am freitag abend hab ich mich mit der beifahrerin auf ihr dach gesetzt. ein paar nachbarn und freunde sassen mit uns auf dem dach. irgendwann leucheten ein paar scheinwerfer und laser in den himmel, man hörte, wie inner ubahn aus spacken-handys, leise, basslose und verzerrte musik, ab und an knallte es und der himmel leuchtete in irgendwelchen farben. immer wieder 5-10 minuten in denen nix passierte ausser dass ich fror und schiss hatte jemand oder ne flasche könnten vom dach kullern. irgendwann schob sich ein lahmer, hässlicher kahn ins bild und verschwand kurz darauf wieder fast aus dem gesichtsfeld um ne flasche sekt auf sich werfen zu lassen.
angekündigt war eigentlich das grösste feuerwerk der welt, jemals. kostenpunkt angeblich fünf millionen euro. ich empfand es eher wie das sporadischste feuerwerk aller zeiten. ich hab mich furchtbar gelangweilt, was mich dann etwas später, im bett sitzend gar nicht mehr schlimm fand. ich hatte ja den laptop auf dem schoss und mir wurde wieder langsam warm.
glaubt man der pr-agentur der aida, war es ein voller erfolg und die hamburger fanden es grossartig. tu ix aber nicht.
eben gedacht, eigentlich könnte man die „stasi 2.0“-schablone mit einer beta-version ergänzen. auf ihr wäre dann aber ein schattenriss von otto schily zu sehen.
[nachtrag]
für peter turi die überschrift in anführungszeichen gesetzt, denn sie ist ein zitat. von irgendwem. ausserdem ein symbolbild hinzugefügt.
was muss ich da im dataloo blog lesen? spreadshirt würde sein stasi2.0 motiv (cc Lizenz) nicht drucken wollen wegen rechtlicher bedenken. unsinn. da muss man echt aufpassen, die rechtsleute sind da gerne übereifrig.
unsinn? rechtsleute? statt diesem fraternisierendem rumgewitzel, hätte ich gerne eine klare ansage gelesen. und das nicht 4 tage nach kenntnissnahme.
seit fast 10 jahren bin ix keine telekom-kunde mehr und lebe ohne festnetzanschluss. das hat einen riesengrossen vorteil: ix habe nix mit der telekom zu tun und keinen anschluss der zu hause rumschimmelt und sinnlos frisst kostet. aber eben auch kein dsl.
dieses surf@home-dings ist nun zwei jahre alt und weil es mir mitunter kosten von manchmal 80 bis 90 euro im monat verursachte wollte ich es jetzt kündigen um mich nach einer mobilen flatrate umzuschauen. das war gar nicht so einfach: vor weihnachten hab ich mir im internet die base flatrate für 50 euro im monat bestellt, was sicher eine prima lösung gewesen wäre, wäre der lieferant von base/eplus nicht völlig unfähig und inkompetent gewesen. man weigerte sich mir zu weihnachten die sim-karten zu meinen eltern nachzusenden, mit der begründung eplus verbiete lieferungen in dieses postleitzahlengebiet. eplus antwortete mir auf meine nachfrage, ca. 14 tage später, dass das gar nicht stimme. mir war das zu blöd zwischen eplus und seinem lieferanten zu vermitteln, zumal ein anruf beim lieferanten mich jedesmal zwei bis 8 euro kostete. im januar schickte base mir die erste rechnung, die ich zurückschickte, zusammen mit der frage wo denn die bestellte ware sei. base konnte eine gewisse logik in meiner argumentation entdecken und stornierte die bestellung.
dass ich ob dieser ganzen aufregung die fristgemässe kündigung von surf@home verduselte ist ärgerlich, aber dafür bot mir o2 ende märz an, meinen handy-vertrag für 25 euro im monat mit 5 GB internet aufzupimpen. prima sache, jetzt kann ich unterwegs auf dem handy klugscheisser spielen und wikipedia-einträge nachgucken oder googlen oder mailen oder flickern ohne zusatzkosten. obwohl ich für den vertrag, mit dem ich 5 GB internet verfheizen darf, zwei sim karten habe, also die zweite theoretisch in die laptopkarte stecken könnte in der vorher die surf@home sim war, funktioniert das leider nicht. die pappnasen von o2 haben auf die laptopkarte im surf@home router eine sim-sperre gepackt die offenbar nur mit surf@home sim-karten funktioniert.
natürlich funktioniert es, meinen laptop per bluetooth und modem-emulation an meinem nokia N70 ins internet zu stöpseln (klappt oft, nicht immer, ganz prima mit dem o2 connection manager), das problem ist nur, das n70 ist nicht sonderlich UMTS-affin. es ist wankelmütig und schaltet auch bei bestem UMTS-empfang immer wieder zurück auf GPRS. mit der laptopkarte ging das stabiler. keine ahnung ob ich die sim-sperre mit nem firmwareupdate weggebrannt bekomme, ohne windows-laptop kann ich das leider derzeit nicht ausprobieren. ein weiterer nachteil des bluetooth-surfens: der handy-akku, is nach drei stunden leer.
trotzdem nett, zum beispiel auch auf fast der gesamten strecke berlin-hamburg eine internetverbindung zu haben. seit dem 1. april habe ich übrigens allein durch die bluetooth-leitung 730 MB gesaugt, die 5 GB sollten also dicke bis zum monatsende reichen. obwohl o2-rechnungen immer auch für überraschungen gut sind.
wenn jemals nochmal irgendwer sagt, selbstbezogenheit, meinetwegen auch auf diversen metaebenen, sei doof oder führe zu nischendasein oder irrelevanz, dann hau ich ihm künftig dieses video von volker strübing um die ohren. ich hab ihn zwar gerade erst verlinkt, aber nachdem ich dieses video gesehen habe, habe ich mir vorgenommen noch selbstbezogener zu werden. denn das kann wirklich witzig sein. ausserdem bin ich unfassbar neidisch.
ix habe eben über stefan niggemeiereinen artikel aus der faz über die re:publica von martin schoeb gefunden. das veranlasst mich nicht nur etwas enorm selbstbezügliches dazu zu schreiben, sondern mich auch zum wiederholten male zu wiederholen. ich benutze sogar das gleiche bild wie vor sechs tagen!
in dem artikel schreibt martin schoeb ganz viel über die angebliche selbstbezügllichkeit von blogs:
Ohne Selbstbezüge und ohne die Bezugsgröße Print würden die meisten meinungsführenden Blogs - und zwar nur diese - in sich zusammenfallen wie ein Heißluftballon ohne Flamme. Bis es so weit ist, bleibt der Blog-Olymp für Neulinge nahezu unzugänglich; dort kennt man sich, man zitiert und kommentiert sich, spricht denselben Jargon, schreibt über sich und die Medien und bleibt so konsequent unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle all jener Leser, die ihr Leben nicht im Netz verbringen. (quelle)
keine frage, ich kenne das aus meinem bekanntenkreis, der bekanntenkreis ausserhalb des netzes, die bei selbstbezüglichen blogthemen abschalten: „tut mir leid, aber ich kann das bloggedöns nicht lesen. schreib wieder mehr geschichten!“ von daher hat er mit unzugänglichkeit und einer gewissen sperrigkeit von blogs recht. nur, diese selbstbezüglichkeit tritt überall auf, auch in schoebs artikel, indem er beispielsweise über blogs vor allem in bezug auf „print-journalismus“ schreibt, also quasi selbstbezüglich, über die überschneidungen zu seinem medium. und wie stefan schreibt, journalisten, fernsehleute, medienfuzzis machen nichts anderes. stefan raab, harald schmidt, tita von hardenberg, jede talkshow — ohne selbstbezug, ohne referenzen zum fernsehen würden die auch in sich zusammenklappen. überhaupt menschen! die schreiben und reden immer über sich selbst! über menschen. selbst wenn menschen über eisbären schreiben, vermenschlichen und verknuten sie die.
apropos bekanntenkreis, ich kenne übrigens kaum noch leute — ausser journalisten — die regelmässig zeitung lesen. die aufmerksamkeitsschwelle der menschen ist nicht nur im bezug auf blogs komplett überfordert, das gilt gleichermassen für fast alle medien. es gibt nur noch wenige medien die die menschen dort abholen wo ihre aufmerksamkeit noch erreichbar ist, und die kommen meist mit ganz grossen überschriften oder sehr laut und äusserst plakativ daher.
so gesehen hat schoeb natürlich recht, übersieht nur leider den eigenen saft in dem er schmorrt.
ich finde es auch ganz zauberhaft wie er über mich schreibt und das, ganz so wie ich es auch in meiner unjournalistischen art machen würde, auf augenschein statt auf recherche basierend tut:
Geredet haben sie über sich und ihre Blogs und über die anderen und deren Blogs. Man sollte sich unterhalten fühlen, wenn ein bärtiger untersetzter Promi-Blogger auf einer Bloggerkonferenz einen großen schlanken Promi-Blogger mit zu kurzem Sakko filmt und dabei wiederum von einem Blogger gefilmt wird, der außerhalb der Szene genauso unbekannt ist wie seine beiden Filmpartner. Mit solch typischen Inhalten wird man nie eine größere Leserschaft von sich überzeugen können, so man das denn will. (quelle)
ersten bin ich nicht untersetzt, sondern leicht adipös. vielleicht auch bauchig. zweitens, wie man auf dem bild erkennt, ist thomas knüwers jacket nicht zu kurz (und das von mario sixtus, den ix auch fragen gestellt habe, auch nicht) und drittens ist der typ der hinter mir stand und mich filmte kein blogger, sondern ein kameramann der für die produktionsfirma AVE und watch berlin arbeitet.
(cc) Neezee
so ist diese zwischenüberschrift „Ein Blogger filmt einen Blogger, der einen Blogger filmt“ zwar hübsch und griffig, aber lediglich rumbehauptet: nicht jeder auf der re:publica war ein blogger. und viertens, wie soll man mit einem film „eine größere Leserschaft von sich überzeugen“? liest man bei der faz filme?
[fünftens, übrigens, finde ich es tatsächliuch langweilig und uninteressant grössere leserschaften für etwas zu interessieren. ich überlasse das gerne dem erklärbär-journalismus. mal so ganz grundsätzlich. im speziellen weiche ich diesen grundsatz hin und wieder gerne auf, aber mich weichspülen oder anstrengen nur um an eine grössere leserschaft zu kommen? warum glauben journalisten ihre regeln wären die allein seligmachenden? was haben die gegen nischen oder partikularinteressen? oder gegen offensive, programatische schlampigkeit?]
[nachtrag]
noch ein bisschen selbstbezogenes und nachgetragenes:
martin schöb schreibt sich entgegen der ansicht der faz mit „ö“, bloggt selbst und war ganz blogtypisch, selbstbezogen voll gespannt auf reaktionen auf seinen artikel, goutiert die reaktionen aber als nicht angemessen, so dass er an „Pawlow und getroffene Hunde“ denken muss. armes hässchen, gibt sich 5 tage lang mühe was fundiertes zu schreiben und wird nur* von niggemeier gelobt.
turi2 nimmt den artikel zum anlass einen artikel für die vanity-fair-online seite zu schreiben, holt die neidkeule raus und krault mir die geleckten eier. dummerweise ist dieses vanityfair-online-dings so steinzeitlich, dass turi nicht einen link darin unterbringen kann, weder zu knüwer, noch zu niggemeier, noch zu meinem filmchen, noch zu adical, faz oder schöb. ärmlich.
malte ergreift das stöckchen von martin schöb das er nicht geworfen haben will.
[nachtrag]
ich bewundere ein wenig diejenigen die dieses video geschnitten haben und aus fast drei stunden auf band diesen sieben-minuten film zusammengestöpselt haben. thomas knüwer zieht mir in dem film die zähne, stefan findet sich verbesserungswürdig, johnny fragt mich ob ich aufs podium will, mario erklärt wie raumschiff enterprise gemacht wird und robert und markus reden so vor sich hin. nicht zu sehen ist korrupt, der sich zuerst furchtbar über das geldverdienen-mit-blogs-panel aufregte und dann wirklich nett mit mir plauderte. auch nicht zu sehen ist der popel den ich während des gesprächs mit holm friebe auf seiner oberlippe entdeckte. ebenso wie herr blogwinkel dem ich ne doofe frage gestellt habe oder jan schmidt, dem ich mehrere doofe fragen gestellt habe.
aber dass ich den film nicht selbst schneiden musste hatte auch vorteile, so konnte ich wochenende anderes machen als zu schneiden.
ich bin der festen überzeugung, wenn man dinge nur fest genug behauptet, stimmen sie irgendwann. wenn irgendwo ein körnchen wahrheit drinsteckt kann man versuchen dieses körnchen mit ständiger wiederholung zu einem riesenhaufen wahrheit grosszulabern. man könnte zum beispiel behaupten, dass früher das bloggen aus überzeugung kommerzfrei war und ausschliesslich aus idealismus bestand und dass alles kommerzielle, pekuniäre erst später, von aussen, von „mitmachenwollern“ kam:
Ist klar, alle Kultur ändert sich. Aber immer sind da erst die Leute, die in der Garage werkeln und die Ideen haben. Und dann kommen die anderen und wollen partizipieren, und die Garagenbastler fangen an, ihre Ideen zu verteidigen. Zu Recht oder zu Unrecht, das ist vermutlich mehr Stilfrage als sonstwas und hängt vom Einzelfall ab. Aber am Anfang, bevor etwas Verdienstmöglichkeit wird, ist der Idealist. Immer.
In diesem Falle: Blogs sind erstmal authentisch, persönlich, idealistisch und werbefrei. Super. Dann kommen welche, die alles das nicht sind. Die nennen sich aber trotzdem auch Blogs. Sagen die Garagenblogger: „Äh, so war das nicht gemeint.“ Sagen die Mitmachenwoller: „Wieso? Jeder kann bloggen, es gibt keine Regeln. Also auch nicht für uns.“ (quelle)
ich habe so meine schwierigkeiten die logik darin zu erkennen, dass sich idealismus, authentizität und geld verdienen kategorisch ausschliessen oder dass der zeitpunkt an dem man etwas anfängt auswirkungen auf die qualität oder die haltung haben sollten. nicht nur bleibt mir die logik dieser gedanken verschlossen, ich frage mich auch, ist jemand wie jörg kantel ein „mitmachenwoller“ oder garagen-idealist? ich hab irgendwann mal irgendwo gelesen dass der schon fast seit immer bloggt, aber auch irgendwann mal irgendwo gelesen, dass er einer der ersten war, die sich werbebanner aufs blog geholt haben, wie diese angeblichen „mitmachenwoller“. hat er seine authentizität, persönlichkeit und idealismus zusammen mit seiner werbefreiheit abgegeben?
majo von industrial technology and witchcraft war einer der ersten blogger deren idealismus und schreibfleiss ich bewunderte und der offiziell aus einer garage bloggte (oder so). trotzdem war er auch einer der ersten die konsequent ihr bloggen vermarkteten, mit bannern, affiliate-links und kommerzieller orientierung. don dahlmann, auch einer der ersten blogger die ich las und bewunderte, hat seit jahren kein problem damit seine schreibe zu verkaufen oder werbung zu schalten, trotzdem finde ich ihn nach wie vor idealistisch und echt. wer sind dann diese garstigen „mitmachenwoller“ und regelbrecher? sascha lobo? der als andrea diener sich schon um idealismus und idealismusvermarktung in buchform kümmerte immer noch nur in foren schrieb statt wie es sich für idealisten gehört in werbefreie blogs? johnny haeusler der olle kommerzkasper der wahrscheinlich erst vier oder acht wochen nach andrea diener anfing ins internet zu schreiben? bin ix ein „mitmachenwoller“ weil ich im gegensatz zu andrea dieners 1950 tagen bei antville erst 1822 tage auf wirres.net ins internet schreibe? muss ich den idealismus-führerschein nachholen weil ich wirres.net als portfolio-, bzw. eigenwerbungsseite anfing, also auch von vorneherein mit kommerziellen hintergedanken und der absicht mich zu verkaufen?
mich beschleicht das gefühl es geht eigentlich bei diesen diskussionen auch gar nicht ums bloggen, es geht nicht um „mitmachenwoller“, um inhalte, idealismus, kommerz oder die grossartigen möglichkeiten und potenziale, es geht um definitionsmacht, mythenbildung, selbsterhöhung und abgrenzung. abgrenzen und kategoriesieren in gut oder böse, idealistisch oder kommerziell, rein oder schmutzig, ehrlich oder korrupt, schön oder hässlich, richtig oder falsch - kurz: schwarz oder weiss, entweder/oder. eine kleine übersichtliche welt ohne zwischentöne oder dissonanzen wird da herbeigesehnt. es geht auch nicht um musik, sondern um die richtige musik, die richtigen einstellung, die richtigen klamotten. es geht nicht um finnische clubs, es geht darum türen geschlossen zu halten. es geht um unbehagen und um den unwillen sich mit neuem oder anderem als dem gewohnten zu beschäftigen und — obwohl gerne das gegenteil behauptet wird — um qualitätswertung und -wichtung. vielleicht auch ums anspruchsdenken oder neid. aber wie gesagt; irgendwie ist das alles auch wurscht.