bo­mar­dier spons­ort die leicht­ath­le­tik-WM in ber­lin

felix schwenzel

das ist echt lus­tig, was jens wein­reich hier schreibt:

Ge­ra­de ver­kün­det das WM-Or­ga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee (BOC) sei­nen nächs­ten “na­tio­na­len För­de­rer”: Bom­bar­dier Trans­por­ta­ti­on. (wei­ter­le­sen)

bom­bar­dier hat ei­nen gross­teil der der­zeit in re­pa­ra­tur, bzw. war­tung be­find­li­chen ber­li­ner s-bah­nen ge­baut. und auch wenn das al­les noch völ­lig un­ge­klärt ist, wahr­schein­lich wird das ber­li­ner s-bahn-ma­nage­ment bom­bar­dier ver­su­chen eine mit­schuld an dem de­sas­ter zu ge­ben.


true blood

felix schwenzel

john­ny hat recht. „true blood“ ist „nicht hu­mor­frei“, „über­ra­schend“, „schräg“ und er­in­nert an „twin peaks“. wo­bei ich „twin peaks“ nicht ge­se­hen habe, bzw. beim ver­such es an­fang des jah­res zu se­hen, im­mer ein­ge­schla­fen bin.

um was es bei „true blood“ geht kann man bei john­ny nach­le­sen oder im in­ter­net, wo­bei man ge­ra­de bei wi­ki­pe­dia auf­pas­sen muss, die ist voll mit un­an­ge­kün­dig­ten spoi­lern. ich sag nur so­viel: „true blood“ spielt im tie­fen ame­ri­ka­ni­schen sü­den, die dar­stel­ler ha­ben alle ei­nen herr­lich be­scheu­er­ten süd­staa­ten-ak­zent und es ist im­mer so irre heiss, dass alle dar­stel­ler halb­nackt rum­lau­fen. das wir­lich tol­le an „true blood“ ist al­ler­dings, dass es in ers­ter li­nie ein gut ge­mach­tes be­zie­hungs­dra­ma ist, nein, ge­nau­er, voll mit be­zie­hungs­dra­men ist. alle fi­gu­ren er­schei­nen auf den ers­ten blick völ­lig nor­mal, trin­ken, re­den, ka­beln, fi­cken mit­ein­an­der und al­lein das lohn­te schon, die se­rie an­zu­se­hen. die dia­lo­ge er­schei­nen au­then­tisch, die fi­gu­ren ha­ben tie­fe und die ste­reo­ty­pen wer­den nicht platt­ge­walzt, son­dern ge­schickt als gag­vor­la­gen ge­nutzt. oben­drauf, wie eine pri­se salz, ha­ben ei­ni­ge der fi­gu­ren auch noch über­sinn­li­che oder fan­tas­ti­sche fä­hig­kei­ten. die haupt­dar­stel­le­rin so­o­kie stack­house, kann ge­dan­ken le­sen, ein paar leu­te sind vam­pi­re, ei­ner ist mas­sen­mör­der, an­de­re sind al­ko­ho­li­ker, so­ziapthen oder schwul. nun ist we­der al­ko­ho­lis­mus noch so­zio­pa­then­tum, schwul­sein oder mas­sen­mör­der­tum et­was über­sinn­li­ches, aber das tol­le an der se­rie ist, dass alle mit ih­ren vor­lie­ben, schwä­chen oder ga­ben glei­cher­mas­sen zu kämp­fen ha­ben, die fi­gu­ren wer­den nicht al­lein auf ihre ga­ben oder schwä­chen re­du­ziert.

die nor­ma­li­tät, mensch­lich­keit und echt­heit der se­rie ist es, die das her­ein­bre­chen von ge­walt und irr­sinn, ab­sur­di­tät und über­sinn­li­chem so scho­ckie­rend und span­nend macht. und an ge­walt und irr­sinn spart die se­rie nicht. die grau­en­haf­te ge­walt und die vie­len klei­nen dra­men ge­hen ei­nem als zu­schau­er so nahe, weil die fi­gu­ren so mensch­lich ge­zeich­net sind, weil man sich mit ih­nen so gut iden­ti­fi­zie­ren kann. wo „he­roes“ we­gen der über­do­sie­rung nach kur­zer zeit nervt, die vie­len über­mensch­li­chen fä­hig­kei­ten und pseu­do-kon­flik­te und ver­schwö­rungs­theo­rien ei­nen bald nur noch lang­wei­len, bleibt „true blood“ qua­si auf dem tep­pich, im mensch­li­chen mass. des­ah­lb geht es ei­nem so nahe.

ne­ben den nor­ma­len zwi­schen­mensch­li­chen kon­flik­ten, geht es in der se­rie vor al­lem um den kon­flikt zwi­schen den be­für­wor­tern von bür­ger­rech­ten für vam­pi­re und den vam­pir­has­sern, die der mei­nung sind, al­les schlech­te und böse käme von den vam­pi­ren. ähn­lich wie „raum­schiff en­ter­pri­se“ den kon­flikt zwi­schen weiss und schwarz, ost und west auf eine an­de­re ebe­ne hob und so für to­le­ranz und frie­den, freu­de, ei­er­ku­chen warb, wirbt „true blood“, wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, für ge­sell­schaft­li­che to­le­ranz und ein fried­li­ches und recht­lich ab­ge­si­cher­tes zu­sam­men­le­ben von schwu­len und he­te­r­oes oder an­ge­hö­ri­gen ver­schie­de­ner re­li­gio­nen und volks­grup­pen. viel­leicht ja auch, wenn man die ana­lo­gie arg stre­cken will, von „in­ter­net­aus­dru­ckern“ und „on­line­com­mu­ni­ty­be­nut­zern“.

zu den qua­li­tä­ten des dreh­buchs kommt das wahn­sin­nig gute en­sem­ble. vie­le ge­sich­ter kennt man aus funk und fern­se­hen und doch kommt ei­nem kei­nes rich­tig be­kannt vor (aus­ser dem rie­sen­ba­by­kopf von olaf scholz chris bau­er).

vom vor­spann liess mich schon nach den ers­ten paar fol­gen zu wil­den lo­bes­hym­nen auf twit­ter hin­reis­sen (wie alle gu­ten vor­spän­ne zu 60% aus dem auto ge­filmt) und die wer­bung für die staf­fel zwei, auf die john­ny hin­wies, ist ziem­lich gran­di­os.

das pro­blem an „true blood“ ist, dass man es auf le­ga­lem wege bei­na­he nicht be­kommt. ich habe mir die ers­te staf­fel im ame­ri­ka­ni­schen itu­nes store ge­kauft und da­für fast mei­ne gan­zen itu­nes gut­schei­ne die ich auf mei­ner hoch­zeits­rei­se ge­kauft habe auf­ge­braucht. im bri­ti­schen ama­zon kann man die staf­fel 1 DVD vor­be­stel­len, ge­lie­fert wird erst ende ok­to­ber — und das ob­wohl die zwei­te staf­fel in den USA be­reits bis zur fol­ge 6 durch ist. kack­scheiss.


ber­lin und sei­ne ach­sen

felix schwenzel

aus­nahms­wei­se nicht die ach­sen der s-bahn, son­dern die der sicht.


ha­rald mar­ten­stein mag das ge­fühl ge­hasst zu wer­den nicht

felix schwenzel

ha­rald mar­ten­stein:

Ich hat­te so et­was noch nie ge­macht. So­gar als Chef habe ich nie­man­den raus­ge­wor­fen, ob­wohl es man­che Leu­te mei­ner An­sicht nach ver­dient ge­habt hät­ten. Der Grund da­für ist nicht, dass ich ein gu­ter Mensch wäre, ich bin kein gu­ter Mensch, ab­ge­se­hen da­von, dass es nicht böse sein muss, je­man­den zu ent­las­sen. Ich mag ein­fach das Ge­fühl nicht, von an­de­ren ge­hasst zu wer­den. Ich will Lie­be, über­all. Es ist der pure Ego­is­mus, ich möch­te nur gut da­ste­hen, viel­leicht bin ich auch fei­ge. (wei­ter­le­sen)

heu­te in der zei­tung

felix schwenzel

pri­ma ar­ti­kel von kol­ja rei­chert im ta­ges­spie­gel dar­über, „wie das In­ter­net die Macht­ver­hält­nis­se zwi­schen Künst­lern und Kon­zer­nen ver­schiebt“.

eben­falls le­sens­wert, der ar­ti­kel über den bür­ger­meis­ter von ber­lin fried­richs­hain und kreuz­berg, franz schulz: „Der Kon­flikt­meis­ter“.

die nach­rich­ten­agen­tur AP schreibt falsch aus ei­nem blog ab und will so­was künf­tig bes­ser schüt­zen und zu geld ma­chen. zum ak­tu­el­len au­to­ero­ti­schem (oder fie­ber-) wahn der AP hab ix am wo­chen­en­de ein paar le­sens­wer­te ar­ti­kel ge­book­markt.

[nach­trag 28.07.2009]
in­ter­es­san­ter ar­ti­kel im wired-blog „epi­cen­ter“ zu den „ma­gi­schen boh­nen“ die AP zum schutz ih­rer in­hal­te ein­set­zen will. fa­zit: AP ver­steht nicht, was sie da ei­gent­lich ma­chen.


ul­la schmidt er­öff­net den wahl­kampf

felix schwenzel

ulla schmidt er­öff­net für frank-wal­ter stein­mei­er den wahl­kampf. sehr ge­schickt, sie in­sze­niert sich als gross­kot­zi­ge und aso­zia­le pri­vi­le­gi­en­sur­fe­rin und buf­fet­stür­me­rin, da­mit stein­mei­er im kon­trast dazu be­schei­den und de­mü­tig wirkt. dem­nächst hat die SPD-wahl­kamp­zen­tra­le noch ei­nen scoop ge­plant, um stein­mei­er als in sich ru­hend, ver­nünf­tig und nach­denk­lich wir­ken zu las­sen: franz mün­te­fe­ring wird bei ei­nem ge­mein­sa­men auf­tritt mit stein­mei­er plötz­lich laut an­fan­gen zu schrei­en und sich selbst mehr­fach mit ei­nem ak­ten­ord­ner auf den kopf hau­en.

aber mal im ernst. ich weiss gar nicht wie­so sich alle so auf­re­gen. schliess­lich hat ulla schmidt aus kos­ten­grün­den die­ses jahr auf die bun­des­wehr-sa­lut­ka­no­nen ver­zich­tet, die sie sonst je­des jahr ali­can­te zu ih­rer ei­ge­nen be­grüs­sung ab­feu­ern liess. die dreis­sig per­so­nen­schüt­zer der mi­nis­te­rin tra­gen im ur­laub nur shorts und tshirts, was je­des jahr um die 400 euro rei­ni­gungs­kos­ten für an­zü­ge spart und ulla schmidts fri­seur und der fuss­pfle­ger tei­len sich in spa­ni­en die dienst­sche­re, um kos­ten zu spa­ren. da be­müht sich mal eine mi­nis­te­rin zu spa­ren und beim aus­schöp­fen ih­rer pri­vi­le­gi­en mal nen schritt zu­rück­zu­tre­ten und trotz­dem ha­cken alle auf ihr rum.

[aus­ser­dem zum the­ma]

[nach­trag 28.07.2009]
dienst­li­che ter­mi­ne woll­te ulla schmidt in spa­ni­en ja wahr­neh­men. der surf­guard weist dar­auf hin, dass eine die­ser ver­an­stal­tun­gen of­fen­bar eine wer­be­ver­an­stal­tung für eine pri­va­te kran­ken­kas­se war. er­staun­lich, ei­gent­lich, abr gut, dienst ist dienst.

im spon las ich, dass ulla schmidt sagt: „Sie habe im­mer ei­nen Teil ih­res Bü­ros da­bei und be­nö­ti­ge stets den Zu­gang zum Com­pu­ter, weil sich dar­in ge­schütz­te Da­ten be­fän­den. Ihre Aus­rüs­tung wer­de also im­mer hin und her trans­por­tiert.“ ich weiss ja nicht wie schwer die lap­tops der re­gie­rung sind und was ulla schmidt al­les un­ter „aus­rüs­tung“ ver­steht. wahr­schein­lich ge­hört dazu nicht ein­fach ein lap­top mit maus und UMTS-stick, son­dern auch ein dru­cker (fürs in­ter­net), file­ser­ver (für ge­schütz­te da­ten) und eine enig­ma (zum ver­schlüs­seln von ir­gend­was). das kann man na­tür­lich nicht al­les im flug­zeug mit­neh­men, das muss schon im dienst­wa­gen trans­por­tiert wer­den. bleibt ei­gent­lich nur eine fra­ge: wur­de die büro-aus­rüs­tung von ulla schmidt ei­gent­lich auch ge­klaut?


zei­tun­gen wa­ren im­mer schon kos­ten­los

felix schwenzel

Jeff Son­der­man:

But here’s the truth, folks: News­pa­pers ha­ven’t ac­tual­ly char­ged for news con­tent sin­ce the 1830s.

hab ich auch schon­mal ge­sagt:

auch wenn es in deutsch­land bis jetzt kaum gra­tis-zei­tun­gen gibt, wa­ren zei­tun­gen ge­nau be­trach­tet schon im­mer kos­ten­los.

le­sens­wert. fin­det auch mar­cel weiss.


kauf­emp­feh­lun­gen

felix schwenzel

wenn ich das so lese was ben_ über die neue GEO schreibt, muss ich die mir mor­gen wohl gleich mal kau­fen. und mit viel­leicht kann ich mit boschs emp­feh­lung mal ler­nen stra­te­gi­sche ent­schei­dun­gen zu tref­fen.


„jetzt ver­glei­chen, wech­seln und spa­ren!“

felix schwenzel

heu­te bin ich in ei­nen vo­da­fone-la­den ge­gan­gen, um zu se­hen ob man da viel­leicht sa­scha-lobo-star­schnit­te be­kommt. gabs aber nicht. statt­des­sen habe ich mir eine bro­schü­re mit­ge­nom­men, in der die „vo­da­fone zu­hau­se fest­netz­flat 1/3“ be­wor­ben wur­de.

die auf­for­de­rung zum ver­gleich neh­me ich ger­ne an.

was bie­tet die „vo­da­fone zu­hau­se fest­netz­flat 1/3“? man schliesst ei­nen 24-mo­na­ti­gen ver­trag ab, be­kommt für ei­nen euro ex­tra eine kis­te aus frank­reich an die man ein fest­netz­te­le­fon an­schlies­sen kann und kann mit die­ser kis­te (oder ei­nem han­dy) dann zu­hau­se in der ho­me­zo­ne kos­ten­los ins deut­sche fest­netz te­le­fo­nie­ren. te­le­fo­na­te in alle mo­bil­funk­net­ze kos­ten 25 cent. die tak­tung ist mi­nu­ten­ge­nau, dass heisst für ein 10 se­kun­den han­dy-te­le­fo­nat zahlt man den mi­nu­ten­preis von 25 cent. te­le­fo­na­te in die USA kos­ten 13 oder 38 cent, je nach ziel.

vo­da­fone il­lus­triert, dass man im ver­gleich zu ei­nem an­schluss bei der te­le­kom 15 euro spa­ren kann.

hier ist ins­be­son­de­re das klein­ge­druck­te wit­zig, in dem er­klärt wird, auf wel­cher ba­sis der ta­rif­ver­gleich statt­ge­fun­den hat:

Ba­sis: ø-li­ches Te­le­fo­nier­ver­hal­ten ei­nes Vo­da­fone Zu­hau­se Fest­netz­Flat-Kun­den50 Jah­re plus.

die ziel­gru­pe sieht auf der vo­da­fone-info-sei­te zur „zu­hau­se fest­netz­flat“ gar nicht wie 50plus aus.

bei der te­le­kom kos­tet eine mi­nu­te ins fest­netz 2,9 cent, wenn vo­da­fone also sagt ein über fünf­zig­jäh­ri­ger kun­de ver­te­le­fo­niert im schnitt im mo­nat 8,73 euro ins fest­netz, macht das 301 mi­nu­ten, also etwa fünf stun­den. mo­bil te­le­fo­nie­ren durch­schnitt­li­che über 50jäh­ri­ge vo­da­fone kun­den (laut vo­da­fone) im schnitt 30 mi­nu­ten, macht bei vo­da­fone zu­hau­se 7,50 und bei der te­le­kom 5,70 euro. so­weit stimmt der ver­gleich also, aus­ser man te­le­fo­niert, bei­spiels­wei­se, nur 30 mi­nu­ten ins fest­netz und 5 stun­den in ir­gend­ein mo­bil­netz. dann zahlt man bei der te­le­kom 0,87+57 euro und bei vo­da­fone 75 euro zu­züg­lich der je­wei­li­gen grund­ge­bühr. wenn man im te­lek­om­netz call­by­call nutzt (das kann man bei vo­da­fone nicht) zahlt man 0,87+30 euro (ich habe mal 10 cent be­rech­net, ob­wohl heu­te be­spiels­wei­se 010029 Te­le­me­dia­Connect 7,6 cent pro mi­nu­te in alle deut­schen mo­bil­funk­net­ze be­rech­net).

vo­da­fone: 75,00 + 9,95 = 84,95 euro
te­le­kom: 57,87 + 17,95 = 75,82 euro
call­by­call: 30,87 + 17,95 = 48,82 euro

die vo­da­fone „Zu­hau­se Fest­netz­Flat 1/3“ kos­tet also un­ter um­stän­den 36 euro im mo­nat mehr als bei der te­le­kom.

aber es gibt ja noch an­de­re an­bie­ter als die te­le­kom. o2 zum bei­spiel. da gibts eine han­dy-flat­rate für 17 euro im mo­nat (ohne han­dy und bei on­line-be­stel­lung), bei der fest­netz­te­le­fo­na­te und an­ru­fe ins o2-netz kos­ten­los sind. an­ru­fe in an­de­re mo­bil­funk­net­ze kos­ten auch hier 25 cent, auch die tak­tung ist 60/60. 9,95 zu 17 euro hört sich erst­mal teu­rer an, da beim o2-bei­spiel aber die te­le­fo­na­te ins ei­ge­ne mo­bil­netz da­bei sind, müss­te man zum ver­gleich also die „Vo­da­fone Zu­hau­se Mo­bi­le­Flat“ für 10 euro ex­tra pro mo­nat hin­zu­rech­nen, mit der man mit der „zu­hau­se­flat“ auch kos­ten­los ins vo­da­fone-netz te­le­fo­nie­ren kann. die 30 mi­nu­ten mo­bil­te­le­fo­nie aus der vo­da­fone bei­spiel­rech­nung tei­le ich mal durch die vier deut­schen mo­bil­funk­an­bie­ter, macht 7,5 mi­nu­ten pro an­bie­ter. so sieht dann der ver­gleich aus:

da­mit kos­tet das vo­da­fone zu­hau­se­dings nach vo­da­fone be­rech­nungs­grund­la­ge 2,95 euro pro mo­nat mehr als bei o2. über die ver­trags­lauf­zeit von 24 mo­na­ten kann man sich von dem ge­spar­ten geld auch noch die sa­gem-kis­te bei ama­zon ho­len. und bei o2 kann man den ta­rif und die fest­netz-flat­rate nicht nur zu­hau­se be­nut­zen, son­dern in ganz deutsch­land. auch als 50plus-jäh­ri­ger.

gut dass ix ver­gli­chen hab. die „zu­hau­se­flat“ lohnt sich nicht wirk­lich.


die mo­ral­keu­le

felix schwenzel

es gab vor ei­ni­ger zeit ei­ni­ge, die sich bit­ter­lich dar­über be­klagt ha­ben, dass ad­na­ti­on, da­mals adi­cal, wer­bung von ya­hoo auf blogs ge­schal­tet hat. das hat­te da­mit zu tun, dass ya­hoo nach­hal­tig den ein­druck er­weck­te, auf die men­schen­rech­te in chi­na zu scheis­sen. bei mir im blog er­schien da­mals auch ya­hoo-wer­bung, aber ich ent­schloss mich da­mals, als ya­hoo sich wie­der­holt aus rei­nem pro­fit­den­ken wei­ger­te die­se hal­tung zu über­den­ken, zu­min­dest sym­bo­lisch zu han­deln und alle mei­ne ya­hoo-kon­ten, in­klu­si­ve mei­nes flickr-kon­tos zu lö­schen.

ei­ner­seits.

an­de­rer­seits dach­te ich dar­über nach, wie be­rech­tigt es ist, stei­ne auf ya­hoo zu wer­fen, wenn man selbst pro­fi­teur von aus­beu­tung, un­ter­drü­ckung, han­dels­bar­rie­ren oder lohn­dum­ping ist. in ei­nem an­de­ren ar­ti­kel habe ich das mal ver­sucht auf ei­nen nen­ner zu brin­gen, näm­lich dass ge­rech­ter welt­han­del und ein an­satz­wei­se rück­sichts­vol­les und an­stän­di­ges le­ben vor al­lem ver­zicht be­deu­tet: „rote bee­te statt man­gos, ein ende der un­glaub­li­chen ver­schwen­dung von re­sour­cen für den lu­xus, ganz ein­fach ein ende der aus­beu­tung der zwei­ten und drit­ten welt auf de­ren ba­sis wir seit ein paar hun­dert jah­ren un­se­ren wohl­stand auf­bau­en.“ da­mit be­zog ich mich da­mals zwar auf die mu­si­ka­li­schen ab­lass­händ­ler, die hart dar­an ar­bei­ten, den ein­druck zu er­we­cken, dass man mit dem be­such ei­nes kon­zer­tes oder dem ge­mein­sa­men er­he­ben der arme und von po­li­ti­schen for­de­run­gen afri­ka oder die welt ver­bes­sern kön­ne. das mo­ra­li­sche di­lem­ma un­se­rer auf wachs­tum, ver­schwen­dung und aus­beu­tung ba­sie­ren­den le­bens­wei­se, lässt sich be­quem von afri­ka auf chi­na, das in­ter­net und den rest der welt aus­deh­nen.

an­läss­lich des to­des ei­nes mit­ar­bei­ters ei­ner chi­ne­si­schen zu­lie­fer­fir­ma von ap­ple, schrieb da­ni­el ly­ons aka „fake ste­ve“ vor­ges­tern:

We all know that the­re’s no fuck­ing way in the world we should have mi­cro­wa­ve ovens and ref­ri­ge­ra­tors and TV sets and ever­y­thing else at the pri­ces we’re pay­ing for them. The­re’s no way we get all this stuff and ever­y­thing is done fair and squa­re and ever­yo­ne gets trea­ted right. No way. And don’t be con­fu­sed -- what we’re tal­king about here is our way of life. Our stan­dard of li­ving. You want to „fix things in Chi­na,“ well, it’s gon­na cost you. Be­cau­se ever­y­thing you own, it’s all done on the backs of mil­li­ons of poor peo­p­le who­se li­ves are so awful you can’t even be­gin to ima­gi­ne them, peo­p­le who will do any­thing to get a life that is a tiny bit bet­ter than the shit­ty one they were born into, peo­p­le who get ex­ploi­ted and trea­ted like shit and, in the worst of all ca­ses, pay with their li­ves.

das ist ge­nau der punkt. je­der der ein han­dy, ei­nen fern­se­her, eine güns­ti­ge mi­kro­wel­le oder ein paar schu­he be­sitzt pro­fi­tiert über den um­weg güns­ti­ger prei­se von der aus­beu­tung chi­ne­si­scher ar­bei­ter und dem elend in chi­na. selbst kör­ner­fres­ser die sich aus­schliess­lich von bio-nah­rung er­näh­ren, pro­fi­tie­ren, da ein gross­teil der welt­wei­ten bio-pro­duk­te aus chi­ne­si­scher pro­duk­ti­on stam­men.

ich wei­se so ge­schwol­len auf die­ses di­le­ma hin, weil ich den ein­druck habe, dass sich in letz­ter zeit vie­le (mich hin und wie­der ein­ge­schlos­sen) die sa­che mit dem zei­ge­fin­ger be­son­ders ein­fach ma­chen und die welt lie­ber in schwarz/weiss statt in grau­tö­nen se­hen wol­len. da die re­ak­tio­nä­ren in­ter­net­aus­dru­cker, hier die frei­heits­kämp­fer, da die ver­kom­me­nen vo­da­fone/ad­na­ti­on-nut­ten, hier die auf­rech­ten wer­be­frei­en, da die bö­sen gross­konn­zer­ne, hier die kiez- und um-die-ecke-beim-bau­ern-käu­fer mit ju­te­ta­sche. aber so ein­fach las­sen sich die welt und die men­schen nicht in gut und böse auf­tei­len.

um es mal kon­kret zu ma­chen: ich hat­te in letz­ter zeit oft den ein­druck, dass die kri­tik an der vo­da­fone-ban­ner­wer­bung in blogs gar nicht auf­zei­gen soll­te, dass es wi­der­sprü­che zwi­schen an­spruch und wirk­lich­keit gibt oder dass das schal­ten von vo­da­fone-wer­bung nicht OK sei. manch­mal schien es, dass das an­pran­gern der ad­na­ti­on- und vo­da­fone-wer­bung bei man­chen kri­ti­kern eher der pro­fi­lie­rung, dem her­aus­stel­len des ei­ge­nen an­stands und der ei­ge­nen vor­bild­lich­keit dien­te. vor al­lem aber fehl­ten mir stich­hal­ti­ge ar­gu­men­te, war­um denn nun ge­nau das schal­ten von wer­bung für ein un­ter­neh­men das scheis­se ge­baut hat ver­werf­lich sein soll, bzw. wo ge­nau bei kla­rer tren­nung von re­dak­tio­nel­len in­hal­ten und wer­bung das pro­blem sein soll (ich ver­su­che wei­ter un­ten ein paar mög­li­che pro­ble­me zu fin­den). ich will auch nicht sug­ge­rie­ren, dass man es mit fle­cken auf der ei­ge­nen wes­te un­ter­las­sen soll­te, an­de­re leu­te auf die fle­cken auf ih­rer wes­te hin­zu­wei­sen oder dass es sinn­los sei, zu ver­su­chen, ein an­stän­di­ges le­ben zu füh­ren. mir ge­fal­len nur wei­te tei­le der dis­kus­si­on nicht.

wie man sieht, ist hier auf wir­res.net kei­ne vo­da­fone-wer­bung ge­schal­tet. mei­ne ent­schei­dung, auf die teil­nah­me an der vo­da­fone-kam­pa­gne zu ver­zich­ten, hat­te kei­ne mo­ra­li­schen grün­de. auch wenn ich die koh­le gut hät­te ge­brau­chen kön­nen, habe ich mich mehr oder we­ni­ger spon­tan beim ers­ten blick auf den neu­en vo­da­fone-spot ge­gen die schal­tung ent­schie­den. ich woll­te freie bahn ha­ben, um auf die dümm­li­che und ama­teur­haf­te vo­da­fone-kam­pa­gne ein­zu­schla­gen. ein pri­mi­ti­ver, ver­werf­li­cher im­puls, aber ich woll­te ge­nau­so un­pro­fe­sio­nell und kin­disch wie die kamp­ga­ne selbst da­her­kommt, ge­gen sie an­schrei­ben, ohne mich bei ir­gend­wem recht­fer­ti­gen zu müs­sen, we­der bei den ver­mark­tern, noch den ma­chern (die ich teil­wei­se per­sön­lich ken­ne), noch bei den wer­bung-ist-böse-spa­cken. ich woll­te mich auf das schrei­ben über vo­da­fone und scholz und freun­de kon­zen­trie­ren und mich nicht mit dem strei­ten um grün­de für oder ge­gen ban­ner­wer­bung auf blogs auf­hal­ten.

das doo­fe ist ja, ich fin­de wer­bung auf blogs und in zei­tun­gen und zeit­schrif­ten gut. wer­bung fi­nan­ziert leu­te wie he­ri­bert prantl, gün­ter wall­raff, jens wein­reich und er­mög­licht ih­nen das zu schrei­ben was wir alle schät­zen. wer­bung er­mög­licht, dass ich mir güns­ti­ge ta­ges­zei­tun­gen, die FAS, die brand­eins oder die dum­my re­gel­mäs­sig leis­ten kann. durch wer­bung konn­te ich mich über rach den re­stau­rant­tes­ter amü­sie­ren, über das dschun­gel­camp, „da­ma­ges“ oder „he­roes“. wer­bung fi­nan­ziert don al­phon­sos blog­dings bei der faz, ge­nau­so wie die „bild“-zei­tung, die „cou­pé“ oder die „su­per-illu“.

ich hät­te es auch ger­ne, dass wer­bung ste­fan nig­ge­mei­er, mar­kus be­cke­dahl, lu­kas hein­ser, mal­te wel­ding, peer scha­der, herrn paul­sen oder mir (und an­de­ren) er­mög­licht wei­ter­hin un­ab­hän­gig und frei ins in­ter­net zu schrei­ben. dop­pelt doof ist, dass ich mitt­ler­wei­le glau­be dass das nicht ohne wei­te­res mög­lich ist. ich glau­be zwar, dass die meis­ten blog­ger die tren­nung von wer­bung und re­dak­tio­nel­len in­hal­ten sehr ernst neh­men, nur funk­to­niert die wahr­neh­mung die­ser tren­nung nicht so wie ich und an­de­re wer­be­trei­ben­de blog­ger sich das viel­leicht wün­schen. blogs sind (meis­tens) so per­sön­lich, so ab­hän­gig von ih­ren ma­chern, dass die ge­schal­te­te wer­bung — in der aus­sen­wahr­neh­mung — zwangs­läu­fig ein­fluss auf die re­dak­tio­nel­len in­hal­te hat. wür­de ich mit vo­da­fone-ban­nern auf der sei­te ge­gen die un­säg­lich schlech­te vo­da­fone-kam­pa­gne an­stin­ken hät­te das, ob ich will oder nicht, ein ge­schmäck­le. es könn­te so aus­se­hen, dass ich nur ge­gen vo­da­fone wet­te­re um mei­ne un­ab­hän­gig­keit und frei­heit zu de­mons­trie­ren, oder um­ge­kehrt, dass ich ich nichts ge­gen vo­da­fone sage, weil ich es mir mit dem wer­be­trei­ben­den nicht ver­scher­zen will. mit ban­nern auf der sei­te müss­te ich im­mer ab­wä­gen: wie könn­te das was ich jetzt schrei­be mit dem ban­ner auf der sei­te wir­ken?

wer­bung färbt lei­der ab.

ich bin mitt­ler­wei­le so weit, dass ich nur noch wer­bung von un­ter­neh­men schal­ten möch­te die ich OK fin­de und die ich zur not auch ver­tei­di­gen wür­de. oder um­ge­kehrt, dass ich wer­bung von un­ter­neh­men (oder zum bei­spiel der CDU) nur ak­zep­tie­re, wenn ich statt nur „wer­bung“ drü­ber zu schrei­ben, auch „das ist wer­bung die ich, fe­lix schwen­zel, rich­tig scheis­se fin­de“ drü­ber schrei­ben dürf­te.

an­ders ge­sagt: ich glau­be mitt­ler­wei­le, dass man in blogs nicht kei­ne hal­tung zu der wer­bung die bei ei­nem ge­schal­tet ist ha­ben kann. kei­ne hal­tung zu ar­ti­ku­lie­ren geht auch nicht; man kann als blog­ger nicht kei­ne hal­tung kom­mu­ni­zie­ren. al­les in ei­nem ei­nem blog, von der ge­stal­tung der über­schrif­ten bis zu aus­wahl der links, der wor­te, der kom­men­tar­mo­dera­ra­ti­on, der dis­kus­si­ons­wei­se drückt eine be­stimm­te hal­tung aus. da wirkt es ge­nau­so we­nig glaub­haft wie die pseu­do-di­stan­zie­rung von links auf ex­ter­ne sei­ten per „dis­clai­mer“, wenn man be­haup­tet mit der wer­bung nichts zu tun zu ha­ben, ob­wohl man sich be­wusst da­für ent­schie­den hat. bei ad­na­ti­on kann je­der blog­ger ent­schei­den ob er eine be­stimm­te wer­bung schal­ten möch­te oder nicht. von die­ser ent­schei­dung kann man sich nicht völ­lig lö­sen und be­haup­ten „gar nichts“ mit der wer­bung zu tun zu ha­ben.

um jetzt den bo­gen zur mo­ral­keu­le die ich oben aus­ge­packt habe zu schla­gen: wer turn­schu­he oder ei­nen ipod aus chi­na trägt, de­mons­triert da­mit eine be­stimm­te hal­tung. ent­we­der es ist ihm egal, un­ter wel­chen um­stän­den die schu­he oder der ipod ge­fer­tigt wur­den oder er be­haup­tet er kön­ne sich nix an­de­res leis­ten (ist auch ne hal­tung). es ist eine ent­schei­dung die man trifft. das heisst nicht, dass man des­halb chi­na nicht kri­ti­sie­ren soll­te oder die pro­duk­ti­ons­um­stän­de oder le­bens­be­din­gun­gen dort nicht laut­hals an­pran­gern dürf­te, wich­tig ist nur, dass man zu sei­ner ent­schei­dung und hal­tung steht und un­ter um­stän­den ak­zep­tiert da­für kri­ti­siert zu wer­den.

  • es ist OK zu sa­gen: ich brauch die koh­le.
  • es ist nicht OK zu sa­gen: alle tra­gen schu­he aus chi­na.
  • es ist OK zu sa­gen: in chi­na ge­fer­tig­te schu­he zu tra­gen ist nicht op­ti­mal, aber ich habe mich nun­mal [hier bei be­darf grund ein­fü­gen] dazu ent­schie­den.
  • es ist nicht OK zu sa­gen: och der nico hat mir die schu­he be­sorgt, ob ich die jetzt tra­ge oder nicht hilft auch kei­nem ar­bei­ter in chi­na.
  • es ist OK zu sa­gen: ich ver­su­che mein le­ben so an­stän­dig wie mög­lich zu füh­ren, auch wenn es da die eine oder an­de­re kon­zep­tio­nel­le schwä­che gibt.
  • es ist nicht OK zu sa­gen: erst­mal sol­len die an­de­ren an­stän­dig le­ben.

dis­clai­mer: gut mög­lich, dass ich mei­ne hal­tung noch­mal über­den­ke.


ham­bur­ger-er­klä­rung

felix schwenzel

die ham­bur­ger-er­klä­rung kann man ziem­lich ein­fach bei goog­le re­cher­chie­ren. ganz kurz lau­tet sie:

Ein Ham­bur­ger ist ein Bröt­chen mit ver­schie­de­nen Be­lä­gen, das meis­tens als war­mes Schnell- oder Fer­tig­ge­richt ver­kauft wird.

mehr zur ham­bur­ger er­klä­rung bei ste­fan nig­ge­mei­er.

[bild­quel­le]


trek­ker am dom

felix schwenzel


ich hat­te ei­nen traum

felix schwenzel

heu­te nacht ei­nen ei­gen­tüm­li­chen traum ge­habt. ich sass in te­he­ran in ei­nem ho­tel und schal­te­te den fern­se­her ein. ko­mi­scher­wei­se spra­chen alle im fern­se­hen deutsch. ein klei­ner, un­ge­pflegt wir­ken­der mann in den glei­chen beige-far­be­nen kla­mot­ten in de­nen in deutsch­land die ren­ter be­vor­zugt rum­lau­fen, hielt eine fern­seh­an­spra­che:

Seit der Wahl am 12. Juni 2009 hat die­ses Land ei­ni­ges an Auf­merk­sam­keit be­kom­men. Tau­sen­de De­mons­tran­ten und un­zäh­li­ge kri­ti­sche Be­rich­te zei­gen, wir ha­ben mit der Wahl eine brei­te öf­fent­li­che Dis­kus­si­on auf der Stra­ße und im Netz ge­star­tet. Das ist gut, denn ge­nau das zeigt die Kraft der ira­ni­schen Ge­sell­schaft und des In­ter­nets. Dass The­men da­bei auch kon­tro­vers dis­ku­tiert wer­den, dass es un­ter­schied­li­che Po­si­tio­nen und Be­wer­tun­gen gibt, macht ja eine freie Ge­sell­schaft aus. Auch wenn Lob im­mer schö­ner ist, ge­hört na­tür­lich auch Kri­tik dazu. So ha­ben wir, als Re­gie­rung, aber auch die Re­li­gi­ons­fü­her, durch die Pro­tes­te und die Dis­kus­sio­nen auf der Stra­ße und im Netz die ein­ma­li­ge Chan­ce, viel mehr über Eure Wün­sche zu er­fah­ren als auf kon­ven­tio­nel­len We­gen.

Auf der Stra­ße, in den Po­li­zei­zen­tra­len und den Ge­fäng­nis­sen ha­ben wir in den letz­ten Wo­chen ins­be­son­de­re ei­nes ge­macht: zu­ge­hört.

Das Zu­hö­ren führt dazu, dass wir enorm vie­le An­re­gun­gen auf­grei­fen, vie­le Re­gie­rungs­mit­glie­der und Po­li­zei­kräf­te in­vol­vie­ren und un­ter­schied­li­che The­men in Zu­kunft auch an­ders be­wer­ten wer­den. Na­tür­lich war die Form der Pro­tes­te nicht im­mer schmei­chel­haft, vor al­lem dann wenn ver­dien­te Kämp­fer der Re­vo­lu­ti­on, wie u.a. auch ich per­sön­lich an­ge­grif­fen wur­den, oder wenn un­se­re Dia­log­be­reit­schaft und Auf­rich­tig­keit des Dia­logs grund­sätz­lich in Fra­ge ge­stellt wur­den.

Aber des­halb kon­zen­trie­ren wir uns vor al­lem auf die kon­struk­ti­ven Bei­trä­ge, also auf die, in de­nen wir er­fah­ren, wie man Din­ge in Zu­kunft an­ders, ein­fa­cher oder bes­ser ma­chen kann. Wir sind über­zeugt, dass wir ei­nen wich­ti­gen Schritt ge­gan­gen sind, um mit Euch, den Bür­gern, künf­tig ganz an­ders im Dia­log zu ste­hen als heu­te.

Was uns wirk­lich be­ein­druckt hat, war zum Ei­nen die Ernst­haf­tig­keit der Pro­tes­te, die an vie­len Stel­len ge­führt wur­de, zum An­de­ren die Krea­ti­vi­tät. Für uns stellt die die­ser ak­ti­ve Teil der ira­ni­schen Ge­sell­schaft, der sich ein­bringt, der für sei­ne Über­zeu­gun­gen kämpft, der In­hal­te er­zeugt, der durch das In­ter­net, durch Mo­bil­te­le­fo­nie in die Lage ver­setzt wird, sei­nen Pro­test zu ar­ti­ku­lie­ren und sich mit an­de­ren Men­schen zu ver­net­zen …

an die­ser stel­le bin ich auf­ge­wacht. zwei din­ge ha­ben mich ge­wun­dert: ers­tens, war­um träu­me ich in gross­buch­sta­ben und zwei­tens, war­um träumt car­men hil­le­brand die glei­chen träu­me wie ich?


frau schnu­tin­ger macht PR

felix schwenzel

hier schrob frau schnu­tin­ger:

Seit drei Mo­na­ten habe ich ein neu­es Han­dy, das HTC Ma­gic mit In­ter­net­an­schluss. Tol­les Ding, mit we­nig Knöp­fen dran, das ist äu­ßerst prak­tisch. Mein al­tes Han­dy hat­te viel zu vie­le Knöp­fe. Zu vie­le Knöp­fe sind nicht gut, da gibt es für mich zu vie­le Mög­lich­kei­ten, ver­se­hent­lich an ein Knöpf­chen zu kom­men. Mit dem neu­en Han­dy geht das al­les zum Glück leich­ter, ich er­wi­sche im­mer das rich­ti­ge Knöpf­chen und ich kann die Fo­tos so­gar di­rekt auf die Platt­form Flickr ins In­ter­net hoch­la­den und in mein Blog stel­len. So geht mir nichts mehr ver­lo­ren und mei­ne Han­dy­rech­nung be­schert mir seit­dem auch kei­ne böse Über­ra­schung mehr.

was für ein PR-bull­shit an dem aber auch fast gar nix zu stim­men scheint:

  • hier, auf schnu­tin­gers blog ist seit dem 13. mai kein ein­zi­ges (flickr-) foto zu se­hen. zu­min­dest keins das sie mit dem han­dy hoch­ge­la­den hat.
  • auf frau schnu­tin­gers flickr-stream ist seit dem 9. juni kein ein­zi­ges neu­es foto zu se­hen. doch zu vie­le knöp­fe?
  • kann es sein, dass es bei frau schnu­tin­gers han­dy­rech­nung „kei­ne bö­sen über­ra­schun­gen“ mehr gibt, weil sie die rech­nung nicht mehr selbst be­glei­chen muss, son­dern vo­da­fone sie zahlt?

naja. viel­leicht hat frau schnu­tin­ger den blog­ein­trag ja am 9. juni auf hal­de ge­schrie­ben und die vo­da­fone-pres­se­ab­tei­lung hat ihn erst nach 40 ta­gen fer­tig re­di­giert. trotz­dem fra­ge ich mich, war­um muss PR-ge­sül­ze im­mer die wahr­heit so ex­trem deh­nen? war­um schreibt frau schnu­tin­ger nicht ein­fach, dass sie jetzt zwar so ein su­pa­du­pa han­dy hat, aber nicht dazu kommt es zu nut­zen? war­um kein wort über den tol­len ver­trag den sie jetzt hat und viel­leicht noch nicht mal be­za­hen muss? war­um schreibt sie nicht dar­über, dass ihr die­se ol­len rol­len­kli­schees, mann springt vom hoch­haus, frau sitz auf hoch­haus und küm­mert sich ums kind, auch zum hals raus­hän­gen? war­um kann man nicht mal ei­nen PR-text ver­öf­fent­li­chen der zu­min­dest an­satz­wei­se et­was mit der ei­ge­nen hal­tung, den ei­ge­nen über­zeu­gun­gen zu tun hat? war­um muss PR im­mer vol­ler ge­sei­her sein?

[nach­trag 21.07.2009]
ich habe mich oben üb­ri­gens nicht über frau schnu­tin­ger auf­ge­regt, son­dern über ih­ren PR-text und dar­über, dass vo­da­fone und die selbst­er­nann­ten kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­fis so ei­nen naiv-blö­den milch­mäd­chen­text im vo­da­fone-blog durch­ge­las­sen ha­ben. wie gut so ein schmu an­kommt, sieht man an den kom­men­ta­ren un­ter schmu­tin­gers schnu­tin­gers bei­trag. dass nico lum­ma und car­men hil­le­brand sich noch bis spät in die nacht um scha­dens­be­gren­zung in den kom­men­ta­ren be­müh­ten, fin­de ich üb­ri­gens sehr be­mer­kens­wert.

frau schnu­tin­ger meint hier in den kom­men­ta­ren, dass es für den ar­ti­kel kein geld gab, sie sich vo­da­fone aber „ver­pflich­tet“ fühl­te. aus­ser­dem mein­te sie in ei­nem kürz­lich von ihr ge­lösch­ten blog­ar­ti­kel, dass sie ei­gent­lich nicht die quo­ten­mut­ti sein wol­le, den bei­trag dann aber nicht we­gen des kam­pa­gnen-kri­ti­schen te­nors ge­löscht habe, son­dern weil sie den ar­ti­kel im nach­hin­ein nur „mit­tel­präch­tig“ und selbst­mit­lei­dig fand, aber nichts­des­to­trotz na­tür­lich wei­ter­hin zu den dort ge­tä­tig­ten und ge­lösch­ten aus­sa­gen ste­hen wür­de. aus­ser­dem er­klärt sie hier in den kom­men­ta­ren, dass sie sehr wohl fo­tos (von ih­rem kind) auf flickr hoch­ge­la­den hät­te, die aber „mit Be­ginn der Kam­pa­gne (ver­ständ­li­cher­wei­se) raus­ge­löscht“ hät­te (ver­steh ich üb­ri­gens nicht; sind kin­der­bil­der auf flickr ge­fähr­li­cher als kin­der­bil­der im kino, auf pla­ka­ten, kam­pa­gnen­web­sites oder auf you­tube?).

kurz, die nai­vi­tät mit der frau schnu­tin­ger sich hier in den kom­men­ta­ren um kopf und kra­gen re­de­te, deu­tet tat­säch­lich auf eine ge­wis­se au­then­ti­zi­tät von frau schnu­tin­ger und ih­rem wer­be­text hin. oder an­ders ge­sagt, auch wenns schwer zu glau­ben ist, die ist echt so. und ge­nau des­halb tut es mir jetzt auch ein biss­chen leid den text auf­ge­grif­fen zu ha­ben.

[nach­trag 10:05]
schnu­tin­ger hat die nase voll und hört auf zu blog­gen und zu web­zwo­nul­len. ich weiss nicht was mich mehr um­haut. dass je­mand der sein ge­sicht und das ge­sicht sei­nes kin­des für eine bun­des­wei­te mega-kam­pa­gne her­gibt sagt, sie hal­te öf­fent­lich­keit nicht so gut aus oder dass die, die frau schnu­tin­ger zu dem ver­trag über­re­det ha­ben, ihr nicht er­klärt ha­ben was so eine kam­pa­gne be­deu­tet. und war­um stellt sich jetzt nie­mand, we­nigs­tens ein biss­chen schüt­zend vor sie?

[nach­trag 11:30]
war­um sagt mir das denn kei­ner? das baby mit dem frau schnu­tin­ger in der kam­pa­gne po­siert ist ein fake gar nicht ihr baby. es ist ein leih­ba­by. dann is­ses na­tür­lich auch ir­gend­wie al­les ver­ständ­lich.

[nach­trag 22.07.2009]
le­sens­wert fin­de ix fol­gen­de kom­men­ta­re zum the­ma:


schleich­wer­bung!

felix schwenzel

aber im ge­gen­teil zu den heu­te-nach­rich­ten sehr se­hens­wert.


kei­ne wit­ze über na­men!

felix schwenzel


ein so­zio­lo­ge und fünf wer­be-fuz­zis

felix schwenzel

Wer­be­leu­te sind den­noch fas­zi­niert von der Mög­lich­keit, in ein so­zia­les Netz ein­zu­drin­gen, das auf ver­trau­en ba­siert, und die­ses Netz für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke zu nut­zen. Da­bei ver­mi­schen sie das Ge­schäft mit dem So­zia­len.

dun­can watts, so­zio­lo­ge, über mund­pro­pa­gan­da, brand­eins 07/09, sei­te 122

wir ha­ben ei­nen start ge­macht. und zwar kei­ne so­cial me­dia kam­pa­gne, son­dern so­cial me­dia als herz der kam­pa­gne, als dau­er­haf­te an­ge­le­gen­heit, die aus­wir­kun­gen auf die ge­sam­te fir­ma ha­ben wird.

nico lum­ma, so­zi­al­ar­bei­ter bei scholz und fri­ends über die vo­da­fone-kam­pa­gne, beim surf­guard in den kom­men­ta­ren

Schaut man ge­nau hin, un­ter­schei­det sich die Kom­mu­ni­ka­ti­on im In­ter­net we­nig von de­nen, die schon im­mer ge­gol­ten ha­ben: Re­le­vant muss es sein. Höf­lich, trans­pa­rent, ver­bind­lich muss es sein. Je­der Miss­brauch wird dazu füh­ren, dass sich Men­schen ab­wen­den.

pe­ter fig­ge, ge­schäfts­füh­rer der agen­tur tri­bal DDB ham­burg, brand­eins 07/09, sei­te 126

Neu ist der öf­fent­li­che Druck, der mich zur Glaub­wür­dig­keit mei­ner Aus­sa­gen und Pro­dukt­qua­li­tät zwingt und das Tem­po, in dem mei­ne Ver­säum­nis­se für mich zum Pro­blem wer­den kön­nen. Die neu­en Öf­fent­lich­kei­ten sind nicht naiv. Sie be­mer­ken, was nicht au­then­tisch und was nicht von Dau­er ist.

ge­org kolb, „ex­per­te“ für so­zia­le me­di­en von ple­on, brand­eins 07/09, sei­te 127

Auch Agen­tu­ren müs­sen sich grund­le­gend än­dern. Noch mehr als frü­her kommt es dar­auf an, den rich­ti­gen Ton, das rich­ti­ge The­ma und den rich­ti­gen Ka­nal­mix zu fin­den. Wir müs­sen grö­ße­re Oh­ren be­kom­men und kön­nen so letzt­lich so­gar ei­nen Bei­trag für die Markt­for­schung und Pro­dukt­ent­wick­lung leis­ten. […] Es reicht nicht mehr aus, punk­tu­el­le Kam­pa­gnen zu füh­ren und Bot­schaf­ten zu wie­der­ho­len, bis der Arzt kommt. Im asym­me­tri­schen Wett­be­werb des In­ter­nets müs­sen sich Mar­ken als in­tel­li­gen­te So­zi­al­we­sen be­wei­sen, ohne zu ner­ven.

vin­cent schmid­lin, ge­schäfts­füh­rer bei der wer­be­agen­tur scholz und fri­ends, brand­eins 07/09, sei­te 128

Wer­bung ist mir in­zwi­schen viel zu kom­mer­zi­ell ge­wor­den.

sa­scha lobo, fri­su­ren-ver­mark­ter


miss­brauchs­op­fer text

felix schwenzel

eine ganz be­son­de­re soft­ware muss das sein, über die oli­ver schei­ner für mee­dia hier be­rich­tet eine pres­se­mit­tei­lung um­for­mu­liert hat ein biss­chen DPA-wer­bung wei­ter­ver­brei­tet.

die­se soft­ware kann „Text-Die­be“ auf­spü­ren, be­haup­tet schei­ner im ti­tel und im an­reis­ser schreibt er, dass sie „In­hal­te“ vor „Miss­brauch“ schüt­zen sol­le.

„At­tri­bu­tor“ spürt für dpa Text-Die­be auf
Die Deut­sche Pres­se­agen­tur macht mo­bil ge­gen On­line-Pi­ra­te­rie. Ih­ren Kun­den bie­tet die dpa künf­tig ein ent­spre­chen­des Dienst­leis­tungs-An­ge­bot: die At­tri­bu­tor-Platt­form. Mit der welt­weit füh­ren­den Lö­sung für die Aus­wer­tung von In­hal­ten im In­ter­net, will die Agen­tur In­hal­te ih­rer Part­ner vor Miss­brauch im Web schüt­zen. (ori­gi­nal bla­bla hier)

das weckt jetzt bei­na­he mei­nen sport­li­chen ehr­geiz, ein­fach mal ei­nen DPA-text „miss­brau­chen“ und gu­cken ob die soft­ware, wie mal­te von tro­tha, vor­sit­zen­der der dpa-ge­schäfts­füh­rung be­haup­tet, die tex­te dann da­vor „schützt“. als test wer­de ich die­sen DPA-text mal miss­brau­chen:

     
  ()  -                                          .                                      .
  40-    ,      ,      56                      .                    0,9        .          27.          --  .
                          3300      .              ,        .                      ,                          .
            ,                              .                  -  .  «          »,              .  ,                  ,  ,            .                            .
                    .                  ,        ,          .        ,                  7,1      ,      .  «              .»                        .                    .
              .                  .      ,                  ,          .          ,          -          -  -      ,            ,          .
                                  .                  .                        .        ,                        .                      ,          .        .

dem text habe ich, wie man sieht, in­so­fern miss­braucht, als ich ihm alle buch­sta­ben ent­zo­gen habe. aus­ser­dem habe ich den text eben ein­mal au­gedruckt und zum ab­wi­schen ei­nes klei­nen aus­wurf-ma­leurs auf mei­nem schreib­tisch be­nutzt (ich la­bo­rie­re seit dem wo­chen­en­de an ei­ner mehr oder we­ni­ger schwe­ren er­käl­tung). auf ei­nem wei­te­ren aus­druck habe ich die quel­len­an­ga­be „DPA“ ein­fach durch­ge­stri­chen und „IX“ drü­ber­ge­malt und un­ten „mit freund­li­chen grüs­sen, fe­lix schwen­zel“ drun­ter­ge­schrie­ben. wahr­schein­lich ha­ben bei der DPA-text­miss­brauchs-task-force im DPA-text­schutz-cen­ter schon ein paar alarm­glo­cken ge­läu­tet.

ich bin ge­spannt wann ich auf­ge­spürt wer­de.

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schleich­wer­bung!

felix schwenzel

ix hät­te noch tape üb­rig.


ge­ne­ra­ti­on klein­ge­druck­tes

felix schwenzel

bei vo­da­fone hat man sich of­fen­bar nico lum­mas rat zu her­zen ge­nom­men und ver­sucht jetzt so vie­le feh­ler wie mög­lich zu ma­chen, um dar­aus ir­gend­wann mal was zu ler­nen. oder eben auch nicht. ich bin ehr­lich­ge­sagt er­schüt­tert wie ver­lo­gen und hoch­mü­tig man bei­spiels­wei­se in den letz­ten ta­gen im neu­en vo­da­fone-blog auf die re­ak­tio­nen auf die de­sas­trö­se pres­se­kon­fe­renz („Liv­ePK“) re­agiert. zum bei­spiel die­ser un­fass­ba­re bas­ta-dar­über-wol­len-wir-nicht-dis­ku­tie­ren und zwi­schen-das-fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­um-und-vo­da­fone-passt-kein-blatt-ar­ti­kel von alex­an­der pan­c­zuk. [nach­trag] udo vet­ter hat das, wie ich fin­de, pas­send kom­men­tiert.

oder die­se re­ak­ti­on von pres­spre­cher thors­ten höp­ken auf die ein­wän­de, dass vo­da­fone für die ziel­grup­pe (hoch­la­der!) kei­ne at­trak­ti­ven ta­ri­fe bie­ten wür­de. er schreibt:

Un­ser Da­ten-Ta­ri­fe deckt der­zeit schon eine brei­te Mas­se an Nut­zungs­sze­na­ri­en ab.

das ist gram­ma­ti­ka­lisch frag­wür­di­ges mar­ke­ting­sprech für: un­ser da­ten-ta­rif-an­ge­bot ist un­über­sicht­lich, hoch­prei­sig und für die meis­ten nut­zer un­at­trak­tiv. zwi­schen den zei­len kann man aber auch her­aus­le­sen, das soll vor­erst auch so blei­ben:

So kom­men aus un­se­rer Er­fah­rung die meis­ten Kun­den, die un­se­re Da­ten-Flat­rate ver­wen­den, mit deut­lich we­ni­ger als 5 GB Da­ten­vo­lu­men pro Mo­nat aus und wer­den nichts von der Band­brei­ten­re­du­zie­rung spü­ren. Aber ein ge­rin­ger Teil un­se­rer Kun­den nutzt eine sol­che Da­ten-Flat so in­ten­siv, dass er ein viel­fach hö­he­res Da­ten-Vo­lu­men ver­ur­sacht. Ohne Band­brei­ten­re­du­zie­rung wür­den Sie die Ser­vice­qua­li­tät in den be­trof­fe­nen Zell­be­rei­chen für alle Teil­neh­mer ver­schlech­tern. Wir ha­ben uns be­wusst nur für eine Band­brei­ten­re­du­zie­rung und nicht für eine Vo­lu­men-Be­schrän­kung ent­schie­den, um un­se­ren Kun­den die best­mög­li­che Netz­per­for­mance zu ei­nem at­trak­ti­ven Preis zu er­mög­li­chen.

es hört sich lo­gisch an, dass man kun­den, de­nen man eine da­ten-„flat­rate“ ver­kauft, die­se nach 5GB ver­brauch dros­selt — zum woh­le al­ler kun­den. nur ist die be­grün­dung hart an der gren­ze zur lüge mit in­te­grier­ter ne­bel­ker­ze. wie nutzt man denn so eine 5GB da­ten­flat­rate? wenn ich per UMTS sur­fe, kann ich mit vol­ler kraft se­geln. sprich, in der zel­le in der mein te­le­fon ein­ge­loggt ist, kann ich die vol­le band­brei­te nut­zen die mir die zel­le zu­ge­steht und die mei­ne hard­ware er­mög­licht. die „ser­vice­qua­li­tät“ für an­de­re nut­zer wird durch mei­ne nut­zung tat­säch­lich ein­ge­schränkt, denn je mehr nut­zer in ei­ner UMTS-zel­le sur­fen, des­to we­ni­ger steht für alle zur ver­fü­gung. also fin­det die­se ver­schlech­te­rung der „ser­vice­qua­li­tät“ so oder so statt und zwar umso schlim­mer, je schlech­ter das UMTS-netz aus­ge­baut ist. so­lan­ge ich die mir zu­ge­stan­de­nen 5GB weg­sur­fe, be­hin­de­re ich also alle nut­zer in mei­ner zel­le.

wenn es also stim­mer wür­de was höp­ken sagt, dass die dros­se­lung der er­hal­tung der „ser­vice­qua­li­tät“ dient, dann müss­te am mo­nats­an­fang, wo alle „flat­rate“-kun­den un­ge­hin­dert sur­fen kön­nen, das vo­da­fone-netz to­tal in den sei­len hän­gen und so­bald die dros­se­lung ein­setzt, sich lang­sam wie­der er­ho­len.

was mich auch wun­dert: wenn aber tat­säch­lich nur „ein ge­rin­ger teil“ der vo­da­fone-kun­den „eine sol­che Da­ten-Flat“ über­haupt in­ten­siv nutzt, war­um dann die be­schrän­kung auf 5 GB? laut höp­ken kom­men die „meis­ten Kun­den“ doch mit deut­lich we­ni­ger als 5GB aus?

be­son­ders be­zeich­nend ist, dass vo­da­fone die ver­min­de­rung der ser­vice­qua­li­tät für alle „Teil­neh­mer“ in „be­trof­fe­nen Zell­be­rei­chen“ in kauf nimmt, wenn ein „stö­rer“ ei­nen be­stimm­ten da­ten­ta­rif wählt oder bei vo­lu­men­ta­ri­fen kräf­tig drauf­zahlt. klingt zwar un­lo­gisch, dass man an­de­re be­hin­dern darf (oder kann), wenn man ei­nen be­stimm­ten ta­rif wählt, ist aber im prin­zip das was thors­ten höp­ken un­term strich sagt: die da­ten-dros­se­lung dient der ma­xi­mie­rung des pro­fits.

ich hal­te das vo­da­fone-ar­gu­ment mit der auf­recht­erhal­tung der „ser­vice­qua­li­tät“ für ge­nau­so ver­lo­gen, wie das von t-mo­bi­le (und vo­da­fone), dass eine sky­pe-nut­zung (ohne teu­re son­der­ta­ri­fe) die netz- oder ser­vice­qua­li­tät ein­schrän­ken wür­de. es geht da­bei nicht um ser­vice­qua­li­tät, son­dern ums ge­schäfts­mo­dell. an­de­rer­seits kann es na­tür­lich auch sein, dass das vo­da­fone UMTS-netz so schlecht aus­ge­baut ist, dass man viel­sur­fer mit ho­hen prei­sen und un­at­trak­ti­ven kon­di­tio­nen fern­hal­ten muss.

Für’s Sur­fen auf dem Han­dy bie­ten wir für 9,95 EUR p.m. eine Da­ten-Flat­rate ohne Band­brei­ten-Li­mi­tie­rung an. Vo­da­fone bie­tet z.B. mit dem Po­cket Vo­lu­me oder Mo­bi­l­e­Con­nect L Da­ten heu­te schon Da­ten-Ta­ri­fe an, die eine VoIP-Nut­zung zu­las­sen. Noch in die­sem Jahr pla­nen wir die Ein­füh­rung wei­te­rer Ta­rif­op­tio­nen, die VoIP er­lau­ben.

mit dem ta­rif für 9 euro 95 scheint thors­ten höp­ken die­sen ta­rif zu mei­nen: In­ter­netEnt­ertain Flat. tat­säch­lich steht im klein­ge­druck­ten nichts von ei­ner vo­lu­men­be­schrän­kung. im klein­ge­druck­ten steht aber:

Die Vo­da­fone In­ter­netEnt­ertain Flat gilt nur für das Sur­fen im deut­schen Vo­da­fone-Netz auf http-ba­sier­ten In­ter­net-Sei­ten und nur für von Vo­da­fone zer­ti­fi­zier­te Cli­ents je­weils über den APN wap.vo­da­fone.de. Sie brau­chen ein In­ter­net- und E-Mail-fä­hi­ges Han­dy, um die Ta­rif­op­ti­on zu nut­zen und dür­fen sie nur mit dem Han­dy ohne an­ge­schlos­se­nen Com­pu­ter nut­zen.

die c’t nann­te die­se an­geb­li­chen „flat­rates“ in ih­rer letz­ten aus­ga­be „mo­gel­pa­ckun­gen“:

An­de­re Flat­rate-Ta­ri­fe gel­ten nur für be­stimm­te Zu­gangs­punk­te (APN, Ac­cess Point Name), die aus­schliess­lich HTML über Port 80 und den Zu­gang auf das — meist mä­ßi­ge — Por­tal des Pro­vi­ders ge­stat­ten. So um­fas­sen etwa vie­le Vo­da­fone-An­ge­bo­te nur Flat­rates über den für vie­le In­ter­net-Diens­te nutz­lo­sen APN „wap.vo­da­fone.de“. Surft man über „web.vo­da­fone.de“, der vol­len In­ter­net­zu­gang bie­tet, wird es mit 20 Cent pro 10KByte-Block ex­trem teu­er. Wer nur mit dem Han­dy sur­fen möch­te, kann hier zu­grei­fen, doch zeit­ge­mäß sind sol­che — oft als In­ter­net-Flat­rate ge­prie­se­nen — Mo­gel­pa­ckun­gen nicht. (c’t 15.2009 vom 6.7.2009,sei­te 78)

ich fra­ge mich wo­her man von vo­da­fone „zer­ti­fi­zier­te Cli­ents“ fürs sur­fen her­be­kommt. ach­so. kann man dow­loa­den. ir­gend­wo. wenn man glück hat auch für sein te­le­fon.

die „Mo­bi­l­e­Con­nect L Da­ten“-ta­rif­op­ti­on (war­um ver­linkt thors­ten höp­ken die nicht?) kos­tet mit 300MB (pah!) in­klu­siv-vo­lu­men 20 euro im mo­nat oder als 5GB-pseu­do-flat­rate 35 euro. in der flat­rate ver­si­on darf man die „Kar­te […] nicht für Voice over IP, In­stant Mes­sa­ging und Peer-to-Peer-Ver­bin­dun­gen nut­zen“. das geht nur in der L-ver­si­on, die pro ver­brauch­tem me­ga­byte das mo­nat­lich über 300 MB hin­aus­geht un­ge­fähr 50 cent kos­tet. das heisst, mit dem „Mo­bi­l­e­Con­nect L Da­ten“-ta­rif kann man tat­säch­lich 6 oder 10 GB pro mo­nat (oder mehr) ver­brau­chen und so­gar VoIP ma­chen. für knapp 2900 euro (6GB) oder 4870 euro (10GB)*. klas­se an­ge­bot!

den ta­rif „Po­cket Vo­lu­me“ schau ich mir in mei­nem nächs­ten le­ben an, das stu­di­um des „Mo­bi­l­e­Con­nect L Da­ten“-ta­rifs hat mich be­reits jetzt an die gren­zen mei­ner leis­tungs­fä­hig­keit ge­bracht.

Noch ein Hin­weis zu un­se­ren Sprach­ta­ri­fen für “…her­kömm­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­en…”. Ver­trags­lauf­zei­ten von 24 Mo­na­ten ma­chen es mög­lich, dass Han­dys ab 1,- EUR an­ge­bo­ten wer­den. Wer auf ein neu­es Han­dy ver­zich­ten kann, soll­te sich mal un­se­re Vo­da­fone Su­per­Flat im On­line-Shop an­schau­en. Den Lauf­zeit-Ta­rif gibt es in den ers­ten 6 Mo­na­ten schon für 14,95 EUR p.m. (24 x 5,- EUR On­line-Vor­teil mit ein­ge­rech­net). Und dar­in ent­hal­ten ist nicht nur die Te­le­fon-Flat in das deut­sche Vo­da­fone- und Fest­netz, son­dern neu­er­dings auch eine kos­ten­lo­se Fremd­netz-Flat­rate wahl­wei­se ins T-Mo­bi­le-, O2- oder e-plus-Netz für 12 Mo­na­te.

da auch vo­da­fones ver­trags­ta­ri­fe ohne han­dy alle min­des­tens 24 mo­na­te lau­fen, scheint die ver­trags­lauf­zeit nichts mit sub­ven­tio­nier­ten han­dys zu tun zu ha­ben, son­dern da­mit, die leu­te mög­lichst lan­ge im ver­trag zu hal­ten. manch­mal scheint es, als ob es der job ei­nes pres­se­spre­chers ist, die kund­schaft mög­lichst freund­lich zu ver­ar­schen.

wei­ter im text, zur „su­per flat“, die ei­gent­lich „mi­k­rig flat“ heis­sen soll­te: im gross­ge­druck­ten der „su­per flat“ steht, sie kos­te 14 euro 95 mo­nat­lich, im klein­ge­druck­ten (hell­blau auf dunk­lem hell­blau) kann man le­sen, dass die ers­ten 6 mo­na­te 19 euro 95 kos­ten, die nächs­ten 18 mo­na­te dann 29 euro 95. da man für die ers­ten 24 mo­na­te aber eine fünf-euro-„gut­schrift“ be­kommt („On­line-Vor­teil“), kos­ten also die ers­ten sechs mo­na­te tat­säch­lich 14,95, die nächs­ten 18 mo­na­te 24,95 und nach ab­lauf von 24 mo­na­ten kos­tet der ta­rif dann 29,95 euro. über die ver­trags­lauf­zeit von 24 mo­na­ten, in­klu­si­ve „an­schluss­preis“ kos­tet ei­nen die­ser an­geb­li­che 14,95-ver­trag dann also im schnitt 23,49 euro pro mo­nat (plus ge­sprächs­kos­ten, da nur fest- und vo­da­fone-netz dau­er­haft „flat“ sind). ver­gisst man ihn recht­zei­tig zu kün­di­gen, be­trägt der durch­schnitt der mo­nat­li­chen grund­kos­ten über 48 mo­na­te 26,72 euro.

statt ge­ne­ra­ti­on „upload“ wäre ge­ne­ra­ti­on „spreadsheat“ oder „fine print“ mal ein pas­sen­der vo­da­fone-wer­be­spruch.

nicht dass das t-hea­ter auf vo­da­fone be­schränkt wäre, vol­ker we­ber hat „un­glaub­lich be­scheu­er­ten“ t-mo­bi­le ver­trags­kap­pes auf­ge­schrie­ben. da­bei wäre es doch so ein­fach: „Macht doch ein­fach ge­schei­te Pro­duk­te“, statt zu re­den, wie mit­glie­der „ei­ner ka­li­for­ni­schen Er­lö­sungs­sek­te oder ba­ron münch­hau­sen.

ehr­lich­ge­sagt fin­de ich aber mitt­ler­wei­le ge­fal­len an die­sem „dia­log“ mit vo­da­fone. je­des­mal, wenn ei­ner der pres­se­spre­cher oder „re­fe­ren­ten“ flach­ge­klopf­tes, auf täu­schung aus­ge­leg­tes und in­halt­lee­res mar­ke­ting- oder po­lit-ge­sül­ze ins blog kippt, ein­fach mal ge­nau­er an­zu­gu­cken was man in ei­ner kon­zern­zen­tra­le un­ter „dia­log“ ver­steht und zu prü­fen was von dem ge­sag­ten über­haupt stimmt und was da­von rei­ne glatt­eis­rhe­to­rik ist. macht echt spass. ich glaub ich mach das jetzt re­gel­mäs­sig.

*) (10GB - 300MB) * 0,49€ = (10240MB - 300MB) * 0,49€ = 4870,60€


neu­er spre­cher beim 2DF 

felix schwenzel

das 2DF konn­te afri­ka als neu­en nach­rich­ten­spre­cher ver­pflich­ten.

mehr zum neu­en „heu­te“-stu­dio beim fern­seh­le­xi­kon.