hatte gerade einen 5-minuten tinnitus. hörte sich exakt an wie der iphone-wecker.
„exakt falsch herum gedacht“
hackr.de: How to be kinder, please? #
markus spath notiert zu meinen anmerkungen zu einer idee von neil gaiman, bzw. zu hanlon's razor folgendes:
(wirres mit exakt falsch herum gedachten tipps zum freundlicherwerden; gerade die unterstellung von dummheit, wo man auch bösartigkeit unterstellen könnte, ist misanthrop, weil gerade sie den menschen nicht ernst nimmt, weil man die dummheit eben nicht mal schnell ändern kann, usw.)
kann dummheit nur erblich oder somatisch bedingt vorkommen wie markus spath hier behauptet?
oder kann dummheit, wie bösartigkeit, zum beispiel auch durch besondere umstände, reaktionen oder missverständnisse ausgelöst werden?
dummheit und bösartigkeit (und fast alle anderen verhaltensweisen) sind meiner meinung nach in den seltensten fällen determiniert, weshalb es logischerweise dumm ein fehlschluss ist, die kultivierung von zweifeln an der eigenen wahrnehmung als misanthrop zu bezeichnen — auch wenn man sich das verhalten anderer mit „irrtümern, kurzsichtigkeit, nachlässigkeit oder dummheit“ erklärt.
abgesehen davon gibt es natürlich variationen von hanlon's razor („Gehe niemals von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit ausreichend ist.“), die zeigen, dass es eben gerade nicht um persönlichkeitsmerkmale geht, sondern prozesse:
Versuche nie durch Konspiration zu erklären, was auf Chaos oder Inkompetenz zurückgeführt werden muss.
dummheit ist nicht nur etwas mit dem man den IQ eines menschen beschreibt, sondern etwas mit dem man handeln von menschen, aber auch institutionen bewertet. so kann es gerade in der politik zu grossen dummheiten, zu fehlentscheidungen kommen, ohne dass eine „böse“ intention vorhanden sein muss. nochmal anders ausdrücken lässt sich das problem mit diesem alten spruch: „das gegenteil von gut ist oft gut gemeint.“
links vom 27.04.2015
mentalfloss.com: 8 Psychological Tricks of Restaurant Menus #
ein weiterer nachtrag zu „wir lassen uns gerne verarschen“. wie speisekarten uns manipulieren können:
The best menus account for the psychological theory known as the “paradox of choice,” which says that the more options we have, the more anxiety we feel. The golden number? Seven options per food category, tops (seven appetizers, seven entrees, etc.). “When we include over seven items, a guest will be overwhelmed and confused, and when they get confused they'll typically default to an item they’ve had before,” says menu engineer Gregg Rapp. No shame in sticking with what you know, but a well-designed menu might entice you to try something a bit different (and a bit more expensive).
netzoekonomiecampus.wordpress.com: Über die Koalition der Google-Amazon-Heulsusen - Regulierung statt Digitalstrategien #
gunnar sohn polemisiert gegen die konfuse digitalstrategie der deutschen politik. zu recht. dabei sind ein paar interessante informationsbröckchen:
Amazon taucht in den deutschen Handelsstatistiken gar nicht auf. Der Online-Händler entzieht sich der Branchen-Segmentierung:
„Das hängt damit zusammen, dass es eben ein ganz anderes System ist. Amazon geht nicht über Branchen, sondern es geht über die individuell massenhafte Beziehung zu Kunden“, betont Wippermann.
theguardian.com: Clockmaker John Harrison vindicated 250 years after ‘absurd’ claims #
das 250 jahre alte design einer pendeluhr geht tatsächlich, wie john harrison vor 250 jahren behauptete, auch nach 100 tagen auf die sekunde genau.
ich frage mich ja, ob man das vor 250 jahren überhaupt hätte messen können — und wenn ja, wie?
links vom 26.04.2015
sz-magazin.sueddeutsche.de: Neugier: Die besten Nachrichten ans SZ-Magazin #
das sz-magzin hat vor vier wochen eine handynummer aufs heft gedruckt (heftthema neugier) und schreibt hier auf, wer alles angerufen hat.
konradlischka.info: Gute Nachrichten sind kein Strom #
konrad lischka hat alain de booton im urlaub gelesen und glaubt darin neue ideen für einen besseren anderen journalismus entdeckt zu haben. ich persönlich glaube ja … — ach egal. das würde jetzt zu lang werden.
flickr.com/x-ray_delta_one: 1962 ... TWA terminal: JFK Airport - Eero Saarinen #
x-ray delta one ist einer der wenigen flickr-benutzer die ich per RSS abonniert habe. heute bin ich dort über einen stapel 60er-jahre architekturbilder gestolpert, die unter anderem zeigen wie glänzend die zukunft früher ausgesehen hat.
siehe auch
- „1957 ... Wise house - Richard Neutra“
- „1962 ... Oklahoma State Capitol Bank - Robert Roloff “
- „1962 ... main terminal Dulles Airport: Washington DC - Eero Saarinen“
sushirolle.de: Sushi selber machen #
hier gibt's ganz gute sushi-rezepte. vor allem das hier würde ich gerne mal ausprobieren. das hier war so lala (aber ich habe auch bresso statt frischkäse verwendet).
theguardian.com: Liquid mercury found under Mexican pyramid could lead to king's tomb #
diesen artikel habe ich meinem vater per email geschickt, weil der sich für pyramiden interessiert. ich fand das aber auch faszinierend. es gibt noch so viele geheimnisse in der welt. und quecksilber unter pyramiden.
keine werbung ist auch werbung
nachtrag zu „wir lassen uns gerne verarschen“:

auf dem plakat steht:
Werbung beeinflusst Dein Kosumverhalten. Triff Deine Kaufentscheidung bewusst!
blogsterben
dooce.com: Looking upward and ahead #
heather „dooce“ armstrong hört auf professionell zu bloggen. kottke schreibt sie wolle nur noch „zum spass“ schreiben, sie selbst drückt das ne spur differenzierter aus:
I'd like to get back to the reason I started “living online” in the first place: writing for the love of it, writing when the story inside is begging to be told.
beunruhigenderweise deutet auch kottke selbst eine gewisse blog-müdigkeit an:
I thought I would do my site professionally for the rest of my life, or at least a good long while. The way things are going, in another year or two, I'm not sure that's even going to be an option.
ich bin mir relativ sicher, dass ich bis zu meinem lebensende hier ins internet schreiben werde. das ins internet-schreiben war und ist nach wie vor ein teil meiner verdauung — und warum sollte ich aufhören meine verdauung einzustellen? etwas apetitlicher ausgedrückt, wäre bloggen ins-internet-schreiben wie kochen, würde ich als profi-koch wahrscheinlich auch nach ein paar jahren ansätze von müdigkeit spüren. da ich aber vor allem für mich (und meine familie) koche, gehe ich davon aus, das bis an mein lebensende zu tun. von gelegentlichen restaurantbesuchen oder essenseinladungen natürlich abgesehen.
moblogging heisst jetzt instagraming.
(antwort auf @gerritvanaaken)
feed ohne nerv? ja, gibt’s
@diplix gibt's einen wirres-RSS-Feed ohne die reinen Fotoposts, nur für die Artikel > 100 Zeichen?
ja. die kategorien gibt’s schon länger, jetzt habe ich auch ein bisschen aufgeräumt, so dass in der „artikel“-kategorie (RSS) auch wirklich nur noch artikel mit mehr als ein paar huntert zeichen sind — keine bilder-posts, keine link-posts. einzellinks mit längeren kommentaren oder anmerkungen von mir, tauchen da aber weiterhin drin auf.

einmal hin. alles drin. #real #latergram
einmal hin. alles drin.
ich mag diese frage von sandeep shetty:
If you post something and nobody responds, does it exist?
„mögen“ im sinne von: „ja, gute frage“ und im sinne des indieweb u-like .
erschütternd. niemand regt sich mehr über generische feminia auf:

(http://www.bildblog.de/64172/youtube-druckstueckfremdeln-eiffelturm/)
#shadyselfie
links vom 24.04.2015
ich habe heute früh für ronnie grob 6vor9 gefüllt und darin zwei ungeheuerlichkeiten begangen: ein <blockquote> verwendet und ein generisches maskulinum mit einem generischen femininum ersetzt. hier ein repost, hier das original:
arstechnica.com: Cheaper bandwidth or bust: How Google saved YouTube #
anlässlich des 10-jährigen youtube-jubiläums erinnert ron amadeo daran, dass youtube es beinahe nicht geschafft hat:
Survival for the site was a near-constant battle in the early days. The company not only fought the bandwidth monster, but it faced an army of lawyers from various media companies that all wanted to shut the video service down. But thanks to cash backing from Google, the site was able to fend off the lawyers. And by staying at the forefront of Web and server technology, YouTube managed to serve videos to the entire Internet without being bankrupted by bandwidth bills.
At that point, many didn't expect the company to survive. Early Net entrepreneur Jason Calacanis wrote “YouTube is not a real business” and compared it to Kazaa and Napster. Dot-com billionaire Mark Cuban expected the site would be “sued into oblivion” and said that “only a moron would buy YouTube.”
christophkappes.de: Druckstückfremdeln #
christoph kappes hat nach längerer zeit mal wieder ein gedrucktes magazin in der hand und stellt fest:
Ich habe also verlernt, Magazine zu lesen. Und noch mehr: das Teilen (sharen) ist mir eine so selbstverständliche Handlung geworden, dass ich gar nicht weiß, warum ich Print lesen soll, kann ich doch diese wichtige Funktion damit gar nicht vornehmen. Warum soll ich lesen, was ich nicht teilen kann? Warum soll ich lesen, was ich nicht kopieren kann, was ich nicht kommentieren kann [...].
getidan.de: Journalismus als Katastrophe #
georg seeßlen beobachtet eine boulevardisierung der seriösen „bürgerlichen presse“:
Die Nachricht wird an drei emotionale Zentren gebunden. Das Private (die Geschichte eines tragischen Menschen vielleicht, die Vorführung der Opfer und ihrer Angehörigen), das Allgemeine (was machen „wir“ jetzt mit unserer Flugangst?, die Rückkopplung zu anderen Katastrophen im kollektiven Gedächtnis, „unsere“ Sicherheit) und schließlich, besonders perfid, das Nationale. Das furchtbare Unglück der Germanwings „rührt am Selbstverständnis des Konzerns - und der Nation“. So die Zeit. Das Eindringen in die Privatsphären möglichst vieler Menschen und das Aufblähen zum „Selbstverständnis einer Nation“ sind offensichtlich die beiden emotionalen Pole, zwischen denen nahezu alles möglich ist, was aus dem Wörterbuch des unmenschlichen Journalismus denkbar ist.
Dabei werden die Tricks der Nachrichtenerzeugung aus mehr oder weniger nichts immer selbstzerstörerischer. Nur ein Beispiel: Die Boulevard-Zeitung mutmaßt etwas. Das Internet-Portal eines „seriösen“ Nachrichtenmagazins zitiert diese Mutmaßung. In der dritten Runde werden aus der Mutmaßung und deren Zitierung, „Informationen“, die diesen beiden Medien zugeschrieben werden, in der vierten Runde ist daraus schon eine „Erkenntnis“ geworden. So wie der Mensch, der von den Medien befragt wird, nur das widergeben kann, was er aus den Medien weiß, und das, was er nach seiner Erfahrung glaubt, dass die Medien von ihm erwarten, reichen die Medien unter dem Motto („nach Informationen von“, wie ... erfahren haben will, in einem Gespräch mit... sagte“) beständig Nachrichten-Joker im Kreis herum.
/via
taz.de: Die neue Unübersichtlichkeit #
rené martens über teilweise unübersichtliche und intransparente kooperation von öffentlich-rechtlichen medien und privaten verlagen:
Beim Thema IS arbeitete das Politmagazin [Report] aus München bisher nicht nur mit der Zeit zusammen, sondern mehrmals mit der FAZ, die gern gegen den NDR/WDR/SZ-Verbund wettert. FAZ und Report waren Anfang 2014 die Ersten, die über Islamisten berichteten, die aus Deutschland in den Krieg nach Syrien zogen. Der IS-Terror scheint zu Kooperationen zu motivieren.
alvar-freude.de: Lügenpresse? Lügeninformant! #
alvar freude meint, dass die spiegel-redakteurin im falle seibert media weniger die firma falsch darstellen wollte, als auf eine informantin (m/w) reingefallen sei, die sauer auf das unternehmen sei.
buzzfeed.com: „Can someone photoshop the Eiffel Tower under my finger?“ #
ich musste da mehrfach laut drüber lachen.
das blaue fenster

himmel über dem gendarmenmarkt am 17.4 #nofilter #latergram #berlin #bluesky
syndikation
als meine mutter vor ungefähr 35 jahren mit mir im zirkus war, erklärte sie mir:
das brot der künstler ist der applaus.
nicht alle können vom applaus allein leben und selbst zirkus-artisten bekommen eine gage zusaätzlich zum applaus. aber zwischen dem applaus und der höhe der gage besteht wahrscheinlich ein direkter zusammenhang. aber das mit dem geldverdienen möchte ich an dieser stelle kurz ausklammern, weil es alles noch komplizierter macht als es eh schon ist.
vor einer weile griff johnny haeusler in der deutschen wired eine diskussion auf, die man eventuell mit diesem satz zusammenfassen kann:
verlage und autoren sollten dort hingehen, wo ihr publikum ist.
johnny überspitzte diesen gedanken etwas, indem er verlagen riet, ihre webseiten zu schliessen. das differenzierte er später noch ein bisschen nach, aber ich widersprach ihm beide male (eins, zwei).
grundsätzlich hat johnny aber (natürlich) recht. will ich mein publikum gut erreichen, muss ich nicht nur gut erreichbar sein, sondern vor allem dort veröffentlichen wo das publikum ist. aus eigener erfahrung weiss ich, dass mir selbst oft schon ein klick mehr als nötig zu viel ist, um einen text zu lesen. ich lebe lese in meinem feedreader. gekürzte RSS-feeds nerven mich so sehr, dass ich darüber seitenlange klagen verfassen kann — wegen eines klicks. weil diese klicks oft (nicht immer) in funklöchern in der bahn stattfinden, habe ich an dieser stelle ein gewisses verständnis für mich und meine argumente.
wenn ich etwas in mein blog schreibe (oder journalisten in ihre zeitung), teasere ich es nach der veröffentlichung auf twitter, facebook (oder was sonst gerade gut funktioniert) an und verlinke es dort. auf facebook zwinge ich meine leser damit quasi zu einem klick auf mein blog. dort sehe ich dann in meiner besucherstatistik einen besuch und hoffe viele weitere, auf likes, kommentare und links auf meinen artikel. im optimalfall multiplizieren sich die links, likes, shares zu einem kleinen viralen windhauch, der leser zu mir rüberweht.
die idee dort zu sein, wo die leser sind, ist aber ein bisschen anders gemeint. sie bedeutet, dass ich den gesamten text (zum beispiel) auf facebook — oder eben der plattform wo meine zielgruppe sizt — veröffentliche und sich der leser den klick auf meine seite spart und damit auch zusätzliche ladezeiten oder die auseinandersetzung mit gewöhnungsbedürftigem layout. oder (noch besser), dass ich meinen text für die plattform wo ich meine leser vermute optimiere und nicht nur automatisch vorhandenes material rüberspüle.
auf facebook funktioniert das offenbar ganz gut. peter breuer veröffentlicht dort beispielsweise oft sehr lange texte, weil auf facebook (vermute ich mal) das feedback sehr vielfältiger und grösser ist als auf seinem blog. das ist einerseits verständlich, aber andererseits auch schade. die texte sind nach ein paar tagen nicht mehr so gut zu finden und ausserhalb von facebook so gut wie nicht existent. dafür erreichen sie ein ziemlich grosses publikum, können mühelos gemocht, geteilt und weiterempfohlen werden.
positiv ausgedrückt kann man sich so auf facebook eine enorm grosse zahl leser und fans erarbeiten. diese leser interagieren mit den inhalten sehr grosszügig, sie teilen, liken und kommentieren dort in sehr viel grösserer zahl als sie es in einem blog tun würden. die erklärung dafür liegt auf der hand: auf facebook muss ich mich für einen kommentar nicht erst anmelden, ich kann einfach losschreiben, liken oder sharen. ich weiss als kommentierender, dass ich meine kommentare auf facebook editieren oder löschen kann. die interaktion mit inhalten auf facebook ist sehr viel einfacher als auf jedem x-beliebigen blog. das gilt natürlich auch für viele andere soziale netzwerke.
weniger positiv ist, dass man die inhalte aus der hand gibt und auf plattformen stellt über die man als autor oder fotograf wenig kontrolle hat. man bekommt (relativ) wenig leser leser rübergespült und die interaktionen (likes, favs, kommenatre) bleiben auch in den silos der grossen netzwerke.
wer wie ich jahrelang dafür argumentierte RSS-feeds nicht zu kürzen und dem leser die wahl zu lassen wo und wie er texte oder einträge konsumiert, anzeigt oder liest, müsste dieser logik auch in sachen content-aggregation in soziale netzwerke folgen. folgerichtig wäre es nach dieser logik auf facebook nicht nur kurz-teaser mit link zur quelle zu veröffentlichen, sondern eben den kompletten inhalt. so wie man das auch mit RSS macht.
ich habe dieser logik lange zeit nicht folgen wollen und ging davon aus, dass es gut und richtig sei, leute aus sozialen netzwerken auf die eigene seite zu locken. seit ein paar tagen versuche ich mit dem gegenteil zu experimentieren:
- zuerst veröffentliche ich auf wirres.net
- dann syndiziere ich den inhalt halbautomatisch oder manuell zu twitter oder facebook (andere netzwerke sind auch möglich und vorstellbar)
- die inhalte dort haben einen zurücklink auf wirres.net, der originalinhalt bekommt einen mit rel="syndication" markierten link
- und in einer idealen welt würden facebook und twitter mir für diesen zurücklink und alle folgenden interaktionen (likes, shares/retweets, kommentare) einen ping oder webmention schicken, so dass ich diese interaktionen unter dem originalinhalt sammeln und anzeigen könnte. tun sie aber nicht, also muss ich einen proxy, einen stellvertreter nutzen. in diesem fall heisst der brid.gy und stellt (fast) alle interaktionen unter syndizierten inhalten von mir zu wirres.net, bzw. meinen webmention-empfänger durch.

konkret sieht das dann so aus: zum beispiel habe ich dieses bild eines kochtopfs auf wirres.net veröffentlicht und dann auf twitter, facebook und instagram syndiziert. die reaktionen hat mir brid.gy zurückgespielt, so dass ich sie unter dem originalinhalt anzeigen kann.
diese kolumne habe ich im volltext auf facebook kopiert. auf twitter konnte ich sie wegen des 140-zeichen limits natürlich nur anteasern. aber sowohl die twitter-replys, als auch die facebook kommentare können dank brid.gy unter dem original angezeigt werden.
das system, das auf webmentions und anderen indieweb-technolgien basiert, ist alles andere als perfekt. es löst aber ansatzweise das zirkusproblem: der applaus oder die buhrufe für meine inhalte kommen zu mir zurück, bzw. lassen sich einfangen. damit lässt sich zwar (auch) kein geld verdienen, aber die reichweite dürfte sich so um einiges verbessern lassen, so wie das auch mit RSS funktioniert: die anzahl der leser die meine inhalte per RSS lesen ist meiner schätzung und messung nach pro tag an dem ich veröffentliche etwa doppelt so hoch wie die zahl der leser die wirres.net besuchen. die potenzielle reichweite von ungekürzt veröffentlichten inhalten in sozialen netzwerken dürfte nochmal höher sein (auch wenn man sie nicht in jedem fall messen kann).
lange rede kurzer sinn: wenn man dem inneren zwang widersteht, leser um jeden preis auf die eigene website zu locken, kann man damit leser sehr gut erreichen und ihnen entgegen kommen — ohne ganz die kontrolle über die inhalte zu verlieren (aber ein bisschen schon).
die indieweb-technologien wie webmentions, backfeeds oder POSSE sind grossartige ansätze, die einem helfen können ein bisschen kontrolle über eigene inhalte zu gewinnen, aber auch kontrolliert abzugeben. es gibt auch spannende ansätze wie man mit indiewebtechnologien dezentral kommunizieren kann oder sich webseiten untereinander dezentral vernetzen lassen können. leider haben diese technologien noch sehr viele kinderkrankheiten und bieten sehr hohe technische und konzeptionelle zugangshürden. aber ich finde das furchbar spannend und freue mich hier auf viele webmentions und diskussionen, wenn nicht hier, dann woanders oder im juni nebenan.
ix mit dem firmenhund

(foto von patricia @dasnuf cammarata)
ich hab fertig-salat gekauft: „toll! bei so viel verpackungsmüll fühl ix mich wie im USA-urlaub.“
kollegin: wirft müll zu mir rüber: „ich will dass du dich immer wie im urlaub fühlst!“