da der opel offenbar nicht mit einem pollenfilter ausgestattet ist, habe ich auf der fahrt in die rhön dummerweise spuren organischer substanzen auf den sitzen und dem amaturenbrett hinterlassen (erstaunlicherweise auch auf dem fahrersitz!). die substanzen liessen sich auch einige tage später mit einem feuchten tuch einfach abwischen. praktisch diese opels!
www.100.000-euro-job.de hört sich an wie die zehntausendste webseite für lukrative nebenverdienste („ohne risiko!“) oder der zwanzigste „million dollar homepage“ abklatsch. isses aber nicht, denn das projekt hat einen glaubwürdigkeitsbutton auf der homepage: die „kulturstiftung des bundes“ unterstützt das projekt.
neben dem ganzen „mach mit“, „wir brauchen deine kreativität“ und „wir brauchen deinen kopf“-schmu erkennt der geneigte leser, dass es sich um eine art kulturförderung für projekte zum thema arbeit handelt für die man sich bewerben kann. das budget von 100 000 euro wird von den bewerbern selbst verteilt, im september 2006 sollen die eingereichten projekte umgesetzt werden:
Insgesamt stehen 100.000 Euro für Projekte zur Verfügung. Im Juli/August 2006 kann jeder Teilnehmer, der eine umsetzungsfähige Projektskizze eingereicht hat, einen Anteil dieses Geldes auf die eingereichten Projekte verteilen – sprich welche Projekte gefördert werden entscheidet nicht irgendeine Jury, sondern Ihr selbst! Ist das Geld verteilt, beginnt ab September 2006 die Arbeit: aus den Gewinner-Projektskizzen sollen Projekte werden. Damit Eure Projekte ein Erfolg werden, gibt’s auch bei der Umsetzung von uns Beratung und Unterstützung. (ausschreibung)
für die teilnahme am projekt bin ich leider schon elf jahre zu alt, aber für werbung, das hat der projektleiter sebastian sooth richtig bemerkt, bin ich relativ günstig zu haben. dieser artikel hat ihn ein buch von meiner wunschliste und einen spielzeug-opel gekostet.
mit dem astra kann man gut autobahn fahren. walter röhrl wäre sicher entsetzt, aber ich fahre fast immer nur mit einer hand. ab 170 nehme ich die hand zum fahrspurwechsel ab und zu von der beifahrerin oder aus der nase. der astra ist gutmütig genug um einem ständiges einhändiges autobahnfahren durchgehen zu lassen. er macht ja eh fast alles alleine, er schaltet das licht und die scheibenwischer automatisch an, die innenraumtemperatur hält er automatisch auf dem eingestellten wert und wenn man den kippeligen und saudumm angebrachten schalter des tempomats einmal gefunden hat, hält er auch die geschwindigkeit automatisch, bis man bremst.
am wochenende bin ich also einhändig von hamburg in die rhön gefahren. das sind im prinzip 400 kilometer auf der a7, immer geradeaus, richtung süden.
obwohl wir ca. fünf mal an raststätten oder mcdonalds hielten und wir in zwei so heftige regenschauer gerieten, dass der regensensor qualmte, brauchten wir für die strecke nur knapp vier stunden. diese überaus respektable zeit liegt natürlich nicht am opel, sondern an meinem ausgeprägt pragmatischem fahrstil. meinen fahrstil würde ich als vorausschauend aggro-defensiv beschreiben. wenn das wetter, der verkehr, der vordermann, die musik, die beifahrerin oder der kaffee zwischen den beinen es erlaubt, drücke ich das gaspedal durch. kommt mir auf der autobahn ein langsameres fahrzeug entgegen näher, halte ich von anfang an mehr als genug abstand, nicht nur weil die vernunft es gebietet, sondern weil ich heftiges und kurzfristiges bremsen hasse. ich habe immer zeug im fahrgastraum rumliegen, oft transportiere ich bier oder andere flaschen im kofferraum, cds oder kaffeedosen liegen oder stehen auf dem beifahrersitz und so ergibt heftiges bremsen unschöne geräusche und grosses durcheinander. macht der langsame linksfahrer mal keinen platz, greife ich in die pädagogik-trickkiste indem ich ich eine spur nach rechts schwenke und dort pampig weiter hinter ihm herfahre. das wirkt einerseits wie ein zeigefinger und hat noch einen anderen vorteil: meist dauert es keine 20 sekunden bis ein rasendes arschloch in einem audi den renitenten linksfahrer mittels 10 zentimeter abstand und lichthupe zur seite nötigt. hat das audi-arschloch seine arbeit erledigt, kann man sich bequem an den audi dranhängen. denn diese audi-fahrer fahren gar nicht so schnell, sie schreien nur ständig „platz da!“, „platz da!“. das virtuelle geschreie haben sie mit fahrern von frauenautos gemeinsam.
höchste zeit für einen themenwechsel. zum beispiel zu den sitzen. ich muss vorausschicken, ich habe keine ahnung vom sitzen. mein bürostuhl war jahrelang ein wäschekorb namens BURSJÖN. ich sass da immer ganz hervoragend drauf und kann mich über keinerlei rückenbeschwerden beklagen. eine ehemalige bürokollegin die unsummen für bürostühle ausgibt, aber trotzdem über immense rückenschmerzen klagt, klärte mich auf: ein stuhl mit „lendenwirbelstützen“ sei das „nonplusultra“. diese worte in meinen ohren nahm ich die lendenwirbelstützenverstellmöglichkeit meines test-astra-sitzes nickend zur kenntnis. frau pia meint zwar das wäre ein geschenk, ich sach aber mal: „it’s not a present, it’s a feature.“ auch das leder beeindruckt mich nicht weiter, hätte mich nicht ein freundlicher beifahrer drauf hingewiesen, ich hätte den sitzbezug für irgendeine art schwarzes opel-plastik gehalten.
nachdem ich also meine inkompetenz als sitz-bewerter hinreichend dargelegt habe, möchte ich dennoch behaupten: die sitze im opel astra sind sehr gut und äusserst bequem. fast so bequem wie mein wäschecontainer. das einzige problem neben dem extrem unlogischen klappmechanismus ist das reinkommen. ich erwarte bei jedem einsteigen stoffreissgeräusche, die sitze sind wirklich ungehörig tief. aber ich vermute bei angeber sportwagen ist das gewollt. dieses extrem tiefe sitzen muss so eine art reminizenz an das kindliche kettcar-fahren sein, ex kettcarfahrer fühlen sich knapp über dem asphalt offenbar wohl. wegen mir könnten die sitze ruhig nen halben meter höher sein. angenehm sitzt es sich im übrigen bei geöffneter tür auf dem seitenholm schweller. bei diversen picknicks auf diversen mcdonals-parkplätzen haben wir bequem zu zweit auf dem schweller sitzen können, das kind wollte die rückbank eh nicht verlassen. ein ideales picknickauto also, dem man bequem bei geöffneter seitentür auf dem seitenholm schweller sitzen kann, trotz 15 millimeter tieferlegung und mangelden ablageflächen.
achso. in der rhön wars schön. nicht nur wegen dem reim.
ich sitze in hamburg, krankgeschrieben, leicht fiebrig und mit leichtem auswurf gesegnet und habe vom fenster aus einen guten blick auf die s-bahn-haltestelle „landungsbrücken“. unter dem vordach am eingang stehen seit zwei stunden fünf herren, die sich mit getränken und speisen aus einem mitgebrachten einkaufswagen versorgen. erstaunlicherweise trinken sie nicht aus flaschen oder dosen, sondern jeder scheint seinen eigenen becher mitgebracht zu haben. ebenso scheinen gabeln am start zu sein, ab und an wird aus kleinen plastik-wannen gegessen. keine ahnung über was die reden. ich bin aber sicher, viel neues erführe man nicht, hörte man ihnen zu.
vier nasen waren auf dem podcastday und hatten den popkulturjunkie, daniel fiene und mich als gäste für ihren podcast. heiko hebig war anderswo, so waren die vier nasen die angeblich super tanken nur drei, dafür aber plus drei, also sechs.
die aufnahme dauert 29 minuten ist 33 mb schwer, ein bisschen zäh und kann hier runtergeladen werden. ich bin sicher, niemand hört sich das bis zum ende an.
mittlerweile 185 liter diesel in den astra gekippt. das ist ne reichweite von ca. 450 kilometern pro tankfüllung. immerhin bietet mir das navigationssystem, wenn der tank alle ist, tankstellen im umkreis an. wo die tankgutscheine geblieben sind sagt mir das navigationssystem nicht. im briefkasten waren sie bis heute nicht. falls es also jemanden interessiert, der spritverbrauch des astra liegt bis jetzt im schnitt bei 128 litern . die fahrt von hamburg nach berlin dauerte von haustür zu haustür zweieinhalb stunden, das ist immerhin ne viertelstunde schneller als mit der bahn. kostet aber allein an diesel 5 euro mehr, als die 29 euro ice-fahrt mit bahncard.
und die verklemmen sich (quicktime, 700kb) im ice klemmen nicht.
[nachtrag] oldblog hat den film richtig rum gedreht.
Und dann war da noch die Tatsache, dass der Präsident der Cologne Conference, Stefan Aust, nicht bei der Cologne Conference war. Der Grund dafür dürfte die Sensation der kommenden “Spiegel”-Ausgabe werden. Aust weilt nämlich derzeit in Teheran und führt ein Interview. Hat Herr Ahmadinedschad eigentlich jemals einem westlichen Medium ein Interview gegeben?
hass ist totalitär. jedes kritische hinterfragen wird vernebelt. hass ist bequem. durch hass kann man sich selbst definieren, man ist teil einer gruppe, klar getrennt von „den anderen“. hass nährt sich aus sich selbst und ist ansteckend.
hass erstickt jedes gespräch von gleich zu gleich. dein hasserfülltes gegenüber hört nicht, was du sagst. wenn der hass sein erstes opfer erledigt hat, kommt gleich das nächste dran. die logik des hasses ist eine dogmatische und prinzipielle, das menschliche, der einzelne verschwimmt.
wer sich nicht dem blinden hass hingeben will, dem bleiben drei möglichkeiten:
1. dogmatiker, hetzer und bigotte moralapostel ignorieren oder zumindest zu hinterfragen
2. den respekt vor dem einzelnen nicht dem prinzip oder dem dogma hintenanstellen
3. sich über die eiferer lustig machen
das sind drei möglichkeiten, die jedes totalitäre system wie der teufel das weihwasser fürchtet.
[zu schaffendes topic: wir hassen dich, meinen es aber doch nur gut mit dir]
viel mehr richtige highlights gabs nicht, naja, vielleicht doch ein paar, hier, auch wenn das archiv nicht wirklich funktioniert. aber nico lässt das in den nächsten tagen sicher reparieren.
Plötzlich merkst du aber, dass jeden Tag einige tausend Leute deine Beiträge lesen und du fängst an, das eigene Schreiben zu überdenken. Um Missverständnisse zu vermeiden. Das kann auf Kosten von Leidenschaft und Subjektivität gehen. «Either you get it or you don’t», diese Einstellung hatte ich lange, habe sie jedoch abgelegt, um mehr Leute erreichen zu können.
ich frage mich gerade ob ich wohl auf diesen artikel bei spreeblick hinweisen darf oder ob ich damit gleich wieder blutrünstige meuten auf unschuldige hetze und mit meiner unglaubwürdigkeit alles kaputt mache. ach egal. ich tu es einfach.
mittlerweile bin ich etwas über tausend kilometer mit dem opel gefahren und habe etwa für 80 euro diesel in den anfangs vollen tank gekippt (66 liter). für einen motor mit einem so langen und sparsam klingenden namen („1.9 CDTI ECOTEC Common-Rail Diesel“) ist das nicht unbescheiden. ich muss allerdings auch zugeben, dass ich auf der autobahn das gaspedal auch ständig durchdrücke, irgendwie bin ich vom ehrgeiz besessen das auto auch mal schneller als 190 fahren zu lassen. vergeblich. mir scheint es fast als riegele der wagen bei 190 ab. weder mit der „sport“-taste, noch im fünften, noch im sechsen gang lässt er sich davon überzeugen schneller als 190 zu fahren. das ist insofern erstaunlich, weil der motór sich bis 180 eigentlioch ganz kooperativ verhält und ich heute früh sogar, kurz nach stuttgart fast 2 kilometer mit einem vw bus mithalten konnte bevor der davonfuhr (der vw-bus hatte allerdings auch einen spoiler auf dem dach).
in stuttgart bin ich heute um halb sechs losgefahren und um neun in köln am hotel (am dom) angekommen. die bahn hätte für die strecke etwas weniger als zweieinhalb stunden gebraucht. plus verspätung von mindestens 20 minuten und 20-40 minuten strassenbahn fahren und strassenbahn warten. also in etwa auch dreieinhalb stunden. der vorteil mit der bahn wäre allerdings gewesen, dass ich keine 20 minuten für den stuhlgang vor den toren kölns verloren hätte.
auch wenn es unglaubwürdig klingt, aber ich möchte gerne ein paar kritikpunkte am astra loswerden:
der reissverschluss des schlüsselanhängers ist abgebrochen.
der wagen ist bereits nach 1000 kilometern unansehnlich schmutzig geworden, innen wie aussen.
bei 180 geben die scheibenwischer sehr laute geräusche von sich und der regensensor der scheibenwischanlage lässt die wischer ab und an unnötig nervös werden.
vom navigationssystem bin ich ähnlich begeistert wie don dahlmann und seine mutter: es funktioniert exakt und ist kinderleicht zu bedienen. nur in köln läuft es amok. hier geht es manchmal um die 30-40 meter falsch, wähnt mich auf einer parallelstrasse und liess sich an der messe zu folgendem satz hinreissen: „fahren sie rechts, dann rechts, dann rechts. [kurze pause] fahren sie jetzt rechts.“ dieser satz wurde zudem in einem äusserst pampigen tonfall vorgetragen. auch normale rechts- oder linkskurven sollte ich in köln bereits mehrfach abbiegen statt sie einfach entlang zu fahren. vielleicht muss der wagen einfach mal neu gebootet werden.
der exblogger felix schwenzel begann im herbst 2009 eine karriere als autotester in einem grossen verlag, doch schon zwei monate später musste auch dieser insolvenz anmelden.