links vom 09.07.2012
anmutunddemut.de: Westeros Craft #
irre.
zeit.de: Paulo Coelho: "Twittern ist Kunst" #
ein bisschen viel pathos, aber auch ein zeichen, dass man als lizenzverletzeropfer und literaturdiscounter gut und entspannt leben kann. und eins (von vielen) beispielen, dass leute die sich für reformen des urheberrechts einsetzen, keinesfalls zwangsläufig leute sind, die ihr zeug anders nicht loswerden.
[ich bin übrigens weniger für eine reform des urheberrechts, als für eine liberalisierung von DRM. wie würde sven regener das sagen? wer DRM benutz, pinkelt seinen (zahlenden) kunden ins gesicht.]
computerbild.de: Unister: Die Tricks des Abzock-Imperiums #
computer bild zu lesen macht mich ganz kirre. auf dieser seite ist so viel schrott angehäuft, dass man kaum erkennt, wo die relevanten informationen sind.
taz.de: Porträt Susanne Gaschke: Mal erfrischend, mal nervtötend #
susanne gaschke will oberbürgermeisterin in kiel werden.
Die Journalistin Susanne Gaschke gilt als Ziehtochter der ehemaligen Zeit-Chefin Marion Gräfin Dönhoff. Jetzt will sie in die Politik wechseln - nach Kiel, ins Rathaus.
presseschauder.de: Bayerns Justizministerin fordert Einführung des Leistungsschutzrechts #
die bayerische justizministerin beate merk sagt:
Wir müssen die Rechte der Verleger stärken! Und dürfen uns dabei nicht durch Detailfragen vom klaren Kurs abbringen lassen.
Es geht nicht an, dass der Verleger, mit dessen Inhalten Google News & Co Geld verdienen, davon nichts abbekommt.
detailfragen wie die tatsache dass google mit google news kein geld verdient und wer diese „& co“ sind, davon dürfen wir uns nicht vom kurs abbringen lassen. welcher kurs nochmal?
werbung
ich habe mich ja schonmal vor ner weile gefragt, warum online-werbung eigentlich nerven muss. zappeln, zucken, flackern, wackeln, täuschen. ich fragte mich, was eigentlich so schlecht am prinzip der printwerbung war. ein ganze, halbe oder viertel seite, im optimalfall gefüllt mit einem motiv und einem werbespruch. ignorier- und überblätterbar, aber manchmal auch die aufmerksamkeitschwelle erreichend.
online war am anfang das banner. als die werbetreibenden mitbekamen, dass die leser von webseiten lernten, diese banner zu ignorieren, fingen sie an, sie zu animieren. später, um aufmerksamkeit zu bekommen, legten sie anzeigen über die seiten, störten den textfluss mit eingeschobener werbung. manche seiten wurden so voll mit werbung geladen, dass man den eigentlichen inhalt mit der lupe suchen musste. bannerwerbung nervte meistens nur und frass durch den grosszügigen einsatz von schlecht programmiertem flash auch noch grosse teile der prozessorleistung.
einen grossteil von googles frühem erfolg kann man sicherlich mit der erfindung (oder genauer vermarktung) der unaufdriglichen und manchmal kontextsensitiven adsense-textanzeige begründen. trotz ihrer nicht-nervigkeit und unaufdringlichkeit wurde solchen anzeigen teilweise grosse aufmerksamkeit zuteil. den werbetreibenden reicht das aber schon länger nicht mehr, auch google-adsense liefert mittlerweile bunte, animierte nerv-banner aus, trackt die benutzer über webseiten hinweg, um ihnen meistens irrelevanten stuss vorzuzucken.
damals fragte ich mich, warum online-werbung nicht auch so aussehen könnte:
schon klar, onlinewerbung ist zum grossen teil keine image- oder marken-werbung, sondern will die besucher von webseiten weglocken, auf die eigenen angebote. das grundpromblem bleibt aber: aufmerksamkeit durch schreien oder rumzucken funktioniert nur für kurze zeit. es ist ein psychologisches problem; wer auf dauer aufmerksamkeit bekommen möchte, muss durch interessanz und nicht penetranz punkten. unterhaltung, statt störung. intelligenz, statt stumpfheit und masse. werbung gewinnt bei mir glaubwürdigkeit durch konstanz und selbstbeschränkung.
werbung kann so gut sein, dass sich manche menschen* werbung sogar in ausstellungen ansehen oder im kino. online passiert das den wenigsten menschen. ich kann mich an kein online-banner erinnern, von dem ich sagen würde: wow, das war gut (was auch daran liegen kann, dass ich sie meistens technisch und psychologisch ausblende). im print oder im fernsehen haben ich viele gesehen, von denen ich sagen würde: wow. manche werbung hat es geschafft sich tief ins kollektive gedächnis (zumindest meins) einzugraben. online-werbung eher nicht. warum ist das so?
vor ein paar tagen sah ich auf superlevel diese anzeige:
die anzeige erinnerte mich an die „the deck“-werbung auf daring-fireball: ein bild, ein text, eine anzeige. sonst nix. auf superlevel erkannte ich die anzeige zunächst gar nicht als anzeige, was wiederum meine aufmerksamkeit erhöhte und dazu führte, dass ich mir die anzeige näher ansah. und auf das wort stilanzeige klickte. dort las ich in den richtlinien für werbekunden:
Das Anzeigenbild muss in einer Bilddatei (zB. JPG, PNG, GIF) mit den Maßen 130px (horizontal) zu 100px (vertikal) angeliefert werden.
[…]
Das Erscheinungsbild der Anzeige sollte Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, stilanzeigen behält sich aber vor, nach freiem Ermessen zu bunte oder in zu grellen Farben gehaltene Anzeigen abzulehnen.
Der Text jeder stilanzeige hat die Funktion, das auf dem Bild angezeigte Produkt bzw. Service zu beschreiben. Fassen Sie hier kurz und prägnant die wichtigsten Informationen und Vorteile Ihres Produktes zusammen. Erlaubt sind maximal 80 Zeichen.
in den richtlinien für blogger:
Da wir unseren Werbekunden exklusiv den einzigen Werbeplatz auf den Blogs anbieten möchten, ist andere Bannerwerbung leider nicht erlaubt. Davon ausgenommen sind gesponserte Blogpostings, die Bewerbung von eigenen Produkten und/oder nicht vergütete Anzeigen auf andere Projekte/Websites/Blogs.
Diese Exklusivität bietet den großen Vorteil, dass wir einen höheren TKP für dich aushandeln können.
80 zeichen text, ein bild. eine exklusive anzeige. grossartig.
seit ein paar jahren bin ich mitglied im werbenetzwerk adical adnation, das vor kurzem von mokono aufgekauft wurde und mokono dann von populis. adnation wollte bloggern ein einkommen durch werbung sichern. trotz einiger anstrengungen hat das (bei mir) nie so besonders gut geklappt. einerseits weil es offenbar sehr schwer war, werbetreibende davon zu überzeugen auf blogs zu werben, andererseits weil die werbung, wenn es mal klappte werbetreibende zu überzeugen, eher konventionell (flashig, zappelig, schreiend) daherkam. ich habe ein paar hundert euro über die jahre eingenommen und weiss nicht ob ich mich mehr über die abwesenheit oder die anwesenheit von werbung ärgerte. und auch die übernahme durch mokono/populis hat daran nichts geändert: es gab keine bis wenig werbung — und wenn es welche gab, war die meist so nervig, dass ich sie in dieser form eigentlich gar nicht auf meinem blog sehen wollte. zumal seit der mokono/populis-übernahme auch noch ein reigen an trackingcodes mit der werbung mitgeschickt wurde, je nach werbung bis zu sechs oder sieben trackingcodes.
seit einigen monaten überlegte ich die zusammenarbeit mit populis zu beenden oder ruhen zu lassen und vielleicht zu versuchen mich selbst zu vermarkten. letzte woche habe ich mich dann entschieden, wenn man mich dort haben wollte, bei stilanzeigen mitzumachen. stilanzeigen sagte mir zu, allerdings auch, dass sie derzeit nicht besonders viele (keine) kampagnen hätten. man arbeite an der aquise. auch wenn die erfahrung dem widerspricht, hoffe ich doch sehr, dass viele werbetreibende, vermarkter oder aufmerksamkeitsbedürftige das einleuchtende konzept von stilanzeigen zu würdigen wissen und dort viele anzeigen kaufen. und ich hoffe natürlich, dass viele andere blogger sich das mal ansehen.
ab montag steht hier eine stilanzeigen eigenwerbung. ich bin gespannt wie und ob das weitergeht. und wenn das alles scheitert, dann mit stil.
hört sich paradox an und ist vielleicht auch dumm, aber ich habe hier lieber werbung die weder mich, noch meine leser nervt, als damit geld zu verdienen. aber, und jetzt wiederhole ich mich, ich hoffe sehr, dass das konzept der nicht nervenden werbung auch in deutschland eine chance bekommt und erfolg hat.
die beifahrerin erzählte mir kürzlich, dass sie auf dawanda, ein laden den sie durch und durch sympathisch findet, kürzlich nach radierungen gesucht und in den suchergebnissen herumgeblättert hat. kurz darauf wurde sie auf allen möglichen drittseiten (unter anderem spiegel-online) mit werbeanzeigen von dawanda konfrontiert, die ihr die radierungen die sie vorher angesehen hatte nochmal zeigten.
damit die werbestrategen von dawanda und die „targeting“-spezialisten, die sich sowas ausdenken, verstehen was für ein kranker scheiss das ist, versuche ich das mal in ein beispiel aus der alten zeit, wo man noch in geschäften einkaufte, zu verpacken: jemand der in einen antiquitäten-laden geht, sich dort ein paar radierungen ansieht und den laden wieder verlässt, weil er nix gefunden hat, wäre sicher nicht begeistert, wenn ihn ein clown aus dem laden hinterherläuft. wenn dieser clown ihm dann durch die stadt folgt, vor ihm rum tanzt und ihm die bilder die er offenbar nicht haben wollte auf plakaten zeigt — ist das dann gute werbung?
eher nicht. der laden, der solche clowns durch die gegend schickt um ehemalige besucher zu verfolgen, wirkt dubios. oder wie die beifahrerin das ausdrückte: „einen laden wie dawanda kann man doch eigentlich nicht doof finden. aber die haben mit ihren anzeigen das unmögliche geschafft, ich finde dawanda jetzt sehr, sehr zweifelhaft.“
*) ich
links vom 08.07.2012
annalist.noblogs.org: Ein Loch in der italienischen Polizeiführung #
till-westermayer.de: Die drei Ebenen des Falls Johannes Ponader #
dortmund-diary.de: Das Leben mit Piemontkirsche #
schöne geschichte, allein das wort „Kopiermatritze“ im ersten satz sollte einen zum weiterlesen animieren, auch wenn man nach 1985 geboren ist. /quote.fm
carta.info: Snippet-Krieger #
wolfgang michal versucht christoph keeses unverständliche antwort an stefan niggemeier zu erklären.
Google News und andere Aggregatoren würden dadurch zu Lizenzierungs-Plattformen für Verlage umfunktioniert. Anders ausgedrückt: Google soll nicht mit kostenlosen Verlagsinhalten Geld verdienen können, sondern die Verlage sollen mit kostenlosen Google-Funktionen Geld verdienen können.
nur (bis jetzt) verdient google kein geld mit google news. google verdient geld mit anzeigen um die suchergebnisse. und das können die verlage nach belieben ein- und ausschalten. aber die verlage wollen offenbar mehr kontrolle:
Während das Protokoll robots.txt vor allem festlegt, welche Datei von den Robotern erfasst werden darf und welche nicht, kann das ACAP-Programm viel mehr. Es kann festlegen:
wann ein Inhalt aus dem Suchmaschinenindex wieder zu entfernen ist, ob der komplette Inhalt erfasst werden darf oder nur einzelne Abschnitte daraus, ob Inhalte in pdfs umgewandelt werden dürfen oder nicht, ob das Layout verändert werden darf oder nicht, welche Inhalte auf jeden Fall indexiert werden müssen, welche Links auf einer Seite für Suchmaschinen tabu sind, wie viele Zeichen der Text eines Suchmaschinentreffers (eines Snippets) maximal umfassen darf, was eine Suchmaschine für die Indexierung bezahlen muss.
das können verlage aber jetzt schon fast alles steuern, wenn sie die logik nicht auf google auslagern, sondern in ihrem CM-systemen abbilden. mit ausnahme des letzten punktes natürlich: was eine suchmaschine für die indexierung bezahlen muss. und das ist der entscheidende punkt.
spiegel.de: Darmkrebs entdeckt: Tablettenverpackung löst Darmblutung aus #
hihi.
bones, duck, brains, chains, muscles, teeth
tritt ilse aigner aus dem meldeamt aus?
tritt ilse aigner jetzt eigentlich öffentichkeitswirksam aus dem meldeamt aus, wegen dem mangelnden datenschutz? wie damals bei facebook?
06.07.2012 19:31 via web Reply Retweet Favorite
@diplix felix schwenzel
neben der tatsache, dass ich in diesen tweet (natürlich) einen tippfehler eingebaut habe, wollte ich dem tweet oben eigentlich nur etwas kontext zuteil werden lassen.
ilse aigner trat am 3. juni 2010 aus facebook aus (siehe auch spon dazu), nachdem sie sich mit dem facebook-manager richard allen getroffen hatte. in ihrem offiziellen statement sagte sie damals:
Ich habe mich nach einem Gespräch mit Vertretern von Facebook dazu entschieden, meine Mitgliedschaft zu beenden. Als Verbraucherschutzministerin kann und will ich es nicht akzeptieren, dass ein Unternehmen wie Facebook gegen das Datenschutzrecht verstößt und die Privatsphäre seiner Mitglieder in weiten Teilen ignoriert.
am 29. juni 2012 verabschiedete der bundestag ein gesetz zur „Fortentwicklung des Meldewesens“, von dem patrick beuth auf zeit.de meint, dass es „auch Gesetz zur Rückentwicklung des Datenschutzes“ heissen könnte. nicht nur bleibt es dabei, dass der weitergabe privater adressdaten ausdrücklich widersprochen werden muss, obwohl die regierung anfangs einen opt-in-mechanismus für die adresshandel-erlaubnis versprochen hatte. zusätzlich besagt das gesetz, dass auch bei einem widerspruch, die daten „zur Bestätigung oder Berichtigung bereits vorhandener Daten“ genutzt werden können. also praktisch immer.
manuel höferlin von der FDP-bundestagsfraktion sagt dazu (via):
Wir haben das Recht der betroffenen Person, einer automatisierten Melderegisterauskunft zu widersprechen, gestrichen. Bevor hier wieder das Geschrei aus der Opposition kommt: Die Entscheidung war richtig.
der grund dafür liegt auf der hand: geschäfte. direktmarketing-, inkassounternehmen, verwertungsgesellschaften wie die GEZ würden empfindlich in ihren abläufen gestört, wenn sie nicht automatisch auf aktuelle melderegisterdaten zugreifen könnten. der datenschutz muss da zurücktreten vor dem gemeinwohl den geschäftinteressen.
nochmal zurück zu ilse aigner. die sagte 2010:
Auch der Umgang im weltweiten Internet braucht Regeln, die Datenschutz und Privatsphäre sichern.
die meldeämter sind nicht teil des internets und brauchen deshalb den datenschutz und die privatsphäre nicht zu sichern? wieso kann ilse aigner das bei facebook nicht akzeptieren, bei den meldeämtern aber schon?
siehe auch:
kleine welt
links vom 06.07.2012
techdirt.com: US Gov't And Hollywood Have Turned Kim Dotcom Into A Beloved Cult Hero #
mike masnick:
Over the past six months, it appears that the US's massive overreaction to Megaupload, at the urging of a typically clueless Hollywood, has done the exact opposite of what they hoped. Whereas they figured the prosecution of Megaupload and Dotcom was a slam dunk, and that it would act as a clear "education campaign" for others, the truth seems to be the exact opposite. People are realizing that the government and Hollywood overreacted, and it's almost entirely rehabilitated Dotcom's image.
ich habe mich auch dabei erwischt, wie ich den bisher durchgängig dubiosen, peinlichen und in jeder hinsicht unsympathischen kim schmitz, plötzlich hin und wieder sympathien entgegengebracht habe. das ist mal ne leistung. (kim schmitz macht in letzter zeit aber auch wirklich gute PR.)
spiegel.de: Loriot-Tochter Susanne von Bülow verklagt Riva-Verlag #
humor ist offenbar nicht genetisch bedingt und auch nicht vererbbar.
Lehrers Kinder, Pfarrers Vieh // gedeien selten oder nie
Loriots Tochter, welche Ironie // lacht selten oder nie
leanderwattig.de: Interview: Self-Publishing-Millionärin Tina Folsom über ihre Vermarktungs-Erfahrungen #
interessant. tina folsom verlegt sich selbst:
Ich mache fast alles selbst. [...] Deshalb arbeite ich auch meistens 60-80 Stunden pro Woche und nehme mir selten mal ein Wochenende frei.
links vom 05.07.2012
newyorker.com: Five Key TED Talks #
ich hab erst den ersten dieser fünf TED-talks gesehen, aber wenn die anderen genauso gut sind wie der erste, dacht ich mir, dann kann ich das auch verlinken ohne alles gesehen zu haben. /boingboing.net
rebelart.net: Watchlist: Gogelmogel #
sehr schön.
stefan-niggemeier.de: Lügen fürs Leistungsschutzrecht (1) #
stefan niggemeier dekonstruiert christoph keese und fasst unten in den kommentarenb nochmal zusammen:
Die Verlage sind in der Praxis nicht gegen die Snippets. Die Verlage wollen, dass Google für die Snippets zahlen muss.
Sie sagen: Google bedient sich verbotenerweise einfach an unseren Inhalten, ohne dafür zu bezahlen. Das Paradoxe ist nur: Sie könnten diesen angeblichen Missbrauch ganz leicht verhindern. Aber sie tun es nicht, weil von diesem angeblichen Missbrauch profitieren.
Sie wollen, dass Google sie für eine Dienstleistung, die Google ihnen bringt, bezahlt.
schade dass christoph keese sich an der diskussion inhaltlich nicht beteiligt, sondern sich nur beleidigt in die ecke stellt.
[nachtrag 06.07.2012]
christoph keese hat eher unbefriedigend geantwortet.
ftd.de: Gauck beendet Berliner Feierkultur #
gute sache. käsebrot und metwurst statt kaviar und schampus beim „bürgerfest“ im schloss bellevue. der nächste schritt um die politische teppichhaftung zu verstärken könnte sein, das „schloss bellevue“ in „haus belllevue“ umzubenennen.
superlevel.de: Game of Thrones RPG: Season 2 #
college-humor-film der die zweite staffel von game of thrones in 8 bit nacherzählt. sehr witzig, sehr spoiler-reich.
bildblog.de: Zweierlei Maß sind voll #
das mit den überschriften hat lukas heinser wirklich drauf.
blog.koehntopp.de: Kleine Kinder spielen verstecken #
kristian köhntopp:
Aber vorher konnte man diese Daten nicht sehen. Also waren sie nicht "da". Wie mein kleiner Sohn, mit der Decke über dem Kopf.
sehr eindrückliche metapher, die aber leider etwas zu kurz greift. menschen haben eine allgemeine seh- und erkenntnisschwäche für potenziale. und das aus gutem grund: wenn wir bei allen dingen dieser welt die gefahren, potenziale und (zukunfts-) chancen sehen könnten, wäre die welt voll mit irren.
ballastexistenz.wordpress.com: How to solve “behavior problems" without having to learn self-control. #
die autistin amanda baggs, die intensive betreuung im alltag benötigt, nicht spricht, aber wunderbar schreibt, bloggt hier einen sehr eindrucksvollen text was bei der pflege von behinderten so alles schief laufen kann -- und was sich alles verändern kann, wenn das mit der pflege und hilfe klappt.
netzpolitik.org: ACTA: Wir haben das Unmögliche möglich gemacht! #
markus beckedahl:
Vielleicht ist ACTA der Wendepunkt in der Debatte um das Urheberrecht: Bis hier und nicht weiter! Aufhören mit der Repressionsspirale, die immer nur zu mehr Überwachung, mehr Kontrolle und mehr Einschränkung unserer Grundrechte führt. Und hin zu einem zeitgemäßen Urheberrecht ohne Überwachung und mit einem Recht auf Remix.
mehr stimmen zum scheitern von ACTA bei carta.
faz.net: Ein Pirat zieht sich zurück: Ich gehe: Mein Rücktritt vom Amt #
johannes ponader hat die schnauze voll von arbeitsamt und schreibt in der faz, unter einer etwas missverständlichen überschrift, warum. das witzige ist natürlich, dass viele den text nicht lesen, sondern nur die überschrift. linken-fraktionschefs bodo ramelow schrob beispielsweise auf twitter
Wieder einer von Bord! Er hat genug: Der Bundesgeschäftsführer der Piraten Johannes Ponader verlässt das Amt.
und outete sich damit als überschriften-leser.
links vom 04.07.2012
lifeslittlemysteries.com: Your Color Red Really Could Be My Blue #
natalie wolchover:
"That is the question we have all asked since grade school," said Jay Neitz, a color vision scientist at the University of Washington. In the past, most scientists would have answered that people with normal vision probably do all see the same colors. The thinking went that our brains have a default way of processing the light that hits cells in our eyes, and our perceptions of the light's color are tied to universal emotional responses. But recently, the answer has changed.
das habe ich mich in der tat seit meiner kindheit gefragt: sehen andere menschen mein blau auch so wie ich es sehe? was ich mich seitdem auch immer wieder gefragt habe: ist das wichtig oder in irgendeiner form relevant? und dann könnte ich doch wieder stundenlang über die menschliche, visuelle wahrnehmung nachdenken. zum beispiel diese irre effektive steadycam-funktion in unserem kopf, die es schafft, dass unser kopffilm nie wackelt. unser erstaunliches gesichtsfeld von ich glaube horizontal 180°, in dem wir zwar nicht alles erkennen können, aber doch vieles sehen. alles sehr erstaunlich.
/marginalrevolution.com
notes.computernotizen.de: hackplus ist minus #
torsten kleinz:
70 Prozent Fleisch, dazu dann Wasser, Weizenprotein, Weizenmehl, Rote-Beete-Saft, Paprikaextrakt, Gewürzextrakt.
Warum Hackplus in 350-Gramm-Packungen verkauft wird, ist übrigens auch ein Rätsel: Laut Packungsaufdruck besteht eine “Portion” aus 150 Gramm Hackplus. Eine Packung enthält demnach also zwei und eine Drittel Portion. Die vom Meisterkoch stolz präsentierten Hackplus-Rezepte gehen hingegen konsequent von 400-Gramm hackplus für jeweils vier Personen aus.
faz.net: Mein Waschbrettlächeln, dein Zahnpastabauch #
malte welding schlägt vor, dass wir frieden schliessen mit unseren körpern:
Wir müssen nicht Picasso sein, um durch einen Picasso unsere Seele zum Schwingen zu bringen, wir müssen keinen niedrigen Körperschwerpunkt haben, um ein Tor von Lionel Messi zu genießen. Nur ein sehr schlecht gelauntes Kind wäre erzürnt darüber, nicht selbst diese Eigenschaften zu haben.
unabsichtliche ironie?
ich muss seit sonntag immer lachen, wenn ich auf spiegel-online die werbung für den neuen spiegel sehe:
möglicherweise ist das aber gar keine unabsichtliche ironie, wenn man werbung für eine „digitale diät“ mit werbung für die eigene digitalen apps, digitalen ausgaben und digitalen diskussionsforen kombiniert.
vielleicht wird man mit solchen absurditäten einfach zeuge, in was für eine verfahrene situation sich der spiegel mit seiner fundamentalen wir-hassen-digital-haltung manövriert hat. das ist wie einen ertrinkenden zu beobachten, der ein t-shirt mit der aufschrift „FUCK YOU DLRG!“ trägt. demnächst dann auf dem spiegel-titel: „wie sie ihre sorgen los werden, indem sie weniger lesen“ oder „so kündigen sie ihre zeitschriften-abos“.
links vom 02.07.2012
spiegel.tv: tim mälzer und udo pollmer über kartoffeln #
schon etwas älter (oktober 2011) und wahrscheinlich wegen einer bevorstehenden wiederholung auf der spiegel.de-startseite nach oben gespült. interessant deshalb, weil es sich elegant an das thema „mutter natur will uns vergiften“ anschliesst und ein paar erschütternde erkenntnisse von udo pollmer zu vermitteln versucht:
- in der kartoffelschale befinden sich keine keine vitamine.
- unter der kartoffelschale befinden sich dafür, unter bestimmten umständen und vermehrt bei bestimmten kartoffelsorten, gerne gifte.
- acrylamid nicht krebserregend.
- röstaromen sind gesund.
schade, dass pollmer das was er sagt in so viel unsachliche laberwatter verpackt, statt nüchtern und auf den punkt zu argumentieren. das wäre noch überzeugender.
ankegroener.de: Zehn Jahre Nabelschau #
anke gröner:
Mir ist auch aufgefallen, über was ich alles nicht geschrieben habe. Das vergessen viele Leser_innen ja gerne mal: dass man weitaus mehr ist als diese Pixel hier. Das vergesse ich in anderen Blogs oder, noch schlimmer, bei Twitter übrigens auch gerne. Deswegen will ich gar keine große Rückschau halten oder den vergeblichen Versuch starten, zehn Jahre in einen Eintrag zu quetschen. Stattdessen gibt es nur eine kleine, sehr hoffnungsvolle Essenz aus zehn Jahren Weblogschreiben:
Es hat mein Leben verändert. Und es verändert es täglich weiter, weil ihr da draußen auch Weblogs schreibt. Danke dafür.
danke auch.
medienspiegel.ch: Wie das Fernsehen die Jungen diskriminiert #
christof moser:
«‹Menschen bei Maischberger› müsste eigentlich ‹Senioren bei Maischberger› heissen – knapp 60 Prozent ihrer Gäste sind 60 Jahre alt oder älter», kommentierte der «Spiegel».
für nen moment habe ich eben gedacht ich sei auch noch jung und wollte von mir selbst auf andere schliessen, indem ich behauptete, für die verkackten, vergreisten und selbstbezüglichen talkshows in ARD und ZDF interessieren doch eh keinen menschen. aber im ernst, wer unter 50 guckt sich das eigentlich noch an? /marcel weiss.
soup.fh.vc: I DON'T EVEN LIKE NUTELLA #
nutellaspuren auf ner katze.
taz.de/reptilienfonds: Entspannter Patriotismus bis alles in Scherben fällt #
jakob hein:
Wie schön, dass gerade im Zusammenhang mit Sportereignissen dieser neue, vollkommen entspannte Patriotismus in Deutschland zu sehen ist. Dieser unverkrampfte, neue Nationalstolz, der nichts mit Überheblichkeit zu tun hat. Diese gesunde Euphorie für die eigenen Landsleute, die aber andere Nationen deswegen kein bisschen geringschätzt. Diese anderen Nationen - das soll man mal nicht vergessen - haben ja auch Nationalstolz.
dazu passt auch dieser cartoon von hauck und bauer.
laternenmanschette
links vom 01.07.2012
novo-argumente.com: Mutter Natur will uns vergiften #
ja, die natur, egal wie bio, natürlich, naturbelassen das zeug das wir ihr entnehmen ist, die natur will uns, pilze, insekten und andere schädlinge davon abhalten alles wegzufressen und hat sich dafür viele effektive (natürliche) gifte ausgedacht. walter krämer:
Die in zwei Muskatnüssen enthaltenen Mengen der Gifte Myristicin - auch in Dill und Petersilie - und Elemicin z. B. reichen aus, ein Kind umzubringen. Die hochgiftige Blausäure kommt in Bittermandeln - da allerdings in abnorm hoher Konzentration - und in fast allen anderen pflanzlichen Lebensmitteln, besonders konzentriert auch in Leinsamen vor - mehr als zwei Kochlöffel täglich, und man darf den Doktor rufen. Das in Käse enthaltene Tyramin gefährdet Personen, die sogenannte MAO-Hemmer als Antidepressiva oder gegen Parkinson nehmen, mit den Folgen Bluthochdruck und Herzinfarkt. Honig enthält den Krankheitserreger Clostridium botulinum, bei Babys kann das zu einer Lähmung des Darmes und einer hartnäckigen Verstopfung führen. Rohe Grüne Bohnen - schon fünf bis sechs Stück - rufen schwerste hämorrhagische Gastoenteritis hervor, und auch die besten biologisch angebauten Karotten enthalten das Nervengift Carotatoxin plus eine ganze Reihe weiterer giftiger Substanzen sowie sogenannte Isoflavone, die eine östrogene Wirkung besitzen, also weibliche Sexualhormone imitieren. Äpfeln, Birnen oder Pflaumen enthalten giftige Kaffeesäure, Aprikosen, Kirschen, Pfirsiche und Pflaumen enthalten Chlorogensäure, Orangen enthalten d-Limonen (können Allergien auslösen), kaltgepreßtes Olivenöl enthält Perchlorethylen.
/via und überschrift von martin ballaschk, via twitter.
faz.net: Zu Besuch bei der Gema: Wir, das gute Monopol #
edo reents zu besuch bei der und über die GEMA.
inessential.com: Brent Simmons imagines a Twitter without Twitter #
das ist von brent simmons tatsächlich faszinierend einfach ausgedacht, eine offene twitteralternative auf RSS-basis. /via und überschrift von uarrr.org
herzdamengeschichten.de: Wir Männer in Schwarz #
ich bin sehr, sehr froh, das maximilian buddenbohm solche sachen aufschreibt. aus ganz vielen gründen. einerseits wegen der dejá-vu-momente, die mich an mich, als kind, erinnern. andererseits als erinnerung daran was wirklich wichtig ist (schwarze kleidung zum beispiel).