vor ein paar monaten bekam ich eine interview-anfrage für einen schulfilm über das bloggen. ein paar blogger wurden dafür interviewt, ich wurde unter anderem gefragt „Was bringt einen zum Entschluss öffentlich zu werden?“ und „Was ist das tolle am Bloggen?“
heute war die die fertige DVD im briefkasten, dadrauf die interviews, ein paar intros und unterichtsmaterialen, unter anderem auch „Arbeitsblätter und Lösungen“. auf einem blatt auch unterichtsfragen zu wirres.net:
2. Lies Schwenzels Bedienungsanleitung zu wirres.net und analysiere Inhalt, Form und Aussage!
der lösungsvorschlag zur form listet trocken „Kleinschreibung, Rechtschreibfehler, Kommafehler“ auf, zur aussage lautet der lösungsvorschlag, wie ich finde, ziemlich auf den punkt:
Der Autor legt keinen Wert auf Ordnung, Sorgfalt, Regeln, Relevanz. Er sammelt und schreibt, was ihm auffällt, ihn nervt oder freut, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. wirres.net: Der Name ist Programm.
Es gebe keinen Anspruch auf Anonymität im Internet, sekundierte Matthias Lausen vom Institut für Urheber- und Medienrecht Spindler. Im öffentlichen Raum herrsche ein Vermummungsverbot, die Massenkommunikation hierzulande lebe von einem persönlich Verantwortlichen.
vom vermummungsverbot auf demonstrationen abzuleiten, dass kommunikation im internet unter keinen umständen anonym sein dürfe, ist ähnlich absurd, wie aus dem vermummungsverbot zu schliessen, dass debatten im bundestag künftig ohne vermummung, also nackig zu führen seien.
abgesehen davon habe ich noch nicht gehört, dass man auf demonstrationen oder im öffentlichen raum mit namensschildern rumlaufen müsste. umgekehrt wehren sich polizei-gewerkschaften und -verbände seit jahren dagegen, dass vermummungsverbot von polizisten aufzuheben. die sollen nämlich nicht persönlich identifizierbar und verantwortlich sein.
lobenswerter weise hat heise.de einen kommentar von ulf buermeyer nachgelegt, der matthias lausen und der urheberrechtelobby widerspricht:
Das Durchsetzen von Urheberrechten – ebenso wie anderer Rechte – „um jeden Preis“ ist unserer Rechtsordnung fremd. Urheberrechte sind zwar von der Eigentums-Garantie aus Art. 14 des Grundgesetzes geschützt. Sie gilt aber nun einmal nicht unbeschränkt, sondern nur, soweit sie in der Abwägung mit anderen Grundrechten den Vorrang genießt.
Zudem stellt sich technisch die Frage, wie eine dauerhafte Identifizierbarkeit von Nutzern im Internet aussehen soll und kann. Um zum Beispiel die Nutzer von Streams zu erfassen, müsste gegebenenfalls das gesamte Nutzungsverhalten des Users aufgezeichnet und ausgewertet werden. Allein eine Aufzeichnung der IP-Adresse reicht hier nicht aus.
mittelmässiges portrait von jan böhmermann in der new york times. ausser jan böhmermann kommt niemand zu wort und weil alison smale sich nur oberflächlich für böhmermann interessiert, ist das einzig interessante am portrait, die zeitung in der es erschien.
sehr langes lesestück von john herrman, über den bedeutungsverlust der medien.
Vox’s David Roberts, in a story that cites a perceptive post by Jay Rosen, suggests “the real reason the media is rising up against Donald Trump” is that he challenges their role as gatekeepers.
Their trepidation has less to do with the fact of Trump lying than with the way he lies. They don’t mind being properly lied to; it’s all part of the game. What they cannot countenance is being rendered irrelevant. Trump is not kissing the ring. He barely bothers to spin the media. He does not need them, or give two shits what centrist pundits think. Their disapproval only strengthens him. Media gatekeepers are in danger of being exposed as impotent bystanders.
[…]
“The conceptual space for neutrality has all but disappeared,” he concludes. “Media outlets are being forced to take sides, and facing the grim possibility that even if they do, they have no power to affect the outcome.”
But this stops just short of the truth, I think. This “conceptual space for neutrality” follows from the idea that publications and reporters have a responsibility not just to discover and contextualize new information but to distribute it in a transparent or somehow balanced way. People demanded fairness from their local paper because it may have been their only local paper; people were sensitive to bias in network news because it was one of a few options providing a relatively scarce type of information. Their audiences afforded them powers: to talk to the powerful, to dedicate resources to investigations, to collect and summarize the news. These powers created a sense of obligation which, of course, they were free to fail to meet.
On an internet of platforms, this “conceptual space” hasn’t disappeared, it’s just moved. It now belongs to Facebook and Twitter and Instagram. They, not the publications that post to them, are the primary filters through which people on the internet find and consume news and entertainment. It was from this conceptual space that publications and channels decided what was newsworthy, interesting or fair; it is in this shifted conceptual space that the mechanisms of platforms—following, sharing, liking, commenting—are deployed toward the same end. A reader opened the paper, where editors had selected stories; a viewer switched to a channel, where producers had assembled shows in a particular order; a user opens an app, where the user’s habits and preferences have been gradually fed into a system that ranks platform-wide habits and preferences of others, some of whom she has indicated are especially important to her.
wer bis zum ende durchhält, kann eine „happy conclusion“ lesen, bzw. einen optimistischen ausblick auf den journalismus ohne direkten zugang.
lobenswerter versuch von andrej reisin und fiete stegers den urheberrechtssalat an dem wir sitzen mal differenziert auseinander zu klamüsern, zwischen fair use, scheissegal-haltung und grenzwertigen fällen.
ein internationaler blick auf die ad-blocker-industrie. frédéric filloux fügt der diskussion ein paar aspekte hinzu, die mir noch nicht bekannt waren, aber wenn man das so liest, sind das in der tat ein paar besorgniserregende entwicklungen. aus neugier benutze ich seit mittlerweile mehr als einem monat keine ad-blocker mehr auf meinem haupt-browser safari. und ich bin beinahe positiv überrascht. nur spiegel online hat die technischen probleme bei der auslieferung nach wie vor nicht im griff und manchmal ist ad-blockerfreies surfen auch sehr witzig.
tolles referatsthema von anke gröner zur frage, ob (sport-) „Stadien neuerdings Ikonen sein möchten“.
ein paar zusammenhangslose und unfundierte gedanken habe ich auch dazu: es gibt ein stadion, dass zu einer ikone geworden ist, das kollosseum. das kollosseum zeigt einen super sportstätten-trick um zur ikone zu werden: sie sollten in innenstadtnähe sein. wenn ich mich nicht irre ist das olympiastaion in münchen relativ stadtnah, das „vogelnest“ von herzog und de meuron ist soweit ich das sehe, eher in autobahn, als in stadtnähe gebaut. wahrscheinlich frisst sich münchen in den nächsten dekaden noch bis dorthin vor, aber um zur ikone zu werden, scheint mir die arena erstmal zu weit weg.
dazu kommt, dass ich die allianzarena sowieso als wenig ikonen-geeignet empfinde. ich mag den bau, aber die fassade ist alles andere als eine grosse geste. sie ist multifunktional und aus plastik. noch schlimmer: sie ist gefällig. der eiffelturm war nie gefällig, sondern zu seiner zeit meistgehasst. das kollosseum war grössenwahnsinnig, die allianzarena ist zweckmässig.
bauten wie der fernsehturm in berlin haben gegenüber allen anderen bauten der welt einen grossen vorteil: sie sind von überall aus in der stadt sichtbar. der fernsehturm in stuttgart übrigens auch, auch wenn er etwas ausserhalb der stadt liegt. ein bau der einem tagtäglich in die augen sticht, egal ob er als gefällig oder hässlich empfunden wird, hat beste chancen zur ikone zu werden. ein zweckbau den man alle paar wochen oder monate mal besucht um sich dadrin mal was anzusehen hats ungleich schwerer.
bauten in diktatorisch geführten ländern haben übrigens auch einen vorteil. die kosten für den bau sind in autoritären staaten eher nebensächlich. ein paar millionen mehr, ausgebeutete oder sterbende bauarbeiter, kaum ein journalist kräht danach, zu sorgfältig ist die vertuschung in solchen staaten. ich bin übrigens hin und hergerissen, ob ich architekten, die in totalitären staaten prachtbauten errichten, verachten soll oder dafür bewundern soll, dass sie ihre chancen, ihre ideen zu realisieren, so konsequent durchsetzen.
aber auch in demokratischen staaten haben gigantomanische zweckbauten in vororten chancen zu ikonen zu werden, zum beispiel, wenn ihr bild ständig in den nachrichten ist, wie das hauptquartier des britischen geheimdienst GCHQ. oder wenn ihre ikonografie durch film und fernsehen verstärkt wird:
die space needle durch „schlaflos in seattle“ oder „frasier“
was die meisten stadien oder sportstätten aber wohl davon abhält jemals zu ikonen zu werden sind ihre namen: allianz arena — wie lange heisst das stadion wohl noch so? das stadion des HSV, das volksparkstadion, wurde zwischenzeitlich dreimal umbeannt: AOL arena, HSH nordbank arena und imtech arena. das wembley-stadion war klug genug, sich seinen namen, den es durch ikonische grossveranstaltungen aufgebaut hatte, nicht durch irgendwelche marketing-fuzzis versauen zu lassen.
heute früh teilte mir unsere heizungstherme mit: „A2“.
im internet stand, dass junkers ceramini heizthermen damit zum ausdruck bringen wollen, dass abgase aus der brennkammer entweichen. um unser leben zu retten habe ich dann die heizung ausgeschaltet und die hausverwaltung angerufen.
ja, sagte der (wirklich) freundliche mitarbeiter der ado immobilien-verwaltung, wir schicken jemanden. er würde das auch als notfall einstufen, wenn die heizung nicht mehr funktioniere, sei ja schliessich winter. es komme heute auf jeden fall jemand.
also blieb ich im home-office und wartete auf einen installateur der unsere heizung repariert. um sechs gab ich das warten auf. weil die beifahrerin sich weigerte, ohne funktionierende heizung nach hause zu kommen („lieber schlaf ich im atelier!“) entschloss ich mich der sache selbst auf den grund zu gehen. die druckanzeige der heizung war sehr niedrig, erkannte ich am „manometer“. weit unter einem bar. ich hatte für den installateur schon einen wasseranschluss freigeräumt, weil ich davon ausging, dass das das erste sein würde was er angehen würde: wasser nachfüllen. dann habe ich es eben selbst gemacht.
mit dem neuen druckverhältnissen startete die heizung wieder und zeigte auch keine fehlermeldung mehr an. erst als der druck an die 3 bar kam wieder: „A2“
also wasser abgelassen. diesmal steig die kesseltemerpatur bis 50 grad, bevor 3 bar erreicht wurden. dreimal habe ich noch wasser abgelassen, bis der druck passte und die fehlermeldungen ausblieben.
jetzt weiss ich wie man wasser in einen heizungkreislauf füllt und dass es im kalten zustand etwas unter 2 bar bleiben sollte. wenn der monteur morgen kommen sollte, kann er die heizung mal warten, dass habe ich im internet gelesen, soll man eh jedes jahr machen.
die beifahrerin meint ich bräuchte keine heizung, weil ich am wochenende in stettin bei 8° C im t-shirt und einem cord-jacket rumlief. das stimmt natürlich nicht, ich halte kälte nur aus, wenn ich mich ein bisschen bewege. zuhause möchte ich mich nicht die ganze zeit bewegen. weil unsere wohnung aber ganz gut isoliert ist, blieben die temperaturen in der wohnung aber auch ohne sie bei gemütlichen 21° C. vielleicht brauch ich tatsächlich keine heizung. die beifahrerin, mit der ich übermorgen seit 10 jahren zusammen bin, allerdings schon.
stettin ist super. nicht schön, nicht viel los, aber der eingelegte fisch ist sensationell. allein wegen dem lohnte sich die reise. und wegen der wurst, die wir dort neben dem eingelegten fisch aus dem supermarkt schleppten.
eingelegten kuchen gibt’s in polen auch, aber den haben wir uns nicht getraut zu kaufen.
in einem der stettiner museen hing auch ein instagram von wladiwostok (alexandre christiaens, 2011).
tiefkühlkost gibt’s in polen auch zur selbstbedienung.
ein glas ardbeg in stettin im 11 stock des raddisons. bald hab ich die islay-distillerien durch. riecht typisch nach islay Whisky, ist aber nicht so mild wie der laphroaig und nicht ganz so komplex wie der bunnahabhain. trotzdem toll, mit ein paar tropfen wasser.
ein glas ardbeg in stettin im 11 stock des raddisons in stettin. bald hab ich die islay-distillerien durch. riecht typisch nach islay whisky, ist aber nicht so mild wie der laphroaig und nicht ganz so komplex wie der bunnahabhain. trotzdem toll.
wolfgang ullrich dekonstruiert philipp ruch zum egomanen ewiggestrigen. nicht ganz zu unrecht, glaube ich.
Eine Vorliebe hat Ruch ferner für martialische Metaphern. Immerzu detonieren Bomben, wird ausradiert und zum Einsturz gebracht. Das ist ermüdend und erschreckend zugleich, und mochte man die schneidige Sprache, die auch die Aktionen des ZPS dominiert, bisher für künstlerische Übertreibung halten, so ist spätestens jetzt klar, wie wörtlich alles gemeint ist. Philipp Ruchs Text ist kein dadaistisches Pamphlet und keine literarische Fantasie. Er ist das Manifest von einem, der mit aller Gewalt in die Geschichte eingehen will.
guter historischer abriss der geschichte der privatshäre (nachtrag: der text ist über zwei jahre alt) — und ihrer verletzungen — von jill lepore:
As a matter of historical analysis, the relationship between secrecy and privacy can be stated in an axiom: the defense of privacy follows, and never precedes, the emergence of new technologies for the exposure of secrets. In other words, the case for privacy always comes too late. The horse is out of the barn. The post office has opened your mail. Your photograph is on Facebook. Google already knows that, notwithstanding your demographic, you hate kale.
E-mail isn’t that different from mail. The real divide, historically, isn’t digital; it’s literary. The nineteenth century, in many parts of the West, including the United States, marked the beginning of near-universal literacy. All writing used to be, in a very real sense, secret, except to the few who knew how to read. What, though, if everyone could read? Then every mystery could be revealed. A letter is a proxy for your self. To write a letter is to reveal your character, to spill out your soul onto a piece of paper. Universal literacy meant universal decipherment, and universal exposure. If everyone could write, everyone could be read. It was terrifying.
wir haben nicht die grössten gehirne aller tierarten auf der erde, aber die am dichtesten vernetzten. wie wir uns diese energieverschwendung entwicklungsbiologisch leisten konnten, erklärt dieser artikel.
jesse hicks ist autor (offensichtlich) und hat einen obdachlosen mann, der auf whisper um hilfe bat, bei sich zuhause aufgenommen. was er erlebte, schrieb er wunderbar selbstreflektierend und selbstkritisch auf.
To write is to exploit. To take another person into your story is often to separate them from the most important thing they have: their self-conception.
mit ein bisschen druck und vibration öffnet „bosnianbill“ ein vorhängeschloss. das sollte auch bei einigen anderen schlössern funktionieren. überhaupt, die wundervolle kraft der vibration, hier durch einen hammer appliziert, wirkt oft wunder. so hat zum beispiel der home-button des alten iphones meiner mutter in manchen sitiationen nicht oder verzögert reagiert. eine ausgiebige (äussere) behandlung mit einer (sauberen) elektrischen zahnbürste wirkte hier wunder. wahrscheinlich wurden durch die vibrationen eventuell vorhandene fremkörper im inneren der button-mechanik entfernt oder verteilt, so dass der home button nun wieder wie neu funktioniert.
das ist schon ganz schön frech, was die telekom und potenziell andere grosse netzbetreiber hier machen. aber besonders ironisch ist die tatsache, dass ein artikel, in dem beschrieben wird wie man als seitenbetreiber der telekom schutzgeld bezahlen muss, um sicherzustellen, dass die eigene seite ordentlich ausgeliefert wird, mit einer werbung für telekom-eigenes hosting illustriert wird.
heute mussten konnten wir wieder zur griffelkunst-abholung und aussuchung. ich entscheid mich wieder dorthin zu laufen, die beifahrein wollte per bahn nachkommen. ich bin dann vom naturkundemuseum durch mitte zur s-bahn frankfurter allee gelaufen. das wetter war eher trübe, aber fast frühlingshaft warm. ausser am alex, da zogs ein bisschen.
gegenüber des escados am alexanderplatz wurde ein plattebau so grässlich renoviert, dass die platte jetzt aussieht wie ein mehrfamilienhaus in einem vorort von oberursel. ich konnte das nicht fotografieren. mich reizen da eher die realsozialistischen bausünden von damals™.
eins der gebäude dort steht kurz vor dem abriss. die fenster sind schon fast alle raus, bald kommt da sicherlich der bagger mit den kräftigen zangen.
das kino international beschäftigt tatsächlich noch einen plakatmaler. auf der frontfassade durfte der ein filmplakat gross aufziehen. ich mag den bau ja sehr gerne, auch weil man ihm von aussen ansieht, welchem zweck er dient. als ich vor vielen jahren einmal dort einen film sah, war ich sehr bezaubert vom alten DDR-klebstoff-geruch, den ich aufs innigste mit meiner kindheit verbinde, in der wir öfter unsere ost-verwandtschaft besucht haben. in deren haus roch es auch immer nach diesem wahrscheinlich nicht besonders gesunden chemie-cocktail. ich gehe aber davon aus, dass der geruch mittlerweile wegsaniert wurde.
fürs abknipsen der kabelbinder reicht nach dem wahlkampf wahrscheinlich das geld nicht mehr.
irgendwann bin ich an einem laden vorbeigekommen, in dessen schaufenster ein fernseher hochkant stand, auf dem ein bild der golden gate bridge zu sehen war.
ich war dann ziemlich pünktlich, wie verabredet gegen 14 uhr an der frankfurter allee. da ich bei apple mit der beifahrerin befreundet bin, kann ich mit meinem iphone und der freunde-app ihren aufenthaltsort nachverfolgen. ich war ziemlich verwirrt, als sie mit der sbahn an mir vorbeifuhr. also rief ich sie an und bat sie wieder zurückzufahren. um viertel nach zwei war sie dann auch da.
bei der griffelkunst standen heute, unter anderem, ein paar arbeiten von peter piller zur auswahl. wir haben uns ein bild aus der serie bereitschaftgrad ausgesucht. in der bildergalerie hier bei capitan petzel kann man es sehen, das das letzte bild mit fallschirmjägern und einer pusteblumenpionierin. eine gute wahl, wie wir beide finden.
zurück sind wir dann mit der sbahn gefahren und immer rechtzeitig um- und ausgestiegen.
was mich am „man in the high castle“ besonders irritiert hat: auch die deutschen nazis tragen ihre eheringe links, wie amerikaner. ansonsten fand ich die serie stellenweise kreuzöde und hochgradig unlogisch. insgesamt aber gute unterhaltung und beeindruckend aufwändige produktion. auch wenn die serie mitunter längen hat und in ihrer unvorhersehbarkeit vorhersehbar ist, ist sie nicht wirklich langweilig, wohl aber verwirrend und recht interpretationsoffen. ich weiss am ende nicht, ob mich das nervt oder freut, am besten beschreibt es wohl ein gedanke am ende der zehnten episode, ich dachte: och, dass wäre doch ein schönes staffelende gewesen. allerdings war es dann das staffelende und meine erwartung, dass es 12 folgen gibt, war falsch.
screenshot aus amazons „man in the high castle“ s01e10
eigentlich fasst dieses berlin-bild die serie ganz gut zusammen. einerseits sieht man, dass durchaus aufwand in die produktion geflossen ist und zum beispiel die grosse halle von albert speer an beinahe der richtigen stelle einmontiert wurde und der fernsehturm am alex entfernt wurde. andererseits erkennt man zum beispiel gut das kanzleramt von axel schultes (links), die neue amerikanische botschaft am pariser platz (bildmitte) und das sony-center (rechts).
ganz grässlich mal wieder die deutschen schauspieler, die fast alle wie roboter sprachen und die regieanweisungen wahrscheinlich zu ernst nahmen. sauberes deutsch sprach hingegen der dänische schauspieler carsten norgaard, das scheint er öfter zu machen. die musik schien stellenweise eins zu eins aus heroes übernommen worden zu sein, jedenfalls immer wenn es mystisch wurde.
rotten tomatoes findet die serie sehr, sehr gut 96% positive kritiken und 93% „audience score“. ich würde eher 3 von 5 sternen geben.