Die Doppelrolle von Google als privater Konzern einerseits und als öffentliche Infrastruktur andererseits ist die Wurzel der meisten Probleme. Es handelt sich dabei um einen ständigen Spagat, bei dem alle Seiten verlangen, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen. Und Google ist dabei nicht unbedingt unschuldig, denn das Unternehmen spielt die unterschiedlichen Rollen je nach Bedarf und situativem Vorteil.
da analysiert sascha lobo brühenklar das grundproblem um google und die anderen grossen internetkonzerne („Grundversorgungsunternehmen“) und verliert dann leider die lust weiter nachzudenken und schliesst stattdessen mit einem harald-schmidtesquen, sehr lustlosen vor sarkasmus-triefenden absatz:
Vermutlich aber sind die Klagen über und gegen Google der erste Beginn einer neuen Ära der Info-Infrastruktur, wo Staaten so tief und detailliert in Netzkonzerne hineinregulieren wie etwa beim Straßenbau. Angesichts der bisherigen klugen bis nachgerade brillanten Regierungsentscheidungen in Sachen Internet dürften sämtliche Suchprobleme damit für immer gelöst sein.
fast alles was sebastian anklamm gut findet, finde ich öde, fast alles was er nicht gut findet, finde ich gut. ausnahme (natürlich) breaking bad, the good wife, homeland, justified, mad men und sherlock. obwohl; mit revolution („langweilig, dumm, billig, einfallslos, hahnebüchen und einfach schlecht“) hat er leider recht. die serie hätte klasse werden können, ist aber leider ziemlich langweilig, dumm, billig, einfallslos, hahnebüchen und schlecht.
letzte woche habe ich tim mälzers greenbox aus der packstation geholt und mich sehr gefreut. gleich das erste rezept schien sehr toll zu sein. vielen dank an steffen bräutigam, der offenbar promt auf meine subtile andeutung reagiert hat und mir das buch von der amazon-wunschliste weggekauft hat.
vorletzte woche war ein mitarbeiter der spedition bei uns die uns schon vor ein paar wochen das günstigste umzugsangebot gemacht hat. vor allem hatte die firma unseren umzugsumfang auf 26-29 m³ geschätzt, die meisten anderen auf 35 m³. nach dem besuch wurde das angebot inklusive der zwei parkverbotszonen einen tick günstiger als ich mir vorher ausverrechnet hatte (um die 1000 euro). verlinken kann ich den laden leider nicht, weil das unternehmen keine webseite hat. gute angebote macht die „Hanseatische Möbel & Spedition“ (so stehts im briefkopf) aber auf jeden fall. wer auch ein angebot für nen umzug aus der region hamburg sucht kanns ja mal probieren: telefon: 04131 / 60 54 661, email: antik-trans at online.de
freitag, samstag und montag habe ich mit dem abschleifen von 75 m² dielenboden in unserer neuen wohnung verbracht. wir hatten angebote bei myhammer von ungefähr 1000 euro, haben uns aber dann doch entschieden das selbst zu machen. die kosten um die nötigen maschinen inklusive schleifmaterial und versiegelung (bei uns öl) für drei bis vier tage zu leihen dürften so um die 400 euro liegen. der laden wo wir die maschinen geliehen haben erklärt auch mit diversen youtube-videos wie das funktioniert. im prinzip ist das auch ganz einfach, was man auf den videos nicht erkennt ist, wie anstrengend das ist. insbesondere das ränderschleifen mit dem winkelschleifer ist irre staubig und unvorstellbar anstrengend (wenn man über 40 ist). ich habe noch nie in meinem leben so sehr am knie geschwitzt wie in den letzten drei tagen. ist aber sehr schön geworden.
(netz)kritisches dossier von diversen autoren, unter anderem kathrin passig, deren text über die kritik an algorithmen auch der einzige ist den ich bissher gelesen habe. dabei fiel mir auf, dass passig eigentlich auch als adjektiv für besonders kluge und trotzdem verständliche und unterhaltsame texte benutzt werden kann: ich wünschte ich könnte auch so passig schreiben. /jk
beste und lesbarste erklärung der schuldenkrise, bzw. warum schulden „noch eine große Zukunft“ haben, die ich bisher gelesen habe. von wolfgang uchatius.
die beifahrerin schwärmte mir gestern mindestens 15 minuten vor, wie gut dieser text von malte welding sei, wie virtuos er schröbe und wie gut er das problem, dass in deutschland kaum noch jemand kinder bekomme erklärt habe. nachdem ich dann gestern abend den text gelesen habe, muss ich der beifahrerin in jedem einzelnen punkt zustimmen. und ich könnte wahrscheinlich 20 minuten lang von dem text schwärmen.
the superficial meint man solle das video ansehen, „just to see what it would look like if Christian Bale's character from The Machinist had breasts.“ — was ich wiederum treffend und amüsant fand.
#bbpBox_255358201816571906 a { text-decoration:none; color:#8F8B8B; }#bbpBox_255358201816571906 a:hover { text-decoration:underline; }
Wenn alle Lieblingstweets machen, mache ich vielleicht Mal ne Liste meiner eigenen, wahnsinnig witzigen Tweets, die zu wenig gefavt wurden.
jörg friedrich zäumt die these dass das internet aus menschen bestehe von einer ganz anderen seite auf: der mensch hat sich das internet nach seinem ebenbild geschaffen:
Nur die Technologien entwickeln sich, für die es ein Interesse gibt, die auf ein Bedürfnis treffen. Das Bedürfnis ist deshalb die Voraussetzung der Entwicklung einer neuen Technik, und nicht umgekehrt.
All diese Bedürfnisse, Wünsche, Ziele finden im Internet eine neue Erfüllung. Deshalb wächst das Internet, und deshalb begegnen uns dort die alten Gefahren, Risiken, Chancen und Möglichkeiten, auch wenn sie zuerst fremd sind und uns als neu, aus dem Netz geboren erscheinen. Das Netz hat sie nicht hervorgebracht, es gibt ihnen nur ein neues Gesicht.
[I]ch fand Clowns immer, auch schon als Kind, furchtbar, peinlich, zum Weglaufen. Der Clown bei Roncalli war tatsächlich eine mir nie vorgekommene Bestleistung.
ich fand clowns schon immer toll. na gut nicht alle, die weissen clowns fand ich bereits als kind arrogant, unwitzig und prätentiös. aber die dummen auguste, die mochte ich immer. selbstverständlich habe ich mich (als kind) zum karneval auch (fast) immer als clown verkleidet. einmal wollte ich mein clown-kostüm einen schwierigkeitsgrad höher schrauben und mich als charlie chaplin verkleiden. dafür malte ich eine mir eine blaue melone (den hut, nicht das obst) mit filzstift schwarz an, zog einen alten schlafanzug und alte schuhe meines vaters an — und sah leider nicht wie charlie chaplin, sondern wie ein penner aus. dass das der chaplin-figur, dem „tramp“, also einem landstreicher, sehr nahe kam, habe ich mir erst in den letzten jahren zusammengereimt.
meine schwester hingegen hatte schon als dreijährige unbändige angst vor clowns. wenn ich meine clown-perücke¹ anzog lief sie laut schreiend und verängstigt davon. möglicherweise ist die clown-sympathie oder antipathie genetisch veranlagt. aber ich fand clowns nicht nur toll, sondern wollte auch immer selbst einer werden. auch hier fiel mir erst in den letzten jahren auf, dass ich diesen kindheitstraum von mir schon sehr lange wahr gemacht habe; nicht nur dass ich an kaum einer laterne vorbeigehen kann ohne so zu tun als wär ich dagegen gelaufen, mitunter trete ich auch vor ein paar hundert leuten auf, die, wie ich mir das als kind bereits ausgemalt habe, über das was ich sage und mache lachen!
das problem mit kindheitsträumen ist ja das begrenzte vokabular das einem als kind zur verfügung steht. hätte ich die beiden worte bereits als kind gekannt, hätte ich auf die frage was ich später mal werden wollte sicher geantwortet, dass ich gerne ein witzelsüchtiger dilettant werden würde.
und wie alle dilettanten schätze und sehe ich mir die arbeit von profis extrem gerne an.
1) warum clowns rote glatzen-perücken tragen erschliesst sich mir nicht wirklich. und wenn ich nachdenke, erschliesst es sich auch nicht, warum sie rote nasen tragen.
cem basman glaub an die evolution von software:
Können wir Software schreiben, die eigenständig lernt, sich ständig zu verbessern?
Ich glaube, das ist keine Utopie. Schließlich sind aus Mikroben Menschen entstanden. Nicht am Reißbrett von Ingenieuren, sondern in der Natur durch die Evolution.
evolution ist sicherlich sehr effektiv, der entscheidende punkt ist aber, dass die biologische evolution einem selbstzweck folgt: überleben (durch möglichst gute anpassung an die lebensbedingungen). für die „evolution“ von software müssen wir die ziele, die lebensbedingungen der software selbst festlegen -- und das ist viel weniger trivial als man auf den ersten blick denkt.
abgesehen davon bin ich auch ein grosser fan von iteration (was glaube ich eine zielgerichetet variante der mutation ist).
paul-josef raue, in seinem blog leider zu 99% unlesbar, schreibt einigermassen lesbar und nachvollziehbar über die rüge des presserats für die brandeins.
ich frage mich ja, was der reiz daran ist eine sache mit ihrer generischen bezeichnung zu benennen. ein magazin „das magazin“ zu nennen ist offenbar auch in deutschland und der schweiz beliebt — jetzt offenbar auch in iosland. ich glaube es gibt einen autohersteller, der seine autos „das auto“ nennt und sogar einen taschentuchhersteller der seine papiertaschentücher „tempo“ nennt. und obwohl ich diesen generik-scheiss nicht gut finde, finde ich das magazin von marco armend gut.
Was ist Freiheit? Abends frisch gefangenen Fisch essen mit ganz normalen Nordkoreanern bei Apfelschnaps, an der Mole von Wosan, einem Hafenstädtchen im Osten der Volksrepublik. Der Moment, als dieses Bild vor drei Wochen entstand, war eine der kleinen Fluchten auf unserer Reise kreuz und quer durch das letzte stalinistische Bollwerk der Welt, die Demokratische Volksrepublik Korea.
Ich glaube, dass wir bisher die falschen Dinge gemessen haben. Seitenaufrufe sind Gift. Sie haben uns dazu verleitet, uns mit generischen Inhalten an die breite Masse zu wenden. Das war eine Verlängerung des alten Medienmodells.
Denn ich kenne Medienportale, die nur auf möglichst viele Seitenaufrufe erpicht waren, letztlich aber die falschen Nutzer angezogen haben, mit denen sie nichts Werthaltiges anfangen konnten. Das hat ihre Businessstrategien fehlgeleitet. Man bekommt, was man misst, und deshalb müssen wir überdenken, was wir messen.
eben hab ix bei maximilian buddenbohm gelesen, dass er ein spiel zum testen geschickt bekommen hat, es ein paar mal gespielt hat und dann seine söhne gefragt hat wie sie das fanden. er schrob dann ins blog, dass sohn 1 es „gut“ im sinne von „gut gut“ fand. und dann schrob er:
Spiele zu testen finde ich nett – wenn Sie zufällig auch Spiele herstellen, immer her damit. Das ist keine bezahlte Werbung und ich teste nicht alles, aber Spiele passen natürlich tatsächlich ganz gut.
das brachte mich auf die idee (eigentlich brachte es die beifahrerin auf die idee) mal hierhin zu schreiben ob es keine umzugsunternehmen gibt die mal gestestet werden wollen. das muss nicht kostenlos sein, aber vielleicht etwas günstger als es auf dem freien markt ist.
wir haben ein paar umzugsunternehmen angefragt uns angebote zu schicken und inklusive halteverbotszonen in berlin und hamburg rangieren die angebotspreise derzeit zwischen 1052 und 1260 euro. meine überschlagsrechnung für das transportgutvolumen beläuft sich zwischen 26 m³ und 28 m³. das hat auch ein umzugunternehmer geschätzt, ein anderer besteht darauf 35 m³ als kalkulationsgrundlage zu nehmen. das zeug muss in hamburg aus dem dritten, eigentlich vierten, stock verladen werden und in berlin in den ersten stock getragen werden. wir verpacken alles und die meisten schränke sind bereits demontiert und flach verpackt. für einen guten preis setze ich mich gerne einen abend hin und schreibe über den umzug.
meine ansprüche sind bescheiden: wagen beladen, unser zeug von hamburg nach berlin fahren und die wohnung beladen und möglichst wenig aufwand für uns. wenn dan am neunten oder zehnten november klappen würde und ein umzugsunternehmen das selbstbewusstsein und den mut hat gut und günstig zu sein und mich das beurteilen zu lassen, wüsste ich nicht was da schiefgehen sollte. sollte etwas schiefgehen und ich das unternehmen eher kritisch besprechen, anonymisiere ich den namen des unternehmens auch gerne auf wunsch.
ausserdem suchen wir noch zum 15. november oder 1. dezember einen nachmieter meiner 1 zimmerwohnung im prenzlauer berg. das empfahl mir die beifahrerin zu schreiben:
1-zimmer-wohnung, 29,68 m² gesamtfläche (inkl. flur, duschbad und kochnische) zur zeit 289,30€ (incl. NK) in der lychener str. 72, prenzlauer berg, altbau, 1. stock, hinterhaus. die wohnung ist ausgestattet mit herd und spüle und gasetagenheizung.
sie hat 3 grosse fenster zur südseite, deswegen ist sie trotz 1. stock und hinterhof noch relativ hell. der hinterhof ist außerdem ganz hübsch, mit bäumen und weinranken ums fenster und ruhig.
das zimmer hat eine fläche von 17 qm. der fußboden ist hellbraun meliertes linolium, die wände rauhfaser und das duschbad weiss gekachelt.
bei interesse stehen meine kontaktdaten hier.