„Bild dir deine Freiheit“
[per mail von tobias g.]
werbefuzzis die herbert feuerstein zitieren
nachdem ich eben einen artikel von zwei der deutschen sprache leider nicht besonders mächtigen werbefuzzis gelesen habe, in dem sie darauf bestehen, dass der scheiss, den sie produzieren unterhaltsam ist und mindestens so gut wie die superbowl-werbung die sie kopiert haben, bin ich auf dieses spiegel-interview von 1994 mit herbert feuerstein gestossen. in dem interview sagt feuerstein unter anderem:
Mir sind Leute suspekt, die ihre Moral als Serviette umgebunden haben, um sich nicht selber schmutzig zu machen. Bei uns setzt sich keiner ans Klavier und singt dazu ein Lied für die Freiheit und gibt dem Türken die Hand. Auch der Behinderte hat bei uns ein Recht auf Verarschung.
[die beiden werbefuzzis meinen, dass harald schmidt und „dem großen Herbert Feuerstein […] der weise Satz […], auch Behinderte hätten ein Recht auf Verarschung“ zugeschrieben werde. dabei ist feuerstein eher klein, oder wie er selbst sagt: „Mir war das egal [dass Schmidt sich die Haare kurz geschnitten hatte], weil ich Schmidt nur bis zum Adamsapfel wahrnehme. Höher guck’ ich nicht.“]
und apropos alte herbert-feruerstein-interviews, hier ist noch eins aus der titanic von 1995, über feuersteins zeit als MAD-macher.
eigentlich sollte die überschrift lauten: „links mit ausdrucksschwachen werbefuzzis die meinen man könne prügelnde männer ruhig lustig finden und sich nicht entscheiden können, ob ein zitat von schmidt oder feuerstein ist“
leider ist mein CMS nicht in der lage überschriften die länger als 100 zeichen sind zu verarbeiten. das habe ich jetzt auf meine todo-liste gesetzt. sobald das nachprogrammiert ist, mach ich ganz oft ganz lange überschriften.
links vom 07.03.2012
rivva.de: der-postillon.com: Gigantische Pyramide zu Ehren Wulffs I. soll im Herzen Berlins errichtet werden #
wie nennt man einen witz-scoop eigentlich? also genau den richtigen witz zur richtigen zeit? egal wie man es nennt, der postillion hat ihn. weit über 2000 shares und likes (nur 213 tweets und vier +1?). keine ahnung warum ich das posting überhaupt verlinke. hat doch eh jeder schon gesehen/gelesen?
ah. meta. ich könnte etwas meta-iges sagen: über 2000 shares und die dazu im vergleich mikrigen zahlen von google+ und twitter zeigen, wei weit facebook google und twitter schon davongezogen ist. oder in zahlen: 4 zu 2000. als google-manager würde ich im moment wirklich schlecht schlafen.
[nachtrag 07.03.2012, 11 uhr]
google zeigt eine unterschiedliche anzahl +1 an, je nachdem ob man eingeloggt ist oder nicht. derzeit meldet die g+-API 5 pluseinse, wenn man eingeloggt ist, zeigt der +1-button 45 pluseinse für den postillion-artikel. ich sags nur, weils einige zu irritieren scheint.
nytimes.com: With Microsoft-Designed Touchscreens, What Could Go Wrong? #
die überschrift zu diesem nytimes-artikel ist von john gruber.
spiegel.de: Debatte über Leistungsschutzrecht: Die Netzgemeinde ist eine Notwehr-Lobby #
auf zwei seiten zerrissener artikel (hier einseitig) von sascha lobo in dem er ein paar geistreiche sachen über die netzgemeinde, lobbyismus und die welt sagt. besonders gut hat mir das tl;dr gefallen:
Die Netzgemeinde gibt es - sie ist die Internetlobby. Das Leistungsschutzrecht ist doof.
edbott.com: At Google, advertising is crowding out search results #
der ist gut, google kleistert die suchergebnisseiten zu mehr als zwei drittel mit werbung und links zu den eigenen sechs schrillionen diensten zu (beispiel), meint aber dass das total doof sei:
Rather than scrolling down the page past a slew of ads, users want to see content right away. So sites that don't have much content “above-the-fold" can be affected by this change.
sprich, seiten die den benutzer mit überviel werbung nerven werden von google weniger weit oben in den suchergebnissen angezeigt. dass google nicht ganz widerspruchsfrei ist und sein kann ist klar. dass google aber mittlerweile den benutzern der suche ins gesicht sagt, dass werbung wichtiger ist als suchergebnisse, ist dann doch erstaunlich. für google sind wir aufmerksamkeitskühe mit riesigen augenzitzen.
links vom 06.03.2012
presseschauder.de: Unbegründete Sorgen anlässlich des Leistungsschutzrechts #
interessant. christoph keese antwortet auf kai biermanns einwand gegen das leistungsschutzrecht
Vom illegalen Kopieren sind Verlage im Gegensatz zu Filmfirmen kaum betroffen. Ihre Inhalte stehen ja schließlich kostenlos im Netz.
folgendes: „Natürlich sind Verlage international vom Kopieren betroffen“. in china fällt ein reis sack um, also brauchen wir in deutschland eine gesetzgebung gegen umfallende reissäcke? faszinierend.
kottke.org: kottke.org redesign, 2012 version #
ich mag das redesign, ich mag die schrift („Whitney ScreenSmart“). ich mag kottke.org.
uarrr.org: The Man Who Stole Pinterest #
auch schizophren: ich mag billiges samwern von erfolgreichen websites nicht, bin aber dafür, kopieren und sich von anderen inspirieren lassen als OK anzusehen. trotzdem: sehr erheiternd dumpfbacken beim um den heissen brei rumreden zuzulesen.
1000ff.de: Interview mit Frank Westphal: “Scheitern gehört mit zur Roadmap" #
carta.info: Fair Share von Google - vielleicht geht es doch! #
was ich am neugestarteten carta mag ist der versuch auch gegenpositionen ausarbeiten zu lassen. nicht immer nur versuchen — wie zum beispiel gelegentlich auf netzpolitik.org — nur die erwartungen der leute zu erfüllen.
die hermetische talkshow
vor ein paar tagen schrob ich eine replik zu peer schaders überschwänglicher kritik von tim mälzers „grossem ernährungscheck“:
vielleicht bin ich aber auch einfach zu konservativ. ich mag wie die maus mir fakefrei sachen erklärt. oder wie hoimar von ditfurt oder volker arzt mir früher sachen erklärt haben.
dazu wollte ich eigentlich noch schreiben, wie sehr mir die talkshows im fernsehen fehlen, in denen gequartzt wird, der hintergrund nicht irgendwelche holzgetäfelten kulissen oder publikumsbänke sind, sondern einfach nur schwarz und wo, wie an einem billiardtisch, das licht knallhart von oben runterscheint und man im prinzip nur die rauchenden und sprechenden oberkörper von redenden leuten sah. das war mir dann aber zu kompliziert auszudrücken und ich liess es weg. ausserdem weiss ich gar nicht, ob talkshows früher wirklich so aussahen, oder ob ich mich nur so an sie sie erinnere.
kurzkritik roche und böhmermann e01: super!
18 minutes ago via web Reply Retweet Favorite
@diplix felix schwenzel
eben habe ich roche und böhmermann gesehen (hier in der 2DF-mediathek) und ich muss sagen, meine sehnsucht nach einer schwarz weiss abgefilmten talkshow am billiardtisch, mit schwarzem, publikumslosen hintergrund hat sich soeben erfüllt. allein für den eindruck, dass die sendung schwarz-weiss abgefilmt wurde muss ix roche und böhmermann überschwänglich loben. obwohl in der sendung niemand geraucht hat und die sendung in farbe gefilmt wurde, blieb in meiner erinnerung das bild eines verrauchten schwarz-weissen studios hängen.
allein wegen des bühnenbilds und der bildfarben hat roche und böhmermann das potenzial meine lieblingstalkshow im fernsehen zu werden.
charlotte roche und jan böhmermann sind der andere grund, warum die sendung meine lieblingstalkshow werden könnte. meistens ist es ja so, dass konzeptionelle vorankündigungen einer sendung nichts als phrasendrescherei sind. bei roche und böhmermann sind alle ankündigungen die ix gelesen habe umgesetzt worden. die gäste wurden unterbrochen wenns langweilig wurde, die moderatoren sperrten sich gegen jeden journalistendarstellerischen anspruch und waren hemmungslos subjektiv und hochgradig beleidigend ihren gästen und sich selbst gegenüber.
böhmermann, der an schwerer witzelsucht leidet, verhastpelte sich kräftig, als er britt hagedorn auf die füsse treten wollte und sich beim vorwurf, sie würde in ihrer sendung „menschen am rande zur geistigen behinderung“ vorführen, völlig verargumentierte. man merkte, er hatte sich fest vorgenommen diesmal britt hagedorn vorzuführen und es war ein fremdschäm-vergnügen ihm dabei zuzusehen. das ganze war deshalb ein vergnügen, weil böhmermann sich nicht versuchte rauszuwulffen, sondern seine niederlage und sein versagen eingestand.
charlotte roche ist so uneitel, dass man sich auch dafür beinahe fremdschämt. nur zum fremdschämen kommt es dann doch nicht, weil man es ihr abnimmt, dass sie eben so ist. überhaupt. alle teilweise deftigen gäste-beleidigungen, alle überinszenierungen und blöden spielchen wie der pseudo-zensur-knopf in der mitte des tischs die sich die redaktion ausgedacht hat, wurden durch die schlagfertigkeit und die auf-den-punktigkeit der beiden moderatoren kompensiert.
ich erwischte die beiden mehrfach dabei, wie sie im laufe der gespräche meine gedanken laut aussprachen und meine angedachten witzchen ausformulierten (ein grösseres kompliment habe ich glaube ich noch nie jemandem gemacht).
am anfang der sendung bekam ich einen leichten schreck, als zur vorstellung des ersten gastes ein einspielfilm angekündigt wurde. glücklicherweise blieb der einspieler im hermetischen retro-rahmen der sendung. besonders schön die einspiel-beleidigung für den nuklearökologen und top-model-dings jorge gonzález:
jeder einspieler beinhaltete mindestens eine deftige beleidigung. ich mag den versuch, die gäste so aus der reserve zu locken, der teilweise sogar ein bisschen zündete. überhaupt die gäste. keine ahnung ob ich mich von dem retro-gedöns und der schlagfertigket der moderatoren habe einlullen lassen, aber ich fand die mischung der gäste und das draufsein der gäste enorm passend. alle brachten ein mindestmass an interessanz mit — aber eben auch jeweils eine riesenportion eigenschaften über die man sich lustig machen konnte und die man ihnen um die ohren schlagen konnte — und das auch tat.
ich tue mir etwas schwer das folgende kompliment auszusprechen, aber ich lehne mich mal weit aus dem fenster. wenn es etwas gibt, mit dem man roche und böhmermann vergleichen könnte, dann ist es das was craig ferguson in seinen sendungen macht: albern und fäkalwortverliebt verbalhochseilbalancieren und seine gäste respektlos, aber sehr liebevoll aus der reserve zu locken versuchen und das scheitern und jeden misglückten witz als sendungszweck zu verkaufen. scheitern als sendung, ohne heckmeck. so muss das sein.
ich habe bevor ich das hier schrob keine andere kritik von roche und böhmermann gelesen. ich habs eigentlich auch nicht vor. aber wenns eine kritik gibt die ix lesen sollte, freu ich mich über hinweise.
links vom 05.03.2012
ueberschaubarerelevanz.wordpress.com: Danksagungen #
viele blogtipps. notiz an mich selbst: alle durchklicken und gegebenenfalls abonieren.
sprengsatz.de: Streicht den Zapfenstreich! #
welche farbe?
annalist.noblogs.org: mg-Überwachung durch den Verfassungsschutz war illegal #
ich fnde ja gut, dass das mal in ein paar einzelfällen festgestellt wurde. aber wird das (politische) folgen haben?
taz.de: Verblendung gepaart mit Eitelkeit #
rafik schami regt sich ganz furchtbar (zu recht, glaub ix) über jürgen todenhöfer und peter scholl-latour auf:
Die Prominenz-Journalisten spielen eine widerliche Rolle. Sie verleumden Tote und Lebende, um den Diktator zu decken. Todenhöfer: „Bei den Getöteten handelt es sich zu einem hohen Prozentsatz um Soldaten, Polizisten, aber auch um Zivilisten, die von bewaffneten Rebellen getötet wurden.“ (FAS, 19. 2. 2012)
charlotte roche und jan böhmermann reden
prima interview mit charlotte roche und jan böhmermann auf dwdl.de in dem sie für ihre neue fernsehshow werben, die heute abend irgendwann irgendwo im fernsehen läuft und nächste woche hoffentlich auch im internet zu sehen sein wird. [nachtrag: hier in der 2DF-mediathek]
Frage: Sie schauen derzeit also gar keine Talkshows?
Roche: Ich schaue fast alle Talkshows, aber rege mich meistens darüber auf, weil die Gäste zu lange reden dürfen. Es stört mich sehr, nie zu wissen, was der Moderator eigentlich denkt. Ganz gleich ob man nun Barbara Schöneberger oder Giovanni di Lorenzo nimmt: Alle nehmen sich journalistisch total zurück. Das macht mich wahnsinnig.
Böhmermann: Dabei sind das alles gar keine Journalisten. Besonders nicht dieser Giovanni di Lorenzo.
Roche: Was ist er denn?
Böhmermann: Ich glaube, er ist Italiener.
alexander krei gibt einen guten stichwortgeber, roche und böhmermann sind aber ganz offenbar selbstläufer. sehr lesenswert: Wir machen Fernsehen für die Generation „Gefällt mir“.
den artikel hab ich oben nicht mit der original-url verlinkt, sondern mit einen durch das „clear read API“ gerenderten link, der das auf drei seiten zerissene interview auf einer seite darstellt.
die drei-seiten-darstellung auf dwdl.de hat übrigens zwei gründe: laut alex legge und thomas lückerath hat das „in erster Linie was mit dem Design zu tun - die rechte Spalte wäre sonst erheblich zu kurz.“ kein witz. so hat legge mir das in den kommentaren zu diesem artikel erklärt. thomas lückerath sekundierte damals (ebendort), dass „ausführliche und arbeitsintensive Inhalte wie exklusive Interviews“ halt auf mehrere seiten aufgeteilt werden müssen, sonst mache das „weder designtechnisch Sinn“, noch sei es „betriebswirtschaftlich sinnvoll“. da ich laut lückerath „albern“ argumentiere, „ein erstaunliches Unverständnis“ für die „Finanzierung journalistischer Inhalte“ habe und neben reichtlich „Naivität“ eine „erschreckend kurz greifende Sicht“ demonstriere, wenn ich nach leser- und lesefreundlichkeit frage, verlinke ich DWDL.de-artikel ab jetzt nur noch designlos und ohne verständnis für die finanzierung journalistischer inhalte. vor allem überzeugt mich aber lückeraths phrasendrescherei wenig.
aber ich glaube alex legge geällt dieser link. denn ohne design ergibt dwdl.de dann nämlich auch auf einer seite sinn. oder so.
jaja. solche links (z.b. mit der clear-API) machen das internet kaputt. google kann keine empfehlungen mehr erkennen, rivva (und andere aggregatoren) kann den link nicht einordnen. genau der gleiche mist wie das bit.ly, sm.fy, j.mp oder was weiss ich.y-gedöns. nur eins noch. ich habe das interview heute zuerst auf dem iphone gelesen und den link dann (auf dem iphone) bei pinboard gespeichert. so ist der dort gelandet: http://mobile.dwdl.de/?storyid=35058. der witz daran ist, dass die url auf einem desktop-browser kaputt ist und auf www.dwdl.de/mobilportal/ landet. ich glaube was mich bei dwdl.de so fassungslos macht ist die diskrepanz zwischen lautstark behaupteter professionalität und webaffinität und der wirklichkeit, die sich dann in wort und bild und technik zeigt. gruselig.
links vom 04.03.2012
faz.net/fernsehblog: Die Woche im Fernsehen: Tim Mälzers Schweinehund bockt rum #
peer schader hat tim mälzers grosser ernährungs-check sehr gefallen:
Dabei muss er das gar nicht, denn der "Ernährungs-Check" war glücklicherweise überhaupt nicht mit den dämlichen Flachtests vergleichbar, mit denen das Erste zuletzt Discountern und Billigtextilschleudern auf die Schliche kommen wollte, sondern war als ernsthaftes Experiment mit wissenschaftlicher Begleitung angelegt. Anstatt das Ergebnis in einen langweiligen Fachaufsatz reinzukehren, hat das Erste eine ziemlich sehenswerte 45-Minuten-Doku draus gemacht (komplett in der Das-Erste-Mediathek ansehen). Deren Ergebnis mag streitbar sein - aber das ist nun wirklich das Beste, was dem schnarchigen Verbraucherfernsehen der ARD passieren kann.
man hätte daraus auch einen 20 minuten beitrag machen können, ich fand die sendung nicht schlecht, aber unnötig aufgeblasen. und vor allem: so sehr sich tim mälzer auch mühe gibt authentisch und voll normal zu sein, diese neumodischen doku-formate nerven. ich mags nicht wenn sich eine redaktion irgendwas ausdenkt und das dann wie eine reportage abfilmt — als hätte sich da jemand anders etwas berichtenswertes ausgedacht.
vielleicht bin ich aber auch einfach zu konservativ. ich mag wie die maus mir fakefrei sachen erklärt. oder wie hoimar von ditfurt oder volker arzt mir früher sachen erklärt haben.
blog.rivva.de: Rivva wird fünf #
/via
futurezone.at: Facebook und der Schwanzhund #
peter glasers „schwanzhund“ wurde bei facebook gelöscht. auf futurezone.at schreibt er drüber:
Bei Facebook scheint der Inhalt von „Inhalten“ aber niemanden zu interessieren. Es geht offenbar eher darum, sich die Teilnehmer mit möglichst geringem Arbeitsaufwand vom Leib zu halten. Sie sollen brav miteinander spielen und den Reklamerand lesen, sonst fliegen sie raus. Das ist das Gegenteil von sozial.
patriotischer joghurt
links vom 03.03.2012
woz.ch: «Linke Parteien verschlafen eine Chance» #
sehr lesenswertes interview mit dem medientheoretiker felix stalder in er einmal quer durchs digitale unterholz pflügt und viele kleine aha-effekte ausgräbt und verbindet. oder wie markus spath es sagt:
Sehr nahegelegtes Interview mit Felix Stalder (via), dem es gelingt einige aktuelle Themen (acta-proteste, analoges unbehagen, das gfret mit dem copyright, das gfret mit den linken, das gfret mit den generationen, usw.) politisch und kulturell zu kontextualiseren.
Es ist jedenfalls schon erstaunlich, dass sich bisher einzig die Piratenpartei ernsthaft mit Themen wie freie Kommunikation, Schutz der Privatsphäre, offene Daten und Kritik am bestehenden Urheberrecht auseinandergesetzt hat. Die linken Parteien verschlafen hier eine einmalige Chance, indem sie dem Irrglauben erliegen, dass es beim Acta-Protest nur um netzspezifische Themen und Partikularinteressen gehe. Gerade die linken Parteien und Organisationen könnten darauf hinwirken, dass im Bereich der digitalen Kultur eine solidarische Politik möglich ist. Diese würde dann auch auf andere Bereiche einwirken.
/via
diskurs.dradio.de: Plötzlich sind wir alle Urheber! #
sehr toller text von dirk von gehlen, der das potenzial hat, die urheberrechts-debatte zu beenden, weil selbst die härtesten betonköpfe nach dem lesen verstehen sollten, dass wir uns vor allem gedanken um die durchsetzungskosten ... hm, moment mal. eigentlich müsste marcel weiss (oder sonst ein kostenloskulturfreund) aus sportlichen gründen genau gegen diesen text argumentieren. (ich machs nicht, seit ich the great debaters gesehen habe, weiss ix wieviel arbeit das ist!)
marco.org: Right Versus Pragmatic #
noch ein urheberrechtstext. auch gut.
hackr.de: Open Street Square #
hackr:
und bumm, Foursquare switcht zu OpenStreetMap
die neue preisstaffelung („mondpreise“ (kleiner selbstgemachter witz)) der google-maps-API scheint ein voller erfolg bei den grosskunden zu sein.
stuttmann-karikaturen.de: Ehrensold für alle Entassenen #
netzausfall.de: DuckDuckGo: Eine Alternative zur Google-Suche (II) #
mir gefällts auch weiterhin bei duckduckgo. vor allem wegen der bangs.
zauberei-let
das instapaper-bookmarklet war immer schon nicht nur praktisch, sondern auch fazsinierend, weil es auch im google-reader funktionierte. solche bookmarklets sind der grund, warum ich bis heute javascript als „zauberei“ bezeichne.
vor allem habe ich mich immer gefragt, wenn das instapaper bookmarklet das kann, warum kann das kein anderes bookmarklet? ein one-click-pinboard-bookmarklet, das im google reader funktionierte (und vielleicht noch konfigurierbar wäre) hielte mich künftig davon ab den gekillten killerfeatures des readers hinterherzutrauern.
also ich das instapaper-bookmarklet heute benutze, hab ich mich kurz ein bisschen erschrocken. vom 90er-jahre-style, ist das bookmarklet plötzlich in den bonbon-hochglanz-style gewechselt. marco arment hat es aktualisiert und ihm ein neues feature spendiert: es kann jetzt auch arschlochseiten seiten erfassen, die zur klickmehrung auf mehrere seiten verteilt sind. und man muss es nicht neu installieren:
You don’t need to reinstall your Read Later bookmarklet to get this update. It applies automatically to the one you already have.
weil das instapaper-bookmarklet so einfach und idiotensicher funktioniert, erwische ich mich übrigens immer dabei, wie ich es benutze um mal eben urls vom rechner zum iphone (und umgekehrt) zu schicken. obwohl es seit kurzem auch einen anderen eleganten, kostenlosen weg gibt, der aber ein paar klicks mehr erfordert.
ich glaube das reverse engineering des instapaper-bookmarkelt wäre ein super fortgeschrittenen javascript-lehrgang.
links vom 02.03.2012
sprengsatz.de: Wulff und die Altersarmut #
ich mag artikel nicht, in denen neid geschürt wird (das ist zu einfach) oder verschwörungstheorien gezimmert werden (WTF ist „die politische Klasse“?). trotzdem hat michael spreng irgendwie recht und ich habe grosse lust am 8. märz am grossen zapfenstreich teilzunehmen und danach barfuss nach hause zu gehen.
norddeutschland-hilft-griechenland.de #
michalis pantelouris ruft dazu auf, die initiative Norddeutschland hilft Griechenland zu unterstützen. und erklärt warum das hilft. und er meditiert:
[...] Und über die Organisation Ärzte der Welt, die versuchen, die Versorgung im zusammenbrechenden Gesundheitssystem zu gewährleisten (und ich werde an dieser Stelle für einen kurzen Augenblick über Pharmakonzerne meditieren, die durch Bestechung und Betrug jahrelang unglaublich überhöhte Preise aus einem Gesundheitssystem pressen und in der Sekunde weg sind, in dem sie ihr Drecksgeschäft nicht mehr durchziehen können - auch wenn das bedeutet, dass Menschen ihre überlebensnotwendigen Medikamente nicht mehr bekommen. Schande über euch!).
michalis pantelouris weiter:
Ich habe mich schwergetan damit, so eine Initiative zu empfehlen. Lange hatte ich das Gefühl, so etwas kann und darf mitten in Europa nicht nötig sein. Dann hatte ich Bedenken, weil natürlich so schnell keine dieser Initiativen ein eingetragener oder gar gemeinnütziger Verein ist. Aber es geht nicht mehr anders, jetzt muss es schnell gehen. Ich habe rund um die Initiative nur echte Motivation gefunden, und ich werde sie weiter begleiten und ihre Berichte weitergeben, damit man sich ein Bild machen kann.
patschpatsch.com: Lieblingstweets Februar woanders #
sehr gute idee. lieblingstweet-sammlungen sammeln.
youtube.com: Das Geheimnis des Gesprächs #
marietta slomka erzählt wie sie sich auf interviews vorbereitet. das ist interessanter als man denkt. /via
sehr mittelwitzig und naheliegend.
deutsche datenschutz paradox-paradoxien
richard gutjahr wollte ein thema „ins Licht der Öffentlichkeit rücken“, das, wie er sagt, „über die letzten Jahre während der ganzen Internet-Hysterie in den Medien und in der Politik komplett ausgeblendet wurde.“
nein, nicht das schicksal der nacktmulle das seit mindestens fünf jahren aus den augen der (netz)öffentlichkeit verschwunden ist, sondern die sache mit dem adresshandel. ich finde zwar nicht, dass das thema „komplett ausgeblendet“ wurde, wenn selbst ich in den letzten zwei jahren zweimal drüber schrob, muss das als thema irgendwo anderes eingeblendet gewesen sein, damit ich überhaupt drauf komme.
trotzdem ist das thema natürlich interessant, weil es die bigotterie — oder besser zerissenheit — von uns allen zeigt, nicht nur die der medienkonzerne, auf die richard gutjahr nicht ganz zu unrecht und drastisch hinweist:
Neben käuflicher Liebe und Waffenexporten dürfte das Geschäft mit Kundendaten zu den verschwiegensten Branchen überhaupt gehören. Mindestens einmal im Jahr klärt uns der Spiegel über das Böse im Netz auf. Wann aber haben wir zum letzten mal eine Spiegel-Titelstory zum Thema Adresshandel Deutscher Firmen gelesen? Warum bringen deutsche Medien Artikel zu diesem Thema – wenn überhaupt – unter ferner liefen?
Die Antwort ist so primitiv wie einfach: Weil die deutschen Medienhäuser selbst Teil dieses Systems sind. Das Kundenregister des größten Datenhändlers des Landes liest sich wie das Who-is-Who der deutschen Medienszene: Axel Springer, Frankfurter Allgemeine, Financial Times, Gruner und Jahr, Gong Verlag, Handelsblatt, Manager Magazin, Readers Digest, Ringier Verlag, Süddeutsche Zeitung, sky, Der Spiegel, Weltbild. Als (freier) Mitarbeiter des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks möchte ich hierbei ausdrücklich betonen: Auch die GEZ arbeitet mit gehandelten Adressdateien.
in den kommentaren unter richard gutjahrs artikel wird schön herausgearbeitet wo das eigentlich problem liegt könnte. nämlich dass vielleicht nicht die gesammelten und gehandelten daten das problem darstellen, sondern unsere völlige unentschlossenheit was jetzt gutes datensammeln und was schlechtes datensammeln sein könnte. mal lassen wir uns aufs datensammeln ein, sehen es als faires geschäft, wenn unsere daten genutzt, gesammelt und aggregiert werden, verteidigen die datensammler sogar, wenn sie von politik und medien angegriffen werden, mal empören wir uns darüber.
einerseits geben wir irgendwelchen webapplikationen vollen zugriff auf unser facebook-konto, regen uns aber auf, wenn eine webaplikation unser adressbuch mit facebook abgleicht. oder auch nicht. ich habe mich auch schon am briefkasten „informationelle selbstbestimmung“ schreien gehört, wenn mir jemand, den ich nicht kenne einen brief schreibt.
wenn man richard gutjahrs artikels liest regt man sich dann erstmal über „die adresshändler“, „die politik“ und „die medien“ auf, weil die händler mit unseren daten geld verdienen, die medien schweigen und uns aussaugen auch mit unseren daten handeln und die politiker unter lobbydruck listenprivilegien nicht abschaffen mögen.
vermutlich spiegeln die politik und medien aber nur unsere eigene schizophrenie beim thema datenschutz wieder. wir sind einerseits ein volk von datenschutz-hysterikern (siehe zum beispiel google streetview) und gleichzeitig als datenschutz-phlegmatiker bald mehrheitlich bei facebook, twitter und payback. rabattkarten sind super, abowerbung aber scheisse? die facebook-timeline ist schlimm, bei groupon gibts aber super deals?
ich glaube wenn man 3 deutsche zum thema datenschutz befragt, bekommt man 12 diametral entgegengesetzte antworten:
- „man muss die leute doch vor sich selbst schützen!“
- „wir wollen nicht bemuttert werden.“
- „[D]ie Gesetze müssen auch dringend geändert werden.“ (richard gutjahr)
- „keine neuen gesetze, keine lex google, keine regulierung des internets.“
ich glaube jeff jarvis nennt das das deutsche paradoxon. ich würde dafür den doppelten pseudo-plural wählen: deutsche datenschutz paradox-paradoxien.
richard gutjahrs artikel löst wie die meisten seiner artikel emotionale reaktionen aus. bei mir schafft das fast immer starke aversionen, ich mag das manipulative element von gutjahrs schreibe nicht. dieses mal hat er mich aber gepackt, weil ich mich auch immer irre über leute aufrege, die sich meine adresse besorgen und sich dann an mich ranwanzen*.
was ich aber sagen wollte, man sollte diesen artikel von richard gutjahr aufmerksam und mit ein bisschen skepsis lesen (nicht die kommentare vergessen) und gut drüber nachdenken (ohne das differenzieren zu vergessen). ein paar dinge sind wirklich bedenkenswert.
*) ich ärgere mich auch über darüber wenn die FAZ mich für blöd verkaufen will und meint ich würde mich von ihren verkackten täuschungsversuchen einlullen lassen, oder der FTD-chefredakteur steffen klusmann mir ohne rot zu werden einen vom pferd erzählt um mir ein abo zu verticken.
ehrlichgesagt ist adresshandel aber immer noch vor allem komisch. ein paar business-kasper oder chefredakteure laden schrotgewehre mit glaskugeln, schiessen damit durch die gegend und freuen sich wenn sie nach 2000 schuss drei deppen gefunden haben die fragen „boah, ham se noch mehr von den glasperlen?“.
was guckt ihr denn so?
noch nie nen unrasierten mann der die luft anhält gesehen?
(hier geklaut geliehen)
[an die feedleser: das ist ein mittelmässiger witz, der nicht im feedreader funktioniert. auf iphones handys und ipads tablets übrigens auch nicht.]
meine lieblingstweets im februar
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Irgendwo startet genau jetzt mein vor 30 Jahren runter gespülter YPS-Urzeitkrebs gerade die nächste Zivilisation, die uns unterjochen wird.
16.02.2012 1:37 via Twitter for Android Reply Retweet Favorite
@Lobotobi Hans Olo
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Höre gerade eine Pipi Langstrumpf Kassette, bei der Pipi genauso wie Lisbeth Salander klingt.
27.02.2012 18:38 via Twitter for iPhone Reply Retweet Favorite
@dasnuf dasnuf
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Finde Raum 404 nicht.
17.02.2012 14:47 via web Reply Retweet Favorite
@dasnuf dasnuf
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Sie hat "ja" gesagt.
18.02.2012 16:50 via Tweetbot for iOS Reply Retweet Favorite
@343max Max Winde
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Auch heute habe ich wieder etwas für Bauch, Beine und Po gemacht:Pfannkuchen.
9.02.2012 14:16 via web Reply Retweet Favorite
@Propinja Lucky Hundertmark
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Habe gerade gemeinsam mit einer Chipstüte die diätkritische Snackeria gegründet.
3.02.2012 20:43 via web Reply Retweet Favorite
@Autofocus Lucie
#bbpBox_169090261538975747 a { text-decoration:none; color:#B40B43; }#bbpBox_169090261538975747 a:hover { text-decoration:underline; }
Sechs Grammys für "Adele"!Auf den Plätzen 2 und 3: "Tschüssle" (vier Grammys) und "Guatsnächtle" (drei Grammys).
13.02.2012 18:07 via web Reply Retweet Favorite
@bov bov bjerg
#bbpBox_167351071163957248 a { text-decoration:none; color:#0000FF; }#bbpBox_167351071163957248 a:hover { text-decoration:underline; }
ich war übrigens schon im @oberholz als es noch Burger King hieß
8.02.2012 22:56 via Echofon Reply Retweet Favorite
@tanith Tanith
[nachtrag 01.03.2012, 10:46]
@ journelle hat den @ oberholz -gag fast drei wochen vor @ tanith gemacht:
#bbpBox_160313727802023936 a { text-decoration:none; color:#0000FF; }#bbpBox_160313727802023936 a:hover { text-decoration:underline; }
Ich war schon im St. @oberholz da war es noch ein Burger King.
20.01.2012 12:52 via Twitter for iPhone Reply Retweet Favorite
@journelle Journelle
#bbpBox_170106321662787584 a { text-decoration:none; color:#8F8B8B; }#bbpBox_170106321662787584 a:hover { text-decoration:underline; }
Verdammt, mir ist eingefallen wo ich die Schokobons vor mir versteckt habe.
16.02.2012 13:24 via web Reply Retweet Favorite
@dasnuf dasnuf
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Ich hatte schon Internet, als @saschalobo noch keinen Iro hatte. http://t.co/U0p80qJV
13.02.2012 11:39 via Twitter for Mac Reply Retweet Favorite
@343max Max Winde
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Frauen wollen nur zwei Dinge: Essen und Abnehmen #heuteimRadio
18.01.2012 16:44 via Twitter for iPad Reply Retweet Favorite
@Croco_dylus crocodylus niloticus
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Und dann kam Prinzessin Lillifee in die Pubertät, rebellierte, – und nannte sich fortan Lady Gaga.
9.02.2012 9:10 via Tweetbot for iOS Reply Retweet Favorite
@formschub fuchsbrom
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You know what strikes me about #Megaupload? If shmucks like them made that much money from it, how stupid are Big Content that they can't?
24.01.2012 9:17 via Socialite.app Reply Retweet Favorite
@thatjohn Yes, that John
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Muss man heutzutage noch zum Bürgeramt um sich umzumelden oder reicht es, wenn ich meine neue Wohnung einfach bei Foursquare hinzufüge?
28.01.2012 13:34 via web Reply Retweet Favorite
@ghostdog19 Dr. Björn
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Kollege: "Ich hab da mal ne Fachfrage an Dich" Ich: "Oh?!" Kollege: "Wann kochst Du heute Kaffee?"
7.02.2012 13:01 via web Reply Retweet Favorite
@dasnuf dasnuf
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Bin im luxuriösen Wellness-Urlaub. Gut, es ist nur ein Wochenende. Okay, nur heute. Zuhause.Ja, ich habe eine neue Nasendusche, Bitches.
14.01.2012 16:18 via web Reply Retweet Favorite
@rron rron
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Angeblich bekam #Wulff bei Praktiker auch 20% auf Tiernahrung !!
15.01.2012 16:03 via Mobile Web Reply Retweet Favorite
@mika124 uncle spam
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"Manchmal würde es schon genügen perfekt treffende Überschriften zu schreiben" "Ich glaube, das nennt man twittern"
1.02.2012 11:15 via web Reply Retweet Favorite
@dasnuf dasnuf
[automatisch generierte blackbird pie ansicht (fast) aller tweets, an die ich im februar ein sternchen gemacht habe.]
links vom 01.03.2012
bov.antville.org: Fange an, mich auf die Amtszeit des G. zu freuen #
bov:
Einer geht noch.
Gauck: "Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen."
Telepolis: "Aber warum sollte das Internet die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz (Artikel 3) oder die Glaubens- und Gewissensfreiheit (Artikel 4), den Schutz von Ehe und Familie (Artikel 6) oder die Versammlungsfreiheit (Artikel 8) gefährden?"
guardian.co.uk: The Arab world's first ladies of oppression #
erschütternder text über die fassadenfrauen von arabischen despoten und auch, welche rolle glamour-medien bei der verherrlichung von riesenarschlöchern und ihren frauen spielen, hier ein absatz über syrien:
The pinnacle of Asma's international media charm offensive was a gushing piece in last March's American Vogue, just before the Syrian uprising began and was met with a crackdown. The article has now mysteriously disappeared from the magazine's website. Described as a "rose in the desert", "the freshest and most magnetic of first ladies", Asma, dressed in jeans, heels and a T-shirt with "Happiness" emblazoned on the back, describes how her home, a triplex apartment, is run "on wildly democratic principles" - seemingly far from the brutal one-party state oppression going on outside.
/via
ankegroener.de: Oscars 2012 #
am montag-früh ausversehen erst die oscar-zusammenfassung auf spiegel-online gelesen, bevor ich die von der gröner gelesen hab. keine ahnung wie das passieren konnte und auch saudumm von mir. die oscar-live-blog-dinger von der gröner sind nämlich nicht nur besser als die oscar-live-ticker-dinger von spiegel-online, sondern sogar besser als die show selbst.
belleslettres.eu: J'aime beurrer le Spiegel Online! #
apropos oscar-verleihung und spiegel-online. das ist auch lesenswert.
(HTML5, aber keine ordentlichen permalinks? erschütternd.)
stern.de/hans-martin_tillack: Journalist auf Rabatt #
hans-martin tillack zu „presserabatten“:
Darum nehme ich keine solchen Rabatte in Anspruch und das schon seit einer ganzen Reihe von Jahren. Bis vor ein paar Jahren nutzte ich den Journalistentarif der Deutschen Telekom für mein Handy, heute nicht mehr. Gleiches gilt für die Bahncard. Im Jahr 1992 - ich war gerade für die taz von Berlin ins Bonner Büro gewechselt - habe ich mir bei Quelle eine Waschmaschine mit Presserabatt gekauft. Das war's.
ich hab mich über diese presserabatt-geschichten im rahmen des wulf-gedöns auch mal kurz gewundert.
gawker.com: The Celebrity Gifting Suite People Are Unhappy With Our Coverage #
notiz an mich selbst: unbedingt versuchen regelmässig nachzusehen was aus der geschichte geworden ist. /via
eine mimose, ein gauck und das internet
kürzlich hat sich thomas knüwer „geärgert“. weil jemand gesagt hat, knüwer hätte etwas gesagt, was er aber so gar nicht gesagt habe. sein zitat wurde gekürzt und damit sinnentstellt — oder wie knüwer es unvergleichlich ausdrückt: „Das ist mal geschmeidig die ganz andere Richtung. Und deshalb habe ich mich geärgert.“
sinnentstellend zitieren scheint aber auch ein hobby von thomas knüwer zu sein. aus diesen sätzen von joachim gauck
Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in das Medium fördern zu können, müssen wir dem Internet und seinen Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen. Dazu verhilft uns eine Institution wie das „Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet“ – und deshalb unterstütze ich die Arbeit dieses Instituts.*
die er im vorwort irgendeiner veröffentlichung (PDF-kurzversion) von irgendwem gefunden hat, klöppelte er diese überschrift:
Das Internet höhlt die Verfassung aus, glaubt Joachim Gauck
hm. trägt das was gauck gesagt hat knüwers überschrift? so wie ich gauck verstehe, sagt gauck, dass das internet das potenzial in sich trägt unser grundgesetz auszuhölen — und nicht, dass es das tue. das hört sich an wie haarspalterei, ist es aber nicht. der unterschied zwischen dem bestehen einer gefahr und dem eintreten einer gefahr ist eminent.
man kann zum beispiel durchaus behaupten, dass die vorratsdatenspeicherung die voraussetzungen für eine umfassende und anlasslose überwachung aller bürger schaffe (und damit eine potenzielle gefahr beschreiben). wenn knüwer dann aber schröbe
deutschland ist ein überwachungsstaat, glaubt irgendjemand
dann ist das genauso verdreht und unredlich wie das was thomas knüwer hier macht.
ich finde den oben zitierten absatz von joachim gaucks vorwort unnötig. denn genau betrachtet ist das was er schrob einer aufgeblasene selbstverständlichkeit. ja, die welt, die politik, die wirtschaft, die menschen, das internet sind potenziell gefährlich, unberechenbar, egoistisch, gierig oder gemein — und deshalb ist es ganz gut, in einer demokratisch legitimierten form des rechtsstaats zu leben, der diese gefahren abfedert, denen uns die welt aussetzt. und dieser rechtsstaat muss sich selbstverstädnlich neuen gefahren und bedrohungen stellen und ja, es lohnt sich ihn verteidigen. das war aber bereits vor dem internet genauso. deshalb gibt es das grundgesetz und den rechtsstaat — um uns grundrechte zu garantieren und uns vor den gefahren der welt zu schützen — so gut es geht. und die gefahr, dass diese rechte ausgehöhlt werden ist nun wirklich nichts neues oder speziell internettiges.
kurz: das internet ist scheisse, weil die welt scheisse ist (nicht etwa umgekehrt). und wenn man dieser logik folgend gaucks zitat einmal ändert und die Worte „Internet“ und „Welt“ tauscht, erkennt man einerseits die harmlosigkeit und andererseits auch die platitüdenhaftigkeit seines vorwortes:
Die weltweite Welt bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in die Welt fördern zu können, müssen wir der Welt und ihren Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen. Dazu verhilft uns eine Institution wie das „Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit in die Welt“ – und deshalb unterstütze ich die Arbeit dieses Instituts.
OK, das wirkt jetzt albern.
aber die gefahren die in dieser welt und gerade in deutschland zum beispiel für die menschenwürde lauern, sind nicht zu übersehen. wenn beispielsweise menschen die hier aufgewachsen sind, einfach in ihre angeblichen heimatländer „abgeschoben“ werden können, wenn man mal mit harz IV-empfängern über ihre erfahrungen mit den arbeitsagenturen redet oder mal den fernseher anmacht, dann wäre mein erster impuls jetzt nicht darüber nachzudenken wie man im internet die menschenwürde schützt, sondern wie man sie überall schützt.
dass auch im internet gefahren lauern, weiss, zumindest im internet, jeder: apps die persönliche adressbücher nach hause schicken, suchmaschinen die nutzerdaten aggregiert auswerten, porno- und webseiten die nutzerdaten nicht ordentlich schützen, monopolgefahren im ebooksektor, bombig gut ausgebildete verfassungsschützer die emails mitlesen, kommunikationsplattformen und computerhersteller die keine tittenbilder auf ihren plattformen sehen wollen — die gefahren — oder besser probleme — die joachim gauck beschreibt sind doch vorhanden? wir beschäftigen und diskutieren sie täglich.
aber wenn ein technisch etwas hilflos wirkender, alter mann auf diese gefahren hinweist, dann findet thomas knüwer das „unfassbar“ und „zum kotzen“? thomas knüwer:
Ich halte Gaucks Aussagen für unfassbar, erst recht, weil es nicht irgendwelche frei gesprochenen Aussagen sind – sie sind schriftlich festgehalten. Verzeihen Sie die Formulierung: Ich finde diese Sätze zum kotzen.
weil thomas knüwer ja ganz gerne austeilt, bei kritik an ihm selbst aber leicht in den empörten mimosen-modus schaltet, beschimpfe ich thomas knüwer heute mal, auch wenn das etwas unentspannt wirkt, in seinen eigenen worten:
Ich halte Knüwers Blogartikel für unfassbar, erst recht, weil es nicht irgendwelche frei gesprochenen Aussagen sind – sie sind schriftlich festgehalten. Verzeihen Sie die Formulierung: Ich finde diesen Artikel zum kotzen.
oder um es (dann doch lieber) in meinen worten zu sagen: ich finde es schade, dass thimas knüwer lieber kotzt, als argumentiert oder streitet. ich ahne aber woran das liegt, knüwer deutet es bereits selbst an. er findet die aussagen gaucks „unfassbar“. mit anderen worten: er versteht sie nicht.
auch diese worte von joachim gauck wirken auf mich wie platitüden, ich schaffe es aber auch mit gewalt nicht, mich drüber aufzuregen, drüber zu „kotzen“ oder belege dafür zu finden, dass gauck fände, dass das internet die vertfassung aushöhle.
*) der zweite absatz steht in gaucks vorwort, wurde aber nicht direkt von knüwer zitiert. ich fand ihn aber wichtig um den zusammenhang zu erkennen.