wie einige wissen, läuft hier kein wordpress, sondern eine fast zehn jahre alte software die zwar ein kommentarsystem mitbrachte, das aber so unbedienbar war, dass ich seit ca. 2004 zuerst haloscan als externes kommentarsystem an wirres.net anflanschte. vor ein paar jahren hat dann die firma echo oder js-kit (so genau weiss ich das nicht, die benennen sich ständig um) haloscan gekauft. mit echo war das mit der bedienbarkeit auch nicht so weit her, aber echo hatte zumindest die alten haloscan-kommentare übernommen, so dass die kommentarstruktur seit 2004 erhalten blieb.
alternativen zu echo habe ich immer wieder ausprobiert. zuletzt vor 3 jahren mal disqus. der import der daten funktionierte damals aber nicht besonders gut und das backend von disqus trieb mich damals mehr oder weniger in den wahnsinn. also liess ich alles beim alten, auch wenn sich immer mehr leute darüber beschwerten, wie scheisse dieses echo-kommentarsystem doch sei. vor allem mobil war es so gut wie unbedienbar.
vor zwei wochen kündigte echo (oder js-kit) nun an, dass sie sich diesmal nicht umbenennen würden, sondern ihren geschäftszweck anders ausrichten würden und deshalb das kommentarsystem im oktober dieses jahres einstellen würden. also habe ich mir disqus nochmal angesehen und die import funktion nochmal getestet. nach 2 tagen war der import abgeschlossen, leider fehlen jetzt von den angeblich 23.000 kommentaren ca. 19.000. auch die antwortstränge wurden von disqus nicht übernommen, profilbilder und email-adressen leider auch nicht. aber auf den ersten blick gehen die kommentare recht weit zurück. die fehlenden kommentare scheinen die alten von haloscan zu sein, denen in der exportdatei von echo keine korrekten zuweisungen zu einzelnen artikeln angeheftet wurden.
so ist das dann eben, fehlen halt ein paar kommentare. dafür funktioniert das kommentieren jetzt offenbar auch mobil ganz gut, disqus hat ein eigenes mobiles theme. ich bin mal gespannt wie disqus auf die leser reagiert, die hier mit deaktivierten cookies von drittseiten aufschlagen und kommentieren, in der vergangenheit hat das immer wieder zu unschönen dreifachpostings geführt. über reges testen würde ich mich freuen.
standard-mässig laden die disqus-kommentare und das entsprechende javascript übrigens nicht. erst wenn man den kommentar-slider öffnet oder auf einen kommentar-permalink klickt, wird der javascript-schnipsel von disqus mitsamt seinen angehängten webbugs und zählpixeln nachgeladen. das heisst aber natürlich auch, dass mit deaktiviertem javascript oder javascriptblockern, die javascript von drittseiten blockieren, weiterhin kein unfallfreies kommentieren möglich ist. aber trackbacks oder tweets mit links zu einzelnen artikeln werden weiterhin angezeigt. feedback kommt also an, wenn man sich die mühe macht.
marcel weiss setzt sich kritisch mit einem artikel auseinander, in dem markus reiter sich für die stuttgarter zeitung kritisch „mit den Positionen derer auseinandersetzt, die ein weniger restriktives Urheberrecht fordern“.
schon was älter (november 2011), aber die altkleidersammler kommen nicht gut weg:
Die Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes ist übrigens nicht bereit, sich zur Praxis der Weitergabe der Altkleiderspenden an Efiba zu äußern. Das sei alles eine Sache der Kreisverbände, heißt es. Nur Friedel Hütz-Adams, der für das Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene an einer Studie über die wirtschaftlichen Konsequenzen der Altkleiderspenden in Afrika arbeitete, hat einen ganz einfachen Tipp für alle, die nicht mehr Teil des Geschäftes mit den Spenden sein und dennoch ihre Altkleider nicht einfach wegwerfen wollen: alles gründlich zerschneiden und dann in den Spendensack. So muss Soex recyceln, und das Material kommt in den Wertstoffkreislauf, nicht in die Dumpingspirale der Exportwirtschaft.
There are dozens of porn sites on the scale of YouPorn, and hundreds that are the size of ExtremeTech or your favorite news site. It's probably not unrealistic to say that porn makes up 30% of the total data transferred across the internet.
Was zeigt: Instagram-Nutzer sind Fans. Und Apps sind Popkultur. Ebenso, wie wir es früher der geliebten Indie-Band übel genommen haben, als sie den Major-Deal unterzeichnet hat, sind Nutzerinnen und Nutzer von bestimmten Apps oder Online-Diensten heute sauer, wenn ein weiteres „cooles“ Unternehmen in den Klauen von Facebook, Google, Apple oder Amazon landet und das Spiel nur noch Sold-cial Media heißt.
Offenbar weiß man allgemein zu wenig über die bezaubernde soziale Alchemie einer Timeline. Technisch gesprochen ist die Timeline die in Echtzeit aktualisierte Liste der Statusmeldungen aller Nutzer, denen man folgt. Sinnvoll gesprochen ist es ein rauschender und nimmer versiegender Strom aus kurzen Texten, Fotos, Videos und Links, Kommentaren, Witzen, Hinweisen, Wortspielen, Mitteilungen, Liebesschwüren, Fragen, Diskussionen, Beleidigungen, Wunderlichkeiten und einer guten Prise Unverständlichem. Mit jeder Sekunde pulsiert sie weiter, tagsüber, wenn auf der Welt etwas passiert, schneller, nachts ein wenig langsamer und versponnener.
Aber es wird deutlich, dass Google-Zitate, die ein Interesse haben, Leser weiterzuleiten, aus irgendeinem Grund böse sind und die Zitate anderer Presseverlage, die die Leser bei sich halten wollen und möglichst alles übernehmen, aus irgendeinem Grund gut und prestigeträchtig sind. Verkehrte Welt.
It's about time someone took Africa back from Bono and Bob Geldof. Shouldn't be long before they find a new pastime that fulfils the same masturbatory function: I predict they'll end up in a 69, happy for the rest of their days.“
Publishing is not evolving. Publishing is going away. Because the word "publishing" means a cadre of professionals who are taking on the incredible difficulty and complexity and expense of making something public. That's not a job anymore. That's a button. There's a button that says "publish," and when you press it, it's done.
über ostern war ix offline. bei meinen eltern. die haben zwar internet zuhause, aber länger als 10 minuten am stück war ich nicht wirklich online. das lag gar nicht mal daran daran, dass nicht nur meine familie dort war, sondern auch die meiner schwester, dass meine eltern mir eine ellenlange todo-liste präsentierten (tischbein anleimen, wohnzimmer umräumen, plastik von joachim bandau aufhängen, neuen ofen bewundern und ausprobieren ob man dadrin wirklich pizza backen kann (geht), instagram erklären und installieren, fritzbox und iphones aktualisieren, ständig fleisch essen), sondern vor allem daran, dass wir zwei tagesausflüge nach holland in die niederlande und nach belgien unternommen haben. genauer, nach maastricht und nach antwerpen. und in den niederlanden und belgien, stellt man das internetgedöns auf dem telefon besser ab, hab ich mir sagen lassen.
verpasst hab ich in der zeit im internet, glaub ich, nicht viel. gesehen hab ix dafür aber einiges. zum beispiel in maastricht das wunderbare bonnefanten musuem, in dem aktuell die ziemlich vielseitige, etwas sol-lewitt-lastige ausstellung der sammlung von martin visser zu sehen ist. viele tolle arbeiten, besonders witzig fand ich aber die sol-lewitt-arbeit an einer der wände, die von 3 mitarbeitern des „estate sol lewitt“ in 7 tagen in buntstift-strichen mit 1,5 millimeter abstand erstelt wurde. aus der entfernung sah das aus wie mehrere pastellfarbene farb-flächen, aus der nähe wie diagonale buntstiftlinien mit 1,5 mm abstand.
faszinierend einertseits, weil die arbeit beeindruckend ist, andererseits weil sie als „original“ sol-lewitt-arbeit gilt, obwohl sie im jahr 2012 entstanden ist, sol lewitt aber 2007 verstarb. so ist das mit den originalen in der kunstszene. auch hier bestimmt nicht originalität die originalität der arbeit, sondern die lizenz.
ebenso inspirierend das museum van hedendaagse kunst antwerpen, insbesondere die sonderausstellung der beeindruckenden video-arbeiten von chantal akermann. entweder die arbeiten waren echt gut oder die präsentation über eine ganze etage war exzellent.
ix und yves klein (M HKA antwerpen)
ix und die beifahrerin und chantal akermann (M HKA antwerpen)
ix und und chantal akermann (M HKA antwerpen)
ix und gold (bonnefanten museum maastricht)
ix und ne schwarze wand (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
buchhandlung in einer umgewidmeten kirche in maastricht
Die Grünen haben zwar auch als wilder Haufen angefangen, aber die wollten wirklich was, nämlich Umweltschutz. Aber zum Internet gibt es in den etablierten Parteien längst große Arbeitsgruppen. Deshalb glaube ich, wir brauchen die Piraten nicht.
das ist mal ein schönes piraten-wattebäuschchen-bashing von einem SPD-fan. wobei mich so eine die-arbeitsgruppen-da-oben-untertanen-haltung auch ein bisschen traurig macht.
andererseits ist das auch prima stoff zum weiterspinnen:
wir brauchen keine neuen musiker. die ausgebildeten musiker mit viel erfahrung machen das doch viel besser als blutige anfänger. es gibt auch schon sehr viel schöne musik.
universitäten sind überflüssig, da es schon sehr viele kluge menschen gibt.
wozu eigentlich bloggen? es gibt doch grosse medienhäuser?
klar ist das zitat oben aus dem zusammenhang gerissen. das ganze, auf zwei seiten zerrissene interview gibts auf tagesspiegel.de. das interview wird aber nicht besser wenn man den rest von van dyks antworten liest. im gegenteil. er sagt auch diese vor weisheit und differenzierungsvermögen strotzenden sätze:
Tagesspiegel: Treibt es Sie als Musikproduzenten um, dass mit den Piraten jetzt die Freunde des freien Downloads im Abgeordnetenhaus sitzen?
Paul van Dyk: Persönlich trifft mich das nicht, aber ich habe ein anderes Demokratieverständnis. Wenn ich in ein Taxi steige, möchte ich, dass der Fahrer das Ziel kennt. Der soll nicht erst losfahren und unterwegs dauernd sagen, dass er sich nicht auskennt. Ich sehe hinter dem Erfolg der Piraten eher einen Pseudo-Protest. Nehmen wir das Acta-Abkommen, mit dem einfach deutsche Gesetze in EU-Recht umgesetzt werden sollen. Es geht dabei nur ganz am Rande darum, ob einer einen Hollywood-Film oder ein Musikstück runterlädt. Worum es geht, ist Kriminalität, um Datenklau. Wenn einer alle Verschlüsselungen knackt, würde unsere Zivilisation zusammenbrechen. Ich weiß nicht, ob das im Interesse von Herrn Lauer ist. Der sieht mir jedenfalls aus wie ein Besitzstandswahrer.
ich verstehe das argument einfach nicht. wenn ACTA gar nichts am status quo verändert, warum soll man es dann umsetzen? ist das EU-recht irgendwie besser? leckerer? knackiger? wirksamer? ach es geht um datenklau, um kriminalität? wie der name ACTA schon sagt: Anti-Counterfeiting Trade Agreement, was auf deutsch übersetzt Anti-Datenklau und -Kriminalitäts-Abkommen bedeutet. klar van dyk.
wobei der satz „wenn einer alle Verschlüsselungen knackt, würde unsere Zivilisation zusammenbrechen“ tatsächlich ein super argument gegen pseudo-proteste und die piraten und überhaupt dieses ganze netz-dings ist.
ich finde paul van dyk hat sich mit diesem interview eine ehrendoktorwürde der universität des takka-tukka-lands verdient. einen ehrenplatz im SPD-online-beirat sowieso.
malte welding vergleicht sehr schlüssig äpfel und birnen und folgert unter anderem:
Der ganze Grund dafür, dass heute viel mehr Leute wohlhabend sind als vor 3000 Jahren, das ist nicht bloß Fortschritt oder Marktgeschehen, das ist: Die Entwicklung der Menschlichkeit. Regeln wurden geändert, Beschränkungen gekappt, Zusatzleistungen gewährt.
klaus peukert (tarzun) poltert gegen kurt becks rumgepolter und harzIV:
Und jetzt stellen (ok, setzen) sie sich in ein gemütliches Fernsehstudio und blaffen den schnoddrigen Lauer an, das es ihnen schlecht geht.
Das sollte es auch. Aber nicht wegen der 11.000 Schleckermitarbeiter, die nun in das soziale Netz fallen, da sie aufgespannt haben. Sondern wegen der asozialen Scheißpolitik, die sie zu verantworten haben und die Millionen Menschen Tag für Tag in ihrer persönlichen Freiheit einschränkt, sie stigmatisiert und erniedrigt. Dafür sollte es ihnen schlecht gehen. Tag und Nacht. Und ihren Kollegen, die das alles richtig töfte fanden, gleich mit.
immer die selbe leier, hier aus einer bravo von 1977 (!):
ralph siegel, chef von „jupiter-records“ und produzent von stars wie chris roberts, peter alexander und demis roussos: „in gewisser weise stehlen die leute, die songs auf leer-cassetten aufnehmen, den autoren und künstlern ihr geistiges eigentum. andererseits ist es verständlich, daß die teenies die chancen, mitzuschneiden, nutzen.“
hans martin tillack über eine offenbar vorschnelle finanzielle zusage von kristina schröder und eine merkwürdig gleichlautende presseerklärung:
Ein Skandal wird aus Schröders vorschneller Förderzusage dadurch nicht, es bleibt eine Posse. Weswegen die anfängliche Schweigetaktik des Sprechers umso unprofessioneller scheint.
Es wirkt so, als habe sich die junge Politikerin von der erfahrenen Frauenrechtlerin instrumentalisieren lassen. Und noch mal zur Erinnerung: Glaubt man dem Ministerium selbst, dann gab es dort keinen Verwaltungsvorlauf zu der Presseerklärung, die Schwarzer und Schröder weitgehend wortgleich am 21. Februar veröffentlicht hatten - und von deren Förderzusage das Ministerium jetzt vorsichtig Abstand nahm. Wenn der Text aber nicht im Ministerium vorbereitet wurde, muss das folglich in Schwarzers Stiftung geschehen sei. Die dann der Ministerin den Text diktierte.
dietrich brüggemann ist ein urheber wie du und ich und schrieb auf, wie mit ihm als urheber umgegangen wird, wie er als konsument mit den werken von anderen umgeht und zeigt, dass es sich lohnt die hysterieschraube ein wenig runterzudrehen. sehr lesenswert.
auf am boden liegende oder schwächeren rumhacken ist immer irgendwie doof. aber auf arroganz, dummdreistigkeit und der FDP rumhacken, selbst wenn sie aus dem keller ruft, macht immer spass.
wie gut dass sich geistiges eigentum mit patenten schützen lässt. dieses patent-gedöns ist wirklich nützlich (für anwaltsbeschäftigung). betreutes anwaltsstreiten im påtentland.
herr rau erklärt das mit dem urheber und kopierrecht (ein bisschen). wobei ich mich gerade was ganz anderes frage, warum wir nicht viel mehr vom kopierrecht, statt urheberrecht sprechen. das mit den urheberrechten ist glaub ich gar nicht mal so umstritten, das mit den kopierrechten schon.
hubertus volmer hat christopher lauer angerufen:
Christopher Lauer: Perspektivisch müssen wir uns aber fragen, ob diese ganze Koalitionsnummer überhaupt noch zeitgemäß ist, oder ob man nicht vielleicht mal so etwas versuchen sollte wie in der Schweiz, die mit einer Allparteienregierung, in der sachbezogen zusammengearbeitet wird, nicht schlecht fährt.
Hubertus Volmer: Ohne die Zustimmung der anderen Parteien wird das nicht gehen.
Christopher Lauer: So ist das in einer Demokratie, wenn man nicht die 51 Prozent hat, braucht man die Zustimmung der anderen Parteien, danke für den Hinweis.
wenn ich nicht aufpass, werd ich noch zum lauer-fan.
Interessant ist das Grundeinkommen auch, weil es ein Denkmuster infrage stellt, das sich seit dem späten Mittelalter immer stärker durchgesetzt hat und zum Kern des bürgerlichen Selbstverständnisses gehört: Der moderne Mensch definiert sich durch seine Arbeit. Dieser Punkt macht das Konzept zugleich so anziehend wie auch für viele Menschen völlig unverständlich. Aber er zeigt vielleicht auf, in welche Richtung sich unsere immer spezialisiertere Gesellschaft ohnehin bewegt: „Vollbeschäftigung" ist wahrscheinlich heute schon eine überholte Utopie.
wolfgang messer fragt sich, wie man mit der „Kopier- und Verfügbarkeit von Daten“ und den daraus entstehenden technischen möglichkeiten vernünftig umgehen solle. wobei ich mich frage ob es darauf vernünftige antworten gibt. das weglassen von DRM-, region-code- und anderen benutzerbehinderungsmassnahmen beispielsweise wäre klug gewesen, aber nicht wirklich vernünftig. na gut, das sind haarspaltereien, aber ich glaube das mit der beidseitigen fairness haben die verwerter noch nie verstanden.
mein derzeitiger gemütszustand diktierte mir gerade diesen satz: „je weniger die leute wissen, wie musik, urheber- und verwertungsrechte gemacht werden, desto mehr musik hören sie.“
die sendung vom sonntag von roche und böhmermann, die konsequent als „günther jauch, mit charlotte roche und jan böhmermann“ angekündigt wird, war mal wieder hart an der grenze zum fremdschämen oder genauer an der grenze vor dem in die hose machen, vor sorge, die sendung könnte den moderatoren entgleiten. was, die sendung aber immer wieder für mich rettet, ist das happy end. der kurze moment nach der sendung in dem roche und böhmermann die sendung selbst kritisieren und bewerten.
diese andertalb minuten sind, neben den grossartigen einspielern, der superen vorspannmusik und dem aus der zeit gefallenen ansager, immer mein lieblingsstück. und zwar aus dem einfachen grund, dass beide genau das was ich über sendung dachte aussprechen. in der sendung vom sonntag dachte ich, so helle ist der sohn vom ochsenknecht ja nicht gerade, aber wenigstens irgendwie konsequent doof und davon untangiert. und böhmermann sagt: „wilson gonzales ist echt cool. er ist ein kleines bisschen … er denkt nicht so viel weiter als … also … er denkt nicht sehr viel weiter als man … also … er denkt nicht viel weiter … sehr weit … “.
aber der hammer gag am ende: „das war günther jauch, mit charlotte roche und jan böhmermann. nächsten sonntag zu gast, robert mugabe, joseph kony, mahmoud ahmadinejad und … andrea nahles. ich wünsche ihnen einen angenehmen start in die woche.“
das ist so ungefähr das erschütterste, was ich seit langem gelesen habe. der text beschreibt die leidensgeschichte von shin in geun, der in einem nord-koreanischen gefangenlager zur welt kam und dem mit zwanzig die flucht gelang.
The eighth rule of Camp 14 said, "Should sexual physical contact occur without prior approval, the perpetrators will be shot immediately." A reward marriage was the only safe way around the no-sex rule. Guards announced marriages four times a year.
das sollte man nur lesen, wenn man einigermassen starke nerven hat.
udo vetter beschreibt schön die aprilscherz-haftigkeit der deutschen politik: der hessische justizminister möchte datenhehlerei strafbar machen, wenn aber die schweizer behörden deutsche datenhehler mit beamtenstatus verfolgen will, rastet die politische elite in deutschland aus. erinnert mich an die alten zeiten: alle menschen sind gleich, nur manche sind gleicher.
der surfguard nimmt das FAS-feuilleton schön auseinander:
Eine Doppelseite hat die FAS so für eine argumentative Seifenblase hergegeben: Schön schillernd, kunstvoll geblasen - aber doch durchsichtig, zerbrechlich und nach dem Platzen nur noch schmierig.
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Medizinischer Standardspruch: 'Nehmen sie ab, treiben sie mehr Sport und essen sie gesund.' Was genau lernen die in den 10 Jahren Studium?
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Politiker, Verleger, Musikbosse: alle brechen sich die Lanze ab, wenn sie gegen das Internet anrennen statt seine Dynamik kreativ zu nutzen.
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OK I understand that there are some people that use the iPad camera as a camera, but I also understand those people look really ridiculous.
lorenz matzat über björn böhnings versuch einen kleinen shitstorm aufmerksamkeitswirbel zu entfachen:
Es ist jedenfalls nicht den Piraten anzulasten, dass die SPD nicht in der Lage war, adäquat auf den gesellschaftlichen Impact des Internets zu reagieren. Das, wir erinnern uns, vor über 20 Jahren mit dem World Wide Web begann, massenkompatibel zu werden. Die 2006 gegründete Piratenpartei, an der sich einiges kritisieren lässt, ist letztendlich Ausdruck eines Versagens der etablierten Parteien. Daraus einen Vorwurf zu drechseln, die Piraten würden der repräsentativen Demokratie schaden, ist Demagogie pur. Der Vorwurf der Unprofessionalität geht einem Funktionär einer über hundert Jahre alten Partei leicht von den Lippen, der in einen Apparat mit Traditionen und Organisationswissen hineinwächst. Doch die Anfangszeit der Sozialdemokratie in der Kaiserzeit ging sicherlich auch mit einigem Trial & Error einher. Oder man betrachte die Geschichte der Grünen mit all ihren Wehen und Spaltungen. Jedenfalls würde ich dafür plädieren, den Piraten mehr Zeit als 100 Tage einzuräumen, bevor man über deren Politikfähigkeit urteilt und die Wahlentscheidung von zahlreichen Menschen in den Dreck zieht.
guter text von florian güßgen im stern.de zu diesem tatort urheberrechtsdings.
[was hab ich da gerade in einem satz geschrieben? guter text und stern? sowas hab ich schon seit 20 jahren nicht mehr behauptet.]
diese scheiss kostenlos- und sofortkultur von journalisten. leute wie jace lacob (nicht zu verwechseln mit lace jacob) haben bereits vier folgen der neuen staffel game of thrones sehen können. ich glaub er findet die staffel zwei ziemlich knorke. bei youtube gibts nen trailer für die neue staffel.
Wo Knoten reden, hören andere zu. Massenhaft. Was sie verbreiten, wird von mehr Menschen gehört, als die Aufmacherstory einer mitteldeutschen Regionalzeitung. Dank Social Media unmittelbar. Sie sind zwar nicht die alleinigen Herrscher über Informationen, aber bestimmen zu einem guten Stück, ob eine Information sich rasend verbreitet oder ob sie versandet.
Verteilung der eigenen Daten auf mehrere Anbieter und gezielter Wechsel der Kommunikationskanäle machen die Analyse von Verkehrsdaten schwierig bis unmöglich. Kriminelle wissen das längst, Normalbürger in der Regel nicht.
Auf Twitter habe ich auf meinen Einwand hin, dass der Text der Krimiautoren hochideologisch ist und vor sachlichen Fehlern strotzt, die Antwort erhalten, dass es ja häufig um gefühlte Argumente gehe und der Expertendiskurs für juristische Laien unverständlich sei. Vielleicht ist aber gerade diese Haltung eine Lebenslüge unserer politischen Diskussion. Jeder beharrt auf seinem Standpunkt und lässt sich durch Fakten und die abweichende Einschätzung von Wissenschaftlern kaum ablenken. Es kann nicht um gefühlte Argumente gehen, wenn man den Anspruch hat, eine Diskussion sachlich zu führen.
sabine rückert lässt kein gutes haar an der authentizität und sinnhaftigkeit von ein paar tatort-folgen. aber eine polizeiruf-sendung fand sie super („er sollte tot“, in sieben teilen auf youtube).
Einerseits bin ich Journalist und berichte hin und wieder über dies und das. Andererseits bin ich als Autor von Belletristik und Kolumnenfuzzi selber Gegenstand von Berichterstattung. In Österreich habe ich kürzlich Kolumnen vorgelesen, es gab auch einen Schreib-Workshop. In einer Kolumne kommt der Satz vor: »Ich schreibe nicht Barock, ich schreibe Bauhaus.« Das Gleiche empfehle ich Kollegen, wenn man mich fragt. Im Bericht der Lokalzeitung stand: »Baumarkt ist besser als Barock! So lautet eine der goldenen Glossen-Regeln von Martenstein.«
Dafür ist nicht entscheidend, ob sie nun schnell eine Koalition eingehen oder sich ein Vollprogramm geben. Es hängt vielmehr davon ab, wie es ihnen gelingt, den Geist der Erneuerung durch ihre Präsenz im politischen Betrieb dauerhaft zu „veralltäglichen“, wie der Soziologe Max Weber es nennt. Zugegeben, das ist für eine Partei, die Personenkult ablehnt, kein ganz leichtes Unterfangen. Trotzdem sollten die Piraten nicht der Versuchung erliegen, den von den Grünen vorgezeichneten Pfad ins politische Establishment einzuschlagen oder als eine bessere FDP aufzutreten.
hier schon zitiert, aber auch nochmal einen separaten link wert, der „liebens-“ aber auch lesenswerte text des CCC an die 51 tatort-drehbuchautoren.
Sir Arthur Conan Doyle schrieb dazu: »Wenn jeder Autor, der ein Honorar für eine Geschichte erhält, die ihre Entstehung Poe verdankt, den Zehnten für ein Monument des Meisters abgeben müßte, dann ergäbe das eine Pyramide so hoch wie die von Cheops.«
Die Unzufriedenheit der Piratenwähler hat danach keine tagespolitischen, sondern strukturelle Gründe. Die Piraten besetzen, wie übrigens auch die Grünen, ein Feld, das erst in den letzten Jahren entstanden ist, weil erst mit dem Internet eine Kombination aus libertär und kollektivistisch überhaupt gesellschaftlich relevant wurde.
51 tatort-autoren haben offenbar die schnauze voll davon, im schatten von schauspielern und intendaten rum zu stehen und melden sich mit einer offenbar hastig formulierten wortmeldung für ihre 15 minuten ruhm aufmerksamkeit an.
nicht nur ole reißmann fragt sich, wovor die autoren eigentlich so viel angst haben. ole reißmann:
Warum muss man das Urheberrecht so vehement gegen “Lebenslügen” verteidigen, wo es doch ohnehin “ultimativ verbrieft” ist?
nach dem lesen des offenen briefs der 51 tatort-autoren fiel mir auf, dass sie nicht nur den grünen, den piraten, den linken und der netzgemeinde „lebenslügen“ vorhalten, sondern auch selbst unter ein paar lebenslügen oder wunschvorstellungen zu leiden scheinen:
lebenslügen von tatort-autoren:
zu glauben, weil man als drehbuchautor für den tatort arbeitet, schaffe man „qualitativ hochwertige Kunst und Kultur“.
die hoffnung, dass einem leute, die man als demagogisch, überdramatisierend, politisch verkürzt und rechtsverstösse kaschierend bezeichnet, bei den honorar-verhandlungen mit seinem arbeitgeber zur seite stehen.
der glaube, dass „Kunst/Kultur“ und „materielle Absicherung“ in einem direkten und garantierten zusammenhang stehen.
die hoffnung, dass man konstruktive gespräche mit der behauptung anfacht, die andere seite sei ahnungslos und feindlich gesinnt.
besonders gefällt mir wieder mal der pauschalvorwurf an die „user“, also alle benutzer des internets (also wohl auch mein vater und meine mutter), dass diese in einer „Umsonstkultur“ lebten:
Diese politische Verkürzung von Grünen, Piraten, Linken und Netzgemeinde dient lediglich der Aufwertung der User-Interessen, deren Umsonstkultur so in den Rang eines Grundrechtes gehievt werden soll.
erstmal bin ich natürlich froh, dass ich für den etwas lieblos gesetzen text der drehbuchautoren nichts zahlen musste, frage mich aber, ob die drehbuchautoren was dagegen haben, dass ich mir einfach so die daily show mit jon stewart ansehen kann oder dass ix auf spiegel-, zeit- oder dings-online teilweise harsche kritiken ihrer drehbücher kostenlos durchlesen kann.
möglicherweise meinen sie mit „umsonstkultur“ aber auch, dass es leute gibt, die sich tatorte aus der ARD-mediathek kinofilme oder musikstücke kostenlos aus dem internet saugen. das trifft sicherlich zu, genauso wie es zutrifft, dass es leute gibt die in den puff gehen, leute die durchfall haben oder leute die ladendiebstahl begehen. aber deshalb herrscht doch hier „in der Bundesrepublik“ keine bezahlsex-, dünnschiss- oder kleptomanie-kultur.
immerhin, das freut mich wirklich sehr, haben die tatort-autoren zum ersten mal seit langer zeit etwas geschrieben, das mich nicht unfassbar langweilt, sondern vor allem (und das finde ich immer gut) irritiert und inspiriert.
Das Interessante an den #Tatort-Autoren ist, dass sie sich bereits per Kultur-Flatrate (via GEZ) finanzieren. Eigentlich zukunftsweisend.
ich habe gehört, es gibt „in der Bundesrepublik“ sonntags so eine art tatort-ritual. bei uns läuft das übrigens so ab: ich setze mich mit meinem laptop in die küche um zu lesen, meine ruhe zu haben oder zu schreiben, die frau und manchmal das kind liegen vor dem fernseher und schauen tatort. in letzter zeit haben beide öfter ihre laptops auf den knien. wenn ich frage was sie mit den laptops machen, antworten beide: „tatort ist langweilig.“ das haben sie früher immer erst nach dem tatort gesagt.
mit Freude nehmen wir – ganz kess als Vertreter der von Euch angeprangerten “Netzgemeinde” – Euer Interesse an unseren Gedanken zu einer Versachlichung der Diskussion über Urheber- und Urheberverwertungsrechte im digitalen Zeitalter wahr. Bevor wir aber unnötig gleich zu Beginn Schubladen öffnen: Auch wir sind Urheber, sogar Berufsurheber, um genau zu sein. Wir sind Programmierer, Hacker, Musiker, Autoren von Büchern und Artikeln, bringen gar eigene Zeitungen, Blogs und Podcasts heraus. Wir sprechen also nicht nur mit Urhebern, wir sind selber welche. Es wird daher keinen “historischen Kompromiß” geben, denn es stehen sich nicht zwei Seiten gegenüber, jedenfalls nicht Urheber und Rezipienten, sondern allenfalls prädigitale Ignoranten mit Rechteverwertungsfetisch auf der einen Seite und Ihr und wir auf der anderen, die wir deren Verträge aufgezwungen bekommen.
und, nochmal markus beckedahl:
Wer sich übrigens fragt, woher plötzlich dieser PR-Spin des Verbandes der Drehbuchautoren kommt: Das war angekündigt. Die Politik hat sich das gewünscht und bekommt jetzt geliefert.
Gleichzeitig unterstrich er (Anmerkung: Staatssekretär Hans-Joachim Otto), wie auch seine Kollegen aus Reihen von CDU, SPD und FDP, dass vor allem die Kreativbranche selbst gefordert sei, der öffentlichen Diskussion eine neue Richtung zu geben, die Anliegen der Urheber begreifbar zu machen. Gerade Künstler seien “sprachgewaltige” Botschafter.”
interessante argumentation der gema, man will nicht prozentual an den einnahmen von youtube beteiligt werden, sondern an den einahmen vom gesamtkonzern google, weil google mit den gesammelten benutzerdaten weit mehr verdient, als mit youtube allein. mir kommt das so vor, als wolle die gema bei musikveranstaltungen auch am getränkeumsatz und den toilettenbenutzungsgebühren beteiligt werden. wieder mal ein deutscher sonderweg. auch wenn man das differenziert betrachten sollte; ich finde das irgendwie irre.
Die Piraten bringen einen neuen Politikbegriff in die politische Kultur: Den Hannah Arendts.
leute die seit 1975 verstorben sind, sorgen heute für neue politikbegriffe? na gut. es gibt ja auch leute, die das radio noch heute als neues medium bezeichnen.
(ich bin mir bei den texten von felix neumann nie ganz sicher was ich von ihnen halten soll. auf den ersten rutsch gefallen sie mir fast immer (mindestens ein bisschen). wenn ich sie dann zum verlinken nochmal überfliege, fällt mir auf, wieviel überflüssige intellektuelle butter neumann auf seine texte aufträgt und dass er immer wieder ins pathetische abgleitet. was mich dann aber wieder bis zum nächsten text versöhnt ist sein impressum, in dem er unter anderem als hobby angibt: fritieren.)
in der sendung mit der maus war am sonntag zu sehen, warum es sinnvoll ist, alte handys in das recycling zu geben: damit die recycling-unternehmer gold, silber, seltene erden und alles mögliche aus ihnen extrahieren können und sich eine goldene nase verdienen können. oder so.
in der ARD-mediathek findet sich die komplette sendung vom sonntag. die aktuelle sendung lohnt sich auch deshalb, weil in der sendung einem maulwurf (spoiler: von einem hund) auf den kopf gegkackt wird und er sich angemessen dafür revanchiert. in kindersendungen kann man soviel lernen!