bis jetzt …

… habe ich noch keine musik-empfehlung von jörg bereut. ich bin sicher diesmal wird es nicht anders sein, ich habe die platte bestellt.
→ weiterlesen… habe ich noch keine musik-empfehlung von jörg bereut. ich bin sicher diesmal wird es nicht anders sein, ich habe die platte bestellt.
→ weiterlesenix habe mich am donnerstag kurz darauf bezogen was eva herman kürzlich klarzustellen versuchte. und es lässt mich nicht ruhen, weil es so ein scheiss ist, den sie da im originalzitat zur „klarstellung“ veröffentlichte.
originalzitat eva herman:
Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien.
welche belastungen meint sie? was meint sie mit gerechtigkeit in diesem zusammenhang? wil eva herman kinderlose familien mehr belasten? was meint sie?
Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde.
hört sich an als meint sie die nazis hätten mütter nicht gewertschätzt. genausowenig wie die „68er bewegung“. ich würde das jetzt nicht wie eva herman als „falsche Sachverhaltsdarstellung“, wohl aber als „Sinn entstellende Beschneidung“ von sachverhalten nennen. oder wie herman das nennt: ungeprüfte übernahme und weiterverbreitung von unsinn.
Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben....
ein langer satz an dem ich wirklich seit langem knabbere. herman sagt irgendetwas, alles was wir an werten hatten wurde abgeschafft. wen sie genau meint, wer das abgeschafft hat wird auf den ersten blick nicht klar. im gegenteil. wenn man das liest könnte man meinen, dass es in den 68ern einen durchgeknallten, hochgefährlichen politiker gab. 1968 war laut wikipedia kurt georg kiesinger von der CDU kanzler, danach willi brandt von der SPD. die waren glaube ich selbst aus der rechten ecke gesehen weder „völlig durchgeknallt“ noch „hochgefährlich“ und haben das „deutsche Volk“ soweit ich weiss nicht ins verderben gestürzt. ich bin verwirrt. damit ist doch hiter gemeint!
sie spricht also vom nationalsozialismus und von den 68ern, schüttelt ihren satzbau kräftig durch und behauptet völlig abstruserweise dass — entweder die nazis oder die 68er — kinder, mütter, familien und zusammenhalt abgeschafft hätten. man muss sich das mal auf der zunge zergehen lassen: eva herman behauptet kinder, mütter, familien und zusammenhalt seien kürzlich abgeschafft worden und sie behauptet das in einer „medien darstellung“ um klar zu stellen, dass sie sich nie lobend über die „Familienpolitik im Dritten Reich […] geäußert“ habe. sie meint diese schwachsinnigen sätze würden ihr helfen künftig nicht mehr sinenstellend dargestellt zu werden. nur wenn sie sich mit solchen sinleeren behauptungen hochoffiziell selbst darstellt, was sollen „die medien“ da noch sinnenstellen?
aber ist das wirklich so, dass das sie kein lob für die nazi-familienpolitik übrig hatte? kann man kauderwelsch reden und in einen nebensatz eine platitüde aufsagen, nämlich dass hitler „durchgeknallt“ und „hochgefährlich“ gewesen sei und das deutsche volk ins verderben gestürzt habe um dann mit einem „aber“ fortzufahren hinter dem steht, dass „eben auch das, was gut war“ abgeschafft wurde? wenn man diesen kauderwelsch mit zugekniffenen ohren immer wieder hört bleibt tatsächlich hängen: hitler war scheisse aber das was gut war, wurde mit dem führer-bad gleich mit ausgeschüttet. diese hörweise könnte man bestätigt sehen, wenn man sich diesen satz mit dem die bild am sonntag eva herman zitiert auf der zunge zergehen lässt: nämlich, dass „Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden.“
also kein lob der familienpolitik des dritten reiches, nur ein sehnsüchtiger blick zurück, auf die gute alte vor-68er-zeit?
ich bleibe dabei, was herman sagt ist und bleibt quatsch. denn sie sagt, mütter die sich nicht entscheiden können, die mit eingeschränkten rechten — so wie bis 68 nunmal war — an haus und mann und küche und kirche gefesselt sind sind besser dran als frauen die sich entscheiden können, die geburtenkontrolle betreiben können oder — so wie herman selbst — selbstbestimmt ihr leben führen können. wen sie solchen stuss verzapfen will, warum holt sie die nazizeit als argument raus, statt die 50er jahre, die wilhelminische zeit oder die steinzeit?
achso. damit man ihr verkacktes buch liest.
danke auch.
… und rede trotzdem dreieinhalb minuten vorm berliner dom im regen über irgendwas.
misstrauen, zweifel, vorsicht vor vermeintlich augenscheinlichem sollte zur grundausstattung denkender menschen gehören. man muss ja nicht gleich jede verschwörungstheorie weiterposaaunen oder alles glauben wo „kritisch“ dransteht. so hielt ich den dalei lama immer für einen knuffigen, ehrlichen typen, einen friedlichen, gütigen, sympatischen onkel, aber als ich vor ein paar tagen (via korrupts blog) diesen artikel in der jungen welt las war mir danach mal einen schritt zurückzutreten.
nicht dass ich der jungen welt zutraue irre objektiv oder faktenversessen zu sein oder dass ich die prokommunistische propaganda der jungen welt wie der schockwellenreiter bedingungslos zum verzehr empfehlen würde. aber genauso mag ich auch nicht mehr einfach alles was der dalei lama so rumbeauptet glauben.
was mich dann aber doch wundert ist wie ein erwachsener, vermeintlich differenziert denkender mensch so kindisch, beinahe albern dasitzt und wie ein übereuphorisiertes kind zu weihnachten wild und „stolz“ in die hände klatscht.
[ich bitte darum die illustration des artikel in pflügers blog genau zu betrachten.]
bringt mich noch irgendwann dazu nach frankreich zum essen zu fahren. da wirds einem beim lesen ganz feucht im mund.
vor einiger zeit schrieb ix, dass ich nach dem gross angekündigtem relaunch des BMAS ein auge auf das ebenfalls gerelaunchte „arbeitsblog“ von staatssekretär kajo wasserhövel werfen wolle und dass ich fürchtete, wasserhövel wolle nur „seichte pr“ in seinem blog abseihen. damals versprach er mir in meinen kommentaren sich bessern zu wollen.
und wie siehts aus? nach einer vermutlich heissen woche für das arbeitsministerium, nachdem am montag die „bild“-zeitung einen „netto-skandal“ titelte und äpfel und birnen vergleichend behauptete, dass die deutschen löhne so niedrig wie vor 20 jahren seien, wie reagiert da das arbeitsministerium? was macht wasserhövel aus dieser steilvorlage? nichts. im blog herrscht seit dem 18. september schweigen. statt klar stellung zu beziehen, statt mit fakten der bild-meinungsmache zu widersprechen: schweigen (auf bmas.de gibts ne kleine stelungnahme). da scheint einer das mit dem bloggen falsch verstanden zu haben. schönwetterbloggen kann man ja machen, aber man erweckt so eben auch den eindruck, dass man an echten konflikten kein interesse hat, dass man keinen bock hat in kritischen situationen stellung zu beziehen und lieber den parteitag vorbereitet oder, wie man das eben gewohnt ist, stellung nur in hinterzimmern bezieht.
ich kan ja verstehen, wenn wasserhövel dem volk lieber via zeitung vermeintlich aufs maul schaut, statt sich nebenan in interessante diskussionen zu seinen themen einzuschalten, aber vieleicht sollte man dann auch die grösse haben und zugeben, dass man zur direkten kommunikation eigentlich gar keinen bock hat.
und zwar am donnerstag, dem 25. oktober, um 21 Uhr, im FritzClub im postbahnhof (strasse der pariser kommune 8, 10243 berlin)
karten kosten 8 Euro (zzgl. VVG) und sind ab sofort bei ticketonline.de und anderen vorverkaufstellen erhältlich.
es moderiert nicole markwald von FRITZ und auf der aftershow-party legt graubrot fettes brot auf.
[nachtrag]
mehr beim bildblog.
seit der 9to5 habe ich den aka-aki-client auf meinem handy installiert. aka-aki ist eigentlich eine art bluetooth-scanner, der alle bluetooth-gerät in der umgebung scannt und anhand der bluetooth-ID dieser der gefundenen geräte auf dem aka-aki-server nachguckt ob das gerät bekannt ist. ein lustiges spielzeug dass die bluetooth-schnüffelei als yasn (yet another social network) verkauft (wer mitmachen will: klick, zum anmelden einladungscode „wirrwirr“ nutzen).
heute habe ich es gleich zweimal bedauert, dass ich den aka-aki bluetooth-scanner auf meinem handy nicht aktiviert hatte. einerseits hätte ich gerne den dreier bmw den ich am wochende gemietet hatte „gescannt“. wäre doch lustig, wen mein hand vibrieren würde wenn ich dem wagen nochmal begegnen würde. andererseits brauch ich nur in meiner aka-aki-begegnungsliste zu schauen, ob da nochmal de eintrag „BMW 65651“ auftaucht. dann weiss ich bescheid, sollte ich meinem ehemaligem mietwagen wieder begegnet sein.
andererseits lief mir heute rené obermann über den weg. ich kam aus der kantine, er ging zur präsidiumssitzung des bdi. er ging ganz langsam, weil er an seinem handy rumfingerte. das handy war ganz klein, er auch. aber es hätte mich doch interessiert, ob rené obermann bluetooth aktiviert hat und wie er sein handy nennt.
doof am aka-aki-client ist ja, dass er während er im hintergrund läuft öfter java-exceptions als kontakte meldet. ausserdem muss ich mein handy immer neu booten, wenn ich damit nach der aka-aki-client nutzung telefonieren möchte. irgendwas blockiert die sau in meinem telefon. deshalb fällt es mir etwas schwer das ding ständig laufen zu lassen. aber vielleicht ist das ja auch gut so.
[apropos bluetooth und BMW. den BMW und mein handy zu koppeln ging prima. danach konnte ich den bmw als freisprecheinrichtung benutzen. das doofe war nur, dass anrufe mein handy in einem von zwei fällen zum absturz brachten. da muss man sicher noch ein, zwei generationen warten, bevor das so funktioniert wie man sich das vorstellt. auch das synchronisieren meiner handy-kontakte, dass der BMW alle paar stunden spontan initierte war so sicher nicht im sinne der erfinders. mein handydisplay meldete beim synchronisieren nach einer weile reproduzierbar, dass es gerade den kontakt „248364 von 689“ am synchronisieren sei. die erste zahl wurde dabei immer grösser. bei kontakt 500000 von 689 rach ich den vorgang dann meist ab.]
am sonntag sassen die beifahrerin und ich zum frühstück in einem sich selbst „grand hotel“ nennenden hotel und genossen mit gefühlten 10.000 anderen gästen das frühstücksbuffet. das buffet war enorm reichhaltig. es gab eine theke mit lauter sachen für die beifahrerin (obstsalat, müsli, kleie, komische körner, kurz gebratenes gemüse), eine mit zwanzig verschiedenen arten nachtisch, eine mit dreissig verschiedenen salaten und eine für mich (speck, würstchen, eier, schinkenersatz, fetttriefende bratkartoffeln). an der triefenden-fett-theke gab es auch kaiserschmarrn. die beifahrerin hielt den kaiserschmarrn für rührei und bestrich ihren riesenteller kaiserschmarrn am tisch sorgfältig mit meeretich. beim ersten bissen bemerkte sie, dass das rührei süss und nicht salzig war: „oh. das sind ja pfannkuchen!“
ich schüttelte den kopf, sie legte die pfannkuchen beiseite und merkte an: „die rosinen hätten mich stutzig machen sollen.“
am donnerstag hab ich mir die aktuelle dummy gekauft, über mein lieblingsthema: ich.
nachdem ich die dummy durchgelesen hatte habe ich mich aus unerfindlichem grund vor einen hauseingang vor dem bode-museum gestellt und darüber geredet.
prima neuer schwanzvergleich der aus blogrollen generiert wird. und wenn bov staunt, staun ich leich mal mit, weil das mit den „verwandten blogs finden“ funktioniert bei bov echt erstaunlich gut. das ist wirklich alles zimelich meta.
schwarz steht mir und ich bilde mir ein, es macht schlank. ausserdem hält der akku tatsächlich so um die drei stunden. ix bin sehr zufrieden. endlich hat mein rechner wieder mehr leerlauf als ix.
in meinem letzten watch-berlin-beitrag habe ich am ende ja eine steile these aufgestellt: „vielleicht wäre die welt ja ein besserer ort, wenn schäuble kranführer geworden wäre.“
bulo bezweifelt das:
besten dank herr bulo.
ich war heute im alexa. ix musste mir socken und unterhosen kaufen, da ich nicht mit dem waschen hinterherkomme. am eingang bekamm ich beinahe einen würgereiz, als ich an der plastik am eingang vorbeiging die den namen „alexa“ trägt und eine aus metallsreifen und dicken drähten zusammengedengelte, abstrahierte ballettänzerin darstellen soll.
innendrin bemerkte ich zuerst den geruch. eine mischung aus kaffee-bohnen-, frische-farbe- und schwefel-geruch.
ich lief zuerst durch den halben laden, zu den toiletten. die rochen eher unangenehm, funktionierten ber ganz gut, ich war erleichtert und hatte frisch gewaschene hände. danach stellte ich mich auf eine der vielen emporen und wollte eigentlich die architektur betrachten. mir fiel auf, dass der boden schwankte, so wie ich es eigentlich nur von leichtbau-brücken kenne, bzw. einmal in stuttgart, auf dem kleinen schlossplatz erlebte, im „switzerland“, einer mittlerweile verblassten und abgerissenen szene-kneipe in der 200 tanzwütige drei minutenlang auf und ab sprangen und die ganze konstruktion des schlossplatzes zum schwingen brachten. aber im alexa tanzte niemand. es waren viele menschen anwesend, aber auf der empore auf der ich stand nicht mehr als 30.
trotzdem. der boden der empore schwang. ich hatte noch keinen alkohol getrunken und auch fünf meter weiter rechts war das schwingen deutlich zu spüren. ich ging weiter und kaufte mit drei unterhosen und sieben socken die auf denen die wochentage eingestickt sind. danach lief ich an circa 20 läden vorbei von denen mich nicht ein einziger überraschte oder zum eintreten einlud, lief einmal durch den media-markt, fragte mich warum selbst der angeblich saugrösste media-markt der welt so beschissen eng konstruiert werden musste, dass man nach 10 minuten panik-, schwitz- und klaustrophobie-atacken bekommt. ich bemerkte, das schönste am media-markt ist, wieder rauszukommen. vor dem media-markt fuhr eine treppe. die treppe quietschte und ratterte so enorm, dass ich als ich mir, als ich unten ankam wie im flugzeug nach der landung einen spontanen applaus verkneifen musste.
ehrlich. dieser bau macht mir angst. ich habe angst im alexa wegen irgendwelcher baumängel, wegen schlampiger und hektischer bauausführung erschlagen zu werden. ein neubau der schwingt, an allen enden quietscht und rattert und stinkt macht mir angst.
ausserdem fiel mir auf, das alexa hätte gar nicht so gross und hässlich werden müssen. im prinzip hätte man es einfach 20 meter tiefer bauen können, so dass oben nur ein einstöckiges gebäude gestanden hätte. bis auf wenige ausnahmen verweigern alle läden dem tageslicht den eintritt. kein funken sonnenlicht dringt in die läden. obwohl beispielsweise der media-markt oder das h&m schaufenster auf strassenniveau haben, hat man die zugemauert. ein wenig natürliches licht lässt man in die innenhöfe, oder wie die alexa-bereiber es nennen „courts“, durch oberlichter hinein. nur dafür hätte man nicht drei stockwerke in die höhe bauen müssen. die kiste in die erde zu versenken wäre vielleicht nicht günstiger, aber ehrlicher und funktionaler gewesen.
ich kann auch positives berichten: der rosa beton fühlt sich gut an, die haptik ist enorm angenehm. trotzdem, ich habe selten so schlecht zusammengefügten beton gesehen. kaum ein detail sitzt, alles wirkt wie von ästhetischen laien zusammengefügt. selbst die gar nicht so dumme geste die betonplatten aussen, auf der s-bahn zugewandten seite wie vorhänge wirken zu lassen wird durch absurde, riesenhafte löcher für die werbeplakat-beleuchtung und die plakate selbst konterkariert. die ecken des gebäudes, innen wie aussen, fügen sich nicht, alles was es an architektonischen gesten noch zu erkennen gibt wird mit grünzeug, plakaten und überkandidelter deko hilflos verdeckt. der bau ist ein elend und macht mir angst. ich werde vermutlich nie wieder einen fuss hinein setzen.
heiko werning mit einem ganz wunderbaren text über die „Gegenwartsgegner“ eva herman und kardinal meisner und „Würstchen-Braten-Buletten-Vegetarier“:
Meine Güte, was ist es nur mit den Nazis, dass alle sie so populär finden. Hätte Eva Herman nicht sagen können, dass die Familienpolitik Adenauers super gewesen ist, oder dass nicht alles schlecht unter Kaiser Wilhelm war? Hätte der Kardinal nicht sagen können, Kunst ohne Gott sei gottlos und Gottlose gehörten vor ein Gericht der Inquisition? (quelle)
ich habe am donnerstag gegen 17 uhr einen text geschrieben und so gegen 17:45 uhr versucht den text — oder zumindest die wichtigsten passagen — zu memorieren. gegen 18 uhr habe ich hinter dem palast der republik ungefähr fünf mal versucht den text aufzusagen. beim fünften mal sass der text einigermassen. den text kann man jetzt hier sehen oder hier lesen.