repektable rechercheleistung
von don dahlman im formel1-blog über das „Finanzmonster“ formel1.
von don dahlman im formel1-blog über das „Finanzmonster“ formel1.
hier kann man heranwachsende beobachten wie sie im kreis fahren, ihr revier markieren, posieren und auf die fresse fallen. quasi die welt in klein.
[es fuhren auch ein paar heranwachsende über 40 im kreis herum, die hatten aber alle nen schnurrbart und noch mehr profilneurose als die jüngeren heranwachsenden.]
vor ein paar tagen las ich etwas erstaunliches in meinem feedreader:
Wenn Sie das Gefühl haben, jemanden dringend anschreien zu müssen (bitte nur, wenn es um Usability oder Multimedia geht): Meine Mobilnummer ist 0178-5451711. Falls Sie twittern - alles, was Sie an @zeitonline adressieren, kommt an. Vielen Dank!
Herzlich,
Fabian Mohr
fabian mohr stellt sich in diesem blogeintrag als derjenige vor, der „seit Anfang Oktober“ „bei ZEIT ONLINE für Entwicklung und Multimedia-Formate zuständig“ ist und sich „mit Blick auf 2009“ intensiver mit einem thema beschäftigen will: „[Der] Usability von ZEIT ONLINE“.
mit der usability von zeit-online habe ich mich mal im märz beschäftigt und damals nicht viel davon gefunden.
ich bin jetzt wirklich mal gespannt und werde sicherlich 2009 oder 2010 nochmal auf zeit.de nachgucken, ob es dann einfacher geworden ist den qualitäts-journalismus auf zeit.de zu finden als die „partnersuche“.
der elektrische reporter ist seitdem er das 2DF-logo oben rechts in der ecke mit sich trägt ziemlich fickrig geworden.
ohne das 2DF-logo („phase 1“ nennt mario sixtus das) war der elektrische reporter äusserlich rau, eintönig, im originalton und ungeschliffen. ein bisschen wie ein wordpress-blog mit dem langweiligen standard-layout, aber eben mit klasse texten.
mit dem 2DF-logo ist der der elektrische reporter äusserlich glatt, hochprofessionell, mit voiceover von berufssprechern statt untertiteln ausgestattet und glatt geschliffen. ein bisschen wie eine drei-spaltige news-website auf der an allen ecken etwas blinkt und die mit dpa-texten gefüllt wird.
bei der ersten neuen folge mit 2DF-logo habe ich nur bis zur hälfte durchgehalten und dann abgeschaltet. mir war das eine spur zu erklärbärig, nervös und überprofessionell. vielleicht lag mein desinteresse an der sendung auch daran, dass ich zum thema twitter nichts neues hörte und ich den schnipseln aus dem grandiosen, schon etwas älteren original-interview mit biz stone mit einer darübergelegten deutschen sprecher-stimme nichts abgewinnen konnte. oder daran, dass ich dem wehleidigen, vornehmlich englischen gezwitscher von katarina borchert auch mit ihrer erklärung „wenn ich unterwegs bin, twittere ich viel wo ich gerade bin, oder wenn ich am flughafen bin, wo ich hinfliege, was ich da mache, wen ich vor ort bin twitter ich manchmal so meinen desolaten gemütszustand, wenn ich ein bisschen das köpfchen getätschelt haben möchte von freunden …“ nicht einen deut mehr abgewinnen mag als vorher.
andererseits, das magazinige, wild zusammengeschnipselte und erklärbärige neue format funktionierte witzigerweise bei der sendung über die „demo-szene“. hier kann das neue format seine stärken ausspielen, bunte einspieler, schön kurze interviews mit adipösen, älteren männern, statements eines fachmann aus einer komplett anderen szene und mit einem weiteren blickwinkel — ich hatte nach der sendung das gefühl einen einigermassen guten ersten (oder zweiten) einblick in die „demo-szene“ bekommen zu haben.
trotzdem. ich trauere ein bisschen den langen, fast ungeschnittenen und immer überraschenden interviews aus der „phase 1“ des elektrischen reporters nach. aber vielleicht gewöhne ich mich ja noch an die nervös flackernde, etwas zu splitscreenige „phase 2“. und respekt dafür, dass die sendung jetzt wöchentlich kommt. ich wünsche mario und seinen leuten einen langen atem.
p.s.: mir fiel eben auf, das interview-magazin „galore“ war in der anfangsphase mal ein heft das nur mit interviews gefüllt war. jetzt ist es ein magazin das sich schon vom cover nicht mehr vom anderen einheitsbrei am kiosk unterscheiden lässt und neben interviews voll mit schleichwerbung (nennt man heutzutage ja DVD- oder CD-tipps) und anderem uninteressanten schrott der keinen leser, aber dafür (angeblich) die anzeigen-kunden interessiert.
nachdem ich das und das gelesen hatte, musste ich hier bei punkt 7 doch ein bisschen lachen.
nachdem die BVG meinte ihr streckenplan sei aus copyrightgründen oder weil apple eh so ne reiche firma sei *) oder so nicht in einer iphone-applikation zu nutzen, hat der programmierer der „Fahr-Info Berlin“ jetzt statt des streckenplans der BVG den des verkehrsverbund berlin-brandenburg in sein programm integriert.
[via fscklog, nachtrag zu diesem beitrag.]
* BVG-sprecherin petra reetz laut taz: „[Man] habe die Streckenplan-Nutzung aber verbieten müssen. Weil: »Das ist unser Patent, und Apple ist eine der reichsten Firmen der Welt.«“
aus dem alter bedruckte t-shirts zu tragen bin ich langsam raus. deshalb beantworte ich fragen von pr-agenturen nach meiner kleidergrösse mittlerweile stets mit „S“.
dem kind scheint das shirt von den 500godz gut zu passen und zu gefallen. mir gefiel die verpackung und die freundliche pr-tante.
lukas sagt auf dem grünen-parteitag arvid bell „eine größere politische Karriere“ voraus, ich sage lukas eine grössere journalistische karriere voraus. ich hab das ja auch mal versucht, von parteitagen zu bloggen. aber jetzt, wo ich lese wie lukas das so macht, möchte ich da lieber nicht mehr dran erinnert werden. ix finde das sehr grossartig, unterhaltsam und informativ.
[„informativ“ ist ja nicht gerade ein wort das sich in komplimenten gut macht, ist aber trotzdem ganauso gemeint.]
eine unglaubliche geschichte. ich enthalte mich mal eines kommentares und zitiere:
Das ist ein Crashkurs in Sachen Transparenz und Blogosphäre. Von beidem hat der DFB nichts begriffen.
Was mich stört:
Diese Leute haben, kann es leider nur schlicht sagen: nicht den geringsten Funken Anstand.
Als Zeugen für die Ungeheuerlichkeit Weinreichs und Unantastbarkeit Zwanzigers (der nicht nur gegen Jens Weinreich, sondern auch gegen Nazis und Homophobie im Sport ist) führt der DFB neben seinem Generalsekretär noch den Ligaverbands-Präsidenten Dr. Reinhard Rauball sowie den für Rechtsfragen zuständige DFB-Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch auf.
Die Drei von der DFB-Stelle und ihr Cheffe besorgen sich die Selbstdemontage derzeit selber. Profitum sieht anders aus.
bemerkenswert ist zwar, dass diese ganze choose zwar ihren anfang in blogs nahm und durch blogs auch relativ lückenlos dokumentiert ist, aber in ihrer bedeutung weit über blogs hinausgeht. hier zeigt sich — oder besser wird sich zeigen — dass man mit versuchen auf alt-herren-art die kommunikationsherrschaft zu erlangen, in zeiten des internets keine chance mehr hat. und hier zeigt sich, dass blogs und journalismus keine gegensätze sind, sondern im gegenteil, blogs die standbeine des journalismus (oder allgemeiner der pressefreiheit) stärken. aber vor allem zeigt sich: das internet schafft radikale transparenz. und leuten, die auf transparenz und offenheit mit diffamierung, beschimpfung oder verteufelung reagieren ist eh nicht mehr zu helfen.
[nachtrag 23:44]
bei stefan niggemeier gesehen, dass er das gleiche zitat von kai pahl rausgesucht hat wie ich und diesen link zu einem artikel im direkten-freistoss.de gefunden, der die geschichte auch noch mal sehr schön aufrollt.
[nachtrag 17.11.2008]
den ersten link korrigiert, dank an @ Thomas_J .
von und via peter breuer.
vor lauter vias und links blick ich nicht genau durch, wer hier was gesagt hat, hört sich aber gut an:
DasGeheimnis des Erfolgs: “Obamas Leute haben verstanden, dass die Anhänger die Botschaften selbst verbreiten, wenn sie auf den unterschiedlichen Plattformen zur Verfügung stehen”. (Lesenswerter Artikel über die online-Hilfen des vernetzten Kandidaten.via) [ganz lesen]
nils jacobsen fand claus kleber fehlbesetzt. ix nicht. im gegenteil.
johnny haeusler triffts:
[Obama] verbreitete Hoffnung, während seine Kollegen Angst predigten. Positive Motivation gegen negative. Yes statt No. Keine richtig schlechte Strategie. [mehr]
der independent fasst obamas (quasi) vierjährige kampage zusammen:
But the story of Barack Obama is one of being constantly underestimated by his opponents. From his earliest days as a community organiser on the south side of Chicago he revealed a talent for motivating people who thought they were powerless. [komplett lesen,via]
sven hat ne übersicht über obama im internet zusammengestellt.
der tagesanzeiger über „Computer, einst als kaltes Gerät angesehen, das seine Benutzer vereinsamen lässt“, der „durch die Anbindung ans virtuelle Netz der Welt zur sozialen Maschine“ wurde und die generation die vor dieser maschine sitzt und sicherlich einiges mit barack obamas wahlsieg zu tun hat. [via]
don dahlmann über irgendwas mit medien:
Warum sollte man die Inhalte trennen wollen? Titten fürs Internet, die Leitartikel für Print? (im zusammenhang lesen)
das was das zdf in der wahlnacht im netz so improvisiert hat war gar nicht mal so schlecht. findet mrtopf.de. ich aber auch. zumindest als begleitprogramm zu twitter, fernsehen und weblogs. ich mochte das unausgegorene, experimentelle, offene und chaotische der sendung. medienfuzzis nennen sowas glaube ich manchmal „authentizität“. ein prima zwitter zwischen fernsehen, netz, fernsehonkel-erklärentum und totalem, aber schamfreien chaos. keine kulisse, kein verschämtes wegschalten von hustenanfällen oder schönreden der zahlreichen pannen. leider aber auch keine einblendungen der namen der gesprächspartner, eine kameraführung wie bei der aufzeichnung einer abiturfeier, teilweise verzerrte darstellungen und ein ticken zuviel vorgelesenes zuschauerlob.
witzig fand ich, wie man den akteuren vor der kamera dabei zusehen konnte, wie sie diese knallbunte und quicklebendige netzwelt endeckten und sich immer mehr in eine beinahe zügellose begeisterung hineinsteigerten.
moment mal, lobe ich hier etwa das ZDF? ok. noch ein letztes lob: gut das der gross angekündigte „zuschauerhase“ keinen auftritt bekam. und ich kann mir auch vorstellen, mir sowas zur kommenden bundestagswahl anzusehen.