eigentlich …
      ist die bildunterschrift unter diesem bild ne frechheit schon lustig.
      ist die bildunterschrift unter diesem bild ne frechheit schon lustig.
      mein zweiter tag dld fing verzögert an. eigentlich wollte ich so gegen 7 uhr aufstehn, kaffee trinken und in ruhe eine zeitung frühstücken. ich entschied mich dann aber zwei stunden lang die snooze-taste zu benutzen und frühstückte (hier) nur eine halbe zeitung mit einem hervorragenden capuccino und einem hervorragenden belegten brot.
der erste vortrag den ich mir unbedingt angucken wollte war der mit craig venter und richard dawkins über einen gen-zentrischen blick auf das leben. selbst die erschütternd schlechte moderation von john brockman und die ungefähr 100, lautstarken businesskasper-gespräche im vortragsraum, schafften es nicht diese diskussion zu kaputten. den mir-sind-andere-leute-scheissegal-preis, unterkategorien wichtig-bin-ich- und wichtig-ist-was-ich-denke-preis darf sich „mad eye“ marc samwer abholen. er führte die diskussion die er vorher moderieren durfte einfach im publikumsraum weiter, referierte lautstark vor zwei businesskaspern über die strategien von sich, linkedin, xing und facebook und was weiss ich. dass es leute gibt, die den leuten auf dem podium und nicht seinem gesülze zuhören wollten war allerdings nicht nur marc samwer scheissegal. das scheint eine haltung zu sein mit der man sich als businesskasper profilieren kann. also machen es auch alle: einfach pausenlos rumlabern.
kurz: der geräuschpegel bei den vorträgen ist unerträglich, vortragende die nuscheln oder dünne stimmchen haben sind kaum zu verstehen, das livebild das hinter die vortragenden projeziert wird ist nicht lippensyncron und die veranstaltung ist insgesamt einfach zu voll.
was mich wunderte:
[nachtrag 21:07]
eine kurze zusammenfassung der unterhaltung zwischen craig venter und richard dawkins gibt es hier und als video hier.
[nachtrag 23.01.2008]
zur unterhaltung zwischen craig venter und richard dawkins hab ich hier ein wenig mehr geschrieben.
      heute bin ich fünfeinhalb stunden lang nach münchen gefahren und habe gelernt, dass die bahncomfort punkte sich am nützlichsten in erste-klasse-upgrades umwandeln lassen. den sonntag vor- und nachmittag in einem erste-klasse wagon zu verbringen, kann recht angenehm sein. ich hatte die vollausstattung dabei: den sonntags-tagesspiegel, die fas, meinen laptop, (löchriges) umts-internet, die ersten drei DVDs der ersten staffel von heros. falls mir langweilig werden sollte hatte ich noch die brandeins dabei und eine USB-TV-karte die angeblich auch bei hohen geschwindigkeiten funktionieren soll und ein bisschen arbeit. die erste stunde verbrachte ich damit die internetverbindung klarzumachen und den tagesschau podcast runterzuladen. nicht dass mich die tagesschau von gestern gerade sonderlich interessierte, mir gings ums prinzip: 22 MB im zug runterladen muss auch mal sein. danach habe ich an zwei kunden-webseiten rumgebastelt, die ich allerdings zur sicherheit lokal auf meinem rechner liegen hatte. für die arbeit am live-system ist die o2-funkversorgung auf der strecke nach münchen dann doch zu löchrig.
zwischendurch schenkte mir der zugbegleiter kekse und pralinen, brachte mir kaffee und chili concarne an den tisch, bot mir die zeitungen die ich mir vorher am kiosk gekauft hatte nochmal kostenlos an und half mir aufs klo.
leider war die zugfahrt viel zu kurz, heros hab ich nur 10 minuten lang geguckt, die tagesschau nur 5 minuten, die zeitungen hab ich nicht angerührt, aber dafür 10 emails gschrieben, zwei jobs erledigt, das internet leergelesen und mich mit google maps hilfe entschieden, dass es einfacher ist mit dem taxi zum hotel zu kommen statt mit hilfe von google maps und dem ÖPNV. aber so stundenlang in einem ruhigen zug zu sitzen, durch deutschland zu fahren und dabei zu arbeiten, das gefiel mir. statt sonntags in einem café rumzusitzen könnte man sonntags doch eigentlich auch im zug sitzen? die stromversorgung ist im zug besser, der service und die toilettensituation sind mindestens gleichwertig.
nachdem ix in münchen im hotel engecheckt hatte und zum HVB forum gelaufen war um mich dort für den DLD einzuchecken fiel es mir auf: alles wie letztes jahr.
dem content lauschen fiel mir auch dieses jahr anfangs schwer, teilweise weil einfach zu viele leute hier sind, teilweise weil der terminplan sowas von verschoben und durcheinenader ist, dass man sich höchsten mal kurz irgendwie in die veranstaltung reinquetscht und entweder wegen radebrechendem englisch oder vermurkster moderation oder reinem desinteresse wieder verdrückt. ich habe das bei vielen menschen beobachten können.
auffällig war wie immer thomas promny, der immer überall zugleich zu sein schien, was daran liegen kann dass er sich fast ständig bewegt und eben auffällt mit seinen zwei meter achtzig körpergrösse. schön finde ich auch, dass thomas promny seine mutter mitgebracht hat.
viel interessanter als der content, also die panels, ist wohl auch für mindestens die hälfte der anwesenden der klassentreffen-charakter des DLD.
ebenfalls interessant ist zu beobachten wer mit wem redet, wie die leute sich unterhalten und gegenseitig anwanzen und sich ihre neuen handys zeigen, zu sehen wie peter kabel stundenlang auf andere menschen einredet, ibrahim evsan im prinzp ausnahmslos mit allen anwesenden redet, peter turi sich den arsch abrackert alle anwesenden die ihm irgendwie wichtig scheinen vor seine turi2.tv-kamera zu zerren, zu sehen, dass alle a-promis vollgeladene schatten haben, die ihnen stets mit einem schritt abstand folgen und stapelweise unterlagen und notizblöcke für sie rumtragen und zu sehen, wer seit dem letzten jahr alles so haare verloren hat.
wer hören will über was auf dem DLD so gesprochen wird, ich habe es mal aufgenommen. apropos viele leute. die veranstaltung platzt wirklich aus allen nähten. heute waren bereits so viele leute da, dass ich es gar nicht glauben kann, dass morgen noch mehr leute kommen sollen. es wird sicher voll kuschelig.
[siehe auch]
… wird immer besser. könnt ich ewig gucken (via). echt jetzt.
… mehr fahrrad fahren, nachdem er hier sah was in der berliner ubahn für gestalten mitfahren. in dem film der wagner und zypris bei ihrer angeblichen mutprobe zeigt, kann man auch den feuerzeugmann sehen.
ich habe vor ein paar wochen (wie offenbar ein paar andere auch) einen anruf aus london von der agentur oglivy erhalten. es ginge um gebärmutterhalskrebs und um vorsorgeuntersuchungen die tausende von frauen retten könnten. ich habe der dame am telefon gesagt, schicken se mal informationen, was sie dann auch tat. was mich an der mail störte war die auffällig pathetische tränendrüsensprache („Jedes Jahr erkranken in Europa 50 000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und 25 000 Frauen sterben daran, obwohl entsprechend organisierte Vorbeugungsprogramme fast jeden dieser Fälle verhindern könnte.“) und das völlige fehlen von hintergrundinformationen; wer finanziert die kampagne, was hat oglivy damit zu tun, was habe ich damit zu tun? ich habe ein bisschen auf der angegebenen webseite rumgeklickt, ins impressum geguckt und in den ersten fünf minuten nichts zu den hintergründen gefunden. ich wollte noch einen gynäkologen aus meiner nähren verwandschaft dazu befragen, wie er die europäische gebärmutter-situation einschätzt, habe das dann aber irgendwie vergessen und mich mit ihm über seinen neuen ipod, sein handy und die probleme beim sms-versand unterhalten. recherchefaulheit nennt man das wohl. auf meiner inneren todo-liste notierte ich mir, dass ich dazu irgendwann mal was nachgucken wollte, vergass das aber wie fast alles auf meiner inneren todo-liste bis ich letzte woche irgendetwas über den verdacht auf gesundheitsschädigungen bei impfungen gegen den gebärmutterkrebs las. heute gabs dann einen gastbeitrag von strapato an der blogbar, der meinen verdacht bestätigte, dass irgendwas an der sache faul ist. so faul, dass es komisch zu riechen scheint.
ich hab ja normalerweise nix gegen pr-fuzzis und werbeheinis. gegen den versuch mich für irgendwas zu begeistern oder meine aufmerksamkeit zu erlangen hab ich gar nichts — solange sie ehrlich sind und ihre beweggründe offenlegen. aber mit falschen karten zu spielen, oder nicht alle karten auf den tisch legen ist nicht die geeignete methode mich zum mitspielen zu bewegen. im gegenteil. der versuch leute die ins internet schreiben zu instrumentalisieren indem man sie in nebel hüllt hat jetzt zum gegenteil geführt, die goldenen oglivy regeln zum umgang mit bloggern waren fürn arsch. plötzlich ist nicht die nebel-pr gesprächsthema, sondern die hinergründe, die gefahren, die risiken die oglivy und die pharmalobby doch eigentlich gar nicht so breitgetreten haben wollten.
eigentlich bleibt nur eine frage? gab es, ausser dem werbeblogger, blogger die den film (hab ich noch nicht gesehen, ist der gut?) oder die site die oglivy rumgemailt hat kommentarlos verlinkt haben?
mehr dazu, wie gesagt, an der blogbar, beim werbeblogger und zusammengefasst bei rivva.
frag mich nicht warum, aber beim namen plan-b muss ich an einen kopierladen denken. vielleiht weil es eine zeit gab, in der ich sehr viele pläne einfach bei anderen kopierte, teilweise auch in kopierläden. plan-b ist aber kein kopierladen, sondern ein taxiunternehmen. deshalb ist das mit dem c oben rechts auch irgendwie voll logisch. denn taxis darf man nicht kopieren.
ich habe in meinem leben nicht viel gelernt, aber eines weiss ich gewiss. menschen die von sich sagen sie hätten „humor“, besitzen meist ein übermass an ernst und heulen bei jedem scheiss. anschreiben auf denen steht „ihre meinung zählt“ sind meist mit dem portrait irgendeines chefredakteurs verziert der gerade (unterhalb des bildrandes) auf die meinungen seiner leser und anschreiben-erhalter scheisst. briefe auf denen das wort „wichtig“ steht, enthalten meist keine unterlagen und emails die im header „Priority: Urgent“ und „Importance: high“ stehen haben, sind fast immer von thomas knüwer.
was wollte ich nochmal sagen?
apropos heisse luft. beim schockwellenreiter wirds morgen keine updates geben. wegen heisser luft.
die einzigen firmen die sich erlauben können wichtige features wegzulassen und das teuer zu verkaufen sind unterwäschehersteller und apple.
[nachtrag 24.01.2008]
hihi.
sehr schön: jens nommel und seine handlungsreisen beim elektrischen reporter. über handlungsreisen.de und dass ich am relaunch im herbst peripher beteilgt war hab ich bereits im oktober schonmal geschrieben. wobei das keine offenlegung sein soll, sondern eher prahlerei.
ich würde es spätestens jetzt werden.
[nachtrag]
wenn man es mit zugekniffenen augen betrachtet, geht es hier um das gleiche thema; toleranz und menschenliebe. (bei diekmann geht es natürlich um den mangel daran.)
am montag roch der balzac-kaffee-laden am dom-aquaree mal nicht nach kaffeedeo, sondern nach kotze. gute, alte, durchdringende kotze. ich musste auch fast kotzen nachdem ich 2 minuten auf meinen kaffee gewartet hatte. am dienstag roch der laden zwar weniger, aber immer noch deutlich nach kotze. als ich heute dort war roch es wahrscheinlich nicht mehr nach kotze, aber ich bildete mir ein, dass es dort nach kotze roch. ich glaub kotze ist nicht nur ein ekliges wort, sondern auch einer der widerlichsten gerüche der welt.
in einem anderen kaffee-laden fragte kürzlich eine mutter ihre ungefähr dreijährige tochter, was sie trinken wolle: „kinderkakao“. kinderkakao ist ein sehr wohlklingendes wort.
am donnerstag roch mein (einzel-) büro ein bisschen nach scheisse. ich war morgens auf dem weg zur arbeit in einen der tatsächlich langsam weniger werdenden bürgersteighundehaufen getreten. als ich die scheisse an einem nahen grasbüschel abstreifen wollte sah ich eine weitere, gut getarnte und um das gras gewickelte, filigrane hundescheissekonstruktion. diese beiden haufen waren augenscheinlich die beiden einzigen weit und breit. daran und an den podiumsdiskussionen die ich besuche sieht man, für scheisse hab ich nen ganz guten riecher.
was jetzt folgt hat weder etwas mit kotze noch kinderkakao, noch hundescheisse zu tun:
von harald martenstein in der zeit. für soetwas muss man martenstein lieben.
keine ahnung ob ich gleich was schreibe oder lieber zuhöre. aber ich sitze im automobilforum unter den linden und lausche gleich einer podiumsdikussion. die soll zwar auch per livestream übertragen werden, aber momentan sieht es dort beim DJV mau aus.
Too many connections in /opt/typo3_src-3.8.0/t3lib/class.t3lib_db.php on line 831
mal sehen wann ich zuviele conections habe.
den hochwasserhosen-spezial-preis hat hans-ulrich jörges gerade fonsi entrissen. jörges antiker anzugshose sitzt knapp über dem knöchel. fonsi scheint sich nen neuen anzug gekauft zu haben, der sitzt aber leider sehr schlecht bis asymetrisch. elegant hingegen sein bis oben zugeknöpftes hemd ohne schlips.
stefan niggemeier hat sich nen bart stehen lassen und mich gefragt, ob das jucken irgendwann aufhöre. ich habe geantwortet, man gewöhnt sich dran.
ich muss schon vor beginn der sendung pinkeln. ich geh mal pullern.
der moderator sagt er blogge nicht, weil seine frau ihn dazu verdonnert habe geld zu verdienne mit dem zeug was er so macht. michael konken guckt gerade böse. echt. auch als thomas knüwer auförte zu reden. jörges plädiert jetzt dafür, dass online-medien den gleichen standards wie print-medien folgen. er will einen freiwilligen qualitätsstandard herbeiführen bevor die gerichte bemüht werden müssen, so wie angeblich bei stefan niggemeier.
er hat es kapiert: es gäb keine anonymen leserbriefe. was im internet zu finden sei teilweise unerhört, schockierend und total schlimm. alle möglichen foren liefen mit rechtradikalismus und antisemitismus „voll“. es ginge um „ethische standards“ die man schaffen müsse.
fonsi hat jörges irgendwie zickig gemacht. was jörges meint wenn er sagt er interessiere sich nicht für das was „sie“ machen, sondern nur für das was er selbst mache, verstehe ich nicht. ich vermute aber er meint man solle sich in der diskussion unter journalisten auf qualitätsstandards einigen. komischerweise hat fonsi genau danach gefragt, aber jörges will nicht darüber reden wenn er von fonsi danach gefragt wird.
auf twitter sind die kommentare ehrlichgesagt seitdem der livestream funktioniert interessanter als das was ich schreibe. ich geh jetzt echt mal pullern. konken versteh ich nämlich auch nicht. also was er sagt.
habe nicht das gefühl eben auf dem klo was verpasst zu haben und höre jetzt mal ein bisschen zu. der professor aus dresden verstehe ich, vergesse aber sofort wieder was er gesagt hat.
huch: jörges will nicht über blogger reden. es geht doch nur um journalismus. er will jetzt wohl auch über krankenversicherungen von online-journalisten reden. er wiederholt zum 100sten mal: „ich rede nicht über blogger! wie verhindern wir rechtsextremismus und antisemitismus“. der mann ist gefangen in irgendeiner feedbackschleife.
auf einen zwischenruf aus dem publikum („sind sie für vorzensur?“) antwortet jörges (sichbar erregt): „ich springe nicht über ihr stöckchen! sie sind ja erkennbar erregt!“ er schiebt nach ja, er sei gegen nazis.
knüwer redet gutes zeug, twittert feine beobachtungen und sieht gut aus. wenn ich mal journalist werde, will ich wie knüwer werden. nur noch ein bisschen besser aussehen und keine brille tragen.
jetzt geht die kenntnisfreie konken-diskussion über anonymität wieder los. knüwer steigert sich ein wenig in rage. konken besteht darauf auch mal ausreden zu können und unverständliche fragen zu stellen deren antworten er als an der frage vorbei geisselt.
jörges wiederholt jetzt zum fünften male: „ich rede nicht über blogs!“ er will über anonyme kommentare reden die rechtextremismus und antisemitismus in foren oder so spülen. ich leg mich bald nieder.
journalisten werden glaube ich so ab 45 tierisch aggressiv und hitz- bis rotköpfig.
moderator: „michael konken …“
michael konken: „JOAH!?“
ich weiss nicht woran es lag dass ich bis jetzt nicht vermag zu sagen über was auf dem podium bis jetzt diskutiert wurde und welche position die einzelnen podiumsteilnehmer eigentlich vertreten. entweder daran, dass ich gerade parallel gehört, getippt, geknipst und gedingst habe oder daran, ob da vorne enorm wirres zeug geredet wurde.
jetzt darf das publikum fragen stellen und natürlich verwechseln die fragesteller fragen, wie immer auf journalisten-veranstaltungen, mit kommentaren und profilneurosen ausleben.
ah. jetzt eine richtige frage an professor donsbach: er hätte von drei verschiedenen arten blogs gesprochen und wie er denn die drei definere. donsbach meint es gäbe „poetische blogs“, „journalistische blogs“ und „webauftritte von etablierten medien“. ich schlaf gleich ein.
[nachtrag]
[nachtrag 15.01.2008]
stefan niggemeier wollte ja mal schlagersänger werden. hier sieht man wie das ausgesehen hätte. (danke für den hinweis andreas). die übrigen bilder sind echt scheusslich.
hier wurde ja gerade ein bisschen diskutiert über referrer und so und das sind jetzt laut feedburner die domains von denen in den letzten 30 tagen der meiste traffic hierher kam. stand 09.01.2008, 20 uhr.
man sieht, spreeblick ist weit abgeschlagen von fefe, obwohl der spreeblick-malte in den letzten zwei tagen zwei links hierher gesetzt hat, einen via-link und einen link der zum klicken einladen soll. fefes link hat fast 2000 besucher gebracht, spreeblick knapp die hälfte. die links von stefan niggemeier waren auf einen gast-artikel von sascha lobo. die zeit hatte mich in einer bildstrecke verlinkt. erstaunlich die zahlen von rivva. abgesehen davon gefällt mir wie rivva diskussionen aufbereitet.
zwei grundsätze gelten immer: es kommt immer anders als man denkt und es ist grundsätzlich komplizierter als man denkt.
wir glauben immer dass dort wo wir hingucken die musik spielt. dabei spielt die musik da, wo die musik spielt. oder anders gesagt: es deutet auf getrübte wahrnehmung hin, wenn man die blase in der man schwimmt als die wichtigste wahrnimmt und die anderen blasen, nur weil man sie gerade nicht sieht oder gerade nicht in ihnen schwimmt, geringschätzt.
mir fällt es auch enorm schwer über tellerränder zu schauen, auch weil ich faul bin und es mir manchmal an ausreichend motivierender neugierde fehlt. aber manchmal schwappt eben auch was über meinen tellerrand und dann sieht die welt oft anders aus, so im angesicht eines schwapps.
was ich sagen wollte: heute früh hat fefe einen eintrag von mir verlinkt. bis jetzt hat dieser link ungefähr 1500 besucher hierrüber gespült. malte hat heute abend auf spreeblick auch einen link gesetzt, in den fünf stunden hat das ca. 100 besucher hierhergebracht. das sind pro stunde fünf mal mehr herüber gespülte besucher von einem ziemlich unbekannten blog, als von deutschlands zweit- oder drittbekanntesten blog. auch wenn es sein kann, dass spreeblick morgen im laufe des tages die quote verbessert, so ist das doch erstaunlich und inspiriert mich zu einer steilen these.
das was gemeinhin als a-blogger wahrgenommen wird, mag in den medien und in der wahrnehmung der blogger selbst, wahnsinnig relevant erscheinen, ist es aber nur nicht wirklich. die massen, die mehrheit sind schon längst woanders. studivz, special interest-foren, als geschmackloser schrott verschrieene „fun-seiten“ und „fun-blogs“, seiten wie fefes blog, psp freak, was weiss ich.
die steile these lautet kurz: grosse teile der sogenannten a-blogoshäre sind schon längst im long tail angekommen.
wirres.net ist definitiv long tail, aber sowas von. an schlechten tagen hab ich insgesamt, pro tag, soviele besucher wie heute allein von fefe vorbeigeschickt wurden. viele halten wirres für ein a-blog, ich habe diese einschätzung immer schon für quatsch gehalten. ix bediene keinen massengeschmack. ebenso wie sehr viele andere sogenannte a-blogs. und vermutlich ist das auch nur ein teil der wahrheit. die weblogbedeutungsmafia die auf metablogs rhetorisch um definitionsmacht feilscht oder auf wichtigtuer-panels rumschwafelt hat exakt so wenig ahnung wie die penunzen die ihren kurzsichtigen blick und ihren hass auf winzige teile eines gigantischen ökosystems in den blick nehmen und ihre mickrigen erkentnisse auf zeitungspapier verbreiten und sich auch gerne auf wichtigtuer-panels rumtreiben. manche journalisten.
blogs sind grandios, aber wer auf top-listen und schwanzvergleiche glotzt, ein paar top10-blogger im blick hat und meint er wüsste jetzt bescheid was im internet so abgeht ist dumm und blind. das internet ist ein unfassbar grosses und komplexes ökösystem mit unendlich vielen blasen, vielen überraschungen und viel schwarzer materie. und relevanz in ökosystemen bestimmen zu wollen, die sau oder die rose der amöbe vorzuziehen, ist quatsch.
das was gemeinhin als blogossphäre wahrgenommen wird ist mickrig, aber nicht weil es wirklich mickrig ist, sondern weil der rest so gross ist. es gibt im internet enorm viel was unter dem radar der klugscheisser (uns) hindurchrutscht. das sollte man zumindest im hinterkopf haben wenn man den mund aufmacht und von relevanz (statt einfluss) redet. ansonsten gibt es allerdings keinen grund nicht so weitermachen wie bisher. den mickrig ist wunderschön und macht auch spass.