verteidigungsfalll
schäuble meint, wir seien seit dem 12. september 2001 „im Verteidigungsfall“. und zwar nach Artikel 51 der uno-charta. erstaunlich.
schäuble meint, wir seien seit dem 12. september 2001 „im Verteidigungsfall“. und zwar nach Artikel 51 der uno-charta. erstaunlich.
toll, die zeit bietet seit heute autoren-rss-abos an. schade, die feeds sind leider total hastig und lieblos zusammengestrickt. in meinem feedreader erscheinen beispielsweise alle artikel von harald martenstein (rss) mit heutigem datum und ohne description. zuerst dachte ich, naja, wird wohl an meinem schrottigen feedreader liegen (immerhin kann ich den feed von „-“ in „martenstein@zeit“ umbenennen), aber der feedvalidator verriet mir dann doch, dass es an der zeit liegt („pubDate must be an RFC-822 date-time: 2007-07-17T00:00:01Z“). jaja. wirres validiert auch nicht, aber bei der zeit erwarte ich doch ein bisschen mehr fachverstand als bei mir. immer muss man selbst meckern.
ob die schwarzen flecken an der wurst normal seien, fragte die beifahrerin am esstisch. ich betrachtete die wurst: ökotest „sehr gut“ steht auf der verpackung und an der oberfläche sind tatsächlich lauter schwarze flecken. ich antworte trotz leichter unsicherheit und aufkommendem ekel, das sei normal bei leberwurst, das seien halt leberflecken.
gegessen haben wir die wurst dann auf knäckebrot mit einer dicken sichschutzschicht gurckenscheiben auf der wurst. man muss ja nicht alles sehen was man so isst.
in einem land in dem selbst die wichtigste software, die für die steuerabrechnungen, selbst nach vielen jahren entwicklungszeit nur holprig und so gut wie gar nicht für den mac funktioniert, wie will so ein staat der selbst die software für seinen lebensnerv, das geld nicht gebacken bekommt, wie will so ein staat software entwickeln die sogenannte „onlinedurchsuchungen“ privater rechner ermöglicht?
vor den luxushotels in hamburg standen am wochenende wieder lauter harley davidsons rum. deutschlands zahnräzte, steuberater und lehrer mit bart trafen sich in hamburg und brachten ihre motorräder mit, die sie tagsüber vom luxushotel mit vollgas und ein paar extra runden in die fussgängerzone fuhren um sie dort abzustellen und von fussgängern bewundern zu lassen. auf dem weg vom luxushotel in die hamburger fussgängerzonen rauchten sie während der fahrt und ein paar besonders wilde kerle liessen sogar „born to be wild“ aus ihren lautsprechern plärren. kein witz. gelacht hab ich trotzdem.
als ich diesen video-kommentar von harald martenstein am donnerstag sah war ich zunächst ganz baff. lakonisch, kurz, prägnant, witzig, unbemüht, auf den punkt gebracht. so wie ich mir video-kommentare vorstelle und nie schaffen werde. in 60 jahren vielleicht, wenn ich so alt wie martenstein bin. wirklich, ich war grün vor neid.
dann schlug ich am freitag die zeitung auf und auf der titelseite las ich diesen text. der text war ebenfalls lakonisch, sinnvoll und auf den punkt. aber er kam mir verdammt bekannt vor.
irgendwie beruhigte mich das dann wieder. mehr als eine gute story pro woche recherchiert martenstein offenbar auch nicht. ok, er schreibt noch für die zeit kolummnen — und beantwortet leserbriefe.
beruhigend zu sehen, dass auch martensteins textausfluss begrenzt ist.
das was man auf den fünf bildern zu diesem artikel sieht ist wahrscheinlich im alltag völlig unbrauchbar. man kann nix rumliegen lassen, wenns draussen dunkel ist kommt man sich beobachtet vor, wenn nicht jeden tag 4 stunden geputzt wird sieht alles schmuddelig aus und das auto muss 2 kilometer entfernt geparkt werden, damit es nicht den edlen eindruck zerstört.
trotzdem. die formen, die farben, die materialen auf den hochglanzfotos berühren mich beinahe emotional. ich habe das auch mal studiert, weil ich das spannungsfeld form, design, material, farbe und mensch unfassbar spannend fand (und finde). der tief emotionale gedanke einer schützenden festung, einer festung zu bauen in der hoffnung, dass sie einen vor allem bösen der welt schützt, ist in jedem kind vorhanden. deshalb bauen kinder ständig burgen und höhlen und träumen von geheimkammern und kommandozentralen. also ich tat das zumindest als kind und auch wenn ich mich für etwas speziell und eigenartig halte, glaube ich dass das den meisten menschen so geht. bauen ist ein urtrieb.
zurück zur „VilLa NM“. wenn ich die innenbilder sehe frage ich mich, wo stellt man eigentlich das leergut und das altpapier hin, wo stelllt man die kaffeemaschine oder den entsafter hin, wo die hausschuhe? kann man da auch bilder aufhängen? kann man da wirklich wohnen? ist so ein haus kompatibelmit kindern? auf den bildern sieht man keine spuren menschlichen lebens, nur pure form und reinen gestaltungswillen. faszinierend und beänstigend zugleich, absurd und grandios. witzig. ich dachte ich hab das schon wieder vergessen.
[mehr bilder hier]
sehr witziges plakat, bei volker strübing gefunden.
[witzig fand ix auch „stirb langsam 4.0“. selten so einen absurden scheiss gesehen, lange nicht mehr so gelacht.]
für meine begriffe ist der schlüssel etwas ungeschickt oder zumindest unglücklich angebracht.
ich kauf mir ja täglich den tagesspiegel. nicht etwa, wie kosmar mal vermutete, weil ich für watchberlin.de/AVE/holtzbrinck arbeite, oder weil der tagesspiegel alle agenturmeldungen vor der veröffentlichung nochmal gegencheckt (oops, das war nix), sondern weil ich auf papier in der strassenbahn besser lesen kann als auf dem handy und weil ich die karikaturen im tagesspiegel mag. gestern zum beispiel, diese schäuble-karikatur:
klaus stuttmann dreht gerade voll auf und trifft die schäuble-nägel immer genau auf den kopf. am montag auch:
klar. schäuble hat nur fragen gestellt und die berichterstattung gegen über ihn ist total unseriös. trotzdem hübsch plötzlich beim namen schäuble an jemanden zu denken der sich fragt ob man nicht mal wieder konzentrationslager für „gefährder“ errichten könnte.
[kariakturen von und mit freundlicher genehmigung von klaus stuttmann]
[nachtrag 12.07.2007]
einen verlinkt ich noch: schäuble zum integrationsgipfel.
heute früh tagesspiegel gelesen, kurz überlegt dass ix den lügnern und vertuschern von vattenfall gerne meinen mittelfinger zeigen würde und eben per internet den stromanbieterwechsel ausgeführt. demnächst sitz ich dann wahrscheinlich im dunkeln, da ich aber gas, ikea-kerzen und eh keinen kühlschrank habe, kann mir dass dann auch für ne weile scheissegal sein.
→ weiterlesenDie Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun.
claus schenk graf (manche nennen ihn einen „helden“) von stauffenberg in einem brief an seine frau nina aus dem besetzten polen (quelle)
udo vetter wird immer mehr zum „angry young man“. ich frage mich allerdings unter was für verhältnissen wir leben, wenn fdp-wähler den wütenden mob anführen. schäuble schafft, was keinem politiker vor ihm gelungen ist: die mitte der gesellschaft zu radikalisieren und gegen sich aufzubringen.
ich stehe nur da und schüttele ungläubig den kopf. schäuble meint tatsächlich der widerstand gegen seinen politik sei ein ergebnis von „unseriösen öffentlichen Debatten und unseriöser Berichterstattung“.
der wahn der schäuble treibt lässt eher den schluss zu es mit mccarthy2.0 als als mit stasi2.0 zu tun zu haben.
habe heute auf dem weg zur arbeit kurz überlegt, aus besonderem anlass mal das artikel-datum eines eintrages zu fälschen. bin schnell davon abgekommen, weil sowas ja eh immer rauskommt.
ich frage mich das ja schon länger. bei watch berlin dehne ich die frage nassgeregnet auf vier minuten aus. aber angesichts dessen (siehe auch netzpolitik) oder dessen (siehe auch spon) oder dessen frage ich mich ob wir nicht von nullen und einsen regiert werden, sondern nur von nullen.
[nachtrag 14.07.2007]
brigitte zypris sagt sie wisse durchaus was ein browser sei. zuerst habe sie bei der frage der kinderreporter „zugegebenermaßen zunächst etwas auf dem Schlauch gestanden“. detlef borchers meint hans-christian ströbele sei wahrscheinlich internet-affiner als es in dem beitrag erschien. steht beides hier.
wenn man „cellity“ heisst, gerade viel geld bekommen hat, aber beim testen (via) irgendwie nichts so richtig funktioniert, könnte man sich doch einfach umbenennen und es unter anderem namen nochmal versuchen? ich schlage vor „cellu-lite“ vor, der name weckt bei der weiblichen zielgrupppe zwar genauso blöde assoziationen wie der alte name, aber „lite“ knallt doch immer noch?
wer zum teufel ist diese tom kruuis von dem oliver gehrs heute im „blattschuss“ spricht? und warum erwähnt er die vermutlich reich entlohnte „beichte“ des radprofis jörg jaksche nicht? muss kai alles mit sport machen?
allein in einem abteil, ganz einfach:
Man bestellt seine Tickets einfach im Internet und gibt fünf Kinder unter fünf Jahren an und dass man auf keinen Fall in einem Großraumabteil sitzen möchte.
letzte woche sollte ich wieder einen kommentar ins internet sprechen. um mir das ein bisschen einfacher zu machen, hab ich ihn einen halbe stunde vorher in meinen laptop geschrieben, mir danach stichpunkte auf einer kladde notiert, mich in die nähe des neptunbrunnens in ein blumenbeet gesetzt und in eine kamera gesprochen. das ergebniss davon kann man jetzt, eine woche später, hier sehen.
wie schlecht ich auswendig lernen kann oder vorformulierte witze versauen kann, sieht man wenn man das original und das was hinten raus kam vergleicht.
original:
das mit der freiheit ist ja so eine sache. was ist freiheit eigentlich? vielen fällt beim begriff freiheit ein bild aus der werbung ein: in arizona auf nem pferd ne kippe rauchen. mir fällt dazu auch nicht viel mehr ein. also zumindest spontan. freiheit ist ja ein ziemlich abstrakter begriff. zum letzten mal habe ich darüber glaube ich in der schule nachgedacht, im philosophioe grundkurs. dammals hab ich so gedacht, absolute freiheit gibt es nicht, ich kann ja in eigentlich keiner gesellschaft einfach so frei sein und das leben eines anderen menschen beenden. also das kann ich vielleicht, aber nicht folgenlos. freiheit muss also auch irgendwie eingeschränkt werden. das ist so ne art balance-akt. dafür hab ich damals ein schönes zitat gefunden, leider kann ich mich nicht erinnern wer es gesagt hat: freiheit ist wie eine skibindung. wenn sie zu locker ist, fällt man ständig auf die schnauze, wenn die bindung zu fest eingestellt ist, brech ich mir die beine.heute hab ich im tagesspiegel einen anderen schönen vergleich gelesen. überhaupt, schöne überschriften heute im tagesspiegel. das ist ja der vorteil von papier im gegenteil zu online: ich kann die überschriften anmalen, markieren. obwohl online kann ich cut and paste machen, also ne überschrift in die zwischenablage kopieren und ins internet schreiben und kommentieren. und verlinken. aber ich schweife ab. freiheit, stand da heute sei längst dahin, die einzige sehnsucht die LKW-fahrern bleibe sei die freizeit. LKW-fahrer waren ja auch schon immer der inbegriff von freiheit, warum auch immer. jetzt ist ihre freiheit zwischen fahrtenschreiber, disponenten und lieferterminen eingeklemmt. aber ich glaube in der überschrift steckt mehr wahrheit als witzelsucht. freizeit ist ja mittlerweile (oder immer schon) synonym für freiheit geworden. man hört ja so, dass das zum teil auch so in der ddr gewesen sein soll, da war der wunsch nach freiheit vor allem der wunsch nach resiefreiheit, der wunsch nach freizeit in kosika oder mallorca. wenn abends in berlin strassenkneipen wegen ruhestörung geschlossen werden meint man das schränke die freiheit ein, wenn illegale clubs geschlossen werden ebenso.
freizeit? freiheit? (ich such gerade ne überleitung). früher hat man ja die religion dafür benutzt die freiheit der menschen einzuschränken. du sollst nicht töten, du sollst nicht ficken, ausser in der freizeit mit deiner frau, du sollst ausser den drogen die der priester auch nimmt keien drogen nehmen (zack ist die überleitung da!) — religion wurde von irgendeinem philosophen mal als opium für volk bezeichnet. also so eine erklärung dafür, dass freizeit besser als freiheit ist.
apropos relegion. hier im tagesspiegel hab ich heute noch ein schönes beispiel gefunden wie sich die kirche freiheit, in diesem falle religionsfreiheit vorstellt. in deutschland herrscht ja religionsfreiheit und eine rudimentäre trennung von staat und kirche. kirchen sind öffentlich rechtliche körperschaften die steuern erheben dürfen und religionsunterricht ertteilen dürfen.
kardinal lehmann meint nun diese staatliche neutralität sei nicht als „unreflektierte toleranz zu verstehen“. eine richtig verstandene neutralität des staates müsse also „eher fördernd und wohlwollend“ sein. wohlgemerkt fördernd und wohlwollend gegenüber der katholischen kirche. nicht des islams. dem die gleichen rechte wie den katholen zuzugestehen sei eine falsch verstandene toleranz.
ich habe also heute gelernt, freiheit ist freizeit und neutralität ist einsetzen für das was man schon immer total geil gefunden hat.
ich mach jetzt also feizeit und fahre zu meiner freundin um sie nach allenm regeln der kunst durch zu neutralisieren.
was hinten raus kam:
Von Ehrensenf ins Erste: Moderatorin Katrin Bauerfeind soll künftig das junge Zeitgeist-Magazin „Polylux“ im Ersten präsentieren. Dies verriet Tita von Hardenberg, „Polylux“-Produzentin und Moderatorin im Schwangerschaftsurlaub, am Freitag dem Medienmagazin DWDL.de.
und wo stand das zuerst? wer hat das gerücht zuerst in die welt gesetzt? richtig. ix. hier, vor acht tagen:
entschliesse mich das gerücht in die welt zu setzen, dass katrin bauernfeind tita von hardenbergs schwangerschaftvertretung bei polylux sein wird.
[…]
tita von hardenberg sagt, katrin bauernfeind als ihre schwangerschaftsvertretung fände sie eine super idee. ich solle unbedingt das gerücht in die welt setzen, dass katrin sie vertritt.
bleibt jetzt nur die frage, hab ich tita von hardenberg den floh ins ohr gesetzt oder haben hardenberg, ihre rbb-redakteurin und bauerfeind als sie auf der after-show-party zusammenstanden drüber geredet? was weiss ich. viellleicht sollte ich auch einfach mal anfangen, namen richtig zu schreiben.
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