hamburg, berlin, los angeles
kann mir einer erklären, warum die hancock-plakate in berlin hancock in berlin darstellen (zumindest in seiner sonnenbrille), in hamburg hancock aber los angeles ist, wo der film auch spielt?


kann mir einer erklären, warum die hancock-plakate in berlin hancock in berlin darstellen (zumindest in seiner sonnenbrille), in hamburg hancock aber los angeles ist, wo der film auch spielt?
als ich klein war hiessen diese mit schokolade glasierten dinger mit steifem, süssen eischaum drin „negerküsse“. es gab „negerkussbrötchen“ und ich habe mich als kind weder gefragt ob das wort „negerkuss“ jemanden beleidigen könnte oder was in diesen dingern eigentlich drin war. ich hab sie einfach gegessen, teilweise in grossen mengen und wenn ich einen haben wollte hab ich gesagt „ich hätte gerne negerküsse“. irgendwann später hiessen die dinger dann „dickmanns“ und ich habe mich auch damals nicht gefragt ob das wort „dickmanns“ irgendjemanden beleidigen könnte und habe die dinger einfach gegessen. irgendwann kam dann die diskussion auf, dass es politisch nicht korrekt sei negerküsse so zu nennen.
ich konnte die diskussion irgendwie nie so richtig verstehen. wenn ich „negerkuss“ sagte, sagte ich das ja nicht als beleidigung, sondern bezeichnete etwas was ich als solches zu benennen gelernt hatte. aber ich merkte auch, dass ich das was ich gelernt hatte und jahrelang benutzt hatte nicht so einfach umbennen konnte. das kann auch daran liegen, dass ich nie jemanden persönlich traf der sich vom wort „negerkuss“ beleidigt fühlte, sondern immer nur leute die meinten andere könnten davon beleidigt werden. also, teils aus trägheit, teils aus trotz und teils aus gewohnheit nannte ich die dinger weiter „negerkuss“, fand bestimmte dinge weiter „negertiv“ (sorry) und kaufte weiter hin und wieder schokolade von sarotti mit einem „mohr“ als logo.
bis letztes jahr. ich fragte irgendwann bevor ich einkaufen ging die beifahrerin und das kind ob ich „negerküsse“ mitbringen solle. das kind reagierte zutiefst und ernsthaft empört. das hiesse „schokokuss“! ich war beeindruckt. ernsthaft. seitdem bemühe ich mich ein bisschen mehr das wort „negerkuss“ zu vermeiden. auch die diskussion um den dummy-titel „neger“ betrachtete ich zunächst ein bisschen verständnislos, ein bisschen nach dem motto seid-mal-nicht-so-verkrampft. bis mir bov mit einem einfachen vergleich die augen öffnete.
was ich eigentlich sagen wollte: ich finde das nicht witzig. vor allem, was soll es bedeuteten? ist obama innen drin weiss, weich und klebrig? ist „mohrenkopf“ eine politische botschaft, so wie es einst der „berliner“ war, der in berlin ja bekanntermassen „pfannkuchen“ heisst? vielleicht ist der witz ja gut und ich bekomme seine dreifachbeudeutung in den falschen hals — oder bin ich irgendwie strukturkonservativ und vertrete unbewusst die these, mit essen spiele scherze man nicht? ich gebe zu, ich spiele hin und wieder auch mit dem feuer, wenn ich witze wie den von stevie wonder erzähle, der einmal gefragt worden sein soll, ob er es schlimm fände blind zu sein und geantwortet haben soll, das störe ihn nicht, solange er kein „neger“ sei. ich fand es früher auch immer witzig das wort „fotze“ im alltag zu benutzen, seit pocher und schmidt das machen geht das aber irgendwie nicht mehr. witze die von proleten, pocher oder der „bild“-zeitung gemacht werden, sind verbrannt, nicht mehr benutzbar. genauso wie witze die sich vermeintlich einfach so ergeben, auf der hand liegen. ihnen fehlt die raffinesse und das überraschungsmoment. siehe hier.
das gilt übrigens auch für zeitungen, filme, fernsehserien oder -diskussionen, bilder, essen, häuser oder computer. ok, das verb „lesen“ muss man je nach beispiel anpassen, aber „gut“ und „gerne“ hängen ursächlich zusammen. dass platitüden meistens stimmen, ist nicht überraschend, vielleicht ist es aber überraschend, dass platitüden nicht immer doof sein müssen.
[das JakBlog les ix übrigens gern.]
frau gröner schrieb mir heute früh, kurz nachdem ich in die M1 (das ist ne strassenbahn) eingestiegen war und mir eine fahrkarte gekauft hatte, eine sms: „Bist du grad in der M1?“. ich so: „ja“
das witzige daran: sie stand hinter mir. und ich muss ihr recht geben. jemanden per sms anzupingen ist viel eleganter als einen von hinten anzuquatschen.
ich weiss nicht ob das eine dauerhafte brieffreundschaft wird. er setzt mir fristen innerhalb derer ich antworten soll und er selbst antwortet monatatelang gar nicht. dann fährt er in den urlaub und lässt jemand anders an mich schreiben, ebenfalls mit der bitte innerhalb von zwei wochen zu antworten oder ersatzweise geld auf sein konto zu überweisen.
heute hab ich ihm, wie gesagt, wieder geschrieben und ihn eindringlich gebeten mich nicht wieder drei monate mit seiner antwort auf die folter zu spannen. der mann hat übrigens humor. er meint es sei unzulässig fotos von werbeanzeigen mit menschen drauf ohne deren einverständnis zu veröffentlichen.
bald wird paprika in gold aufgewogen, zumindest die mit „bio“.
und dem endlagern ist derzeit ein gesprächsthema quer durch die blogs und dings (siehe auch rivva). ben_ hat das ganze rant-mässig und für meinen geschmack etwas zu wütend zusammengefasst, heute schrob auch der tagesspiegel ausführlich dadrüber.
ich habe mir noch keine endgültige meinung dazu gebildet, bin aber immer wieder erstaunt wie eng die begriffe atomkraft und inkompetenz (und intransparenz und sorglosigkeit) miteinander verknüpft sind. ich bin auch erstaunt wie radikal und aktionistisch der staat auf risiken aller art reagiert, dabei aber die risiken der atomkraft scheinbar mühelos auszublenden vermag.
axel springer stellt den konzern auf apple-systeme um. bildblog und wallraff arbeiten weiter an windows-systemen. und ich weiss jetzt auch, warum don nicht mehr für die welt bloggt. er will trotz seines ipod touch nicht von seiner windows-kiste lassen. oder so. witzig oder interessant ist das nicht. wohl aber was cem schreibt:
Witzigerweise hatten Ende der 90er Jahre Kollegen und Mitarbeiter meines damaliges Unternehmens mitgewirkt, u.a. Apple Technologie flächendeckend bei Axel Springer komplett auf Windows Technologie umzustellen. Die Gründe waren damals übrigens haargenau die gleichen, die Döpfner heute für die umgekehrte aktuelle Entscheidung nennt. The times are a-changing… the arguments are the same, the decisions may differ.
nennt sich selbst aber auch irgendwie „verräter“:
Die Deutschen lieben den Verrat, aber nicht den Verräter!
immerhin kan man auch ungeliebt bücher schreiben und in talkshows rumblöcken.
[neun ausrufezeichen auf einer seite!]
gestern habe ich mich mit einem alten kollegen getroffen der konvertiert ist. zum mac. ich habe ihm eine liste erstellt mit den os x-programmen die ich regelmässig nutze, für wichtig oder nützlich halte.
und er schreibt davon sehr lesenswert. hübsch, wenn blogger mal rauskommen.
Wir hatten also keinen blinden, sondern einen Tauben-Passagier. (mehr)
scheint so als hätte sandisk vor, die top 50 der deutschen blogcharts mit ihrem neuen mp3-spieler zu fluten. zumindest die plätze 30 und 31 haben sie angeschrieben, ob sie so ein teil haben wollen, bzw. ob es ok sei das teil an die im impressum angegebene adresse zu schicken. und beim massenemailen scheint auch der finger mindestens einmal in der zeile verrutscht zu sein:
Mr. Felix Schwenzel,My name is ***** ******* and I am a promotions rep for San Disk, makers of memory cards, portable music and video players as well as flash drives. We have recently launched the Sansa® Fuze™, our new and stylish MP3 player that packs music and video along with an expansion slot that accepts microSD cards.
We wish to send over a sample product for you to review and evaluate on your blog/site (http://www.fixmbr.de).
sansar fuzetm. komischer name für nen mp3-player.
In der Biologie sind so zufällig das Auge, bedecktsamende Farnarten und wohl auch der Pimmel entstanden. (mehr grossartige sätze)
rené will den neuen pixar-film „wall•e“ sofort sehen. weil er toll sein soll. und weil es geht. sofort, mit bittorrent. kann ich verstehen. irgendwie.
das internet hat die welt ganz klein gemacht. wenn irgendein promi ausversehen seine arschritze in irgendeinem club in hollywood zeigt und dabei fotografiert wird, kann ich kurz danach die bilder davon im internet sehen. wenn apple irgendwelche geräte neu vorstellt, kann ich 5 minuten später von den ersten leuten lesen, die die dinger in der hand hatten und anderswo, zehn minuten später, klagen darüber hören, dass die deutschen preise noch nicht bekannt sind. wenn scoble pupst, kann ich es live von seinem handy übertragen sehen, wenn knüwer essen gegangen ist, kann ich am tag danach drüber lesen und mir einen verwackelten film davon ansehen.
filme, bilder, musik, bücher; alles einen fingerbreit weit weg. früher musste ich aufs kino, auf zeitschriften, in plattenläden und buchhandlungen warten, jetzt kann ich es mir einfach saugen oder bei amazon bestellen. alles was ich will. wenn ich bedenke was für eine qual es noch vor einiger zeit für mein portemonaie war amerikanische zeitschriften oder bücher zu bekommen, welche absurden aufpreise für solche dinge verlangt wurden, dann kann ich nicht anders als diese verkleinerung der welt durch das internet als einen segen zu bezeichnen.
nur warum muss man immer alles sofort haben? wozu die eile? wozu wall•e jetzt von irgendwo ziehen und in mieser qualität von einer leinwand abgefilmt reinpfeifen, warum nicht warten bis er im kino läuft oder auf DVD erscheint? welchen vorteil hat es, sich den film sofort anzuschauen? mich erinnert das an die kölner u-bahn, da sitzen und stehen abends die hälfte der fahrgäste mit einer flasche kölsch in der hand in die u-bahn. die andere hälfte isst döner. dass bier oder kölsch oder fleisch mit sosse vielleicht auf stühlen im freien oder im wohnzimmer oder am offenen fenster oder am rhein oder an der spree vielleicht besser schmeckt, wenn es mit ruhe und nicht mit hektik gewürzt ist, scheint niemanden zu stören.
dieses ich-will-es-jetzt-und-sofort-und-mit-sosse ist das genaue gegenteil von genuss. nicht dass ich irgendwem vorschreiben möchte dass oder wie er zu geniessen habe oder dass ich selbst der könig der geniesser sei (das gegenteil ist der fall) — mir fällt es nur auf, dass diese haltung alle lebensbereiche durchdringt: alles muss sofort her — und warten ist scheisse.
ich bin auch ein hektiker, oft mit wenig geduld gesegnet und erliege hin und wieder auch dem muss-ich-jetzt-sofort-haben-impuls, aber ich habe in den letzten jahren auch hin und wieder die erfahrung gemacht, dass geduld, verzicht, ruhe ungleich höhere befriedung verschaffen als wie ein staubsauger zu leben, der einfach alles, zu jeder zeit in sich reinsaugt.
kartoffeln zum beispiel. als ich vor vier monaten von ärzten und diversen krankenschwestern dazu gezwungen wurde mich für etwa fünf tage intravenös zu ernähren hatte ich ein aha-erlebnis mit einem haufen verkochter pellkartoffeln aus einer grossküche. die kartoffeln schmeckten mir nach 5 tagen fasten besser als ein steak im grill royal. der jämmerliche haufen kartoffeln aus der grossküche waren das leckerste was ich je in meinem leben gegessen habe. nur weil ich ein paar tage auf sie gewartet habe *).
warten kann durchaus die lust steigern. hört sich spiessig an, genauso, wie der kalenderspruch, dass geduld zufriedenheit spendet. aber es ist was dran. und das tolle ist, man muss das alles-sofort-spiel nicht mitmachen. hunde lecken sich auch nicht ständig die eier, nur weil sie es können.
* nichts gegen intravenöse ernährung, übrigens. wenn das fachmännisch gemacht wird, wenn man zum nichts-essen ab und zu ein medikament bekommt dass die magensäureproduktion unterdrückt und sich hin und wieder eine flasche glukose in die venen tropfen lässt, kann durchaus angenehmn sein.
eigentlich steht auf den frosta tortelloni mit spinat-ricotta-füllung das hier hinten drauf:
Mikrowelle
* Beutelinhalt in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit Deckel geben
* bei 600 Watt ca 2 x 8 Minuten garen (1/2 Beutel ca. 2 x 5 Minuten) oder
* bei 800 Watt ca. 2 x 6 Minuten garen (1/2 Beutel ca. 2 x 4 Minuten)
* nach der Hälfte der Zeit gut durchrühren
* vor dem Servieren umrühren und eine Minute stehen lassen
die EM-sonderedition (siehe auch die paella) hat diesen rückseitigen aufdruck:
Mikrowelle
* Anpfiff: Beutelinhalt in Mikrowellengeeignetes Gefäß ohne Deckel Werfen
* bei 600 Watt ca. 2x 14 Minuten einheizen (1/2 Beutel ca. 2x 8 Minuten) — oder
* bei 800 Watt ca. 2x12 Minuten heiß machen (1/2 Beutel ca. 2 x 6 Minuten)
* nach der Halbzeit gut durchrühren
* vor dem Wegputzen umrühren und 1 Minute pausieren lassen)
nicht ganz mein humor, nur warum man zur EM keinen deckel benutzen soll ist mir überhaupt nicht klar. schmeckt aber trotzdem.
eine erfahrung die ich im laufe meines lebens gemacht habe ist, dass fast alle menschen nur mit wasser kochen. trotzdem bleibt die frage, wie man wasser am effektivsten zum kochen bringen kann. in letzter zeit habe ich ziemlich oft gelesen, dass die energiesparenste methode wasser zum kochen zu bringen, die benutzung eines wasserkochers sei.
stimmt aber gar nicht, meint christoph drösser, zumindest wenn man es auf dem gasherd zum kochen bringt. das liege an der etwas besseren energiegesamtbilanz beim gasherd.
das ist eine gute gelegenheit daran zu erinnern, dass man christoph drössers aha-effekte per RSS abonieren kann oder regelmässig auf seiner autoren-archiv-seite bei der zeit.de berachten kann.
ausserdem frage ich mich, warum es jahrzehnte gedauert hat, bis der kabellose wasserkocher erfunden wurde. ok, vom tauchsieder zum wasserkocher war es schon ein gewaltiger fortschritt, aber die idee das kabel an eine art docking-station zu machen und den wasserbehälter kabellos zu gestalten, das gibts doch erst seit gut 10 jahren, oder?
am wochenende gelernt, dass meine timemachine-backups, bzw. timemachine selbst, tatsächlich dazu taugen das system nachdem irgendwas kaputt gegangen ist komplett wiederherzustellen. wenn man seine daten allerdings nur alle 10 tage sichert, muss man allerdings mit einem gewissen schwund rechnen.
beim umgang mit dem schwund habe ich gemerkt, dass sich in 10 tagen nicht sonderlich viele wichtige daten auf meinem desktop ansammeln. ein paar mails fehlen mir zwar, aber auch nur in den postfächern, die kein imap können.
was ich eigentlich sagen wollte: timemachine ist super und imap noch mehr.
eben habe ich im tagesspiegel einen stark gekürzten AFP-text gelesen. gekürzt und leicht editiert wurde der Text vom tagesspiegel, aber sätze wie dieser liess man drin:
Bildern des israelischen Fernsehens zufolge erschoss sich der Grenzsoldat, als der israelische Präsident Schimon Peres und Ministerpräsident Olmert auf dem Rollfeld Sarkozy und dessen Ehefrau Carla Bruni-Sarkozy zum Abschied die Hände reichen wollten. Niemand wurde verletzt.
niemand wurde verletzt? hat sich der grenzsoldat mit einer schreckschusspistole erschossen? haben israelische militärs endlich eine tötungs-methode gefunden, mit der man menschen töten kann, ohne sie zu verletzten? hiess der grenzsoldat „Niemand“? oder verwandeln sich selbstmörder mit dem tode in niemands? oder haben AFP- und tagesspiegel redakteure eine allergie gegen das wort „andere“?
das wort „weitere“ oder „andere“ wurde auch in diesem satz aus der AFP-meldung vergessen:
Israels Regierung teilte mit, nach dem Vorfall seien sofort Sicherheitsmassnahmen ergriffen worden.
ich bin mir sehr sicher, dass sicherheitsmassnahmen bereits vor dem vorfall ergriffen wurden. schliesslich waren präsidenten und ministerpräsidenten auf einem flughafen.
ist das eigentlich schlampigkeit oder sagt man das so und ich raffe die geheimsprache der journalisten nicht?