links vom 20.12.2014

felix schwenzel

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  you­tube.com: pro­bo­no Ma­ga­zin Fol­ge 24 (18.12.2014): Su­shi-Gauck und Flücht­lings-WGs   #

ge­fällt mir. aber kann mir je­mand sa­gen, war­um lu­kas hein­ser sei­ne eis­ho­ckey-aus­rüs­tung bei der mo­de­ra­ti­on trägt?

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  you­tube.com: Kon­takt­ver­such: „Lü­gen­pres­se“ trifft Pe­gi­da   #

den pan­ora­ma-bei­trag hat mitt­ler­wei­le wahr­schein­lich je­der ge­se­hen. mir fiel dazu ei­gent­lich nichts an­de­res ein als das wort „dumm­heit“. aber das fasst na­tür­lich viel zu kurz. das ein­zi­ge was mir spä­ter dazu ein­fiel, dass die­se plump ar­gu­men­tie­ren­den, sehr wü­ten­den merk­be­frei­ten men­schen ei­gent­lich „ichi­chich“ mei­nen wenn sie „wir“ sa­gen: „war­um küm­mert sich kei­ner um mi­ch­mi­ch­mich? war­um kann ichi­chich nicht mein le­ben in ruhe, wohl­stand und ver­ach­tung von al­lem was an­ders ist als ichi­chich füh­ren?“

was even­tu­ell für ein biss­chen aus­glei­chen­de ge­rech­tig­keit sorgt: ich bin si­cher die meis­ten men­schen die in dem vi­deo zu se­hen sind ha­ben auch fürch­ter­li­che angst vor blitz und don­ner und kon­dens­strei­fen am him­mel.

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  zeit.de: Pe­gi­da: Bür­ger­recht­ler, war­um schweigt Ihr?   #

ma­xi­mi­li­an probst, ju­dith schol­ter und chris­ti­an staas wun­dern sich, war­um die DDR-bür­ger­recht­ler, die sich kürz­lich noch über eine ak­ti­on des zen­trums für po­li­ti­sche schön­heit echauf­fiert ha­ben, sich nicht über die in­stru­men­ta­li­sie­rung der „mon­tags­de­mons­tra­ti­on­ne“ auf­re­gen:

Vor 25 Jah­ren zogt Ihr durch die Stra­ßen, je­den Mon­tag wart Ihr mehr. Es war ein mu­ti­ger Pro­test, denn er rich­te­te sich ge­gen Stär­ke­re, ge­gen ei­nen au­to­ri­tä­ren Staat, der sei­ne Bür­ger un­ter­drückt und ein­ge­sperrt hat. Auch heu­te ge­hen Mon­tag für Mon­tag mehr Leu­te auf die Stra­ße. Ihr Pro­test rich­tet sich ge­gen die Schwächs­ten der Schwa­chen.

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  twit­ter.com/bri­ans­hall/sta­tus/545774763172327425   #

Ever­y­thing pic.twit­ter.com/IcgmEv­FU­BA

— Bri­an S Hall (@bri­ans­hall) 19.12.2014 3:56

/thi­sisnt­hap­pi­ness.com

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  zeit.de: De­bat­te: Deutsch­land braucht kei­ne Su­per-Fe­mi­nis­tin   #

anne wiz­o­rek stellt fest, dass „es ver­schie­de­ne Her­an­ge­hens­wei­sen an Fe­mi­nis­mus gibt“ und fragt: „War­um wird im­mer wie­der aufs Neue das Eine ge­gen das An­de­re aus­ge­spielt?“ ins­ge­samt eine be­wun­ders­wert ru­hi­ge re­plik auf han­nah lüh­manns pau­schal-nör­ge­lei am „neu­en netz-fe­mi­nis­mus“.

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  ben­ja­min­ni­ckel.com: fo­tos   #

ben­ja­min ni­ckel hat 3000 ge­sichts­aus­drü­cke für „Das­geht­mi­rauf­die­ner­ven“.


old-ams­ter­dam-pum­per­ni­ckel-haus in der ham­bur­ger ha­fen­ci­ty

felix schwenzel

heu­te früh habe ich mein früh­stück (pum­per­ni­ckel und al­ten gou­da) fo­to­gra­fiert und auf face­book ge­stellt. kurz da­nach habe ich es in der ham­bur­ger ha­fen­ci­ty wie­der­ge­fun­den. dan­ke alex­an­der svens­son!


der barm­her­zi­ge sa­ma­ri­ter und der ka­cken­de hund

felix schwenzel

schön. rem­brands ra­die­rung „der barm­her­zi­ge sa­ma­ri­ter“ von 1633 mit ei­nem ka­cken­den hund in der bild­mit­te. ge­fun­den im per­len­tau­cher efeu, wo auf chris­ti­an tho­mas text zu ei­ner rem­brand-aus­stel­lung im goe­the­haus frank­furt hin­ge­wei­sen wird. dort schreibt chris­ti­an tho­mas:

Goe­thes faus­ti­scher Na­tur war be­stimmt nichts fremd. In der in­ten­si­ven, ja mi­nu­ziö­sen Be­schrei­bung der Ra­die­rung vom Hl. Sa­ma­ri­ter igno­rier­te er den in der Bild­mit­te ka­cken­den Hund. Rem­brandts krea­tür­li­cher Na­tur war auf an­de­re Wei­se nichts fremd.

bild­quel­le


war­um $na­me sich nicht $be­zeich­nung nen­nen will

felix schwenzel

das schreibt an­nett mei­ritz heu­te (un­ter an­de­rem) un­ter der über­schrift¹ „War­um ich kei­ne Fe­mi­nis­tin sein will“ auf spie­gel-on­line :

Trotz­dem will ich nicht das Eti­kett "Fe­mi­nis­tin" tra­gen. War­um, fra­gen Freun­din­nen und Be­kann­te.

Lei­der wirkt der mo­der­ne Fe­mi­nis­mus zu­neh­mend wie eine Be­we­gung, die nicht über­zeu­gen, son­dern mit dem Vor­schlag­ham­mer be­keh­ren will. Klu­ge und wich­ti­ge Ar­gu­men­te wer­den über­la­gert von ag­gres­si­ven Tö­nen, ob im Netz oder im Café. Klu­ge und wich­ti­ge Wort­füh­re­rin­nen, die be­tont be­hut­sam auf­tre­ten, wer­den gleich mit über­tönt. […]

Wie­der mehr zu­hö­ren

Durch die­ses Prin­zip macht sich der mo­der­ne Fe­mi­nis­mus an­greif­bar. Er macht dicht, er grenzt sich ab, er grollt und schlägt um sich. Da­bei soll­te er wie­der mehr zu­hö­ren, auch wenn es schwer­fällt, nach Grün­den fra­gen, nach Mo­ti­ven. […]

Es wird für all das Ar­gu­men­te ge­ben. In­dem man sie igno­riert oder mit Ver­ach­tung über­zieht, ver­schwin­den sie nicht. Ganz im Ge­gen­teil. […]

Wer es tut, wird so­fort zum geis­ti­gen Feind de­kla­riert. Es gibt dann rich­tig und falsch, und viel zu we­nig Raum für al­les, was da­zwi­schen liegt. Im Ei­fer der Aus­ein­an­der­set­zung zie­hen dann nicht nur Pöb­ler (zu Recht!) Zorn auf sich, son­dern mit­un­ter auch Men­schen, die ein­fach ihre Sicht der Din­ge be­schrei­ben wol­len. Fe­mi­nis­tin­nen, die stän­dig und über­all den "Kampf ge­gen die Mas­kus" aus­ru­fen - dazu möch­te ich nicht ge­hö­ren.

Ich glau­be nicht, dass der Fe­mi­nis­mus eine neue Füh­rungs­fi­gur braucht, wie die "Zeit" kürz­lich for­der­te. Was er braucht, ist eine neue Will­kom­mens­kul­tur. Eine kla­re Hal­tung mit kla­ren Bot­schaf­ten kann auch mal laut und wü­tend ar­ti­ku­liert wer­den. Aber dann bit­te klug do­siert, nicht re­flex­haft.

ich habe (auf twit­ter) mal test­wei­se die wor­te fe­mi­nis­mus ge­gen jour­na­lis­mus ge­tauscht (und „Kampf ge­gen die Mas­kus“ mit „Kampf ge­gen ir­gend­was“ ge­tauscht). das kommt dann da­bei raus:

Trotz­dem will ich nicht das Eti­kett "Jour­na­lis­tin" tra­gen. War­um, fra­gen Freun­din­nen und Be­kann­te.

Lei­der wirkt der mo­der­ne Jour­na­lis­mus zu­neh­mend wie eine Be­we­gung, die nicht über­zeu­gen, son­dern mit dem Vor­schlag­ham­mer be­keh­ren will. Klu­ge und wich­ti­ge Ar­gu­men­te wer­den über­la­gert von ag­gres­si­ven Tö­nen, ob im Netz oder im Café. Klu­ge und wich­ti­ge Jour­na­lis­ten, die be­tont be­hut­sam auf­tre­ten, wer­den gleich mit über­tönt. […]

Wie­der mehr zu­hö­ren

Durch die­ses Prin­zip macht sich der mo­der­ne Jour­na­lis­mus an­greif­bar. Er macht dicht, er grenzt sich ab, er grollt und schlägt um sich. Da­bei soll­te er wie­der mehr zu­hö­ren, auch wenn es schwer­fällt, nach Grün­den fra­gen, nach Mo­ti­ven. […]

Es wird für all das Ar­gu­men­te ge­ben. In­dem man sie igno­riert oder mit Ver­ach­tung über­zieht, ver­schwin­den sie nicht. Ganz im Ge­gen­teil. […]

Wer es tut, wird so­fort zum geis­ti­gen Feind de­kla­riert. Es gibt dann rich­tig und falsch, und viel zu we­nig Raum für al­les, was da­zwi­schen liegt. Im Ei­fer der Aus­ein­an­der­set­zung zie­hen dann nicht nur Pöb­ler (zu Recht!) Zorn auf sich, son­dern mit­un­ter auch Men­schen, die ein­fach ihre Sicht der Din­ge be­schrei­ben wol­len. Jour­na­lis­ten, die stän­dig und über­all den "Kampf ge­gen Ir­gend­was" aus­ru­fen - dazu möch­te ich nicht ge­hö­ren.

Ich glau­be nicht, dass der Jour­na­lis­mus eine neue Füh­rungs­fi­gur braucht, wie die "Zeit" kürz­lich for­der­te. Was er braucht, ist eine neue Will­kom­mens­kul­tur. Eine kla­re Hal­tung mit kla­ren Bot­schaf­ten kann auch mal laut und wü­tend ar­ti­ku­liert wer­den. Aber dann bit­te klug do­siert, nicht re­flex­haft.


1) laut url lau­te­te die über­schrift vor­her: „Fe­mi­nis­mus — war­um Ag­gres­si­vi­taet nicht funk­tio­niert“


links vom 19.12.2014

felix schwenzel

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  de­ze­en.com: The Bridges of Eu­ro­pe by Ro­bin Stam   #

sehr wit­zig. die ar­chi­tek­to­ni­schen struk­tu­ren auf den meis­ten euro-bank­no­ten sind fik­tio­nal, da­mit kei­nes der eu­ro­päi­schen mit­glieds­län­der sich be­nach­tei­ligt fühlt. din den nie­der­lan­den wer­den und wur­den die­se struk­tu­ren, vor­nehm­lich brü­cken, jetzt ein­fach nach­ge­baut. /mar­gi­nal­re­vo­lu­ti­on.com

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  grist.org: Se­at­tle's un­be­lie­va­ble trans­por­ta­ti­on me­ga­pro­ject fus­ter­cluck   #

ge­schei­ter­te, me­ga­lo­ma­ne gross­pro­jek­te gib­t's nicht nur in ber­lin und ham­burg. auch in se­at­tle gib­t's das. fus­ter­cluck ist für heu­te üb­ri­gens mein lieb­lings­wort.

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  kott­ke.org: Blue co­lor wi­t­hout blue co­lor   #

fas­zi­nie­rend: blaue au­gen (oder blaue schmet­ter­lings­flü­gel) ent­hal­ten kei­ne blau­en pig­men­te, son­dern ... ach seht ein­fach selbst.

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  zeit.de: Stimm­t's?: Re­du­ziert der Ge­nuss von Milch die „Knob­lauch­fah­ne“?   #

spoi­ler: ja. was­ser aber auch.

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  hy­per­he­ro.com: Schimpf­wort-Lis­te mit ca. 11300 Schimpf­woer­tern   #

das scheint eine kom­let­te lis­te al­ler deut­schen schimpf­wor­te zu sein. so­gar piss­flit­sche ist da­bei.

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  twit­ter.com/Chris­W­ar­craft/sta­tus/545381599202643969   #

In­ter­net de­ath th­re­at against wo­man - "Oh tha­t's just boys be­ing boys, deal with it."

In­ter­net de­ath th­re­at against mo­vie - "SRS BIZ­NESS"

— Chris Klu­we (@Chris­W­ar­craft) 18.12.2014 1:54

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  twit­ter.com/hol­man/sta­tus/545438811950284801   #

Re­al­ly wan­ted to see The In­ter­view. Bum­mer. Now it’s go­ing to be lo­cked away in Sony’s im­pene­tra­ble data cen­ters fo­re­ver.

— Zach Hol­man (@hol­man) 18.12.2014 5:42

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  twit­ter.com/hot­dogs­la­dies/sta­tus/545270814925258754   #

I can't think of a sin­gle in­s­tance whe­re an­ec­do­tal evi­dence was in­ac­cu­ra­te.

— Mer­lin Mann (@hot­dogs­la­dies) 17.12.2014 18:34


stadt­schloss-roh­bau bei re­gen

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel in Schloßplatz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

man kann ei­gent­lich nur hof­fen, dass das #stadt­schloss so bleibt. #be­ton #roh­bau #ber­lin #skrwt


links vom 18.12.2014

felix schwenzel

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  spie­gel.de: Sa­scha Lobo über Pe­gi­da: Der La­tenz­na­zi   #

sa­scha lobo bringt die­se phä­no­men, das ge­ra­de alle in auf­re­gung ver­setzt, gut auf den punkt:

Der Er­folg von Pe­gi­da liegt dar­in be­grün­det, xe­no­pho­be Si­gna­le zu sen­den, ohne dass sich Sen­der oder Emp­fän­ger das ein­ge­ste­hen müss­ten. Die Er­ken­nungs­codes funk­tio­nie­ren so­gar so ein­deu­tig, dass man sich die stän­di­ge Scheindi­stan­zie­rung leis­ten kann, "Wir sind kei­ne Na­zis", "Wir ha­ben nichts ge­gen Aus­län­der", "Wir sind für das Asyl­recht". Die­se Sät­ze brau­chen nicht ein­mal mehr das frü­her ty­pi­sche "aber" da­hin­ter, man ver­steht sich auch so.

auch ei­nen schö­nen neo­lo­gis­mus hat sa­scha lobo pa­rat: la­tenz­na­zi.

[kom­men­tar ge­löscht. no­tiz an mich: nur was zu links hin­zu­schrei­ben, wenn man was sinn­vol­les hin­zu­fü­gen kann oder min­des­tens ei­nen ge­dan­ken zu­en­de ge­dacht hat.]

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  taz.de: Fe­mi­nis­mus-De­bat­te: Wir brau­chen kei­nen Zum­ba-Je­sus   #

sehr schön, mar­ga­re­te sto­kow­ski ant­wor­tet auf han­nah lüh­manns zeit-ar­ti­kel (auf den ix auch schon mal re­agiert hat­te) und ver­weist auch auf ein paar an­de­re re­ak­tio­nen:

An­to­nia Baum er­wi­der­te in der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung, Lena Dun­ham könn­te eine sol­che Füh­rungs­fi­gur sein. Kat­rin Gott­schalk vom Mis­sy Ma­ga­zi­ne kri­ti­sier­te, dass Lüh­mann sich vor al­lem am Image des Fe­mi­nis­mus ab­ar­bei­te und nicht an In­hal­ten. Und So­phie El­men­tha­ler ant­wor­te­te auf Zeit On­line, es sei ein Trug­schluss, dass sich jede Idee ver­kau­fen lie­ße, wenn sie nur „hübsch ge­nug ver­packt“ wäre.

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  kraut­re­por­ter.de: „Und da wur­de mir klar, dass wir hin­ter Mc­Do­nalds ge­fol­tert wer­den“   #

tilo jung stellt mu­rat kur­naz ein paar sehr gute fra­gen, ein paar we­ni­ger gute und ein paar un­fass­bar blö­de. soll­te man trotz­dem mal le­sen. oder an­gu­cken.

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  ju­li­are­da.eu: Oet­tin­ger kün­digt EU-Leis­tungs­schutz­recht für Ver­la­ge an: Aus De­sas­ter in Deutsch­land nichts ge­lernt   #

die­se pres­se­mit­tei­lung ver­lin­ke ich sehr ger­ne, weils al­les stimmt.

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  ro­land­tichy.de: ARD_Pres­se woll­te Twit­s­torm star­ten. Was dann pas­sier­te...   #

ich fin­de ro­land tichy nicht be­son­ders pri­ckelnd. trotz­dem hab ich die­sen ar­ti­kel (via riv­va) eben aus­ver­se­hen ge­le­sen. es geht um ir­gend­ei­nen blöd­sinn.

ir­gend­wann dis­ku­tiert ro­land tichy auf twit­ter mit @DWDL. be­reits nach zwei an @DWDL ge­rich­te­ten tweets flippt @DWDL völ­lig aus:

Das hat so nie­mand be­haup­tet. Also un­ter­las­sen Sie bit­te sol­che Un­ter­stel­lun­gen. Herz­li­chen Dank

@Ro­land­Tichy:

also wer ist jetzt dünn­häu­tig? Im Aus­tei­len stark, beim Ein­ste­cken wei­ner­lich...

@DWDL:

Sie stel­len Kri­tik mit fal­schen Un­ter­stel­lun­gen auf eine Stu­fe? Was ist das für eine Dis­kus­si­ons­kul­tur #troll

@Ro­land­Tichy:

dann le­sen Sie mal Ihre Tweets. Blitz­ver­ges­ser

@DWDL:

Vom Jour­na­list zum In­ter­net-Troll. Schö­nes Hob­by, bleibt uns nur kein Zeit für. Wir stei­gen aus

der witz ist: im april 2012 habe ich mal ei­nen mail­wech­sel (nach ei­nem kom­men­tar­wech­sel) mit tho­mas lü­cker­ath von dwdl.de ge­führt (in dem ich dwdl.de und ihn ein paar mal kri­ti­sier­te). sei­ne lez­ten bei­den sät­ze lau­te­ten da­mals:

Mit so ei­nem In­ter­net-Troll macht eine Dis­kus­si­on lei­der ab­so­lut kei­nen Sinn. Das ist Zeit­ver­schwen­dung.

auch wenn das für eine be­mer­kens­wer­te kon­sis­tenz in tho­mas lü­cker­aths merk­be­freit­heit und ar­gu­men­ta­ti­ons­mus­tern spricht, ich fand das schon vor 2½ jah­ren trau­rig.

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  what­co­lou­ri­sit.scn9a.org: What co­lour is it?   #

sehr schön. sagt mir je­mand be­scheid, wenns das als screen­sa­ver für os x gibt? [nach­trag] gibt’s als screen­sa­ver!

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  blog.beet­le­bum.de: Wür­fel-Ad­vents­ka­len­der   #

nor­ma­ler­wei­se wür­de ich hier „hihi“ drun­ter­schrei­ben. das ist aber sehr viel bes­ser als nur hihi.

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  sta­cy­the­ar­tist.com: avera­ge ame­ri­cans (that hap­pen to be sex/love dolls)   #

fo­tos von durch­schnitt­li­chen ame­ri­ka­nern und ame­ri­ka­ne­rin­nen (die zu­fäl­lig sex­pu­pen sind). ich glau­be das ist nicht ge­eig­net ums auf der ar­beit an­zu­gu­cken (nsfw). ich glau­be, ich hab das bei thi­sisnt­hap­pi­ness.com ge­fun­den.

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  the­guar­di­an.com: Bey­ond Bill Cos­by: 2014 was the year we stop­ped wor­ship­ping at the al­tar of mons­ters   #

ro­xa­ne gay zieht ver­glei­che zwi­schen bill cos­by, po­li­zei-über­grif­fen, os­car pis­to­ri­us und meint es sei un­se­re ver­ant­wor­tung un­se­re ido­le nicht mehr an­zu­be­ten, son­dern als men­schen zu se­hen.


spen­den­ban­ner

felix schwenzel

ich ver­mu­te ban­daid30 ist vor­bei. lan­ge nichts mehr da­von ge­le­sen oder ge­hört. auf der pro­jekt­sei­te konn­te ich auch nicht raus­fin­den was es jetzt ge­bracht hat oder wie das geld ein­ge­setzt wur­de oder wird (viel­leicht weiss je­mand mehr als ich?). dort steht al­ler­dings im­mer noch in be­wun­derns­wer­ter schlicht­heit und in gross­buch­sta­ben:

BUY THE SONG. STOP THE VI­RUS.

ich mag cha­ri­ty meis­tens nicht, weil cha­ri­ty für mich oft den bei­geschmack von ab­lass­han­del hat oder über­zo­ge­ne ver­spre­chun­gen macht (sieh oben). oft nutzt cha­ri­ty auch fo­tos von stark ab­ge­ma­ger­ten afri­ka­nern oder riecht nach fern­seh-gala, show­trep­pe, kitsch und emo­tio­an­li­sie­rung. cha­ri­ty wird (aus mei­ner sehr be­schränk­ten sicht) von pro­mi­nen­ten oder stink­rei­chen leu­ten be­trie­ben, die ih­rem le­ben, das oft aus­schliess­lich aus geld-ver­die­nen be­steht, ei­nen et­was tie­fe­ren sinn ge­ben wol­len. ich weiss, dass sind auch ge­dan­ken von be­mer­kens­wer­ter schlicht­heit, aber da­für habe ich vor ner wei­le ein schö­nes zi­tat raus­ge­sucht das auch schlicht ist, aber wun­der­schön. es ist von chi­nua ache­be:

Cha­ri­ty ... is the opi­um of the pri­vi­le­ged.

ist auch egal, ich hab mei­nen ban­daid30-dampf schon ab­ge­las­sen und mei­nen är­ger über die­sen be­mer­kens­wert dum­men ar­ti­kel von ser­gi­us see­bohm gar nicht erst ver­öf­fent­licht.

ich woll­te näm­lich was ganz an­de­res sa­gen: ich mach jetzt auch cha­ri­ty.

vor ein paar wo­chen dach­te ich: man kann leu­te doch be­stimmt auch ohne doo­fe mu­sik zum spen­den be­we­gen. mit on­line-wer­bung zum bei­spiel. die soll sehr gut funk­tio­nie­ren (das sage ich nur hal­bi­ro­nisch).

also hab ich mir ge­dacht, war­um soll ich nicht ein­fach ban­ner bau­en für leu­te oder or­ga­ni­sa­tio­nen die ich gut fin­de und de­nen ich zu­traue oder von de­nen ich weiss, dass sie et­was zum gu­ten be­we­gen kön­nen. seit heu­te früh ro­tie­ren hier stilan­zei­gen-ban­ner von ein paar or­ga­ni­sa­tio­nen de­nen ich ent­we­der schon­mal et­was ge­spen­det habe, spen­den wür­de oder re­gel­mäs­sig spen­de. or­ga­ni­sa­tio­nen, die ich also re­la­tiv vor­be­halts­los emp­feh­len wür­de.

vie­len dank an stilan­zei­gen, die die ban­ner jetzt aus­lie­fern (und dar­an, wie ix, nichts ver­die­nen). die lo­gos hab ich ge­klaut, die tex­te hab ich mir aus­ge­dacht oder auch ge­klaut und ich hof­fe, dass die eine oder an­de­re spen­de bei netz­po­li­tik, dem zen­trum für po­li­ti­sche schön­heit, den ärz­ten ohne gren­zen, wi­ki­me­dia oder am­nes­ty hän­gen­bleibt.


wer auch stilan­zei­gen-spen­den-ban­ner aus­lie­fern möch­te, ich bin si­cher die stilan­zei­gen-ma­cher hel­fen ger­ne: hier sind die stilan­zei­gen- kon­takt­da­ten .

wer vor­schlä­ge hat, für wen man auch un­be­dingt wer­ben soll­te, im­mer her da­mit.


Photo by felix schwenzel on December 17, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

vier fla­schen in­ner hose, eine in der hand.


hän­de

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel on December 17, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hän­de.


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ach?


Photo by felix schwenzel on December 17, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

neue hips­ter-bart­mo­de?


(ACH)

felix schwenzel


links vom 17.12.2014

felix schwenzel

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  zeit.de: Sony Pic­tures En­ter­tain­ment: War­um der Sony-Hack zum GAU wur­de   #

kai bier­mann und se­bas­ti­an mon­di­al fas­sen das de­ba­kel rund um den sony-hack zu­sam­men.

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  wired.com: The Guer­ril­la Ta­c­tics of The Ra­cket, and How It Al­most Upen­ded Jour­na­lism   #

toll. kein hap­py end.

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  ni­co­bruen­jes.de: Se­ri­al   #

nico brün­jes über se­ri­al.

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  blog.ta­ges­schau.de: Wer Angst sät, will Macht aus­üben   #

über­schrift des ta­ges von chris­ti­an nit­sche.

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  buzzfeed.com: 33 Bil­der, die be­wei­sen, dass Ham­burg die schöns­te Stadt Deutsch­lands ist   #

nein, phil­ipp jah­ner hat nicht be­wie­sen, dass ham­burg die schöns­te stadt deutsch­lands ist, son­dern dass es in ham­burg vie­le leu­te gibt die schö­ne fo­tos ma­chen, die­se un­ter cc-li­zen­zen ver­öf­fent­li­chen und dass er die fin­den kann.

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  bo­ing­bo­ing.net: What hap­pens when you shoot a ball from a can­non in the back of a mo­ving truck?   #

Myth­bus­ters fire a soc­cer ball at 50mph out of a can­non on a truck dri­ving at 50mph in the op­po­si­te di­rec­tion.

nicht über­ra­schend und doch to­tal fas­zi­nie­rend.

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  bo­ing­bo­ing.net: GIF: Pan­da dod­ges la­ser blasts   #

hihi.


links vom 16.12.2014

felix schwenzel

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  blog.pin­board.in: New Pri­cing Po­li­cy   #

ich be­nut­ze pin­board seit fast vier jah­ren sehr in­ten­siv und aus­ser den knapp 10 dol­lar an­mel­de­ge­bühr habe ich maciej ce­głow­ski noch nichts be­zahlt. das habe ich eben ge­än­dert und die jähr­lich $25-dol­lar bil­li­ge ar­chiv-funk­ti­on abon­niert. ich bin si­cher, ich fin­de pin­board jetzt noch tol­ler.

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  bloom­berg.com: Ste­phen Col­bert Is Dead. Long Live Ste­phen Col­bert.   #

wun­der­ba­re ode auf ste­phen col­bert von will leitch. kann man auch gut ohne die ein­ge­bet­te­ten vi­de­os le­sen, aber wenn man es schafft die vi­de­os mit dem in­ter­view von col­bert mit mau­rice send­ak trotz geo­fen­cing zu se­hen, wird man zeu­ge ei­ner wun­der­ba­ren ode auf mau­rice send­ak von ste­phen col­bert.

Ste­phen Col­bert, the im­prov star, never re­al­ly wan­ted to be a po­li­ti­cal co­me­di­an. And tha­t's pre­cis­e­ly why he was the best one. I'll miss “The Col­bert Re­port." But I can't wait to bury the cha­rac­ter, and see the real Col­bert, all the time. I bet Ste­phen, at last, feels the same way.

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  ne­wyor­ker.com: Che­ney Calls for In­ter­na­tio­nal Ban on Tor­tu­re Re­ports   #

bril­li­an­te über­schrift. /dar­ing­fi­re­ball.net

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  hei­se.de: NSA-Skan­dal: Wie der GCHQ Bel­ga­com hack­te   #

in­ter­es­sant zu le­sen, wie die „ers­te do­ku­men­tier­te Cy­ber­at­ta­cke ei­nes EU-Staats auf ei­nen an­de­ren“ ab­lief. vor al­lem zeigt sich: Ver­schlüs­se­lung wirkt:

Zwi­schen 2009 und 2011 habe der Dienst mit sei­nen Al­li­ier­ten dar­an ge­ar­bei­tet, vor al­lem um das "Ver­schlüs­se­lungs­pro­blem" zu lö­sen: Weil im­mer mehr ver­schlüs­selt wur­de, woll­te der GCHQ an die Da­ten ge­lan­gen, be­vor sie un­le­ser­lich ge­macht wur­den. Bel­ga­com bot sich dann als Ziel an, weil er nicht nur in Eu­ro­pa, son­dern welt­weit eine wich­ti­ge Rol­le im Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­netz spielt.

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  blog.fefe.de: In der Bun­des­pres­se­kon­fe­renz wur­den die rich­ti­gen Fra­gen ge­stellt   #

tilo jung hat mal was rich­tig ge­macht. sie­he auch netz­po­li­tik.org mit dem kom­plet­ten pro­to­koll.

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  vowe.net: Meh­dorn Tri­ple   #

hihi.

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  no­te­sof­ber­lin.com: Emo­tio­nal Gar­dening   #

wut­gärt­ner.

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  wired.com: Me­ta­gram­me Blends Your Re­cent In­sta­grams Into One Weird Pho­to   #

stimmt: me­ta­gram­me macht aus den letz­ten in­sta­grams ein ei­gen­ar­ti­ges foto.

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  flight­club.ja­lop­nik.com: Avia­ti­on Geek Has A Pla­ne To Hims­elf And Ta­kes The Best Sel­fie Ever   #

hihi.


The ho­lo­caust was le­gal, slavery was le­gal, se­gre­ga­ti­on was le­gal.

If you use the sta­te as a me­tric for ethics you'll end up di­s­ap­poin­ted.

— Lex Loo­per (@lex_loo­per) 10.12.2014 18:54


links vom 15.12.2014

felix schwenzel

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  tech­crunch.com: Spa­nish News­pa­pers Want Goog­le News Back   #

das ist schon sehr wit­zig. die spa­ni­schen zei­tungs­ver­le­ger är­gern sich, dass goog­le-news sei­ne markt­be­herr­schen­de stel­lung jetzt nicht mehr aus­nutzt und ih­nen des­halb auch kei­ne le­ser mehr er­schliesst und zu­führt. ta­xi­fah­rer die gäs­te zu re­stau­rants fah­ren, wer­den üb­ri­gens dem­nächst in spa­ni­en dazu ge­zwun­gen eine schutz­ge­bühr an die ent­spre­chen­den eta­blis­se­ments zu zah­len. denn of­fen­bar le­ben die spa­ni­schen ta­xi­fah­rer ganz gut da­von, men­schen in re­stau­rants zu fah­ren und so von den leis­tun­gen der re­stau­rants zu pro­fi­tie­ren, ohne da­für an­ge­mes­sen zu be­zah­len.

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  so­books.de: Das neue Spiel von Mi­cha­el See­mann   #

su­per buch, flüs­sig zu le­sen und vor al­lem auch di­gi­tal- oder da­ten-lai­en zu­zu­mu­ten, weil mi­cha­el see­mann sein di­gi­tal-welt­bild von grund auf er­klärt.
ich bin schon län­ger sym­pa­thi­sant des post-pri­va­cy-ge­döns, vor al­lem weil ich in den post-pri­va­cy-the­sen wich­ti­ge denk- und dis­kus­si­ons­an­sät­ze sah. in die­sem buch zieht mi­cha­el see­mann die le­ser vor­sich­tig und um­sich­tig ar­gu­men­tie­rend auf sei­ne sei­te. er­staun­li­cher­wei­se wird das buch zum ende hin noch bes­ser, wenn er kon­kret wird und hand­lungs­räu­me und stra­te­gien auf­zeigt. die letz­ten sei­ten sind dann auch, wie der rest des buchs, an­ge­nehm prag­ma­tisch, mit ge­nau der rich­ti­gen do­sis op­tim­i­mus und rea­lis­mus.

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  kit­ty­ko­ma.de: White Trash Fast Food Ab­zo­cke   #

kit­ty­ko­ma be­rich­tet über den be­such von ein paar food­blog­gern im neu­en white trash. man scheint sich dort nun auf die ab­zo­cke von tou­ris­ten spe­zia­li­siert zu ha­ben und zu ver­su­chen den be­such so un­an­ge­nehm wie mög­lich zu ge­stal­ten, da­mit man nur ein­mal kommt und die ti­sche nicht ein zwei­tes mal „blo­ckiert“. wit­zi­ger­wei­se ist die yelp-sei­te des white trash jetzt voll mit ne­ga­ti­ven be­rich­ten vom 13. und 14. de­zem­ber.

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  sla­te.com: Let­ter­man Top Ten: A sta­tis­ti­cal ana­ly­sis of 30 ye­ars of Top Ten Lists from Da­vid Let­ter­man. Why so many Re­gis jo­kes?   #

das ist schon sehr spe­zi­ell was ben blatt hier über da­vid let­ter­mans top-ten-lis­ten zu­sam­men­ge­tra­gen hat. aber wenn man sich für da­vid let­ter­man in­ter­es­siert, könn­te das in­ter­es­sant sein. ich bin mir ja nicht si­cher, wo­für ich da­vid let­ter­man mehr be­wun­dern soll: 30 jah­re die glei­che show, auf mehr oder we­ni­ger gleich­blei­bend ho­hem ni­veau durch­zu­zie­hen oder 30 jah­re den im­mer glei­chen witz in hun­der­ten von va­ria­tio­nen durch­zu­zie­hen.

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  buzzfeed.com: The Mes­sy Me­dia Ethics Be­hind The Sony Hacks   #

ziem­lich dif­fe­ren­zier­te ein­schät­zung zu den sony hacks und wie dar­über be­rich­tet wird.

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  thi­sis­not­porn.net: Ste­ve Bus­ce­mi   #

ste­ve bus­ce­mis ye­ar­book-foto von 1975.

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  digg.com: Sa­wing A Rub­ber Band Ball In Half Is Sur­pri­sin­gly Dis­gus­ting   #

gum­mi­band­bäl­le er­wa­chen zu le­ben, wenn man sie durch­sägt.

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink
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  no­te­sof­ber­lin.com: FAHRT SAU­BER   #

hihi.

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  sci­ence­files.org: Idio­ten­test für Jour­na­lis­ten for­dert die ers­ten Op­fer   #

hihi.


eil­mel­dung: han­nah lüh­mann fin­det an­ne wiz­o­rek doof

felix schwenzel

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  zeit.de: Fe­mi­nis­mus: Mens­trua­ti­ons­co­mics, nein dan­ke   #

han­nah lüh­mann nör­gelt auf zeit.de an anne wiz­o­rek rum und for­dert gleich­zei­tig mehr ernst und mehr hu­mor für „den neu­en fe­mi­nis­mus“ (und we­ni­ger nör­ge­lei). der ta­ges­spie­gel hat den ar­ti­kel „War­um der neue Fe­mi­nis­mus so hu­mor­los ist“ über­ti­telt, was lei­der zu viel ver­spro­chen ist, denn han­nah lüh­mann klärt nicht war­um der „neue fe­mi­nisms“ hu­mor­los sei, son­dern nur das sie ihn hu­mor­los fin­det. an­de­rer­seits ist der ar­ti­kel im ta­ges­spie­gel ehr­li­cher über­schrie­ben, weil man gleich er­kennt um was es han­nah lüh­mann geht: pro­vo­ka­ti­on und eine klick­rei­che em­pö­rungs­wel­le. das wird si­cher­lich auch ganz funk­tio­nie­ren, oder funk­tio­niert schon. ich re­agie­re ja auch auf den ar­ti­kel, ob­wohl er vol­ler wi­der­sprü­che, ver­all­ge­mei­ne­run­gen und ohne je­den hu­mor ist. ob­wohl eine art hu­mor ent­hält der ar­ti­kel schon, den hu­mor von mar­kus lanz; lanz-hu­mor ist hu­mor von dem der emit­tent glaubt er sei wit­zig, bei dem die re­zi­pi­en­ten aber le­dig­lich pein­lich be­rührt lä­cheln:

Na­he­zu je­der Mann, den ich ken­ne (und ja, ich bin weiß, jung, habe kei­nen so­ge­nann­ten Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund und eine aka­de­mi­sche Bil­dung ge­nos­sen, auch lebe ich nicht in Ma­se­ru oder Rio de Ja­nei­ro oder Ker­zen­dorf, son­dern in Ber­lin, wo an­geb­lich je­der ma­chen darf, was er will) ist durch und durch durch­ge­gen­dert, malt brav sei­ne An­füh­rungs­stri­che in die Luft, wenn er „Mann“ oder „Frau“ oder „bio­lo­gi­sches Ge­schlecht“ sagt. Die Re­flek­ti­ons­be­reit­schaft ist prin­zi­pi­ell to­tal gut und rich­tig. Die An­füh­rungs­stri­che sind es nicht.

Aber nie­mand von die­sen Men­schen wür­de sa­gen, dass er Fe­mi­nist ist.

naja, ich ken­ne han­nah lüh­mann nicht, aber ich wür­de mich na­tür­lich fe­mi­nist nen­nen. oder, weil ich das wit­zi­ger fin­de: fe­mi­nis­tin oder eman­ze. ich ken­ne üb­ri­gens auch frau­en, die sich selbst eman­zen nen­nen und die to­tal wit­zig sind. ich be­zeich­ne mich auch, wo wir ge­ra­de beim nen­nen sind, im aus­land als deut­scher. ich tue das, ob­wohl ich nicht mit al­lem und je­dem de­tail ein­ver­stan­den bin was an­de­re deut­sche so sa­gen oder tun.

was ich aber nicht sa­gen wür­de, vor al­lem weil es to­tal dumm wäre: „War­um Deutsch­land so hu­mor­los ist“ oder „ich fin­de deutsch sein ist to­tal un­ver­ständ­lich für vie­le, das muss mal je­mand bes­ser (an­ders, hu­mor­vol­ler, erns­ter) er­klä­ren, sonst bringt das nix“. sol­che gro­ben ver­all­ge­mei­ne­run­gen eig­nen sich na­tür­lich pri­ma zum pro­vo­zie­ren, brin­gen aber kaum er­kennt­nis­ge­winn.

das ei­gent­li­che pro­blem mit han­nah lüh­manns ar­ti­kel ist aber: man merkt ihm an, dass han­nah lüh­mann un­be­dingt mal der welt sa­gen woll­te, dass sie anne wiz­o­rek doof fin­det, sie aber gleich­zei­tig weiss, dass man so eine aus­sa­ge we­nigs­tens ein biss­chen be­grün­den muss, da­mit sie auf zeit-on­line er­schei­nen kann. da­bei ist es sehr vor­teil­haft für han­nah lüh­mann (oder, zum bei­spiel, ha­rald mar­ten­stein), dass die strin­genz, lo­gik oder nach­voll­zieh­bar­keit der be­grün­dung, bei der zeit oder bei zeit-on­line egal sind. auch des­halb ist die ein­zi­ge klu­ge ant­wort auf die­sen ar­ti­kel ei­gent­lich ein kat­zen­gif, bzw. sym­bol­gif für ih­ren ar­ti­kel. das fiel mir al­ler­dings erst zu spät ein. hof­fent­lich fällt es an­de­ren frü­her ein.


[nach­trag 11:28]
im ar­ti­kel fehl­te zwi­schen­zeit­lich der link zum ar­ti­kel auf zeit.de. mein feh­ler. den ti­tel habe ich von „all­ge­mei­ne ver­all­ge­mei­ne­rung“ zu „eil­mel­dung: han­nah lüh­mann fin­det anne wiz­o­rek doof“ ge­än­dert


links vom 13.12.2014

felix schwenzel

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  mes­heds­o­cie­ty.com: Fight­ing the lan­guage frag­men­ta­ti­on   #

mar­tin wei­gert, der auch in eng­lisch um­ständ­lich und flos­kel­reich schreibt:

I would put it like this: Ever­y­thing that is not be­ing ex­pres­sed in Eng­lish does not mat­ter on a glo­bal sca­le, is not be­ing seen by others, is not be­ing shared, ques­tio­ned and re-thought by en­ough peo­p­le with dif­fe­rent views and ex­pe­ri­en­ces. Or, if it mat­ters, it hap­pens with a de­lay (un­til the trans­la­ti­on and dis­tri­bu­ti­on in for­eign cir­cles).

was na­tür­lich so­wohl quatsch ist, als auch ein fünk­chen wahr­heit in sich trägt. auch „in deutsch aus­ge­drück­tes“ zählt im glo­ba­len mass­stab, wenn es glo­bal re­le­vant oder von in­ter­es­se ist. ein im glo­ba­len mass­stab ire­le­van­ter ar­ti­kel wird durch die sprach­wahl kei­ne grös­se­re ver­brei­tung fin­den, so wie ein sel­fie durch das pos­ten auf in­sta­gram nicht au­to­ma­tisch 300 mil­lio­nen be­nut­zer er­reicht.

auch wenn ein deut­scher auf eng­lisch über er­eig­nis­se oder ent­wick­lun­gen im glo­ba­len mass­stab schreibt, bleibt er ein deut­scher und sei­ne per­spek­ti­ve eben­so. und die­se per­spek­ti­ve, nicht nur die spra­che, kann schon grund ge­nug sein, dass „das aus­ge­drück­te“ glo­bal we­nig in­ter­es­se weckt. nicht die spra­che, der in­halt, die ziel­grup­pe, die qua­li­tät, die tie­fe, die prä­gnanz, der geist zählt. trotz­dem hab ich mar­tin wei­gerts ver­maschte ge­sell­schaft mal abon­niert.

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  spree­blick.com: Zum Zehn­jäh­ri­gen: Jam­ba Laya   #

john­ny haeus­ler über das zehn­jäh­ri­ge ju­bi­lä­um sei­nes jam­ba-ar­ti­kels. die da­ma­li­gen ge­schäfts­prak­ti­ker der jam­ba-sam­wers ha­ben im­mer noch em­pö­rungs-po­ten­zi­al, aber vor al­lem fin­de ich john­nys re­flek­tie­ren über das ins in­ter­net schrei­ben sehr le­sens­wert.

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  en­no­ma­ne.de: 23 Grün­de, war­um “In­ter­stel­lar" schei­ße ist   #

wun­der­bar, in 23 punk­ten in­ter­stel­lar zer­pflückt.

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  ta­ges­schau.de: Green­peace tappt da­ne­ben   #

kei­ne glanz­leis­tung von green­peace: nicht nur dass ak­ti­vis­ten von green­peace of­fen­bar re­la­tiv acht­los auf pe­rus re­la­tiv druck­emp­find­li­chen welt­kul­tur­er­be rum­tram­peln, sie wäh­len auch noch ei­nen spruch für ihre ak­ti­on aus, der kaum nichts­sa­gen­der sein konn­te. ach doch, sie hät­ten ei­nen spruch von dr. udo bröm­me nut­zen kön­nen: „zu­kunft ist gut für alle“. /via und sie­he auch io9.com

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  geo.de: Hun­de ko­ten in Nord-Süd-Rich­tung   #

Hun­de ha­ben of­fen­bar ei­nen Sinn für das Ma­gnet­feld der Erde. Zoo­lo­gen der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Es­sen ha­ben her­aus­ge­fun­den, dass die Vier­bei­ner ihr Ge­schäft am liebs­ten in Nord-Süd-Rich­tung ver­rich­ten.

/per mail von trai­ner baa­de

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  leit­me­di­um.de: You­tube, Twit­ter, iTu­nes, Face­book, Whats­app, In­sta­gram, Th­ree­ma, Goog­le, On­line Ban­king, In­ter­net wa­ren ges­tern   #

viel pas­siert ges­tern ...

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  buzzfeed.com: TV-Shows, die die Deut­schen nur ko­piert ha­ben   #

phil­ipp jah­ner über fern­seh­sen­dun­gen die ins deut­sche fern­se­hen ko­piert wur­den.

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  wor­t­hal.de: Kin­der brau­chen Mär­chen und Mär­chen brau­chen Ge­walt   #

hört sich lo­gisch an: kin­der brau­chen (auch) ge­walt in mär­chen, weil sie so in­ne­re kon­flik­te pro­je­zie­ren und lö­sen kön­nen.

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  busi­ness­in­si­der.com: Ground­brea­king Idea Of Life's Ori­gin   #

fas­zi­nie­rend! je­re­my eng­land hat theo­re­ti­sche mo­del­le ent­wi­ckelt, die zei­gen könn­ten, das be­stimm­te fä­hig­kei­ten von le­be­we­sen (en­er­gie auf­neh­men und als wär­me wie­der ab­ge­ben) be­reits in der ma­te­rie, in ato­men an­ge­legt sind. also ein theo­re­ti­scher und dem­nächst wohl auch ex­pe­ri­men­tel­ler un­ter­bau für die alte the­se, die ho­imar von dit­furth schon lan­ge ver­trat: dass die an­la­ge zum le­ben be­reits in den ato­men an­ge­legt ist, oder wie er sag­te: im an­fang war der was­ser­stoff.

“You start with a ran­dom clump of atoms, and if you shi­ne light on it for long en­ough, it should not be so sur­pri­sing that you get a plant," Eng­land said.

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  tech­dirt.com: Mon­key Sel­fie Back In The News: Pho­to­grapher Th­rea­tens Co­py­right Ex­perts With His Con­fu­sed Un­der­stan­ding Of Co­py­right   #

amü­san­ter le­se­ex­kurs über das the­ma ame­ri­ka­ni­sches ur­he­ber­recht und streit um fo­tos die af­fen ge­schos­sen ha­ben. jura kann auch un­ter­halt­sam sein.