apropos videobloggen
keine ahnung ob merkel und lyssa sich mit „auf videosehen“ verabschiedet haben.
keine ahnung ob merkel und lyssa sich mit „auf videosehen“ verabschiedet haben.
kann man bei der netzeitung (teil 1, teil 2, teil 3) lesen. ein paar antworten:
Was ich mit Technik verbinde, ist Weltverbesserung. Ich glaube sehr fest und gerne daran, dass es für jedes soziale Problem eine technische Lösung gibt. Und die Suche nach diesen Lösungen interessiert mich.
[…]
Ich glaube, dass die Zeit des Faktenwissens vorbei ist. Das menschliche Gehirn ist nicht dazu da, sich Faktenwissen zu merken. Das kann Google für uns erledigen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, Zusammenhänge zu lernen und zu verstehen.
[…]
Wir sind ja nicht bescheuert.
nein, es war nicht durch und durch professionell, nicht durchchoreografiert, eitelkeiten schienen durch (und wurden auch gar nicht versucht zu kaschieren), es war nicht sonderlich politisch, wie es mancher bloggende cherno jobatey gerne gehabt hätte, aber eins war es ganz sicher, es war echt und ging das risiko des scheiterns und der offenbarung von ahungslosigkeit ein, auf beiden seiten. genau diese unprofessionalität gibt dem ganzen auch wieder charme.
was mich auch ein wenig beeindruckte, merkel sagte etwas was ich einen politiker in so einem amt noch nie habe sagen hören, sinngemäss: „nein, ich habe nicht alles richtig gemacht, ich war wohl ein wenig steif.“ das ist doch schonmal was, auch wenn der anlass nur merkels popeliger videopodcast war. und es soll ja auch weitergehen.
via frau schnatterliese, hebig.com, siehe auch map und holgi.
→ weiterlesensieht aus wie ein blog, riecht wie ein blog, hat aber kein rss. wer frau frank vermisst hat kann sie nun dort lesen.
[disclaimer: ich habe fraufrank schön ein paar mal berührt, ihr blog eingerichtet, mit ihr zusammen architektur studiert und ein büro geteilt und bekomme für diesen artikel eventuelll ein bier ausgegeben. kurz: kann sein dass das werbung ist und ich käuflich. kann aber auch sein, dass mir dieses designlines-dings einfach gefällt. oder was ganz anderes.]
in den arsch gekrochen zu werden. aber ich bin ja nicht der einzige der nach diesem artikel mit einem ein glas magen-darm-tee auf sich selbst anstösst.
mein lieblingszitat bei herrn basic:
Björnatmet Jogurth, er schreibt über Jogurth, sein Blut besteht aus Jogurth.
[Springer-]Verlagssprecher Tobias Fröhlich freut sich, dass Fehler künftig da korrigiert werden, wo sie entstanden sind und nicht, so Fröhlich zu turi2, bei „dieser kleinen, elitären Runde mit homöopathischer Größenordnung“.
fröhlich meint das bildblog. size does matter. meint fröhlich.
[wenn die ihre ganzen fehler selbst korrigieren möchten, müssen die aber mindestens 10 neue leute anstellen und die „korrekturspalte“ „korrekturseiten“ nennen. therealbildblog.de ist auch noch frei.]
drei ganz hervorragende, zum teil mit ählichem vokabular arbeitende, nachrufe auf rudi carrell:
am montag, als ich den opel ( wie mcwinkel ) wieder abgab, zeigte der tacho 9800 gefahrene kilometer an. sprit hat der opel in den 7 wochen ungefähr 830 liter gesoffen, macht pro 100 kilometer achteinhalb liter. der opel hat mich immer gut gekühlt von a nach b gebracht, nie gezickt, keine komischen geräusche gemacht, ausser wenn ich bei regen schneller als 160 fuhr oder die komische musik der beifahrerin abspielte. im zusammengerollten zustand hat er problemlos eine 140 mal 200 zentimeter grosse matraze, eine halbe kücheneinrichtung und tonnen an müll und pfandflaschen transportiert und ca. 8 millionen insekten getötet. einmal ist er auch auf der autobahn fotografiert worden, ich glaube allerdings nicht, dass der fotograf am fotowettbewerb teilgenommen hat. das navigationssystem hatte zwar den einen oder anderen sprachfehler und aussetzer, zum beispiel im neuen tiergartentunnel (aber den kennt tomtom auch noch nicht), ein strassenname wurden von opel mit einem „n“ zuviel gewürzt, verdient aber meiner meinung nach trotz völliger unbedienbarkeit einiger features wie der tourenplanung und der eingabe von sonderzielen ein lob. das erstaunlichste feature am opel war aber eins das man gar nicht bemerkt: er ist leise. er ist sehr anständig verarbeitet und braucht im fahrkomfort und fahrruhe, insbesondere auf der autobahn ab tempo 190, den vergleich mit 5er bmws und e-mercedesen nicht zu scheuen. nix, ausser meinem müll und pfandflaschen klapperte. auch wenn manchem die gangschaltung und übersetzjng der (sechs) gänge des opel „skandalös“ vorkommt, ich mochte sie. zumindest lieber als die salatbesteckige gangschaltung von mercedes, die sich schon seit jahrzehnten so bedienen lässt, als hätte mercedes edward-scissorhand-klone ins getriebe eingebaut. auf autobahnfahrten nachts war ich manchmal ganz froh, dass das funzelige licht des astras von nebenherfahrenden pkw und lkw ergänzt wurde, ich glaube dieses flackrige xenon licht dient eh nur dazu nacht den mitfahrern auf der autobahn von hinten zu zu signalisieren, dass man sich sonderausstattung oder nen oberklassewagen leisten kann. zur beleuchtung taugt das nicht.
würde ich mir so ein auto kaufen? niemals. viel zu vernünftig. vernünftige ausstattung, sparsam im verbrauch (wenn man es vernünftig fährt), bestens für die autobahn geeignet, vernünftig verarbeitet, wahrscheinlich gut wiederverkaufbar, platz ohne ende, auch im coupe. aber man riecht ausser plastik und lederimitat nix, kein benzingestank, kein rauch aus dem auspuff, keine fahrgeräusche, keine aufregung wenn man mit 200 auf der autobahn dahinrollt (ausser man öffnet das fenster). nochnichtmal die scheibenwischanlage riecht man. kurz: ein vernünftiges, hervorragend verarbeitetes auto, leider etwas langweilig und unspektakulär und übermässig zweckdienlich. früher hiess sowas passat.
christian sonntag in der berliner zeitung:
Heute ist es weniger die Frage nach der korrekten Grammatik als die Sorge um mangelnde inhaltliche Qualität, mit der sich Weblogger konfrontiert sehen und mitunter dünnhäutig darauf reagieren. Als die „taz“ die „eaders Editon der Netzeitung kritisierte („Zu viele alte News, schlecht geschriebene Schülerzeitungsthemen, zu viel belangloses »Find ich nicht -find ich doch«“) und riet, „das Schreiben manchmal einfach den Profis zu überlassen“, sah sich der Beitrag beißender Polemik ausgesetzt. (tippfehler übernommen aus deronlineausgabe)
ich verstehe das nicht. da veröffentlicht jemand kritik an jemand anders, teilweise polemisch, teilweise arrogant, teilweise witzig, whatever, und antworten auf diese kritik sind dann, wennn sie teilweise polemisch, teilweise arrogant, teilweise witzig, whatever sind nur noch „beissend“, „dünnhäutig“ oder „überzogen“. das scheint mir so eine mega-trend: kritiker an wasauchimmer beanspruchen so eine art kritik-schutz/-immunität und verlangen, dass ihre kritik nicht kritisiert werde — wenn doch, dann bitte nur mit süsslichen „find-ich-nichts“ oder ganz leise, in angemessenem tonfall oder noch besser, privat, hinter den kulissen, per email. jede antwort, jede debatte wird abgewürgt unter gegenseitigem hinweis auf missachtung von formalien und vorgebliche dünnhäutigkeiten.
Weblogs, oder kurz Blogs, sind Online-Tagebücher, sie sind chronologisch aufgebaute Websites im Internet, unkomplizierte Plattformen für alles und jeden. Die Technik ist so einfach zu beherrschen, dass sich jeder Nutzer von einem Tag auf den anderen ein Blog zulegen und mit dem Publizieren im Netz anfangen kann. (weiterlesen)
ist der text oben mittlerweile eigentlich so ein textbaustein, den word automatisch einsetzt, wenn man word nach „weblog“ fragt?
an rudi carell carrell werde ich heute den ganzen tag mit holländischem akzent sprechen.
Warum aber gibt es eine wachsende Zahl an Geschwätzigkeitsvirtuosen, die glauben, es sei ihre moralische Pflicht, über alles und jeden eine Meinung zu haben? Woher kommt das Heisse-Luft-Produzieren, das Phrasen-Geplätscher, die unaufhörliche Web-Schwadronade? Die Maxime scheint zu lauten: Wenn Du nichts weisst, sei wenigstens radikal subjektiv! Herr Frankfurt sieht den Grund für eine solche Haltung in einer weit verbreiteten Ansicht, welche Aufrichtigkeit höher stellt als Richtigkeit: Derzufolge ist Unvoreingenommenheit unmöglich und Tatsachentreue folglich zwecklos. Statt sich um eine richtige Darstellung zu bemühen, wende man sich heute dem Versuch zu, «eine aufrichtige Darstellung seiner selbst zu geben.»
delivery, ein kurzer film von till nowak.
→ weiterlesenim internetfachblatt „internet world business“ (dem magzin für internet-professionals) zeigt eine autorin wie unwichtig die bedienung von google oder grundsätzlich sowas wie recherche ist, wenn man bereits „gerüchte“ zur hand hat. „branchengerüchte“ sind ja schliesslich dazu verwertet zu werden.
letzter absatz in diesem artikel:
Bloggen will gelernt seinEin weiterer wichtiger Teil der Trnd-Kampagne war außerdem, 20 externe Blogger anzuziehen, die den Online-Bestellprozess ebenfalls kritisch testen sollten. „Wir bekamen viel externes Feedback“, sagt Reckenthäler. „Die Leute erzählten in ihren Blogs, dass sie von uns angeschrieben wurden und schilderten neutral ihre Erfahrungen.“ Dabei legte Simyo besonderen Wert darauf, die Blogger zu behandeln wie Journalisten und sich positive Meinungen nicht zu erkaufen. Denn dass das nach hinten losgehen kann, zeigt das Beispiel Opel: Gerüchten zufolge hatte der Autohersteller vergeblich versucht, Blogger für seine Zwecke zu instrumentalisieren: Die „PR- und (P)Opel-Blogger“ – so das harte Urteil in Weblogs – wurden in der Szene sofort entlarvt.
vergeblich? entlarvt?
branchengerüchten zufolge leidet die autorin die sich hinter dem kürzel „dp“ versteckt übrigens an üblem mundgeruch.
→ weiterlesenarrogantes arschloch!
oje. ich werde ja mehr und mehr wie ein typ der freunden anner theke einen versicherungsvertrag andrehen will. jetzt sind es schon drei leute von denen ich weiss, die sich ein n70 mit tomtom gekauft haben oder kaufen wollen, weil ich drüber geschrieben habe. schlimm. und dann auch noch sone dumpfbacke. ich höre das silbergeschirr schon klappern.
huch. es gibt sie doch, die lustigen texte aus der cola wg. das gibt sicherlich den einen oder anderen erhobenen zeigefinger.
ich kann mich nicht entsinnen wann ich das letzte mal in einem raum war mit neun oder zehn parallel laufenden gesprächen war und es jemand geschafft hat, den raum allein mit seinem hereinkommen zum schweigen zu bringen. bodo hombach kann das. bodo hombach beherrscht noch einen anderen trick, er kann ganz langsam sprechen und doch 4 mal mehr information in 20 sekunden rüberbringen als erfahrene schnellsprecher. er kann auch aufstehen und einfach anfangen zu sprechen und dabei die zuhörer am einnicken hindern indem er blickkontakt mit jedem einzelnen aufbaut. so wie ich den lieben langen tag vor nem bildschirm sitze, redet bodo hombach den lieben langen tag. was er sagt ist nicht dumm, im gegenteil, er redet glaubhaft vom wichtigsten kapital der zeitungen, der glaubwürdigkeit, er redet von modernisierung und anpassung, von der angst der politiker davor, dass „es herauskommen könne“ und von aldi-anzeigen (aldi ist einer der besten und regelmässigsten kunden von tageszeitungen) und von umfragen in denen 85 prozent aller befragten angaben, aldi sei so billig, weil sie keine werbung machten. schade, dass er immer das gleiche erzählt. dieses interview von peter turi mit bodo hombach (interview ist weiter unten) vom januar dieses jahres liest sich fast wie die abschrift von bodo hombachs kleiner rede gestern in essen.
wo war ich? achso, in essen, lyssa hatte geladen, weil sie einen vertrag als chefredakteurin für online-angelegenhheiten unter ihrem decknamen katherina borchert bei der waz unterschrieben hat und über das was sie nun vorhat mit ein paar anderen reden wollte. so stellte sie, nachdem hombach geredet hatte, ihr konzept (arbeitstitel westlive, westdings oder westeins, nicht: pottcast) vor. danach drohte sie, sollte sich keine diskussion entwickeln oder keine fragen gestellt werden, mit „fiesen einzelbefragungen“. was aber nicht nötig war, die diskussion endete erst mehrere stunden später, als ich für mario sixtus und mich je ein bier bestellte.
die diskussion haben alexander svenson, heiko hebig, jan schmidt, thomas knüwer und mario sixtus [nachtrag: und matthias kretschmer und nicole simon] bereits bestens zusammengefasst. mir bleibt nur zu ergänzen, dass ich zwar weder von zeitungen, noch von zeitungsmachen, von konzerninternen machtspielchen und machtpolitik, personalumschichtungen und redaktionsschliessungen keine ahnung habe, im gegenteil, ein kleines naives dummchen in diesen dingen bin, das den worten von ausgefuchsten medienfuzzis einfach glauben schenkt und sie für bare münze nimmt. und diese worte, sowohl die von hombach, als auch die von ulrich reitz, einem der vier chefredakteure unter dem waz-dach (der übrigens aussieht wie der kleine bruder von beckmann), klangen nach voller und ernsthafter unterstützung für lyssas künftige arbeit.
lyssas aufgabe würde mich zum bettnässer machen, müsste ich sie anpacken: die online-aktivitäten von (acht, zwölf, zwanzig?) verschiedenen tageszeitungen bündeln, aus ehemaligen print-journalisten online-redakteure und blogger machen und das alles so zu gestalten, dass sich die leserschaft rege und webzwonullig an dem angebot beteiligt (community, doo!). dafür schneiden sich die anderen vier chefredakteure freiwillig budget und personal aus ihren haushalten, nachdem sie von bodo hombach ordentlich auf linie gefaltet wurden mit bodo hombach gemeinsam bei ein paar flaschen rotwein zusammensassen.
mario sagt: hombach versteht, ebenso wie hubert burda, zwar nicht alles was da so im web los ist, aber er hat den schuss gehört. vielleicht ist der späte start, das jahrelange verbaseln aller online-aktivitäten auch ein startvorteil, vielleicht kann man als spätstarter näher an der zukunft sein, vor allem wenn hombach sein nicht unerhebliches gewicht mit einbringt und lyssa nicht nur einen anständigen vertrag anbietet, seine durchwahl gibt, sondern auch seine volle unterstützung verspricht und demonstriert.
hombach hat übriges mein kleines unglaubwürdiges und mit verkostung käufliches herz erobert, als er auf lyssas bemerkung, zeitungen werde es solange geben wie es leute gibt die auf dem klo zeitung lesen, leise vor sich hinmurmelte: „meine grossmutter hat mit zeitungen auf dem klo noch ganz andere sachen gemacht.“ marios herz hat er, glaube ich, mit der bemerkung erobert, dass die frau borchert die kartoffelplätzchen bestimmt nicht essen würde, weil die zu kohlenhydrathaltig seien, sie sei ja so ein jogging-typ. ich glaube auch, dass mario das exklusiv bloggen wollte, aber die chance hat er nu verpasst, zumal ich investigativ unterwegs war: lyssa hat die dinger tatsächlich nicht gegessen, weil sie ihr zu schlabbrig waren.
noch ein paar randnotizen: