me a new build in only 2 hours.