wu­schu ma­ki

felix schwenzel


ziem­lich wit­zig und für den web­vi­deo-preis no­mi­niert . / das­nuf


he­te­ro­gen

felix schwenzel

veit me­dick und an­nett mei­ritz zi­tie­ren im spie­gel-on­line for­sa-chef man­fred güll­ner zu den wäh­lern der pi­ra­ten im saar­land:

Das ist ein Phä­no­men. […] Wäh­rend die Grü­nen in ih­rer An­fangs­zeit nur ein sehr schma­les Seg­ment des deut­schen Bil­dungs­bür­ger­tums ak­ti­vie­ren konn­ten, sind die Pi­ra­ten in al­len Schich­ten zu fin­den. Es ist falsch, ihre Wäh­ler­schaft nur auf die In­ter­net-Nerds zu re­du­zie­ren. Sie ist sehr he­te­ro­gen.

mei­ne wor­te, al­ler­dings in be­zug auf so­gen­n­an­te „blog­ger“: die sind auch sehr he­te­ro­gen. wie das netz. he­te­ro­gen ist gut.

he­te­ro­gen treibt die eta­blier­ten (wa­sauch­im­mer) in den wahn­sinn. he­te­ro­gen bie­tet kei­ne an­griffs­flä­che. (oder an­ders ge­sagt: war­um die pi­ra­ten zur drit­ten volks­par­tei zu wer­den dro­hen.)


links vom 26.03.2012

felix schwenzel

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  mag­da.de: „Man kann sich auch hoch­blog­gen!“   #

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  edenspie­ker­mann.com: ESPI at work: The power of Key­note   #

ich kann­te mal ei­nen gra­fi­ker, der hat die plä­ne für sei­ne kü­che in quark-xpress ge­zeich­net. geht al­les. und mit app­les key­note noch viel mehr. of­fen­bar.

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  bel­les­let­t­res.eu: Ana­tol Ste­fa­no­witsch: Wie vie­le Wör­ter ken­nen die Es­ki­mos für Schnee?   #

oder „Ana­tol Ste­fa­no­wit­schens Ge­spür für Schnee“. da ist je­mand ge­nervt von ana­tol ste­fa­no­witschs ar­ro­ganz. sehr un­ter­halt­sam und auch ein biss­chen ar­ro­gant.

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  kott­ke.org: Pac-Man hi­ding spot   #

pac­man kann sich ver­ste­cken!
[no­tiz an mich selbst: auch mal wie­der das mame-dings ak­ti­vie­ren.]

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  re­bel­art.net: Voj­tech Fröh­lich: “Cca..."   #

klet­tern als per­for­mance-kunst.


links vom 25.03.2012

felix schwenzel

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  jour­nel­le.de: Von ver­lo­re­nen Fä­den und gu­ten Süch­ten   #

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  zel­dman.com: Why I am let­ting my Goog­le IO in­vi­ta­ti­on ex­pi­re   #

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  opal­kat­ze.word­press.com: Ach, des­halb ...   #

mit­glie­der­ent­wick­lung der pi­ra­ten­par­tei seit der grün­dung der pi­ra­ten.

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  que­er.de: Mare­do droht que­er.de mit Kla­ge   #

que­er.de:

Wei­ter Streit um das Mo­tiv "Tofu ist schwu­les Fleisch": Die ach so to­le­ran­te Steak­haus­ket­te droht nicht etwa den Er­fin­dern von Scholz und Fri­ends mit Un­ter­las­sungs­an­sprü­chen, son­dern Me­di­en, die dar­über be­rich­ten.

ohne mei­nen an­walt geh ich nicht mehr zu mare­do.

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  bo­ing­bo­ing.net: Co­py­right is ali­ve and well on the In­ter­net   #

wenn wir uns ir­gend­wann tat­säch­lich dar­auf ei­ni­gen kön­nen, dass es a) dem ur­he­ber­recht im in­ter­net gut geht, dass es b) kei­ne kos­ten­lo­s­kul­tur im in­ter­net gibt und c) rech­te­inha­ber nicht im­mer nur re­spekt ver­lan­gen, son­dern ih­ren kun­den auch re­spekt ent­ge­gen­brin­gen wä­ren wir viel­leicht schon ei­nen schritt wei­ter.

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  fu­ture­zo­ne.at: Die Re­vo­lu­ti­on der Zwer­ge   #

pe­ter gla­ser:

Es gibt eine Schlüs­se­l­er­war­tung, dass die neu­en Tech­no­lo­gien die Ge­mein­schaft dem Staat über­le­gen ma­chen. Ok, was brau­chen wir für den Um­sturz?

ganz gran­dio­ser text von pe­ter gla­ser. ganz. gran­di­os. auch schön:

Als Bern­hard von Char­tres Ende des 10. Jahr­hun­derts das ers­te Mal den Be­griff „mo­dern“ ver­wen­de­te, schrieb er dazu in ei­nem Gleich­nis: „Wir sind Zwer­ge, die auf den Schul­tern von Rie­sen sit­zen. Wir kön­nen wei­ter se­hen als un­se­re Ah­nen und in dem Maß ist un­ser Wis­sen grö­ßer als das ih­ri­ge - und doch wä­ren wir nichts, wür­de uns die Sum­me ih­res Wis­sens nicht den Weg wei­sen.“

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  kri­tik­kul­tur.de: Die un­per­sön­li­che Na­ti­on   #

man soll­te die­sen text le­sen. un­be­dingt.


ha­fen­ci­ty

felix schwenzel

heu­te bin ich mal wie­der durch die ha­fen­ci­ty ge­lau­fen. ar­chi­tek­to­nisch ist das was man dort sieht ja eher pop und kein rock’n’roll (wie sven auf#re­ge­ner sa­gen wür­de). ich wür­de viel­leicht noch hin­zu­fü­gen, dass al­les wirkt wie swa­rov­ski-pop. viel glit­zer und das star­ke be­mü­hen den neu­en stadt­teil leu­ten die auf swa­rov­ski und an­de­ren wert­voll aus­se­hen­den glit­zer­kram ste­hen, at­trak­tiv zu er­schei­nen.

bei son­ne und am wo­chen­en­de funk­tio­niert es aber. die leu­te be­völ­kern das re­tor­ten-vier­tel wie die flie­gen die scheis­se. auch sonst scheint es zu funk­tio­nie­ren. vor den schau­fens­tern der im­mo­bi­li­en-händ­ler herrscht an­drang. der leer­stand ist nicht auf den ers­ten blick zu er­ken­nen.

ein paar der häu­ser hal­te ich durch­aus für ge­lun­gen, aber ob die mi­schung des neu­en vier­tels aus­ge­wo­gen ge­nug ist um das vier­tel über das pro­me­nie­ren und das be­su­chen der phil­har­mo­nie hin­aus at­trak­tiv zu ma­chen wird sich zei­gen. ich hab lei­se zwei­fel. aber zum pro­me­nie­ren und fo­to­gra­fie­ren eig­net es sich her­vor­ra­gend.

ha­fen­ci­ty
mar­co-polo-turm
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schon os­tern?

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel in Sandtorpark. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ha­fen­dorf


Photo by felix schwenzel in Coast by east & enoteca - Hamburg. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

be­ton


s-bahn le­se­rin

felix schwenzel


schau­fens­ter­kind

felix schwenzel


links vom 24.03.2012

felix schwenzel

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  giz­mo­do.com: The Case Against Goog­le   #

lan­ges und­ziem­lich gu­tes stück über goo­gles stra­te­gi­sche zwick­müh­len und wie goog­le an sei­ner ver­letz­bars­ten flan­ke, dem ver­trau­en sei­ner be­nut­zer, an stär­ke ver­liert. mat ho­nan:

What Goog­le seems to have for­got­ten is that we were only wil­ling to give them all that data in the first place be­cau­se it gave us gre­at pro­ducts and see­med trust­wor­t­hy.

/@jens­best

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  de­sign­ta­xi.com: Ar­tist Shocks Pu­blic With Dark, Twis­ted Hu­man Sculp­tures   #

fo­tos von skulp­tu­ren von mark jenk­ins, die kei­nes­wegs „dark“ und „twis­ted“, son­dern ziem­lich wit­zig sind.

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  be­stat­ter­web­log.de: Ter­mi­ne 2012 - Le­sun­gen   #

pe­ter wil­helm:

Was ich nicht ma­che ist z.B. das hier:

Würst­chen­bra­ten beim Fir­men­ju­bi­lä­um Sport und Spiel in der Hüpf­burg Wohl­tä­tig­keits-Ma­ra­thon Poet­ry Slam Tanz­vor­füh­run­gen Teil­nah­me an Fahr­ten nach Afri­ka DJ beim Ge­burts­tag des Fir­men­chefs Stan­dup Co­me­dy

Nicht la­chen, das ist al­les die­ses Jahr ex­akt so an­ge­fragt wor­den.

/@das­nuf

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  lars­rei­ne­ke.de: Ar­mer, al­ter Mann   #

lars rei­ne­cke:

Es war näm­lich nicht die Mu­sik­in­dus­trie, die da­für ge­sorgt hat, dass heut­zu­ta­ge Künst­ler im In­ter­net Geld ver­die­nen, es wa­ren Ap­ple, Ama­zon, Pan­do­ra, Spo­ti­fy und all die an­de­ren Com­pu­ter­frit­zen. Ge­nau die­se Leu­te, de­nen Re­ge­ner vor­wirft, den Künst­lern »ins Ge­sicht zu pin­keln«.

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  pop64.de: War­um mir, aus völ­lig an­de­ren Grün­den, Sven Re­ge­ner seit Jah­ren egal ist   #

sven diet­rich:

Die Kunst des Jam­merns mit ei­nem Becks in der Hand hat­te ich in jah­re­lan­gem Trai­ning per­fek­tio­niert, schliess­lich ist das eine Art Ein­stel­lungs­kri­te­ri­um für Ber­lin.

es geht in dem text um sven re­ge­ner und nicht um ber­lin, aber den brül­ler am ende will ix nicht spoi­lern.


has­te mal ein ar­gu­ment?

felix schwenzel

ich habe in mei­nem ar­ti­kel in der taz.de mal wie­der be­haup­tet, dass es gar kei­ne „kos­ten­lo­s­kul­tur“ im in­ter­net gebe, son­dern im ge­gen­teil, eine ziem­lich aus­ge­präg­te be­reit­schaft im netz für krea­ti­ve wer­ke zu zah­len. ich habe für mei­ne the­se in der taz.de nicht so irre vie­le ar­gu­men­te auf­ge­schrie­ben, eben­so wie für mei­ne zwei­te the­se, dass ge­gen­sei­ti­ger re­spekt ei­gent­lich nur durch ge­gen­sei­ti­gen re­spekt mög­lich wird.

mich wür­de es wirk­lich mal in­ter­es­sie­ren, wel­che ar­gu­men­te oder kon­kre­ten hin­wei­se es da­für gibt, dass in­ter­net­nut­zer pau­schal nicht zu zah­len be­reit sind, also eine kos­ten­lo­s­kul­tur im netz gras­siert. kann mir je­mand ech­te ar­gu­men­te oder zah­len da­für nen­nen oder dar­auf hin­wei­sen? mei­ner er­in­ne­rung nach exis­tiert die kos­ten­lo­s­kul­tur le­dig­lich als be­haup­tung — ich kann mich ge­ra­de zu­min­dest an kein ein­zi­ges stich­hal­ti­ges ar­gu­ment er­in­nern, das die­se the­se stüt­ze. auch im kom­men­tar­be­reich zu mei­nem ar­ti­kel auf taz.de fin­de ich le­dig­lich die wie­der­hol­te be­haup­tung, dass es eine kos­ten­lo­s­kul­tur gibt oder ge­ben muss, im­mer ohne auch nur ein­zi­ges stich­hal­ti­ges ar­gu­ment. mög­li­cher­wei­se bin ich aber auch zu blöd um die ar­gu­men­te zu er­ken­nen.


ich sam­mel mal eben kurz und lieb­los link­reich ein paar ar­gu­men­te, war­um ich glau­be, dass es eine gros­se zah­lungs­be­reit­schaft im in­ter­net gibt:

crowdfunding 1

in letz­ter zeit gibt es da­für ei­ni­ge bei­spie­le. ze­frank hat für sei­ne show, die er neu auf­le­gen will auf kick­star­ter die drei­fa­che sum­me an start­ka­pi­tal zu­sam­men­ge­tra­gen als er ur­sprüng­lich woll­te.

crowdfunding 2

da­ni­el lies­ke hat vor ei­nem jahr ei­nen co­mic (kos­ten­los) ins netz ge­stellt und sich da­mit mitt­ler­wei­le selbst­städ­nig ge­macht. rené walt­her schrob dazu: „Der Mann [hat] sich da­mit selb­stän­dig ge­macht, ei­nen Ver­lag da­für ge­fun­den, eine App per Kick­star­ter fi­nan­ziert, das Teil in dr­ölf Spra­chen über­set­zen las­sen und 2012 soll das Co­mic in Buch­form er­schei­nen.“

crowdfunding 3

tim scha­fer, ad­ven­ture­spiel-de­si­gner von spie­len wie mon­key is­land oder day of the ten­ta­cle frag­te auf kick­star­ter nach 400tau­send dol­lar um ein neu­es ad­ven­ture­spiel zu ma­chen (et­was hin­ter­grund bei nerd­core). er konn­te kei­ne spie­le­fir­ma für das pro­jekt be­geis­tern. fi­nan­ziert ha­ben ihm die an­hän­ger der kso­ten­lo­s­kul­tur fast 3,5 mil­lio­nen dol­lar.

kaufen, kaufen, kaufen

itu­nes mu­sic store, app store, ama­zon mu­sic, net­flix, hulu-plus und vie­le an­de­re diens­te die ein­fa­che be­zah­lung, fai­re prei­se und gu­ten kun­den­ser­vice bie­ten ma­chen stän­dig stei­gen­de schril­lio­nen­um­sät­ze. wie kann so­et­was bei ei­ner aus­ge­präg­ten kos­ten­lo­s­kul­tur pas­sie­ren?

fairness

lou­is ck hat eine büh­nen­show> auf­wän­dig pro­du­ziert und ab­fil­men las­sen. auf ei­ge­ne kos­ten. er hat die top­ak­tu­el­le show im de­zem­ber zum down­load an­ge­bo­ten für 5 dol­lar. un­ge­wöh­lich dar­an war, dass er we­der ein­schränk­te von wo die show zu kau­fen ist (re­gi­on code), dass die auf­zeich­nung kei­nen ko­pier­schutz oder an­de­re gän­ge­lungs­me­tho­den (DRM) be­inhal­te­te, so dass man sie sich an­se­hen konn­te wo und wie man woll­te und dass er zwar dar­um bat die show nicht ohne sei­ne zu­stim­mung per tor­rent oder down­load an­zu­bie­ten, ihm das aber an­de­rer­seits auch egal war (mehr dazu hier und hier).

lou­is ck be­schimpft sein pu­bli­kum in sei­ner show teil­wei­se aufs übels­te. als kun­den be­schimpft er sei­ne fans nicht, im ge­gen­teil, er bie­tet ih­nen ei­nen fai­ren deal an. der er­folg? lou­is ck nahm mit der show so­viel ein, dass er mehr als die hälf­te der ein­nah­men spen­de­te und an sei­ne mit­ar­bei­ter aus­schüt­te­te.


was ich ei­gent­lich auch nur fra­gen woll­te: wel­che ar­gu­men­te gibt es für das exis­tie­ren ei­ner kos­ten­lo­s­kul­tur? ich freue mich im kom­men­tar­be­reich oder per email über ar­gu­men­te die über das blos­se be­haup­ten hin­aus­ge­hen (auch ger­ne links da­hin) und ich wer­de mich be­mü­hen sie ge­gen mei­ne the­se ab­zu­wä­gen.


[nach­trag 24.03.2012]
nina pa­ley (via) hat mit 15-17 jäh­ri­gen ju­gend­li­chen ge­spro­chen und sie ge­fragt wie sie künst­ler un­ter­stüt­zen wür­den. sehr le­sens­wert. nina pa­leys lieb­lings­zi­tat von ei­ner fünf­zehn­jäh­ri­gen:

We don’t want ever­y­thing for free. We just want ever­y­thing.


[nach­trag 24.03.2012]
je­mand schrob mir per mail fol­gen­des:

vor­ab: ich hal­te den Be­griff "Kos­ten­lo­s­kul­tur" für falsch.

Ich glau­be aber, dass er sich schlicht und ein­fach dem Um­stand ver­dankt, dass die Nut­zung ge­wis­ser Diens­te (Such­ma­schi­nen, Ar­chi­ve ...) nicht auf die­sel­be Art und Wei­se be­zahlt wer­den muss, wie man es vor der Exis­tenz die­ser Diens­te ge­wohnt war, für eine Dienst­leis­tung be­zah­len zu müs­sen. Tat­säch­lich kann ich In­for­ma­tio­nen er­hal­ten, ohne da­für Geld aus­zu­ge­ben, für die ich frü­her Geld aus­ge­ben muss­te.

Mich über­zeu­gen we­der Ihre Crowd­fun­ding­bei­spie­le, noch Ihre un­er­müd­li­chen Hin­wei­se auf die Be­reit­schaft im Netz für krea­ti­ve Wer­ke zu zah­len. Ers­tens ist ein Bei­spiel kein Be­weis. Zwei­tens hängt die Be­reit­schaft, für krea­ti­ve Wer­ke zu be­zah­len, we­sent­lich vom Ein­kom­men ab.

Mir per­sön­lich wäre es viel lie­ber, es gäbe tat­säch­lich eine Kos­ten­lo­s­kul­tur im Sin­ne von "tei­len statt tau­schen". Mit "tei­len" mei­ne ich nicht nur, dass ich mei­ne Ur­laubs­fo­tos auf ei­ner so­ge­nannt "so­zia­len" Platt­form mit an­de­ren Usern tei­le, son­dern dass ich mein krea­ti­ves Werk zum kos­ten­lo­sen Down­load an­bie­te. Stel­len Sie sich bloß mal vor, wir wür­den uns alle dar­an ge­wöh­nen, und es wür­de vom Netz in die ma­te­ri­el­le Welt über­grei­fen, weil wir nicht mehr ein­se­hen wol­len, für et­was be­zah­len zu sol­len. Das wäre doch herr­lich. Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen hät­ten dann kei­nen Tausch­wert mehr, und in­fol­ge­des­sen wä­ren wir alle un­er­mess­lich reich, weil uns al­les zur Ver­fü­gung steht, und nie­mand könn­te sich mehr an der Ar­beit an­de­rer, und vor al­lem auf Kos­ten je­ner Ar­bei­ten­den be­rei­chern. Aber selbst wenn es nicht auf die ma­te­ri­el­le Welt über­grif­fe: Ist doch toll, wenn Men­schen Zu­gang zu krea­ti­ven Wer­ken ha­ben, den sie nicht hät­ten, wenn sie da­für be­zah­len müss­ten.

Und schließ­lich kann nicht oft ge­nug die Fra­ge "Cui bono?" ge­stellt wer­den, in die­sem Fall an die­je­ni­gen, die so eif­rig ge­gen die Kos­ten­lo­s­kul­tur wet­tern.

Ich fin­de, man soll­te die Vor­zü­ge der Kos­ten­lo­s­kul­tur, auch wenn sie noch gar nicht rich­tig exis­tiert, lo­ben, an­statt ge­gen sie zu ar­gu­men­tie­ren.

ich habe dar­auf ge­ant­wor­tet:

ja, das ist auch ein aspekt: was ist schlecht an den vie­len din­gen die es im in­ter­net, mit vol­ler ab­sicht und durch­aus triff­ti­gen grün­den, gibt. wenn sich also ent­wick­ler bei­spiels­wei­se ent­schei­den ihre soft­ware als li­zenz­ge­büh­ren­freie open source soft­ware zu ver­öf­fent­li­chen um so an­de­ren die ge­le­gen­heit zu ge­ben, dar­auf auf­zu­bau­en oder sie zu ver­bes­sern? wenn leu­te die et­was zu sa­gen ha­ben, das ohne be­zahl­schran­ke, son­dern zum ge­dan­ken­aus­tausch und da­zu­ler­nen ma­chen. wenn mu­si­ker ihre mu­sik in CC-li­zenz ver­öf­fent­li­chen oder vi­deo, wie frü­her im ra­dio, im drit­ten auf for­mel1 oder auf MTV ver­öf­fent­li­chen um auf­merk­sam­keit und auch geld zu ver­die­nen.

so ge­se­hen, wie ein kom­men­ta­tor un­ten in den kom­men­ta­ren schrob, gibt es eben bei­des. eine aus­ge­präg­te kos­ten­lo­s­kul­tur, eben­so wie eine aus­ge­präg­te be­zahl-, crowd­fun­ding- oder sonst­wie-be­zahl­kul­tur. und, auch wenn sie das be­zwei­feln, ich glau­be es gibt ein be­dürf­nis da­für, leu­ten die ei­nem eine freu­de be­rei­ten, eben­so eine freu­de zu be­rei­ten. der­zeit noch vor­nehm­lich mit geld, ein­tritts­geld, kauf­prei­se, spen­den, mer­chan­di­se. es mag frei­lich auch sein, dass sich die ge­sell­schaft­li­che kon­ven­ti­on für was man an­stän­di­ger­wei­se be­zahlt ste­tig än­dert. schliess­lich be­zah­len ver­le­ger und fern­seh­pro­du­zen­ten in­ter­view­part­nern, egal wie­viel geis­ti­ges ei­gen­tum die­se ab­son­dern, nie­mals ho­no­ra­re. nie­mand zahlt (bil­den­de) künst­ler nach der qua­li­tät ih­rer ar­beit, die prei­se am kunst­markt sind spe­ku­la­ti­ons­prei­se. je teu­rer die vor­he­ri­gen ar­bei­ten ei­nes künst­lers verauft wur­den, des­to mehr sind sei­ne ak­tu­el­len wert.

ja. mög­li­cher­wei­se sind bei­spie­le kei­ne be­wei­se, aber eben doch star­ke hin­wei­se auf eine ten­denz. die mil­li­ar­den­um­sät­ze von ap­ple und ama­zon und vie­len mehr sind mei­ner mei­nung nach aber mehr als bei­spie­le. sie zei­gen deut­lich: es wird be­zahlt wenn der preis stimmt, der kom­fort und die qua­li­tät kos­ten­los über­le­gen ist oder wenn man das ge­fühl hat, dass geld kommt beim künst­ler und nicht bei ir­gend­wel­chen BWL-fuz­zis an. tat­säch­lich sind die ein­zi­gen „be­wei­se“ für eine an­geb­li­che kos­ten­lo­s­kul­tur die ich bis­her ge­hört habe eben auch bei­spie­le. ja, es gibt vie­le die nicht für A zah­len wol­len, aber viel­leicht für B. ge­nau­so wie es vie­le gibt die ko­ka­in oder speed oder crys­tal meth kon­su­mie­ren — und man trotz­dem dar­aus nicht auf eine aus­ge­präg­te dro­gen­kul­tur in deutsch­land schlies­sen kann.

die vor­zü­ge ei­ner kos­ten­los-kul­tur prei­se ich üb­ri­gens ziem­lich un­er­müd­lich an (fin­de ich zu­min­dest). aber viel­leicht soll­te man das viel ag­gres­si­ver ma­chen.


kot­zen, ins ge­sicht pin­keln, ver­ar­schen, re­spekt und an­stand

felix schwenzel

zu sven re­ge­ners wut­an­fall kürz­lich im ra­dio kann man al­les mög­li­che sa­gen und das meis­te wur­de auch schon ge­sagt. das was dazu ge­sagt wur­de und ich be­mer­kens- und le­sens­wert fand, habe ich eben hier ver­linkt.

ges­tern abend hab ich für die taz in un­ge­fähr 5000 zei­chen et­was zum the­ma ge­schrie­ben, die eben ver­öf­fent­licht wur­den: „Das Ge­fühl, ver­arscht zu wer­den

die­sen ab­satz hab ich mir selbst aus dem taz-ar­ti­kel raus­ge­stri­chen, bzw. nicht mehr im taz-ar­ti­kel un­ter­brin­gen kön­nen:

Re­ge­ner sagt, dass Rock’n’Rol­ler wie er jede ein­zel­ne Mark (sic!) von Leu­ten be­kom­men, die sa­gen: ja das ist mir das wert, ich gebe 99 Cent für die­ses Lied aus. Al­les an­de­re sei „Sub­ven­ti­ons­thea­ter“ oder „Stras­sen­mu­sik“. Wenn mich mein ju­ris­ti­sches Halb­wis­sen nicht ganz trügt stimmt das so nicht. Je­der Mensch in Deutsch­land der ei­nen Com­pu­ter oder ein Smart­fo­ne kauft, zahlt Ab­ga­ben an die Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten. Es gibt Ab­ga­ben für CD-Lauf­wer­ke, für CD- und DVD-Roh­lin­ge, Spei­cher­sticks, für Fern­se­her und Ra­di­os und mitt­ler­wei­le auch Com­pu­ter und Smart­fo­nes wird so­gar eine mo­nat­li­che Ge­bühr fäl­lig die an­tei­lig auch Rock’n’Rol­lern wie Re­ge­ner zu­gu­te kom­men. Selbst wenn ich Ele­ment of Crime hass­te und nie hö­ren woll­te, hät­te ich be­reits mehr­fach die eine oder an­de­re Mark an Sven Re­ge­ner ab­ge­ge­ben.

zum the­ma ur­he­ber­recht hat sven re­ge­ner schon öf­ter was ge­sagt, un­ter an­de­rem hier.


links vom 23.03.2012

felix schwenzel

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  burks.de: Wenn das letz­te Ge­dicht ver­kauft ist   #

burk­hard schrö­der:

Darf man geis­ti­ges Ei­gen­tum ver­brei­ten, auch wenn man nicht die Rech­te dar­an hat? Je nach Per­spek­ti­ve fällt die Ant­wort sehr un­ter­schied­lich aus. Ver­mutl­lich wür­den die Hopi heu­te weis­sa­gen: 'Erst wenn das letz­te Ge­dicht ver­scher­belt, das letz­te Foto bei Get­ty Images, das letz­te Buch in Ver­lags­be­sitz und die letz­ten Film­rech­te ver­ge­ben sind, wer­det ihr mer­ken, dass man Ge­dan­ken An­de­rer nicht ver­kau­fen kann.

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  11k2.word­press.com: Sven Re­ge­ner, du er­zählst Un­sinn, und ich er­klär dir, war­um   #

fritz ef­fen­ber­ger:

Mensch, Al­ter, mach die Au­gen auf, die ha­ben dich ver­arscht. Du warst zu oft mit den Un­krea­ti­ven beim Bier­trin­ken.

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  pe­terb­reu­er.me: Ur­he­ber­recht   #

pe­ter breu­er (sinn­ge­mäss):

Man rei­che Sven Re­ge­ner ein Ta­schen­tuch.

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  ndr.de: Ur­he­ber­recht: Selbst­be­die­nung der Ver­la­ge   #

zapp über das leis­tungs­schutz­recht und das ur­he­ber­rechts­cha­os im netz. sehr schön er­klär­bä­rig.

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  in­ter­net-law.de: Sven Re­ge­ner und das Ur­he­ber­recht   #

tho­mas stad­ler:

Und an die­ser Stel­le müss­ten Krea­ti­ve wie Re­ge­ner auch er­ken­nen, dass sie zu­min­dest for­mal durch ein Mo­no­pol­recht, das wir Ur­he­ber­recht nen­nen, in ei­ner Art und Wei­se ge­schützt wer­den, wie kaum ein an­de­rer Dienst­leis­ter, um den Künst­ler jetzt mal ganz nüch­tern auf den ge­schäft­li­chen Aspekt zu re­du­zie­ren, was Re­ge­ner aber eben­falls macht.

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  dirk­von­geh­len.de: Lie­ber Sven Re­ge­ner!   #

dirk von geh­len:

Wie kann eine Ge­sell­schaft an­ders mit ih­ren Künst­ler um­ge­hen? In­dem sie eine po­li­ti­sche Lö­sung für die tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen sucht.

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  prenz­lau­er­berg-nach­rich­ten.de: Die An­kunft des Prä­si­den­ten   #

tho­mas trap­pe:

Ge­sagt hat der Bun­des­prä­si­dent heu­te üb­ri­gens nicht.

sag ich doch: wür­de durch schwei­gen. tz.

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  kon­ne­xus.net: Fal­se and Com­pli­ca­ted   #

schö­nes zi­tat von paul va­lé­ry. und das hier ist auch schön, aber nicht von paul va­lé­ry.


Photo by felix schwenzel in Schiller Apotheke. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

tau­ben­him­mel


links vom 22.03.2012

felix schwenzel

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Auch INSM-Sta­tis­ten sind Steu­er­zah­ler   #

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  pan­do­dai­ly.com: Help! I'm Be­ing Forced To Ste­al An iPho­ne Against My Will!   #

tre­vor gil­bert hinkt.

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  pan­do­dai­ly.com: Help! I'm Be­ing Forced To Pi­ra­te Game Of Thro­nes Against My Will!   #

mg sieg­ler hinkt.

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  blog.ce­bit.de: Twit­ter Ana­ly­tics   #

we­gen sol­cher sät­ze lie­be ix sa­scha lobo:

Heut vor ex­akt sechs Jah­ren sen­de­te Twit­ter­grün­der Biz Stone den ers­ten er­hal­te­nen Tweet ab: “just set­ting up my twttr“. Ja, da­mals wa­ren Vo­ka­le im Web noch out, es war eine an­de­re Zeit.

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  fx­neu­mann.de: Lob der Bla­se. Frag­men­tier­te Öf­fent­lich­kei­ten   #

sehr lang, sehr schwer ver­ständ­lich, mit ein paar wahr­hei­ten.

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  law­blog.de: Ge­burts­tags­fei­er im Kanz­ler­amt ist kei­ne Pri­vat­sa­che   #

errin­nert sich noch je­mand an die ge­burts­tags­fei­er von deut­sche-bank-chef jo­sef acker­mann im kanz­ler­amt bei an­ge­la mer­kel? udo vet­ter schreibt:

Ge­stützt auf das In­for­ma­ti­ons­frei­heits­ge­setz hat­ten die Klä­ger wis­sen wol­len, wer sich von der Bun­des­kanz­le­rin be­wir­ten ließ, wie die Sitz­ord­nung war, was in den Re­de­ma­nu­skrip­ten steht und wie teu­er der Abend zu Bu­che schlug. Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat­te mit all die­sen Punk­ten kein Pro­blem, eben­so wie die ers­te In­stanz. Es lie­gen nach Auf­fas­sung der Rich­ter kei­ne ge­setz­li­chen Grün­de vor, um der Öf­fent­lich­keit De­tails zu dem Abend vor­zu­ent­hal­ten.

gute sa­che. aber was ist mit der spei­se­kar­te?

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  ak-zen­sur.de: Zehn Wün­sche der Ur­he­ber­rechts­in­dus­trie   #

der kampf der ur­he­ber­rechts­in­dus­trie ge­gen ihre kun­den tritt in eine heis­se pha­se.

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  kott­ke.org: Hap­py bir­th­day, Big Bird   #

bibo (big bird) hat im­mer am früh­lings­an­fang ge­burts­tag und wird seit über 40 jah­ren je­des jahr sechs jah­re alt.

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  bo­ing­bo­ing.net: "I'm proud of you," deaf man si­gns to Oba­ma in ASL. "Thank you," pre­si­dent si­gns back.   #

oba­ma spricht auch ge­bär­den­spra­che. siehs­te mal.

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  guar­di­an.co.uk: Da­mi­en Hirst and the gre­at art mar­ket he­ist   #

lang aber le­sens­wert was hari kunz­ru über den kunst­mark all­ge­mein und da­mi­en hirst im spe­zi­el­len schreibt:

A few [in­ves­tors] have also dis­co­ver­ed that many of the re­gu­la­to­ry me­cha­nisms that ap­p­ly in other mar­kets - pre­ven­ting in­si­der tra­ding, pri­ce-fi­xing by car­tels and sundry other ab­u­ses - sim­ply don't exist in the art world. It is pos­si­ble to game the sys­tem in many ways, and the care­ers of cer­tain ar­tists look not un­li­ke a clas­si­cal Pon­zi sche­me, whe­re mo­ney from new in­ves­tors is used to pay re­turns to tho­se fur­ther upstream.

nicht im text oben er­wähnt er­wähnt, lei­der nicht mehr on­line, aber pas­send wäre die gross­ar­ti­ge do­ku­men­ta­ti­on „The Gre­at Con­tem­po­ra­ry Art Bubble “ („Die Mil­lio­nen­bla­se -- Zer­platz­te Träu­me am Kunst­markt“) von ben le­wis. ein biss­chen über das the­ma hab ich vor zwei jah­ren ge­schrie­ben.


„Will The Re­al Mitt Rom­ney Plea­se Stand Up“

felix schwenzel

manch­mal gibts tage, da läuft ein vi­deo von abends bis mor­gens (oder um­ge­kehrt) durch mei­ne time­line. und ich igno­rie­re es. bis eben, da las ich auf on­line­jour­na­lis­mus.de:

Ein be­ein­dru­cken­des Vi­deo aus dem an­sons­ten in­ter­net­mä­ßig nicht so span­nen­dem US-Wahl­kampf:

und sah es mir dann doch an. und fand es nicht schlecht.

YouTube Video Vorschaubild
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links vom 21.03.2012

felix schwenzel

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  neu­netz.com: App­les Selbst­kan­ni­ba­li­sie­rung   #

kan­ni­ba­lis­mus als er­folgs­re­zept. mar­cel weiss:

App­les an­hal­ten­der sen­sa­tio­nel­ler Er­folg liegt auch in der Be­reit­schaft des Un­ter­neh­mens be­grün­det, die ei­ge­nen Pro­duk­te und Er­lös­strö­me zu kan­ni­ba­li­sie­ren.

ich fang dem­nächst an, an mir zu knab­bern. mal se­hen ob ich da­mit er­folg­reich wer­de.

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  surf­guard.word­press.com: Ein Wort sagt mehr als tau­send Bil­der   #

surf­guard:

Wenn es um Men­schen­le­ben geht, dann ver­lässt sich der Pro­fi also lie­ber auf Wör­ter als auf Icons.

wo er recht hat hat er ✓.

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  welt.de: Die lie­ben Nach­barn: Der Mann mit der Kro­ko­ta­sche   #


sa­chen aus pro­test weg­las­sen

felix schwenzel

eben las ich auf mee­dia, dass hol­ger liebs, der chef­re­dak­teur von mo­no­pol, sich ent­schie­den habe ei­nen ar­ti­kel über da­mi­en hirst mit lee­ren bil­dern zu il­lus­trie­ren, weil das stu­dio von hirst die bil­der erst frei­ge­ben woll­te, nach­dem ih­nen der kom­plet­te, fer­ti­ge ar­ti­kel vor­ge­legt wür­de. dazu sag­te er:

Dass das Un­ter­neh­men ei­nes Künst­lers un­se­re re­dak­tio­nel­le Be­richt­erstat­tung kon­trol­lie­ren will, be­vor es die Bil­der zum Ab­druck frei­gibt, über­schrei­tet eine Gren­ze.

statt bil­dern, weis­se flä­chen. ich muss­te mir dann vor­ste­len wie goog­le auf eine pres­se-leis­tungs­schutz­recht re­agie­ren könn­te:


links vom 20.03.2012

felix schwenzel

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  prenz­lau­er­berg-nach­rich­ten.de: Das Ende der Hea­vy-Me­tal-Bä­cke­rei   #

manch­mal, glaub ich, reicht auch ein tweet. oder an­ders ge­sagt: die zu­kunft des lo­kal­jour­na­lis­mus ist nicht ein auf 3tau­send zei­chen auf­ge­bla­se­ner satz („hea­vy-me­tal-bä­cker ist zu, wir wis­sen auch nicht war­um“). wirk­lich. nicht.

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  neu­netz.com: Je­mand muss die Post auf­hal­ten, sie be­rei­chert sich an Ver­bre­chern   #

hink, hink. (ich mag den ver­gleich trotz­dem.)

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  frei.djv-on­line.de: Eine Klar­stel­lung: Nein, es gibt kei­ne Ei­ni­gung von Goog­le mit den Au­toren   #

hier hinkt auch ir­gend­et­was. mi­cha­el hirsch­ler:

So er­warb [Goog­le] zu­letzt die US-Fir­ma Mo­to­ro­la für 12,5 Mil­li­ar­den US-Dol­lar. Haupt­grund laut Ana­lys­ten: Goog­le will die Pa­tent­rech­te von Mo­to­ro­la er­hal­ten.

12, 5 Mil­li­ar­den für Pa­ten­te, also für geis­ti­ges Ei­gen­tum. Geis­ti­ges Ei­gen­tum, das ja es laut deut­schen Netz­pu­bli­zis­ten gar nicht gibt oder ge­ben dürf­te.

ich habe pa­ten­te bis­her als et­was ganz an­de­res wahr­ge­nom­men: als ein ju­ris­ti­sches in­stru­ment um in­ves­ti­tio­nen zu schüt­zen oder wett­be­wer­ber an der nut­zung be­stimm­ter werk­zeu­ge zu hin­dern. auch in­ter­es­sant: wenn pa­ten­te tat­säch­lich geis­ti­ges ei­gen­tum wä­ren, lie­fe geis­ti­ges ei­gen­tum dann auch nach 20 jah­ren aus?

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  blog.stutt­gar­ter-zei­tung.de: Nord­ko­rea­ni­sche Pro­pa­gan­da­pla­ka­te bei Gla­se­rei   #

bei al­ler grau­sam­keit die im kon­text sol­cher pro­pa­gan­da-pla­ka­te steckt (oder all­ge­mein: hin­ter pro­pa­gan­da steckt fast im­mer grau­sam­keit und un­ge­rech­tig­keit), hab ich mich eben ger­fragt war­um ich die­se pla­ka­te äs­the­tisch so be­frie­di­gend fin­de. es ist wahr­schein­lich das glei­che wie bei hei­li­gen­bild­chen oder pop­art: mi­ni­ma­lis­mus ge­paart mit naiv-bru­ta­lem rea­lis­mus. aber mög­li­cher­wei­se habe ich auch ein­fach eine schwä­che für kitsch.

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  mon­day­note.com: App Ca­me­ras   #

ich weiss nicht. de­zi­dier­te ge­rä­te für de­zi­dier­te auf­ga­ben wa­ren sinn­voll als die tech­nik noch hum­pel­te. der olle palm-pi­lot, mein sie­mens S35 und mein fern­se­her ha­ben sich da­mals her­vor­ra­gend er­gänzt. da­mals konn­ten te­le­fo­ne noch nicht so gut mit adres­sen und ka­len­dern, hand­com­pu­ter noch nicht so gut te­le­fo­nie­ren und fern­se­her wa­ren nicht trans­por­ta­bel und ohne vi­deo­re­kor­der konn­ten sie auch nicht kon­ser­ven ab­spie­len. mitt­ler­wei­le kann so ein smart­fo­ne all das was mein vi­deo­re­kor­der, S35, fest­netz­te­le­fon, fern­se­her, palm­pi­lot -- aber auch mein mo­dem, desk­top-rech­ner und mei­ne wet­ter­sta­ti­on an der wand konn­ten -- in­klu­si­ve ziem­lich gu­ter fo­tos.

was ich ei­gent­lich sa­gen will. für ama­teu­re, also für die meh­reit, rei­chen die im­mer in­te­grier­te­ren und bes­se­ren fä­hig­kei­ten von smart­fo­nes. die ge­rä­te für pro­fis (oder pro­fi­dar­stel­ler) wer­den na­tür­lich auch im­mer bes­ser und be­die­nungs­freund­li­cher. aber so in­te­griert wie die ge­rä­te für ama­teu­re kön­nen sie per de­fi­ni­ti­on nicht wer­den, weil sie spe­zia­li­siert sind und auch blei­ben müs­sen. sprich: das app-öko­sys­tem für sol­che ge­rä­te bleibt irre klein, wenn es sich denn über­haupt ent­fal­tet. glück­wunsch und dank an alle die mir bis hier­hin ge­folgt sind, jetzt aber bit­te trotz­dem wei­ter bei jean-lou­is gas­sée le­sen.

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  pan­do­dai­ly.com: Here Are Two Re­asons Not to Pay the Sam­wer Brot­her­s' Ran­som   #

sa­rah lacy nennt die sam­wer-brü­der scham­los, nep­per (rip-off ar­tists) und lö­se­geld-for­de­rer. in die­sem vor­her­ge­hen­den ar­ti­kel nennt sie sie so­gar die schlimms­te art von un­ter­neh­mern (worst kind of en­tre­pre­neur), sagt aber auch:

They are ex­ploi­ting the glo­bal base of ear­ly ad­op­ters by get­ting to peo­p­le soo­ner than a start­up lo­gi­cal­ly can.

das ist der ent­schei­den­de punkt. ideen, aber zum bei­spiel auch reiz­film­chen (teaser-trai­ler) brei­ten sich ra­send glo­bal aus. aber we­der start­ups, noch film- und fern­seh­fir­men, schaf­fen es die po­ten­zi­el­le glo­ba­le nach­fra­ge zu be­frie­di­gen. tun sie es nicht, schaf­fen sie raum und nach­fra­ge für ein an­ge­bot un­li­zen­sier­ter ko­pien.

(ich be­an­tra­ge hier­mit fol­gen­de än­de­run­gen in mei­nem wort­schatz: „reiz­film­chen“ statt „teaser-trai­ler“, „li­zenz­freie“ statt „raub­ko­pie­rer“)

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Fak­ten zäh­len. Emo­tio­nen zäh­len. Und die Wahr­heit?   #

tors­ten kleinz:

Will das Pu­bli­kum be­lo­gen wer­den? Ist die kom­ple­xe Wahr­heit zu viel für uns? Als Jour­na­list muss ich mich täg­lich da­mit her­um­schla­gen, wie weit man die “Wahr­heit" her­un­ter­ko­chen kann. Wenn man im­mer alle Sei­ten und Stand­punk­te wie­der­gibt, ent­steht all­zu leicht un­ver­ständ­li­ches Wi­schi-wa­schi, das den Le­ser rat­los zu­rück­lässt. Wir müs­sen aus­wäh­len, was wir trans­por­tie­ren. Und auf die­sem Wege kon­tru­ie­ren wir ein Zerr­bild, eine an­de­re Rea­li­tät. Ist das so viel an­ders als das, was Mike Dai­sey tat?


links vom 19.03.2012

felix schwenzel

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  nom­n­om­nom.de: Vom Le­ben und Ster­ben in De­ad­wood   #

phil­ipp jah­ner:

Wer wie ich die lei­der viel zu früh ab­ge­setz­te Se­rie De­ad­wood ge­liebt hat, der wird sich wohl auch wie ich so sehr dar­über freu­en, dass die Wi­ki­pe­dia der tat­säch­li­chen Ge­schich­te der klei­nen Stadt in South Da­ko­ta ei­nen di­cken Ab­satz wid­met. In­klu­si­ve Ab­zwei­gun­gen zu den noch viel aus­führ­li­che­ren Ar­ti­keln der Cha­rak­ter­vor­la­gen von u.a. She­riff Seth Bul­lock, Ca­la­mi­ty Jane und Al Swea­ren­gen. Ja, selbst das Gem Thea­ter hat es wirk­lich ge­ge­ben.

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  neu­netz.com: Be­zahl­schran­ken wer­den oft aus Angst vor Print­kan­ni­ba­li­sie­rung er­rich­tet   #

mar­cel weiss zi­tiert wolf­gang blau:

The wish for pay­walls - of­ten co­ming from the print edi­to­ri­al side, not even from the pu­blishers - seems to be dri­ven pri­ma­ri­ly by the fla­wed idea of 'pro­tec­tin­g' the print busi­ness and its so­cie­tal in­fluence by in­ten­tio­nal­ly re­du­cing the so­cie­tal vi­si­bi­li­ty, au­di­ence and in­fluence of their own on­line pu­bli­ca­ti­ons.

The ob­vious risk of ma­king even less mo­ney on­line with a pay­wall than with an open and ad-ba­sed site is be­ing brushed away with the kill-all ar­gu­ment that on the print side the­re are much hig­her re­ve­nues at sta­ke. This ra­tio­na­le boils down to - may­be - pro­tec­ting the pre­sent a litt­le lon­ger at the cost of ha­ving a fu­ture.

und hängt ei­nen lehr­buch­ab­satz hin­ten dran.

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  over­co­ming­bi­as.com: How To In­fluence Peo­p­le   #

tl;dr: klug­scheis­sen mag ei­nem in man­chen fäl­len recht ge­ben, macht ei­nen aber nicht un­be­dingt be­liebt. ne­ben­bei ein schö­nes zi­tat von ben­ja­min frank­lin:

I made it a rule," said Frank­lin, “to for­bear all di­rect con­tra­dic­tion to the sen­ti­ment of others, and all po­si­ti­ve as­ser­ti­on of my own.

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  ken­le­vi­ne.blog­spot.com: An­o­ther thing about CHE­ERS you did­n't know   #

che­ers wur­de nicht auf­ge­zeich­net, son­dern auf­ge­malt ge­filmt, auf (ne­ga­tiv) film­rol­len.

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  rand­sin­re­po­se.com: Hack­ing is Im­portant   #

ah. eine ode an ha­cker und bar­ba­ren. ge­nau­er, an das ha­cken und bar­ba­risch sein. so oder so, ein tol­ler text, der zeigt wie wich­tig es ist re­geln zu durch­bre­chen oder zu igno­rie­ren, um neu­es zu ent­de­cken. und wie wich­tig es ist, da­für be­zeich­nun­gen zu ha­ben und dass die wor­te „ha­cker“ und „bar­ba­ren“ na­tür­lich nur im kon­text (zum bei­spiel die­ses tex­tes) funk­tio­nie­ren.

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  mal­te­wel­ding.ber­li­ner-zei­tung.de: Hin­ter­las­sen die stän­di­gen Tren­nun­gen kei­ne Wun­den?   #

mal­te wel­ding:

Noch in den frü­hen Fünf­zi­ger­jah­ren war es üb­lich, dass mit dem Sex auch ein Ehe­ver­spre­chen ein­her­ging. Heu­te geht mit Sex nicht ein­mal ein An­ruf­ver­spre­chen ein­her.

mal­te wel­ding hat ein rat­ge­ber-blog bei der ber­li­ner-zei­tung.de? schon seit ja­nu­ar? ich be­kom­me auch nichts mehr mit.

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  ta­ges­spie­gel.de: Nach­ruf auf Kon­rad See­ger, ge­bo­ren 1943: Sie nann­ten ihn den Wald­men­schen   #

herz­zer­reis­sen­der nach­ruf auf kon­rad see­ger von san­dra dass­ler:

"Ich hal­t' das nicht aus in ei­nem ge­schlos­se­nen Raum", sag­te er. Und leb­te vie­le Jah­re im Zelt. Als er krank wur­de und die Hil­fe der Men­schen such­te, sperr­ten sie ihn ein. Da ging Kon­rad See­ger zu­rück in sei­nen ge­lieb­ten Gru­ne­wald.

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  for­bes.com: Thanks But­tons. Touch, Speech and Ges­tu­re Can Take it From Here   #

jenn webb:

If you'­ve ever seen a child in­ter­act with an iPad, you'­ve seen the power of the touch in­ter­face in ac­tion. Is this a sign of wha­t's to come -- will we be tou­ch­ing and swi­ping screens ra­ther tap­ping but­tons? I re­a­ched out to Josh Clark (@glo­balm­o­xie), foun­der of Glo­bal Mo­xie and aut­hor of “Tap­wor­t­hy," to get his thoughts on the fu­ture of touch and com­pu­ter in­ter­ac­tion, and whe­ther or not but­tons face extinc­tion.

Clark says a touch-ba­sed UI is more in­tui­ti­ve to the way we think and act in the world. He also says touch is just the be­gin­ning -- speech, fa­cial ex­pres­si­on, and phy­si­cal ges­tu­res are on they way, and we need to start thin­king about con­tent in the­se con­texts.

der knack­punkt wa­ren und sind die sen­so­ren, die mitt­ler­wei­le schon ganz gut sind. aber ich bin si­cher es wird mit der sen­so­ren-ent­wick­lung in ei­nem höl­len­tem­po wei­ter­ge­hen. was spricht da­ge­gen, dass es bald nä­he­rungs- oder druck­sen­so­ren, ey­e­track­ing oder mi­mik- und ges­tik-er­ken­nung ge­ben wird?