jens weinreich zitiert aus einem buch von 1991 von brigitte berendonk in dem, leicht ironisch, folgende massnahmen empfohlen werden um dopingkrisenkommunikation zu betreiben:
Hier also Berendonks “Goldener Zehn-Punkte Plan zum Schutz des diskreten Anabolismus”:
Aussitzen.
Ruhe, Gelassenheit, keine Emotionen. Es sei denn gegen Störenfriede, Selbstbezichtiger, Nestbeschmutzer, Wahrheitsfanatiker und Moralisten - d. h. Doping-Gegner.
Gründung vertraulicher Kommissionen, die außer allgemeinen Feststellungen und Pressemeldungen schon nichts zustande bringen werden, das Staats- und Sportsräson gefährden könnte.
Hearings vor dem Sportausschuss des Bundestages, möglichst als geschlossene Gesellschaft von Duldern und stillen Teilhabern des Dopings.
Viele Anti-Doping-Grundsatzerklärungen (grundsätzlich unverbindlich) von NOK, DSB, den Sportverbänden bis zum Sportärztebund; noch besser ist eine Charte (natürlich Magna), das bringt wieder Ruhe ins Volk, genau wie 1977.
Tägliche Pressemeldungen über viele negative Dopingkontrollen.
Bundesverdienstkreuze, silberne Lorbeerblätter und anderes staatliches Suppengewürz für verdiente Mitglieder der geheimen Dopingfamilie.
Öffentliche Gruppenbilder – mit oder ohne Dope-Damen: der Bundespräsident stellt sich vor die gedopten Sportler, NOK-Präsident Daume hinter die dopenden Ärzte.
Verwirrspiele mit Sportgerichtsverfahren, seit 1977 besonders bewährt.
Die Sportjournalisten wählen eine über 21-Meter-Kugelstoßerin zur (ungedopten) Sportlerin des Jahres – wie 1977, und die Kameraleute des Fernsehens werden instruiert, bei Nahaufnahmen von Spitzensportlerinnen verräterische Steroid-Akne zu vermeiden.
das funktioniert auch in vielen anderen bereichen der politik.
Die G-10-Kommission mag es nicht so sehen, aber für mich ist mittlerweile klar: die parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste funktioniert nicht. Allein schon aus demokratisch-technokratischer Sicht: Dass sich der NSA dem GCHQ mal eben 100 Millionen Pfund zukommen lässt und die Haushaltspolitiker beider Seiten des Atlantiks merken nichts davon — das ist eine rote Karte. Das Budgetrecht des Parlaments ist eine Keimzelle der Demokratie. In Deutschland wurde der Absolutismus durch die Bürokratie abgeschafft, nicht durch Revolutionen. Dass Parlamente den Königen das Haushaltsrecht entzogen, war das Ende der meisten Könige in Deutschland.
Es läuft doch alles nach Gesetz. Irgendein Gesetz. Irgendwo. Die das Gesetz beschlossen, kennen es vielleicht nicht — egal. Die Dienste haben vielleicht nicht recht, aber sie haben das Recht. Sie müssen sich nicht schämen, müssen nicht Abbitte leisten. Sie müssen sich nicht ändern. Denn niemand zwingt sie.
das ist die crux. wenn gesetze im geheimen willkürlich ausgelegt werden — oder von der regierung nicht beachtet werden — herrscht de fakto willkür. alles mögliche wird der parlamentarischen und ausserparlamentarischen kontrolle entzogen und die verantwortung mag niemand mehr wahrnehmen. das system verselbstständigt und bläst sich auf. man könnte zu dem schluss kommen, dass wir in einer welt der willkür leben. aber dafür in sicherheit, es sei denn wir begeben uns in den strassenverkehr oder blasen auf der pfeife.
das was man nicht versteht zu ignorieren ist nicht nur programmiertechnisch eine gute strategie, sondern auch um durchs leben zu kommen oder um beispielsweise filme oder fernsehserien im original anzusehen. aber neben „Ignore what you don't understand“ sagt dave winer dann auch noch eine andere merkenswerte wahrheit: „When you make something look like something it isn't people get confused.“
roberto j. de lapuente echauffiert sich herrlich über das wetter und die „berufsbedingt immer fröhlichen Arschlöcher“ die das wetter ansagen. /@J_Kachelmann
josef zorn spricht mit charlotte roche über den dickdarm und die verfilmung der feuchtgebiete. beide sind sehr begeistert von dem film, was ich beiden auch abnehme und im interview sogar ein bisschen nachvollziehen kann, aber als ich den trailer gesehen habe, habe ich gemerkt, dass der film wohl sowas von nichts für mich ist. /clipboard.benjaminnickel.com
warum google benutzerdaten nicht verschlüsselt auf seinen servern speichert, so dass weder google, noch irgendwelche regierungen oder geheimdienste oder polizeibehörden darauf zugreifen können? weil google die daten dann selbst nicht mehr für werbung auswerten kann. das ist der deal:
At public events, Vint Cerf, a Google employee who was an early architect of the Internet, has said that encrypting information while it is stored would prevent Google from showing the right online advertisements to users.
wie rené doch noch zu seinem DSL kam. ohne die assistentin der geschäftsführung von vodafone scheint es aber so gut wie unmöglich DSL von vodafone geschaltet zu bekommen.
wenn man bedenkt, wie microsoft mit geheimdiensten zusammenarbeitet und denen — streng nach gesetz natürlich — zugriff auf alle möglichen daten gewährt, wie kann dann ein noch bei einigermassen vernunftsbegabter mensch sich eine xbox one kaufen, deren kamera und mikrofon ständig eingeschaltet sind und auf befehle warten. sowas funktioniert nur, wenn die kunden vertrauen zu dem jeweiligen unternehmen hat. aber wie soll man microsoft denn bitte vertrauen?
Nachtrag: Die SPD-Pressestelle legt Wert auf die Feststellung, dass der auf dem Plakat abgebildete Mann ein Hausmeister ist, kein Gebäudereiniger.
bildunterschrift unter einem bild von jupp darchinger:
Helmut Schmidt am Berg: Der Ex-Kanzler, Rudolf Augstein, Erich Böhme und Wolfgang Kaden (v.r.n.l). Darchinger machte dieses Bild anlässlich eines SPIEGEL-Gesprächs 1974 am Brahmsee. Bei Bier und Sonne ergriff ein leicht aufgekratzter Augstein zur Axt, mit der Schmidt sonst sein Holz hackte, und tat so, als ob er Schmidt erschlagen wolle. Ein Leibwächter des Kanzlers berichtete später, dass er bereits die Waffe gezogen und entsichert hatte und nur deshalb nicht feuerte, weil zwei Kollegen Augsteins in der Schussbahn standen.
sehr gute übersetzung der verbalakrobatik der amerikanischen geheimdienste und regierung, leider völlig unironisch und eher wütendmachen.
michael arrington über eine geschichte im atlantic wire über ein ehepaar das getrennt, aber zeitgleich nach schnellkochtopf und rucksäcken googelte und kurz darauf die polizei vor der tür stehen hatte:
We are so fucked.
man kann für google nur hoffen, dass die überwachung mit irgendwas wie xkeyscore durchgeführt wurde und google nicht alle die nach bestimmten schlüsselwörtern suchen bei den behörden anschwärzt.
[nachtrag 02.08.2013]
offenbar hat die firma in der einer der verdächtgten gearbeitet hat die „verdächtigen“ suchanfragen an die behörden gemeldet.
statt mossad-experte wäre es angemessener von einem journalisten der sich ziemlich gut mit dem israelischen geheimdiensten auskennt zu sprechen, aber trotzdem ist das ein erhellendes gespräch das richard gutjahr mit ronen bergman geführt hat. ich mag, dass bergman keinen aluhut trägt:
Viele Menschen glauben, sie werden verfolgt und reden gerne darüber. Ich denke, da ist oft viel Übertreibung im Spiel, gemixt mit einer Prise Narzissmus und Paranoia. Jeder, der sich in der Welt der Geheimdienste auch nur ein bisschen auskennt, weiß, wie viel Ressourcen eine solche Überwachung bindet und wie aufwendig es ist, das dadurch gewonnene Material hinterher auszuwerten.
Foodwatch zeigt sich empört: "Es gibt Produkte, für die Claus Hipp nicht mit seinem Namen stehen will - die verkauft er dann eben einfach unter dem Namen Bebivita", sagt Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelwerbung bei der Organisation. "Man möchte es Herrn Hipp so gern abnehmen, dass es nicht nur um Profit, sondern wirklich auch um die Gesundheit der Kinder geht - die Produktpolitik bei der Tochterfirma Bebivita legt eher den gegenteiligen Eindruck nahe."
ich fand diese tees schon als kind widerlich. wer so einen müll für kinder verkauft sollte mit heftiger verachtung belohnt werden.
die SPD hat im laufe der letzen jahrzehnte so ziemlich alle „überwachungsgesetze“ mitgetragen. ich kann mich des eindrucks nicht erwehren, dass auch die SPD lieber den staatsapparat stärkt, als die bürgerrechte. ausser natürlich im wahlkampf. /burcks.de
SPD und linke sind offenbar nicht in der lage, die eigenen ansprüche auch in die praxis umzusetzen. deshalb ist die forderung der SPD-landesgeschäftsführer von mecklenburg-vorpommern marcus unbenannt (der heisst wirklich so) logischerweise: diese ansprüche müssen in gesetze gegossen werden, damit sich auch die SPD konsequent dran halten kann.
Merkels Antwort auf die Finanzkrise lautet bis heute: marktkonforme Demokratie. Ihre Antwort auf die Prism-Affäre: systemkonforme Bürger. Aber wollen wir diese Bürger, diese Deutschen, wirklich sein?
[Innenminister Hans-Peter Friedrich] wollte verschleiern, dass er erstens nicht die Sicherheit der Bürger meint und dass Sicherheit zweitens gar kein Grundrecht ist. Unsere Grundrechte sind sogenannte Abwehrrechte: Sie sollen den einzelnen und damit per se schwachen Bürger vor der Macht des Staates und seiner Organe schützen. Daher ist im Grundgesetz oft von Freiheit die Rede, aber kaum von Sicherheit.
michael obert berichtet über afrikanische flüchtlinge, menschenhändler und -quäler aus dem sinai. nicht besonders angenehm zu lesen:
»Wird irgendwo im Nahen Osten auch nur ein einziger Europäer entführt«, sagt Abdel auf dem Beifahrersitz, »dann geht ein Aufschrei durch die Medien und alle Hebel werden in Bewegung gesetzt, um die Geisel zu befreien - aber bei Tausenden von Afrikanern sieht die Welt weg und lässt sie krepieren.«
Tatsächlich sehen die Europäische Union und auch Deutschland, der drittgrößte Handelspartner Ägyptens, dem Foltern und Morden auf dem Sinai bisher weitgehend tatenlos zu. Die Bundesregierung ist laut eigener Auskunft auf eine Kleine Anfrage im Bundestag im Oktober 2012 bestens über die grausamen Verbrechen der Beduinen informiert, dennoch sprachen deutsche Politiker beim Staatsbesuch des mittlerweile gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi in Berlin kürzlich lieber über Wirtschaftsabkommen, Schuldenerlass, Entwicklungshilfe und Tourismus. In Angela Merkels abschließender Presseerklärung zu Mursis Besuch erwähnte die Bundeskanzlerin den grausamen Menschenhandel auf dem Sinai mit keinem Wort.
falls sich jemand fragt -- und die frage höre ich oft -- wie qualitätsjournalismus aussieht, hier kann man ihn finden. ich würde für diesen artikel gerne ein paar euro zahlen. das geht aber nicht. in der navigation der seite steht zur auswahl „Mitmachen“. dort wird mir ein „Gewinnspiel“, ein „Klickspiel“, ein „Kreuzworträtsel“ und „Leserbriefe“ angeboten. also mal sehen was der shop bietet. da steht ein „Cocktail Jahresbuch“ zur auswahl. und ein buch mit dem titel „Sagen Sie jetzt nichts“. ah; das aktuelle heft 29 kann ich für 2 euro bestellen. nach drei klicks werde ich aufgefordert ein konto anzulegen. OK. ich darf sogar per rechnung zahlen. gut. trotzdem, warum wird meine zahlungsbereitschaft mit papier bestraft?
wie die bildzeitung arbeitet. und warum ich die bild zeitung und ihre macher verachte. zumindest habe ich auch kein mitleid mit entlassenen springern.
Kartoffelsalat: Not potato salad, but potatoes in mayonnaise.
Heringsalat: Not herring salad, but bits of herring in mayonnaise
Nordseekrabbensalat: These delicious North Sea prawns aren't served on a bed of lamb's lettuce, but in mayonnaise.
Fleischsalat: Not meat salad, but strips of meat in mayonnaise.
mal ein ganz anderes thema. das wort douchebag bedeutet streng übersetzt, intimduschen-beutel. eine douche bag ist also ein beutel in dem sich flüssigkeit für eine intimdusche befindet. ich hätte mir gewünscht, dass man es auch mit einlaufbeutel hätte übersetzen können, aber bei der recherche bin ich auf ein wort gestossen, dass ich künftig gerne als schimpfwort benutzen würde: ballondarmrohr.
der text hinter dem link oben ist übrigens ganz grosser und arroganter blödsinn.
This is the inspiring story of hafid from dubai, the douchebag who stole my phone. he forgot to switch off the camera upload function, that’s why we will enjoy a deep insight into his life.
was für profis. hintertüren für geheimdienste in windows und skype, windows 8, tablets die sich nicht verkaufen lassen. die füsse in die sich microsoft konstant schiesst sind schon so löchrig, dass man sich wundert dass microsoft noch steht.
unter anderem via netzfilmblog . abzüge der bilder kann man auch kaufen . ich find die super. aber am supersten finde ich, wie wach und optimistisch hal lasko mit seinen 97 jahren ist. solche menschen nehmen mir die angst vorm alter.
anatol stefanowitsch ist mitglied der piratenpartei und denkt hier laut darüber nach, ob er „die Piratenpartei bei der Bundestagswahl wählen oder sogar im Wahlkampf unterstützen soll“.
was barack obama von seiner change.gov-seite löschen liess:
Protect Whistleblowers: Often the best source of information about waste, fraud, and abuse in government is an existing government employee committed to public integrity and willing to speak out. Such acts of courage and patriotism, which can sometimes save lives and often save taxpayer dollars, should be encouraged rather than stifled. We need to empower federal employees as watchdogs of wrongdoing and partners in performance. Barack Obama will strengthen whistleblower laws to protect federal workers who expose waste, fraud, and abuse of authority in government. Obama will ensure that federal agencies expedite the process for reviewing whistleblower claims and whistleblowers have full access to courts and due process.
bis jetzt veröffentlichen lediglich vorratsdatenspeicherungsgegner ihre „metadaten“. die die sagen, dass das alles harmlos sei zieren sich durchgängig ihre harmlosen daten zu veröffentlichen.
was safari im „kinderschutzmodus“ so alles blockt:
BLOCKED: “Child Pornography Prevention Programs"
BLOCKED: “Rick Santorum"
BLOCKED: “Weiner Sex Scandal"
BLOCKED: “TechCrunch.com"
BLOCKED: “Dick Costolo" (CEO of Twitter)
BLOCKED: “Jefferson sex with slaves"
BLOCKED: “Tumblr's porn problem"
BLOCKED: “Sexual reconstructive surgery"
BLOCKED: “How to tell my boyfriend I don't want to have sex"
BLOCKED: “How to put on a condom"
BLOCKED: “Pussy Riot"
BLOCKED: “Adult Film Industry and expansion of broadband“
stefan niggemeier mit einem guten letzten punkt:
In den USA, wo der Talk mit Prominenten vor allem in den Late-Night-Shows stattfindet, gibt es einen klaren Anspruch: Es muss unterhaltsam sein. Das ist schwer genug.
craig ferguson (über den stefan niggemeier nicht spricht) mag ich deshalb so gerne, weil er mit den konventionen bricht. naja. er versuchts zumindest indem er seine nicht funktionierenden konventionsbrüche ritualisiert. so hatte er zumindest mal den schwulen-roboter-sidekick an seiner seite eingeführt um sich über talkshow-sidekicks lustig zu machen -- bis er merkte das (gute) sidekicks das wichtigste an einer talkshow sind. und unterhaltsam sind.
ulrike knöfel über (nicht vorhandene) status von frauen in der kunst:
Als der Künstler Georg Baselitz im SPIEGEL vor kurzem die Ansicht äußerte, Frauen malten nicht so gut wie Männer, löste das in amerikanischen Kunst-Blogs eine Debatte aus, ebenso im nahen Österreich, auch die Briten zürnten. In Deutschland nahm man das so hin.
älteres interview (2009) mit rebecca niazi-shahabi über ihr buch „Bündnispartner gesucht“, in dem sie versucht in der SPD, der FDP, der CDU, der linken und bei den grünen männer kennenzulernen. wenig überraschend, bei den linken fehlt ihr der humor. sogar in der CDU werde mehr gelacht. und:
Gerade die Parteien, die sich für Gerechtigkeit und Soziales starkmachen, gehen besonders mies miteinander um, abweichende Meinungen tolerieren sie gar nicht. Im Großen setzen sie sich für die Schwachen ein, aber im Kleinen hört die Solidarität bei vielen auf.
ich finde die texte die der kiezneurotiker gestern verlinkt hat und von denen er hellauf begeistert ist nur so lala. obwohl, der von sunflower22a und ein paar andere sind schon super. also rüber und alles durchklicken.
ausserdem, frisch kopiert vom kiezneurotiker, links zu den #StopWatchingUs-demos heute:
Das zeigt sich auch an der aktuellen Nachricht, dass CIA und NSA Internetanbieter energisch zur Herausgabe der SSL-Schlüssel für “sichere" Verbindungen" drängen. Damit könnten diese Behörden problemlos auch alle Online-Geschäfte vom Banking bis zur einfachen Bestellung abschnorcheln - obwohl sich der Nutzer “sicher" fühlt. Oder zumindest davon ausgeht, dass ihm noch ein Rest von Privatsphäre verblieben ist.
So nebenher würde auch der Besitz von Passwörtern abfallen. Nicht weniger als ein Sesam-Öffne-Dich für alle Onlineaktivitäten.
ich weiss nicht warum die verabschiedung des gesetzes zur bestandsdatenauskunft so wenig echo in deutschland hervorgerufen hat. aber dieses gesetzt verpflichtet anbieter „zur Herausgabe von PIN und PUK oder Passwörtern an Polizei, Zoll und Geheimdienste.“ wie absurd ist das denn bitte, wenn ich eine ordnungswidrigkeit begehe, kann die polizei bereits zugang zu meinen privatesten daten bekommen? da kann man tatsächlich zunehmend fassungslos werden.
auf mich wirkt das was gauck der zeit über das NSA-gedöns sagt, als ob gauck die welt durch eine panzerglasscheibe betrachte. so als ob er im zoo sei und drei wochen später, als er an den besuch zurückdenkt „Beunruhigung“ über die aggressivität einiger paviane auf dem affenfelsen äussert: „Wir müssen dafür sorgen, dass auch Pavianweibchen etwas von den Nüssen abbekommen, die wohlmeinende Besucher den possierlichen Tieren zuwerfen. Auch auf dem Affenfelsen müssen wir die Grenzen beachten, die wir für erforderlich halten.“
wolfgang luenenbuerger über ein usb-stick grosses dings von google und das ende der mangelmedien.
ich glaube wolfgang luenenbuerger hat recht damit, dass bereits die möglichkeit youtube einfach auf dem grossen schirm zu bringen disruptiv wirken könnte. ich hatte vor ein paar jahren das aha-erlebnis dazu. damals war ich bei einem freund und der hatte noch einen röhrenfernseher. daran angeschlossen war ein mac mini. wir haben irgendwas im fernsehen gesehen und aus irgendeinem grund sind wir plötzlich auf die sesamstrasse und elmo gekommen. dem freund fiel ein talkshow-auftritt von elmo zusammen mit seinem gehirn kevin clash ein. also haben wir mit der fernbedienung in den AV-kanal gewechselt, haben mit der (kabellosen) maus den browser auf dem mac mni gestartet und auf youtube mit der (kabellosen) tatstur nach „kevin clash talkshow“ gesucht.
dann aber im vollbild diesen auftritt im fernseher zu sehen war das erste aha erlebnis: wie geil ist das denn, auf dem grossen bildschirm zu sehen was einem gerade einfällt.
das zweite aha-erlebnis war dann eine folge dschungel-camp auf rtl-now.de zu sehen. ohne sie vorher aufgezeichnet zu haben, auf dem fernseher, einfach so.
beides, aber vor allem das youtube-video auf dem grossen schirm, hat damals klick bei mir gemacht. wer wollte das nicht unbedingt haben, wenn das einfach und unkompliziert ginge? am besten mit einem knopfdruck?
ich glaube genau das ist der entscheidende, richtungsweisende punkt sein wird: der eine klick. einfachheit in dem sinne, dass ich nicht erst eine fernbedienung in die hand nehmen muss, nicht erst auf einen mac mini oder ein apple tv oder eine settopbox umschalten muss (oder eine DVD irgendwo reinschieben muss), sondern einfach das sehen kann was ich will oder wonach ich gerade gesucht habe oder was ich gerade will.
ehrlichgesagt kommen beide geräte, das google dings und das apple dings dem schon beide sehr nah. das war vor ein paar wochen mein drittes aha-erlebnis: ich las im bett auf meinem handy davon, dass sascha lobo bei illner war und beamte das dann einfach aus der dort verlinkten 2DF-mediathek auf meine neues apple-tv und sah es mir mit der beifahrerin an.
gewinnen wird am ende die firma, die es schafft live-, mediatheken-, youtube- und web-fernsehen so zu bündeln, dass es meine eltern bedienen können und wollen. konzeptionell kommt das google dings dem auf jeden fall schon näher als das derzeitige apple-tv. (crosspost von hier)
das ist der erste satz von john f. nebels artikel über irgendwas, der jetzt seit mindestens 24 stunden so da drüben steht:
Die anlasslose Massenüberwachung, die durch Prism und Tempora aufgedeckt wurde, hat jetzt endlich auf Seiten von Bürgerrechtsorganisationen politische Forderungen hervorgebracht.
fällt ausser mir niemandem auf, wie blödsinnig der satz formuliert ist? andererseits taugt die satzkonstruktion dann doch wieder zu ganz hübschen fingerübungen in dada:
das massenweise vollscheissen von berliner bürgersteigen, das durch die berliner hundebesitzer aufgedeckt wurde, hat jetzt endlich auf seiten von bloggern wütende blogartikel hervorgebracht.
achim schaffrinna erkennt auf einem wahlplakat der grünen nicht den bezug von „hello kita“ zu „hello kitty“ und fragt sich später in den kommentaren, ob diese anspielung wohl „mehrheitlich“ erkennbar ist. gerade bei diesem motiv ist das aber egal, weil das plakat auch funktioniert (→ grüne sind irgendwie für kitas), wenn man den witz nicht kapiert.
während ich die geschichte um die norwegerin marte dalelv so verfolgt habe, hab ich mich auch gefragt wie die polizei und staatsanwaltschaft in dubai wohl gastarbeiterinnen aus südostasien behandeln, wenn man schon mit einer norwegerin so verächtlich umgeht.
so bekommt dubai jetzt endlich auch mal ein bisschen weltweite aufmerksamkeit, wobei die aufmerksamkeit wahrscheinlich nicht ganz im sinne des tourismus- und stadtmarketing-amt von dubai ist. dort möchte man sicher lieber jubelperserarien von eigens eingeflogenen jubelkielern hören und nichts über die offene frauenverachtung bei den strafverfolgungsbehörden.
es gibt wirklich nichts einfacheres als pesto herzustellen. was gut funktioniert ist so einen basilkum supermarktblumentopf ohne die erde und den kunstoff in einen mixer zu werfen, dazu 100 gramm nüsse (ich nehme oft und gerne walnüsse, cashews gehen auch und natürlich auch pinienkerne), 100 gramm etwas zerkleinerter parmesan, 3-4 knoblauchzehen und 100 bis 150 ml olivenöl. das macht sich dann im mixer quasi selbst und hält sich mit olivenöl aufgefüllt auch ein paar tage im kühlschrank.
komplizierte, fast philosophische materie: wem gehören meine adressbucheinträge? facebook meint, sie könnten damit machen was sie wollen. die leute die in meinem adressbuch stehen, könnten aber auch ein recht an ihren daten haben.
facebook geht aber meiner meinung nach definitiv zu weit, wenn sie glauben sie könnten mit daten die ich ihnen anvertraue machen was sie wollen. gegenüber packetstormsecurity.com hat facebook aber genau diese ansicht vertreten.
jochen wegner über den zustand und die zukunft von zeit.de. ich bin übrigens nicht nur fanboy von wegner, sondern war auch fanboy von wolfgang blau.
heute, donnerstag abend, steh ich da auf der bühne. daran hat mich gestern mein wecker erinnert. was gut ist, sonst hätte es womöglich vergessen. bin sehr gespannt auf rebecca niazi-shahabi die dort um 2030 uhr anfängt, bevor ich das publikum ab 2180 uhr vollstotterestammle.
Ich hoffe, dass sich in Kürze noch viele andere kluge Menschen zu Wort melden werden, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Das hilft sicher dabei, Unglauben und Resignation in legitimen Protest zu verwandeln. Acta wurde auf der Straße verhindert. Das sollte mit dem nötigen Anschub bei Prism und Tempora ebenfalls möglich sein.
roland sinniert über das video und einen artikel über die autistin carly fleischmann und erklärt, angenhem weit ausholend, warum er „einige Bauchschmerzen“ damit hat.
die telekom scheint den amerikanischen geheimdiensten zuzuarbeiten. die frage ist, mit welchen geheimdiensten und wo arbeiten sie noch zusammen und warum erfahren die kunden nichts davon?
in diesem artikel von kurt sagatz und sonja alvarez schwingt ein bisschen empörung mit, dass die kunst- und satirefreiheit das alles decken soll:
Doch bereits bei der Begrüßung des Publizisten ließ TV-Anarchist Krömer - so wird er beworben - sämtliche Gepflogenheiten eines guten Gastgebers vermissen. Er bezeichnete den streitlustigen Journalisten als „hinterfotziges Arschloch“ - es sollte nicht der letzte Tiefschlag bleiben.
ich finde diese staffel krömer ziemlich vielversprechend. auf der gäste liste stehen neben matthias matussek und mary roos „noch die Ludolfs, Katrin Sass, The Boss Hoss, Claudia Roth, Reiner Calmund, Silly, Mark Benecke, Henryk M. Broder“ auf der gästeliste.
in diesem artikel von peter von becker schwingt ein bisschen empörung mit, dass nicht alles was jonathan meese macht von der kunst und satirefreiheit gedeckt sein soll:
Der Fall Meese ist nur ein Witz. Jener Gruß [...] war ein satirischer Akt bei einer Veranstaltung zum Thema „Größenwahn und Kunstwelt“. Das gehört zur Kunstfreiheit und nicht vor Gericht.
Der Künstler möchte Ihnen nichts „damit sagen“. Ich bin der Künstler. Sie sind mir egal. Sie sind ein Narzisst, wenn Sie glauben, ich hätte das Bild für Sie gemalt.
schon über eine woche alt und wahrscheinlich schon überall verlinkt, aber jetzt habe ich es auch gelesen und überlege on ich es für meine eltern ausdrucken soll.
der friedensnobelpreisträger obama lässt seine armee taktiken ausführen die sonst von terroristen oder riesenarschlöchern benutzt werden um möglichst grossen schaden an zivilisten und ersthelfern anzurichten.
sehr witzig. angela merkel 2008 im niedersächsischen wahlkampf in osnabrück:
Wir werden nicht zulassen, dass technisch manches möglich ist, aber der Staat es nicht nutzt - dafür aber die Täter, Verbrecher und Terroristen es nutzen.
angela merkel am 19.07.2013:
Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Nicht alles, was technisch machbar ist, darf auch gemacht werden. Es muss immer die Frage der Verhältnismäßigkeit beantwortet werden. Also in welchem Verhältnis zur Gefahr stehen die Mittel, die wir wählen - auch und gerade mit Blick auf die Grundrechte in unserem Grundgesetz.
guenter hack mit zwei und einem entscheidenden punkt:
Die Überwachung ist eine Funktion der Remilitarisierung der Außenpolitik, die bereits nach innen diffundiert und den Rechtsstaat zersetzt.
Ich sitze im Meeting. Mit leicht genervtem Blick schäle ich mein iPhone aus der schwarzen, körperbetonenden Jeans, drücke den runden Knopf und lese die aufblitzende Uhrzeit ab. Ich stecke das Glas-Aluminium-Glas-Sandwich zurück, nur um es einige Sekunden später nochmals aus der Tasche zu fummeln. Ich habe die Ziffern zwar abgelesen, nicht aber verarbeitet.
daniel völzke über die fotos von mike brodie, „einem der wenigen Güterzug-Nomaden unserer Tage“:
Die wilde Taugenichts- und Wanderarbeiter-Romantik, die von Woody Guthrie über Johnny Cash bis Beck Hansen in Folksongs besungen und von Jack Kerouac bis William Kennedy in Romanen beschrieben wurde, bedeutet eben auch: frierend und vom Getreidestaub niesend in Waggons liegen, sich mit anderen Landstreichern prügeln, stinken wie drei Tonnen Kacke und sich nachts unter dem plötzlich leeren Himmel vor Einsamkeit nicht mehr rühren können. Brodie, dessen Bilder nun erstmals in einer Monografie erscheinen, versteckt das nicht.
Die Politik scheint die Tragweite ihres Tuns noch gar nicht begriffen zu haben, hechelt der technologischen Entwicklung nur noch hinterher: Netzsperren, digitale Radiergummis, die Verpixelung von Häusern, Sendezeiten für das Internet, nur ein paar der glorreichen Vorschläge unserer Berliner Elite der letzten Jahre. Das Internet dürfe kein rechtsfreier Raum sein, haben sie immer wieder gemahnt. Dank Edward Snowden wissen wir heute: der Staat ist es selbst, der im Verborgenen dabei ist, den größten nur erdenklichen Raum zu schaffen, in dem das Grundgesetz außer Kraft gesetzt ist.
(etwas schwach finde ich die fehlende verlinkung von julia schramms tweet. so von wegen neuland über das richard gutjahr drüben sinniert.)
I'm not sure he's thought this through, though. I would be more worried that someone would kill me in order to get the documents released than I would be that someone would kill me to prevent the documents from being released. Any real-world situation involves multiple adversaries, and it's important to keep all of them in mind when designing a security system.
bis vor kurzem hätte ich das für eine bekloppte aluhut verschwörungstheorie gehalten. aber jeztzt ist das angesichts der eifrigen und stets bemühten zusammenarbeit von microsoft und der NSA wirklich nicht mehr unvorstellbar: der blick der NSA durchs kinect-schlüsselloch in die wohnung. selbstverständlich stets und immer im rahmen von (amerikanischem) recht und gesetz.
7) die meisten websites unterscheiden nicht zwischen „ich mag das“ und „das ist gut“. deshalb können die meisten menschen im internet auch nicht zwischen „ich mag das nicht“ und „das ist nicht gut“ differenzieren.
über boingboing.net mal wieder auf die fotos von chris arnade aufmerksam geworden. die fotos und kurzen anmerkungen unter den fotos von prostituierten und abhängigen in hunts point in der der bronx sind sehr beeindruckend. auf diesem foto zeigt chris arnade zwei prostituierten mit seinem teleskop die ringe des saturn.
fernsehgucken in den USA ist keine billige angelegenheit:
We subscribe to Comcast for a combined $180 per month for internet and cable, TiVo for $13 a month, Amazon Prime for $79 per year ($6.58 per month), Netflix for $8 per month, Hulu Plus for $8 per month and Aereo for $8 per month.
Despite spending well north of $200 a month on all this, the answer to whether we can watch something in a room in our house using anything other than a traditional TV set and cable box isn't always yes.
wir agieren diskriminierungsfrei, können sieallerdings, wenn sie fragen, momentan nicht diskriminierungsfrei behandeln, sagt die telekom auf anfrage von markus beckedahl, der bei der telkom nach „Preis- und Vertragsinformationen“ für einen spotify-ähnlichen deal fragte.
auf coke.de kann man derzeit virtuelle cola-flaschen beschriften. klar, wenn man „penis“ oder „scheisse“ eingibt, schüttelt sich die flasche und die buchstaben verschwinden (wenn man nicht weiss wie man firebug verwendet). irgendjemand hat offenbar die konfigurationsdatei mit den verbotenen wörtern entdeckt (coke.de/www/config.json) in der alle verbotenen worte stehen und daraus deinecola.de gebaut.
Wenn du diese Zeilen liest, hast du unsere Liste mit Begriffen gefunden, die wir nicht auf unseren "Trink 'ne Coke mit" Etiketten zeigen. Wir möchten, dass unsere Kampagne positiv für uns alle ist, somit haben wir einige Worte, die wir und andere als unschön oder beleidigend empfinden, nicht zugelassen - unter anderem Beschimpfungen, politisch motivierte Aussagen, Begriffe mit religiösem Bezug und weitere.
Das Engagement ist löblich, die Koalition überraschend groß (Microsoft und Google auf einer Liste!) - doch die Haltung der beteiligten Firmen muss man insgesamt als heuchlerisch bezeichnen. Sie gestehen keine Fehler ein, sie wählen die geringste, dabei aber öffentlichkeitswirksamste Form des Widerstands und tun das sehr spät.
ich glaube ich habe das model nach dem die grossfirmen funktionieren jetzt verstanden: steuern werden vermieden indem man briefkästen in irland und den niederlanden hinstellt. statt steuern zahlt man in amerika in naturalien: unverschlüsselten zugang zu kundendaten, selbstverständlich nur wenn die regierung oder die geheimdienste fragen und versprechen das geheim zu halten. sobald herauskommt, dass man mit den amerikanischen geheimdiensten zusammenarbeitet geht das öffentliche gejammer los. wären diese firmen menschen, würde man sie vermutlich ungestraft opportunistische, scheinheilige feiglinge nennen dürfen.
(twitter fehlt übrigens auf konrad lischkas liste. das liegt wahrscheinlich daran, dass twitter sich seit jahren gegen allzugrosse neugierde, nicht nur amerikanischer behörden, wehrt. twitter finde ich dafür aus anderen gründen opportunitisch.)
martin haase schaut sich barack obamas rede in berlin nochmal an:
Während über die Aufgaben des Staates durchaus diskutiert werden kann, also zum Beispiel über die Gewährleistung von Sicherheit für die Menschen, die in diesem Staat leben, sind die Grundrechte unveräußerlich. Sie darf der Staat nicht in Frage stellen. Daher ist eine Diskussion hier auch nicht möglich, und Späh- und Überwachungsprogramme sind rigoros abzulehnen.
Ein Kenner der Materie sagte dazu, dass wir unmittelbar vor einem schlüsselfertigen totalitären Staat stehen.
Auch wenn das eine Übertreibung ist, kann man davon ausgehen, dass eine solche Datenbank, die auch Daten der Internet-Konzerne einbezieht, nicht mehr umfassend zu kontrollieren ist, wenn das von amerikanischer Seite überhaupt gewollt ist. Wir sind auf dem Wege zu einem Weltpolizeistaat, der sich über Recht und Gesetz hinwegsetzt.
bei uns zuhause haben wir zu geilenkirchen immer ecclesia erotica genannt. peter breuer hat es einem amerikaner als horny churches übersetzt. geht auch.
ich empfehle übrigens peter breuers blog zu abonnieren, so kann man meistens auch seine artikel lesen, die er nach 10 minuten wieder löscht.
dasnuf formuliert ähnliche gedanken wie christoph kappes, stefan schulz widerspricht christoph kappes teilweise und fasst das entscheidende zusammen: das internet ist für uns alle neuland und fordert uns alle zu neuem und tiefgreifendem neudenken:
Wir haben alle zusammen das Internet gebaut (oder zumindest bezahlt) und jetzt hat es uns in eine Krise gestürzt, die politisches Neudenken möglich macht. Das Internet bleibt aber eine technische Einrichtung und politische Forderungen, die sich daraus ableiten lassen, müssen auch Appelle zum Misstrauen mitführen. Ziemlich viele der technischen Probleme des Internets lassen sich technisch lösen, auch wenn sie entlang ihrer Folgeketten als soziale Probleme wirken. [alles lesen]
journelle denkt über sicherheit, mut und angst nach:
Denn die Motivation des zweckdienlichen Mittels ist selten Mut, sondern meist Angst. Angst vor einer Entscheidung, die keine sichere Nummer ist. Viel zu viele verweigern die Annahme von Verantwortung und werfen sie lieber wie eine heiße Kartoffel weiter bis die auf dem Boden liegt oder abgekühlt ist.
und das ist auch warum geheimdienste die der öffentlichkeit keine rechenschaft schuldig sind oder sich über alle rechtstaatlichen grundregel erheben können, so gefährlich sind. ihre motivation ist angst, ihre triebmittel ist angst, ihr werkzeug ist angst und ihre rechtfertigung ist angst. und angst ist nicht nur ein schlechter ratgeber, sondern auch gift für die demokratie.
Warum wird alle Energie in die Abweichler gesteckt? Lieber jahrelang jemanden therapieren, der stottert als den Menschen einfach beibringen mit Andersartigkeit umzugehen. Lieber alle ausschließen und gesondert behandeln als die Arme zu öffnen und zu sagen: Ja! Hallo! Hier! Wir haben Platz für Kinder, wir haben Platz für Stotterer, wir haben Platz für Mobilitätseingeschränkte, für Dicke, für Dünne, für Große, für Kleine, für wasauchimmer!
transparenz ist gut. das ist das wie der polizeichef von rialto in kalifornien seinen polizisten das tragen von kameras schmackhaft gemacht hat:
He said he reminded them that civilians could use their cellphones to record interactions, “so instead of relying on somebody else's partial picture of what occurred, why not have your own?" he asked. “In this way, you have the real one."
man könnte mitleid bekommen, wenn der justiziar von microsoft nicht wieder so ein aalglattes rhetorisches nullstatement abgegeben hätte:
sascha lobo greift die konservative regierung genau dort an, wo es ihr wehtun müsste, wenn sie noch bei sinnen wären: law and order und ihrem versagen diese nicht nur nach unten (asylbewerber, arbeitslose, arme) sondern auch nach oben (geheimdienste, ihre kumpel und spender) durchzusetzen.
einerseits erschütternd und dann auch wieder wenig überraschend. die bild zeitung beruft sich auf insider die sagen dass unsere regierung lügt:
Nach BILD-Informationen hat zumindest der Bundesnachrichtendienst seit Jahren von der enormen Vorratsdatenspeicherung der US-Dienste Kenntnis - und hat in den vergangenen Jahren aktiv darauf zugegriffen.
vor allem ein versagen des „qualitätsjournalismus“, dass das in der bild-zeitung steht und nicht in einer zeitung der man vertrauen könnte. und ein versagen der bild-plus-bezahlschranke; der bild-artikel, den ich nicht direkt verlinke, ist natürlich frei verfügbar und nicht hinter der bezahlschranke.
prima grundsatzartikel von jens und sven scholz über die kognitive dissonanz bei der wahrnehmung der grundrechte im digitalen raum:
Der Staat aber begegnet dem Bürger [...] mit Misstrauen. Und wundert sich, dass man im Gegenzug auch diesem nicht mehr traut. Ein Zwang zur Datensparsamkeit als Notwehrmaßnahme ist keine Lösung sondern ein Alarmsignal dafür, dass der Staat seine Pflichten massiv verletzt.
älterer artikel (2010) von stefan niggemeier über die floskelige sprache der kanzlerin. mit einem der besten schlusssätze der welt. und hier gibts einen aktuellen artikel von stefan niggemeier über das was die kanzlerin sagt, bzw. nicht sagt: „Was Angela Merkel alles nicht weiß und deshalb auch nicht bewerten wird“.
Noch einmal die Summe zum auf der Netzhaut zergehen lassen:
Weltweit 81 419 ausgeführten Terrorakten (im Zeitraum 2005 bis 2011) stehen 45 vereitelte Terrorakte gegenüber.
ich übersetz jason kottkes teaser mal: auf einer der gefährlichsten strassen der welt bringen pakistanische fahrer lieferungen über 250 kilometer ins nordwestliche pakistan. 2011 hat der englischsprachige ableger von al jazeera diese 25minütige dokumentation gedreht, die einem dieser LKW über den lowari pass gefolgt ist.
markus kompa warnt den verfassungsschutz vor einem mann „Mitte 50“, der eine randlose brille trage und dem „Bundesinnenminister, weitgehend ähnlich“ sehe:
Bitte schützen Sie unsere Verfassung und nehmen Sie den mutmaßlichen Extremisten unter Beobachtung! Ich empfehle den Einsatz von Abhörtechnologie. Eine Konsultation der G10-Kommission dürfte nicht erforderlich sein, denn der Betreffende ist mit der Überwachung einverstanden.
Lieutenant-General Sir Adrian Paul Ghislain Carton de Wiart VC, KBE, CB, CMG, DSO (5 May 1880 - 5 June 1963), was a British Army officer of Belgian and Irish descent. He served in the Boer War, First World War, and Second World War, was shot in the face, head, stomach, ankle, leg, hip, and ear, survived a plane crash, tunneled out of a POW camp, and bit off his own fingers when a doctor refused to amputate them. He later said, "Frankly I had enjoyed the war."
immerhin. bleibt für den rest der industrie zu hoffen dass sie auch versucht haben sich gegen die schnüffeleien der amerikanischen geheimdienste zu wehren, weil wenn nicht, stehen sie wirklich, wirklich doof da.
Microsoft wirbt übrigens seit Aptil mit “Your privacy is our priority" (Ihre Privatsphäre ist unsere Priorität). Das passt ja prima in die Enthüllungen.
henning sußebach mit einer enorm lesenswerten reportage über einen surfunfall, die am ende beinahe zu einer anklage unseres politischen systems und gesellschaftlichen fehlentwicklungen ausufert. trotzdem, oder gerade deshalb, fluffig zu lesen.
Dröhmer fährt Fahlbusch in den Neustädter Hafen, Fahlbusch tränkt Dröhmers Deck mit Blut. Diese eine, einzige Stunde sind die beiden Männer wortlos beieinander.
jared newman findet, dass google mit google+ vieles falsch macht. das hier deckt sich mit meinem persönlichen eindruck:
When you look at Google+ now, it's clear that Google wants it to be a hub of activity for communication, events, photos and local happenings. The problem is that outside of Google+, that type of activity already exists, through services like Gmail, Calendar, YouTube and Maps. Instead of using social circles to enrich those services, Google is just poaching the best features and shoving them into the Google+ website and app, where they'll be ignored or forgotten.
ich bin weltmeister im ignorieren von google+ features. bei dingen die mich interessieren, habe ich einen brennenden ehrgeiz jedes feature zu begreifen und auszuprobieren.
Nur die Uno - nicht deren Sicherheitsrat, aber deren Generalversammlung - kann die amerikanische Schnüffelei stoppen.
Der einzige Staat, der das erkannt hat, ist Brasilien. Die Regierung am andern Ende der Welt hat angekündigt, die Uno gegen die USA zu Hilfe zu rufen. In Deutschland versuchen sie es derweil noch immer mit Telefonaten ins Weiße Haus. Doch im Oval Office geht keiner ran.