hmm?

felix schwenzel

hier sind ein paar klei­nig­kei­ten, die mir kürz­lich auf­fie­len. eher un­be­deu­ten­de sa­chen, nichts über das man sich auf­re­gen müss­te, aber für ein „hmm?“ reichts al­le­mal.


ich fin­de die­ses part­ner­ge­döns auf das sich man­che ver­an­stal­tun­gen wie zei­tun­gen oder fern­seh­an­stal­ten manch­mal ein­las­sen eher so naja. ich glau­be die ARD war mal part­ner der tour de france, was es aus mei­ner sicht ir­gend­wie schwie­rig macht mit der nö­ti­gen di­stanz über das ja be­kannt­lich nicht ganz un­um­strit­te­ne er­eig­nis zu be­rich­ten.

ge­nau­so fand ich es vor nicht all­zu­lan­ger zeit du­bi­os wie spie­gel-on­line mit par­ship „ko­ope­rier­te“ und da­mit ei­ner­seits SEO be­trieb, an­de­rer­seits statt „an­zei­ge“ „ko­ope­ra­ti­on“ drü­ber­schrieb. na­tür­lich kann man „ko­ope­ra­ti­on“ als eu­phe­mis­mus für „be­zahlt-wer­den“ be­nut­zen, ich wür­de mich aber da­ge­gen ver­wah­ren, dass mein bä­cker mit „in ko­ope­ra­ti­on mit fe­lix schwen­zel“ wirbt, nur weil ich ihm geld für sei­ne bröt­chen gebe.

al­ler­dings par­shipt spie­gel-on­line jetzt nicht mehr, son­dern nennt part­ner­su­che.spie­gel.de jetzt kor­rekt „an­zei­ge“. die an­zei­ge ist von neu.de. spie­gel-on­line hat so­gar die links auf neu.de mit „no-fol­low“ ge­kenn­zeich­net, die in­hal­te sind per if­rame ein­ge­bet­tet. das spie­gel-on­line an die­ser stel­le die such­ma­schi­nen­ver­ar­schung un­ter­lässt, fin­de ich ziem­lich lo­bens­wert.

we­ni­ger lo­bens­wert, dass der ta­ges­spie­gel das SEO-spiel von par­ship jetzt mit­spielt und eine sei­ner sub­do­mains da­für zur ver­fü­gung stellt. lei­der feh­len par­ship aber of­fen­bar die fi­nan­zi­el­len oder lo­gis­ti­schen mit­tel ein SSL-zer­ti­fi­kat für part­ner­su­che.ta­ges­spie­gel.de zu be­sor­gen, so dass der an­mel­de­pro­zess bei par­ship, wenn er über die ta­ges­spie­gel-sub­do­main ge­macht wird, lei­der völ­lig un­ge­si­chert statt­fin­det. so­wohl die in­itia­le pass­wort­über­ga­be, als auch der „wis­sen­schaft­li­che PAR­SHIP-Per­sön­lich­keits­test“ lau­fen also we­nig ver­trau­lich ab, auch wenn par­ship und der ta­ges­spie­gel an­de­res be­haup­ten:

„Ihre An­ga­ben wer­den streng ver­trau­lich be­han­delt.“ — ohne https?

tech­nisch spielt sich die ko­ope­ra­ti­on zwi­schen dem ta­ges­spie­gel und par­ship üb­ri­gens auf DNS-le­vel ab: die sub­do­main part­ner­su­che.ta­ges­spie­gel.de löst zu ei­ner par­ship IP auf. kurz ge­sagt: ta­ges­spie­gel.par­ship.de ist iden­tisch mit part­ner­su­che.ta­ges­spie­gel.de. wür­de par­ship auf das SEO-ge­döns ver­zich­ten und die do­main ta­ges­spie­gel.par­ship.de be­nut­zen, könn­te par­ship tat­säch­lich die ver­spro­che­ne ver­trau­lich­keit si­cher­stel­len. aber die ta­ges­spie­gel.de-top­le­vel-do­main scheint par­ship wich­ti­ger zu sein, als der schutz der kun­den­da­ten.

die part­ner­schaft des ta­ges­spie­gel und par­ship er­streckt sich auch auf an­de­re be­rei­che.

ta­ges­spie­gel vom 14.05.2012

wahr­schein­lich hät­te ich die ko­ope­ra­ti­ons-an­zei­gean­sa­ge gleich wie­der ver­ges­sen, wenn im wirt­schafts­teil des ta­ges­spie­gel vom letz­ten mon­tag nicht die­ser ar­ti­kel über on­line-da­ting-por­ta­le ge­stan­den hät­te. we­der in der druck-ver­si­on, noch on­line gibts ei­nen hin­weis auf das ge­schäfts­ver­hält­nis des ta­ges­spie­gels mit par­ship.

sau­ber ist das nicht.


in der ak­tu­el­len c’t gibts ein in­ter­view mit den zwei ärz­ten bela b und ro­dri­go gon­zá­lez zum ur­he­be­rechts­ge­döns. das in­ter­view zeigt ein deut­li­ches bil­dungs­ge­fäl­le in­ner­halb der band. zu ACTA meint bela b zum bei­spiel:

Bela: […] Bei ACTA, da heißt es dann „ihr wollt uns das In­ter­net weg­neh­men“. Die Leu­te wuss­ten zum Teil gar nicht, wor­um es geht, de­mons­trie­ren aber da­ge­gen.

c’t: ACTA fän­det ihr also im Prin­zip gut?

Bela: Ich habe das nicht kom­plett ge­le­sen, aber ich fin­de es nicht schlecht. ACTA soll­te die Durch­set­zung des durch­aus sinn­vol­len Ur­he­ber­rechts et­was er­leich­tern, aber nicht das In­ter­net ein­schrän­ken.

Rod: Das Pro­blem bei ACTA ist ja ge­we­sen, dass es un­ter Aus­schluss der Öf­fent­lich­keit ge­macht wur­de. Des­we­gen gab es die­se Em­pö­rung.

ich wür­de mal sa­gen dop­pel­ter punkt­ab­zug für bela b, ei­ner­seits für ah­nungs­lo­sig­keit, an­de­rer­seits für ah­nungs­lo­sig­keit ge­paart mit zei­ge­fin­ger-hy­bris. wäre ich so schlag­fer­tig wie mei­ne frau, wür­de ich bela b hin­ter­he­ru­fen: „bela b weiss zum teil gar nicht, wor­um es geht, fin­det es aber »nicht schlecht«.“ ein punkt geht an ro­dri­go fürs der de­bat­te fol­gen und ei­nen wei­te­ren ex­tra­punkt hät­te es für ro­dri­go für wei­te­res dif­fe­ren­zie­ren ge­ge­ben.

ohne jetzt all­zu­sehr auf der sach­ebe­ne rum­zu­hüp­fen, aber bela b hat na­tür­lich den knack­punkt ge­trof­fen. lei­der ver­se­hent­lich. wie weit wol­len wir ge­hen, um sinn­vol­le din­ge durch­zu­set­zen? wenn aber leu­te wie he­ri­bert prantl, die nicht un­be­dingt da­für be­kannt sind, sa­chen nicht zu­en­de zu le­sen oder über din­ge zu spre­chen von de­nen sie nur so vom hö­ren­sa­gen ge­hört ha­ben, vor ACTA war­nen, weil vor al­lem „be­mer­kens­wert“ sei, was in Acta feh­le, näm­lich „an­ge­mes­se­ne Rechts­schutz­mög­lich­kei­ten für die Be­klag­ten“ … [hmm. satz­an­fang ver­ges­sen.]

wenn also nicht nur prantl, wi­ki­pe­dia und ein paar tau­send an­de­re sei­ten und men­schen (die­ses pla­kat mag ich sehr) war­nen und sich zu dras­ti­schen mass­nah­men ent­schlies­sen, bin ich per­sön­lich — auch wenn ich kein fan von mas­sen­be­we­gun­gen bin — im­mer ein biss­chen vor­sich­tig da­mit, zu be­haup­ten die hät­ten alle kei­ne ah­nung.

aber das pein­li­che ba­lan­cie­ren zwi­schen möch­te­gern-cool­ness und be­quem ge­setz­ter ar­ri­viert­heit von bela b woll­te ich ei­gent­lich gar nicht wei­ter kom­me­tie­ren. was ich fas­zi­nie­rend fand, war et­was was ich in mei­nen 15 jah­ren als c’t-abon­nent bis jetzt noch nie in der c’t ge­se­hen hat­te: eine an­zei­ge der ärz­te.

die ärz­te in der c’t 12/2012

auch wenn hier der ein­druck ei­ner ge­fäl­lig­keit ent­ste­hen könn­te, jür­gen kuri von der c’t re­dak­ti­on sag­te mir, re­dak­ti­on und an­zei­gen sei­en und blie­ben bei der c’t streng ge­trennt. ei­nen deal an­zei­ge ge­gen ar­ti­kel gebe es bei der c’t „never“. also ha­ben die ärz­te neu­er­dings in com­pu­ter-fuz­zis IT-ent­schei­dern eine neue ziel­grup­pe ent­deckt, die zu er­rei­chen ih­nen 7390 euro an­zei­gen­preis wert ist.

IT-ent­schei­der als ziel­grup­pe für den ve­ga­nen ärz­te-anti-al­ko­ho­li­ker-pop. ich fin­de das ziem­lich „hmm“.


ich muss mir im­mer bild­lich, vor mei­nem in­ne­ren auge vor­stel­len, wie mc­win­kel für sol­che blog­ein­trä­ge zu­erst auf den dach­bo­den geht und dort sei­ne samm­lung al­ter vin­ta­ge-ma­ga­zi­ne durch­blät­tert und den gan­zen kram dann mit sei­nem iscan­ner ein­scannt und sich da­nach in den whirl­pool legt, um sich ei­nen pas­sen­den text aus­zu­den­ken. denn so stell ich mir mc­win­kel nach wie vor in mei­nem in­ne­ren auge vor: ein wit­zi­ger, fleis­si­ger und fai­rer typ, der zu­dem sei­ne feed­le­ser un­ter je­dem blog­ein­trag dazu auf­for­dert, nett zu den leu­ten zu sein („Plea­se be nice to peo­p­le.“ — frü­her stand da „Plea­se "like" WHU­DAT on face­book!“).

nur soo nett ist mc­win­kel dann doch nicht zu den leu­ten. wer die al­ten (in der tat gran­dio­sen) al­ko­hol­miss­brauchs­ak­zep­tanz-an­zei­gen ein­ge­scannt hat, lässt sich wirk­lich schwer zu­rück­ver­fol­gen: die ge­scann­ten an­zei­gen schei­nen seit min­des­tens drei jah­ren durchs netz zu fleu­chen. aber wäre es nicht nett, das „via“ statt es in <small> ge­setzt un­ter alle bil­der zu klem­men et­was auf­fäl­li­ger zu pla­zie­ren? wäre es nicht nett, den au­tor des text-ab­schnitts den mc­win­kel ko­piert und in mc­winklisch über­setzt hat zu ver­lin­ken? kann na­tür­lich sein dass mc­win­kel in sei­nen al­ten ta­gen ver­gess­lich ge­wor­den ist, aber selbst als ver­se­hen ist das eher not nice und ziem­lich hmm.


ab­schlies­sen und zu­hö­ren statt le­sen

felix schwenzel

ich habe 1987 mei­nen high­school-ab­schluss auf der steil­a­coom high­school in der nähe von ta­co­ma in wa­shing­ton sta­te ge­macht. der high­school-schul­ab­schluss wird in ame­ri­ka auf zwei ar­ten ge­fei­ert. ein­mal in­dem man eine klas­sen­ka­me­ra­din um ein date fragt, sie zum es­sen aus­führt und da­nach zur ab­schluss­tanz­ver­an­stal­tung (prom) fährt, wo auch alle an­de­ren klas­sen­ka­me­ra­den sind, die ein date ge­fun­den ha­ben.

um­ge­kehrt, dass eine klas­sen­ka­me­ra­din ei­nen klas­sen­ka­me­rad um ein date fragt, war das zu­min­dest 1987 in steil­a­coom üb­ri­gens ver­pönt. die män­ner hat­ten zu fra­gen, das blu­men­ge­steck, die an­fahrt und das es­sen zu be­zah­len. ich wünsch­te mir da­mals sehr, dass es um­ge­kehrt ge­we­sen wäre*.

das ers­te was man auf der ab­schluss­tanz­ver­an­stal­tung macht ist na­tür­lich ein foto.

in ame­ri­ka gibt es für nie­der­ge­las­se­ne fo­to­gra­fen sehr gute för­der­pro­gram­me. in je­der schu­le gibt es jähr­lich meh­re­re mög­lich­kei­ten sich semi-of­fi­zi­ell pro­fes­sio­nell fo­to­gra­fie­ren zu las­sen. am an­fang des schul­jah­res, grup­pen­fo­tos des sport­teams oder der clubs in de­nen man mit­glied ist und eben gra­dua­ti­on- (ab­schluss-) und prom-fo­tos.

ne­ben dem ab­schluss­tanz gibt es auch noch eine ab­schluss­fei­er zu der so­wohl die leh­rer, als auch die el­tern ein­ge­la­den wer­den und bei der sich die ab­schluss­schü­ler bil­li­ge syn­the­tik-um­hän­ge an­zie­hen und ein qua­drat mit bom­mel auf den kopf set­zen. bei der ab­schluss­fei­er wer­den dann die ab­schluss­zeug­nis­se in ei­ner läng­li­chen ze­re­mo­nie über­ge­ben, ir­gend­wann die qua­dra­te mit bom­mel vom kopf ge­nom­men und in die luft ge­wor­fen und ir­gend­ein pro­mi­nen­ter hält eine so­ge­nann­te com­mence­ment speech.

an die com­mence­ment speech bei mei­ner ab­schluss­fei­er kann ich mich lei­der kaum noch er­in­nern. das kann dar­an lie­gen, dass die fei­er be­reits 25 jah­re her ist oder dass ich die gan­ze zeit ab­ge­lenkt war. die com­mence­ment speech spre­che­rin war eine nach­rich­ten­spre­che­rin ei­nes lo­ka­len fern­seh­sen­ders und ich wun­der­te mich die gan­ze zeit dar­über, wie nach­rich­ten­spre­cher es schaf­fen, sich je­der­zeit wie nach­rich­ten­spre­cher an­zu­hö­ren wenn sie spre­chen.

ich habe noch ein VHS-tape von der ver­an­stal­tung. im NTSC-for­mat. ich glau­be vor 10 jah­ren hat­te ich in wäh­rend des stu­di­ums mal die mög­lich­keit den film zu se­hen. ich kann mich aber an nichts er­in­nern.


com­mence­ment spee­ches sind im netz auch viel bes­ser auf­ge­ho­ben als auf VHS-bän­dern. ein klas­si­ker ist na­tür­lich ste­ve jobs com­mence­ment speech in stan­ford, die er 2005 hielt und die seit­dem min­des­tens sechs schril­lio­nen mal an­ge­se­hen wur­de. war­um com­mence­ment spee­ches so gran­di­os sind, wird bei ste­ve jobs rede ziem­lich deut­lich:

je­mand re­det aus­schliess­lich von sich und sei­nem le­ben — und dann eben doch nicht, son­dern vom künf­ti­gen le­ben und den po­ten­zia­len die in den zu­schau­ern ste­cken.

ein oft pro­mi­nen­ter und zu­min­dest in ir­gend­ei­ner form irre er­folg­rei­cher mensch re­det von sei­nen er­fol­gen und den gross­ar­ti­gen din­gen die er er­reicht hat — und dann eben doch nicht, son­dern von sei­nem schei­tern und sei­nen zwei­feln und schwä­chen.

vie­le com­mence­ment spee­ches las­sen sich wahr­schein­lich in ei­nem satz zu­sam­men­fas­sen: folgt eu­rem ei­ge­nen weg, hört nicht auf das was euch an­de­re sa­gen, aber tut et­was sinn­vol­les.


wes­halb ich über­haupt auf die­ses com­mence­ment-spee­ches-ding ge­kom­men bin, ist dass ich in den letz­ten ta­gen auf zwei re­den ge­stos­sen bin die mir bei­de ziem­lich gut ge­fal­len ha­ben und de­ren kon­trast zu­ein­an­der ich ziem­lich be­ein­dru­ckend fand. ei­ner­seits habe ich aa­ron sor­kins „com­mence­ment ad­dress“ vor der dies­jäh­ri­gen ab­schluss­klas­se der sy­ra­cu­se uni­ver­si­tät ge­se­hen, an­de­rer­seits neil gai­mans com­mence­ment speech vor der ab­schluss­klas­se der „uni­ver­si­ty of the arts“ in phil­adel­phia.

bei­de re­den sind bril­li­ant und ich kann sehr emp­feh­len, sie an­zu­se­hen. und ob­wohl ich aa­ron sor­kin für ei­nen der bes­ten dreh­buch­schrei­ber je­mals hal­te, fand ich es be­mer­kens­wert, wie viel käl­ter, un­sym­pa­thi­scher oder fast mis­an­thro­pisch sor­kin im kon­trast zu gai­man wirkt. nein. ich for­mu­lie­re das noch­mal um: ob­wohl ich sor­kin für ziem­lich sym­pa­thisch und bril­li­ant hal­te, war ich er­staunt, um wie­viel of­fe­ner, sym­pa­thi­scher und viel­leicht auch ehr­li­cher gai­man wirk­te. und wäh­rend ich das schrei­be, fällt mir auch auf war­um. sor­kin sagt an ei­ner stel­le:

You'll meet a lot of peo­p­le who, to put it sim­ply, don't know what they'­re tal­king about. In 1970 a CBS exe­cu­ti­ve fa­mously said that the­re were four things that we would never, ever see on te­le­vi­si­on: a di­vorced per­son, a Je­wish per­son, a per­son li­ving in New York City and a man with a mousta­che. By 1980, every show on te­le­vi­si­on was about a di­vorced Jew who li­ves in New York City and goes on a blind date with Tom Selleck.

I wish you the qua­li­ty of fri­ends I have and the qua­li­ty of col­le­agues I work with.  Base­ball play­ers say they don't have to look to see if they hit a home run, they can feel it.

ob­wohl sor­kin vor leu­ten warnt die kei­ne ah­nung ha­ben, macht er in sei­ner rede deut­lich, dass er voll die ah­nung hat. gai­man sagt wie­der­holt (im­pli­zit und ich glau­be auch ex­pli­zit), dass er kei­ne ah­nung habe wie das mit dem er­folg funk­tio­nie­re, aus­ser dass er be­ob­ach­tet habe, dass es manch­mal funk­tio­niert wenn man echt bock auf das hat was man tut. sor­kin has it all fi­gu­red out.


com­mence­ment spee­ches die ich vor ei­ner wei­le mal ge­se­hen habe und die mir sehr ge­fal­len ha­ben:


tim pritl­ove hat kürz­lich auf der re­pu­bli­ca dar­über ge­re­det, war­um pod­casts sei­ner mei­nung nach er­folg­reich sind. ab­ge­se­hen da­von, dass man sich tim pritl­oves auf­tritt auch gut ohne be­wegt­bild, also nur als pod­cast an­hö­ren kann, hat er glau­be ich in fast al­lem was er sagt sehr recht. vor al­lem, wenn er er­klärt war­um wir na­tür­lich lie­ber hö­ren wie je­mand re­det (eine rede hält), als das trans­skript zu le­sen. wo­bei tim al­ler­dings auch ein biss­chen ver­kennt, das gut ge­schrie­be­ne tex­te durch­aus auch ihre qua­li­tä­ten ha­ben, die mit­un­ter das ge­spro­che­ne wort mei­len­weit schla­gen kön­nen.

so oder so, mei­ne lan­ge-wo­chen­end-er­käl­tung hat mir ge­le­gen­heit ge­ge­ben fast eben­so­vie­len leu­ten zu­zu­hö­ren, wie ich ge­le­sen habe — und ich fand es gut.


*) ich wur­de tat­säch­lich von ei­ner aus­tausch­schü­le­rin an ei­ner an­de­ren schu­le in se­at­tle zum prom-date ge­fragt. kei­ne ah­nung ob das ge­gen die ame­ri­ka­ni­schen sit­ten anno 1987 ver­stiess. es hat sich auf je­den fall ge­lohnt zu­zu­sa­gen, da die prom-fei­er der schu­le in se­at­tle in der space need­le statt­fand und weil ich so noch an ein zwei­tes prom-foto kam.


links vom 20.05.2012

felix schwenzel

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  flickr.com: P051812PS-0868   #

das licht! (was ist das ge­gen­teil von cand­le-light din­ner? schein­wer­fer-light din­ner auf oba­mas land­sitz.) und was macht die mer­kel da? sms schrei­ben? be­ten?

*

  ta­ges­spie­gel.de: Men­schen am Flug­ha­fen: Die heim­li­che Ge­sell­schaft der Fla­schen­samm­ler am TXL   #

sehr schö­ne re­por­ta­ge über fla­schen­samm­ler am flug­ha­fen (le­se­freund­li­che­re ver­si­on auf ei­ner sei­te). /via

*

  buzzfeed.com: 48 Things That Will Make You Feel Old   #

/doo­ce.com

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  lo­we­ring­the­bar.net: TSA Gro­pes An­o­ther Se­ni­or Ci­ti­zen (Spe­ci­fi­cal­ly, Hen­ry Kis­sin­ger)   #

bo­ing­bo­ing.net hat­te die bes­se­re über­schrift: „TSA frisks ac­tu­al (but li­kely harm­less) mass mur­de­ring se­ri­al bom­ber“. so oder so: wit­zig ge­schrie­ben.

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  zel­dman.com: Zel­dman's Web De­sign Ma­ni­festo 2012   #

jef­frey zel­dman er­klärt das jüngs­te re­de­sign sei­ner pri­va­ten web­site:

This is my per­so­nal site. The­re are many like it, but this one is mine. De­si­gners with per­so­nal sites should ex­pe­ri­ment with new lay­out mo­dels when they can.

je län­ger ich drü­ber nach­den­ke, des­to mehr fra­ge ich mich war­um wir schrift ger­ne klein ha­ben wol­len. war­um nicht rie­si­ge schrift, wenns geht und nichts kos­tet? nein, gros­se typo schränkt auch die les­bar­keit nicht ein, sie ent­spricht nur nicht un­se­ren ge­wohn­hei­ten. und wir müs­sen mög­li­cher­wei­se mehr scrol­len oder öf­ter blät­tern. aber sonst, was spricht ge­gen ex­trem gros­se ty­po­gra­phie? fas­zi­nie­rend auch des­halb, weil man plötz­lich de­tails in den schrif­ten ent­deckt, die vor­her un­sicht­bar wa­ren.

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  guar­di­an.co.uk: Mi­les Da­vis: his ward­ro­be, his wit, his way with a bas­ket­ball ...   #

jon wil­de:

Da­vis was a man of few words. When he did speak, his words of­ten had a si­mi­lar ef­fect to a hand gre­na­de be­ing lob­bed into the room. In 1987, he was in­vi­ted to a White House din­ner by Ro­nald Rea­gan. Few of the guests ap­peared to know who he was. Du­ring din­ner, Nan­cy Rea­gan tur­ned to him and as­ked what he'd done with his life to me­rit an in­vi­ta­ti­on. Straight-faced, Da­vis re­pli­ed: "Well, I've ch­an­ged the cour­se of mu­sic five or six times. What have you done ex­cept fuck the pre­si­dent?"

/bo­ing­bo­ing.net

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  dan­har­mon.tumb­lr.com: HEY, DID I MISS ANY­THING?   #

dan har­mon wur­de von sony pic­tures als „show­run­ner“ von com­mu­ni­ty raus­ge­wor­fen. das hat sich in­so­fern ge­lohnt, dass dan har­mon ei­nen ziem­lich wit­zi­gen blog­ein­trag dazu ver­fasst hat und ich mir die ers­ten paar fol­gen von com­mu­ni­ty dem­nächst mal an­se­hen wer­de.

A few hours ago, I lan­ded in Los An­ge­les, tur­ned on my pho­ne, and con­firm­ed what you al­re­a­dy know. Sony Pic­tures Te­le­vi­si­on is re­pla­cing me as show­run­ner on Com­mu­ni­ty, with two sea­so­ned fel­lows that I'm sure are quite nice - ac­tual­ly, I have it on good aut­ho­ri­ty they'­re quite nice, be­cau­se they once crea­ted a show and cast my good fri­end Jeff Da­vis on it, so how bad can they be.

/dar­ing­fi­re­ball.net

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  fail­b­log.org: Face­book Does­n't Know HOW to Be Pri­va­te!   #

höhö.


links vom 19.05.2012

felix schwenzel

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  bo­ing­bo­ing.net: Space Hi­ja­ckers crea­te Of­fi­ci­al Pro­tes­ters pro­gram­me for the Lon­don 2012 Olym­pics   #

leah bor­ro­meo:

Bespo­ke trou­ble­ma­kers, the Space Hi­ja­ckers, have an­noun­ced that they are the Of­fi­ci­al Pro­tes­ters of the Lon­don 2012 Olym­pic Games. To this end, they'­ve laun­ched a site whe­re you can re­gis­ter for ti­ckets for the of­fi­ci­al pro­tests. They have also out­lined the top ten re­asons why the Olym­pics are worth pro­test­ing against.

*

  faz.net: Das gro­ße Ber­li­ner Flug­ha­fen­de­sas­ter   #

ni­klas maak:

Gleich­zei­tig wird das Flie­gen im­mer un­at­trak­ti­ver: Wer eine Stun­de zum neu­en Ber­li­ner Groß­flug­ha­fen fah­ren, dann eine Stun­de lang ein­che­cken, Schlan­ge ste­hen, Kof­fer auf­ge­ben, Schu­he aus­zie­hen, von ei­nem lust­lo­sen Si­cher­heits­be­am­ten ab­ge­tas­tet wer­den und durch end­lo­se Ein­kaufs­al­leen zum Gate wan­dern muss, um dann eine Stun­de lang nach Mün­chen zu flie­gen, wo er wie­der­um auf den Kof­fer war­ten und eine Stun­de in die Stadt pen­deln muss: Der ist schnel­ler mit der Bahn oder dem Auto. Die neu­en Flug­hä­fen schaf­fen die Idee des Flie­gens ab: Das äs­the­ti­sche Ver­spre­chen ist weg, das rea­le Tem­po auch. Bau­ver­zö­ge­run­gen sind da das kleins­te Pro­blem.

/el­fen­gleich

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  busi­ness­week.com: How Mark Zu­cker­berg Ha­cked the Val­ley   #

brad stone und dou­glas macmil­lan:

Zu­cker­ber­g's true skill has al­ways been a fa­ci­li­ty for hack­ing. Tha­t's a foun­da­tio­nal verb at Face­book, to hack. In its of­fe­ring pro­s­pec­tus, Face­book re­pea­ted­ly de­scri­bes its cor­po­ra­te cul­tu­re as “the ha­cker way"; on its new cam­pus, a 57-acre of­fice park ab­ut­ting San Fran­cis­co Bay in Men­lo Park, Ca­lif., the­re's a buil­ding with a big sign that reads “The Ha­cker Com­pa­ny." Tho­se slo­gans don't mean Face­book is team­ing up with An­ony­mous or brea­king into NORAD. They'­re tal­king about achie­ving a goal in an un­con­ven­tio­nal way.


links vom 18.05.2012

felix schwenzel

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Mein Mulm in Baku   #

ste­fan nig­ge­mei­er über po­li­tik, jour­na­lis­ten und fas­sa­den in aser­bai­dschan. sehr sub­jek­tiv, sehr selbst­zwei­fe­lig und auch ein biss­chen ag­gres­siv.

Ich kann und will nie­man­dem et­was ver­bie­ten (au­ßer viel­leicht die­se »Darf man nicht mehr Freu­de ha­ben«- oder »Darf man Baku hübsch fin­den«-Rhe­to­rik, die auf per­ver­se Wei­se uns zu Op­fern macht). Ich stel­le nur fest, dass mei­ne Freu­de an die­ser wun­der­bar al­ber­nen Ver­an­stal­tung in die­sem Jahr ge­trübt ist. Es hat mir nie­mand das Fei­ern ver­bo­ten und ich darf si­cher auch mit dem kind­li­chem Stau­nen, mit dem ich im­mer schon vor LED-Wän­den stand, die Flam­men­tür­me be­wun­dern. Es ge­lingt mir nur nicht, das un­be­schwert zu tun.

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  ever­y­whe­reist.com: 7 Ba­d­ass Ba­va­ri­an Foods You Must Try   #

ge­ral­di­ne de­rui­ter über deut­sches es­sen. sehr wit­zig.

Ger­mans can schnit­zel the hell out of any­thing. First, they take a slab of meat and ham­mer it flat.

Tha­t's right: they are so damn ba­d­ass, they beat their food af­ter it's dead.

/quo­te.fm


links vom 17.05.2012

felix schwenzel

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  per­len­tau­cher.de/blog: Die schö­ne Sei­te der Kos­ten­los­men­ta­li­tät   #

thier­ry cher­vel mit dem der­zeit bes­ten text zum „kul­tur­kon­ser­va­ti­ven Rum­gen­öle“ deut­scher au­toren im auf­trag ih­rer ver­la­ge:

Der deut­sche Li­te­ra­tur­be­trieb soll­te sich ein­mal drin­gend und un­ter Ver­zicht auf das stän­di­ge apo­ka­lyp­ti­sche Weh­ge­schrei da­mit aus­ein­an­der­set­zen, wie das Netz das Bild des Schrei­bens und des Au­tors ver­än­dert. Nur dann kann er auch sei­ne ei­ge­ne Rol­le neu de­fi­nie­ren.

Nicht das Netz igno­riert die Ur­he­ber­rech­te, son­dern die Au­toren ha­ben kei­ne Ah­nung vom Netz. Zeit, dass sie sich da­mit be­fas­sen.

scha­de dass frank schirr­ma­cher und thier­ry cher­vel auf dem kriegs­pfad sind. der text ge­hört (or­dent­lich be­zahlt) in die FAZ. wenn man den text, an­ders als in der FAZ aus­dru­cken wür­de und den au­toren zu­schi­cken wür­de, wä­ren die wahr­schein­lich wie­der in­ti­mi­tiert, weil ihre pri­vat­sphä­re nicht re­spek­tiert wird wäh­rend sie sich weit und ah­nungs­los aus dem fens­ter hän­gen. scha­de ei­gent­lich, dass of­fen­bar 6000 deut­sche au­toren un­ter in­ter­net-an­alpha­be­tis­mus und kurz­sich­tig­keit lei­den und da­von nie et­was er­fah­ren wer­den.

(ob sich au­toren mit dem netz be­schäf­ti­gen sol­len, dis­ku­tie­ren se­bas­ti­an bau­mer und ix auf quo­te.fm)

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  neu­netz.com: Sie un­ter­schrei­ben Er­klä­run­gen und of­fe­ne Brie­fe, denn sie wis­sen nicht, dass sie blog­gen könn­ten.   #

schö­ne über­schrift. (mar­cel weiss über thier­ry cher­vels text)

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  zeit.de: Rech­te von Au­toren: Las­sen Sie mich durch, ich bin Ur­he­ber!   #

wolf­gang ti­scher schlägt in die glei­che ker­be wie thier­ry cher­vel: die au­toren ha­ben angst vor dem was sie nicht ken­nen und of­fen­bar auch nicht ken­nen wol­len. aus­ser­dem sind die selbst­er­nann­ten ur­he­ber (wir sind ur­he­ber, nicht ihr) in­kon­se­quent:

Ich habe nicht nach­ge­fragt, weil ich weiß, was ich als Ant­wort be­kom­men wer­de: "Ja, aber man kann sich dem nicht ver­schlie­ßen. Face­book nut­zen nun mal vie­le Men­schen und dort kön­nen wir sie er­rei­chen. Wir wis­sen, das ist nicht ganz ok, aber was will man ma­chen? So ma­chen es doch alle."

Wie wol­len solch in­kon­se­quen­te Au­toren ei­nem Schü­ler ver­mit­teln, dass er durch Her­un­ter­la­den ei­ner MP3-Da­tei Bö­ses ge­tan hat, wenn er ant­wor­tet: "Ja, aber ich woll­te nur ganz schnell die­sen Song ha­ben. Ich weiß, das ist nicht ganz ok, aber was will man ma­chen? So ma­chen es doch alle."

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  zeit.de: Mar­ten­stein: "Ich habe jetzt kei­nen Com­pu­ter mehr, kein Auto, kein Han­dy"   #

tra­gisch. lus­tig. mar­ten­stein.

An­ders­wo hun­gern die Men­schen, oder sie krie­gen Hartz IV. Ich be­kla­ge mich nicht. Es geht mir gut, bis auf den Haut­aus­schlag. Das juckt die gan­ze Zeit. In der Sa­hel­zo­ne wä­ren sie doch froh, wenn es sie nur ju­cken wür­de.

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  giz­mo­do.com: How Ya­hoo Kil­led Flickr and Lost the In­ter­net   #

wie ya­hoo flickr rui­niert hat. sehr lehr­reich. auch lehr­reich zu le­sen, wel­che rol­le mar­co bör­ries da­bei ge­spielt hat.

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Werk­zeu­ge der Kos­ten­los-Kul­tur   #

tors­ten kleinz:

Ach ja: Statt Sonn­tags­zei­tun­gen zu kau­fen, set­ze ich mich in Ca­fes, wo die­se aus­lie­gen.


links vom 16.05.2012

felix schwenzel

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  no­tes.un­wiel­dy.net: Pla­gia­rism   #

jo­shua gross be­schreibt wie then­ext­web.com eine sto­ry von ihm über­nahm und im ori­gi­nal sehr un­auf­fäl­lig zu ihm zu­rück­link­ten. der ar­ti­kel wur­de re­la­tiv schnell und ohne grös­se­re hin­wei­se ge­än­dert und then­ext­web.com ver­such­te sich ziem­lich un­sou­ve­rän aus der af­fä­re u zie­hen.

jo­shua gross be­kommt un­ter­stüt­zung von john gru­ber und rob be­schiz­za. mir kam dazu vor al­lem ein ge­dan­ke: auch bo­in­bo­ing hält sich nicht in je­dem fall an die ur­he­ber­rech­te und klärt bei­spiels­wei­se nicht im­mer alle bild­rech­te. was aber als gol­de­ne re­gel im­mer wie­der durch­scheint und als kleins­ter ge­mein­sa­mer nen­ner von den meis­ten ak­zep­tiert ist ist fair­ness. un­fai­res ver­hal­ten regt im­mer und zu­ver­läs­sig em­pö­rungs­wel­len an. wer sich un­fair ver­hält, be­kommt fast im­mer auf die müt­ze.

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  scrip­to­gr.am/ron­sens: nur der bodo mit blog bloggt im­mer noch   #

aha. der ron­sens wie­der mit so­was wie nem blog. und wenn der das emp­fiehlt, guck ich mir die­ses rai­nald-goetz-und-di­ed­rich-di­ede­rich­sen dings dann doch an.

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  ba­ku­b­log.tv: Iri­scher Hy­dro­pop und zy­prio­ti­sche Pu­ber­täts­tän­ze   #

toll wie seit drei (ge­fühlt 20) jah­ren, auch wenn der po­li­ti­sche teil ein biss­chen ge­stelzt und zu doll ge­wollt rü­ber­kam. aber die ka­lau­er sas­sen.

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  faz.net: Sucht und Tech­nik: Game Over   #

mar­cus jau­er kauft sei­nem kind eine nin­ten­do 3DS:

Da­nach zö­ger­ten wir die Ent­schei­dung eine Wei­le hin­aus, han­del­ten eine fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung des Kin­des aus, zahl­bar in Ra­ten vom Ta­schen­geld und fan­den am Abend zu­vor noch ei­nen Vi­deo­blog, in dem ein of­fen­sicht­lich kun­di­ger Ju­gend­li­cher sämt­li­che Nach­tei­le des Ge­rä­tes an­führ­te - der Akku sei schwach und von dem 3-D-Ef­fekt trän­ten ei­nem die Au­gen - wor­auf­hin sich un­ser Sohn em­pört dar­über zeig­te, was für ein Un­sinn im In­ter­net ver­brei­tet wer­den darf.

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  bo­ing­bo­ing.net: iPod Body Mod: ma­gne­tic wrist pier­cings be­co­me mount for Ap­ple iPod Nano   #

der tä­to­wie­rer dave hur­ban hat die ers­te arm­band­lo­se arm­band­uhr ent­wi­ckelt:

I just in­ven­ted the stra­p­less watch.

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  kott­ke.org: Fan­ta­stic time lap­se map of Eu­ro­pe, 1000 - 2005 A.D.   #

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  blog.stutt­gar­ter-zei­tung.de: Wie man bei Goog­le auf Platz 1 in den Tref­fer­lis­ten kommt   #

sehr wit­zi­ger matt cutts mas­hup.


„How To Use One Pa­per Towel“

felix schwenzel

john gru­ber hat (na­tür­lich) recht:

Se­rious­ly, this is a ter­ri­fic pre­sen­ta­ti­on

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink


aufs nächs­te jahr freu ich mich schon: „next year: toi­let pa­per.“ / dar­ing­fi­re­ball.net


links vom 15.05.2012

felix schwenzel

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  ruhr­ba­ro­ne.de: See­ho­fer: “Sie kön­nen das al­les sen­den"   #

ste­fan lau­rin:

Schö­nes In­ter­view mit dem baye­ri­schen Mi­nis­ter­prä­si­den­ten Horst See­ho­fer (CSU) im ZDF über die Kri­se der Bun­des­re­gie­rung und das Ver­sa­gen von Nor­bert Rött­gen- span­nend vor al­lem das Ge­spräch nach dem of­fi­zi­el­len In­ter­view ab Mi­nu­te 5.20.

in der tat span­nend.

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  then­ext­web.com: 5 ge­eky 'tricks' that make us app­re­cia­te search en­gi­ne Duck­Duck­Go even more   #

ich glaub es gibt da ne men­ge mehr „ge­eky tricks“. tat­sa­che ist aber, dass al­lei­ne die !bangs je­den euro wert sind, den sie nicht kos­ten.

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  car­ta.info: Jour­na­lis­mus hat sei­nen Preis   #

hans-jür­gen arlt und wolf­gang storz schrei­ben sie­ben „sach­dien­li­che hin­wei­se“ über die „miss­lun­ge­ne“ hen­ri-nan­nen-preis­ver­lei­hung 2012:

Das Pu­bli­kum be­klatsch­te den Preis­trä­ger „Bild“ sehr und die 'Spiel­ver­der­ber' von der „Süd­deut­schen Zei­tung“ kaum. Das Pu­bli­kum fei­er­te zu­gleich den bri­ti­schen Jour­na­lis­ten Nick Da­vies, der den Skan­dal um den Me­di­en­ty­coon Ru­pert Mur­doch und des­sen Bou­le­vard-Blät­ter auf­deck­te, und den Preis für „Pres­se­frei­heit“ er­hielt. Es klatsch­te auch, als Da­vies sag­te, die­sen Blät­tern gehe es nur um Ren­di­te und Macht - als sei die kurz zu­vor aus­ge­zeich­ne­te „Bild“ grund­sätz­lich an­ders.

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  blog.odem.org: Die un­be­grün­de­te Angst, Ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen und rechts­wid­ri­ge Web­sei­ten   #

al­var freu­de fragt erst­un­ter­zeich­ner der wir-sind-ur­he­ber-ak­ti­on nach den ge­fah­ren de­nen sie das ur­he­ber­recht aus­ge­setzt se­hen und wel­che kon­kre­ten vor­schlä­ge zum schutz des ur­he­ber­rechts sie sich vor­stel­len. vor ein paar ta­gen hat al­var freu­de den in­itia­tor der ak­ti­on da­nach ge­fragt, bis jetzt aber noch kei­ne ant­wort er­hal­ten.

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  fuenf-film­freun­de.de: JJ Abrams Re­vo­lu­ti­on - Trai­ler   #

mist. sieht gut aus. muss ich dann wohl auch ir­gend­wann mal gu­cken.


links vom 14.05.2012

felix schwenzel

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  taz.de/wortis­tik: Text­beu­ter   #

„text­beu­ter“. schön.
kann man si­cher auch wei­ter­dre­hen: film­beu­ter, fern­seh­beu­ter, öf­fent­lich­recht­lich­beu­ter, soft­beu­ter.

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  faz.net: Ur­he­ber­rechts­de­bat­te: Schluss mit dem Hass - Feuil­le­ton - FAZ   #

frank schirr­ma­cher sehr schön und über den din­gen schwen­bend über die­se ur­he­ber­rechts-ge­döns:

Vom An­fang muss re­den, wer den Ver­such ma­chen will, die ent­stan­de­ne Lage über­haupt erst zu ver­ste­hen. Die deut­sche Li­te­ra­tur hat kei­ne Bas­til­le, aber sie hat ihre „Fer­mes“. Es ist eine Ab­mahn­in­dus­trie, die in un­säg­lich auf­wen­di­gen und ex­trem teu­ren Ver­fah­ren IP-Adres­sen iden­ti­fi­ziert, je­den noch so klei­nen Re­gel­ver­stoß ahn­det, gro­tesk über­höh­te Straf­zöl­le mit ei­ner Durch­schnitts­sum­me von 1000 Euro er­hebt und da­mit, wie Con­stan­ze Kurz in der F.A.Z. schrieb, al­lein 2011 Ein­nah­men in Höhe von 190 Mil­lio­nen Euro ge­ne­rier­te, die in An­walts­kanz­lei­en und Ein­trei­ber­bü­ros größ­ten­teils ver­si­ckern. Zwar lebt die Ab­mahn­in­dus­trie noch vor al­lem von den For­de­run­gen der Mu­sik­bran­che und nur zu ei­nem Bruch­teil von der Li­te­ra­tur; aber es geht ja ge­ra­de erst los. (Et­was ganz an­de­res als die Mas­sen­ab­mah­nung ist na­tür­lich die Ab­mah­nung bei kom­mer­zi­el­len In­ter­es­sen.)

Wenn wir mit klei­nen Schrit­ten be­gin­nen wol­len, dann wäre der ers­te, dass den Prot­ago­nis­ten der Ab­mahn­in­dus­trie ein Name ge­ge­ben und ih­nen die Grund­la­gen ih­res Han­delns nicht nur ju­ris­tisch, son­dern auch mo­ra­lisch strei­tig ge­macht wür­de. Sie sind das, was die Steu­er­ein­trei­ber des An­ci­en Ré­gime wa­ren. Sie tau­chen plötz­lich auf und for­dern Ab­ga­ben je nach Lust und Lau­ne und wie es ih­nen ge­fällt. Und mit der Mi­schung, die seit Spar­ta­kus im­mer die Leu­te in Auf­ruhr ver­setzt hat: über­wa­chen, aus­spio­nie­ren, stra­fen. Und wie sie vor 1789 auf ei­ge­ne Faust ope­rier­ten und den Straf­auf­schlag für sich kas­sie­ren konn­ten, so las­sen sich vie­le von der In­dus­trie die For­de­run­gen ver­kau­fen, so dass der Zu­sam­men­hang zwi­schen Ab­sen­der und Emp­fän­ger er­lischt - was üb­ri­gens er­klärt, dass die Au­toren oft die letz­ten sind, die von der Pra­xis die­ser Ope­ra­ti­on Ge­naue­res wis­sen. Was er­war­tet ein Au­tor, ein Sän­ger, ein Den­ker, wenn die ers­te Be­geg­nung mit sei­nem Werk im Le­ben ei­nes Men­schen da­mit en­det, dass er in sei­nen Som­mer­fe­ri­en job­ben muss­te, um 1200 Euro Stra­fe zu be­zah­len?

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  crack­a­jack.de: John Clee­se is the De­vil and seeks Fun­ding for Hell   #

hihi.

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  post­dra­ma­ti­ker.de: Das Ur­he­ber­recht in der Wer­be­indus­trie - Ein­spruch Euer Eh­ren #adc12   #

post­dra­ma­ti­ker:

Jetzt hat auch der Art Di­rec­tors Club (ADC), der Krea­tiv­ver­band der Wer­be­indus­trie (des­sen Mit­glied ich bin) zur Ur­he­ber­rechts­de­bat­te Stel­lung be­zo­gen. Und sich ziem­lich bla­miert.

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  an­mut­und­de­mut.de: Kei­ne de­mo­kra­ti­sche Aus­bil­dung   #

mi­cha­el schlie­ben schreibt über den wahl­kampf in köln-chor­wei­ler und zi­tiert ei­nen SPD-po­li­ti­ker:

Vie­le Chor­wei­ler hät­ten "kei­ne de­mo­kra­ti­sche Aus­bil­dung" ge­nos­sen, sagt der SPD-Mann Kos­si­ski.

ben_ dazu:

"Kei­ne de­mo­kra­ti­sche Aus­bil­dung ge­nos­sen" im­pli­ziert, dass man erst­mal nicht als De­mo­krat ge­bo­ren wird, dass man von schlaue­ren Men­schen an die Hand ge­nom­men und zur De­mo­kra­tie hin­ge­führt wer­den muss. Wenn man das nicht wird, dann bleibt man ein Un­de­mo­krat, oder ein "Bar­bar" oder "Hei­de" wie das frü­her mal ge­nannt wur­de. De­mo­kra­tie als eine Art Er­leuch­tung, die den Nicht­er­leuch­te­ten (in Chor­wei­ler) von den Er­leuch­te­ten ge­bracht wer­den muss ... ich fin­de die­se In­ter­pre­ta­ti­on zu­tiefsts ver­ach­tend.

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  kar­rie­re­bi­bel.de: SEO-Be­ra­tung - 20 Grün­de, war­um Sie für Ihre Le­ser und nicht für Such­ma­schi­nen schrei­ben soll­ten   #

sag ich doch. das in­ter­net be­steht aus men­schen. und: Ver­ges­sen Sie Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung -- Op­ti­mie­ren Sie Ihre Web­site.

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  kunst­blog­ge­rin.blog­spot.de: frei­schaf­fen­der kunst­trin­ker   #

kunst­blog­ge­rin:

Im Kel­ler des Hau­ses stellt Huth eine Dru­cker­pres­se auf und pro­du­zier­te fort­an Le­bens­mit­tel­mar­ken und Blan­ko­aus­wei­se, mit de­nen er so man­chen vor dem KZ be­wahr­te: u.a. Lud­wig von Ham­mer­stein, Mit­ver­schwö­rer des miss­glück­ten Hit­ler­at­ten­tats vom 20. Juli., wur­de von Huth mit neu­en Pa­pie­ren ver­sorgt. Mit But­ter, die er durch sei­ne ge­fälsch­ten Le­bens­mit­tel­mar­ken er­hielt, be­lie­fer­te er zu­dem eine nicht un­er­heb­li­che An­zahl von Un­ter­ge­tauch­ten - und dies (um nicht auf­zu­fal­len) mit­un­ter auch in Frau­en­kla­mot­ten.

/quo­te.fm

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  me­qui­to.org: [...] Ein Scheiß­tag geht so ...   #

Aber ei­gent­lich war es gar kein Scheiß­tag.

/don dah­l­mann


1000 links

felix schwenzel

bei­na­he 1000 links habe ich jetzt mit der „neu­en“ pin­board tech­nik bei­na­he täg­lich ver­öf­fent­licht. zum ers­ten mal im juni letz­ten jah­res. so se­hen die 993-fa­vicons der ver­link­ten sites auf ei­nen blick aus:


links vom 13.05.2012

felix schwenzel

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  kat­rin­schus­ter.de: Me­di­en­pro­fis   #

ka­rin schus­ter über das „me­di­en­pro­fi“-ver­ständ­nis von „bild“-re­dak­teu­ren am bei­spiel von ein paar sze­nen ger­ma­nys next top mo­del.

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  tech­pre­si­dent.com: Mike Mas­nick: Ac­ci­den­tal Ac­ti­vist to Some, "Dem­ago­gue" to Others   #

mike-mas­nick-por­trait (tech­dirt.com) von sa­rah lai stir­land. /mar­cel weiss


ha­fen­fest ham­burg

felix schwenzel

das ha­fen­fest in ham­burg ist ein gros­ser spass. mal ver­an­stal­tet die stadt ham­burg zur fei­er des ha­fens kriegs­spie­le über dem ha­fen und lässt kampf­jets über die stadt flie­gen und mich lei­se „ramm­stein“ von ramm­stein sum­men. die brat­wurst, der schwei­ne­bauch und das bier das die stän­de am ha­fen­fest ver­kau­fen, wer­den uns frei-haus an die tür ge­lie­fert.

auch die um­lie­gen­den su­per­märk­te dürf­ten wäh­rend des ha­fen­fes­tes ih­ren al­ko­hol-ab­satz um ein viel­fa­ches stei­gern. lei­der gibts für ge­brauch­te brat­wurst und ver­dau­tes bier noch kei­ne pfand­re­ge­lung.

fres­sen, sau­fen, grö­len, pis­sen, kot­zen. das nennt man in ham­burg „kul­tur­för­de­rung“ und wahr­schein­lich auch „wohn­um­feld­ver­bes­se­rung“.


links vom 12.05.2012

felix schwenzel

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  seth­go­din.ty­pe­pad.com: How to make mo­ney on­line   #

seth go­din:

16. Fail. Fail of­ten and fail chea­p­ly. This is the very best gift the web has gi­ven to peo­p­le who want to boot­strap their way into a new busi­ness.

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  spie­gel.de: Ge­org Diez zur Ur­he­ber­rechts­de­bat­te und "Wir sind die Ur­he­ber"   #

ge­org diez:

Aber das pas­siert eben, wenn Künst­ler Kli­en­tel­po­li­tik ma­chen, wenn Li­te­ra­ten zu Lob­by­is­ten wer­den: Sie klin­gen hohl und hu­mor­los, sie ver­brei­ten Angst und Ver­ne­be­lung, wo ihr Ge­schäft doch die Auf­klä­rung ist. "1500 Au­toren ge­gen Gier und Geiz", so war die Schlag­zei­le zum neu­es­ten Lob­by-Coup hier auf SPIE­GEL ON­LINE - und wenn das mehr wie ein Pro­test ge­gen Me­dia-Markt klingt als nach geis­ti­gem Le­ben, dann kann man das nicht den Re­dak­teu­ren vor­wer­fen, die die Schlag­zei­le ge­macht ha­ben: "Gier" und "Geiz", das sind zwei Schlüs­sel­wor­te aus dem Au­toren-Auf­ruf, der die Wirk­lich­keit ei­ni­ger­ma­ßen ba­na­li­siert.

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  faz.net/aus-dem-ma­schi­nen­raum: Die neu­en Hilfs­she­riffs des In­ter­nets   #

con­stan­ze kurz über die­se ur­he­ber­rechts-dings:

Doch nur eine Ge­setz­ge­bung, die sich auf die Ver­fol­gung von kom­mer­zi­el­len Ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen be­schränkt, wird ge­sell­schaft­lich ak­zep­tanz­fä­hig. So­bald die Mas­sen der pri­va­ten File­sha­rer kri­mi­na­li­siert wer­den, ist eine Es­ka­la­ti­on un­ver­meid­lich, die leicht in ei­nen Boy­kott von kom­mer­zi­ell ver­trie­be­nen Wer­ken mün­den kann.

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  me­tro­naut.de: Ich bin Ur­he­ber   #

john f. ne­bel:

Ich habe die Schnau­ze voll. Ich habe kei­ne Lust mehr mich von den gut­ver­die­nen­den Ur­he­ber-La­kai­en der Ver­wer­tungs­in­dus­trie be­schimp­fen zu las­sen. Ich habe kei­ne Lust mehr auf die Ein­di­men­sio­na­li­tät die­ser De­bat­te. Ich kri­ti­sie­re die Aus­beu­tung von Au­toren durch Ver­la­ge und Ver­wer­ter. Ich bin fer­tig da­mit, mich als Raub­ko­pie­rer dif­fa­mie­ren zu las­sen. Ich sehe nicht ein, dass Char­lot­te Ro­che oder ir­gend­wel­che Tat­ort-Au­toren, ei­nen Al­lein­ver­tre­tungs­an­spruch auf das Wort Ur­he­ber er­he­ben. Ich las­se mich nicht als Pro­sumer ti­tu­lie­ren. Ich will, dass Ur­he­bern Re­spekt ge­zollt wird. Ich freue mich auf den Tag, an dem die Ver­wer­tungs­in­dus­trie ster­ben wird. Ich will, dass wir uns selbst or­ga­ni­sie­ren.

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  blog.mahr­ko.de: Das arme Twit­ter-Team der Deut­schen Bahn   #

hihi.

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  pan­do­dai­ly.com: HBO Is Do­ing Exact­ly What It Should Be Do­ing   #

war­um HBO er­folg­rei­che se­ri­en nicht sen­de­nah on­line ver­kauft:

For now though, Kess­ler is spot on when he says, "it's re­al­ly about eco­no­mics."

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  wahr­heit­ueber­wahr­heit.blog­spot.de: Die Wahr­heit über die Wahr­heit: Wir sind die Gru­ben­po­nys!   #

tho­mas:

Der in die­sem Zu­sam­men­hang be­haup­te­te In­ter­es­sen­ge­gen­satz zwi­schen Gru­ben­po­nys und Mi­nen­be­trei­bern ent­wirft ein ab­we­gi­ges Bild un­se­rer Ar­beits­rea­li­tät. In ei­ner ar­beits­tei­li­gen Ge­sell­schaft ge­ben Gru­ben­po­nys die Ver­mark­tung ih­rer Pro­duk­ti­on in die Hän­de von Gru­ben­be­trei­bern, Berg­bau­ge­sell­schaf­ten oder Pony­züch­tern, wenn die­se ihre In­ter­es­sen best­mög­lich ver­tre­ten und ver­tei­di­gen. Die neu­en Rea­li­tä­ten der Elek­tri­zi­tät und der Dampf­ma­schi­nen sind kein Grund, den pro­fa­nen Dieb­stahl berg­bau­li­cher Tä­tig­keit zu recht­fer­ti­gen oder gar sei­ne Le­ga­li­sie­rung zu for­dern. Im Ge­gen­teil: Es gilt, den Schutz des Berg­rechts zu stär­ken und den heu­ti­gen Be­din­gun­gen des schnel­len und mas­sen­haf­ten Zu­gangs zu den Gru­ben an­zu­pas­sen.


ich bin auch ur­he­ber

felix schwenzel

mei­ne bei­den drei lieb­lings­t­weets zur ak­tu­el­len wir-un­ter­schrei­ben-ir­gend­wel­che-be­haup­tun­gen-de­bat­te.

Ihr seid nicht "die" Ur­he­ber. Ihr seid Ur­he­ber. Ich bin auch Ur­he­ber. Für mich sprecht ihr nicht. wir-sind-die-ur­he­ber.de

about 20 hours ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@nig­gi nig­gi

"100 Künst­ler war­nen vor Ab­schaf­fung des Ur­he­ber­rechts" ist ge­nau­so wie "100 Po­li­zis­ten war­nen vor Auf­he­bung des Ein­rei­se­ver­bots für Ali­ens"

about 20 hours ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@pres­roi Ma­thi­as Schind­ler

"Wir sind die Ab­mah­ner!"

about 1 hour ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@von­meppen Eras­mus von Meppen


mei­ne lieb­lings­links zur ak­tu­el­len wir-un­ter­schrei­ben-ir­gend­wel­che-be­haup­tun­gen-de­bat­te.

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Auch ich bin ein Ur­he­ber   #

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  law­blog.de: Ihr seid nicht sys­tem­re­le­vant   #

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  mspr0.de: Nach­trag zur Ur­he­ber­rechts­de­bat­te   #

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  stil­stand.de: Auf dem Zau­ber­berg der Pla­gia­te   #

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  ueber­schau­ba­re­re­le­vanz.word­press.com: Wir auch.   #

Ob ihr es glaubt oder nicht: Das war al­les. Ihr habt jetzt (na gut, bei­na­he) das kom­plet­te Ma­ni­fest der Ur­he­ber ge­le­sen. Das war's. Das ist der Auf­schrei aus dem Kern der See­le von über hun­dert pro­mi­nen­ten Künst­lern. Das ist das Bes­te und Über­zeu­gends­te, was Leu­te, die von sich selbst sa­gen “Wir sind die Ur­he­ber" zu­stan­de brin­gen zu ei­nem The­ma, von dem sie selbst be­haup­ten, dass es uns nicht nur vor der Will­kür un­se­rer Feu­dal­her­ren schützt, son­dern auch ihr ei­ge­nes Über­le­ben si­chert.

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  spie­gel.de: Künst­ler schrei­ben of­fe­nen Brief für das Ur­he­ber­recht   #

chris­ti­an stö­cker:

Der Aus­gangs­punkt der De­bat­te ist nicht die For­de­rung nach ei­ner Ab­schaf­fung des Ur­he­ber­rechts. Der Aus­gangs­punkt ist viel­mehr der ve­he­ment und auf zahl­rei­chen We­gen im­mer wie­der vor­ge­tra­ge­ne Wunsch der Bran­chen­ver­bän­de, Bür­ger­rech­te ein­zu­schrän­ken, um die Ver­fol­gung von Ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen zu er­leich­tern.

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  frei­tag.de: Ur­he­ber­recht: Schnei­den wir den Ku­chen neu an   #

bert­hold se­li­ger:

Tat­sa­che ist: We­der die be­stehen­den Be­zahl­sys­te­me (Gema, Ur­he­ber­recht, Pau­schal­ab­ga­ben) noch die vor­ge­schla­ge­nen (Kul­tur­flat­rate) sor­gen da­für, dass die Künst­ler von ih­rer Ar­beit le­ben kön­nen. Wäh­rend Die­ter Boh­len oder Han­si Hin­ter­seer im­mer rei­cher wer­den und der Gema-Vor­stands­vor­sit­zen­de ein Jah­res­ge­halt von 380.000 Euro er­hält, be­trägt das durch­schnitt­li­che Jah­res­ein­kom­men von Mu­si­kern in Deutsch­land laut Künst­ler­so­zi­al­kas­se 11.521 Euro, das der un­ter 30-jäh­ri­gen Mu­si­ker so­gar nur 9.525 Euro. Es hat al­les zwei Sei­ten, es gibt auch in der Kul­tur­in­dus­trie ein Oben und ein Un­ten, es gibt auch hier die 99 Pro­zent und den Rest.

Wer an­ge­sichts sol­cher Zah­len be­haup­tet, das be­stehen­de Ur­he­ber­recht schüt­ze und fi­nan­zie­re „die Krea­ti­ven“, ist ein Schar­la­tan.


blogs ge­hen nicht mehr weg

felix schwenzel

mi­cha­el step­per meint, dass die „auf­be­geh­ren­den Blog­ger-Neo­bo­hè­me“ auf dem ab­stei­gen­den ast sei. frank west­phal von riv­va wi­der­spricht:

Laut mei­ner Da­ten­ba­sis ent­ste­hen min­des­tens ge­nau­so vie­le neue Blogs wie alte weg­ster­ben. Tat­säch­lich ab­ge­nom­men hat die Lin­k­lie­be un­ter­ein­an­der und die Pu­bli­ka­ti­ons­zahl pro Tag. Den Blogs geht es gut. Wirk­lich.

aber frank west­phal sagt auch:

Ich ar­bei­te an ei­nem für mei­ne Ver­hält­nis­se rie­sig gro­ßen Up­date, dass Riv­va kom­plett auf den Kopf stel­len wird, die er­wähn­te Ba­lan­ce [zwi­schen par­ti­zi­pa­ti­ven und noch nicht so par­ti­zi­pa­ti­ven Me­di­en] her­stel­len und die Schät­ze he­ben soll, die in Blogs noch schlum­mern. Tut mir leid, dass es nicht schnel­ler geht/ging, doch so lang­sam habe ich alle Bau­stei­ne da­für zu­sam­men.

das ist wirk­lich sehr er­freu­lich und ich bin sehr, sehr ge­spannt.

zu­rück zu mi­cha­el step­per. der meint näm­lich auch:

Lobo ist – das darf man ru­hig neid­los an­er­ken­nen – ein gna­den­los gu­ter Selbst­ver­mark­ter, der den Sprung vom Blog­ger zum all­seits ge­frag­ten So­cial-Me­dia-Ex­per­ten ge­schafft hat. Er selbst steht aber seit ei­ni­ger Zeit in Lohn und Brot von SPIE­GEL On­line und ver­hilft durch sei­ne wö­chent­li­che Ko­lum­ne „Die Mensch-Ma­schi­ne“ dem ge­fühlt ste­tig an Re­le­vanz ein­bü­ßen­den SPON zu ei­ner Image-Po­li­tur im So­cial Web.

Und Lobo ist da­bei nur das po­pu­lärs­te Bei­spiel ei­ner im­mer grö­ßer wer­den­den Zahl von Au­toren, die ihre Web-Re­pu­ta­ti­on ge­gen Geld und eine noch grö­ße­re Reich­wei­te ein­tau­schen.

das ist zum teil lei­der knapp da­ne­ben for­mu­liert. der lohn und brot von spie­gel on­line lässt sich, wie bei den meis­ten on­line-me­di­en, eher mit hohn und brot­los be­schrei­ben. das was man als frei­er jour­na­list bei deut­schen on­line-por­ta­len ver­dient wür­de wahr­schein­lich nicht nur hil­mar kop­per als „pea­nuts“ be­zeich­nen. es ist mei­ner mei­nung nach aus­schliess­lich die reich­wei­te, we­gen der sa­scha lobo bei spie­gel-on­line schreibt. sein arsch lässt sich sa­scha lobo an­ders­wo ver­gol­den. sei­ne re­pu­ta­ti­on und reich­wei­te lässt er sich bei spie­gel-on­line ver­gol­den.

des­halb hat auch nicht sa­scha lobo (oder eine „im­mer grö­ßer wer­den­den Zahl von Au­toren“) sei­ne „web­re­pu­ta­ti­on“ ge­gen ir­gend­was ein­ge­tauscht, son­dern je­der nährt ein biss­chen et­was vom an­de­ren: win-win wie die mar­ke­ting-fuz­zis sa­gen oder wie ich sage: gute idee.

aus ge­nau die­sem grund hal­ten leu­te wie sa­scha lobo, kath­rin pas­sig (oder ix) üb­ri­gens auch ho­no­rar­frei vor­trä­ge auf der re­pu­bli­ca: man kann da­mit mehr men­schen an­ders, teil­wei­se bes­ser und di­rek­ter an­spre­chen und im op­ti­mal­fall be­we­gen als in schrift­form. reich­wei­te führt zu re­pu­ta­ti­on.

an­de­rer­seits ist ge­nau die­se reich­wei­te na­tür­lich auch der grund, war­um so vie­le men­schen platt­for­men wie face­book, twit­ter, flickr oder in­sta­gram nut­zen. so ge­se­hen geht sa­scha lobo nicht mit dem bes­ten bei­spiel vor­an, wenn er die kon­zen­tra­ti­on aufs blog­gen und den ver­zicht auf die ge­lie­he­ne reich­wei­te kom­mer­zi­el­ler netz­wer­ke for­dert. ich un­ter­stel­le sa­scha lobo al­ler­dings, dass es ihm nicht ums prin­zip geht, son­dern um das pro­blem­be­wusst­sein geht. so­lan­ge man face­book, twit­ter oder spie­gel-on­line als nütz­li­che werk­zeu­ge zur rei­chen­wei­ten­stei­ge­rung be­greift und sich der not­wen­dig­keit ei­nes ei­ge­nen stand­beins, ist man auf der si­che­ren sei­te.

aber selbst wenn be­kann­te blog­ger in „Lohn und Brot“ von eta­blier­ten me­di­en ste­hen, heisst das noch lan­ge nicht, dass ihre blog­ak­ti­vi­tä­ten dar­un­ter lei­den wür­den. im ge­gen­teil. seit­dem ste­fan nig­ge­mei­er für den spie­gel ar­bei­tet nutzt er sein blog wei­ter­hin um the­men be­kannt zu ma­chen, die er im spie­gel nicht un­ter­brin­gen kann oder will. das war auch nicht an­ders als er noch ge­FAZt hat. jens wein­reich be­treibt bei­des par­al­lel, eben­so tho­mas wie­gold, dirk von geh­len, mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris, …

und das ist tat­säch­lich auch der grund­ge­dan­ke an sa­scha lo­bos plä­doy­er mehr in selbst­ver­wal­te­ten blogs zu schrei­ben: au­to­no­mie, un­ab­hän­gig­keit von re­dak­tio­nel­len pro­zes­sen. die­se frei­heit ist üb­ri­gens auch der grund war­um im­mer mehr jour­na­lis­ten ne­ben ih­rem brot­job blog­gen. dass es nicht scha­den wür­de, wenn auch nicht-jour­na­lis­ten und nicht-PRler mehr blog­gen wür­den ist auch klar — aber ein ganz an­de­res the­ma.


ich glau­be auch nicht, dass sich spie­gel-on­line um sei­ne re­le­vanz oder wahr­neh­mung in der öf­fent­lich­keit sor­gen ma­chen muss. spie­gel on­line ist laut ivw nach bild.de mit fünz­ig schril­lio­nen mo­nat­li­chen zu­grif­fen nach wie vor das reich­wei­ten­stärks­te nach­rich­ten­por­tal in deutsch­land. oder habe ich (aus­ser dem ge­jam­mer um die bou­le­var­di­sie­rung von spie­gel-on­line) ir­gend­ei­nen gros­sen trend ver­passt?


links vom 11.05.2012

felix schwenzel

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  ka­tia­kelm.de: je­der ist für sich selbst ver­ant­wort­lich   #

ka­tia kelm beisst beim ver­such frem­de müll-„wild­ab­la­ge­rung“ los­zu­wer­den bei der ham­bur­ger stadt­rei­ni­gung auf gra­nit

das lieb­lings­ar­gu­ment von al­len bü­ro­kra­tie-fans ist of­fen­bar: da kann ja je­der kom­men. was bür­ger ein­fach nicht ver­ste­hen wol­len: stadt­ei­ge­ne be­trie­be sind nicht etwa da­für da un­kom­pli­ziert und prag­ma­tisch zu hel­fen, son­dern um ein­fa­che sach­ver­hal­te kom­pli­ziert zu ver­wal­ten und zu­stän­dig­kei­ten hin und her zu schie­ben.

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  per­len­tau­cher.de: Wer den Ap­fel küsst   #

thier­ry cher­vel über geis­ti­ges ei­gen­tum am Bei­spiel ei­nes FAZ-ar­ti­kels von rai­ner hank.

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  hei­se.de: te­le­po­lis.de: Ist ein nack­ter Pe­nis Por­no­gra­fie?   #

pu­del­schwanz- oder pe­nis­bild, man weiss es nicht, durch­sucht aber schon mal die woh­nung des be­schul­dig­ten um das zu klä­ren.

Denn, wie die Staats­an­walt­schaft auf An­fra­ge mit­teil­te, durch die Haus­durch­su­chung soll zu­nächst her­aus­ge­fun­den wer­den, ob sich der ge­gen den Herrn ge­heg­te An­fangs­ver­dacht er­här­tet. Auf Nach­fra­ge mein­te die Staats­an­walt­schaft, dass ihr bis­lang nicht be­kannt sei, ob das Bild nun ein männ­li­ches Glied oder ei­nen Pu­del­schweif zeig­te, dies sol­le ja durch die Er­mitt­lun­gen erst her­aus­ge­fun­den wer­den. Ob dann, so es sich um ein männ­li­ches Glied han­delt, au­to­ma­tisch auch der Straf­tat­be­stand der Por­no­gra­fie er­füllt sei, wür­de sich da­nach zei­gen.

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  the­eu­ro­pean.de: Le­ben in Ber­lin: „Nein ist das Lieb­lings­wort der Ber­li­ner“   #

wla­di­mir ka­mi­ner über die ber­li­ner. gross­ar­ti­ges in­ter­view.

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  blog.odem.org: Was wün­schen sich denn die Ur­he­ber?   #

al­var freu­de fragt mat­thi­as land­wehr, li­te­ra­tur­agent und ver­ant­wort­li­che hin­ter der ak­ti­on "Wir sind die Ur­he­ber" was er ei­gent­lich kon­kret for­dert. gute fra­ge.

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  krea­tiv­bue­ro.de: Das 7-Tage-Mär­chen der Me­dia­the­ken   #

wie die öf­fent­lich-recht­li­chen sen­der „de­pu­bli­zie­ren“ er­klärt das krea­tiv­bü­ro.

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  jour­nel­le.de: Klein­städ­ti­sche Re­le­vanz   #

elle:

Was ich sa­gen möch­te, die Wahr­neh­mung in der Öf­fent­lich­keit wird vor al­lem da­durch be­stimmt, was man selbst wahr­nimmt.

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  ahoi­pol­loi.blog­ger.de: pro­tes­tan­ten   #

hihi.

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  netz­pi­lo­ten.de: T-Shirt zum Ber­li­ner Flug­ha­fen­de­sas­ter   #

hihi.

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  you­tube.com: ARD ex­tra 3 - Grü­ne grün vor Neid auf die Pi­ra­ten - 9.5.2012   #

hihi.


links vom 10.05.2012

felix schwenzel

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  137b.org: Mein Rad   #

mar­cel-an­dré ca­sa­so­la merk­le mit ei­ner schö­nen ana­lo­gie zu DRM-ge­döns:

Vor dem ers­ten Los­fah­ren muss­te ich den Her­stel­ler an­ru­fen und ihm er­zäh­len, in wel­chen drei Stadt­tei­len ich das Fahr­rad nut­zen will. Wenn ich in ei­nen un­au­to­ri­sier­ten Stadt­teil fah­re, schlägt au­to­ma­tisch die Brem­se an. Da muss ich selbst gar nichts tun. Das ist Ser­vice. Ich kann dann bei dem Her­stel­ler an­ru­fen und das Fahr­rad um­bu­chen. So kom­me ich durch die gan­ze Stadt.

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  tech­land.time.com: Oran­gut­ans at Mi­ami Zoo Use iPads to Com­mu­ni­ca­te   #

die AP über orang utans:

The 8-year-old twins love their iPad. They draw, play games and ex­pand their vo­ca­bu­la­ry. Their fa­mi­ly's teen­agers also like the hand-held com­pu­ter ta­blets, too, but the clan's el­ders show no in­te­rest.

Oran­gut­ans are ex­tre­me­ly in­tel­li­gent but li­mi­t­ed by their phy­si­cal ina­bi­li­ty to talk, she said.

“They are sort of trap­ped in tho­se bo­dies," Ja­cobs said. “They have the in­tel­li­gence that they need to com­mu­ni­ca­te, but they don't have the right equip­ment, be­cau­se they don't have voice bo­xes or vo­cal cords. So this gi­ves them a way to let us know what they know, what they are ca­pa­ble of, what they would like to have."

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  amyp­ink.com: re:pu­bli­ca 2012 » Der Ner­d­olymp der Lang­wei­le   #

amy (oder pink) hat die rp12 gar nicht ge­fal­len:

Die re:pu­bli­ca hat sich zu ei­nem selbst­ge­fäl­li­gen Ner­d­olymp ohne wirk­li­chen Ein­fluss ent­wi­ckelt, der weit weg von der Mehr­heit der deut­schen und auch in­ter­na­tio­na­len In­ter­net­nut­zer agiert und in ei­ner Welt vol­ler Me­mes, Da­ten­ta­ri­fe und Semi­re­bel­lio­nen lebt. Ab­züg­lich der pul­sie­ren­den Krea­ti­vi­tät, der wirk­li­chen Neue­run­gen und der ma­gi­schen Mo­men­te, die ei­nen Men­schen for­men, de­fi­nie­ren, und das gan­ze Le­ben lang be­glei­ten wer­den. Und ich habe Angst, dass die­se pro­fes­sio­na­li­sier­te Lan­ge­wei­le die Zu­kunft des hie­si­gen Net­zes ist.

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  taz.de/pop­b­log: Schmäh­kri­tik (491): Wolf­gang Ku­bicki und die FDP   #

He­ri­bert Prantl in der Süd­deut­schen Zei­tung über den Wahl­er­folg der FDP un­ter Ku­bicki in Schles­wig-Hol­stein.

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  ole­reiss­mann.de: Pi­ra­ten   #

ole reiß­mann hat pi­ra­ten fo­to­gra­fiert.

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  kat­rin­schus­ter.de: Är­ger mit Ex­kurs   #

ka­rin schus­ter über li­te­ra­tur­kri­tik.

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  mein­au­gen­schmaus.blog­spot.com: Re:ac­tion auf der Re:pu­bli­ca!   #

ju­lia probst über die re­pu­bli­ca. mit vie­len fo­tos.

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  spreng­satz.de: Dum­mer Au­gust   #

mi­cha­el spreng über nor­bert rött­gen:

In­tel­lekt ist in der Po­li­tik nur eine klei­ne Mün­ze. Wich­ti­ger sind so­zia­le Kom­pe­tenz, also Um­gang mit Men­schen, Lei­den­schaft, Mut, Ri­si­ko­be­reit­schaft und Zie­le, die über den ei­ge­nen Kar­rie­reh­ori­zont hin­aus­rei­chen. An al­lem man­gelt es Rött­gen.

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  gno­gon­go.de: Dance John­ny! Dance!   #

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  lo­kal­re­por­ter.word­press.com: re:pu­bli­ca­ni­sche Be­geg­nun­gen   #

ge­rald an­ge­rer (@lo­kal­re­por­ter) hat alle 4000 teil­neh­mer der re­pu­bli­ca fo­to­gra­fiert und et­was zu ih­nen ge­schrie­ben. na gut, nicht alle, aber vie­le. durch die­sen blog­ein­trag vom lo­kal­re­por­ter hab ich mehr leu­te ken­nen­ge­lernt als in drei ta­gen re­pu­bli­ca.


next12, tag 2

felix schwenzel

mein zwei­ter next-tag fing heu­te et­was spä­ter an, weil ich am vor­mit­tag grün­de hat­te wo­an­ders zu sein. ich kam zum ende ei­nes pa­nels mit edi­al dek­ker, ca­ro­li­ne dru­cker und fe­lix pe­ter­sen zu­rück in den key­note-track. dem ge­spräch zu fol­gen war mir un­mög­lich, ei­ner­seits, weil ich zu spät kam und nicht wuss­te um was es geht, an­de­rer­seits weil mich fe­lix pe­ter­sens aus­se­hen nach­hal­tig ir­ri­tiert. ich ver­mu­te der dach­de­cker-schnurr­bart und die 70er-jah­re kas­sen­bril­le sind eine art selbst­mar­ke­ting-mass­nah­me (wie bei sa­scha lobo), fürch­te aber gleich­zei­tig, dass das aus­se­hen ernst­ge­meint ist, wes­halb ich mich hier am ende des sat­zes für den an­fang die­se sat­zes ent­schul­di­gen möch­te.

das fol­gen­de pa­nel trieb mich wie­der aus dem saal zum buf­fet, das be­reits um knapp 12:00 uhr (statt 12:30 uhr) öff­ne­te und so das schlan­ge ste­hen ver­mei­den liess. ich bin im­mer wie­der be­ein­druckt, wie das ca­te­ring der next es am zwei­ten tag schafft die res­te vom vor­tag in die vor­spei­sen ein­zu­ar­bei­ten: auf ei­nem tee­löf­fel­chen spar­gel- und ei­nem wei­te­ren tee­löf­fel­chen kar­tof­fel­sa­lat vom vor­tag thron­te heu­te eine gar­ne­le. dazu eine mini bul­le­te und et­was vom cae­sar’s-sa­lad vom abend. dazu gabs in ver­schie­de­nen sos­sen die res­te der 4000 pu­ten die ei­gens für die next-kon­fe­renz ge­schlach­tet wur­den. wie im­mer sehr le­cker und lehr­reich.

um 13:30 uhr sass ich dann mit un­ge­fähr 40 oder 50 an­de­ren zu­schau­ern wie­der im key­note-track, war­te­te bis mein han­dy auf­ge­la­den war und ent­scheid mich dann zum track-hop­ping. im mo­bi­le-track sah und hör­te ich dann rei­mund schmald vom sprach­er­ken­nungs­spe­zia­lis­ten nu­an­ce, bei dem mei­ne per­sön­li­che sprach­er­ken­nung lei­der nicht 100% funk­tio­nier­te. rhei­ni­sches eng­lisch. (ich über­trei­be na­tür­lich des wit­zes we­gen, aus­ser dass er mit ei­nem star­ken ak­zent sprach, kann sich rei­mund schmald ganz pri­ma eng­lisch aus­drü­cken.) pflicht­ge­mäss pro­gnos­ti­zier­te er am ende sei­nes vor­trags, dass im jahr 2015 al­les mit der stim­me ge­steu­ert wer­den wür­de, fern­se­her, te­le­fo­ne, auto-zün­dun­gen und -bord­com­pu­ter, men­schen, tie­re und power­point­prä­sen­ta­tio­nen. (ich habe ge­ra­de wie­der über­trie­ben und mir sa­chen aus­ge­dacht, die rei­mund schmald gar nicht sag­te.)

sehr be­ein­dru­ckend, auch wie­der we­gen sei­ner prä­sen­ta­ti­ons­tech­nik, war dann mi­cha­el brei­den­brue­cker von RjDj. er prä­sen­tier­te mit ei­nem ipho­ne das di­rekt an den pro­jek­tor an­ge­schlos­sen war. er zeig­te eine mu­sik-app die auf die um­ge­bung und die von den sen­so­ren er­fass­ba­ren tä­tig­kei­ten des be­nut­zers re­agier­te und ent­spre­chend kon­text­sen­si­ti­ve play­lis­ten zu­sam­men­stell­te. eine an­de­re app bau­te ei­nen den sen­sor­da­ten ent­spre­chen­den sound­track gleich selbst zu­sam­men. ich fin­de so­was theo­re­tisch to­tal toll und in­ter­es­sant, pri­vat bin ich da aber ein ol­ler tech­no­lo­gie-pes­si­mist und fra­ge mich, wer will denn so­was? stän­dig, egal was man macht, von kon­text­sen­si­ti­ver mu­sik be­schallt wer­den, nach­dem man die app wo­chen oder ta­ge­lang trai­niert hat? alle aus­ser mir wahr­schein­lich.

da­nach ging ich wie­der in den key­note-track um mir mit den an­de­ren 40 ver­blie­be­nen key­note-track-in­ter­es­sier­ten aram bar­tholl an­zu­se­hen. der war viel an­ge­neh­mer und in­ter­es­san­ter als sei­ne pro­gramm­an­kün­di­gung er­war­ten liess: „Aram Bar­tholl, Ar­tist“. künst­ler auf der next tra­gen ja meis­tens ei­nen ich-bin-ein-künst­ler-er­ken­nungs­schal, bar­tholl war ein­fach nur sym­pa­thisch und un­prä­ten­ti­ös und zeig­te und er­klär­te sei­ne wun­der­ba­ren pro­jek­te, von de­nen das be­kann­tes­te die dead drops und sei­ne be­tei­li­gung am fuck-goog­le-pro­jekt sein dürf­ten. er hat­te auch wun­der­ba­re bil­der in sei­ner prä­sen­ta­ti­on, wie die bei­den t-shirts mit der auf­schrift „i am curr­ent­ly away from my com­pu­ter“ und „don’t tag me in theis pho­to“ oder das foto in dem eine klei­ne men­schen­mas­se in ei­nen me­dia markt drängt an den ein schild an­ge­flanscht war mit der auf­schrift „gros­se on­line-shop er­öff­nung“.

der 15:30-track („The Fu­ture of Me­dia“) war dann wie­der durch­ge­hend in­ter­es­sant. nate el­li­ots fa­zit „if you make your tech­no­lo­gy in­vi­si­ble, you’re go­ing to have suc­cess.“ blieb mir im sinn und tom ewings aus­füh­run­gen über un­se­re bei­den mensch­li­chen ent­schei­dungs-sys­te­me, das un­be­wuss­te (sys­tem 1) und das be­wuss­te (sys­tem 2), und wie ma­ni­pu­lier­bar sie sind. nach­dem ewing über die ent­schei­dungs­sys­te­me sprach, führ­te da­vid wein­ber­ger sei­ne an­sich­ten zu wis­sens­sys­te­men aus. das war al­les irre ein­leuch­tend („know­ledge is a net­work“, „edu­ca­ti­on should make the pu­blic smar­ter“), wenn auch nicht wirk­lich viel neu­es da­bei war, so war es doch gut zum ar­gu­men­te-auf­la­den. die wich­tigs­te bot­schaft: das in­ter­net ist im prin­zip kein me­di­um, son­dern be­steht aus men­schen (!), die bot­schaf­ten aus ih­rer ganz in­di­vi­du­el­len mo­ti­va­ti­on her­aus wei­ter­tra­gen. das in­ter­net sei des­halb ein me­di­um mit ei­ge­nen mo­ti­ven: „it’s only the peo­p­le who are mo­ving your mes­sa­ge along, do­ing you a fa­vour.“ wir, die men­schen, sei­en das me­di­um des in­ter­nets. pla­ti­tü­den kann wein­ber­ger auf je­den fall weit­aus auf- und an­re­ge­gen­der rü­ber­brin­gen, als ich.



mein vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2012

felix schwenzel

mein rp12-vor­trag auf spie­gel-on­line mit ei­ner sehr lie­be­vol­len text-an­mo­de­ra­ti­on von ju­dith hor­chert:

Sein Pu­bli­kum lacht nicht nur über die fla­chen The­sen, son­dern auch über sei­ne di­let­tan­tisch zu­sam­men­ge­haue­nen Fo­li­en - man­che von ih­nen scheint er selbst zum ers­ten Mal zu se­hen. Ab und an ver­liert er den Fa­den oder schiebt eine un­pro­fes­sio­nel­le Be­mer­kung ein, wie "jetzt habe ich die Über­lei­tung ver­ges­sen" oder "ich hof­fe, ich rülp­se jetzt nicht". Da­bei ist sein Vor­trag nicht nur ur­ko­misch, son­dern die ge­lun­ge­ne Ka­ri­ka­tur ei­nes Men­schen, der sich öf­fent­lich zu In­ter­net­the­men äu­ßert - und es viel­leicht bes­ser lie­ße.

Zwi­schen der Ein­stiegs- und Schluss­plat­ti­tü­de liegt eine gute hal­be Stun­de Vor­trag, in dem kaum ein Kli­schee un­be­dient bleibt. Schwen­zel wirft fast ohne Zu­sam­men­hang ein paar ab­ge­dro­sche­ne In­ter­net-Flos­keln in den Raum, von "Kos­ten­lo­s­kul­tur" ist da die Rede, vom "vir­tu­el­len öf­fent­li­chen Raum", von "Shit­s­torms" und "Kon­troll­ver­lust."

[vi­deo­link, down­load­link]


links vom 09.05.2012

felix schwenzel

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  spie­gel.de: Sa­scha Lobo: Face­book ver­kauft Ihre Zu­kunft   #

sa­scha lobo über face­books bör­sen­gang und eins mei­ner ab­so­lu­ten lieb­lings­bü­cher (das ei­nen nicht un­er­heb­li­chen an­teil an mei­ner art zu schrei­ben hat und ei­ner der grün­de ist, war­um ich mein ar­chi­tek­tur-stu­di­um durch­ge­hal­ten habe):

Der De­si­gner Otl Ai­cher, der das Nach­kriegs­deutsch­land ge­stal­te­te, ver­öf­fent­lich­te in sei­nem To­des­jahr 1991 ein Buch na­mens "ana­log und di­gi­tal". Kon­se­quent in Klein­buch­sta­ben ge­druckt und da­mit kaum les­bar; selbst Ge­nies ver­sa­gen im ei­ge­nen Fach ab und an ja völ­lig.

und ich wet­te hier­mit mit mir selbst um ein six­pack schloss-pils, dass sa­scha lobo den grim­me on­line-award (er­neut) ge­winnt. war­um? weil er es ver­dient.

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  mrdiv.tumb­lr.com   #

wun­der­schö­ne ani­mier­te gifs.

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  faz.net: Ur­he­ber­rechts­de­bat­te: Es gibt kein Zu­rück ins ech­te Le­ben   #

max win­de über das ur­he­ber­recht:

Ob wir das In­ter­net brau­chen, ist nicht mehr die Fra­ge. Es geht nur noch dar­um, das Ur­he­ber­recht all­ge­mein­ver­träg­lich neu zu re­geln. Ei­ni­ge Vor­schlä­ge zur Güte.

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  gq.com: Ge­or­ge Wright Fu­gi­ti­ve Sto­ry - Un­catcha­ble   #

re­por­ta­ge von mi­cha­el fin­kel über den ame­ri­ka­ner ge­or­ge wright, der nach 40 jah­ren auf der flucht auf be­trei­ben des FBI in por­tu­gal fest­ge­nom­men wur­de. /kott­ke.org

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  an­ke­groe­ner.de: Al­les neu macht der Mai Nee, die Über­schrift neh­me ich nicht, ist ja nicht al­les neu, und au­ßer­dem ist sie doof. Hm.   #

an­ke­groe­ner.de jetzt auch mit re­spon­si­ve de­sign und gros­ser, schö­ner schrift. sieht gut aus.

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  ka­tia­kelm.de: hoch­was­ser­bas­sin   #

man lernt nie aus. heu­te habe ich das wort In­ter­es­sen­be­kun­dungs­ver­fah­ren ge­lernt.

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  netz­po­li­tik.org: npTV066: Wie Brett­spiel­ent­wick­ler Ge­set­ze ma­chen (wür­den)   #

netz­po­li­tik-in­ter­view mit mar­cel-an­dré ca­sa­so­la merk­le (@zeit­wei­se), auf des­sen vor­trag ich mich (hof­fent­lich bald) auf you­tube sehr freue. sie­he auch die­ses in­ter­view in der taz. was ca­sa­so­la merk­le sagt, ist stel­len­wei­se sehr klug und fas­zi­nie­rend. jetzt ver­ste­he ich auch, war­um jens best ihm in der re­pu­bli­ca-ak­kre­di­tie­rungs­schlan­ge sag­te, er (ca­sa­so­la merk­le) sei ei­ner der we­ni­gen pi­ra­ten, die er (jens best) nicht „ba­shen“ wür­de.

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  car­ta.info: Was die re:pu­bli­ca für mich be­deu­tet   #

die „PR-Tus­si“ kers­tin hoff­mann über die re­pu­bli­ca. stimmt al­les.

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  e13.de: Re:pu­bli­ca 2012, drit­ter Tag   #

kiki:

Dieekt im An­schluss kam dann Fe­lix Schwen­zels Vor­trag, „Soy­lent Green, äh, the in­ter­net is peo­p­le!“, den ich zwar recht un­ter­halt­sam fand, aber letzt­lich nicht lan­ge durch­hielt, zu­mal er auch kei­ne Neu­ig­kei­ten ent­hielt. Bald wur­de es für mich lang­wei­lig (wahr­schein­lich lag es an der et­was lei­ernd-mo­no­to­nen Vor­trags­art, die mir beim Ver­such, ein Gäh­nen zu un­ter­drü­cken, fast das Trom­mel­fell zer­ris­sen hät­te) und ich bin raus, ab in die Son­ne.

bin fast ein biss­chen froh, dass je­mand auch mal was ne­ga­ti­ves zu mei­nem vor­trag und vor­trags­stil sagt.

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  trou­ba­dou­ra.de: Reich­lich spä­te re:pu­bli­ca­ti­on   #

ka­ran:

Da war's hin­ter­her rich­tig er­hol­sam, sich Fe­lix Schwen­zel an­zu­hö­ren, den Meis­ter der Ge­mein­platz­ver­ede­lung. Na­tür­lich weiß je­der, daß das In­ter­net aus Leu­ten be­steht, aber es so bril­li­ant er­klärt zu krie­gen, hat wahr­lich Spaß ge­macht! Zu dumm, daß ich sei­ne Hys­te­rie­kur­ve nicht fo­to­gra­fie­ren konn­te, die war ge­ni­al. Und wahr.

den hys­te­rie-zy­klus der tech­no­lo­gie­kri­tik hab ich dar­auf­hin ge­screen­s­ho­tet.