ant­wor­ten auf fra­gen die nie­mand stellt

felix schwenzel

ich glau­be das ist eine der her­aus­ra­gen­den qua­li­tä­ten des in­ter­nets; dass es fra­gen be­ant­wor­tet, die nie­mand stellt und die oft auch nie­man­den in­ter­es­sie­ren. zum bei­spiel: wer steckt ei­gent­lich hin­ter peer stein­brück? oder ge­nau­er, hin­ter peer­stein­brueck?

eins ist si­cher: nicht pete sou­za, der das flickr-kon­to des weis­sen hau­ses füllt. aber zur be­ru­hi­gung: das in­sta­dings von ba­rack oba­ma ist auch kreuz­öde.


links vom 08.08.2013

felix schwenzel

  zeit.de: Der Suhr­kamp Ver­lag und sei­ne Kri­se: Der sie­ben­jäh­ri­ge Krieg   #

Im No­vem­ber 2006 tun sich vier Män­ner zu­sam­men, um den Suhr­kamp Ver­lag zu er­obern. Ei­ner da­von ist Hans Bar­lach. Bis heu­te kämpft er als Min­der­heits­ge­sell­schaf­ter er­bit­tert ge­gen die Ver­le­ge­rin von Suhr­kamp, Ulla Un­seld-Ber­ké­wicz. Der Ver­lag steckt jetzt in ei­nem In­sol­venz­ver­fah­ren - und steht da­mit am Ran­de des Ab­grunds. Neue Quel­len zei­gen, wie es dazu kam.

bodo mro­zek, tho­mas e. schmidt und adam so­boc­zyn­ski er­klä­ren de­tail­iert was hin­ter der kri­se des suhr­kamp-ver­la­ges steckt — ver­ständ­lich oder nach­voll­zieh­bar ist es trotz­dem nicht.

  an­dre­as­von­gun­ten.com: Wie das Ur­he­ber­recht die kul­tu­rel­len Wer­ke des 20. Jahr­hun­derts zum Ver­schwin­den bringt   #

mar­cel weiss in ei­nem kom­men­tar in ei­nem ins­ge­sammt ganz in­ter­es­san­ten dis­kus­si­ons­strang:

Wer also für ein star­kes Ur­he­ber­recht ist, ist viel­leicht für die Krea­ti­ven von Ges­tern, aber mit Si­cher­heit nicht für die von heu­te und erst recht nicht für die von mor­gen, de­ren Hand­lungs­spiel­räu­me enorm ein­ge­schränkt wer­den. Das ist nur ein Aspekt von vie­len. Ich wünsch­te, es wür­den sich mehr Krea­tiv­schaf­fen­de, die sich in die De­bat­te ein­schal­ten wol­len, da­mit aus­ein­an­der­set­zen, statt mit ei­nem plum­pen "Ihr wollt mir doch nur mein Geld weg­neh­men" um die Ecke zu kom­men.

  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Ste­phen Col­bert: Gro­ßes Fern­se­hen   #

tors­ten kleinz ist, sehr zu recht, von ste­phen col­bert be­geis­tert. auch wenn er sich, wie er selbst sagt, et­was von col­bert hat blen­den las­sen.

  ei­nes­ta­ges.spie­gel.de: John F. Ken­ne­dy: Die Af­fä­ren und Dro­gen des Skan­dal­prä­si­den­ten JFK   #

marc pitz­ke über chris­to­pher an­der­sens buch „The­se Few Pre­cious Days: The Fi­nal Year of Jack with Ja­ckie“ (bei ama­zon).


war­um in­ter­net­fil­ter quark sind

felix schwenzel

Ron­ny Jahn @ron­ny­jahn

@mal­te­wel­ding In Eng­land fal­len dei­ne Bei­trä­ge in die Ka­te­go­rie "Por­no­gra­phy" pic.twit­ter.com/Gx5KdGc9PP

08.08.2013 12:08  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 


Photo by felix schwenzel in Bebelplatz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ups.



Photo by felix schwenzel in Nikolaiviertel. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

erz­ge­bir­gi­scher weih­nachts­markt


links vom 07.08.2013

felix schwenzel

  zeit.de: BND fil­tert an die NSA wei­ter­zu­ge­be­ne Da­ten nach TLD   #

Der BND gibt mas­sen­haft Me­ta­da­ten an die NSA. Al­les rech­tens, so die Re­gie­rung: Deut­sche sei­en nicht be­trof­fen. Doch dar­an gibt es Zwei­fel.

der witz des jah­res. der BND kann deut­sche fil­tern!

  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.com: ... dop­pel­mo­ral ...   #

war­um kom­men­tiert das beim kiez­neu­ro­ti­ker kei­ner? ich wür­de mir da ger­ne ein mei­nung zu bil­den.

  maen­nig.de: Ge­fah­ren des Par­la­men­ta­ris­mus   #

jens arne män­nig hat ei­nen de­pri­mie­rend weit­sich­ti­gen hun­der­z­wan­zig jah­re al­ten text über den par­la­men­ta­ris­mus des fran­zö­si­schen so­zio­lo­gen gust­ave le bon aus­ge­gra­ben:

Trotz al­ler Schwie­rig­kei­ten ih­rer Ar­beits­wei­se bil­den die Par­la­ments­ver­samm­lun­gen die bes­te Re­gie­rungs­form, die die Völ­ker bis­her ge­fun­den ha­ben, um sich vor al­lem mög­lichst aus dem Joch per­sön­li­cher Ty­ran­nei zu be­frei­en. [...]

Sie ber­gen ei­gent­lich nur zwei ernst­li­che Ge­fah­ren in sich: die über­mä­ßi­ge Ver­schwen­dung der Fi­nan­zen und die zu­neh­men­de Be­schrän­kung der per­sön­li­chen Frei­heit.

  faz.net: Ge­spräch mit dem So­zio­lo­gen Dirk Bae­cker: Der Name von Big Brot­her lau­tet Sher­lock Hol­mes   #

ste­fan schulz re­det mit dirk bae­cker und der sagt vie­le klu­ge din­ge. mir ge­fällt der op­ti­mis­mus der aus sei­ner letz­ten ant­wort tropft:

Ste­fan Schulz: Brau­chen wir neue po­li­ti­sche Vi­sio­nen? Und von wem?

Dirk Bae­cker: Wir sind schon mit Pries­tern, In­tel­lek­tu­el­len, Wis­sen­schaft­lern und Päd­ago­gen fer­tig ge­wor­den. So­gar Ma­na­ger ha­ben wir in­zwi­schen auf ihr rech­tes Maß re­du­ziert, von So­zio­lo­gen ganz zu schwei­gen. Die eine oder an­de­re me­dia­le Auf­re­gung hilft bei die­sem Ge­schäft der Stei­ge­rung und Re­duk­ti­on von Deu­tungs­an­sprü­chen ja durch­aus. Wenn es uns ge­lingt, an Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten nicht nur Spra­chen, Ma­the­ma­tik und Na­tur­wis­sen­schaf­ten, son­dern auch Öko­no­mie, Po­li­tik und In­for­ma­tik auf ei­nem an­spruchs­voll neu­gie­ri­gen Ni­veau zu un­ter­rich­ten, ma­che ich mir auch um den po­li­ti­schen Nach­wuchs kei­ne Sor­gen. Denn dann wird man er­ken­nen, dass die fas­zi­nie­ren­den Hand­lungs­fel­der di­rekt vor der Haus­tür lie­gen. Neue po­li­ti­sche Vi­sio­nen brau­chen wir nicht. Gute Schu­len tun es auch.

  crack­a­jack.de: How to grow a Ham­bur­ger: Mark Post @ TED   #

sen­sa­tio­nell. voll­zi­tat von rené auf nerd­core. un­be­dingt hin­kli­cken und dort die auf­zeich­nung se­hen.

Nach­trag zum Fran­ken­bur­ger ges­tern: Mark Post von der Maas­tricht Uni­ver­si­ty hat­te auf ei­ner TED-Kon­fe­renz in Haar­lem im De­tail er­klärt, wie man ei­nen Ham­bur­ger in ei­ner Pe­tri­scha­le züch­tet.

This ham­bur­ger con­ta­ins 60 bil­li­on cells. Now, tha­t's a lot. You need to cul­tu­re a lot of cells. You need to so­mehow find a way to do that ef­fi­ci­ent­ly be­cau­se, re­mem­ber, we have to be more ef­fi­ci­ent than the cow or the pig...

It has to be ef­fi­ci­ent and it has to also be meat. Not some kind of sub­sti­tu­te. We have more than en­ough sub­sti­tu­tes from ve­ge­ta­ble pro­te­ins. It needs re­al­ly to be meat. Not­hing less, not­hing more...

It ta­kes about 7-8 weeks to grow a mus­cle fi­ber, and so, also 7-8 weeks to grow a ham­bur­ger. You could do it at home if you like ... If you have the right ma­te­ri­als, it's very, very easy to do. And in fact [the] stem cells ... they sur­vi­ve free­ze-dry­ing, so you could en­vi­si­on that over the In­ter­net we would even­tual­ly sell litt­le, sort of, tea bags of stem cells -- from tuna, from ti­ger, from cows, from pigs, from wha­te­ver ani­mal you could ima­gi­ne. Then, in the com­fort of your own kit­chen, you could grow your own tis­sue. You would have to know what you want to eat 8 weeks in ad­van­ce -- be­cau­se it ta­kes a while.

  bo­ing­bo­ing.net: Judge who ac­cept­ed pri­va­te-pri­son bri­bes to send black kids to jail sen­ten­ced to 28 ye­ars   #

wit­zig: im ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hen in­for­miert man sich über die nach­rich­ten­la­ge, in­dem man co­me­dy-nach­rich­ten an­sieht oder fern­seh­se­ri­en wie the good wife an­sieht. die ge­schich­te des rich­ters der be­stechungs­gel­der von ei­nem pri­va­ten ge­fäng­nis an­nahm war zu­min­dest in the good wife mal the­ma.

  law­blog.de: Der stell­ver­tre­ten­de Re­gie­rungs­spre­cher   #

schö­ner merk­satz zur spä­te­ren ei­ge­nen ver­wen­dung:

... mit al­len ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln auf viel­fäl­ti­gen We­gen mit gro­ßer Be­harr­lich­keit und Sorg­falt, aber auch mit der ge­bo­te­nen Ruhe sehr ziel­stre­big ...

  law­blog.de: Par­al­lel Con­s­truc­tion   #

udo vet­ter:

Er­geb­nis­se aus der NSA-Über­wa­chung und an­de­ren ge­heim­dienst­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten der USA flie­ßen kei­nes­wegs nur in die Ter­ror­be­kämp­fung. Viel­mehr wer­den Da­ten der NSA auch in nor­ma­len Kri­mi­nal­fäl­len ver­wen­det, ent­hüllt die Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters.

  ta­ges­schau.de: Re­gie­rung: Stein­mei­er seg­ne­te Ko­ope­ra­ti­on BND-NSA ab   #

der ti­tel auf der sei­te lau­tet: „Stein­mei­er hat an­ge­fan­gen“ — das il­lus­triert das ni­veau der de­bat­te ganz gut: kin­der­gar­ten­ni­veau.

mein ers­ter ge­dan­ke dazu war auch auf kin­der­gar­ten­ni­veau: mög­li­cher­wei­se brau­chen die grü­nen und die SPD noch ein paar jah­re op­po­si­ti­on um zu sin­nen zu kom­men. in re­gie­rungs­ver­ant­wor­tung sind sie zu­min­dest ge­nau so in­kom­pe­tent und ge­fähr­lich (für bür­ger­rech­te) wie die mer­kel witz­trup­pe.

  gla­se­rei.blog.nzz.ch: Be­mer­kens­wer­tes aus der di­gi­ta­len Welt   #

pe­ter gla­sers neue hei­mat, nach­dem er hier 12tau­send pos­tings lang ge­lebt hat.

  wimp.com: News re­port from 1981 about the In­ter­net. [VI­DEO]   #

al­les drin. ein jour­na­list sagt be­reits 1991, dass sie im in­ter­net kein geld ver­die­nen woll­ten — aber wohl auch nicht viel ver­lie­ren wür­den (*möööp*). ein le­ser be­merkt wie leicht sich die in­hal­te der zei­tung spei­chern lies­sen und dass das si­cher die zu­kunft der in­ter­ak­ti­on mit me­di­en sein wür­de. und spä­ter, frei nach pas­sigs stan­dard­si­tua­tio­nen der tech­no­lo­gie­kri­tik, weist die mo­de­ra­to­ring dar­auf hin, dass das al­les zu lang­sam, zu teu­er und des­halb na­tür­lich kei­ne kon­ku­renz für die ge­druck­te zei­tung sei.


links vom 06.08.2013

felix schwenzel

  stern.de: Schnau­ze, Wes­si! Mei­ne Akte. Dei­ne Akte.   #

hol­ger wit­zel:

Und deut­sche Ver­fas­sungs­schüt­zer sind so arg­los, dass sie so­gar die Buch­sta­ben in den Ab­kür­zun­gen ver­schie­de­ner Ge­heim­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­wech­seln und ne­ben der NSA of­fen­bar auch jah­re­lang mit dem NSU ko­ope­rier­ten. Aber das ist viel­leicht auch schon zu viel ge­sagt und ich neh­me es hier­mit vor­sichts­hal­ber - aus­drück­lich nicht un­ter Fol­ter - wie­der zu­rück.

  face­book.com/enn­o­park: Fun­fact   #

enno park:

Fun­fact: Die Er­laub­nis, uns alle im Netz zu über­wa­chen, hat Rot-Grün 2001 der NSA noch *vor* dem 11. Sep­tem­ber er­teilt.

  thi­sis­not­porn.net: Ro­nald Rea­gan   #

Ro­nald Rea­gan po­ses for a sculp­tu­re class at USC as an
ex­am­p­le of “ide­al male phy­si­que”, 1940.

  hol­gi.blog­ger.de: Es pas­siert sel­ten, dass ich...   #

hol­gi hat sei­ner mei­nung nach mit ei­ner re­prä­sen­tan­tin der „über­wie­gen­den Mehr­heit“ ge­spro­chen und klingt jetzt sehr pes­si­mis­tisch.

  krug­man.blogs.ny­ti­mes.com: 1984, Hun­ga­ri­an Edi­ti­on   #

er­schre­ckend, aber auch fas­zi­nie­rend, die­se all­machts­phan­ta­sien von man­chen po­li­ti­kern. /el­fen­gleich


links vom 05.08.2013

felix schwenzel

  pan­te­lou­ris.de: Lie­ber Jour­na­lis­mus, wir müs­sen re­den   #

wun­der­ba­re ana­lo­gie und ein aus­stieg ein­stieg in eine bran­che, in der man noch et­was ver­nünf­ti­ges ma­chen kann.

  jens­wein­reich.de: BRD-Do­ping oder: “Schutz des dis­kre­ten Ana­bo­lis­mus" über ein hal­bes Jahr­hun­dert   #

jens wein­reich zi­tiert aus ei­nem buch von 1991 von bri­git­te be­r­en­donk in dem, leicht iro­nisch, fol­gen­de mass­nah­men emp­foh­len wer­den um do­ping­kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on zu be­trei­ben:

Hier also Be­r­en­don­ks “Gol­de­ner Zehn-Punk­te Plan zum Schutz des dis­kre­ten Ana­bo­lis­mus”:

Aus­sit­zen. Ruhe, Ge­las­sen­heit, kei­ne Emo­tio­nen. Es sei denn ge­gen Stö­ren­frie­de, Selbst­be­zich­ti­ger, Nest­be­schmut­zer, Wahr­heits­fa­na­ti­ker und Mo­ra­lis­ten - d. h. Do­ping-Geg­ner. Grün­dung ver­trau­li­cher Kom­mis­sio­nen, die au­ßer all­ge­mei­nen Fest­stel­lun­gen und Pres­se­mel­dun­gen schon nichts zu­stan­de brin­gen wer­den, das Staats- und Sports­rä­son ge­fähr­den könn­te. Hea­rings vor dem Sport­aus­schuss des Bun­des­ta­ges, mög­lichst als ge­schlos­se­ne Ge­sell­schaft von Duld­ern und stil­len Teil­ha­bern des Do­pings. Vie­le Anti-Do­ping-Grund­satz­er­klä­run­gen (grund­sätz­lich un­ver­bind­lich) von NOK, DSB, den Sport­ver­bän­den bis zum Sport­ärz­te­bund; noch bes­ser ist eine Char­te (na­tür­lich Ma­gna), das bringt wie­der Ruhe ins Volk, ge­nau wie 1977. Täg­li­che Pres­se­mel­dun­gen über vie­le ne­ga­ti­ve Do­ping­kon­trol­len. Bun­des­ver­dienst­kreu­ze, sil­ber­ne Lor­beer­blät­ter und an­de­res staat­li­ches Sup­pen­ge­würz für ver­dien­te Mit­glie­der der ge­hei­men Do­ping­fa­mi­lie. Öf­fent­li­che Grup­pen­bil­der – mit oder ohne Dope-Da­men: der Bun­des­prä­si­dent stellt sich vor die ge­dop­ten Sport­ler, NOK-Prä­si­dent Dau­me hin­ter die do­pen­den Ärz­te. Ver­wirr­spie­le mit Sport­ge­richts­ver­fah­ren, seit 1977 be­son­ders be­währt. Die Sport­jour­na­lis­ten wäh­len eine über 21-Me­ter-Ku­gel­sto­ße­rin zur (un­ge­dop­ten) Sport­le­rin des Jah­res – wie 1977, und die Ka­me­ra­leu­te des Fern­se­hens wer­den in­stru­iert, bei Nah­auf­nah­men von Spit­zen­sport­le­rin­nen ver­rä­te­ri­sche Ste­ro­id-Akne zu ver­mei­den.

das funk­tio­niert auch in vie­len an­de­ren be­rei­chen der po­li­tik.


Photo by felix schwenzel on August 04, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich weiss jetzt wo städ­te her­ge­stellt wer­den


Photo by felix schwenzel on August 03, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

drin­nen gib­t's büf­fet


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ver­steck


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gras­hüp­fer


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mul­de-deich


ix bin ein pfer­de­mäd­chen

felix schwenzel

ich moch­te pfer­de schon als kind. und pfer­de zu rei­ten fand ich, mög­li­cher­wei­se auch we­gen des fern­se­hens, to­tal fas­zi­nie­rend. wahr­schein­lich ist das auch so ein kind­li­ches macht­dings: auf ei­ner krea­tur sit­zen und be­stim­men wo es lang­geht. wie au­to­fah­ren; hier sit­ze ich und ma­che mir die tech­nik oder das pferd un­ter­tan.

mei­ne ers­ten ver­su­che mit die­sem macht­dings wa­ren nicht be­son­ders er­folg­reich. ich muss so um die 6 oder 7 jah­re alt ge­we­sen sein, als mich mein va­ter auf ei­ner nord­see­insel auf mei­nen aus­drück­li­chen wunsch auf ein miet­po­ny setz­te und das pony mit mir auf dem rü­cken am strand ent­lang­führ­te. ich fand das nach ei­ner wei­le ein biss­chen lang­wei­lig und war der fes­ten über­zeu­gung das biest un­ter mir auch ohne sei­ne hand am half­ter be­herr­schen zu kön­nen. was soll­te auch so schwer sein am rei­ten? gas gibt man in­dem man die bei­ne zu­sam­men­drückt, wenn man den zü­gel recht zieht, geht das pony rechts, zug am zü­gel nach links lenkt nach links und an bei­den zü­geln zie­hen bringt das pony zum still­stand. das wuss­te ich be­reits als kind — wie alle an­de­ren kin­der auch.

also bat ich mei­nen va­ter in­stän­dig, die hand vom pony­ge­schirr zu neh­men und mir die steue­rung zu über­las­sen. als er los­liess schritt das pony folg­sam wei­ter an sei­ner sei­te ge­ra­de­aus. aber auch das wur­de mir nach ei­ner wei­le zu lang­wei­lig und ich gab ein biss­chen gas. er­staun­li­cher­wei­se funk­tio­nier­te das su­per. aus dem schritt be­schleu­nig­te das pony über­gangs­los in den ga­lopp. mit mir oben drauf. ich war der kö­nig der nord­see. als ich mei­nen va­ter von hin­ten ir­gend­was ru­fen hör­te, ver­such­te ich zu brem­sen. aber die brem­se war of­fen­bar ka­putt. das pony ga­lo­pier­te ein­fach wei­ter. so ein ga­lopp ist ziem­lich rüt­te­lig. ich hop­se von hoch und run­ter auf dem pfer­de­rü­cken und da mei­ne bei­ne, ich war ja noch ein kind, zu kurz wa­ren um rich­tig gu­ten halt auf dem pony zu fin­den, wan­del­te sich mei­ne auf­rech­te po­si­ti­on lan­sam in eine seit­li­che po­si­ti­on. ich rutsch­te den sat­tel lang­sam zur lin­ken sei­te her­ab. als mei­ne stel­lung etwa 20 vor 12 zum po­ny­hals ent­sprach, ent­schied ich mich mich fal­len zu las­sen. so­bald ich den po­ny­rü­cken ver­las­sen hat­te, funk­tio­nier­te die brem­se des pony plötz­lich. es hielt an, dreh­te um um ga­lop­pier­te nach ei­ner kur­zen ge­denk­se­kun­de zu­rück zum stall. ohne mich.


als ich 12 jah­re alt war zwang mich mei­ne mut­ter mir ei­nen sport aus­zu­su­chen dem ich künf­tig wö­chent­lich nach­ge­hen soll­te. judo hat­te ich nach zwei jah­ren, dem gel­ben gür­tel und mei­nem ers­ten ver­lo­re­nen wett­kampf ge­ra­de auf­ge­ge­ben. das trai­ning war an­stren­gend, die an­sprü­che des trai­ners hoch. ich woll­te künf­tig ei­nem et­was we­ni­ger an­stren­gen­den und frus­trie­ren­dem sport nach­ge­hen. ei­nen, wo man sich nicht von stär­ke­ren auf den bo­den drü­cken las­sen oder an­stren­gen­des kon­di­ti­ons­trai­ning durch­ste­hen muss­te. ei­nen, wo man sich wie ein kö­nig füh­len konn­te. also sag­te ich mei­ner mut­ter, dass ich rei­ten ler­nen möch­te.

lei­der war das dann doch ziem­lich an­stren­gend, weil ich jede wo­che 10 ki­lo­me­ter von zu­hau­se zu ei­nem rei­ter­hof mit dem fahr­rad fah­ren muss­te. die reit­stun­den fand ich eher lang­wei­lig, mach­te das aber re­gel­mäs­sig für die nächs­ten drei oder vier jah­re. ich lern­te len­ken, gas ge­ben und brem­sen auf stö­ri­schen, ab­ge­stumpf­ten gäu­len, aber auch auf hy­per­sen­si­blen pfer­den, die auf die kleins­ten hil­fen re­agier­ten. ich lern­te flie­gen­de ga­lopp­wech­sel, lern­te wie man bei pfer­den den rück­wärts­gang ein­legt und spä­ter so­gar, wie man auf ei­nem pferd über hin­der­nis­se springt. nur ei­nes habe ich in all den jah­ren reit­un­ter­richt nie ge­macht, aus­ser­halb der reit­hal­le oder des reit­plat­zes „aus­zu­rei­ten“.

mit sech­zehn jah­ren schaff­te ich es aus dem „du musst aber ir­gend­ei­nen sport ma­chen“-pro­gramm mei­ner mut­ter aus­zu­stei­gen. ich glau­be es half, dass mei­ne schu­li­schen leis­tun­gen mi­se­ra­bel wa­ren und ich so tat als wür­de ich dann die schu­le als sport­li­che her­aus­for­de­rung an­neh­men. ich glau­be das war die zeit, in der ich zum ers­ten mal nicht ver­setzt wer­den soll­te und mich auf mei­ne ers­te nach­prü­fung vor­be­rei­te­te. ich sass dann auch sehr lan­ge nicht mehr auf ei­nem pferd, aber mei­ne schu­li­schen leis­tun­gen wur­den trotz­dem nicht bes­ser. ich blieb noch zwei­mal sit­zen¹ und in­ter­es­sier­te mich mehr oder we­ni­ger nicht mehr für pfer­de bis ich 18 jah­re alt war.


zwei bil­der von strän­den in wa­shing­ton sta­te anno 1994

ir­gend­wann im som­mer, wäh­rend ich als aus­tausch­schü­ler in den USA war, war ich auf ei­nem aus­flug mit ein paar an­de­ren aus­tausch­schü­lern ir­gend­wo an der küs­te von wa­shing­ton (dem bun­des­staat). dort gibt es wun­der­schö­ne ur­wüch­si­ge strän­de. und an ei­nem die­ser strän­de konn­te man sich pfer­de stun­den­wei­se mie­ten. wir wa­ren glau­be ich zu fünft und lie­hen uns alle ein pferd. un­ge­fähr 5 mi­nu­ten lang rit­ten wir ge­mein­sam den strand ent­lang, bis vier der pfer­de kei­ne lust mehr dar­auf hat­ten den strand ent­lang zu rei­ten. die pfer­de hat­ten sich of­fen­bar ent­schlos­sen, dass sie zu­rück zu ih­rem stall am strand woll­ten. und ihre vier rei­ter hat­ten of­fen­bar nicht die fä­hig­kei­ten das zu ver­hin­dern.

ich fand, dass die man­geln­den rei­te­ri­schen fä­hig­kei­ten mei­ner kol­le­gen mich nicht da­von ab­hal­ten soll­ten mei­ne vol­le miet­zeit aus­zu­kos­ten und ritt wei­ter den strand ent­lang. das war in der tat ge­nau­so toll wie ich mir das beim be­trach­ten von mal­bo­ro-wer­bung im­mer vor­ge­stellt hat­te. in ame­ri­ka! am strand! ent­lang­ga­lop­pie­ren! mit ei­ner flup­pe im mund!

für die­se hal­be oder gan­ze stun­de am pa­zi­fik-strand hat­ten sich die vie­len jah­re reit­un­tericht, die stun­den­lan­gen an­fahr­ten mit dem fahr­rad und spä­ter mit dem bus zum reit­stall ge­lohnt. so pa­the­tisch sich das an­hört, so ge­noss ich die­se au­gen­bli­cke. die­ser aus­ritt am ge­hört zu mei­nen zwan­zig lieb­lings­er­in­ne­run­gen.

ich ver­mu­te — und fürch­te — dass die hoff­nung auf ge­nau­sol­che au­gen­bli­cke auch der grund für vie­le men­schen ist, sich schnel­le au­tos, ca­bri­os, mo­to­rä­der oder mo­tor­boo­te zu kau­fen. aber auf ei­nem pferd ist es glau­be ich be­son­ders be­frie­di­gend, weil es nicht ohne wei­te­res wil­lig ist, wie ein auto oder ein boot. um ein pferd zu be­herr­schen braucht man ei­nen ta­cken mehr know-how. ei­nem com­pu­ter üb­ri­gens nicht ganz un­ähn­lich.


  • pfer­de sind üb­ri­gens sehr, sehr schwer. ich weiss das, weil mal eins auf mei­nem fuss ge­stan­den hat
  • wenn pfer­de sich auf­re­gen, pup­sen sie
  • spo­ren darf man erst nach ein paar jah­ren er­fah­rung be­nut­zen, eine klei­ne peit­sche (ger­te) von der ers­ten reit­stun­de an
  • mit pfer­den kann man tat­säch­lich re­den, teil­wei­se hö­ren sie sehr auf­merk­sam zu was man gut an ih­ren oh­ren se­hen kann — man darf nur kei­ne ant­wor­ten er­war­ten
  • ich kann pfer­de auf 200 me­ter ab­stand rie­chen — wenn der wind nicht zu un­güns­tig steht

es gibt zum the­ma po­ny­hof eine „blog­pa­ra­de“ von anne schüss­ler. sie­he auch riv­va.


1) ins­ge­samt bin ich drei­mal sit­zen­ge­blie­ben, ahbe aber zwei­mal trotz­dem ver­setzt wor­den, weil ich die nach­prü­fung in fran­zö­sisch schaff­te. beim drit­ten mal durf­te ich kei­ne nach­prü­fung ma­chen, weil ich meh­re­re sech­sen auf mei­nem ver­set­zungs­zeug­nis hat­te.


links vom 03.08.2013

felix schwenzel

  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: They just won't stop   #

tors­ten kleinz:

Die G-10-Kom­mis­si­on mag es nicht so se­hen, aber für mich ist mitt­ler­wei­le klar: die par­la­men­ta­ri­sche Kon­trol­le der Ge­heim­diens­te funk­tio­niert nicht. Al­lein schon aus de­mo­kra­tisch-tech­no­kra­ti­scher Sicht: Dass sich der NSA dem GCHQ mal eben 100 Mil­lio­nen Pfund zu­kom­men lässt und die Haus­halts­po­li­ti­ker bei­der Sei­ten des At­lan­tiks mer­ken nichts da­von — das ist eine rote Kar­te. Das Bud­get­recht des Par­la­ments ist eine Keim­zel­le der De­mo­kra­tie. In Deutsch­land wur­de der Ab­so­lu­tis­mus durch die Bü­ro­kra­tie ab­ge­schafft, nicht durch Re­vo­lu­tio­nen. Dass Par­la­men­te den Kö­ni­gen das Haus­halts­recht ent­zo­gen, war das Ende der meis­ten Kö­ni­ge in Deutsch­land.

Es läuft doch al­les nach Ge­setz. Ir­gend­ein Ge­setz. Ir­gend­wo. Die das Ge­setz be­schlos­sen, ken­nen es viel­leicht nicht — egal. Die Diens­te ha­ben viel­leicht nicht recht, aber sie ha­ben das Recht. Sie müs­sen sich nicht schä­men, müs­sen nicht Ab­bit­te leis­ten. Sie müs­sen sich nicht än­dern. Denn nie­mand zwingt sie.

das ist die crux. wenn ge­set­ze im ge­hei­men will­kür­lich aus­ge­legt wer­den — oder von der re­gie­rung nicht be­ach­tet wer­den — herrscht de fak­to will­kür. al­les mög­li­che wird der par­la­men­ta­ri­schen und aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen kon­trol­le ent­zo­gen und die ver­ant­wor­tung mag nie­mand mehr wahr­neh­men. das sys­tem ver­selbst­stän­digt und bläst sich auf. man könn­te zu dem schluss kom­men, dass wir in ei­ner welt der will­kür le­ben. aber da­für in si­cher­heit, es sei denn wir be­ge­ben uns in den stras­sen­ver­kehr oder bla­sen auf der pfei­fe.

  dave.small­pict.com: Igno­re what you don't un­der­stand.   #

das was man nicht ver­steht zu igno­rie­ren ist nicht nur pro­gram­mier­tech­nisch eine gute stra­te­gie, son­dern auch um durchs le­ben zu kom­men oder um bei­spiels­wei­se fil­me oder fern­seh­se­ri­en im ori­gi­nal an­zu­se­hen. aber ne­ben „Igno­re what you don't un­der­stand“ sagt dave wi­ner dann auch noch eine an­de­re mer­kens­wer­te wahr­heit: „When you make so­me­thing look like so­me­thing it is­n't peo­p­le get con­fu­sed.“

  ad-si­ni­stram.blog­spot.de: ad si­ni­stram: Die Di­ka­tur me­teo­ro­lo­gi­scher Strah­le­män­ner   #

ro­ber­to j. de lapuen­te echauf­fiert sich herr­lich über das wet­ter und die „be­rufs­be­dingt im­mer fröh­li­chen Arsch­lö­cher“ die das wet­ter an­sa­gen. /@J_Ka­chelm­ann

  vice.com: Du­schen und der Dick­darm sind über­be­wer­tet: Ein In­ter­view mit Char­lot­te Ro­che   #

jo­sef zorn spricht mit char­lot­te ro­che über den dick­darm und die ver­fil­mung der feucht­ge­bie­te. bei­de sind sehr be­geis­tert von dem film, was ich bei­den auch ab­neh­me und im in­ter­view so­gar ein biss­chen nach­voll­zie­hen kann, aber als ich den trai­ler ge­se­hen habe, habe ich ge­merkt, dass der film wohl so­was von nichts für mich ist. /clip­board.ben­ja­min­ni­ckel.com

  fi­nert­hings.in: Pinch out in Sa­fa­ri to view tabs as th­umb­nails, swi­pe bet­ween them   #

yep. geht.

  blogs.wsj.com: Why Goog­le does­n't en­crypt user data while stored   #

war­um goog­le be­nut­zer­da­ten nicht ver­schlüs­selt auf sei­nen ser­vern spei­chert, so dass we­der goog­le, noch ir­gend­wel­che re­gie­run­gen oder ge­heim­diens­te oder po­li­zei­be­hör­den dar­auf zu­grei­fen kön­nen? weil goog­le die da­ten dann selbst nicht mehr für wer­bung aus­wer­ten kann. das ist der deal:

At pu­blic events, Vint Cerf, a Goog­le em­ployee who was an ear­ly ar­chi­tect of the In­ter­net, has said that en­cryp­ting in­for­ma­ti­on while it is stored would pre­vent Goog­le from show­ing the right on­line ad­ver­ti­se­ments to users.

  crack­a­jack.de: Die Saga vom Off­line-Vor­tex   #

wie rené doch noch zu sei­nem DSL kam. ohne die as­sis­ten­tin der ge­schäfts­füh­rung von vo­da­fone scheint es aber so gut wie un­mög­lich DSL von vo­da­fone ge­schal­tet zu be­kom­men.

  my­mo­dern­met.com: Pi­xel­a­ted Sculp­tu­re of a Girl In­stal­led at a Train Sta­ti­on   #

/spree­klicks

  pan­do­dai­ly.com: When our de­vices ea­ves­drop on us   #

wenn man be­denkt, wie mi­cro­soft mit ge­heim­diens­ten zu­sam­men­ar­bei­tet und de­nen — streng nach ge­setz na­tür­lich — zu­griff auf alle mög­li­chen da­ten ge­währt, wie kann dann ein noch bei ei­ni­ger­mas­sen ver­nunft­s­be­gab­ter mensch sich eine xbox one kau­fen, de­ren ka­me­ra und mi­kro­fon stän­dig ein­ge­schal­tet sind und auf be­feh­le war­ten. so­was funk­tio­niert nur, wenn die kun­den ver­trau­en zu dem je­wei­li­gen un­ter­neh­men hat. aber wie soll man mi­cro­soft denn bit­te ver­trau­en?

  zeit.de: Wahl­wer­bung: Ge­bäu­de­rei­ni­ger über SPD-Wahl­pla­kat er­bost   #

Nach­trag: Die SPD-Pres­se­stel­le legt Wert auf die Fest­stel­lung, dass der auf dem Pla­kat ab­ge­bil­de­te Mann ein Haus­meis­ter ist, kein Ge­bäu­de­rei­ni­ger.

  spie­gel.de: Fo­to­graf Jupp Dar­chin­ger ge­stor­ben: Das Auge von Bonn   #

bild­un­ter­schrift un­ter ei­nem bild von jupp dar­chin­ger:

Hel­mut Schmidt am Berg: Der Ex-Kanz­ler, Ru­dolf Aug­stein, Erich Böh­me und Wolf­gang Ka­den (v.r.n.l). Dar­chin­ger mach­te die­ses Bild an­läss­lich ei­nes SPIE­GEL-Ge­sprächs 1974 am Brahm­see. Bei Bier und Son­ne er­griff ein leicht auf­ge­kratz­ter Aug­stein zur Axt, mit der Schmidt sonst sein Holz hack­te, und tat so, als ob er Schmidt er­schla­gen wol­le. Ein Leib­wäch­ter des Kanz­lers be­rich­te­te spä­ter, dass er be­reits die Waf­fe ge­zo­gen und ent­si­chert hat­te und nur des­halb nicht feu­er­te, weil zwei Kol­le­gen Augsteins in der Schuss­bahn stan­den.


links vom 02.08.2013

felix schwenzel

  sla­te.com: How to De­code the True Mea­ning of What NSA Of­fi­ci­als Say   #

sehr gute über­set­zung der ver­bal­akro­ba­tik der ame­ri­ka­ni­schen ge­heim­diens­te und re­gie­rung, lei­der völ­lig un­iro­nisch und eher wü­tend­ma­chen.

  un­crun­ched.com: Feds Ar­ri­ve In Force Af­ter So­meone Goo­gles Pres­su­re Coo­kers   #

mi­cha­el ar­ring­ton über eine ge­schich­te im at­lan­tic wire über ein ehe­paar das ge­trennt, aber zeit­gleich nach schnell­koch­topf und ruck­sä­cken goo­gel­te und kurz dar­auf die po­li­zei vor der tür ste­hen hat­te:

We are so fu­cked.

man kann für goog­le nur hof­fen, dass die über­wa­chung mit ir­gend­was wie xkeyscore durch­ge­führt wur­de und goog­le nicht alle die nach be­stimm­ten schlüs­sel­wör­tern su­chen bei den be­hör­den an­schwärzt.

[nach­trag 02.08.2013]
of­fen­bar hat die fir­ma in der ei­ner der ver­dächtg­ten ge­ar­bei­tet hat die „ver­däch­ti­gen“ such­an­fra­gen an die be­hör­den ge­mel­det.

  sci­ence­fa­re.org: Why does salt make (al­most) ever­y­thing tas­te bet­ter?   #

fas­zi­nie­rend. ke­vin liu er­klärt wie salz wirkt und was man über die ge­schmacks­ver­stär­ken­de wir­kung von salz weiss (und was noch nicht). auf der sci­ence­fa­re.org sei­te gibt es noch vie­le an­de­re ap­pe­tit­li­che ar­ti­kel zu le­sen: wie man kla­re eis­wür­fel macht oder wie sich die grund­ge­schmacks­wahr­neh­mun­gen ge­gen­sei­tig aus­blen­den. /via hirn­re­kor­der.de (dort auch gleich den link kli­cken zu den 30 bes­ten cock­tails die nach dem jahr 2000 er­fun­den wur­den)

  gut­jahr.biz: Mos­sad-Ex­per­te: PRISM-Miss­brauch vor­pro­gram­miert   #

statt mos­sad-ex­per­te wäre es an­ge­mes­se­ner von ei­nem jour­na­lis­ten der sich ziem­lich gut mit dem is­rae­li­schen ge­heim­diens­ten aus­kennt zu spre­chen, aber trotz­dem ist das ein er­hel­len­des ge­spräch das ri­chard gut­jahr mit ro­nen berg­man ge­führt hat. ich mag, dass berg­man kei­nen alu­hut trägt:

Vie­le Men­schen glau­ben, sie wer­den ver­folgt und re­den ger­ne dar­über. Ich den­ke, da ist oft viel Über­trei­bung im Spiel, ge­mixt mit ei­ner Pri­se Nar­ziss­mus und Pa­ra­noia. Je­der, der sich in der Welt der Ge­heim­diens­te auch nur ein biss­chen aus­kennt, weiß, wie viel Res­sour­cen eine sol­che Über­wa­chung bin­det und wie auf­wen­dig es ist, das da­durch ge­won­ne­ne Ma­te­ri­al hin­ter­her aus­zu­wer­ten.

  spie­gel.de: Hipp ver­kauft Zu­cker­tees für Kin­der un­ter der Mar­ke Be­bi­vi­ta   #

Food­watch zeigt sich em­pört: "Es gibt Pro­duk­te, für die Claus Hipp nicht mit sei­nem Na­men ste­hen will - die ver­kauft er dann eben ein­fach un­ter dem Na­men Be­bi­vi­ta", sagt Oli­ver Hui­zin­ga, Ex­per­te für Le­bens­mit­tel­wer­bung bei der Or­ga­ni­sa­ti­on. "Man möch­te es Herrn Hipp so gern ab­neh­men, dass es nicht nur um Pro­fit, son­dern wirk­lich auch um die Ge­sund­heit der Kin­der geht - die Pro­dukt­po­li­tik bei der Toch­ter­fir­ma Be­bi­vi­ta legt eher den ge­gen­tei­li­gen Ein­druck nahe."

ich fand die­se tees schon als kind wi­der­lich. wer so ei­nen müll für kin­der ver­kauft soll­te mit hef­ti­ger ver­ach­tung be­lohnt wer­den.

  da­ten-spei­che­rung.de: Die Par­tei­en und die Über­wa­chungs­ge­set­ze   #

die SPD hat im lau­fe der let­zen jahr­zehn­te so ziem­lich alle „über­wa­chungs­ge­set­ze“ mit­ge­tra­gen. ich kann mich des ein­drucks nicht er­weh­ren, dass auch die SPD lie­ber den staats­ap­pa­rat stärkt, als die bür­ger­rech­te. aus­ser na­tür­lich im wahl­kampf. /bur­cks.de

  ndr.de: SPD zahlt Ge­bäu­de­rei­ni­gern kei­nen Min­dest­lohn   #

SPD und lin­ke sind of­fen­bar nicht in der lage, die ei­ge­nen an­sprü­che auch in die pra­xis um­zu­set­zen. des­halb ist die for­de­rung der SPD-lan­des­ge­schäfts­füh­rer von meck­len­burg-vor­pom­mern mar­cus un­be­nannt (der heisst wirk­lich so) lo­gi­scher­wei­se: die­se an­sprü­che müs­sen in ge­set­ze ge­gos­sen wer­den, da­mit sich auch die SPD kon­se­quent dran hal­ten kann.

  zeit.de: NSA-Über­wa­chung: Seid kei­ne Mer­kel-Bür­ger!   #

ma­ria ex­ner:

Mer­kels Ant­wort auf die Fi­nanz­kri­se lau­tet bis heu­te: markt­kon­for­me De­mo­kra­tie. Ihre Ant­wort auf die Prism-Af­fä­re: sys­tem­kon­for­me Bür­ger. Aber wol­len wir die­se Bür­ger, die­se Deut­schen, wirk­lich sein?

  sla­te.com: Prepa­re to Be Sho­cked!   #

What hap­pens when you ac­tual­ly click on one of tho­se “One Weird Trick" ads?

/bo­ing­bo­ing.net


mei­ne lieb­lings­t­weets im ju­li

felix schwenzel

Al­var Freu­de @al­var_f

Ist das den CSU­lern ei­gent­lich nicht pein­lich, wenn die NSA weiß wann sie wel­che Por­nos ge­guckt ha­ben? the­guar­di­an.com/world/in­ter­act… #Xkeyscore

31.07.2013 15:15  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Juer­gen Eich­holz @jke

"Ihre Mei­nung ist uns wich­tig!", Ab­sen­der: no_re­p­ly@...

31.07.2013 15:16  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ger­m­an­psycho @ger­m­an­psycho

Un­ter Hip­stern kann man als Bar­kee­per auch Pfef­fer­minz­tee als „Hot Vir­gin Mo­ji­to“ ver­kau­fen.

26.07.2013 15:11  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Hirsch auf Pirsch @Dan­Ku­ta

Dem Aus­druck "ein Pa­ket auf­ge­ben" wohnt die zwei­fel­haf­te End­gül­tig­keit in Be­zug auf die Er­folgs­aus­sich­ten des Un­ter­fan­gens so­gar schon inne.

21.07.2013 11:08  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Mat­thi­as Bau­er @moeff­ju

Ich kann mei­ne In­tro­ver­tiert­heit so schlecht zei­gen.

21.07.2013 16:18  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Gebbi Gib­son @Gebbi­Gib­son

Ich wür­de ja auch mal im Bio­la­den ein­kau­fen, aber die Fahr­rad­helm­pflicht dort schreckt mich ab.

20.07.2013 9:46  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Se­bas­ti­an Rei­chel @Rei­chelS

De Mai­ziè­re zi­tiert mei­ne Kin­der, wenn sie was aus­ge­fres­sen ha­ben: "Ich be­daue­re, dass ich mich nicht kla­rer aus­ge­drückt habe."

31.07.2013 11:13  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Mar­kus An­ger­mei­er @kos­mar

Habe das Lap­top in »Kein Com­pu­ter« um­be­nannt. Eat this, Ge­heim­dienst.

30.07.2013 7:18  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Tilo Jung @Ti­lo­Jung

"What a sad day when Ame­ri­ca has to re­assu­re Rus­sia they won't tor­tu­re some­bo­dy. So­me­whe­re an ea­gle is crying."

26.07.2013 17:40  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Kunst­pi­ra­tin @La­Vie­Va­gabonde

"Spie­gel-Best­sel­ler", das Arsch­ge­weih un­ter den Buch­eti­ket­ten.

28.07.2013 13:51  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Ma­dame de La­ren­zow @La­ren­zow

Dass die Kin­der im­mer Pa­vi­an statt Fa­bi­an sa­gen, trägt der neue Er­zie­her mit Fas­sung.

20.07.2013 10:13  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

bosch @bosch

Lieb­lings­spiel: An­gry Be­ard.

23.07.2013 17:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Sa­scha Lobo @sa­scha­lobo

In der Kri­se er­weist sich An­ge­la Mer­kels Ka­bi­nett als Nicht-Re­gie­rungs-Or­ga­ni­sa­ti­on.

17.07.2013 14:09  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ju­lia u. schramm @la­prin­temps

"Ver­schlüs­sel doch!" Ist das neue "Geh' doch nach drü­ben."

07.07.2013 13:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

fuchs­brom @form­schub

»Wir PRISM, was Du denkst.«

19.07.2013 9:25  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

ma­dame mo @mo­ment­wei­se

War grad in der Schu­le. Un­ter den vie­len 12jäh­ri­gen Schü­le­rin­nen hab ich die ein­zi­ge Un­ge­schmink­te so­fort als Leh­re­rin ent­tarnt!

16.05.2013 10:15  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

[au­to­ma­tisch ge­ne­rier­te black­bird pie an­sicht (fast) al­ler tweets, an die ich im juli ein stern­chen ge­macht habe.]


links vom 01.08.2013

felix schwenzel

  neu­sprech.org: Su­per­grund­recht   #

kai bier­mann:

[In­nen­mi­nis­ter Hans-Pe­ter Fried­rich] woll­te ver­schlei­ern, dass er ers­tens nicht die Si­cher­heit der Bür­ger meint und dass Si­cher­heit zwei­tens gar kein Grund­recht ist. Un­se­re Grund­rech­te sind so­ge­nann­te Ab­wehr­rech­te: Sie sol­len den ein­zel­nen und da­mit per se schwa­chen Bür­ger vor der Macht des Staa­tes und sei­ner Or­ga­ne schüt­zen. Da­her ist im Grund­ge­setz oft von Frei­heit die Rede, aber kaum von Si­cher­heit.

  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: 18 Tage in ei­ner Welt ohne Mensch­lich­keit   #

mi­cha­el obert be­rich­tet über afri­ka­ni­sche flücht­lin­ge, men­schen­händ­ler und -quä­ler aus dem si­nai. nicht be­son­ders an­ge­nehm zu le­sen:

»Wird ir­gend­wo im Na­hen Os­ten auch nur ein ein­zi­ger Eu­ro­pä­er ent­führt«, sagt Ab­del auf dem Bei­fah­rer­sitz, »dann geht ein Auf­schrei durch die Me­di­en und alle He­bel wer­den in Be­we­gung ge­setzt, um die Gei­sel zu be­frei­en - aber bei Tau­sen­den von Afri­ka­nern sieht die Welt weg und lässt sie kre­pie­ren.«

Tat­säch­lich se­hen die Eu­ro­päi­sche Uni­on und auch Deutsch­land, der dritt­größ­te Han­dels­part­ner Ägyp­tens, dem Fol­tern und Mor­den auf dem Si­nai bis­her weit­ge­hend ta­ten­los zu. Die Bun­des­re­gie­rung ist laut ei­ge­ner Aus­kunft auf eine Klei­ne An­fra­ge im Bun­des­tag im Ok­to­ber 2012 bes­tens über die grau­sa­men Ver­bre­chen der Be­dui­nen in­for­miert, den­noch spra­chen deut­sche Po­li­ti­ker beim Staats­be­such des mitt­ler­wei­le ge­stürz­ten ägyp­ti­schen Prä­si­den­ten Mo­ham­med Mur­si in Ber­lin kürz­lich lie­ber über Wirt­schafts­ab­kom­men, Schul­den­er­lass, Ent­wick­lungs­hil­fe und Tou­ris­mus. In An­ge­la Mer­kels ab­schlie­ßen­der Pres­se­er­klä­rung zu Mur­sis Be­such er­wähn­te die Bun­des­kanz­le­rin den grau­sa­men Men­schen­han­del auf dem Si­nai mit kei­nem Wort.

falls sich je­mand fragt -- und die fra­ge höre ich oft -- wie qua­li­täts­jour­na­lis­mus aus­sieht, hier kann man ihn fin­den. ich wür­de für die­sen ar­ti­kel ger­ne ein paar euro zah­len. das geht aber nicht. in der na­vi­ga­ti­on der sei­te steht zur aus­wahl „Mit­ma­chen“. dort wird mir ein „Ge­winn­spiel“, ein „Klick­spiel“, ein „Kreuz­wort­rät­sel“ und „Le­ser­brie­fe“ an­ge­bo­ten. also mal se­hen was der shop bie­tet. da steht ein „Cock­tail Jah­res­buch“ zur aus­wahl. und ein buch mit dem ti­tel „Sa­gen Sie jetzt nichts“. ah; das ak­tu­el­le heft 29 kann ich für 2 euro be­stel­len. nach drei klicks wer­de ich auf­ge­for­dert ein kon­to an­zu­le­gen. OK. ich darf so­gar per rech­nung zah­len. gut. trotz­dem, war­um wird mei­ne zah­lungs­be­reit­schaft mit pa­pier be­straft?

  mo­bi­le­ge­eks.de: Crowd­fun­ding der Wo­che - Kite macht euch un­sicht­bar fuer Mos­ki­tos!   #

ich glau­be die­ses pro­jekt kann man ohne vor­be­halt un­ter­stüt­zen.

  bild­blog.de: Der Ko­ka­in-Skan­dal-Skan­dal   #

wie die bild­zei­tung ar­bei­tet. und war­um ich die bild zei­tung und ihre ma­cher ver­ach­te. zu­min­dest habe ich auch kein mit­leid mit ent­las­se­nen sprin­gern.

  ham­burgi­n­eng­lish.tumb­lr.com: Sa­lad: A fal­se fri­end   #

@will­rolls über deut­sche sa­la­te:

Kar­tof­fel­sa­lat: Not po­ta­to sa­lad, but po­ta­toes in ma­yon­nai­se. He­ringsa­lat: Not her­ring sa­lad, but bits of her­ring in ma­yon­nai­se Nord­see­krab­ben­sa­lat: The­se de­li­cious North Sea prawns are­n't ser­ved on a bed of lam­b's let­tuce, but in ma­yon­nai­se. Fleisch­sa­lat: Not meat sa­lad, but strips of meat in ma­yon­nai­se.

/clip­board.ben­ja­min­ni­ckel.com. bei­des, ben­ja­min ni­ckels clipp­board und @will­rolls ham­burgi­n­eng­lish sind abo-emp­feh­lun­gen.

  zeit.de: Wahl­kampf: Ver­gesst mal die Da­ten!   #

mal ein ganz an­de­res the­ma. das wort dou­ch­ebag be­deu­tet streng über­setzt, in­tim­du­schen-beu­tel. eine dou­che bag ist also ein beu­tel in dem sich flüs­sig­keit für eine in­tim­du­sche be­fin­det. ich hät­te mir ge­wünscht, dass man es auch mit ein­lauf­beu­tel hät­te über­set­zen kön­nen, aber bei der re­cher­che bin ich auf ein wort ge­stos­sen, dass ich künf­tig ger­ne als schimpf­wort be­nut­zen wür­de: bal­lon­darm­rohr.

der text hin­ter dem link oben ist üb­ri­gens ganz gros­ser und ar­ro­gan­ter blöd­sinn.

  haupt­stadt­blog.de: No Risk, No Fun   #

su­per bild.

  lifeof­astran­ger­w­hos­to­le­my­pho­ne.tumb­lr.com: life of a stran­ger who sto­le my pho­ne:   #

This is the in­spi­ring sto­ry of ha­fid from du­bai, the dou­ch­ebag who sto­le my pho­ne. he for­got to switch off the ca­me­ra upload func­tion, that’s why we will en­joy a deep in­sight into his life.

  spie­gel.de: Die Heu­che­lei der SPD   #

sa­scha lobo hat jetzt auch den glau­ben an die SPD ver­lo­ren.

  go­lem.de: Ur­he­ber­rechts­ver­let­zung: Mi­cro­soft for­dert von Goog­le Sper­rung sei­ner ei­ge­nen Ser­ver   #

was für pro­fis. hin­ter­tü­ren für ge­heim­diens­te in win­dows und sky­pe, win­dows 8, ta­blets die sich nicht ver­kau­fen las­sen. die füs­se in die sich mi­cro­soft kon­stant schiesst sind schon so löch­rig, dass man sich wun­dert dass mi­cro­soft noch steht.

  faz.net: So funk­tio­niert Net­flix: Ge­nau das, was wir wol­len   #

apro­pos net­flix. ha­rald staun er­klärt war­um net­flix un­be­dingt nach deutsch­land muss. /bild­blog.de


„schnell, un­bü­ro­kra­tisch und leis­tungs­stark“ — dem­nächst viel­leicht

felix schwenzel

ende juni, also vor knapp ei­nem mo­nat, stol­per­te ich über die­sen ar­ti­kel des VDZ vom 22. ja­nu­ar 2013: „Ver­tei­di­ge dei­ne Pres­se!

dar­in stand un­ter an­de­rem die­ser be­mer­kens­wer­te satz:

Das LSR wird schnell, un­bü­ro­kra­tisch und leis­tungs­stark von den Ver­la­gen um­ge­setzt wer­den und letzt­end­lich zu mehr Kon­kur­renz und In­no­va­ti­on im Be­reich der Su­che und Ag­gre­ga­ti­on füh­ren.

ei­nen mo­nat vor dem in­kraft­tre­ten in­ter­es­sier­te mich was da­mit wohl ge­meint sein könn­te und frag­te den press­kon­takt des VDZ mit be­zug auf den ar­ti­kel vom ja­nu­ar fol­gen­des:

an­fang au­gust tritt das LSR in kraft. wis­sen sie wel­che ver­la­ge ihre an­ge­bo­te be­reits an das LSR an­ge­passt ha­ben, bzw. wel­che ver­la­ge das LSR be­reits „um­ge­setzt“ ha­ben?

was be­deu­tet „schnel­le, un­bü­ro­kra­ti­sche und leis­tungs­star­ke“ um­set­zung des LSR in der pra­xis?

falls sich an­fang au­gust noch nichts än­dert, wann rech­nen sie mit sicht­ba­ren, fühl­ba­ren oder in­no­va­ti­ven än­de­run­gen bei deut­schen ver­lags­an­ge­bo­ten - oder auf der an­de­ren sei­te, im be­reich der su­che und der ag­gre­ga­ti­on?

drei tage spä­ter ver­sprach mir der press­kon­takt des VDZ, dass man sich dazu am nächs­ten tag bei mir mel­den wür­de. wei­te­re drei tage spä­ter frag­te ich nach, wann ich mit ei­ner ant­wort rech­nen kön­ne. der press­kon­takt des VDZ ant­wor­te­te ei­nen tag spä­ter, dass er nun lei­der im ur­laub sei, mei­ne an­fra­ge aber an ei­nen kol­le­gen wei­ter­ge­lei­tet habe.

vor­ges­tern schrieb ich bei­den, dem press­kon­takt und sei­nem ver­tre­ter, dass ich mir jetzt so un­ge­fähr vor­stel­len könn­te, was der VDZ un­ter ei­ner „schnel­len, un­bü­ro­kra­ti­schen und leis­tungs­star­ken" um­set­zung in der pra­xis ver­steht, dass ich mich aber trotz­dem über eine ant­wort auf mei­ne fra­gen freu­en wür­de.


mor­gen tritt das leis­tungs­schutz­recht in kraft, nach­dem es der VDZ-prä­si­dent hu­bert bur­da vor ziem­lich ge­nau vier jah­ren erst­mals öf­fent­lich lan­ciert hat. da­mals be­zeich­ne­te ich die for­de­rung nach ei­nem leis­tungs­schutz­recht als „bi­got­te pfrün­den­kei­le­rei“ und wun­der­te mich über die ab­sur­di­tät der ver­le­ger-for­de­rung nach ei­nem leis­tungs­schutz­recht:

wie ab­surd die­se for­de­rung ist, er­kennt man wenn man goog­le mit ei­nem ki­osk ver­gleicht. in ei­nem ki­osk lie­gen hun­der­te zei­tun­gen und zeit­schrif­ten aus („un­se­re teu­er er­stell­ten In­hal­te“). das ki­osk macht die­se in­hal­te zu­gäng­lich und ver­kauft die me­di­en­er­zeug­nis­se. die ver­le­ger ge­ste­hen dem ki­osk so­gar zu, ei­nen teil des er­lö­ses zu be­hal­ten. wenn ein ki­osk nun ein be­son­ders lu­kra­ti­ves ge­schäfts­mo­dell ge­fun­den hat, zum bei­spiel in­dem ne­ben den ver­lags­er­zeug­nis­sen auch lot­to-schei­ne, kaf­fee, be­leg­te bröt­chen oder selbst­ge­mach­tes pes­to ver­kauft wer­den, soll­ten die ver­le­ger dann auch an die­sen er­lö­sen be­tei­ligt wer­den? schliess­lich sind es doch die „teu­er er­stell­ten In­hal­te“ die die men­schen­mas­sen in das ki­osk trei­ben. oder?

jetzt wun­de­re ich mich aber umso mehr, dass die ver­le­ger­ver­bän­de und die ver­le­ger auch nach vier jah­ren vor­be­rei­tungs­zeit so un­vor­be­rei­tet vom leis­tungs­schutz­recht ge­trof­fen wur­den, dass sie ihre ma­xi­mal­for­de­run­gen noch für ein paar mo­na­te oder jah­re auf eis le­gen und „vor­erst“ auf an­sprü­che ver­zich­ten und sich wei­ter­hin un­ent­geld­lich bei goog­le news auf­lis­ten las­sen — oder wie hu­bert bur­da das da­mals nann­te, sie las­sen sich wei­ter „schlei­chend ent­eig­nen“.

aber an­kün­di­gun­gen bei­sei­te, mich wür­de wirk­lich in­ter­es­sie­ren, wie sich die ver­le­ger die um­set­zung vor­stel­len und wie sie glau­ben, dass die­se um­set­zung zu mehr kon­ku­renz und in­no­va­ti­on im be­reich su­che und ag­gre­ga­ti­on füh­ren könn­te. viel­leicht kann da mal je­mand fra­gen, den die press­kon­tak­te beim VDZ ernst neh­men.


riv­va hat jetzt sei­ne snip­pets ab­ge­schnit­ten. was ich nicht wirk­lich schlimm fin­de. snip­pets wer­den über­be­wer­tet, so­wohl von den ver­le­gern, als auch von den leis­tungs­schutz­geg­nern. riv­va funk­tio­niert seit je­her auch ohne snip­pets: sie­he @riv­va. und er­freu­lich scheint mir auch, dass frank west­phal an­kün­digt, dass es ein „neu­es riv­va“ ge­ben wird, das den schnipp­sel­ver­lust, so hofft er, zu kom­pen­sie­ren wis­se. so hat das LSR also in ge­wis­sem sin­ne be­reits zu in­no­va­ti­on ge­führt.

ich wie­der­ho­le es ja schon seit vie­len, vie­len jah­ren: ich glau­be dass ein­schrän­kun­gen, schran­ken, vor­schrif­ten die phan­ta­sie be­fü­geln. al­ler­dings meis­tens nicht in dem sin­ne, in dem sich die vä­ter und müt­ter der vor­schrif­ten und schran­ken das vor­stel­len. die aka­de­mie der küns­te am pa­ri­ser platz ist eine glas­pa­last ge­wor­den, ob­wohl die stadt­pla­ner hun­der­te vor­schrif­ten for­mu­liert hat­ten, die stein­fas­sa­den mit fens­ter­öff­nun­gen er­zwin­gen soll­ten. gün­ter beh­nisch sag­te da­mals zu et­was ganz an­de­rem: „das war die kunst: un­ter gros­sen zwän­gen et­was un­ge­zwun­ge­nes zu bau­en.“ (ix vor vier jah­ren über das glei­che the­ma)

die ein­schrän­kun­gen auf 140 zei­chen oder 6 se­kun­den bei twit­ter oder vine be­flü­geln die krea­ti­vi­tät und kom­mu­ni­ka­ti­on von mil­lio­nen men­schen in zu­vor un­vor­stell­ba­rem aus­mass. bän­de­wei­se steu­er­vor­schrif­ten hal­ten un­ter­neh­men wie ap­ple, ama­zon oder star­bucks nicht da­von ab, mi­k­ri­ge bis kei­ne steu­er­sätz­chen in den län­dern in de­nen sie ak­tiv sind zu zah­len.

vor­schrif­ten krea­tiv zu um­ge­hen oder zu um­tän­zeln ist der men­schen liebs­tes hob­by. und das lieb­lings­ziel von CEOs. das mit dem leis­tungs­schutz­recht wird noch für eine men­ge un­hal­tung sor­gen.


Photo by felix schwenzel on July 31, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

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