wired

felix schwenzel

ich glau­be die wired las ich 1996 zum ersten­mal. da­mals stu­dier­te ich in stutt­gart ar­chi­tek­tur und im stutt­gar­ter bahn­hof konn­te man sie sich für ei­nen apo­the­ken­preis von ich glau­be 20 oder 25 DM kau­fen. das heft war so voll­ge­pfropft mit wer­bung, dass man sich erst durch 10 dop­pel­sei­ten wer­bung kämp­fen muss­te, bis man über­haupt beim in­halts­ver­zeich­nis an­ge­kom­men war.

ich moch­te die wired im­mer sehr. lei­der konn­te ich sie mir we­gen des as­tro­no­mi­schen ki­osk-prei­ses nicht re­gel­mäs­sig kau­fen. wenn ich mich recht er­in­ne­re hat die wired auch schon in der dunk­len web­früh­zeit ihre kom­plet­ten aus­ga­ben on­line ge­stellt. rich­ti­gen le­se­spass mach­te aber nur das heft. on­line wars nur halb so gut, was ne­ben dem mit­tel­mäs­si­gen web­de­sign auch dar­an ge­le­gen ha­ben könn­te, dass man die wired da­mals nicht auf dem klo oder im bett oder im café le­sen konn­te, da com­pu­ter da­mals fast aus­schliess­lich mit klo­bi­gen röh­ren­mo­ni­to­ren ver­bun­den wa­ren.

da­mals war das heft den trends er com­pu­ter und netz­welt je­weils weit vor­aus. in letz­ter zeit he­chelt das blatt auch den trends hin­ter­her, wie alle an­de­ren.

zum bei­spiel der an­geb­li­che „push“-trend. der ti­tel­ge­schich­te vom märz 1997 hat mir da­mals schlaf­lo­se näch­te be­rei­tet, so sehr habe ich über das dort ge­schrie­be­ne nach­ge­dacht.

Sure, we'll al­ways have Web pa­ges. We still have post­cards and te­le­grams, don't we? But the cen­ter of in­ter­ac­ti­ve me­dia - in­cre­asing­ly, the cen­ter of gra­vi­ty of all me­dia - is mo­ving to a post-HTML en­vi­ron­ment, a world way past a Web do­mi­na­ted by the page, bey­ond strea­med au­dio and vi­deo, and fast into a land of push-pull, ac­ti­ve ob­jects, vir­tu­al space, and am­bi­ent broad­cas­ting. You might not want to be­lie­ve us, but a place whe­re you can kiss your Web brow­ser good­bye.

auf ei­ner sehr abs­trak­ten ebe­ne mag wired ir­gend­wie recht ge­habt ha­ben, da der ar­ti­kel sich aber nicht all­zu­sehr mit dem abs­tra­hie­ren auf­hielt, kann man klar sa­gen: wired lag da­mals (und heu­te) kom­plett falsch. die tech­no­lo­gien von de­nen wired da­mals schrob sind alle ver­schwun­den. das web, aber auch alle an­de­ren tech­no­lo­gien die sich des in­ter­nets be­die­nen funk­tio­nie­ren nach wie vor über das an­for­dern von in­hal­ten. selbst das fol­lower-prin­zip hat dar­an nicht viel ge­än­dert.

kei­ne ah­nung ob ich mich da­mit jetzt zu weit aus dem fens­ter leh­ne oder ob die the­se zu steil für mein wis­sen ist, aber so­weit ich weiss, funk­tio­niert die welt ins­ge­samt eher über sog als druck. sog (oder un­ter­druck) ist ein­fach ef­fek­ti­ver als druck.

manch­mal liegt wired auch gold­rich­tig und schreibt ge­nau die trends hoch, die ge­ra­de auf­stei­gen.

aber letzt­end­lich ist das mit dem recht ha­ben oder falsch lie­gen auch egal. wired hat den mut zu schei­tern. the­sen, so steil dass nor­ma­le jour­na­lis­ten sie nicht­mal zu den­ken wa­gen, pack­ten die jour­na­lis­ten von wired aufs ti­tel­blatt. das heft trief­te, zu­min­dest frü­her, vor lei­den­schaft und lust. lust und lei­den­schaft an tech­no­lo­gie, kul­tur und le­sens­wer­tem jour­na­lis­mus. gros­se bil­der, gros­se sto­rys und in­ter­views mit den klügs­ten köp­fen der welt.

und urls die auch nach 8 jah­ren noch funk­tio­nie­ren.


und jetzt soll es eine aus­ga­be wired auf deutsch ge­ben? nur eine? ja nur eine. tho­mas knü­wer, der das eine heft als chef­re­dak­tuer ent­wick­lungs­re­dak­teur ver­ant­wor­ten wird, sagt: „lasst uns doch erst­mal das eine Heft ma­chen und schau­en, ob es den Le­sern ge­fällt?“

lei­den­schaft sieht an­ders aus. die lust ein re­gel­mäs­si­ges, gei­les heft zu ma­chen, mit gros­sen the­men, stei­len the­sen, gross­ar­ti­gen au­toren scheint schon im keim durch das von tho­mas knü­wer sonst im­mer so lei­den­schaft­lich kri­ti­sier­te kis­sen­pup­ser-bü­ro­kra­tie-di­ckicht von gross­ver­la­gen er­stickt zu wer­den. hat­ten wir schon das eine oder an­de­re mal. gru­ner und jahr stell­te nach nur 13 aus­ga­ben den konr@d ein. der ma­na­ger-ma­ga­zin-ver­lag stellt die ec­o­ny (spä­ter brand­eins) nach nur zwei aus­ga­ben ein. con­dé nast deutsch­land fuhr die deut­sche va­ni­ty fair be­reits nach zwei jah­ren ge­gen die wand.

statt sich zu fra­gen wie man ein gross­ar­ti­ges blatt ma­chen kann: schaun mer mal.

aber viel­leicht ist die vor­sicht ja auch be­rech­tigt. ur­ban­de­si­re schrob be­reits 2006 über das ende von konr@d:

Heu­te ma­chen wahr­schein­li­che Web­logs ein sol­ches Ma­ga­zin na­he­zu über­flüs­sig.

und ich muss sa­gen, ich fürch­te da ist viel­leicht so­gar was dran. zu­min­dest die web­logs der wired er­re­gen bei mir mehr auf­merk­sam­keit als das heft selbst. hin und wie­der stösst das ma­ga­zin dis­kus­sio­nen an, die mich dann auch wie­der über blogs er­rei­chen. der ver­such dampf und rauch aus der netz­welt auf pa­pier kon­den­sie­ren zu las­sen, so dass er le­sens­wer­ter als der dampf und rauch dau­er­be­schuss im in­ter­net wird be­nö­tigt schon ei­ni­ges an (jour­na­lis­ti­scher) kön­ner­schaft und lei­den­schaft.

kann man ja mal pro­bie­ren. oder um es mit sa­scha lobo aus­zu­drü­cken:

Um es nicht mit Ade­nau­er zu sa­gen: Was wir jetzt nicht brau­chen, sind kei­ne Ex­pe­ri­men­te.


apro­pos lobo. der ge­hört nicht zum re­dak­ti­ons­team der deut­schen wired. sagt knü­wer. die fra­ge nach pe­ter gla­ser wur­de noch nicht in den faqs ge­stellt. aber der fühlt sich in sei­nen blogs (1, 2, 3) ja auch ganz wohl. an­de­rer­seit hat gla­ser so­wohl bei konr@d, als auch der tem­po kräf­tig mit­ge­mischt — und wür­de ei­ner deut­schen wired si­cher gut tun.

wie sa­scha lobo.

ich bin ja be­ken­nen­der lobo-fan. so ganz all­ge­mein. im spe­zi­el­len mag ich sei­ne ko­lum­ne auf spie­gel on­line. und al­lein die letz­te aus­ga­be sei­ner ko­lum­ne zeigt, dass er in­tel­li­gent und wit­zig ge­nug über die ver­netz­te welt schrei­ben kann um ei­nem ma­ga­zin die nö­ti­ge in­ter­essanz zu ver­lei­hen.

sa­schas neo­lo­gis­men und wort­kom­bi­na­tio­nen wür­de ich ger­ne auch mal in der ba­de­wan­ne le­sen, also auf pa­pier. hier ein paar bei­spie­le aus der ak­tu­el­len ko­lum­ne:

„ver­buz­z­wor­ten“:

Al­ler­dings liegt bei der NEGS die Be­to­nung klar auf E-Ad­mi­nis­tra­ti­on und we­ni­ger auf E-De­mo­cra­cy, wie Di­gi­ta­le De­mo­kra­tie heißt, wenn sie ver­buz­z­wor­tet wird.

„me­di­en­hu­pen“:

Mar­tin Lind­ner - nicht der me­di­en­hu­pen­de FDP-Po­li­ti­ker glei­chen Na­mens, son­dern ei­ner der sach­kun­digs­ten deutsch­spra­chi­gen For­scher zu Netz und di­gi­ta­ler Öf­fent­lich­keit aus Frei­sing - schreibt in dem kos­ten­los down­load­ba­ren Buch Re­boot_D - Di­gi­ta­le De­mo­kra­tie.

aus­ser­dem be­nutz­te sa­scha die schö­nen wor­te „hin­terher­for­schen“ und „un­ter­kom­mu­ni­zie­ren“ und das lobo-zi­tat oben stammt eben­falls von die­ser wo­che.

und was sa­scha lobo auch kann: jede ver­damm­te wo­che ei­nen text ab­lie­fern der was taugt, nicht nur fer­tig wird, son­dern auch noch tref­fend, auf den punkt und ein biss­chen wit­zig ist. nicht mal ei­nen text schrei­ben und dann mal schaun. son­dern wo­che für wo­che. auf gleich­blei­bend ho­hem ni­veau.

und wenn der spie­gel es schaf­fen wür­de nicht nur sa­scha lobo dazu zu brin­gen jede wo­che (alle zwei oder drei wo­chen wür­de mir auch rei­chen), son­dern auch pe­ter gla­ser, mal­te wel­ding, don dah­l­mann, chris­toph kap­pes oder det­lef bor­chers schrei­ben zu las­sen, wozu dann noch ne deut­sche pa­pier­aus­ga­be der wired?

ach ja. fürs klo. und die ba­de­wan­ne. und zum ex­pe­riemn­tie­ren. und viel­licht klappt das ja noch mit der lei­den­schaft. viel­leicht auch ohne die bü­ro­kra­ti­schen kis­sen­pup­ser, re­chen­schie­ber, lei­den­schafts­brem­ser und me­di­en­hu­pen von con­dé nast. lei­den­schaft und ge­lin­gen (und nicht all­zu­viel pa­thos und ver­buz­zwor­tung) wünsch ix tho­mas knü­wer auf je­den fall.


[nach­trag 17.06.2011]
jür­gen viel­mei­er hat sich was aus­ge­dacht:

“Wired” ist ein Ma­ga­zin, das der Ver­le­ger Con­dé Nast im Ja­nu­ar 1993 zum ers­ten Mal auf den US-Markt brach­te. Da­mals war das In­ter­net mit dem World Wide Web ge­ra­de kom­mer­zi­ell ge­wor­den und die Welt war mit­ten­drin im In­ter­net- und PC-Boom.

so­wohl der ers­te, als auch der zwei­te satz sind na­tür­lich schwach­sinn. der zwei­te aus sprach­äs­the­ti­schen grün­den, der ers­te aus in­halt­li­chen: con­dé nast hat wired 1993 nicht „auf den markt ge­bracht“, son­dern con­dé nast hat wired 1998 ge­kauft. ge­grün­det wur­de wired von ei­ner grup­pe um lou­is ros­set­to und jane met­cal­fe, die spä­ter als „wired ven­tures“ be­kannt wur­de (quel­le, dort ist auch ein se­hens­wer­ter film zur ge­schich­te von wired ein­ge­bet­tet).

[ge­nau­so­we­nig hat 2004 üb­ri­gens on­line­kos­ten.de ba­sic­thin­king.de auf den markt ge­bracht.]

[11:41 uhr: jür­gen viel­mei­er hat die con­dé-nast-auf-den-markt-bring-fan­ta­sie kor­ri­giert.]


[nach­trag 17.06.2011, 10:37]
ich höre lei­se kla­gen, bei mei­ner au­toren­lis­te nicht an frau­en ge­dacht zu ha­ben. was ich tat­säch­lich un­er­hört fin­de: dass mir ges­tern abend nicht kat­rin pas­sig als au­torin ein­ge­fal­len ist. dan­ke für die er­in­ne­rung. kat­rin pas­sig ge­hört na­tür­lich oben in die lis­te und könn­te die wired.de auch al­lei­ne fül­len (von der in­ter­essanz her).


de­sign kann so er­fri­schend sein

felix schwenzel


gibts für so­was auch wer­be­blo­cker?

felix schwenzel

(im­mer­hin kein flash)


ix im ra­dio, wir­res.net emp­feh­len

felix schwenzel

mor­gen früh bin ix so von 11 bis 12 im ra­dio, bzw. im funk­haus und plau­de­re laut ra­dio „über die deut­sche Blogo­sphä­re, über Jour­na­lis­mus und Leis­tungs­schutz­recht und dar­über, war­um das In­ter­net Scheis­se ist.“


ges­tern be­kam ich vom ra­dio ein paar vor­be­rei­tungs­fra­gen ge­schickt, un­ter an­de­rem „nach ei­nem be­son­ders ge­lun­ge­nem, re­so­nanz­star­ken, kon­tro­ver­sem oder auch miß­lun­ge­nem Ein­trag/The­ma im Blog“ — und ob ich viel­leicht was vor­le­sen woll­te. aus den letz­ten jah­ren fäll mir par­tout nichts vor­les­ba­res ein, ein paar äl­te­re ge­schich­ten die ich auf frü­he­ren le­sun­gen mal vor­las, sind glau­be ich im­mer noch les­abr. die ber­nie-ge­schich­te von 2003 zum bei­spiel, oder sping­bär. ir­gend­wie wit­zig find ich auch im­mer noch haa­re oder den lie­fer­wa­gen­witz. den witz die­ses ein­trags ver­ste­he ich selbst nicht mehr.

und ge­lun­ge­ne oder miss­lun­ge­ne ein­trä­ge? am re­so­nanz­stärks­ten sind im­mer läs­ter­tex­te (rants), die aber lei­der meist nur aus der si­tua­ti­on her­aus funk­tio­nie­ren und al­les an­de­re als zeit­los sind. schrö­dern, ge­hei­mes bud­get in dan­ger, vo­da­fone rohr­kre­pie­rer 2.0 oder kon­troll­freaks wa­ren ziem­lich re­so­nanz­stark — sind aber nur be­dingt ge­lun­gen. am re­so­nanz­stärks­ten (und ge­lungs­tens) in letz­ter zeit war hier auf wir­res.net aber lei­der ein rant von sa­scha lobo. viel­leicht soll­te ich den vor­le­sen.


wir­res kann man jetzt auch bei face­book emp­feh­len, nicht mit ei­nem klick wie sonst über­all, son­dern mit zwei. der face­book-but­ton lädt sich näm­lich erst nach ei­nem klick auf „emp­feh­len“ (un­ten).


[nach­trag 11.06.2011, 13:29]
hier er­scheint ver­mut­lich bald die auf­zeich­nung der ein­stün­di­gen, un­ter­bre­chungs­frei­en sen­dung.

(mp3-di­rekt­link. pod­cast-rss-feed zur sen­dung on­line talk.)


pres­se­mit­tei­lungs­dienst2

felix schwenzel

turi2 be­rich­tet (bzw. fasst eine pres­se­mit­tei­lung zu­sam­men):

Vo­da­fone star­tet Mi­cro-Pay­ment-Dienst "Vo­da­fone Mo­bi­les Be­zah­len" und will ge­zielt Ver­le­ger als Kun­den ge­win­nen.

als ich im ja­nu­ar 2010 mal was über mi­cro­pay­ments schrob, und mich dar­über be­klag­te, dass es kein „ein­heit­li­ches zah­lungs­sys­tem gäbe, mit dem man be­quem kleinst­sum­men zah­len könn­te“, wie­sen mich ein an­ony­mer kom­men­ta­tor und eine mit­ar­bei­te­rin von vo­da­fone dar­auf hin, dass vo­da­fone „seit je­her mo­bi­les Be­zah­len, das so­ge­nann­te Mi­cro­pay­ment“ an­bie­te, un­ter an­de­rem ein pro­dukt na­mens „Vo­da­fone Mo­bi­les-Be­zah­len“.

dass turi2 den „start“ zur vo­da­fone-pres­se­mit­tei­lung hin­zu­dich­tet wun­dert mich nicht, wohl aber war­um vo­da­fone so er­folg­los mit sei­nem „seit je­her“ exis­tie­ren­den sys­tem ist. hat je­mand schon­mal eine web­sei­te oder ap­pli­ka­ti­on ge­se­hen bei der man mi­cro­pay­ments per vo­da­fone han­dy tä­ti­gen konn­te? ich nicht, aber ich ken­ne mich in der arsch-, tit­ten- und lü­gen­ver­lags­welt von sprin­ger und bur­da auch nicht so gut aus.

und war­um sagt vo­da­fone nicht, was der mi­cro­pay­ment-spass den an­bie­ter kos­tet? ach­so. bei vo­da­fone re­det man nicht so ger­ne über prei­se.


„snoop“

felix schwenzel


via, via, via

felix schwenzel

über ei­nen tweet von fré­dé­ric va­lin bin ix auf die­ses sehr le­sens­wer­te in­ter­view mit clau­di­us seidl und ste­fan wil­le­ke im „jour­na­list“ ge­stos­sen. ei­gent­lich ging es um den sinn und un­sinn des hen­ri-nan­nen-prei­ses und um den spie­gel und um re­por­ta­gen und so jour­na­lis­ti­sches zeug eben.

im in­ter­view dann ein link (lo­bens­wert!) auf eine äl­te­re und mit dem kisch-preis aus­ge­zeich­ne­te re­por­ta­ge von ste­fan wil­le­ke, herr mo holt die fa­brik.

in der wirk­lich aus­ge­zeich­ne­ten re­por­ta­ge geht um es eine ko­ke­rei die nach acht jah­ren aus­ser be­trieb ge­nom­men wur­de und kom­plett nach chi­na ver­kauft wur­de. im wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel über die ko­ke­rei kai­ser­stuhl stand auch ein hin­weis dar­auf, dass es über den ab­bau nicht nur wil­le­kes re­por­ta­ge, son­dern auch eine fern­seh-do­ku­men­ta­ti­on gäbe.

was ich al­ler­dings nicht fin­den konn­te: eine do­ku­men­ta­ti­on oder re­por­ta­ge über die ko­ke­rei die jetzt in chi­na koks her­stellt.


plu­ra­lis jour­na­lis­tis

felix schwenzel

aus un­er­find­li­chen grün­den mö­gen jour­na­lis­ten nicht das wort „ich“ be­nut­zen. faz-jour­na­lis­ten bla­sen ihr ich oft auf, in­dem sie statt „sag­te mir“ die va­ri­an­te „sag­te ge­gen­über die­ser zei­tung“ wäh­len. das soll sich wohl pro­fes­sio­nell und ob­jek­tiv an­hö­ren.

man­che jour­na­lis­ten (oder chef­re­dak­teu­re) mei­nen, dass ein „ich“ un­schick­lich, ein „wir“ aber voll OK sei. ich fin­de es hört sich vor al­lem über­heb­lich und ar­ro­gant an. aber viel­leicht ist ja auch ge­nau das die in­ten­ti­on. oder das „wir“ soll zum aus­druck brin­gen, dass der ar­ti­kel kei­ne ein­zel­leis­tung, son­dern eine team­leis­tung ist. so oder so, das jour­na­lis­ten-„wir“ wirkt ge­küns­telt und al­bern.

rai­ner ru­the hat dem jour­na­lis­ten-wir jetzt auch noch eine po­ly­ga­mie-kom­po­nen­te hin­zu­ge­fügt. im au­to­teil des ta­ges­spie­gels am sams­tag schrob er:

Das Ge­päck­raum­ab­deck­rol­lo schnappt auf Hand­druck mit Ge­tö­se nach hin­ten. Der Aus­bau der Rol­lo­kas­set­te ist nichts für zar­te Frau­en­hän­de. Wir ha­ben es mit un­se­rer Part­ne­rin aus­pro­biert.

das hört sich so an, als habe die gan­ze re­dak­ti­on „es“ mit sei­ner „part­ne­rin“ aus­pro­biert — und gleich­zei­tig scheint auch die gan­ze re­dak­ti­on mit ru­thes part­ne­rin ver­part­nert zu sein. was für ein ab­sur­der, trau­ri­ger satz: „Wir ha­ben es mit un­se­rer Part­ne­rin aus­pro­biert.“

ab­ge­se­hen da­von ist „part­ne­rin“ na­tür­lich auch so ein wort. mei­ne „part­ne­rin“ haut mir auf den kopf, wenn ich das wort im zu­sam­men­hang mit ihr ver­wen­de. sie sagt, sie sei mei­ne frau — auch als wir noch nicht ver­hei­ra­tet wa­ren. und ich muss ihr zu­ge­ste­hen, sie hat recht.

wenn man sich das wort „part­ne­rin“ auf der zun­ge zer­ge­hen lässt, be­merkt man, dass es ei­nen ähn­li­chen nach­ge­schmack wie das wort „ge­schlechts­ver­kehr“ hat — es ist ir­gend­wie kor­rekt, aber eben auch ziem­lich da­ne­ben.

was ich mich noch fra­ge, mein­te rai­ner ru­the ei­gent­lich fol­gen­des?

Der Aus­bau der Rol­lo­kas­set­te ist nichts für mo­to­risch Min­der­be­mit­tel­te. Ich habe es mit mei­ner Frau aus­pro­biert. Sie hats nicht ge­schnallt.


key­note sa­rah la­cy auf der next11

felix schwenzel

vor 11 ta­gen schrob ix über sa­rah la­cys vor­trag auf der next11:

der letz­te vor­trag von der hoch­schwan­ge­ren sa­rah lacy war zu­erst we­gen ei­ner über­do­sis pat­hos­eu­pho­rie und grund­lo­sem lä­cheln schwer ge­wöh­nungs­be­dürf­tig, stell­te sich aber dann im ver­lauf der 20 mi­nu­ten vor­trag als ei­nes, wenn nicht das high­light der next her­aus. sa­rah lacy be­rich­te­te über ihre rei­se und ihre er­fah­run­gen mit start­ups und un­ter­neh­men in den so­ge­nann­ten ent­wick­lungs­län­dern. und das was sie er­zähl­te war ei­ner­seits ex­trem span­nend, an­de­rer­seits sehr rüh­rend aber vor al­lem liess es nur ei­nen schluss zu (den sa­rah lacy so nie aus­drü­cken wür­de): wir im wes­ten sind so voll mit über­heb­lich­keit und ge­fühl­ter über­le­gen­heit, dass wir blind und un­fä­hig sind, die wah­ren pro­ble­me, aber auch die gross­ar­ti­gen­kei­ten und un­ge­heu­ren po­ten­zia­le in den ent­wick­lungs­län­dern zu er­ken­nen. ihr vor­trag hat­te ei­nen sehr op­ti­mis­ti­schen bei­geschmack und war völ­lig frei von der üb­li­chen shock-and-awe-stra­te­gie, die man sonst hört, wenn von der künf­ti­gen wirt­schaft­li­chen über­le­gen­heit der (noch) ent­wick­lungs­län­der wie chi­na oder in­di­en oder di­ver­sen afri­ka­ni­schen staa­ten ge­spro­chen wird. ein biss­chen zu­viel eu­pho­rie — aber ex­trem in­spi­rie­rend.

der vor­trag ist jetzt als vi­deo on­line an­zu­se­hen (38"). [via]


gu­te vor­trä­ge (oet­ting@s&f, les­sig@eG8)

felix schwenzel

kürz­lich auf der next11, oder ge­nau­er, nach der next11, hab ich kurz mit nico lum­ma ge­spro­chen der mir er­zähl­te, dass mar­tin oet­ting bei scholz und freun­de ei­nen su­per vor­trag ge­hal­ten habe. und dass er die­se en­er­gie und qu­al­tät von oet­tings vor­trag auf der next11 ein biss­chen ver­misst habe (zu­sam­men­ge­fasst in mei­nen wor­ten). klaus kus­anow­sky hat mir jetzt die­sen ar­ti­kel vom post­dra­ma­ti­ker in den rea­der geshared und so konn­te ich mir den vor­trag von mar­tin oet­ting von dem nico lum­ma so ge­schwärmt hat­te an­se­hen.

das war ein wirk­lich gu­ter vor­trag, mit lau­ter rich­ti­gen ge­dan­ken. ei­gent­lich sind die din­ge von de­nen oet­ting spricht al­les bin­sen­weis­hei­ten, bzw. be­ob­ach­tun­gen und schluss­fol­ge­run­gen, die je­der der sich mit kom­mu­ni­ka­ti­on (oder mar­ke­ting) be­schäf­tigt auch selbst be­ob­ach­tet ha­ben soll­te. aber of­fen­bar be­steht in der bran­che noch ei­ni­ges an nach­hol­be­darf. und, zu­ge­ge­ben, oet­ting kann die­se din­ge wirk­lich ein­dring­lich be­schrei­ben und wun­der­bar her­lei­ten.

man könn­te oet­tings vor­trag ganz kurz zu­sam­men­fas­sen: „in sa­chen kom­mu­ni­ka­ti­on, mar­ke­ting und jour­na­lis­mus än­dert sich al­les. wirk­lich al­les. die­ser wan­del ist zer­stö­re­risch, bie­tet aber auch un­ge­heu­re chan­cen.“ nur wür­de die­se zu­sam­men­fas­sung oet­tings vor­trag nicht ge­recht wer­den, ge­nau­so wie die zu­sam­men­fas­sung „man ver­liebt sich in nut­te“ „pret­ty wo­man“ nicht ge­recht wer­den wür­de. also emp­feh­le ich den film an­zu­se­hen (den von oet­ting, nicht pret­ty wo­man).

[nach­trag 29.05.2011]
ste­fan schulz fand oet­tings vor­trag nicht so gut. und er­klärt auch ein­leuch­tend war­um.


eben­so se­hens­wert ist law­rence les­sings key­note vom eG8-gip­fel. auch (ei­gent­lich) nichts neu­es, aber — wie im­mer — bril­li­ant von les­sig aus­for­mu­liert und zu­ge­spitzt. kurz zu­sam­men­ge­fasst hat dirk von geh­len die key­note, al­ler­dings nur ei­nen aspekt, näm­lich dass wir (die im in­ter­net le­ben) den ant­wor­ten die die re­gie­run­gen in sa­chen in­ter­net ge­ben nicht trau­en. aus vie­len grün­den, aber auch — und vor al­lem — we­gen der un­fass­ba­ren in­kom­pe­tenz vie­ler po­li­ti­ker in die­sem feld, die ihre kom­pe­tenz schlim­mer wei­se als was­ser­trä­ger von lob­by­is­ten der gros­sen in­ter­es­sens­ver­bän­de zu ver­de­cken ver­su­chen. les­sig zeigt das, geh­len an­hand ei­nes bei­spiels auch.

ein wei­te­rer wich­ti­ger aspekt aus les­sigs rede, den dirk von geh­len aus­ge­las­sen hat, dem john­ny haeus­ler aber ei­nen ei­ge­nen ar­ti­kel ge­wid­met hat, lau­tet: das in­ter­net er­laubt es aus­sen­sei­tern oder ge­schei­ter­ten exis­ten­zen, din­ge zu er­fin­den und zu ver­mark­ten, die die herr­schen­den struk­tu­ren un­ter­mi­nie­ren („dis­rup­ti­on“). bei­spie­le: sky­pe, the pi­ra­te bay, net­flix, goog­le, ebay, craigs­list und so wei­ter und so fort.

auf mei­ner le­se­lis­te zum the­ma eG8-gip­fel ste­hen noch kai bier­mann und chris­ti­an stö­cker. ich gehe stark da­von aus, dass bei­de tex­te sehr le­sens­wert sind, schie­be das le­sen aber auf, weil mich die­se the­men un­fass­bar frus­trie­ren. und noch schlim­mer: die­je­ni­gen die sol­che tex­te le­sen soll­ten le­sen sie nicht. sie be­wir­ken nichts, aus­ser na­sen wie mich in ih­ren über­zeu­gun­gen zu be­stär­ken. an­de­rer­seits ist das ja auch was.


nichts des­to trotz, frust bei­sei­te, die wich­tigs­ten eck­punk­te von dem was der­zeit falsch läuft, das was wah­re agen­da der G8 ist und wie sie statt­des­sen lau­ten soll­te, hat law­rence les­sig in die­sem vi­deo auf 3 mi­nu­ten zu­sam­men­ge­brut­zelt und zu­ge­spitzt. das vi­deo ist ein gu­ter ein­stieg für (streit-) ge­sprä­che zwi­schen di­gi­ta­len ein­woh­nern und di­gi­ta­len be­su­chern.


[nach­trag 29.05.2011]
eben ge­merkt, dass die über­schrift „eG8“ nicht so pas­send war und ge­än­dert zu „gute vor­trä­ge (oet­ting@s&f, les­sig@eG8)“. passt auch nicht, aber bes­ser.


1984

felix schwenzel

die­ses vi­deo ist auf sehr vie­len ebe­nen sehr sehr wit­zig. ein­mal das schwei­zer­deutsch. dann die fri­su­ren und dann der rech­ner, der etwa ein hun­ders­tel oder tau­sends­tel der re­chen­leis­tung ei­ner mo­der­nen ta­schen­uhr (aka „han­dy“) hat und trotz­dem da­mals als „schnell“ galt. ich glaub der preis war auch wit­zig, aber mei­ne fremd­spra­chen­kennt­nis­se rei­chen nicht aus um den zu ver­ste­hen.

und den screen­shot mit der qua­dra­ti­schen papp­na­se war zu­fall. echt. [via]


mein blei­ben­der re­spekt für ga­brie­le fi­scher

felix schwenzel

ich habe ja ge­ra­de ge­schrie­ben, dass die brand­eins droht mei­nen re­spekt zu ver­lie­ren. prä­si­zer wäre es viel­leicht zu sa­gen, dass ich mehr und mehr das ge­fühl be­kom­me, dass mei­ne an­sprü­che an das heft nicht mehr so er­füllt wer­den wie frü­her. und dazu muss ich sa­gen, dass ich das heft be­reits las, als es noch „ec­o­ny“ hiess und dass ich es, seit es brand­eins heisst, abon­niert habe. mir ge­fiel im­mer, dass die brand­eins the­men ge­gen den strich bürs­te­te und stets in der lage war mich zu über­ra­schen. mit fri­schen an­sich­ten, bis­her un­ge­hör­ten und un­ge­le­se­nen ge­dan­ken oder fak­ten und mit ho­her jour­na­lis­ti­scher qua­li­tät. al­lein die the­men­wahl war hin und wie­der in der lage mich zu eu­pho­ri­sie­ren.

die­ser wow-ef­fekt hat in den letz­ten jah­ren nach­ge­las­sen. aus­ser­dem mei­ne ich hin und wie­der, dass die qua­li­tät ver­schie­de­ner ar­ti­kel zu wün­schen üb­rig lässt. man kann mein ge­mä­kel hier, glau­be ich, am schlag­wort „brand­eins“ ganz gut nach­voll­zie­hen.

vor der brand­eins-chef­re­dak­teu­rin ga­brie­le fi­scher schwin­det mein re­spekt al­ler­dings nicht. jede email die ich ihr schrob, ob lob oder ge­nör­gel, be­ant­wor­te­te sie stets ge­dul­dig und aus­führ­lich. das ist seit be­stimmt 10 jah­ren so. glaub ich.

am mon­tag schrieb ich ga­brie­le fi­scher mal wie­der eine email, die­mal um nach­zu­fra­gen, was am vor­wurf von „Karl Gue­va­ra“, der fol­gen­den kom­men­tar bei mir hin­ter­liess, dran sei (und sie ne­ben­bei auf mei­ne kri­tik an tho­mas ram­ges jüngs­ten ar­ti­kel auf­merk­sam zu ma­chen):

Mein ho­her Re­spekt für die Brand­Eins ging schon ver­lo­ren, als ich mit­krieg­te, wie ein­fach es für (die ja oh­ne­hin ge­ra­de we­gen ih­rer su­per Ar­beit für Face­book und Mi­cro­soft in den Me­di­en be­find­li­chen) Jungs von BM [Bur­son-Mar­stel­ler] es war, ei­nen Ar­ti­kel im Auf­trag von Mc­Do­nald’s im Heft zu plat­zie­ren.  
 
Man muss sich nicht dar­über wun­dern, dass so et­was pas­siert - ver­trau­ens­för­dernd ist es je­den­falls nicht ge­ra­de.

[links und über­set­zung von „BM“ von mir hin­zu­ge­fügt]

mir kam das ein biss­chen über­trie­ben vor. war­um soll­te die brand­eins nicht mit PR-fuz­zis re­den, so­lan­ge die ar­ti­kel die aus sol­chen ge­sprä­chen ent­ste­hen un­ab­hän­gig und nach or­dent­li­chen jour­na­lis­ti­schen grund­sät­zen ent­ste­hen? was soll schlecht sein an an­re­gun­gen oder in­put der von PR-agen­tu­ren, le­sern, fir­men kommt, so­lan­ge das re­sul­tat re­dak­tio­nell un­ab­hän­gig ist? ei­gent­lich ein no-brai­ner, dar­an, dass die brand­eins jour­na­lis­ti­schen grund­sät­zen folgt, hat­te ich ei­gent­lich nie ei­nen zwei­fel. ehr­lich­ge­sagt, fand ich den ar­ti­kel zu mc­do­nalds so­gar ziem­lich gut. auch wenn er po­si­tiv war, rei­ne PR war das nicht.

ich habe trotz­dem mal nach­ge­fragt. ga­brie­le fi­schers ant­wort, die sie mir zu ver­öf­fent­li­chen er­laubt hat und die in ei­nem pri­va­ten email-aus­tausch fiel, lau­tet:

Sie ha­ben völ­lig Recht: Wir re­den mit ei­ner Men­ge Men­schen, auch mit PR-Leu­ten und sam­meln da­bei Ideen, Ge­schich­ten, Hin­wei­se, die sich ir­gend­wann zu ei­nem The­ma ver­dich­ten. Oder auch nicht.

Aber egal ob der Tipp von ei­nem Le­ser, ei­nem Kun­den, ei­nem Jour­na­lis­ten oder ei­nem PR-Mann kommt: mehr als "das könn­te eine Ge­schich­te für Sie sein" pas­siert da nicht. Ob es eine Ge­schich­te ist, ob sie - wie die Mc­Do­nalds-Ge­schich­te sehr gut in ei­nen Schwer­punkt passt oder auch eine Ent­wick­lung be­schreibt, die uns re­le­vant er­scheint - all das klä­ren wir un­ter uns, ohne Zu­tun des Tipp­ge­bers. Und wenn wir dann ent­schie­den ha­ben, dass das eine Ge­schich­te ist, müs­sen wir zwar bis­wei­len auf die Hil­fe der PR-Agen­tur
zu­rück­grei­fen, wenn es um Ter­mi­ne geht (das ist nun mal, wo­für sie von der Fir­ma be­zahlt wer­den): Aber ei­nen Ein­fluss dar­auf, WEN wir spre­chen wol­len und zu wel­chem The­ma ha­ben sie nicht; und wir ma­chen auch grund­sätz­lich kei­ne Fir­men­ge­schich­ten, wenn wir nicht auch mit von uns aus­ge­wähl­ten Leu­ten in der Fir­ma spre­chen kön­nen, die nicht von der Agen­tur vor­be­rei­tet wer­den.

Dass wir grund­sätz­lich kei­ne Tex­te ab­stim­men (wohl aber Zi­ta­te, und zwar mit und ohne PR-Agen­tur) und auch kei­nen Text vor Druck­le­gung aus der Hand ge­ben, ver­steht sich von selbst. Und dass wir PR-Ma­te­ri­al über­näh­men wäre ein Vor­wurf, den ich gern kon­kre­ti­siert hät­te - denn wenn es so wäre, gäbe es wie­der­um Ge­sprächs­be­darf (mit dem Au­tor und der Do­ku­men­ta­ti­on).

Und ge­nau so war es auch im Fall BM: der PR-Mann hat­te kei­ne Ah­nung, wel­chen Schwer­punkt wir plan­ten (Mit­te) und er­zähl­te Tho­mas [Ram­ge], wie sich Mc­Do­nalds zu dre­hen ver­sucht und wie er­folg­reich sie mit ih­rer neu­en Stra­te­gie sind: Tho­mas hat das dann in die Re­dak­ti­ons­kon­fe­renz ein­ge­bracht und 10 (nicht von Mc­Do­nalds be­zahl­te) Jour­na­lis­ten ha­ben dis­ku­tiert, ob das eine Ge­schich­te für den Schwer­punkt sein könn­te.

ich hab ja kei­ne ah­nung wie es an­de­ren le­ser­brief­schrei­bern an die brand­eins so geht, aber egal wie naiv, pam­pig oder ze­ternd mei­ne emails an ga­brie­le fi­scher wa­ren, sie hat im­mer ge­dul­dig ge­ant­wor­tet und klar si­gna­li­siert, dass sie durch­aus be­reit ist um­zu­den­ken, nach­zu­den­ken oder auch din­ge zu än­dern. so war das 2004, als die brand­eins ihr ar­chiv ver­schloss und nur abon­nen­ten zu­gäng­lich mach­te (was auch als abon­nent ziem­lich um­ständ­lich war). mein ge­me­cker und das von vie­len an­de­ren führ­te letzt­end­lich dazu, dass die brand­eins um­dach­te und ihr ar­chiv wie­der öff­ne­te — und zwar kom­plett, wenn auch je­weils mit ei­ner aus­ga­be ver­spä­tung.

busi­ness-fuz­zi-sprech: „Dia­log und Zu­hö­ren ge­hö­ren zu den ele­men­ta­ren Key-Is­sues im So­cial Web.“ (work­shop um re­den und zu­hö­ren zu ler­nen nur 1550 euro plus mehr­wert­steu­er)

die­se fä­hig­keit zum um­den­ken, din­ge zu über­den­ken, bes­ser oder schö­ner zu ma­chen per­so­ni­fi­ziert für mich ga­brie­le fi­scher. hört sich pa­the­tisch an, ba­siert aber auf mei­nen jah­re­lan­gen er­fah­run­gen. be­reits zu zei­ten als nie­mand von so­zia­len me­di­en sprach und nur eine hand­voll be­klopp­ter ins in­ter­net schrob, be­ant­wor­te­te ga­brie­le fi­scher ge­dul­dig und of­fen le­ser­brie­fe (mei­ne zu­min­dest). ohne je­mals mit ei­nem so­cial-me­dia-be­ra­ter oder re­pu­ta­ti­on-ma­na­ger ge­spro­chen zu ha­ben (glaub ich. si­cher).

was ich ei­gent­lich sa­gen will: die­ses ding mit der „kon­struk­ti­ven kri­tik“ funk­tio­niert. und zwar im sin­ne von „wenn sie gute ar­gu­men­te ha­ben, las­sen sie uns drü­ber re­den“. und des­halb ver­lie­re ich mei­nen re­spekt vor ga­brie­le fi­scher nicht so schnell und das mit der brand­eins und mir wird auch wie­der.


mein schwin­den­der re­spekt vor der brand­eins

felix schwenzel

dirk von geh­len:

Die ak­tu­el­le Aus­ga­be der Zeit­schrift brand eins hat sich das The­ma “Re­spekt” ge­ge­ben und be­han­delt un­ter die­sem Dach auch die Fra­ge des geis­ti­gen Ei­gen­tums. Der Text “Ge­klaut bleibt ge­klaut” von Tho­mas Ram­ge ist on­line nicht ver­füg­bar. Im Heft trägt er den Un­ter­ti­tel “Mu­sik, Fil­me – und jetzt Bü­cher: Im In­ter­net gilt geis­ti­ges Ei­gen­tum we­nig. Au­toren und Ver­la­ge be­gin­nen sich zu weh­ren. Mit gu­ten ju­ris­ti­schen und öko­no­mi­schen Ar­gu­men­ten”
In dem Text, der sich selbst als “kur­ze Ge­schich­te der On­line-Pi­ra­te­rie” be­schreibt, kom­men Ver­lags­ver­tre­ter eben­so zu Wort wie zum Bei­spiel Phil­ipp Otto von iRights.info und Ro­bin Mey­er-Lucht von car­ta.info.

Trotz­dem hin­ter­lässt er mich rat­los. [quel­le]

mich macht der brand­eins-text ein biss­chen wü­tend. nicht weil er ein­deu­tig ten­den­zi­ös ge­schrie­ben wur­de, son­dern weil er so schlecht ge­schrie­ben ist und vor lo­gi­schen fehl­schlüs­sen nur so trotzt (sie­he wei­ter un­ten).

äus­ser­lich gibt sich der text jour­na­lis­tisch ein­wand­frei. alle re­le­van­ten sei­ten wer­den ge­hört und zi­tiert, wer­tun­gen wer­den vor­nehm­lich in zi­ta­ten aus­ge­spro­chen und auf den ers­ten blick wirkt es, als sei­en alle wich­ti­gen aspek­te zum the­ma zu­min­dest ein­mal kurz und re­la­tiv ob­jek­tiv an­ge­leuch­tet wor­den.

ram­ge hat aber so vie­le aspek­te und ge­dan­ken der dis­kus­si­on um „geis­ti­ges ei­gen­tum“ und „raub­ko­pie­ren“ aus­ge­las­sen, dass man sich un­wei­ger­lich fragt: ist der so blöd oder steckt da kal­kül da­hin­ter? bei­des wäre är­ger­lich.

zum the­ma flattr, zi­tiert ram­ge den „vor­wärts“-re­dak­teur kars­ten wenz­laff, pro­fi­tier­ten vor al­lem die­je­ni­gen, „die po­pu­lis­tisch po­la­ri­sie­ren“. kein wort über tim pritl­ove. die flattr-er­fah­run­gen der taz wer­den nur am ran­de er­wähnt.

kein wort zum bra­si­lia­ni­schen au­tor paul coel­ho, der „raub­ko­pien“ sei­ner ei­ge­nen wer­ke ins in­ter­net stellt und da­mit nach ei­ge­nen wor­ten mehr bü­cher ver­kauft.

kein wort dazu, was au­toren wie neil gai­man zur the­ma­tik sa­gen.

kei­ne er­wäh­nung von wis­sen­schaft­li­chen er­kennt­nis­sen, die na­he­le­gen, dass die ab­we­sen­heit von ur­he­ber­rech­ten durch­aus zu ei­nem blü­hen­den ver­lags­we­sen füh­ren kann.

kei­ne er­wäh­nung da­von, dass mo­der­ne „wis­sens­ar­bei­ter“, wie ram­ge durch­ge­hend all die­je­ni­gen nennt die von ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen ge­schä­digt wer­den, auf den schul­tern von gi­gan­ten (und zwer­gen) ste­hen und de­ren er­kenn­ti­nis­se na­tür­lich auch kos­ten­los nut­zen.

kei­ne er­wäh­nung, nicht mal an­satz­wei­se, von der re­mix-feind­lich­keit — und da­mit auch kul­tur-feind­lich­keit — des mo­der­nen ur­he­ber­rechts, bzw. das man selbst ar­ri­vier­te wis­sens­ar­bei­ter künst­ler als „ko­pis­ten“ be­zeich­nen müss­te, wenn man sich mit der ma­te­rie ein­ge­hend be­schäf­tigt.

das al­les ist des­halb är­ger­lich, weil ich lieb­los zu­sam­men­ge­flansch­te und ten­den­ziö­se müll-ar­ti­kel zum ur­he­ber­recht über­all le­sen und se­hen kann, von der brand­eins aber ei­nen ti­cken mehr er­war­te. das so vie­le gute ar­gu­men­te oder gute grün­de zur dif­fe­ren­zie­rung in ram­ges ar­ti­kel ein­fach aus­ge­blen­det wer­den ist nicht mal das är­ger­lichs­te. är­ger­lich ist, dass die ar­gu­men­te für das klas­si­sche ur­he­ber­recht die der ar­ti­kel bringt so schwach und so aus­ge­lutscht sind. das mag dar­an lie­gen, dass die­se ar­gu­men­te vor­nehm­lich von der ver­lags­lei­te­rin des cam­pus-ver­la­ges kom­men, die na­tür­lich kei­nen spass dar­an hat, über al­ter­na­ti­ve, neue oder in­no­va­ti­ve ge­schäft­mo­del­le oder mo­der­ne, zeit­ge­mäs­se for­men des ur­he­ber­rechts nach­zu­den­ken. für sie hört bei der durch­set­zung von ur­he­ber­rech­ten der spass auf, „spä­tes­tens wenn ein Ge­schäfts­mo­dell da­hin­ter­steht“. klar. wer ein pferd nach dem auto be­fragt, be­kommt vor al­lem ar­gu­men­te für kut­schen zu hö­ren.

zi­tat von an­net­te an­ton, aus dem letz­ten ab­satz von ram­ges ar­ti­kel, qua­si das schluss­wort:

Selbst wenn die­se Be­trei­ber und Nut­zer von Tausch­bör­sen hun­dert­mal be­haup­ten, sie hät­ten gro­ße Hoch­ach­tung vor der krea­ti­ven Leis­tung der Au­toren.

„Re­spekt drü­cke ich aus, in­dem ich für eine Leis­tung be­zah­le. Al­les an­de­re ist däm­li­ches Ge­schwätz.“

das ist äus­serst befau­er­lich, denn so kann frau an­ton we­der künst­ler wie pi­cas­so, ru­bens, mi­chel­an­ge­lo oder ho­mer „re­spek­tie­ren“. de­ren leis­tung kann sie nun mal nicht be­zah­len. auch der re­spekt den tho­mas ram­ge frau an­ton oder phil­lipp otto oder ro­bin mey­er-lucht oder jeff jar­vis ent­ge­gen­bringt muss mi­ni­mal sein. denn be­zahlt hat der sie für ihre state­ments si­cher nicht.

auch ich ver­lie­re lang­sam aber si­cher mei­nen re­spekt ge­gen­über der brand­eins. nicht weil ich in ihr mei­nun­gen lese, die nicht mit mei­nen über­ein­stim­men, son­dern weil die­se ar­ti­kel zu­neh­mend oft hand­werk­lich mi­se­ra­bel ge­macht sind (sie­he auch slaven ma­ri­no­vic über goog­le).

in drei bis vier wo­chen wird tho­mas ram­ges text kos­ten­los ver­füg­bar auf brand­eins.de ste­hen. dann wird aus ei­nem schlech­ten text (nach an­net­te an­tons lo­gik) „däm­li­ches Ge­schwätz“.


tho­mas ram­ge zi­tiert für eine huf­fing­ton-post-fun­da­men­tal-kri­tik spie­gel on­line:

Die Huf­fing­ton Post hat die Me­tho­de per­fek­tio­niert, aus in­ter­es­san­ten Ar­ti­keln ir­gend­wo da drau­ßen im Web ein in­ter­es­san­tes De­tail zu ex­tra­hie­ren, dar­aus ei­nen Kurz­ar­ti­kel samt Link zur Ori­gi­nal­quel­le zu schmie­den und das Gan­ze mit ei­ner mög­lichst klick- und such­ma­schi­nen­op­ti­mier­ten Über­schrift zu ver­se­hen.

ei­ner­seits ist das na­tür­lich eine ziem­li­che re­spekt­lo­sig­keit, die­sen text der von den „wis­sens­ar­bei­tern“ chris­ti­an stö­cker und con­rad lisch­ka ge­zeich­net ist (cis/lis), ohne de­ren leis­tung zu be­zah­len und ohne de­ren na­men zu nen­nen zu ver­wurs­ten. ab­ge­se­hen da­von ist ge­nau das nun­mal das ge­schäft von jour­na­lis­ten, in der re­gel ex­tra­hie­ren jour­na­lis­ten eben in­ter­es­san­te de­tails oder ge­dan­ken aus an­de­ren quel­len — al­ler­dings meist ohne link zur ori­gi­nal­quel­le.

nichts ge­gen spie­gel-on­line, aber wenn man sich al­lein die aus­beu­te ei­ner ein­zi­gen wo­che an­sieht, in der spie­gel-on­line ar­ti­kel-de­tails aus der los an­ge­les times oder vom klatsch-por­tal tmz ex­tra­hiert, dar­aus ei­nen kurz­ar­ti­kel ohne link zur ori­gi­nal­quel­le klöp­pelt und das gan­ze mit ei­ner mög­lichst klick- und such­ma­schi­nen­op­ti­mier­ten über­schrift ver­sieht, dann fragt man sich: was woll­ten uns ram­ge, stö­cker und lisch­ka noch­mal ge­nau sa­gen?

ge­nau: jour­na­lis­mus ist (auch) prak­ti­zier­tes pa­ra­si­ten­tum mit no­blem an­strich und pro­fes­sio­nel­ler fas­sa­de.


am er­schüt­terns­ten fin­de ich die kru­de lo­gik vom ram­ge an die­ser stel­le:

So kur­sie­ren je­den Sonn­tag­nach­mit­tag auf den ein­schlä­gi­gen File­sha­ring-Platt­for­men App-Ver­sio­nen des am Mon­tag er­schei­nen­den Nach­rich­ten­ma­ga­zins »Der Spie­gel« — bei de­nen sich die Ko­pis­ten auch noch die Mühe ge­macht ha­ben, die Wer­bung zu ent­fer­nen. Sie be­kämp­fen also nicht nur das Ur­he­ber­recht, son­dern auch ein Ge­schäfts­mo­dell, das im­mer­hin dazu führt, dass das Ma­ga­zin für Käu­fer er­schwing­lich wird.

witz num­mer eins ist: spie­gel on­line macht das im print-spie­gel-ar­chiv ge­nau­so (zu­fäl­lig aus­ge­wähl­te PDF-da­tei aus dem spie­gel-ar­chiv). wenn der print-spie­gel nach ei­ner oder zwei wo­chen ins (kos­ten­lo­se) ar­chiv wan­dert, wird die wer­bung ent­fernt.

witz num­mer zwei wäre es, wenn ram­ge wirk­lich glaub­te, dass an­zei­gen in ei­ner „raub­ko­pier­ten“ app-ver­si­on des ak­tu­el­len spie­gel, das heft für käu­fer er­schwing­li­cher ma­chen wür­de. den ver­lust von ein­nah­men we­gen „raub-apps“ könn­te man ja noch dis­ku­tie­ren, aber ein­nah­me­ver­lus­te we­gen feh­len­der wer­bung in „raub-apps“? och. mensch. das ist eine lo­gik, die in baum­schu­len ge­lehrt wird.


es heisst ja im­mer, auch in ram­ges ar­ti­kel, dass mit flattr oder an­de­ren spen­den­mo­del­len und mit al­ter­na­ti­ven ver­wer­tungs­me­tho­den im­mer nur ei­ni­ge we­ni­ge, her­aus­ra­gen­de „wis­sens­ar­bei­ter“ und künst­ler ein ste­ti­ges ein­kom­men ge­ne­rie­ren könn­ten — und das die gra­tis­kul­tur de­nen die le­bens­grund­la­ge ent­zie­hen wür­de. ich fra­ge mich dann im­mer: gab es vor dem in­ter­net, vor der an­geb­li­chen gra­tis­kul­tur, ei­gent­lich nur gut be­zahl­te in­tel­lek­tu­el­le und künst­ler? muss­te in den gu­ten al­ten ana­lo­gen ta­gen kein au­tor hun­gern, kein mu­si­ker um sei­ne tan­tie­men fürch­ten? oder wa­ren es auch da ei­ni­ge we­ni­ge, her­aus­ra­gen­de men­schen, die von ih­rem wis­sen, ih­ren wor­ten, ih­rer mu­sik oder ih­rer kunst le­ben konn­ten?


[nach­trag 25.05.2011]
ich hab mal präz­si­s­iert. nein ge­lobt. die chef­re­dak­teu­rin.


[nach­trag 28.05.2011]
der ar­ti­kel von tho­mas ram­ge ist mitt­ler­wei­le on­line ver­füg­bar .


htc in­cre­di­ble s

felix schwenzel

es wird mir feh­len, das htc-in­cre­di­ble s. ge­ra­de lö­sche ich die SD kar­te und gleich set­ze ich das han­dy zu­rück. seit mit­te april war es mein täg­li­cher be­glei­ter und ich habe mich an an­droid ge­wöhnt. mei­ne er­fah­run­gen mit an­droid habe ich be­reits kurz zu­sam­men­ge­fasst:

an­droid ist ganz schön scheis­se. aber auch ziem­lich gut.

das gute an an­droid (im ge­gen­teil zu webOS): die apps. vie­le apps. sehr vie­le apps. dass es fast alle apps für an­droid gibt und das je­der han­sel apps für an­droid (und iOS) baut. und eben nicht für webOS.

bes­tes bei­spiel wie glatt app-mäs­sig al­les bei an­droid lau­fen kann: bei john gru­ber las ix kürz­lich, dass es sich loh­nen wür­de, den for­tu­ne ar­ti­kel „in­si­de ap­ple“ von adam las­hin­sky für $0,99 als „kind­le sin­gle“ zu kau­fen. also die kind­le-app in­stal­liert (1 mi­nu­te), gru­bers link auf die „kind­le sin­gle“-ver­si­on des ar­ti­kels ge­folgt und auf der ama­zon-mo­bi­le-site ge­kauft (2 mi­nu­ten) und dann den ar­ti­kel in der kind­le-app auf dem htc-in­cre­di­ble ge­le­sen (20 mi­nu­ten). die an­de­ren bei­den bü­cher die ix mal für den kind­le ge­kauft habe, wa­ren auch gleich da. das le­sen mit der kind­le-app war äus­serst an­ge­nehm, aber viel an­ge­neh­mer fand ich, dass al­les ein­fach funk­tio­nier­te. völ­lig schmerz­frei.

mir ha­ben es üb­ri­gens in­ner­halb von 24 stun­den üb­ri­gens 1230 an­de­re dar­ing­fi­re­ball-le­ser gleich ge­tan und gru­ber $91 in die af­fi­lia­te-kas­se ge­spült und for­tu­ne wohl auch ein klei­nes ver­mö­gen. sag noch­mal ei­ner dass be­zahl­wän­de nicht funk­tio­nie­ren — mit der ein­schrän­kung, dass die­se be­zahl­wän­de nicht vom ver­le­ger selbst ge­baut wer­den dür­fen. for­tu­ne selbst woll­te näm­lich $4,99 für den ein­zel-ar­ti­kel ha­ben. ama­zon, wie ge­sagt, $0,99.

wo war ich? ach­ja. was ich ver­mis­sen wer­de:

  • die goog­le-trans­la­te-app
  • die goog­le-maps-app, die auf an­droid un­ge­fähr hun­dert mal schnel­ler star­tet und läuft und 400 mal mehr fea­tures als die auf dem pre bie­tet
  • die vor­in­stal­lier­ten na­vi­ga­ti­ons­pro­gram­me („goog­le na­vi­ga­ti­on“ und die rou­te66 ba­sier­te „pre­mi­um-na­vi­ga­ti­on“) die sich bei­de her­vor­ra­gend über die „auto be­dien­feld“-app steu­ern und be­nut­zen lies­sen und mich zu­ver­läs­sig und schnell durch un­se­re os­ter­rei­se durch die deut­sche pro­vinz führ­ten. tat­säch­lich kann­te die „pre­mi­um na­vi­ga­ti­on“ wege, die mich teil­wei­se ernst­haft über­rasch­ten. so führ­te uns un­ser weg von ham­burg nach kar­ken (bei heins­berg, bei mön­chen­glad­bach) über ei­nen län­ge­ren schlen­ker durch die nie­der­lan­de. ge­gen­über der nor­ma­len, rein deut­schen stre­cke ha­ben wir da­mit knapp 40 ki­lo­me­ter ge­spart. mit der na­vi­ga­ti­on hat­te ich im ge­gen­teil zum si­myo-netz nicht ein­mal ein pro­blem ge­habt. die vor­bild­lich in an­droid in­te­grier­te „pre­mi­um na­vi­ga­ti­on“ muss man nach ei­nem mo­nat üb­ri­gens li­zen­sie­ren: DACH kos­tet für ei­nen mo­nat knapp 5 euro, für ein jahr 20 euro und „un­be­fris­tet“ 30 euro. west­eu­ro­pa je­weils 8, 30 und 40 euro. die (kos­ten­lo­se) goog­le-ei­ge­ne na­vi­ga­ti­on funk­tio­nier­te aber auch ein­wand­frei.
  • an­gry birds (läuft zwar auch un­ter web os, aber auf dem bild­schirm und mit dem pro­zes­sor des htc mach­te das mehr spass — und die voll­ver­si­on gibts für an­droid auch kos­ten­los)
  • bar­coo.de und goog­le gog­gles
  • das htc-start­sei­ten-wet­ter­wid­get dass es tat­säch­lich schaff­te sich stets ak­tu­ell zu hal­ten und auch auf bahn­fahr­ten den kor­rek­ten ort an­ge­mes­sen schnell an­zu­zei­gen (näm­lich im­mer ge­nau dann, wenn ich drauf­sah)

was ich wei­ter auf dem pre be­nutzt habe, wa­ren

  • fours­qua­re, das auf an­droid zwar schnel­ler und flüs­si­ger, aber da­für noch un­zu­ver­läs­si­ger und holp­ri­ger als auf dem pre lief
  • die gross­ar­ti­ge bahn­fah­ren-app für webOS. öffi soll zwar auch toll sein, hab ich aber so gut wie nie ge­nutzt.
  • der wlan hot­spot, was aber nicht so sehr am htc, bzw. an­droid lag, denn zu­min­dest in der mir vor­lie­gen­den be­triebs­sys­tem-ver­si­on funk­tio­nier­te der wlan hot­spot ge­nau­so rei­bungs­los und hack-frei wie auf dem pre, son­dern am si­myo netz.
  • das te­le­fon. ich ruf eh nur die bei­fa­he­rin an und die war äus­serst ir­ri­tiert, als ich sie ein­mal mit der si­myo-num­mer an­rief. im­mer­hin funk­tio­niert das mit dem te­le­fo­nie­ren auch bei si­myo, kos­tet aber glaub ich auch was.

ent­täu­schend ist auch beim htc-in­cre­di­ble die ak­ku­leis­tung. im ge­gen­teil zum pre — des­sen ak­ku­leis­tung in­dis­ku­ta­bel ist — ein schritt nach vor­ne, statt ei­nen tag ohne be­nut­zung, hielt der htc-akku teil­wei­se so­gar ei­nen gan­zen tag mit be­nut­zung, aber das ist ein­deu­tig im­mer noch zu we­nig. manch­mal war der akku auch in­ner­halb von zwei stun­den alle, was an an­dro­ids in­trans­pa­ren­tem ap­pli­ka­ti­ons-ma­nage­ment liegt. wel­che pro­gram­me noch lau­fen, oder wel­che hin­ter­grund­pro­zes­se, war mir stets kom­plett un­klar. zu­mal man pro­gram­me auf an­droid nur in aus­nah­men über­haupt be­en­den kann. ir­gend­wann be­en­den sich die pro­gram­me zwar selbst, bzw. wer­den von an­droid be­en­det, aber nor­mal­sterb­li­chen be­nut­zern ist nicht er­kenn­bar was wann wo läuft. im­mer­hin konn­te man den gan­zen hin­ter­grund-app-spuk mit ei­nem neu­start be­geg­nen (dau­ert beim htc ca. 30 se­kun­den, beim pre ca. 30 mi­nu­ten).

apro­pos pro­gram­me be­en­den. so ele­gant und wirk­lich in­tui­tiv, bei­na­he hap­tisch wie beim pre habe ich das bis­her auf noch kei­ner platt­form ge­se­hen. die spiel­kar­ten-me­ta­pher des pre, bzw. webOS ist wirk­lich ein kil­ler-fea­ture. muss man ein­fach mal fest­hal­ten, da kann selbst ap­ple nicht mit­hal­ten.

apro­pos ap­ple: mit der neu­es­ten an­droid ver­si­on die mir per over-the-air-up­date seit an­fang mai zur ver­fü­gung stand, war auch flash da­bei. ich plä­die­re nach zwei wo­chen flash auf dem han­dy da­für, „flash“ in „fla­cker“ um­zu­be­nen­nen. flash ist und bleibt völ­lig in­dis­ku­ta­bel.

was mich auch entäusch­te war der an­droid web­brow­ser. selbst goog­le web­ap­ps hat­ten ernst­haf­te dar­stel­lungs­feh­ler, der wech­sel zwi­schen of­fe­nen tabs zwang mich zu je­weils min­des­tens zwei taps und ei­nem wisch, beim pre geht das mit zwei (in­tui­ti­ven) wischs.

was mir auch nicht ge­lang: eine per email (von ei­nem ipho­ne) er­hal­te­ne vcard ins adrs­sbuch zu über­tra­gen. die vcard wur­de zar run­ter­ge­la­den und auf der SD-kar­te ge­spei­chert, aber das an­droid adress­buch konn­te nichts da­mit an­fan­gen. beim pre mergte sich die adres­se mit ei­nem klick ins adress­buch.

an die bild­schirm­tas­ta­tur habe ich mich wi­der er­war­ten schnell ge­wöhnt. selbst kom­pli­zier­te buch­sta­ben wie ein „ë“ er­zeugt man in­tui­tiv und ein­fach. mit dem pre ge­lingt das auch, al­ler­dings be­nö­tigt man da­für min­des­tens zwei klicks und ei­nen tap. auf dem mac­book habe ich es bis jetzt noch nicht raus­ge­fun­den, wie ich ein „ë“ er­zeu­ge (mit dem han­dy eine email mit dem be­tref­fen­den buch­sta­ben schrei­ben und per copy ins desk­top-do­ku­ment ko­pie­ren geht aber).

bis auf den akku hat das htc-in­cre­di­ble kaum schwä­chen. es ist irre schnell, sen­si­bel und so­li­de, die ka­me­ra ist wirk­lich gut und un­fass­bar schnell, der bild­schirm fast ein biss­chen zu gross, aber bril­li­ant und bis auf die rück­sei­te ist es auch gar nicht mal so häss­lich. was nervt ist (hin und wie­der) an­droid. da man­gelt es noch mas­siv an ele­ganz, strin­genz und klar­heit. die­se män­gel macht an­droid aber mit den schie­ren an­zahl der teil­wei­se ge­nia­len (aber auch grot­ti­gen) apps wett.

be­vor man zu si­myo geht, emp­fiehlt es sich mal aus­zu­pro­bie­ren ob man zu­hau­se über­haupt emp­fang hat und die gross­stadt in der man lebt nicht zu ver­las­sen. für die pro­vinz ist si­myo nur zu ge­brau­chen wenn man ei­nen por­ta­blen wlan-hot­spot ei­nes an­de­ren pro­vi­ders da­bei hat.

und jetzt set­ze ich das han­dy zu­rück (auch be­kloppt, wo goog­le das ver­steckt hat: ein­stel­lun­gen/SD-kar­te & te­le­fon­spei­cher/auf werks­zu­stand zu­rück). mich wird es da­nach ver­ges­sen ha­ben (hof­fe ich). ich wer­de es ver­mis­sen.

[das htc-han­dy und eine si­myo-SIM habe ich von si­myo zur ver­fü­gung ge­stellt be­kom­men, eben­so wie ein gut­ha­ben von ich glau­be 10 euro und ei­ner vier­mo­na­ti­gen „Flat In­ter­net Op­ti­mum“-op­ti­on. die pre­paid-sim darf ich be­hal­ten (soll­te ich sie je­mals wie­der aus dem han­dy raus­be­kom­men), das han­dy nicht.]


neue blogs in mei­ner blogrol­le, äh, in mei­nem rea­der

felix schwenzel

mei­ne blogrol­le ist nicht son­der­lich ge­pflegt, aber zwei die­ser blogs snd neu da­drauf. an­sons­ten tei­le ich bei­trä­ge aus die­sen blogs die mir be­son­ders ge­fal­len, oder die ich für le­sens­wert hal­te (zum bei­spiel: eins, zwei), na­tür­lich auch in mei­nem goog­le rea­der.


pla­ka­te

felix schwenzel


nicht ne­ben die next ka­cken!

felix schwenzel

oder auch: do not shit next to the next


next11, tag 2

felix schwenzel

heu­te am zwei­ten tag der next vie­le vor­trä­ge ge­se­hen und auch ei­ni­ge gute.

fa­bio ser­gio hat­te eine sehr, sehr hüb­sche prä­sen­ta­ti­on von der mir lei­der nicht sehr viel in er­in­ne­rung ge­blie­ben ist. un­ter an­de­rem ein zi­tat von hen­ry ford:

If I’d as­ked cus­to­mers what they wan­ted, they would have said „a fas­ter hor­se“.

wäh­rend sei­nes vor­trags bin ich ge­dank­lich et­was ab­ge­drif­tet und habe er­neut über die the­sen von ke­vin sla­vin nach­den­ken müs­sen. ist es nicht in der welt all­ge­mein und ge­ra­de im in­ter­net spe­zi­ell so, dass alle ent­wick­lun­gen, sei­en es gute oder schlech­te, ge­gen­re­ak­tio­nen aus­lö­sen? wie in der phy­sik: ac­tio et re­ac­tion. auf spam fol­gen spam­fil­ter, auf DRM fol­gen cracks, auf vi­ren fol­gen vi­rus­fil­ter, auf da­ten­schüt­zer fol­gen spa­cken, auf spa­cken alu­hü­te. und, so un­an­ge­nehm oder um mal das buz­zword der letz­ten vier next-kon­fe­ren­zen zu be­nut­zen, so dis­rup­tiv all die­se ent­wick­lun­gen sein mö­gen, sind sie nicht viel­leicht auch fort­schritts­trei­ber? vi­ren sind auch ziem­lich un­an­ge­nehm und sie ha­ben vie­le men­schen das le­ben ge­kos­tet, aber es gibt auch theo­rien, dass sie al­len men­schen auch erst das le­ben ge­schenkt ha­ben könn­ten, dass sie ein wich­ti­ger teil der evo­lu­ti­on wa­ren, weil sie DNA-bruch­stü­cke von ei­ner spe­zi­es zur an­de­ren tra­gen konn­ten?

ich glau­be, wir soll­ten vie­le ent­wick­lun­gen in der welt, bzw. im in­ter­net ge­las­se­ner be­trach­ten. klar sind die kos­ten­los-ge­schäfts­mo­del­le im in­ter­net vor al­lem dar­auf aus­ge­rich­tet un­se­re da­ten zu (wer­be-) geld zu ma­chen und un­se­re ak­ti­va aus­zu­beu­ten. jo­han staël von hols­ten warn­te uns laut­hals vor die­ser, wie er es aus­drück­te, mo­der­nen form der skla­ve­rei und schrie uns vom po­di­um ent­ge­gen: „trust no­bo­dy!“ mög­li­cher­wei­se, warn­te er, wür­den die chi­ne­sen ei­nes ta­ges face­book kau­fen — und dann gute nacht. um sei­ne glaub­wür­dig­keit zu un­ter­strei­chen, er­zähl­te er uns, dass er erst mit 26 le­sen ge­lernt habe und wor­te bild­lich wahr­neh­men wür­de. und weil er bild­lich den­ken kön­ne, sei er eben ein vi­sio­när. aber na­tür­lich ist er auch ein ge­schäfts­mann und woll­te auf sein pro­jekt my­cu­be.com hin­wei­sen. dort sei­en un­se­re da­ten si­cher. war­um wir ihm trau­en soll­ten, ver­gass er al­ler­dings zu er­wäh­nen.

wir brau­chen die­je­ni­gen, die un­se­re da­ten miss­brau­chen, uns un­fair be­han­deln, gren­zen des an­stands über­schrei­ten um sich ei­nen gol­de­nen arsch zu ver­die­nen (sie­he auch stich­wort „sam­wer-brü­der“) um zu er­ken­nen, dass man da­ten miss­brau­chen kann, dass es an­stands­gren­zen braucht — und nur so kön­nen wir die ge­gen­the­sen ent­wi­ckeln und ge­gen­mass­nah­men er­grei­fen — oder eben auf ge­gen­be­we­gun­gen war­ten, die so si­cher wie das amen in der kir­che — je­des­mal — kom­men.


uwe lüb­ber­mann von pre­mi­um cola trat mit an­ge­schnall­tem ruck­sack auf die büh­ne (das sei sein büro) und er­zähl­te, dass er nicht pri­mär ge­trän­ke ver­kau­fen wol­le, son­dern die welt ver­än­dern und da­ten schüt­zen wol­le, be­zie­hungs­wei­se, auch an­de­re ge­trän­ke­her­stel­ler dazu brin­gen wol­le, die da­ten die sie nichts an­ge­hen oder an die sie un­recht­mäs­sig ge­kom­men sei­en, nicht zu ver­wen­den. cola, ge­trän­ke und da­ten­schutz. das ist mal ein USP.

was ju­lia schramm sag­te war glau­be ich ziem­lich egal. ich habe aber auch nicht ver­stan­den, auf was sie ei­gent­lich hin­aus­woll­te.

ja­mes hil­ton von AKQA war laut und ein un­er­träg­li­cher an­ge­ber. mög­li­cher­wei­se hat sei­ne agen­tur tol­le pro­jek­te ge­macht, wo­von ich aber nichts er­fuhr, weil ich den saal ver­liess.

nach der pau­se habe ich mich in den wer­be­fuz­zi-track ge­setzt, weil flo­ri­an steps von vo­da­fone über vo­da­fones rei­se zu höl­le und zu­rück er­zäh­len woll­te („To Hell and Back — the Vo­da­fone Brand in the Di­gi­tal Age“). lei­der kann flo­ri­an steps kein eng­lisch („we went some sort to hell, but the good is we went back“) und auch wenn er am ende be­haup­te­te, dass vo­da­fone aus den feh­lern der ver­gan­ge­nen „so­cial me­dia“-kam­pa­gnen ge­lernt hat, stell­te er den ver­lauf der vo­da­fone „ge­ne­ra­ti­on upload“-kam­pa­gne als se­rie kleins­ter feh­ler dar. und über­haupt, sei der shit­s­torm auf das in­ter­net be­schränkt ge­we­sen und nicht in die wirk­li­che welt ge­schwappt. also ei­gent­lich sei nichts pas­siert, zu­mal ja im­mer nur die we­ni­gen lau­ten und de­struk­ti­ven ele­men­te ge­hört wer­den („a few re­ac­tions from se com­mu­ni­ty“).

im­mer­hin habe vo­da­fone jetzt ge­lernt, dass man erst zu­hö­ren müs­se, be­vor man sei­ne wer­be­bot­schaf­ten an­de­ren in die oh­ren schreit, dass es gut ist auf re­ak­tio­nen vor­be­rei­tet zu sein und auch mal zu ant­wor­ten, statt zu schwei­gen, wenn man in den dia­log mit nut­zern tre­ten möch­te und dass man nicht mehr ver­spre­chen sol­le, als man hal­ten kann. für nor­ma­le men­schen selbst­ver­ständ­lich­kei­ten, für vo­da­fone was ganz neu­es. glück­wunsch!

sehr ge­schickt der auf­tritt von mi­cha­el traut­mann von kem­per­traut­man. die ma­sche muss man sich wirk­lich mer­ken. sein auf­tritt war wer­ber­un­ty­pisch de­mü­tig, zu­rück­hal­tend, be­schei­den, aber deut­lich und ziel­ge­rich­tet. er stell­te drei cha­ri­ty-pro­jek­te von kem­per­traut­mann vor, be­schrieb sie kurz und sach­lich um dann mit klei­nen, vor­be­rei­te­ten film­chen pa­thosstür­me aufs pu­bli­kum zu schies­sen und die schmut­zi­ge, emo­tio­na­le trä­nen­drü­sen-ar­beit von sei­nen fil­men er­le­di­gen zu las­sen. ana­log zur „bad cop and good cop“-me­tho­de hat mi­cha­el („mei­kel“) traut­mann eine prä­sen­ta­ti­ons­me­tho­de er­fun­den, in der ein zu­rück­hal­ten­der, di­stin­gu­ier­ter wer­ber und ein pa­the­ti­scher, auf­ge­dreh­ter freak-wer­ber auf­tre­ten — und man trotz­dem nur den grau­me­lier­ten, di­stin­gu­ier­ten wer­ber vor sich sieht. re­spekt!

von jo­chen ad­ler habe ich ge­lernt, dass die deut­sche bank ein­gent­lich „deut­sche bänk“ heisst und mit wel­chen wi­der­stän­den und wid­ri­gen um­stän­den er bei der ein­füh­rung ei­nes in­tra­net-twit­ter-clons zu kämp­fen hat. ich fand das des­halb sym­pa­thisch, weil er ein sehr an­ge­neh­mens eng­lisch sprach, be­schei­den auf­trat und glaub­haft sei­ne eu­pho­rie beim ba­cken von klei­nen bröt­chen rü­ber­brach­te.

meh­re­re high­lights dann im letz­ten track des ta­ges, ein­mal rus­sell da­vies, der über das in­ter­net der din­ge, be­zie­hungs­wei­se dar­über sprach, wie man mit klei­nen tech­ni­schen spie­le­rei­en das in­ter­net vom bild­schirm und in die welt bringt. er zeig­te tol­le (klei­ne) pro­jek­te die de­mons­trier­ten wel­che span­nen­den po­ten­zia­le dar­in ste­cken, das in­ter­net in ob­jek­te — und weg vom bild­schirm — zu brin­gen. auch sehr hübsch wie er sei­nen vor­trag ein­lei­te­te: mit der pom­pös-grös­sen­wahn­sin­ni­gen 20th-cen­tu­ry-tata-tata-tata-me­lo­die und dem klei­nen wort „hel­lo!“ als sie zu­en­de war.

eben­so un­ter­halt­sam, aber ein biss­chen we­ni­ger vi­sio­när und krea­tiv da­nach rafi hala­di­jan, der er­fin­der des na­baz­tag (vio­let, den na­baz­tag-her­stel­ler hat er mitt­ler­wei­le ver­kauft) und jet­zi­ger be­trei­ber von sen.se. er stell­te sich fol­gen­der­mas­sen vor: „i’m french, the­r­e­fo­re i will make this pre­sen­ta­ti­on in bad eng­lish.“ sein vor­trag war et­was holp­rig und in schlech­tem eng­lisch, nichts­des­to­trotz sehr un­ter­halt­sam, auch wenn er die meis­ten gags be­reits vor 2 jah­ren auf der next brach­te, als er vio­let vor­stell­te.

ei­nen gross­ar­ti­gen tumb­lr-blog-tipp hat­te er auch da­bei fu­ckye­a­hin­ter­net­fri­dge.tumb­lr.com: ein denk­mal für die zweit­blö­des­te tech­ni­sche wunsch­vor­stel­lung der welt: den in­ter­net-ver­bun­de­nen kühl­schrank (kommt di­rekt nach der vi­deo­te­le­fo­nie).

der letz­te vor­trag von der hoch­schwan­ge­ren sa­rah lacy war zu­erst we­gen ei­ner über­do­sis pat­hos­eu­pho­rie und grund­lo­sem lä­cheln schwer ge­wöh­nungs­be­dürf­tig, stell­te sich aber dann im ver­lauf der 20 mi­nu­ten vor­trag als ei­nes, wenn nicht das high­light der next her­aus. sa­rah lacy be­rich­te­te über ihre rei­se und ihre er­fah­run­gen mit start­ups und un­ter­neh­men in den so­ge­nann­ten ent­wick­lungs­län­dern. und das was sie er­zähl­te war ei­ner­seits ex­trem span­nend, an­de­rer­seits sehr rüh­rend aber vor al­lem liess es nur ei­nen schluss zu (den sa­rah lacy so nie aus­drü­cken wür­de): wir im wes­ten sind so voll mit über­heb­lich­keit und ge­fühl­ter über­le­gen­heit, dass wir blind und un­fä­hig sind, die wah­ren pro­ble­me, aber auch die gross­ar­ti­gen­kei­ten und un­ge­heu­ren po­ten­zia­le in den ent­wick­lungs­län­dern zu er­ken­nen. ihr vor­trag hat­te ei­nen sehr op­ti­mis­ti­schen bei­geschmack und war völ­lig frei von der üb­li­chen shock-and-awe-stra­te­gie, die man sonst hört, wenn von der künf­ti­gen wirt­schaft­li­chen über­le­gen­heit der (noch) ent­wick­lungs­län­der wie chi­na oder in­di­en oder di­ver­sen afri­ka­ni­schen staa­ten ge­spro­chen wird. ein biss­chen zu­viel eu­pho­rie — aber ex­trem in­spi­rie­rend.

und noch ein buch auf mei­ner wunsch­lis­te.

[nach­trag 18.05.2011, 22:30]
ein paar kor­rek­tu­ren und um­for­mu­lie­run­gen ein­ge­baut (was na­tür­lich nicht heisst, der text sei jetzt feh­ler­frei). aus­ser­dem noch der hin­weis auf ein vi­deo, das rus­sell da­vies in sei­nem vor­trag zeig­te, das sehr lus­tig ist und das in deutsch­land lei­der nicht ver­füg­bar ist.


da­ten auf kar­ten

felix schwenzel

ganz ver­ges­sen ges­tern noch den auf­tritt und das pro­jekt von raul kraut­hau­sen zu er­wäh­nen. mar­tin wei­gert hat dazu (und war­um wir da­ten lie­ben ler­nen soll­ten) et­was ge­schrie­ben.

ich glau­be üb­ri­gens nach ei­nem tag next11, dass wir da­ten we­der lie­ben, noch has­sen soll­ten. wir soll­ten ih­nen viel sym­pa­thie ent­ge­gen­brin­gen — aber auch kri­ti­sche di­stanz. da­ten sind ein biss­chen wie ba­rack oba­ma. von vie­len im wahl­kampf heiss und in­nig ge­leibt, von vie­len ge­hasst. die hoff­nun­gen vie­ler men­schen ruh­ten auf ihm — und jetzt sind eben­so­vie­le von ihm ent­täuscht.

da­ten er­lö­sen uns nicht vom elend der welt. aber sie kön­nen viel­leicht da­bei hel­fen, die welt ein biss­chen bes­ser zu ma­chen (oder eben auch nicht). da­ten muss man nicht lie­ben, aber man kann gross­ar­ti­ge sa­chen da­mit ma­chen.

das hat üb­ri­gens nicht nur raul kraut­hau­sen ge­zeigt, son­dern auch ste­fan wehr­may­er von mapni­fi­cent. mapni­fi­cent ist ein goog­le-maps-mas­hup mit dem man se­hen kann, wie lan­ge man für be­stimm­te stre­cken mit dem öf­fent­li­chen nah­ver­kehr (zum bei­spiel in ber­lin) braucht. da­für dass er erst 23 ist und nach ei­ge­ner aus­sa­ge die kar­ten nur mal eben so zu­sam­men­ge­stöp­selt hat („very easy“), sind die vi­sua­li­sie­run­gen schon ganz be­ein­dru­ckend.

noch­mal kurz zu­rück zu raul kraut­hau­sen. sein pro­jekt zeigt auch, wie gran­di­os qype ge­schei­tert ist. dass man für die bar­rie­re­frei­heit qua­si qype neu pro­gram­mie­ren muss, bzw. dass qype es nicht er­laubt die orte nach kri­te­ri­en wie bar­rie­re­frei­heit or­dent­lich zu fil­tern, zeigt wie sehr qype sich ver­zet­telt hat. hät­te qype eine of­fe­ne schnitt­stel­le die das er­stel­len von qype-klo­nen wie wheel­map auf ba­sis von qype be­quem er­laub­te, zum bei­spiel in­dem vor­han­de­ne qype-da­ten sau­ber ge­fil­tert aus­les­bar wä­ren und neue da­ten, wie bar­rie­re­frei­heit­de­tails oder eine roll­stuhl­ge­rech­tig­keits­am­pel die vor­han­de­nen da­ten an­rei­chern könn­ten, dann gäbe es wahr­schein­lich schon ei­ni­ge sol­cher klo­ne. gibts aber nicht.

mir ist vor kur­zem klar ge­wor­den, dass das be­nut­zer­inter­face von qype ernst­haft ka­putt ist, als ich qype re­views be­stimm­ter orte nicht auf qype selbst fin­den konn­te, mit leich­tig­keit aber bei goog­le-maps.

auch in­ter­es­sant, dass zum the­ma data love plötz­lich ein ur­alter, fast schon ver­ges­se­ner me­ga­trend wie­der an­ge­hypt­ed wird: goog­le mas­hups.

[hier raul kraut­hau­sens prä­sen­ta­ti­on, hier sein le­sens­wer­tes blog]


next11, tag 1, teil 2

felix schwenzel

che­ckin am ak­kre­di­tie­rungs­schal­ter (und auch bei fours­qua­re) ging su­per schnell und ohne aus­druck des ti­ckets. die pdf-da­tei reich­te.


mar­tin wei­gert steht of­fen­bar auch auf mei­ne shared items aus dem goog­le rea­der. zu­min­dest be­grüss­te er mich mit „ah der herr wir­res. heu­te schon geshared?“


dass der dir­ty an­gry birds typ den wü­ten­den-plüsch-vo­gel ins pu­bli­kum wer­fen wür­de war klar. war­um er dass aber erst am ende tat und nur ei­nen da­bei hat­te — un­klar. (er hat üb­ri­gens kein schwein ge­trof­fen)


ich hab mal ver­such zu rech­nen wie die ein­tritts­gel­der in das bud­get der next11 ein­flies­sen: 10 euro für die pau­sen-ani­ma­tio­nen (so eine art an­gry-pi­xel-phy­sik­si­mu­la­ti­on), 20 euro fürs es­sen und 2 cent für die band. ver­mu­te ich mal so.


pep ro­sen­feld, der den in­ter­na­tio­na­len track haupt­säch­lich mo­de­rier­te, hät­te mo­ni­que van dus­sel­dorp auch kom­plet er­set­zen kön­nen. wenn mo­ni­que van dus­sel­dorp mo­de­riert, kom­me ich mir im­mer so ein biss­chen vor wie bei ei­nem her­mann van veen kon­zert.


ralf her­brich von bing hat ein­drucks­voll ge­zeigt, dass man bei mi­cro­soft irre kom­pli­zier­te power­point-fo­li­en liebt. eine fo­lie zeig­te un­ge­fähr 250 sich über­la­gern­de quer­ver­bin­dun­gen. be­son­ders er­schüt­ternd fand ich, dass her­brich eine web­sei­te wie mein 70jäh­ri­ger va­ter scroll­te: in­dem er mit der maus den scroll­bal­ken be­weg­te! wie ach­zi­ger­jah­re ist das denn bit­te? auch sonst war die prä­sen­ta­ti­on ein äs­the­ti­scher höl­len­ritt. gräs­li­che clip­art, er­schre­cken­de grin­se­ba­cken-stock­fo­to­gra­fie und völ­lig un­nö­ti­ge farb­ver­läu­fe und schrift-glanz­ef­fek­te. trotz­dem muss ich mir mal die­ses bing so­cial-search-ge­döns an­se­hen.


ste­fan uh­ren­ba­cher fand ich sehr über­zeu­gend. wer hät­te ge­dacht, dass man auf ei­ner busi­ness-kas­per-kon­fe­renz wie der next mal eine emp­feh­lung von erich fromms ha­ben oder sein hö­ren wür­de? das soll­te ich viel­leicht tat­säch­lich noch mal le­sen. sehr über­zeu­gend auch uh­ren­ba­chers her­lei­tung des me­ga­trends „sha­ring“ den er en­deckt zu ha­ben meint. zu­gang, meint uh­ren­ba­cher, sei bes­ser als ei­gen­tum. bei­spie­le die er nann­te: car2go (de­ren kon­zept laut uh­ren­ba­cher weit ra­di­ka­ler als das von bei­spiels­wei­se statt­au­to sei — auf den ers­ten blick sind smarts beim db-car­sha­ring je­doch um ein viel­fa­ches güns­ti­ger), stu­di­en die zei­gen, dass jun­ge men­schen nicht mehr be­reit sind ih­ren kon­sum ein­zu­schrän­ken um etwa auf ein auto hin­zu­spa­ren oder die bahn­card100, das ein­zi­ge sta­tussmbol das ix mir leis­te und stän­dig her­um­zei­ge. auch neu auf mei­ner wunsch­lis­te: ra­chel bots­man, whats mine is yours.

in­ter­es­sant auch, dass ste­fan uh­ren­ba­cher sei­ne woh­nung nicht bei 9flats ein­ge­stellt hat.


statt in der schlan­ge für den haupt­gang zu ste­hen, kann man mit­tags auch mit drei vor­spei­sen-tel­lern satt wer­den.


das red­ner­pult ist ei­nen ti­cken zu hoch für an­drew keen

an­drew keen habe ich jetzt drei­mal auf der next ge­se­hen. das ers­te mal war ich schwer be­ein­druckt. das zwei­te mal dach­te ich er hät­te ei­nen schlech­ten tag ge­habt. heu­te habe ich fast durch­ge­schla­fen. sei­ne über­zeu­gun­gen und sei­ne spra­che sind durch­aus sehr poin­tiert — was keen schul­dig bleibt sind schlüs­si­ge be­grün­dun­gen und her­lei­tun­gen für sei­ne über­zeu­gun­gen. ein­fach nur eine mei­nung zu ha­ben und die elo­quent auf der büh­ne zu prä­sen­tie­ren reicht aber lei­der nicht. so ein vor­trag ist dann noch nciht­mal un­ter­halt­sam.


data love. hab ver­ges­sen ob der gag von rex sor­gatz (kin­da sor­ta me­dia) oder an­drew zoi­ty (break­fast) war. ich glau­be an­drew zoi­ty wars.

rex sor­gatz be­ein­druck­te mich mit sei­nem ge­ständ­nis, dass er agen­tu­ren, con­sul­tants und kun­den has­sen wür­de. und das auf ei­ner kon­fe­renz die zu 80% aus agen­tur-men­schen, con­sul­tants, be­ra­tern und po­ten­zi­el­len kun­den be­steht.

an­drew zoi­ty be­ein­druck­te mich, weil er zeig­te, dass man mit nutz­lo­sem spiel­zeug auch er­folg­reich wer­be-ge­döns ma­chen kann. er hat mit sei­nen ar­beits­bei­spie­len sehr pro­fes­sio­nel­le pro­fe­sio­na­li­täts­ver­wei­ge­rung ge­zeigt.


data love hängt am ende des ta­ges schief

[nach­trag 18.05.2011]
link auf das foto von pe­ter ves­ter­ba­cka oben nach­ge­tra­gen. ge­fun­den /via ice­ro­cket auf das ich /via sven diet­rich kam.


next11, tag 1, teil 1

felix schwenzel

wenn die re­pu­bli­ca „Pro­fes­sio­na­li­täts­ver­wei­ge­rung“ ist, ist die next11 dann wohl ama­teur­ver­wei­ge­rung. stimmt na­tür­lich nicht. bei­des. so­wohl die ana­ly­se von mar­tin re­cke, der je­des jahr zur re­pu­bli­ca ver­sucht die un­ter­schie­de zwi­schen der re­pu­bli­ca und der next (und de­ren pu­bli­kum) her­aus­zu­ar­bei­ten, als auch mei­ne er­gän­zung. letz­tes jahr war mar­tin re­ckes dif­fe­ren­zie­rung „feuill­ton“ vs. „wirt­schafts­teil“, die­ses eben jahr „pro­fes­sio­na­li­taets­ver­wei­ge­rung“ vs. „pro­fes­sio­na­li­tät“.

was stimmt: so­wohl die next selbst, als auch die be­su­cher und spre­cher der next le­gen gros­sen wert dar­auf pro­fes­sio­nell zu er­schei­nen. das wirkt wenn deut­sche eng­li­sche vor­trä­ge hal­ten lei­der manch­mal ein biss­chen stüm­per­haft, funk­tio­niert aber sonst in fast al­len be­rei­chen: sau­ber or­ga­ni­siert, gute sprecherlis­te, gute ver­sor­gung mit es­sen, trin­ken und in­ter­net, pro­fes­sio­nel­le ka­me­ra­teams die die ses­si­ons auf­neh­men und nur we­ni­ge feh­ler, wie fla­ckern­de prä­sen­ta­tio­nen im haupt­saal im „bright data, big city“-track.

auch um die pres­se wird sich rüh­rend ge­küm­mert. hier ein bild des „press room 2“.

aber ei­gent­lich fiel mir was ganz an­de­res auf. der pro­fes­sio­na­li­täts­ver­wei­ge­rung der re­pu­bli­ca steht eine ge­wis­se kul­tur­ver­wei­ge­rung der next ge­gen­über. hier gehts halts ums ge­schäft. vor al­lem um wer­bung. das wurd mir vor al­lem beim letz­ten pa­nel das vom ADC ku­ra­tiert wur­de klar. so er­zähl­te bei­spiels­wei­se dan roll­man von sei­ner idee be­lie­bi­ge re­kor­de auf­zu­zeich­nen. das kön­nen quat­schre­kor­de sein wie die meis­ten ach­sel-fur­ze in 30 se­kun­den oder die meis­ten blei­stif­te die sich je je­mand in den mund steck­te. die idee ent­wick­le­te dan roll­man für das „bur­ning man fes­ti­val“ in der wüs­te von ne­va­da, das laut wi­ki­pe­dia nicht nur „eine gro­ße Kunst­aus­stel­lung, son­dern auch ein Ort in­ten­si­ver Selbst­dar­stel­lung und eine gro­ße Par­ty“ ist — und mei­ner wahr­neh­mung nach ziem­lich un­kom­er­zi­ell.

kurz, die idee hat ei­ni­ges was sie ex­trem sym­pa­thisch macht. es geht um völ­lig sinn­lo­se din­ge, sie in­spi­riert vie­le men­schen sich sinn­lo­se din­ge aus­zu­den­ken, macht sich über das leis­tungs­den­ken und die ernst­haf­tig­keit äl­te­rer re­kord-da­ten­ban­ken lus­tig und ist ir­gend­wie durch und durch sym­pa­thisch — und eben, könn­te man den­ken, pro­fes­sio­na­li­täts­ver­wei­gernd. nun ist dan roll­man aber wer­ber und da­mit eben auch kein pro­fes­sio­na­li­täts­ver­wei­ge­rer. er zeig­te, nach­dem er sein pro­jekt bis da­hin un­fass­bar sym­pa­thisch dar­ge­stellt hat­te, ei­nen wer­be­film für das „Pri­us Re­cords“-pro­jekt. plötz­lich war vor lau­ter wer­be­müll­spra­che, of­fen­sicht­lich güns­tig an­ge­heu­er­ten schau­spie­lern und pseu­doi­ro­ni­schem hu­mor der charme und die glaub­wür­dig­keit des pro­jekts im arsch. leu­te mit tri­bal-ta­toos auf dem steiss­bein wer­den sich mög­li­cher­wei­se über so­was ka­putt­la­chen kön­nen — ich nicht so sehr.

pro­fes­sio­nell im reck­schen sin­ne ist urdb.org. man ver­dient geld, kann sich eine glat­tes cor­po­ra­te de­sign leis­ten, die wer­ber­kol­le­gen mit le­cke­ren prä­sen­ta­tio­nen be­ein­dru­cken und das next-pu­bli­kum mit ei­nem furcht­bar pa­thi­schen urdb.org-twit­ter-welt­re­kord-ver­such zu be­ein­dru­cken und gleich­zei­tig was fürs ei­ge­ne herz zu tun.

ich hal­te mich üb­ri­gens für ei­nen über­qua­li­fi­zier­ten di­let­tan­ten. in al­lem was ich tue.


ganz gross­ar­tig fand ich üb­ri­gens ke­vin sla­vin von area/code. er schlug ei­nen be­mer­kens­wer­ten bo­gen schlug, von tarn­kap­pen­bom­bern und an­ti­tarn­kap­pen-tech­no­lo­gie, über die al­go­rith­men für fi­nanz­trans­ak­tio­nen, die ei­ner­seits ver­su­chen gros­se trans­ak­tio­nen zu tar­nen und an­de­rer­seits sol­cher­mas­sen ge­tarn­te trans­ak­tio­nen auf­zu­spü­ren, über im­mo­bi­li­en­prei­se, ge­ne­ti­sche al­go­rith­men. ein biss­chen schirm­a­cher, ein biss­chen „mi­no­ri­ty re­port“, ein biss­chen spa­cke­ria.

im ge­gen­teil zu schirm­a­cher hat­te ke­vin sla­vin aber eine mensch­li­che waf­fe ge­gen die all­macht der al­go­rith­men pa­rat: ana­log zur as­to­lo­gie: da­ten igno­rie­ren und ge­schich­ten, statt da­ten lie­ben. sehr in­spi­rie­rend und ei­nen ei­ge­nen klei­nen ar­ti­kel wert.


sehr gross­ar­tig auch, dass zur next auch ver­tre­ter der al­ten me­di­en an­we­sen wa­ren.


ich ver­las­se mei­ne zel­le (bild von ben­ja­min ni­ckel) jetzt kurz und trin­ke ein bier, be­vor ich spä­ter wei­ter­schrei­be und das was ich oben schrob viel­leicht auch mal ge­gen­le­se.


hier gehts wei­ter.