
schlonziger apfelkuchen nach ottolenghi #latergram #earlierbake
schlonziger apfelkuchen nach ottolenghi #latergram #earlierbake
klaus brinkbäumer, chefredakteur des spiegel im neuen image-video des spiegel:
der spiegel hat die wahrheit nicht für sich gepachtet, aber er sucht danach.
das image-video des spiegel in dem er das sagt, endet dann mit dieser einstellung:
mir ist natürlich klar, dass das brinkbäumer-zitat als claim zu lang ist, aber ich finde den unterschied zwischen „wir suchen nach wahrheit“ und „wir haben keine angst vor der wahrheit“ schon, nunja, auffällig.
natürlich bemüht sich der spiegel, wie kaum ein anderes blatt darum, journalistisch einwandfrei zu arbeiten. aber ich habe grundsätzlich ein problem mit dem wort wahrheit. ich habe da kürzlich eine halbe stunde öffentlich drüber nachgedacht (youtube-link) und gegen ende gesagt:
wer im politischen, im gesellschaftlichen kontext von „der wahrheit“ spricht, sollte prinzipiell mit skepsis betrachtet werden.
und ich glaube tatsächlich, dass in weltanschaulichen, politischen fragen an dieser aussage was dran ist.
(im zusammenhang meines vortrags auf youtube ergibt das mehr sinn, als auf der schlussfolie die hier zu sehen ist.)
etwas differenzierter und tiefergehend hat das friedmann karig kürzlich im gespräch mit philip banse besprochen. teilweise plädiert er für einen pragmatischen und kämpferischen umgang mit dem begriff der wahrheit, teilweise mahnt er auch vorsicht an:
ich glaube wir haben verlernt zu sagen: „ich weiss nicht“. wir sollten versuchen unsicherheit zu umarmen und öfter sagen: „ich weiss es einfach nicht.“
[…]
vorsicht wenn jemand sagt: ich hab die absolute wahrheit und alle anderen lügen. da kann man eigentlich sicher sein, dass er nicht so ganz richtig liegt.
unbedingte anguck-empfehlung, das gespräch ist sehr viel differenzierter und klüger als mein herausgerissenes zitat suggeriert:
und überhaupt, friedemann karigs vortrag über „digitale lügen und die abschaffung der wahrheit“ sollte man sich dann auch gleich angucken, wenn man ungefähr ne stunde zeit hat:
friedemann, ich will noch ganz viele vorträge von dir.
[inspiration, bzw. anstupser via turi2.]
heise.de: re:publica 15: Pandas in Europa #
detlef borchers mit einem ziemlich guten überblick der relevanten themen und vorträge der #rp15.
carta.info: Reclaiming Art #
knallharte, grandiose verarschung von intellektuellen und „trendforschern“ aus holm friebes feder apple-schreibmaschine. holm friebe überspitzt die sehnsucht von schreibenden profilneurotikern, fremdwörter, promi- und intellektuellennamen in ihre texte zu stopfen bis sie bersten, so gekonnt, dass man einen absatz lang glauben könnte, der text sei ernst gemeint. gekonnt ist eben gekonnt.
auch gut möglich, dass holm friebe ein paar ausgaben des kunstforums und ausgedruckte matthias-horx-kolumnen gefrühstückt zerstückelt und neu zusammengesetzt hat, um seine fotos und kurzen anmerkungen vom NGORONGORO artist weekend in berlin mit text zu füllen illustrieren.
youtube.com: #butterbeidiefische #
johnny und tanja haeusler machen was neues, eine tincon, eine internetkonferenz für teenager. finde ich super und ich bin wie immer beeindruckt vom pragmatismus und unternehmungsgeist der beiden.
zeit.de: Netflix: Da! Schau! Her! #
alina fichter über netflix und reed hastings. schon was älter (november 2014) und redundant, wenn man die hastings-show auf der republica gesehen hat (auf der fichter hastings auf der bühne interviewte), trotzdem hab ichs gern gelesen.
hackr.de: 596681851009380353 Revisited #
markus spath erklärt einen tweet in dem er erfolglos versucht mir épistémologie zu erklären.
aus ottolenghis das kochbuch. kirsten haake hat das rezept dankenswerterweise wort für wort für die zeit abgeschrieben: rezept für apfelkuchen mit olivenöl.
erstaunlich ist, dass an dem kuchen weder das olivenöl stört, noch die sultaninen. den zuckergehalt werde ich beim nächsten mal zurückschrauben: trotzdem köstlich. das kind meint, das sei der zweitbeste apfelkuchen der welt. der beste sei immer noch die apfeltarte nach sebastian hermann.
von mir aus kann die republica gar nicht beliebig genug sein.
flickr.com/sebaso: Menschen aus dem Internet #
sebastian sooth’s bilder von menschen auf der republica. sehr schön. mich hat er auch fotografiert, einmal alleine und (ausserhalb der serie) mit meiner mutter und der beifahrerin.
sebastian baumer schrob am freitag:
Mein Aha-Moment auf der re:publica (#rp15) war der Talk von Christine Corbett Moran. Falls euch der Name grade nichts sagt: Das war die Astrophysikerin, die zwei Sessions nach dem Astronauten auf der Hauptbühne gesprochen hat, der seine Weltraumbilder und -selfies gezeigt hat.
Bei Alexander Gerst war die Halle zum Brechen voll, bei Christine Corbett Moran, die sehr gut und ernsthaft den Weltraum erklärt hat, herrschte gähnende Leere. In dem Moment habe ich endgültig gemerkt, dass das Publikum der Konferenz 2015 für meinen Geschmack zu sehr (i.e. gefühlt komplett) aus Digital-Hipstern besteht.
(links und hervorhebungen von mir hinzugefügt)
die schlussfolgerung ist natürlich totaler quatsch. gunter dueck würde diese schlussfolgerung wahrscheinlich dumm nennen („mache niemals aus einer korrelation eine kausalität“), ich würde sagen, sie ergibt, auch mit gutem willen, weniger als gar keinen sinn.
das interesse an alexander gerst hatte ganz sicher nichts damit zu tun, dass er „Weltraumselfies“ gezeigt hat, oder dass er aus dem all hat twittern lassen. alexander gerst stiess auf riesiges interesse, weil er einer von sehr wenigen menschen ist, der die erde auf 300 tonnen kontrolliert explodierendem flüssigen treibstoff verlassen hat und ein halbes jahr im weltraum gelebt hat. alexander gerst hat ein abenteuer erlebt, von dem viele von kindheitsbeinen an träumen, er hat etwas getan, was wir sonst nur aus dem fersehen oder kino kennen, er hat sich in lebensgefahr begeben und sein abenteuer wurde von einer erstklassigen pressearbeit begleitet. ich habe alexander gerst übrigens nicht zuerst auf twitter wahrgenommen, sondern in der digital-hippster-sendung mit der maus.
wer sich also eher für einen prominenten astronauten interessiert, statt für eine unbekannte theoretische physikerin, die über furchtbar komplizierte dinge wie „concordance cosmology“ (leitet bei der wikipedia auf „Lambda-CDM model“ weiter), die allgemeine relativitätstherie, den urknall, die expansion des weltalls, dunkle materie und die kosmologische konstante redet, outte sich als „digital-hipster“?
ich weiss noch nicht mal genau was ein „digital-hipster“ ausser einer beleidigung sein soll. waren die vielen kinder für die die ersten reihen in der halle reserviert waren auch digital-hipster? meine mutter, die sich alexander gerst mit begeisterung angesehen an (nicht aber christine corbett moran) würde das label digital-hipster wahrscheinlich freudig als kompliment annehmen, als geste, dass sie auch dazu gehöre. und das ist wahrscheinlich auch die klügere reaktion, als sich über so einen stumpfen, verallgemeinernden vergleich in einem eigenen blogartikel zu beschäftigen.
aber wo ich gerade dabei bin, kann ich auch gleich weitermachen. denn witzigerweise macht sebastian baumer zwei absätze später genau das, was er vorher den „digital-hipstern“ vorgeworfen hat: stolz die eigene ignoranz rausposaunen:
So wie sie ist, ist die re:publica nur noch ein Zirkus aus oberflächlichen Anrissen verschiedenster Themen, die vor allem für die Was-mit-Medien-Leute interessant ist. Ich geh dann wohl nächstes Jahr lieber zum CCC.
vielleicht hat sebastian baumer am eingang kein programm mehr bekommen, aber mein eindruck vom programm der republica war dieses jahr genau das gegenteil von „oberflächlichkeit“ oder „was-mit-medien“-gedöns. es gab ungewöhnlich viele architekten und städtebauer auf den bühnen, wieder viele künstler die ihre arbeiten oder projekte zeigten, gunter dueck hat sich über BWLer und business-kasper lustig gemacht, sexualität, saufen und bildung waren mehrfach thema auf den bühnen. (nur ich hab über den gleichen scheiss wie in den letzten jahren geredet.)
ich finde, dass die republica weder den vergleich mit fachkongressen, noch mit anderen mischmasch-kongressen wie dem chaos communication congress oder (zum beispiel) der ars electronica scheuen muss. und auch wenn ich finde, dass die organisation und diversität des programms (natürlich) verbesserungsfähig ist, hat die republica auch dieses jahr wieder meine erwartungen voll erfüllt: ein programm bei dem mich nicht alles interessiert, aber einiges überrascht, begeistert oder euphorisiert. und das alles in einem extrem angenehmen und entspannten rahmen.
reed hastings hat zu einer kritik am programm von netflix gesagt (wenn ich ihn richtig verstanden habe):
we should celebrate variety.
the internet is about diversity and taste.
mit anderen worten: jeder findet im internet sein plaisir. irgendwo. nicht alles muss allen gefallen. es gibt angebote für den massengeschmack, aber eben auch genau das gegenteil. und wer nichts findet was ihm oder ihr gefällt, der macht einfach selber was. insofern bildet das programm der republica das internet — bzw. die gesellschaft — schon ganz gut ab.
ich fände es nicht schlimm, wenn sebastian baumer veranstaltungen besucht, die seinen bedürfnissen besser entsprechen. aber besser fände ich, wenn sebastian baumer das was ihm an der republica fehlt vielleicht selbst ergänzt und zum beispiel einen vortrag hält mit dem „man tiefer in einen Komplex einsteigen kann und dann am Ende auch etwas mit nach Hause nehmen kann“. ich würde mir das angucken und mich danach wieder liebend gern mit ihm streiten. ein paar vorschläge für themen gebe ich ihm auch gerne gleich mit: „notizen aus der verallgemeinerungpraxis“, „warum hippster so ne seuche sind“ oder „wie ich es schaffte, meine schlechte laune los zu werden“.
Bin zu offizieller Veranstaltung eingeladen. „Um Abendgarderobe wird gebeten.“ Na, meinetwegen, dann eben Jogginghose statt Jeans.
gefunden in der monats-sammlung vom nuf.
die liste ist noch unvollständig und wird sicherlich noch mit ein paar weiteren listen von mir ergänzt. das sind aber ein paar der republica-vorträge, die ich gesehen habe und die mir gefallen haben.
youtube.com: Eric Jarosinski: Losing Hope. Finding Europe #
die beste twitterlesung ever.
eric „ nein “ jarosinski war einer der wenigen sprecher auf der #rp15, der das thema der #rp15 erst genommen — und darüber intensiv nachgedacht und gewitzelt hat.
ich habe mich sehr amüsiert, sehr gute witzdichte, abgerundet mit viel hintergründigkeit und abwechslung. sehr sympathisch auch, wie eric jarosinski immer wieder über seine eigenen witze lacht.
zuschauerfragen anhören ist ja eigentlich immer ein bisschen wie kommentare lesen. in diesem fall aber nicht, die sehr guten fragen aus dem publikum (zum besipiel: „was wollten sie eigentlich sagen?“) haben eric jarosinski zu noch besseren antworten inspiriert.
youtube.com: Justin Hall: Self Exploitation on Today's Internet #
justin hall erzählt wie er seit über 20 jahren ins internet schreibt und dort lebt. habe ich gerne gesehen, nicht nur weil ich ihn schon vor über 20 jahren gelesen (oder besser: verfolgt) habe, sondern weil er auch ein wunderbares fazit aus seinen erfahrungen zieht:
let's use the internet to learn in public.
youtube.com: wie alex matzkeit ganz alleine die deutsche film-blogosphäre erschuf #
alex matzkeit ( ab ungefähr minute 10 ) über die film-blogosphäre, die stärke schwacher verbindungen und das zusammenfügen von blasen. sehr schöne, sympathische und kurze aufhellungsrede, die man auch gut von der film-blogosphäre weggeneralisieren kann.
youtube.com: Journelle: Fremd gehen immer nur die anderen #
sehr tolle präsentation über’s fremdgehen der anderen, sich vor stereotypen zu hüten und die grossartigkeit des internets.
youtube.com: Talk with Netflix CEO Reed Hastings #
reed hastings erzählt seine und die geschichte von netflix. ich bin von seiner erzählung so geblendet, dass ich jede vorsicht und skepsis fahren lasse und ihm bei seiner version des amerikanischen traums jedes wort abnehme — obwohl seine geschichte fast alle stereotypen enthält, die so eine geschichte enthalten kann.
ich bin auch leider voreingenommen, weil ich von netflix so begeistert bin. alina fichter interviewt reed hastings nach seiner rede und stellt trotz offensichtlicher nervosität und merklicher bewunderung für netflix und hastings genau die richtigen fragen und hakt an genau den richtigen stellen nach.
obwohl hastings seinen auftritt als verkaufs- und werbeshow nutzt, ist das an keiner stelle unangenehm, wie er antwortet, erklärt und begründet zeigt an jeder stelle, dass er den wandel, sein geschäft und die fernsehkultur verstanden hat. sehr schön fand ich wie er auf alina fichter anmerkung antwortet, dass sie better call saul langweilig gefunden habe (ich finde das gegenteil trifft zu):
we should celebrate variety.
the internet is about diversity and taste.
ich fand das sehr sehenswert und nicht nur die fragen von alina fichter waren gut, auch die aus dem publikum.
mein 30 minütiger vortrag mit ungefähr 100 folien von gestern auf der #rp15 ist jetzt auch auf youtube.
flickr.com/re-publica: Alexander Gerst #
statt einer rede an die nation, wurde auf der republica dieses jahr eine rede an die welt gehalten. alexander gerst hat die grossartigste rede gehalten, die jemals auf der republica gehalten wurde. auch wenn alexander gerst’s präsentation alles andere als pathetisch war, war ich am ende den tränen nahe.
sobald die videoaufzeichnung online ist, verlinke ich sie hier.
frauruth.tumblr.com: #rp15, das ende von dem tag #
sehr witzig, frau ruth über den ersten tag #rp15.
frauruth.tumblr.com: re-publica, tag 2 #
frau ruth über den zweiten tag #rp15.
Nächster Vortrag: Internetrezensionen.
Hier die schönsten Formulierungen der sich verbal hervorragend ausdrückenden Referentinnen Carolin Meyer und Josephine Matthey:
“Die Internetrezension als Bühne, die auch als solche genutzt wird.”
“Auftritte erfolgen mit der Absicht, in die Sphäre der Sichtbarkeit einzutreten, so werden Wirklichkeiten konstruiert.”
“Generisches Femininum”
“In einer Rezension wird nicht zwangsläufig immer nur das Produkt beschrieben, sondern auch die persönliche Freude am gelungenen Bestellen.”
Wie man hier vielleicht merken kann, hat man etwas verpasst, wenn man den Vortrag nicht gesehen hat.
re-publica.de: Kognitive Dissonanz #
kommt ihr alle zu meinem vortrag heute abend um 17:30 uhr auf der bühne 2? ich rede zwar gar nicht wirklich über kognitive dissonanz, habe aber 99 sehr geschmackvolle folien vorbereitet, unter anderem über verdauung, die ich in ungefähr 30 minuten abspulen werde.
ich glaube das ist (oder wird) die am häufigsten verwendete folie auf der #rp15. pic.twitter.com/VvX72gRrF7
tempelhofer feld mit c64.superdefault.com geC64igt. #c64 #berlin #retro c64.superdefault.com
auf c64.superdefault.com hat karsten wiese einen c64-bildgenerator gebaut. also ein dings, dass beliebige bilder auf die 160 x 120 pixel grossen bilder mit 16 farben runterrechnet, die damals ein 6c4 anzeigen konnte. so kann das dann aussehen:
nahezu quadratisches lichtloch. #20150503
auf den aldi moser roth schokoladenpackungen steht, dass die schokolade in der waldstrasse 27 in 13403 berlin hergestellt wird.
gute gelegenheit für einen sonntags-spaziergang um das mal anzugucken, zumal google maps sagt, dass es nur ungefähr 50 minuten fussweg seien. statt einfach in der wikipedia nachzuschlagen, mach ich mich also auf zu einem investigativ-spaziergang. nach einer stunde sehe ich, dass wir offenbar eine schokoladenfabrik in der nachbarschaft haben und dass storck die moser-roth-schokolade für aldi herstellt.
der weg zur schokoladenfabrik war trotz der ankündigung vereister parkplätze sonnig und unspektakulär.
wie überall im wedding, lief ich auf dem weg zur waldstrasse immer an der flugschneise vom flughafen tegel vorbei.
insgesamt waren es 10 kilomenter und zwei stunden fussmarsch. (aufschreiben und „syndizieren“ hat fast genauso lange gedauert.)
ich teste das mit der syndikation, deshalb sind die bilder teilweise auch auf instagram („lichtloch“, „open“, „storck“, „moser-roth-adresse“), twitter („woher?“, „feedback“, „flugzeuge“, „kalt“, „2 tacken besser“) und medium und googleplus.
#open ist das neue #geschlossen. #20150503