vor ei­ner wei­le hat tim ur­ban dar­über ge­schrie­ben, wie es ist ei­nen TED-talk vor­zu­be­rei­ten (von mir am 2. märz ver­linkt). der ar­ti­kel ist irre lang, der talk selbst, der seit ein paar ta­gen auf der ted.com-sei­te steht, ist, nur 14 mi­nu­ten.




ab­ge­se­hen da­von, möch­te ich je­dem emp­feh­len wait­but­why.com in ir­gend­ei­ner form zu abon­nie­ren, als RSS, news­let­ter oder book­mark.


ads first

felix schwenzel in artikel

ich hat­te gros­se lei­se hoff­nun­gen, dass das goog­le AMP-pro­jekt eine sinn­vol­le al­ter­na­ti­ve zu face­book in­stant ar­tic­les sein könn­te und da­für sor­gen könn­te, mo­bi­le web­sei­ten nicht nur schnel­ler, son­dern auch an­sehn­li­cher und be­nutz­ba­rer ma­chen könn­te. die hoff­nung habe ich mitt­ler­wei­le zwei­fach auf­ge­ge­ben. ei­ner­seits, weil goog­le/AMP, auch fast ein jahr nach dem of­fi­zi­el­len start, le­dig­lich gros­se me­di­en­häu­ser zu un­ter­stüt­zen scheint und an­de­rer­seits, weil das auf­merk­sam­keits-miss­brauchs­po­ten­zi­al bei AMP-sei­ten ge­nau­so hoch ist, wie bei nor­ma­len HTML-sei­ten. wenn schon ein se­riö­ser ver­lag, wie die zeit, eine an­geb­lich mo­bil-op­ti­mier­te AMP-sei­te wie die­se in die goog­le-such­ergeb­nis­se haut, kann man wohl da­von aus­ge­hen, dass die ver­la­ge das AMP-pro­jekt nicht als ac­ce­le­ra­ted mo­bi­le pa­ges an­se­hen, son­dern ac­cer­le­ra­ted mo­bi­le ads, mit de­nen sie wei­ter­hin be­nut­zern den te­le­fon­bild­schirm zu­kle­is­tern kön­nen.

die zeit in­ter­pre­tiert das ac­ce­le­ra­ted mo­bi­le page (AMP) pro­jekt als ads first pro­ject (AFP)

auf der sei­te ist ohne scrol­len nicht eine ein­zi­ge in­for­ma­ti­on sicht­bar. weil die wer­bung auch per AMP, wie ge­wohnt, et­was lang­sa­mer als der rest der sei­te lädt, er­schien die sei­te beim in­itia­len la­den zu­nächst leer. ich habe das eben mit vier amp-sei­ten der zeit on­line aus­pro­biert, die ich in goog­le-such­ergeb­nis­sen ge­fun­den habe. alle sa­hen wie folgt aus:

mit sol­chen ak­tio­nen ar­bei­tet der zeit-ver­lag an der ab­schaf­fung des of­fe­nen webs mit, hier so­gar ex­pli­zit und im­pli­zit. im­pli­zit, in­dem die zeit nut­zern der goog­le-su­che zeigt, das sich der wer­be­irr­sinn auch nicht mit an sich sinn­vol­len pro­jek­ten wie AMP stop­pen lässt und dass das (ver­lags-) web ein­fach scheis­se aus­sieht — und ex­pli­zit, in­dem es son­ne und ge­nuss ver­spricht, wenn man eine app statt des ver­seuch­ten webs be­nutzt. die zeit schreit in die­sem bei­spiel scham­los ins netz: „siehs­te wie scheis­se un­se­re web­sei­te im web aus­sieht? pro­bier doch mal un­se­re APP!“

sol­chen miss­brauch habe ich in an­sät­zen auch schon bei den face­book-in­stant-ar­tic­les ge­se­hen. dort kann man das obe­re drit­tel des bild­schirms mit ei­nem ar­ti­kel­bild oder vi­deo fül­len und der eine oder an­de­re ver­lag hat die­ses bild schon mit wer­bung ge­füllt. aber im­mer­hin ist dann noch die ar­ti­kel­über­schrift und der an­reis­ser sicht­bar — und al­les so­fort da.

wer sol­chen ka­put­ten scheiss an le­ser aus­lie­fert, darf sich wirk­lich nicht über rück­gän­gi­ge auf­merk­sam­keit und flä­chen­de­cken­des ab­blo­cking be­kla­gen. und wo ich ge­ra­de bei worst prac­ti­ces bin, nach­dem ich die zeit-start­sei­te eben drei mi­nu­ten of­fen ste­hen hat­te, er­klärt mich die zeit für zu blöd das web zu be­die­nen:

die zeit er­klärt ih­ren be­nut­zern, ganz sub­til, dass sie dumm sind

mar­seil­le s01e03 (cro­co­di­le)

felix schwenzel in gesehen

drei fol­gen woll­te ich mar­seil­le ge­ben, be­vor ich mein ur­teil fi­xie­re oder die se­rie zu ende schaue. um es kurz zu ma­chen: ich schaue mar­seil­le nicht wei­ter. mir ist die se­rie zu kli­schee­haft und aus der zeit ge­fal­len, die dia­lo­ge und er­zäh­lung sind mir zu höl­zern. am stö­rens­ten emp­fin­de ich, dass die se­rie sich nicht dar­auf ver­lässt, dass sich die dra­ma­tik aus der ge­schich­te ent­wi­ckelt, son­dern mit dra­ma­ti­scher mu­sik und über­dra­ma­ti­sier­tem schau­spiel er­zwun­gen wird. kurz: mar­seil­le lang­weilt mich.

ganz be­son­ders är­ger­lich fand ich das frau­en­bild das die se­rie trans­por­tiert. mich nerv­te das von an­fang an, bei der kri­tik der zwei­ten fol­ge bech­del­te ich be­reits ein biss­chen dar­an rum, aber eine sze­ne in der drit­ten fol­ge deu­te­te dar­auf hin, dass das un­ge­bremst so wei­ter­ge­hen wür­de. lu­cas bar­rès (völ­lig über­zo­gen von be­noît mag­i­mel ge­spielt) ver­sucht in ei­ner sze­ne die ge­ne­ral­se­kre­tä­rin der par­tei, in der er und der von de­par­dieu ge­spiel­te bür­ger­meis­ter mit­glie­der sind, auf sei­ne sei­te zu zie­hen. er er­zählt ihr eine herz­er­wei­chen­de ge­schich­te, ver­si­chert ihr sei­ne loya­li­tät, blin­zelt thea­tr­lisch ein biss­chen, sie zeigt em­pa­thie, leckt sich die lip­pen und 10 se­kun­den spä­ter sieht man die bei­den auf dem klo vö­geln. das ist nicht nur über­flüs­sig, son­dern auch hoch­gra­dig ab­surd und wie fern­se­hen aus dem letz­ten jahr­hun­dert.

vie­len der kri­tik­punk­te des pi­lot­fol­gen-re­views von fe­lix böh­me auf se­ri­en­jun­kies.de schlies­se ich mich an, nach­dem ich die kri­tik jetzt, nach drei fol­gen, ge­le­sen habe. fe­lix böh­me hat­te, wie ich, die hoff­nung, dass sich die se­rie viel­leicht nach dem pi­lo­ten noch ei­ni­ger­mas­sen ein­fängt, aber ich habe ich die hoff­nung jetzt auf­ge­ge­ben.

ein paar din­ge moch­te ich an mar­seil­le, vor al­lem die bil­der der stadt, gé­rard de­par­dieu, den trai­ler und den vor­spann. der cré­a­teur des vor­spanns, lau­rent brett, war so freund­lich den vor­spann auf sei­nen vi­meo-ka­nal on­line zu stel­len:

vimeo-video laden, info, direktlink

auch die im vor­spann ver­wen­de­te ti­tel­mu­sik gfiel mir sehr gut, das gan­ze lied (oran­ge blos­som von ya sidi) liegt auf you­tube rum.

(mei­ne re­views der fol­gen eins und zwei)


Photo by felix schwenzel on May 07, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

der schrei


mar­seil­le s01e01 (20 ans)

felix schwenzel in gesehen

ich dach­te gé­rard de­par­dieu sei ein gu­ter schau­spie­ler. nach dem an­se­hen der ers­ten fol­ge von mar­seil­le bin ich mir nicht mehr so si­cher. er sieht fan­tas­tisch aus, wird toll ins bild ge­setzt und wenn er in der to­ta­len ge­filmt wird, ist sei­ne prä­senz über­ze­gend und stark. bei nah­auf­nah­men und dia­lo­gen brö­ckelt sei­ne be­herr­schen­de prä­senz ein biss­chen und er wirkt dann nicht mehr wie ein mäch­ti­ger, ge­wief­ter bür­ger­meis­ter, son­dern wie ein thea­ter­schau­spie­ler, der zu lei­se re­det. sein ge­gen­part, ge­spielt von be­noît mag­i­mel, steht ihm da fast nicht nach. er wirkt mit sei­ner auf­ge­setz­ten cow­boy-mi­mik (zu­sam­men­ge­knif­fe­ne au­gen, leicht ge­öff­ne­te lip­pen) wie till schwei­ger, der lu­cky luke spielt.

viel­leicht liegts aber auch am dreh­buch und den dia­lo­gen. die wir­ken auf mich durch­ge­hend so, als sei­en es kei­ne ge­sprä­che, die die prot­ago­nis­ten mit­ein­an­der füh­ren, son­dern er­klä­run­gen für die zu­schau­er, die klä­ren sol­len, was in mar­seil­le ei­gent­lich los ist — und was in den letz­ten 20 jah­ren pas­siert ist. die au­toren sind of­fen­bar irre un­ge­dul­dig und stop­fen al­les an was sie für die ge­schich­te wich­tig hal­ten in die dia­lo­ge in den ers­ten 40 mi­nu­ten. die cha­rak­ter­zeich­nun­gen fal­len ste­reo­typ und eher flach aus — und ab­ge­se­hen da­von kann sich je­der, der den mar­seil­le-trai­ler ge­se­hen hat, den­ken was in die­ser ers­ten fol­ge pas­siert (mög­li­che spoi­ler fol­gen, der trai­ler ver­rät auch hand­lung).

das ist jetzt nur ein hal­ber spoi­ler und, wie ge­sagt, auch im trai­ler deut­lich zu se­hen, wenn ich kurz zu­sam­men­fas­se, was in der se­rie zu se­hen ist: das pim­melfech­ten zwei­er, zu al­lem ent­schlos­se­ner män­ner. das kann un­ter­halt­sam und span­nend sein, wie es ge­ra­de die se­rie bil­li­ons ge­zeigt hat, kann aber auch in die ste­reo­ty­pen-hose ge­hen.

tat­säch­lich macht der trai­ler hoff­nung dar­auf, dass sich die ge­schich­te noch dra­ma­tisch ent­wi­ckelt und de­par­dieu noch warm­läuft. was mir sor­gen macht, ist das hek­ti­sche hin und her schnei­den zwi­schen den hand­lungs­strän­gen. vie­le sze­nen dau­ern nicht viel län­ger als eine mi­nu­te, dann wird in gros­ser eile zur nächs­ten ge­schnit­ten. rich­tig gute, im­mersi­ve stim­mung kommt da­bei nicht auf. was mir hin­ge­gen sehr ge­fällt, ist die ka­me­ra, wie sie mar­seil­le ein­fängt, wie sie (in den to­ta­len) de­par­dieu ein­fängt. die mu­sik ist an­stän­dig und passt wei­tes­ge­hend, auch wenn mich der gan­ze sound sehr an house of cards er­in­nert.

ich weiss nicht ob es ein gu­tes zei­chen ist, wenn ich den trai­ler bes­ser fand als den pi­lo­ten. für den pi­lo­ten geb ich je­den­falls nur drei punk­te. ein, zwei fol­gen schau ich noch, mal gu­cken ob mich mar­seil­le noch zu be­geis­tern oder we­nigs­ten nicht zu lang­wei­len schafft.

[nach­trag 07.05.2016]

  • fol­ge zwei ist ei­nen ti­cken span­nen­der, hat aber im­mer noch enor­me schwä­chen.

  


the good wi­fe s07e21 (ver­dict)

felix schwenzel in gesehen

seit lan­gem mal wie­der mal eine rich­tig gute fol­ge von the good wife, die die qua­li­tä­ten, die die show ei­gent­lich hat, voll aus­spielt: tol­les en­sem­ble, tol­le au­toren und fi­gu­ren, die jah­re­lang auf­ge­baut wur­den und kom­plex und viel­schich­tig sind. die hand­lung war in die­ser fol­ge eben­so viel­schich­tig, wie ihre fi­gu­ren, oder bes­ser, sie brach­te die viel­schich­tig­keit der fi­gu­ren bes­tens zum aus­druck. ober­fläch­lich geht es um den pro­zess ge­gen pe­ter flo­rick. im ge­richts­saal gibt es ei­ni­ge der bes­ten sze­nen die die au­toren je­mals für die se­rie ge­schrie­ben ha­ben und die amo­rö­sen ver­wick­lun­gen der haupt­fi­gu­ren, die sich in den ne­ben­strän­gen ab­spie­len, sind er­staun­lich nach­voll­zieh­bar und sub­til — auch hier ei­ni­ge der bes­ten dia­lo­ge, die ich seit lan­gem im fern­se­hen ge­se­hen habe.

be­son­ders be­ein­dru­ckend fin­de ich aber die her­an­ge­hens­wei­se an das the­ma wahr­heit und straf­pro­zess­ord­nung. über die letz­ten fol­gen hin­weg ha­ben wir ge­se­hen, wie die staats­an­walt­schaft und das FBI in­di­zi­en ge­gen pe­ter flo­rick sam­mel­te und da­bei die ver­tei­di­gung (und die zu­schau­er) zu gros­sen tei­len im dunk­len liess. die­se in­di­zi­en wer­den in die­ser fol­ge vor ge­richt ver­han­delt und wie die wahr­heits­fin­dung dar­ge­stellt wird, wie sehr die wahr­heit von der wahr­neh­mung und dem kon­text ab­hängt, wird glän­zend vor den au­gen der zu­schau­er se­ziert und ana­ly­siert — ohne das das eine se­kun­de lang­wei­lig oder über­dehnt wirkt.

am ende ein schmerz­haf­ter cliff­han­ger, der mir gros­sen ap­pe­tit auf die letz­te fol­ge nächs­te wo­che macht.

vol­le punkt­zahl, so will ich fern se­hen.


#rp­ten nach­le­se

felix schwenzel in artikel

an­bei mei­ne nach­le­se mit se­hens­wer­ten oder emp­feh­lens­wer­ten vor­trä­gen zur re­pu­bli­ca die­ses jahr. noch habe ich nicht alle vi­de­os ge­se­hen und vor al­lem schei­nen noch nicht alle vi­de­os, die ich ger­ne se­hen wür­de, on­line zu sein. mög­li­cher­wei­se se­ren­di­pi­tie­re ich mich noch an an­de­re vor­trä­ge her­an, die ich dann hier und in mei­nen an­de­ren bei­trä­gen zur #rp­ten (sie­he un­ten) nach­tra­ge und er­gän­ze.

bis­her habe ich fol­gen­de län­ge­ren tex­te zur re­pu­bli­ca 2016 ge­schrie­ben:

gesehen

youtube-video laden, info, direktlink

tom hil­len­brand: 1684 statt 1984: des kö­nigs NSA

tom hil­len­brand gräbt ein biss­chen in der ver­gan­gen­heit und zeigt eine wie­der­keh­ren­de ten­denz von macht­ha­bern, an­de­re zu über­wa­chen. wahr­schein­lich kann man noch wei­ter als lud­wig den vier­zehn­ten zu­rück­ge­hen und im­mer noch ähn­li­che ten­den­zen zur to­tal­über­wa­chung fin­den. alex matz­keit war nach ei­ge­nen wor­ten „völ­lig be­geis­tert“ von die­sem vor­trag, ich fand ihn sehr so­li­de.


youtube-video laden, info, direktlink

phil­ip ban­se: netz-pu­bli­zis­ten im ge­spräch

wie im­mer, eine sehr schö­ne run­de ge­sprä­che von phil­ip ban­se, dies­mal mit „netz-pu­bli­zis­ten“, also leu­ten die im netz was ma­chen und im letz­ten jahr phil­ip ban­se auf­ge­fal­len sind. zu­erst pa­tri­cia das­nuf camma­ra­ta, über das blog­gen all­gei­mein, ihr blog, ihr buch und war­um sie sich jetzt auch „mut­ti­blog­ge­rin“ nen­nen lässt. da­nach ni­co­las se­mak über sein pro­jekt vier­tau­send­hertz.de. hört sich al­les in­ter­es­sant an, nuss man aber al­les hö­ren. da­nach in­grid brod­nig über ihr buch und „hass im netz“. das was sie er­zähl­te klang in­ter­es­sant und dif­fe­ren­ziert, aber be­son­ders be­mer­kens­wert fand ich, wie sehr sich das ös­te­rei­chi­sche deutsch vom deutsch, das üb­li­cher­wei­se in ber­lin ge­spro­chen wird, un­ter­schei­det. die vo­ka­beln die in­grid brod­nig be­nutz­te hat­te ich teil­wei­se zu­letzt in theo-lin­gen-fil­men vor 30 jah­ren ge­hört. zu­letzt tilo jung, der er­zähl­te was er in der bun­des­pres­se­kon­fe­renz so macht, dass der re­gie­rungs­spre­cher ihn erst auf die idee brach­te („kom­men sie doch mal vor­bei“) auf die bun­des­pres­se­kon­fe­renz zu kom­men und das jetzt of­fen­bar bit­ter­lich be­reut. als er das so er­zähl­te wur­de er mit bei­na­he wie­der sym­pa­thisch, weil er in der bun­des­pres­se­kon­fe­renz na­tür­lich an­ge­fein­det wird und eine art un­der­dog-sta­tus ge­niesst und ver­gleichs­wei­se dünn auf­trug und be­schei­den­heit übte.

als phil­ip ban­se ihm dann auch mal eine „un­ge­neh­me fra­ge“ stel­len woll­te, pieks­te er in die alte kraut­re­por­ter und femmi­nis­mus­de­bat­te von da­mals™ und un­ter recht­fer­ti­gungs­druck, wirk­te tilo jung dann wie­der so un­sym­pa­thisch wie eh und je. spä­ter ge­rät er dann mit pa­tri­cia camma­ra­ta an­ein­an­der, was ich ziem­lich un­ter­halt­sam fand. die stel­le ist im vi­deo ab se­kun­de 3303 zu se­hen.


youtube-video laden, info, direktlink

gun­ter dueck: car­go-kul­te

11 mi­nu­ten habe ich das lei­der re­la­tiv un­strin­gen­te ge­re­de von gun­ter dueck aus­ge­hal­ten, dann muss­te ich ab­schal­ten. ich moch­te die art, mit der gun­ter dueck vor­trägt bei den ers­ten bei­den ge­le­gen­hei­ten, bei de­nen ich ihn sah, ganz ger­ne. aber jetzt, heu­te hal­te ich das nicht mehr so gut aus. man kann auch strin­gent und wirr re­den, aber un­strin­gent, un­prä­zi­se und wirr, ist mir dann doch zu viel.

auf meiner watchlist

youtube-video laden, info, direktlink

kü­bra gümüşay: or­ga­ni­sier­te lie­be

ich hab nur ge­se­hen (und ge­hört) dass es am ende stan­ding ova­tions für die­sen vor­trag gab.


youtube-video laden, info, direktlink

ruth da­ni­el: art what it good for?


youtube-video laden, info, direktlink

firas als­ha­ter: was alle flücht­lin­ge wol­len


youtube-video laden, info, direktlink

ri­chard sen­nett: the city as an open sys­tem

via


lau­rie pen­ny: ch­an­ge the sto­ry, ch­an­ge the world

(via)

fotos

NET
WEL­CO­ME
LIVE

#rp­ten tag 3

felix schwenzel in artikel

wie­der et­was zu spät ge­kom­men und um halb zwölf, also viel zu spät, bei hos­sein der­akhs­han mit the post-web in­ter­net: is this (the fu­ture of) te­le­vi­si­on?

hos­sein der­akhs­han ist vor etwa ei­nem jahr in das blick­feld ge­tre­ten, als er ei­nen ar­ti­kel auf me­di­um/mat­ter ver­öf­fent­lich­te, in dem er den nie­der­gang des webs be­klag­te. dazu schrieb ich da­mals:

pes­si­mis­ti­sches, lan­ges le­se­stück von hos­sein der­akhs­han, die we­gen sei­nes blogs für 6 jah­re im iran im ge­fäng­nis sass und der das alte web, das vor sei­ner in­haf­tie­rung, ver­misst. zu gros­sen tei­len gebe ich ihm recht, an man­chen stel­len sei­nes tex­tes möch­te ich wi­der­spre­chen und fin­de sei­ne dar­stel­lung zu ein­di­men­sio­nal.

den teil sei­ner rede, den ich noch mit­be­kam, fand ich dann nicht nur ein­di­men­sio­nal, son­dern so är­ger­lich, dass ich twit­ter­te:

mich hat die neil-post­ma­ni­sie­rung der ge­sell­schafts­de­bat­te schon 1985 ge­nervt. jetzt schwappt die­ser pes­si­mis­mus täg­lich auf der #rp­ten hoch

tat­säch­lich zi­tier­te hos­sein der­akhs­han ex­pli­zit neil post­man und warn­te sinn­ge­mäss da­vor, dass das in­ter­net uns lang­sam ver­blö­de und wir uns „zu tode amü­sie­ren“ wür­den, weil wir uns „mehr und mehr“ von der schrift­spra­che hin zur bild­spra­che wen­den wür­den und un­se­re in­for­ma­ti­ons­auf­nah­me nur noch häpp­chen­wei­se funk­tio­nie­re.

ich möch­te dem auf meh­re­ren ebe­nen wi­der­spre­chen, aber zum glück stumpf­te hos­sein der­akhs­han in der an­schlies­sen­den fra­ge­run­de sei­ne spit­zen the­sen aus­ver­se­hen et­was ab. so be­rich­te­te er, dass im iran gross­tei­le der nach­rich­ten und be­richt­erstat­tung auf in­sta­gram aus­la­gern wür­den, weil in­sta­gram im iran nicht zen­siert wür­de. so wür­den bei in­sta­gram lan­ge tex­te un­ter den bil­dern er­schei­nen und in­sta­gram da­mit qua­si als text­me­di­um zweck­ent­frem­det. aus­ser­dem wür­de im iran so gut wie je­der te­le­gram nut­zen. das ist ein ver­schlüs­sel­ter nach­rich­ten­dienst, der auch eine grup­pen­funk­ti­on habe, mit der man gros­se le­ser­schaf­ten er­rei­chen kön­ne. kann na­tür­lich gut sein, dass er glaubt, dass nur die men­schen im iran nicht ver­blö­den, weil dort die bild­las­ti­gen diens­te zen­siert sei­en, im rest der welt dank you­tube und face­book dann aber doch? oder er fin­det, dass rich­ti­ger jour­na­lis­mus nur auf pa­pier und rich­ti­ges blog­gen nur in blogs funk­tio­nie­re?

dazu kommt noch eine fehl­ein­schät­zung, der, mei­ner mei­nung, auch schon post­man auf­ge­ses­sen ist. das in­for­ma­ti­ons­be­dürf­nis gros­ser be­völ­ke­rungs­grup­pen war schon im­mer bild­las­tig. ela­bo­rier­te schrift­kom­mu­ni­ka­ti­on war, so­weit ich das sehe, nie ein mas­sen-phä­no­men, son­dern spielt sich bis heu­te eher in bil­dungs­na­hen schich­ten ab. auch vor dem fern­se­hen und dem netz gab es bild­las­ti­ge il­lus­trier­te oder klick­bait (bei­spiels­wei­se in form über­zo­ge­ner schlag­zei­len). blogs ha­ben nie ein mas­sen­pu­bli­kum an­ge­zo­gen, son­dern, schon im­mer, in ni­schen ge­blüht. und selbst das fern­se­hen hat sich mitt­ler­wei­le so weit aus­dif­fe­ren­ziert, dass es in ni­schen (zum bei­spiel der ni­sche der „qua­li­täts­se­ri­en“) mit an­spruchs­vol­len, kom­le­xen ro­ma­nen mit­hal­ten kann. an­ders ge­sagt: wer sich zu tode amü­sie­ren woll­te, konn­te das auch schon vor 200 jah­ren tun, wer buch­sta­ben liebt, fin­det die heu­te in hö­he­rer zahl und viel­sei­ti­ger kom­bi­niert, als je­mals zu­vor in der men­schei­heits­ge­schich­te.

bei dem we­ni­gen was ich von hos­sein der­akhs­han mit­be­kom­men habe, schien mir das was er sag­te eher von ver­bit­te­rung ge­prägt, als von sau­be­rer ana­ly­se. aber viel­leicht soll­te ich mich noch­mal in gän­ze durch den vor­trag quä­len.

youtube-video laden, info, direktlink

[nach­trag 06.05.2016]
et­was dif­fe­ren­zier­ter als ich setzt sich tho­mas pleil hier mit hos­sein der­akhs­hans the­sen aus­ein­an­der und zieht auch per­sön­li­che kon­se­quen­zen, näm­lich, un­ter an­de­rem, mehr ins ei­ge­ne blog zu schrei­ben und die­se in­hal­te auf an­de­re platt­for­men zu syn­di­zie­ren.

mar­cus ham­mer­schmitt schreibt auf te­le­po­lis auch kri­tisch über hos­sein der­akhs­han.


wir sind dann sit­zen­ge­blie­ben und statt des er­war­te­ten, be­reits zwei tage vor­her ge­lau­fe­nen pro­gramm­punkts art: what is it good for? mit ruth da­ni­el (vi­deo­auf­zeich­nung, noch nicht an­ge­se­hen), kam dann ga­bri­el lif­ton-zo­li­ne mit what you need to see! – im­mersi­ve sto­rytel­ling, das im prin­zip ein pro­dukt­pitch für RYOT war. RYOT ist ein jour­na­lis­ti­sches for­mat, dass viel mit 360°-vi­de­os ar­bei­tet und kürz­lich von der huf­fing­ton-post auf­ge­kauft wur­de.

youtube-video laden, info, direktlink

mich in­ter­es­siert das aus zwei grün­den nicht son­der­lich: ers­tens huf­fing­ton post und zwei­tens 360°-vi­de­os. die tech­no­lo­gie sei zwar da, be­ton­te ga­bri­el lif­ton-zo­li­ne mehr­fach, aber auf mich wirkt sie we­der aus­ge­reift, noch be­son­ders vor­teil­haft ge­gen­über vi­deo­tech­no­lo­gien mit ge­rin­ger grad­zahl. bei mir sind we­der 360°, noch VR so recht an­ge­kom­men. mit der RYOT app, kann ich zwar pri­ma 360°-vi­de­os auf ei­nem te­le­fon an­se­hen, aber war­um ich mir die vi­de­os mit dem han­dy vor der nase an­se­hen und mich da­bei um die ei­ge­ne ach­se dre­hen soll­te, um die rich­ti­ge per­spek­ti­ve zu fin­den, habe ich noch nicht ver­stan­den. kommt viel­leicht noch, dau­ert bei mir aber si­cher noch ein paar jah­re.


tho­mas fi­scher foto: re­pu­bli­ca/jan zapp­ner CC BY 2.0

wir sind wei­ter sit­zen­ge­blie­ben und dann kam über­ra­schen­der­wei­se tho­mas fi­scher mit straf­recht, wahr­heit und kom­mu­ni­ka­ti­on. das soll­te ei­gent­lich schon am vor­tag ge­zeigt wer­den, aber da hat­te tho­mas fi­scher wohl den flug ver­passt. sein vor­trag war an­ge­nehm und sym­pa­thisch, und han­del­te ge­nau von den the­men, die in der an­kün­di­gung stan­den:

Wie re­kon­stru­ie­ren wir Wahr­heit im Straf­prz­ess? Wie kon­stru­ie­ren wir Wirk­lich­keit von Si­cher­heit, Be­dro­hung, Straf­be­dürf­nis und Schuld?

Wie pas­sen Trans­pa­renz, Si­cher­heits­be­dürf­nis und Men­schen­rech­te zu­sam­men?

fun­fact am ran­de, die ak­tu­el­le fol­ge von the good wife han­delt (un­ter an­de­rem) ge­nau von die­sem the­men­kom­plex.

youtube-video laden, info, direktlink

nach dem mit­tag­essen sind wir dann zu kath­rin pas­sig (clash of cul­tures – be­we­gun­gen und ihre or­ga­ni­sa­tio­nen) und drei mit­strei­tern ge­gan­gen. kath­rin pas­sig er­öff­ne­te ihre ein­füh­rung in das the­ma mit ei­nem zi­tat von mir:

kath­rin pas­sig schaue ich mir auch an, wenn sie mit meh­re­ren auf der büh­ne steht und wenn das vor­trags­the­ma sich staub­tro­cken an­hört.

sie wies al­ler­dings dar­auf hin, dass das the­ma uns alle et­was an­ge­he und dass die aus­ein­an­der­set­zung mit or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren, uns vie­le schwie­rig­kei­ten und trä­nen er­spa­ren könn­te, weil wir uns qua­si stän­dig (im­pli­zit oder ex­pli­zit) or­ga­ni­sier­ten. tat­säch­lich schaff­te kath­rin pas­sig in ih­rer vor­re­de, mich für das the­ma zu in­ter­es­sie­ren und vor al­lem ihr hin­weis auf die­sen, schon et­was äl­te­ren, text von jo free­man habe ich ernst­ge­nom­men und ihn vor dem schrei­ben die­ser zei­len ge­le­sen. hier ein zi­tat aus dem text, das gut zeigt um was es geht:

[T]he idea of “struc­tur­e­less­ness” does not pre­vent the for­ma­ti­on of in­for­mal struc­tures, only for­mal ones. Si­mi­lar­ly “lais­sez fai­re” phi­lo­so­phy did not pre­vent the eco­no­mic­al­ly powerful from es­tab­li­shing con­trol over wa­ges, pri­ces, and dis­tri­bu­ti­on of goods; it only pre­ven­ted the go­vern­ment from do­ing so.

er­staun­lich an jo free­man’s text ist vor al­lem, wie zeit­ge­mäss er ist, und wie ex­akt er pro­ble­me be­schreibt, die wir auch in den 2000er jah­ren sehr gut ken­nen.

die ein­zel­nen wort­bei­trä­ge von vol­ker grass­muck, leo­nard do­busch und mo­nic mei­sel wa­ren nicht er­kennt­nis­los, aber ich muss sa­gen, dass mir die lek­tü­re von jo free­man’s text sehr viel mehr er­kennt­nis­se und aha-ef­fek­te ver­schafft hat, als das pa­nel selbst. so­weit ich sehe, hat kath­rin pas­sig die run­de hier sehr voll­stän­dig tran­skri­biert.

youtube-video laden, info, direktlink

ei­nen vor­teil hat­te es je­den­falls live beim pa­nel da­bei zu sein, wir hat­ten ei­nen mü­den hund im fuss­raum (foto von der bei­fah­re­rin auf in­sta­gram).


nach et­was her­um­ir­ren und hof-ste­hen woll­ten wir uns dann herrn kretz­schmar an­se­hen, der zu­sam­men mit anna lena schil­ler stif­te spre­chen las­sen woll­te. anna lena schil­ler und beet­le­bum wur­den üb­ri­gens drei­mal vor­ge­stellt, ein­mal vom büh­nen­mo­de­ra­tor, ein­mal auf ei­ner fo­lie und dann noch­mal von anna lena schil­ler. ich bin da ja eher ein freund der me­ta­da­ten, die bei ver­an­stal­tun­gen wie der re­pu­bli­ca sehr zahl­reich vor­han­den sind. aber auch spä­ter, in der you­tube-auf­zeich­nung von sol­chen vor­trä­gen, kann man den na­men der vor­tra­gen­den ei­gent­lich kaum ver­pas­sen. aber was solls? zehn­fach hält ein­fach bes­ser (mein name ist üb­ri­gens fe­lix schwen­zel).

auch wenn ich nur die ein­füh­rung der bei­den und ei­nen kurz­vor­trag von jo­han­nes kret­sch­mar mit­be­kom­men habe (wir muss­ten we­gen platz­angst nach 10 mi­nu­ten raus), habe ich wie­der lust be­kom­men, mal wie­der selbst zu zeich­nen krit­zeln. ei­gent­lich schon seit rand­all mun­roes vor­trag.

youtube-video laden, info, direktlink

da­nach zu jour­nel­le, die das in­ter­net dick ge­macht hat und zu der ich aus gründen nicht viel mehr sa­gen kann, als dass ich sie gran­di­os, fan­tas­tisch und irre wit­zig fin­de. das war ei­ner der per­sön­lichs­ten und aha-igs­ten vor­trä­ge die­ser re­pu­bli­ca.

"Ich habe nie was ge­gen ge­sun­de Er­näh­rung ge­sagt. Ei­ni­ge mei­ner bes­ten Freun­de er­näh­ren sich ge­sund." @jour­nel­le auf der #rp­TEN

Quark­kro­kett­chen (@an­ne­schuess­ler04.05.2016 16:01

und wenn je­mand so auf die büh­ne kommt, kann ei­gent­lich eh nix mehr schief­ge­hen.


und dann war die re­pu­bli­ca — zack! — auch schon wie­der (fast) vor­bei. john­ny haeus­ler fing das cheese­ga­te sehr wür­de­voll ab („Ain't no suns­hi­ne when cheese gone“) und, ob­wohl ich das seit min­des­tens 13 jah­ren weiss, bin ich im­mer wie­der er­staunt dar­über, was für eine ram­pen­sau john­ny haeus­ler ist. be­son­ders er­freu­lich fand ich, dass die be­su­cher­zahl in die­sem jahr tat­säch­lich, wie er­war­tet, noch­mal um die 1000 men­schen hö­her lag als letz­tes jahr, und dass sich das nicht un­an­ge­nehm be­merk­bar mach­te (aus­ser beim völ­lig über­füll­ten sa­scha-lobo-vor­trag). noch er­staun­li­cher: die zahl der live-stream-zu­schau­er, die, wenn ich mich recht er­in­ne­re, zu spit­zen­zei­ten um die 20.000 be­ström­te lag. das heisst aber auch, dass es noch min­des­tens zwan­zig­tau­send men­schen gibt, die noch flash be­nut­zen.


ich fand die re­pu­bli­ca die­ses jahr sehr ent­spannt (kein vor­be­rei­tungs­stress). ich freue mich dar­auf, noch ein paar vor­trä­ge auf you­tube an­zu­se­hen und noch­mal in ei­nem se­pa­ra­ten ar­ti­kel die ver­an­stal­tungs-high­lights zu­sam­men­zu­fas­sen — und na­tür­lich freue ich mich auf die #rp11 (oder is­ses dann wie­der die #rp17?).


Photo by felix schwenzel in re:publica. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mahl­zeit!


Photo by felix schwenzel on May 04, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

#rp­ten pau­sen­bro­te.


rand­all mun­roe’s sorg­fäl­ti­ge ra­di­ka­li­tät

felix schwenzel in gesehen

rand­all mun­roe’s vor­trag ges­tern abend war, in ge­wis­ser wei­se, der ra­di­kals­te vor­trag den ich auf der re­pu­bli­ca je ge­se­hen habe. der vor­trag war den co­mics, die rand­all mun­roe auf xkcd.com ver­öf­fent­licht, nicht ganz un­ähn­lich. die­se co­mics han­deln aus­schliess­lich von din­gen, die rand­all mun­roe in­ter­es­sie­ren. sie hal­ten sich an kei­ne kon­ven­tio­nen, aus­ser de­nen, die er sich selbst aus­ge­dacht hat. das ist an sich nicht wirk­lich ra­di­kal, son­dern eine hal­tung, die ich mir ei­gent­lich von je­dem blog­ger, je­der pu­bli­zie­ren­den wün­sche: dem mas­sen­ge­schmack, trends, nicht nur nicht zu fol­gen, son­dern den mas­sen­ge­schmack und trends gar nicht erst be­ach­ten. nicht nur „blog­gen als wür­de nie­mand zu­se­hen“, son­dern pu­bli­zie­ren, als wä­ren alle so wie ich. das klingt her­me­tisch, ist es aber nicht, denn das je­wei­li­ge ich ist ja der welt zu­ge­wandt, aber eben fo­kus­siert. wird die­se hal­tung lei­den­schaft­lich und kon­se­quent durch­ge­zo­gen, kön­nen wun­der­ba­re unt­ren­di­ge, un­op­ti­mier­te, ei­ge­ne wer­ke ent­ste­hen, die viel­leicht nicht je­dem ge­fal­len, aber we­ni­gen dann um so mehr.

das ist, so un­ge­fähr, die ra­di­ka­li­tät von xkcd.com. nicht je­der ver­steht auf den ers­ten blick um was es geht, vie­le in­ter­es­siert es erst gar nicht, aber wenn man sich doch in­ter­es­siert und sich mit den din­gen be­schäf­tigt, zur not mit hil­fe von hilf­rei­chen er­klä­run­gen, ent­deckt man wun­der­ba­re wel­ten, ge­dan­ken, lei­den­schaft und — bei xkcd ganz be­son­ders — sorg­falt.

die­se ra­di­ka­li­tät hat rand­all mun­roe in sei­nem vor­trag eins zu eins vom netz auf die stage 1 der re­pu­bli­ca über­tra­gen. mun­roe küm­mert sich um so gut wie kei­ne re­gel für er­folg­rei­ches, en­ga­gie­ren­des öf­fent­li­ches re­den, er klebt hin­ter dem pult, die fo­li­en flies­sen über mit un­les­ba­ren in­for­ma­tio­nen und er wid­met sich den de­tails, die ihn fas­zi­nie­ren, bis ins wirk­lich al­ler­kleins­te ele­ment. in die­sem fall, so­gar im wahrs­ten sin­ne des wor­tes.

(ge­fühlt) eine drei­vier­tel stun­de wid­met er sich der fra­ge, was pas­sie­ren wür­de, wenn man aus den ele­men­ten des pe­ri­oden­sys­tems eine mau­er bau­en wür­de. er geht die ein­zel­nen ele­men­te und rei­hen sorg­fäl­tig durch, be­geis­tert sich über ein­zel­hei­ten und macht kei­ner­lei an­stal­ten ir­gend­et­was zu­sam­men­zu­fas­sen.

das ist ra­di­kal, aber nicht mal an­satz­wei­se eli­tär oder feind­se­lig. es ist ein­fach das, was rand­all mun­roe be­geis­tert, und wer ihm fol­gen möch­te, bit­te schön, kann das tun, und wer ihm nicht fol­gen möch­te, kann das un­ter­las­sen.

die zwei­te (ge­fühl­te) drei­vier­tel­stun­de be­schäf­tigt sich mun­roe mit drei un­über­sicht­li­chen zeich­nun­gen, in de­nen er kom­ple­xe zu­sam­men­hän­ge mit den 1000 meist­be­nutz­ten wör­tern der eng­li­schen spra­che er­klärt. auch hier geht er aus­führ­lich auf je­des noch so klei­ne de­tail ein und ver­zich­tet auf jede art von zu­sam­men­fas­sung oder me­ta­ebe­ne.

rand­all mun­roe kann sich das er­lau­ben, sein pu­bli­kum mit de­tails zu lang­wei­len, weil sei­ne de­tails eben (für vie­le, sehr vie­le) nicht lang­wei­lig sind. sie sind ge­la­den mit witz und hu­mor, aber eben rand­all mun­roes, ganz ei­ge­nem, sehr spe­zi­el­len, sub­ti­len hu­mor, der sich eben nicht um ir­gend­wel­che hu­mor-richt­li­ni­en oder -trends küm­mert.

dass rand­all mun­roe über­haupt so eine gros­se folg­schaft, so vie­le fans sei­ner ar­beit ge­fun­den hat, ver­dankt er (und wir) in ers­ter li­nie dem netz. er hat sei­nen ei­ge­nen stil und sei­ne folg­schaft über etwa ein jahr­zehnt auf­ge­baut, über sei­ne web­site und sehr, sehr viel de­tail­ver­ses­se­ne, klein­tei­li­ge, lie­be­vol­le und sorg­fäl­ti­ge ar­beit. kein ver­lag hät­te die­se auf­bau­ar­beit leis­ten kön­nen oder wol­len, vor al­lem aber hät­te kein ver­lag mun­roes ta­lent und lei­den­schaft er­ken­nen kön­nen. so funk­tio­niert das wohl nur im in­ter­net, dass win­zi­ge ein-per­so­nen-echo­kam­mern sich über jahr­zehn­te lang­sam fül­len, bis plötz­lich mil­lio­nen men­schen in ihr ste­hen und sich plötz­lich die echo-qua­li­tä­ten, auch in an­de­ren echo­kam­mern, her­um­spre­chen.

rand­all mun­roes the­ma­ti­sche klam­mer im vor­trag war (ne­ben flu­or) das kind­lich, nai­ve fra­gen. mir ge­fiel die auf­for­de­rung sehr gut, dar­auf hin­zu­ar­bei­ten sich nicht für din­ge zu schä­men die man nicht weiss und scham­los da­nach zu fra­gen. neu­gier, nai­vi­tät sei wich­ti­ger als bil­dungs­prot­ze­rei, das war so un­ge­fähr das fa­zit von mun­roe’s vor­trag.

mein fa­zit von mun­roes vor­trag ist: tu das was dich in­ter­es­siert, pu­bli­zie­re das mit lei­den­schaft, de­tail­lie­be und sorg­falt, ent­wick­le dich im­mer wei­ter, ar­bei­te an dei­nem stil und bleib dir treu.


den talk woll­te rand­all mun­roe nicht auf­ge­zeich­net se­hen, es gibt aber eine auf­zeich­nung, wo er über die mau­er aus ele­men­ten aus dem pe­ri­oden­sys­tem re­det:

youtube-video laden, info, direktlink


#rp­ten tag 2

felix schwenzel in artikel

nach­dem ich gun­ter dueck ver­passt habe (zu früh), war mein ers­ter pro­g­ram­punkt ali­na fich­ter im ge­spräch mit mor­gan wan­dell. wan­dell ist zu­stän­dig für die ent­wick­lung von dra­ma- und fern­seh­se­ri­en auf ama­zon und macht sein ding bei ama­zon wohl ganz gut.

youtube-video laden, info, direktlink

lei­der fand ich mor­gan wand­all sehr un­sym­pa­thisch und glatt, ein ty­pi­scher fen­seh­mensch, der sehr vie­le wohl­klin­gen­de ad­jek­ti­ve be­nutzt, ohne je­mals ir­gend­et­was zu sa­gen. rich­tig in­ter­es­san­te ant­wor­ten kann man aber eh nicht von je­man­dem er­war­ten, der die meis­te zeit im ver­bor­ge­nen ar­bei­tet um in ruhe pro­jek­te ent­wi­ckeln zu kön­nen und den rest der zeit mit pro­mo­ti­on des fer­ti­gen ge­döns ver­bringt. eben­so we­nig hat sich die hoff­nung be­wahr­hei­tet, dass er ir­gend­wel­che ge­heim­re­zep­te oder un­er­war­te­te an­kü­di­gun­gen pa­rat hät­te — oder die auch noch mit dem pu­bli­kum tei­len wür­de. kurz: das war eher lang­wei­lig, auch wenn die sa­chen die künf­tig auf ama­zon ge­zeigt wer­den, durch­aus span­nend wer­den könn­ten.


der kä­se­stand der ges­tern für kä­si­gen ge­ruch auf dem hin­ter­hof sorg­te, ist heu­te nicht mehr da. das ist scha­de, weil der käse wirk­lich le­cker war. da­für gibt der bur­ger-food-truck ei­nen last­wa­gen.


zwei­ter pro­g­ram­punkt: frie­de­mann ka­rig mit der pu­ber­tä­ren ge­sell­schaft und dem netz. weil ich schon­mal ei­nen vor­trag von frie­de­mann ka­rig ge­se­hen habe, konn­te ich ei­ni­ge fo­li­en vor­her­se­hen aber trotz­dem dem vor­trag nicht zu 100 pro­zent fol­gen. es ist gut mög­lich dass das mein feh­ler war, aber eben­so ist es mög­lich, dass fried­mann ka­rig es nicht ge­schafft hat, dem vor­trag eine sinn­vol­le struk­tur zu ge­ben.

was er de­fi­ni­tiv nicht ge­schafft hat: sei­nem vor­trag im 16-zu-9-for­mat zu prä­sen­tie­ren, da­für hat er aber ei­nen schö­nen neo­lo­gis­mus ge­zeigt.


kath­rin pas­sig auf dem weg zum hof ge­trof­fen und mich, als sie „hal­lo“ sag­te, we­gen ih­rer ge­sicht­b­lin­heit, mit mei­nem na­men (fe­lix) vor­ge­stellt. sie mein­te das sei nicht nö­tig und dass sie zu­fäl­lig ge­ra­de über mich nach­ge­dacht hät­te und mich für eine vor­trags- oder work­shop-idee für die nächs­te re­pu­bli­ca ger­ne et­was fra­gen wür­de: sie bräuch­te für den vor­trag (oder work­shop) ein paar pe­nis­bil­der. ob ich ihr hel­fen kön­ne?

#rp­ten snap­chat pe­nis­bild von hei­ko biel­in­ski

ge­nau wie al­len an­de­ren die auf der re­pu­bli­ca mit mir über snap­chat oder pe­nis­bil­der re­den, emp­fahl ich ihr (na­tür­lich) das snap­chat-kon­to von hei­ko biel­in­ski (he1b1e). sie mein­te aber „erns­te“ pe­nis­bil­der. ich er­klär­te ihr dass ich für so­was zu gen­ant sei und so­was noch nicht mal für den pri­va­ten ge­brauch ma­chen wür­de. aber über mei­nen tipp mal das post-pri­va­cy-ge­the­se von mi­cha­el see­mann auf prak­ti­sche an­wend­bar­keit zu prü­fen und ihn zu fra­gen, er­freu­te sie sehr.


alle an­de­ren pro­gramm­punk­te die ich heu­te auf dem plan hat­te sind ge­schei­tert. ent­we­der weil ich zu spät kam, der saal über­lief, ich im fal­schen saal sass oder der re­fe­rent (tho­mas fi­scher) den flug ver­passt hat. heu­te nach­mit­tag steht dann noch um 18:45 uhr netz-pu­bli­zis­ten im ge­spräch mit phil­ip ban­se an und na­tür­lich um 20 uhr rand­all mun­roe.


Photo by felix schwenzel in re:publica. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

pan­op­ti­kum @ #rp­ten #rp­net


ar­beits­tei­lung bei tau­ben

felix schwenzel in notiert

auf dem weg zur re­pu­bli­ca habe ich am hal­le­schen tor ein päär­chen be­ob­ach­tet: zwei tau­ben, die im dach­ge­bälk ober­halb des bahn­steigs ein nest bau­en. bei­de schei­nen sich die ar­beit gleich­be­rech­tigt auf­zu­tei­len und flie­gen stän­dig vom nest auf die bahn­stei­ge um dort äst­chen oder län­ge­re pi­ni­en­na­deln auf­zu­sam­meln.

ich war mir zu­erst nicht ganz si­cher, nach wel­chen kri­te­ri­en sie da­bei vor­ge­hen. das weib­chen konn­te ich da­bei be­ob­ach­ten, dass es vie­le klei­ne stöck­chen auf­hob und meist wie­der fal­len liess, bis sie ein pas­sen­de­res fand. bei ih­ren er­ra­ti­schen kreis­be­we­gun­gen über den bahn­steig, flog ihr hin und wie­der tat­säch­lich ein pas­sen­des äst­chen vor den schna­bel, das sie dann hoch zum nest flog. das männ­chen prüf­te die äst­chen, die das weib­chen ver­schmäh­te, im­mer wie­der er­neut. ein be­son­ders gros­ses äst­chen hat­te es ihm sehr an­ge­tan, das männ­chen schien völ­lig an­de­re qua­li­täts­kri­te­ri­en an das ma­te­ri­al oder den nest­bau zu ha­ben.

lei­der schien das männ­chen, wie bei männ­chen wohl üb­lich, ein biss­chen viel selbst­ver­trau­en in die ei­ge­nen fä­hig­kei­ten zu ha­ben. ich konn­te be­ob­ach­ten, wie es im­mer wie­der dar­an schei­ter­te, das et­was grös­se­re äst­chen län­ger als eine se­kun­de in der luft im schna­bel zu hal­ten.

in den sie­ben mi­nu­ten, in de­nen ich das tau­ben­päär­chen be­ob­ach­te­te, schaff­te das weib­chen lang­sam, aber ef­fek­tiv, ziem­lich viel bau­ma­te­ri­al zum nest, wäh­rend das männ­chen sei­ne en­er­gie mit selbst­über­schät­zung und po­ser­tum ver­schwen­de­te.

tau­ben­weib­chen bei der ef­fek­ti­ven nest­bau­ma­te­ri­al­su­che

the age of trotz­dem

felix schwenzel in gesehen

sa­scha lobo nahm sich die­ses jahr die frei­heit, sei­ne grund­satz­re­den-the­men nicht auf der re­pu­bli­ca-sei­te an­zu­kün­di­gen, son­dern in di­ver­sen in­ter­views. ich hab zwar nur das wired-in­ter­view dazu ge­fun­den, aber es gibt be­stimmt noch an­de­re. in der wired kün­dig­te er an, die­ses jahr auf die pu­bli­kums­be­schimp­fung zu ver­zich­ten, was er im vor­trag aber schnell als lüge be­zeich­ne­te. na­tür­lich be­schimpf­te er sein pu­bli­kum, und sich selbst gleich mit. er ver­such­te die­ses jahr die ihr-und-ich-dua­li­tät auf­zu­lö­sen, die sich the­ma­tisch durch sei­ne vor­trä­ge der letz­ten jah­ren zog, als er be­ton­te, dass die vor­wür­fe die er „uns“ in den letz­ten jah­ren mach­te, ei­gent­lich pro­jek­tio­nen sei­ner ei­ge­nen un­zu­läng­lich­kei­ten ge­we­sen sei­en.

an­de­rer­seits funk­tio­nie­ren die meis­ten sei­ner gags eben nur mit ei­ner kla­ren tren­nung des lobo-ichs und des pu­bli­kum-ihrs, wes­halb der vor­satz der selbst­be­schimp­fung im lau­fe der vier­stün­di­gen pre­digt der an­der­talb­stün­di­gen grund­satz­re­de (na­tür­lich) ver­san­de­te. rhe­to­risch war das al­les ziem­lich bril­li­ant und ge­schlif­fen und ich mag den leicht pas­to­ra­len ton, den sacha lobo auf sei­nen re­pu­bli­ca-re­den an­schlägt. mir ge­fällt es auch von sa­scha lobo be­schimpft zu wer­den, ei­ner­seits weil er meist recht hat und an­de­rer­seits, weil das (eben) rhe­to­risch meist bril­li­ant ist und sei­ne ana­ly­sen (na­tür­lich) das er­geb­nis lan­gen nach­den­kens sind und (lei­der) meist auf den punkt sind. trotz­dem nei­ge ich tra­di­ti­ons­ge­mäss dazu, ihm in sei­nen schluss­fol­ge­run­gen zu wi­der­spre­chen, weil ich im ge­gen­teil zu ihm, nie be­reit war mei­nen in­ter­net­op­ti­mis­mus (oder ge­nau­er, welt­op­ti­mis­mus) auf­zu­ge­ben.

das woll­te er, mit an­kün­di­gung, in die­sem jahr än­dern, und sei­nen (un­se­ren?) in­ter­net­op­ti­mis­mus wie­der­fin­den. lei­der ge­lang ihm das nur so halb, mit dem hal­bi­ro­ni­schen schlag­wort TROTZ­DEM. ganz schlimm ge­schei­tert ist sein ver­such „uns“, das pu­bli­kum beim TROTZ­DE­Men mit­ein­zu­be­zie­hen, auch wenn es zu min­des­tens ei­ner gu­ten über­lei­tung zum the­ma mü­dig­keit führ­te. als rhe­to­ri­sches werk­zeug war das „TROTZ­DEM“ ziem­lich gut ge­eig­net, wenn sa­scha lobo es al­lei­ne von der büh­ne rief, als kol­lek­ti­ver auf­schrei, als pu­bli­kums- oder ge­mein­de­echo, gings in die hose.

was mir in die­sem jahr mehr als sonst auf­fiel, war das re­cy­cling von vor­han­de­nem ma­te­ri­al. ne­ben et­li­chen the­men aus sei­nen spie­gel-on­line-ko­lum­nen, kam mir auch sein aus­flug zum the­ma snap cash be­kannt vor, den pia klei­ne wie­sen­kamp vor ein paar wo­chen von ei­ner ora­cle-ver­an­stal­tung ins in­ter­net ge­strömt hat­te. die­se wie­der­ver­wen­dung ist na­tür­lich mehr als le­gi­tim, zu­mal das ma­te­ri­al von lobo fast aus­nahms­los bril­li­ant ist (kei­ne iro­nie). al­lein für sei­nen hin­weis dar­auf, dass fast alle iden­ti­fi­zier­ten is­la­mis­ti­schen at­ten­tä­ter be­reits po­li­zei­be­kannt wa­ren oder auf an­ti­ter­ror­lis­ten stan­den, ver­dient sa­scha lobo ei­nen jour­na­lis­ten­preis (oder min­des­tens ei­nen ko­lum­nis­ten­preis). was mir aber, trotz al­ler mü­hen, die sich sa­scha lobo ganz of­fen­sicht­lich ge­macht hat, fehl­te, war eine in­halt­li­che klam­mer, die aus all den schreck­li­chen er­kennt­nis­sen und hi­obs­ana­ly­sen, die er über die jah­re bril­li­ant her­aus­ar­bei­tet, tat­säch­li­chen op­ti­mis­mus oder lö­sungs­an­sät­ze auf­zeigt.

aber da ist sa­scha lobo wie­der bei uns oder bei sei­nem „ihr“, und ge­nau­so su­chend und rat­los wie alle an­de­ren.

na­tür­lich ist sein lö­sungs­an­satz, et­was zu un­ter­neh­men, wirt­schaft­lich er­folg­reich et­was gu­tes, hilf­rei­ches, welt­ver­bes­se­rern­des zu ma­chen, ein prag­ma­ti­scher, gang­ba­rer weg (von vie­len), aber an­de­rer­seits hat er das (leicht va­ri­iert) be­reits vor zwei und vor drei und wahr­schein­lich auch vor vier jah­ren ge­for­dert. das macht nichts von dem was er sagt falsch, aber es macht deut­lich, dass sa­scha lobo’s weg zum op­ti­mis­ten noch sehr weit ist. sein weg zu je­man­dem, der, trotz all der ver­kom­men­heit und nie­der­tracht sig­mar ga­bri­els der welt, op­ti­mis­mus ver­brei­ten kann, ist noch viel wei­ter.

youtube-video laden, info, direktlink

an­de­re über sa­scha lo­bos vor­trag:


bild von re:pu­bli­ca/jan zapp­ner CC BY 2.0


#rp­ten tag 1

felix schwenzel in artikel

ers­ter pro­gramm­punkt heu­te, mar­cus rich­ter, „what’s in a game?“. sehr schö­ne prä­sen­ta­ti­on die sich ex­pli­zit an nicht-ga­mer (wie mich) rich­te­te, um ih­nen ein paar der gen­res vor­zu­stel­len. neu­gie­ri­ger auf (com­pu­ter-) spie­len war ich nach dem vor­trag nicht, aber da­für weiss ich jetzt, dass man eine wii-fern­be­die­nung auch als prä­sen­ta­ti­ons­kli­cker be­nut­zer kann.


wich­tigs­ter hash­tag die­ses jahr dürf­te #bal­lon­sel­fie sein. oder min­des­tens das bal­lon­sel­fie-mo­tiv.


youtube-video laden, info, direktlink

zwei­ter pro­g­ram­punkt: doo­ce aka hea­ther arm­strong mit the cou­ra­ge of com­pas­si­on: trans­forming your ex­pe­ri­ence with cri­ti­cism. lei­der völ­lig un­ter­be­sucht, aber ich fand es toll hea­ther arm­strong mal in echt zu se­hen, ih­ren sub­ti­len, nicht ganz of­fen­sicht­li­chen hu­mor ge­spro­chen zu er­le­ben. stage 1 scheint mir ein biss­chen klei­ner als letz­tes jahr zu sein, also so­wohl die büh­ne selbst, als auch der zu­schau­er­raum.

sehr prä­sent auch die ka­me­ra­men­schen, für die be­die­nung die­ses ka­me­ra­wa­gens wer­den üb­ri­gens drei men­schen be­nö­tigt. ei­ner der die ka­me­ra führt, ei­ner der den wa­gen zieht und drückt und ei­ner der sich um die ka­bel kü­mert.

ka­me­ra­men­schen, ka­bel­trä­ger nicht im bild

auf­fäl­lig auf dem ge­län­de der re­pu­bli­ca, ist die­ses jahr die ex­tre­me räum­li­che ent­dich­tung. in der hal­le in der frü­her ne­ben der stage 2 noch zwei an­de­re büh­nen un­ter­ge­bracht wa­ren, ist die­ses jahr nur eine büh­ne (und die ga­dero­be).

stage 2

das kühl­haus ne­ben dem ein­gang wird be­spielt, hin­ter dem kom­lex, qua­si auf dem hin­ter­hof wur­de die frei­flä­che ge­öff­net und mit es­sens­stän­den, son­nen­stüh­len und lie­ge­bän­ken voll­ge­stellt. dank des san­di­gen un­ter­grunds kommt hier wirk­lich die viel be­schwo­re­ne fes­ti­val­stim­mung auf. lei­der ist es dort für mei­ne ver­hält­nis­se viel zu hell.

der re­pu­bli­ca hin­ter­hof

of­fen­sicht­lich fin­det dort abends auch das par­ty-ge­döns statt und ex­tra für die par­ty gibt es ei­nen se­pa­ra­ten zu­gang zum par­ty­ge­län­de.


youtube-video laden, info, direktlink

drit­ter pro­gramm­punkt: mo­ritz metz mit flie­gen­de com­pu­ter und ihre toll­küh­nen pi­lo­ten. das war eine sehr an­ge­neh­me prä­sen­ta­ti­on zum, auf den ers­ten blick, eher drö­gen the­ma droh­nen, aber weil mo­ritz metz sehr viel­schich­ti­ges ma­te­ri­al zeig­te, war das in kei­ner se­kun­de lang­wei­lig. im ge­gen­teil, mit ei­ner et­was auf­ge­räum­te­ren er­zähl­art hät­te mo­ritz metz die prä­sen­ta­ti­on auch lo­cker auf eine stun­de aus­deh­nen kön­nen, ohne dass es lang­wei­lig ge­wor­den wäre.

mir ge­fiel die par­al­le­le die mo­ritz metz vom in­ter­net zu droh­nen, bzw. zum luft­raum zog auch sehr gut. wie das in­ter­net vor 10, 15 jah­ren, ist jetzt auch der luft­raum, dank mo­der­ner tech­no­lo­gien, für je­der­mann zu­gäng­lich und der­zeit noch mehr oder we­ni­ger un­re­gu­liert.

so lan­ge die auf­zeich­nung des vor­trags nicht on­line ist, aber auch ein­fach so, kann man sich das deutsch­land­ra­dio-fea­ture von mo­ritz metz zu droh­nen an­se­hen oder an­hö­ren.


auf der re­pu­bli­ca gibt es ei­ge­ne toi­let­ten für DJs.


heu­te ist mir gün­ther oet­tin­ger zwei­mal über den weg ge­lau­fen. zwei­mal habe ich ihn ver­sucht zu fo­to­gra­fie­ren, fo­tos von oet­tin­ger kann man ja im­mer gut ge­brau­chen, zwei­mal bin ich ge­schei­tert, ein brauch­ba­res foto zu schies­sen. es sei denn, je­mand fin­det ein foto von gün­ther oet­tin­ger, wie er te­le­fo­nie­rend in sein auto ein­steigt, brauch­bar.

gün­ther oet­tin­ger steigt in ein auto ein

vier­ter pro­gramm­punkt, ju­lia reda mit en­ding ge­o­blo­cking: this con­tent re­al­ly ought to be available in your coun­try. ju­lia reda ist blitz­ge­scheit, re­det ge­schlif­fen wie ein was­ser­fall und ist auf eine ganz be­stimm­te art sehr nerdig. das meis­te was sie in ih­rem vor­trag be­sprach, war mir nicht wirk­lich neu, aber wie sie es be­sprach und auf­ar­bei­te­te, fand ich min­des­tens so in­ter­es­sant wie die sen­dung mit der maus oder eine stun­de rhe­to­rik­trai­ning.

und, soll­te es ir­gend­ei­ne ge­le­gen­heit dazu ge­ben, ju­lia reda nach die­ser le­gis­la­tur­pe­ri­ode wie­der ins eu­ro­pa­par­la­ment zu brin­gen, ich wäre be­reit auch wie­der (aus­nahms­wei­se) pi­ra­ten zu wäh­len. sie ist wirk­lich eine gute, die man nach kräf­ten un­ter­stüt­zen soll­te. auch wenn das nur mi­ni­mal un­ter­stüt­zend ist, hier ein link zu ih­rem blog.


sel­fies sind, wie ge­sagt, nach wie vor ein gros­ses the­ma.




gold auch.


ach ja: gu­tes in­ter­view mit sa­scha lobo in der wired, in dem vor­ankün­digt wird, dass er vor­ankün­di­gen wür­de, über was er heu­te abend ab 19:45 uhr re­den wird. stimmt viel­elicht zum teil so­gar.


[nach­trag 03.05.2016]
mei­ne kurz-re­zen­si­on von sa­scha lo­bos vor­trag


white house cor­re­spond­ents’ din­ner 2016

felix schwenzel in gesehen

ba­rack oba­ma war am sams­tag auf dem jähr­li­chen kor­re­spon­den­ten di­ner im weis­sen haus, wie schon im jahr 2014 und 2015 wie­der sehr, sehr wit­zig. das hier ist die auf­zeich­nung sei­ner rede.

den ein­spie­ler ge­gen ende der rede, hat das weis­se haus auf twit­ter se­pa­rat ver­öf­fent­licht:

Watch @PO­TUS in "Couch Com­man­der." snpy.tv/1X0D9Co

The White House (@Whi­te­House01.05.2016 3:46

alex matz­keit meint (zu recht), er sei im­mer wie­der er­staunt, was für „ein pas­sa­bler Schau­spie­ler“ ba­rack oba­ma sei. oba­mas ti­ming beim wit­zeln, sei­ne art, die wit­ze ne­ben­bei fal­len zu las­sen ist wirk­lich be­wun­ders­wert pro­fes­sio­nell. be­son­ders deut­lich wur­de das, als ein wirk­li­cher pro­fi nach ihm das mi­kro er­griff, lar­ry wilm­o­re, der als gast­ge­ber die sen­dung The Night­ly Show with Lar­ry Wilm­o­re auf co­me­dy cen­tral mo­de­riert. des­sen gags zün­de­ten nicht nur über­haupt nicht, sie wirk­ten ge­gen oba­mas re­la­tiv ela­bo­rier­te wit­ze un­fass­bar flach und ab­ge­lutscht. lei­der liess er sich von der ab­leh­nung im saal auch ziem­lich aus der ruhe brin­gen und erst als er et­was erns­ter wur­de, und das the­ma ras­sis­mus ohne ein­ge­scho­be­ne fla­che witz­chen the­ma­ti­sier­te, be­kam er ein biss­chen trak­ti­on. von oba­ma, glau­be ich, kann man in sa­chen hu­mor ei­ni­ges ler­nen, das wur­de durch den kon­trast oba­ma-wilm­o­re deut­lich: wer ernst ist und wit­ze macht, wirkt viel, viel wit­zi­ger, als je­mand der wit­zig zu wir­ken ver­sucht und wit­ze macht.

nur zur er­in­ne­rung, wie gran­di­os ein ko­mi­ker auf dem cor­re­spond­ents’ di­ner sein kann, hier noch­mal ste­phen col­berts auf­tritt 2006.

der ei­gent­li­che witz war üb­ri­gens, wie ezra klein auf vox schreibt, dass oba­ma das meis­te was er sag­te, wohl tat­säch­lich ernst mein­te.

wenn ich bun­des­kanz­le­rin wer­de, wür­de ich so ein kor­re­spon­den­ten-abend­essen als ers­te amts­hand­lung in deutsch­land ein­füh­ren.


pre­pu­bli­ca

felix schwenzel in fortbewegt

heu­te nach­mit­tag bin ich zum ein­tritts­bänd­chen­ab­ho­len und ein kur­zes, vor­be­rei­ten­des auf-dem-hof-ste­hen, zur sta­ti­on ge­lau­fen. laut mo­ves wa­ren das nur um die 8000 schrit­te. com­pass hat knapp 7 ki­lo­me­ter ge­mes­sen, zwei kur­ze pau­sen ha­ben die durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von mir auf 4 km/h ge­drückt.

über die te­ge­ler- und hei­de­stras­se bin ich aus dem wed­ding rich­tung haupt­bahn­hof ge­lau­fen. der aus­bau der hei­de­stras­se wird so lang­sam, mitt­ler­wei­le wird die zwei­te spur ge­teert und der mit­tel­strei­fen ist be­reits (wei­ter un­ten, zum bahn­hof hin) mit bäu­men be­pflanzt.

hei­de­stras­se, blick auf den haupt­bahn­hof

als ich die hei­de­stras­se lang­lief, fand ich es wit­zig, die quer­stras­sen ins nichts zu fo­to­gra­fie­ren.

bau­fort­schrit­te auch am an­fang der hei­de­stras­se, die aus­sen­lie­gen­de trag­kon­struk­ti­on von dem ge­bäu­de ge­fällt mir mitt­ler­wei­le rich­tig gut.

hei­de­stras­se 2

das ge­bäu­de ist von ei­nem ar­chi­tek­tur­bü­ro aus graz, das sich LOVE ar­chi­tec­tu­re and ur­ba­nism ZT GmbH nennt und sich auf der pro­jekt­sei­te mit ei­nem mons­t­er­satz lobt:

Das zu­künf­ti­ge „50Hertz Netz­quar­tier“ prä­sen­tiert sich als fein­glied­ri­ger Bau­kör­per, wel­cher die stark vo­lu­me­tri­sche Spra­che des Mas­ter­plans auf­nimmt und als eine Art Über­la­ge­rung ver­schie­de­ner Struk­tu­ren, be­stehend aus dem au­ßen lie­gen­den Trag­sys­tem (Netz), dem ho­ri­zon­ta­len Rhyth­mus der Ge­scho­ßebe­nen und den in­nen lie­gen­den gel­ben Ker­nen und Trep­pen­häu­sern wi­der­gibt. Die­se len­ken den Blick in die Tie­fe und füh­ren zu ei­ner Ent­ma­te­ria­li­sie­rung des Bau­werks.

manch­mal sind eck­lö­sun­gen be­son­ders in­ter­es­sant, in die­sem fall dop­pelt, weil die ecke der in­tui­ti­on zu wi­der­spre­chen scheint.

ecke an der hei­de­stras­se 2

vom bah­hof aus war es dann zur sta­ti­on nur noch ein kat­zen­sprung: durch das mit po­li­zei und tou­ris­ten voll­ge­stopf­te re­gie­rungs­vier­tel, an ei­nem stau oder ei­ner par­ty vor­bei, durch den tier­gar­ten, zum pots­da­mer platz.

ich wur­de schwach und woll­te mir beim dor­ti­gen häa­gen-dazs ein eis kau­fen. hab ich auch ge­macht, wer­de ich aber ganz si­cher nie wie­der ma­chen. denn für den ir­ren preis ei­ner klei­nen ku­gel eis für 3 euro, er­wirbt man kei­nes­falls das recht die aus­sen­be­stuh­lung zu be­nut­zen. da­für muss man noch mehr mehr be­zah­len, an­geb­lich we­gen des ord­nungs­amts. ich ver­mu­te hier aber eher pro­fit­gier und ein ab­sur­des ge­schäfts­mo­del.

wei­ter zur re­pu­bli­ca, wo man die­ses jahr am ein­gang die ta­schen auf feu­er­werks­kör­per oder spreng­stoff oder waf­fen un­ter­sucht. ich ver­mu­te, hier ist auch das ord­nungs­amt oder die feu­er­po­li­zei am werk. das bier, das ich von der tank­stel­le ge­gen­über mit­ge­bracht habe (€1,80 für ei­nen hal­ben li­ter), wur­de nicht mo­niert.

durch­gang von der tank­stel­le zur re­pu­bli­ca

lo­bens­wert üb­ri­gens: der durch­gang zur tank­stel­le ge­gen­über der sta­ti­on ist jetzt frei, man muss nicht mehr um den block lau­fen, um trink­ba­res bier zu er­wer­ben. denn auf dem re­pu­bli­ca ge­län­de kann man wei­ter­hin nur un­ge­niess­ba­res ber­li­ner bier kau­fen, mitt­ler­wei­le ist dort der preis bei 3 euro für 330 mil­li­li­ter an­ge­kom­men.

an­sons­ten ist al­les wie im­mer, blen­den­des re­pu­bli­ca-wet­ter, alle füh­len sich pu­del­wohl bor­der-col­lie-wohl und der him­mel strahlt.


the gra­ham nor­ton show s19e03

felix schwenzel in gesehen

(mit he­len mir­ren, ke­vin cos­t­ner, ewan mc­gre­gor, ri­cky ger­vais und eric bana, mu­sik von meg­han trai­nor)

man könn­te statt die gra­ham nor­ton show zu gu­cken, auch ein­fach re­gel­mäs­sig bei nerd­core in die trai­ler­fest ka­te­go­rie schau­en, um ei­ni­ger­mas­sen über neue fil­me in­for­miert zu sein und zu­sam­men­schnit­te die­ser fil­me zu se­hen. manch­mal macht das mehr spass, als sich eine gan­ze sen­dung an­zu­se­hen, manch­mal pas­sie­ren in sol­chen sen­dun­gen aber un­ter­halt­sa­me din­ge.

die haupt­funk­ti­on von chat shows oder trai­ler­schleu­dern ist na­tür­lich be­kannt­ma­chung von fil­men, also wer­bung. in blogs, im netz, in zei­tun­gen wird das manch­mal mit kri­tik kom­bi­niert und da­mit in jour­na­lis­mus ver­wan­delt. bei gra­ham nor­ton habe ich noch nie ein kri­ti­sches wort ge­gen­über ei­nem (an­we­sen­den) schau­pie­ler oder film den er pro­mo­tet ge­hört, da­für wird aber eine an­de­re zu­tat be­nutzt um die sen­dung in­ter­es­sant zu ma­chen: die schau­spie­ler wer­den un­ter er­heb­li­chen er­war­tungs­druck ge­setzt. ihre auf­ga­be in der sen­dung ist, ne­ben der pro­mo­ti­on, sym­pa­thisch, wit­zig oder min­des­tens un­ter­halt­sam und schlag­fer­tig zu wir­ken.

in der gra­ham nor­ton show wer­den die jour­na­lis­ti­schen ali­bi-ele­men­te durch in­ten­si­ves so­cial me­dia mo­ni­to­ring und bild­su­chen er­füllt, so dass man die pro­mi­nen­ten pro­mo­ter dann mit bil­dern oder tweets aus ih­rer ver­gan­gen­heit kon­fron­tie­ren kann und sieht, wie sie re­agie­ren.

in die­ser sen­dung hat die re­dak­ti­on von gra­ham nor­ton die 80er jah­re new-wave-mu­sik-ver­gan­gen­heit von ri­cky ger­vais aus­ge­gra­ben. der sang da­mals in ei­ner band na­mens seo­na dancing.

er­war­tungs­ge­mäss re­agier­te ri­cky ger­vais wit­zig und merk­te an, dass er schon wis­se, was hier lau­fe. man wol­le ihn bloss­stel­len. nur sei ihm das 80er jah­re bild über­haupt nicht pein­lich, son­dern das was er jetzt auf den schul­tern tra­ge:

auch sonst war ri­cky ger­vais er­war­tungs­ge­mäss wie­der der wit­zigs­te auf dem sofa. sein hu­mor ist furch­bar über­zo­gen und ver­sucht, lou­is c.k. nicht ganz un­ähn­lich, stän­dig rote li­ni­en zu über­schrei­ten. bei ri­cky ger­vais habe ich al­ler­dings im­mer auch das ge­fühl, dass er das ei­nen ti­cken sub­ti­ler, oder we­nigs­ten ei­nen ti­cken sym­pa­thi­scher, macht als lou­is c.k., weil er sich auch bei den übels­ten be­lei­di­gun­gen nie ein grin­sen ver­knei­fen kann. im aus­schnitt für sei­nen neu­en film (Da­vid Brent: Life on the Road) sagt er un­ter an­de­rem (als da­vid brent):

I’ve been out with all sorts of girls, rich girls, poor girls, white girls, … you know … thin girls, fat girls.

der witz mit der aus­las­sung hat beim saal­pu­bli­kum so­fort ge­zün­det und ich muss zu­ge­ben, so ei­nen hu­mor mag ich sehr ger­ne, auch wenn ich mir den film auf kei­nen fall an­se­hen wer­de.

youtube-video laden, info, direktlink

ri­cky ger­vais hat gleich noch pro­mo­ti­on für ei­nen zwei­ten film ge­macht, spe­cial cor­re­spond­ents (läuft auf net­flix). den hat er, ge­nau wie Life on the Road, selbst ge­schrie­ben und auch den wer­de ich mir mit si­cher­heit nicht an­gu­cken.

youtube-video laden, info, direktlink

die ne­ben­rol­le aus spe­cial cor­re­spond­ents, eric bana, sass auch auf nor­tons sofa, hin­ter­liess aber, aus­ser ei­nem sym­pa­thi­schen ein­druck, kei­ne er­in­ne­rung.

bei ewan mc­gre­gor blieb mir auch nichts an­de­res in er­in­ne­rung als sein blen­den­des, top-ge­pfleg­tes ge­biss und dass er wer­bung für ei­nen film mach­te, den ich mir be­stimmt an­se­hen wer­de: our kind of trai­tor, ein of­fen­bar re­la­tiv zeit­ge­mäs­ses spio­na­ge-mofa, nach john le car­rè. da­mi­an le­wis spielt da, wie in al­len an­de­ren fil­men und se­ri­en der­zeit, auch mit.

youtube-video laden, info, direktlink

he­len mi­ren, die im­mer noch aus­sieht wie queen eli­sa­beth, brach­te ei­nen trai­ler für ih­ren neu­en film eye in the sky mit. der sieht auch so aus, als wür­de ich mir den ger­ne an­se­hen wer­de, zu­mal sna­pe alan rick­man und jes­se aa­ron paul mit­spie­len. wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, geht es um ei­nen mi­li­tä­ri­schen dro­nen-an­schlag, der über zwei stun­den, mehr oder we­ni­ger in echt­zeit nach­er­zählt wird.

am ende kam noch ke­vin cos­t­ner aufs sofa, der sich über­ra­schen­der wei­se als sym­pa­thi­scher, be­schei­de­ner la­ber­han­nes zeig­te. die ge­schich­te über sei­nen freund, den er erst zur sau ge­macht hat, dann, als er hil­fe be­nö­tig­te, bei sich ein­zie­hen liess, sich aber wei­ger­te das zu le­sen, was er in die­ser zeit schrieb, woll­te, wie die­ser satz, ein­fach nicht en­den, be­kam am ende aber eine schö­ne wen­de und leicht pa­the­thi­sche mo­ral. und wenn ri­cky ger­vais auf dem sofa sitzt, lässt er es sich na­tür­lich nicht ent­ge­hen, über­schüs­si­gen pa­thos mit sar­kas­ti­schem hu­mor zu neu­tra­li­sie­ren.

aus­ser­dem ist der film, für den ke­vin kost­ner wer­bung mach­te, auch ei­ner, der mich reizt; of­fen­bar so ne art sci-fi-cia-flet­chers-ver­schwö­rung­theo­rien misch­masch, in dem, wenn man den trai­ler sieht, das cos­t­ner-pa­thos wohl ein biss­chen zu dick auf­ge­tra­gen wur­de. guck ich mir trotz­dem an, auch weil ke­vin cos­t­ner in dem film die haa­re sehr schön hat.

youtube-video laden, info, direktlink

die gan­ze sen­dung gibt’s, bis sie dort ge­löscht wird, bei you­tube. wer in eng­land lebt, kann sie bei der BBC gu­cken.


ro­tes mo­ped.

(die ar­beit heisst na­tür­lich an­ders und ist von da­nie­la ho­fe­rer und aus­ge­stellt in der ga­le­rie axel obi­ger)


Photo by felix schwenzel in Axel Obiger - Raum für zeitgenössische Kunst. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ro­tes mo­ped.