die hamburger kunsthalle soll für mehrere monate schliessen, schreibt die taz. laut taz hat die hamburger kultursenatorin karin von welck der kunstahalle vorgegeben im jahr 2010 220tausend euro zu sparen. wenn man die kunsthalle mehrere monate nicht öffne, so die rechnung, könne man das geld sparen:
Die ersten beiden Schließungswochen beruhen allerdings auf regulären Ausstellungsumbauten: "Pop Life" geht, Wandmaler David Tremlett kommt; eine aufwendige Installation. Falls alles nach Plan verläuft, soll sie am 24. Juni eröffnet werden - und danach sofort schließen. Bis Ende September müssen die drei Etagen sowie der Eingangsbereich des Gebäudes geschlossen bleiben, will man besagte 220.000 Euro einsparen.
witzig. statt wie anderswo nächte der offenen museen zu veranstalten, veranstaltet hamburg monate des geschlossenen museums.
[nachtrag 04.06.2010]
vom hörensagen habe ich die information, dass die kunsthalle nun doch nicht schliesst, aber weiterhin sparen muss. nur soll die leitung der kunsthalle sich selbst überlegen wie das geld einzusparen ist und nicht der senat. sobald ich dazu eine linkbare quelle gefunden habe, trage ich sie hier nach.
heute hat sony erneut extreme überforderung mit der realität bewiesen. am tag bevor die platte der fantastischen vier rauskommt, hat sony die offiziellen promo-videos der fantastischen vier von youtube entfernen lassen.
ganz ehrlich: ich verstehe nicht was smudo meint, interpretiere das was ich weiter oben geschrieben habe aber gerne: ich wollte nichts durcheinander bringen, sondern lediglich meinem eindruck ausdruck verleihen, dass sony music gerade einen ziemlich desorientierten eindruck macht halt wiederholt fehler passieren. ob die videos wegen eines gema-streits, wegen urheberrechts-paranoiden musikindustriemanagern, inkompetenz oder wegen technischer probleme verschwunden sind, ist mir tatsächlich relativ total egal. ich weiss nur, dass weder die musikindustrie, noch sony music, noch der fanta4-youtubekanal oder smudo gerade sonderlich souverän wirken. aber auch da mag es durchaus sein, dass ich was durcheinanderbringe. ix beziehe meine infos ja schliesslich „überwiegend aus dem inet“ und aus sony-music-pr-material.
der zweite next-tag begann für mich um 11 uhr in track 1 mit vorträgen stefana broadbent, stowe boyd, jemima gibbons und andrew keen. peter kabel habe ich geholfen sein ladekabel in eine steckdose zu stecken, was sich witzig anhörte, als ich es gestern nachmittag @jovelstefan erzählte, aufgeschrieben aber nur so mittel-witzig wirkt. lobenswerterweise wurden bereits am zweiten tag die projektoren für die präsentationen so justiert, dass sie nicht mehr verzerrten. dafür wirkten einige referenten akkustisch und visuell etwas verzerrt.
stefana broadbent redete ca. 20 minuten darüber, dass wir (privat) im durchschnitt nur mit 4-5 menschen regelmässig telefonieren, mit etwas mehr menschen SMSen oder emailen und mit sehr viel mehr menschen lose kontakte, beispielsweise über facebook, unterhalten. das war nicht uninteressant, haute mich aber nicht vom stuhl, weil mir nichts davon wirklich neu oder überraschend vorkam. auf der TED-konferenz redete stefana broadbent über ganz ähnliche themen, allerdings nur 10 minuten.
stowe boyd habe ich schon öfter auf konferenzen reden gehört, aber nie verstanden was er eigentlich sagen will. diesmal hatte ich mir vorgenommen stowe boyds vortrag ganz besonders konzentriert zuzuhören, aber ausser plattitüden (die er „forschungsergebnisse“ nennt), konnte ich aus seinem vortrag nichts heraushören. da sein vortrag aber sehr wohlwollend aufgenommen wurde, lasse ich mich hiermit zu folgender steilen these hinreissen: stowe boyd ist so eine art jeff jarvis für blöde businesskasper. ich habe auch nur ganz geringe hoffnungen, dass ich erkenntnisse aus holger schmidts interview mit stowe boyd gewinnen kann, da bereits die überschrift die qualität eines satzes wie „draussen regnet es“ hat:
jemima gibbons las ihren vortrag ab, was furchtbar anstrengend für alle beteiligten war und ihr von ihrem nachredner andrew keen auch gleich um die ohren gehauen wurde. sie formulierte ein paar hübsche metaphern um den wandel unserer wahrnehmung von führungsqualität zu illustrieren. ihre hauptthese lässt sich in etwa so zusammenfassen: unantastbare, scheinbar perfekte führungsfiguren (oder „helden“) kan es heutzutage nicht mehr geben. ihre schwächen werden durch die neuen (sozialen) netze offengelegt, sie sind angreifbar und effektiver zu kritisieren. also müssen führungsfiguren heutzutage authentisch, offen und ehrlich sein: „social leaders have to be an example, but it has to be true.“
andrew keen zerriss sämtliche ihre thesen danach in der luft. in einem polemischen feuerwerk strohfeuer zerriss er die thesen aller seiner vorredner, was einerseits ziemlich beeindruckend war, aber, wie ix fand, auch ein bisschen arschlochig rüberkam. man kann es aber auch sehen wie arne kittler, nämlich, dass keen „im Handumdrehen die etwas ziellosen Vorträge seiner drei Vorredner […] in einen interessanten gemeinsamen Kontext stellte“. keen wiederholte seine kernthesen vom letzten jahr (wir müssen die gefahren und chancen die das internet bietet zuende denken) und warnte vor ideologischen und naiven herangehensweisen. keen wies beispielsweise darauf hin, dass sich an den eigentlichen machtstrukturen auch durch die sozialen netzwerke nichts verändern würde und der radikale individualismus und wettbewerb in den sozialen netzen uns eher schaden als nützen würde:
the competitive world of social media is making us more fragile and unsocial.
keens rhetorisches talent ist beeindruckend und sein aufruf das grosse ganze kritisch zu betrachten und zu durchdenken findet meine volle zustimmung. gleichzeitig dient keens wurstigkeit und sein hang erstmal auf alles draufzuhauen, bevor er zurückrudert die dinge differenzierter betrachtet, nicht dazu, sich einen ruf als begnadeter denker oder theoretiker zu erwerben, als den er sich, glaube ich, gerne sehen würde.
nach dem exzellenten mittagessen, das zum grossen teil aus den resten vom vortag bestand, sprach karlheinz brandenburg vom fraunhofer institut darüber wie er und seine kollegen das mp3-format erfunden haben. er hat das angenehm nüchtern und trocken und einen tacken interessanter und authentischer als es in der wikipedia steht erzählt und hat im übrigen, wenn er englisch spricht, exakt den gleichen akzent wie christoph walz.
gegen 14 uhr sprang eine, wie sie sich selbst beschreibt, „reife, erfahrene, selbstbewusste ältere frau“ („mature, experienced, confident older woman“) auf die bühne (foto) und eröffnete ihren vortrag indem sie das publikum wissen liess, dass sie gerne mit jungen männern um die zwanzig fickt:
i date younger men. predominantly men in their twenties. and when i date younger men, i have sex with younger men.
cindy gallop hat das selbstbewusstsein eines bulldozers, wovon man sich in diesem TED-konferenz-video überzeugen kann. ihr vortrag auf der next war etwas ausführlicher als der auf der TED, vor allem weil sie über die reaktionen die das vortragsvideo auf youtube hervorrief und ihre letztes jahr auf der TED-konfernez gelaunchte website makelovenotporn.com sprach.
faszinierend fand ich, wie cindy galoop mit den teilweise recht grenzwertigen kommentaren auf youtube umgeht. erstens beantwortet sie fast alle kommentare, auch wenn sie grob beleidigend sind und zweitens sagt sie, nehme sie die kommentare nie persönlich. man kann in der kommentarspalte ihres TED-videos sehr schön beobachten, wie sie zum beispiel auf einen kommentar, der unter anderem die beschimpfung „olle schrulle“ („old crone“) enthält, sachlich antwortet und mit „Yours, Old Crone :)“ schliesst. cindy galoop erzählte wie erschrocken die teilweise anonymen kommentatoren oft seien, wenn sie persönlich antworte und wie manchmal selbst die grössten deppen plötzlich differenziert kommentierten.
so ein umgang mit kritik erfordert eine riesige portion selbstbewusstsein und ich glaube, dass die welt um einiges besser wäre, wenn alle so gelassen mit kritik umgingen wie cindy galoop. allerdings wäre die welt auch nahezu unerträglich, wenn alle sprächen wie cindy galoop. ihre extrem schrille art zu reden, war knapp an der grenze zum schmerz, was sicherlich zu einem teil auch der überforderten tontechnik zu verdanken war.
thomas knüwer war schwer enttäuscht von der next10. der zweite, feuilleton-lastige tag, hat mich nach dem schwachen und nach eigenlob riechenden ersten tag ein bisschen versöhnlicher gestimmt, aber wenn das essen besser als das programm ist, stimmt am konzept etwas nicht. es gab zu viele, zu mittelmässige vorträge und technische pannen, vieles auf den bühnen war lieblos vorbereitetet. man kann die next10 tatsächlich in einem tweet zusammenfassen:
falls mich jemand fragen würde, was ich an der next11 verbessern würde, ich würde sagen: die konferenz auf einen tag zusammenstreichen, alle mittlemässigen und uninteressanten vorträge streichen und einen einzigen track mit exzellenten vorträgen und moderatoren durchziehen.
ausserdem:
nespresso-kaffeemaschinen an denen man sich selbstbedienen kann, wünsche ich mir künftig auf jeder konferenz.
nur so ein gedanke, den ich auf der next hatte (weil die konferenz-sprache englisch war, kam mir der gedanke auch auf englisch. sorry.):
what happens if micropayment works one day?
ganz im ernst, sollte ein funktionierendes micropayment-model auftauchen — zum beispiel flattr — und grossflächig funktionieren und akzeptanz finden, was passiert dann? wer profitiert davon? (gross-) verlage, blogger, twitterer, musikanten, filmemacher?
hat das mal jemand zuende gedacht? oder sind alle nur damit beschäftigt darüber nachzudenken ob und wie soetwas funktionieren könnte?
auf der next-konferenz habe ich heute eine menge steile thesen gehört. keith messicks vortrag war mit „social media is dead. long live social business“ übertitelt. nico lumma schlug mit seinem vortragstitel in eine ähnliche kerbe: „it’s the end of social media as we know it“. setfan weitz von bing erklärte die suche für tot und rief in seinem vortragstitel aus: „lang lebe die suche“. keine ahnung ob das programmatisch für die dauer von suchanfragen bei bing gemeint war oder ganz anders gemeint war, ich hab den vortrag nicht gesehen.
was übrigens auch total „dead“ ist, sind online zeitpläne. online ist das programm der next-vorträge völlig unbrauchbar, weil es hermetisch in flash gegossen ist und auf next10.sched.org um so nebensächliche informationen wie die einzelnen vortragstitel gekürzt ist. ohne das gedruckte programm ist man auf der next völlig verloren. das war auf der republica überigens nicht anders. apropos druck: auf der republica wurde das programm vom freitag gesponsort und auf papier gedruckt, auf der next von der welt.
martin recke hatte zur republica übrigens folgende erkenntnis: „#rp10 ist Feuilleton, #next10 ist Wirtschaftsteil.“ da muss ich ihm nach einem tag #next10 widersprechen: die „#next10 ist 50% #wuv, 30% feuilleton und 10% wirtschaftsteil.“ (die restlichen 10%sind essen und trinken.)
das format der einzelnen „tracks“, drei bis vier 20 minuten kurze vorträge hintereinander, danach kurze frage- und antwort-sessions mit den referenten, ist zwar ganz zackig, aber leider sind die vorträge nicht so wow. techcrunch hat immerhin aus einem mittelmässig mitreissenden ankündigungs-vortrag von tariq krim eine aufgeregte topnews geklöppelt, aber insgesamt haben die vorträge heute auf der next zum grossen teil einen unangenehmen selbstbeweihräucherungs-beigeschmack. die next riecht sehr nach stark nach dem eigenlob der referenten. unangenehm fielen insbesondere die werber auf, die bei der eigenwerbung so dick auftrugen, dass ich vermute, dass die next im nächsten jahr pitch11 heissen wird. dass eigenwerben ging bei thomas zervos von jung von matt/elbe besonders grandios in die hose, weil sein vortrag erstens in einen tweet gepasst hätte („1. don’t believe the hype! 2. i’ll show a living young pig!“), zweitens aus technischen gründen (das mikro funktionierte nicht) so unverständlich war, dass er den vortrag auch auf rumänisch hätte halten können und drittens ein ferkel keine sau ist. sein kollege andreas freitag aus berlin war bei der selbstdarstellung genauso schamlos, brachte aber wenigstens etwas substanz, unterhaltung und verständlichkeit mit sich.
die location, eine alte fabrikhalle am gleisdreieck, ist super. und riesig. und man kommt sich ein bisschen wie im zoo vor. nicht nur wegen der vielen businesskasper, sondern weil tauben und spatzen in der halle umherfliegen. ich frage mich wer auf der next als erster beschissen wird.
ansonsten fiel mir auf:
mit dem ipad in der hand kann man nicht applaudieren.
die next ist locationmässig was die dummy layoutmässig ist.
schokolade kann tatsächlich fruchtig schmecken.
„APIs are the sex organs of business evolution. data is it's DNA.“ (lee bryant)
alle präsentationen wurden von den projektoren auf das 16 zu 9 format verzerrt. das wirkt extrem scheisse.
die ähs von nico lumma sind lauter als nico lummas andere worte. auch das stellte die technik der next vor unlösbare probleme.
peter sunde inspirierte mich, als ich ihn auf der next zum zweiten mal über flattr reden hörte, zu dem satz: „jeder internetbenutzer sollte sich einmal am tag hinsetzen, beten und peter sunde dafür danken, dass er mit flattr das internet rettet.“
das catering macht die schwächen der vorträge mehr als wett.
die sz zitiert mich und smudo und ist so freundlich meine rechtschreibfehler zu korrigieren. leistungsschutzrecht und zitatrecht hin und her, ich bin mal so frei den ganzen artikel als faksimile, quasi fullquote, hier abzubilden, da der artikel nicht online ist und eh zu 80% aus zitaten von mir besteht.
10,00 euro via paypal eingezahlt 00,69 euro sind als gebühren verflogen 01,09 euro verflattert (sollten eigentlich 5 sein, aber flattr hat die 5 euro durch 30 tage geteilt und da ich im april nur 6,5 tage bei flattr war, sinds nur 1,09 euro geworden) 02,19 euro geflattert worden
macht eine positive bilanz von 41 cent, bzw. einen kontostand von 10,41 euro.
unterm strich ist das flattr-micropayment-model in der derzeitigen geschlossenen beta-pahse also in etwa folgendes: man überweist sich unter den flattr-mitgliedern geld hin und her und zahlt für dieses spielchen gebühren. dafür kann man aber ansatzweise sowas wie anerkennung der eigenen blogbeiträge (oder wie flattr das nennt „things“) messen und interessante blogbeiträge anderer flattr-mitglieder finden, die von anderen geflattert wurden.
[die auszahlung(sankündigung) ist erst seit dem release heute sichtbar]
ich war 1992 oder 1993 mal auf einem konzert der fantastischen vier. ein freund fragte mich damals ob ich ihn und seinen kleinen bruder dahin begleiten würde. das konzert fand im aachener eurogress statt, einem konferenz-zentrum mit holzvertäfelten mehrzweckräumen. das publikum bestand aus hunderten 12- bis 14jährigen teenagern die vorne an der bühne standen und die band beobachteten und mehreren hundert eltern, die mit zugehaltenen ohren an der rückwand des raumes standen und ihre kinder beobachteten. mein kumpel und ich sahen uns das schauspiel eine weile an und beschlossen dann zu einem getränkestand hinauszugehen, um uns erstmal ein bierchen zu gönnen. leider war das fanta4-konzert alkoholfrei. es gab nur fanta (sic!), cola und wasser. an viel mehr kann ich mich nicht erinnern, ausser dass die kinder alle sehr glücklich wirkten, ihre arme mit vier ausgestreckten fingern in die höhe streckten und rhytmisch auf und ab springend „vier-vier-vier-vier“ riefen. seit dem konzert kann ich „isses die da?“ nicht mehr hören.
am mittwoch war ich eingeladen, mir mit ein paar journalisten und „medienpartnern“ das „AlbumPreListening“ (so nennt smudo das, deshalb wirds auch stimmen) der neuen platte der fantastischen vier anzusehen anzuhören. um 19 uhr sollte es losgehen. ich wollte eigentlich nur fünf minuten zu früh da sein, durch ein missgeschick war ich aber schon um 10 vor sieben da. die dame an der rezeption des lux11-hotels (vorsicht, website plärrt!) schickte mich ins penthouse im fünften stock, wo die veranstaltung stattfinden sollte, da war aber erst die fantastische vierer-putztruppe.
die presse und „medienpartner“ durften sich dann bis 20 uhr an der hotelbar mit komplimentierenden getränken vergnügen (es gab bier!), bis es wieder hoch in den fünften stock ging, wo es dann zum bier komplimentierende häppchen gab.
das war alles sehr lecker und die aussicht war auch super.
gegen viertel nach acht kamen die vier dann, setzten sich auf ein sofa und smudo fing sofort an zu quasseln. michi beck filmte die anwesenden und daddelte danach an seinem iphone (weiss!). wenn michi beck redete, daddelte smudo an seinem iphone (schwarz!). thomas d. redete auch hin und wieder, packte sein iphone aber nicht aus. andreas rieke redete gar nicht, benutze keine gadgets und beschränkte sich den ganzen abend darauf anwesend zu sein und sympathisch zu wirken.
obwohl: sympathisch wirkten alle vier. vier männer, ein paar jahre vor der midlife-crisis, die mit ihrem onkel-bärtchen, gepflegten vollbärten, eheringvollausstattung und jobatey-beschuhung haarscharf an der spiessigkeit vorbeigestylt sind und unprätentiös von ihrer arbeit erzählen und mit ihren iphones spielten.
ja, so in etwa war das.
ach so. ihre CD haben die vier natürlich auch vorgespielt. demnächst steht wahrscheinlich wieder überall im internet und auf papier, dass die fantastischen vier sich immer wieder neu erfinden. das stimmt ja sogar ein bisschen. die 200 platten die die fantastischen vier in den letzten 50 jahren produziert haben, lassen sich nicht einfach in eine schublade stecken und hören sich alle ein bisschen anders an. mit einer ausnahme natürlich: die stimme von thomas d. hört sich auch auf der aktuellen platte an als würde er im nächsten refrain singen: „ist es die da?“.
nichts gegen die stimme von thomas d. ich mag seine stimme sehr — wenn er redet. sie erinnert mich mit ihrem unterdrückten schwäbisch an einen guten freund. ich weiss zwar nicht an welchen, aber die stimme von thomas d. erinnert mich definitiv an die eines guten freundes. auch die art wie er „büro“ ausspricht, erinnert mich an meine zeit in stuttgart. eigentlich erinnert mich die ganze platte an irgendwas und weckt alle möglichen erinnerungen. das ist einerseits toll, andererseits, wenns mich an den aachener eurogress und fanta und cola und „vier-vier-vier-vier-rufe“ erinnert, weniger toll.
zum bespiel erinnert mich die „machen wir mal einen auf jung und wütend“-haltung bei den tracks 10 und 14 („schnauze“, „kaputt“) an rammstein. ein wütend schreiender smudo brüllt in „kaputt“: „wenn du mich hasst, fick dich! wen du mich liebst fick mich!“. raaaaaamsteeeeein! haaaassssss! besser hätt ich die zeile so gefunden: „wenn du mich hasst, fick mich! wen du mich liebst, fick mich! fick mich! fick mich!“. obwohl — der text würde durch so eine wendung ins devote auch nicht besser. je länger ich über diese textpassage nachdenke, desto mehr wünsch ich mir manchmal, dass die fantastischen vier auch mal norwegisch singen würden.
machen sie aber natürlich nicht, was auf ne art auch wieder gut ist. denn die fantastischen vier legen neben all dem neuerfinden auch wert auf stringenz. da sind sie ein bisschen wie journalisten. die hörer erwarten das so, also machen wir das so. niemand soll übermässig irritiert werden. dadurch wird der künstlerische spielraum schmal. macht aber nix, stuttgarter sind ja die kessellage gewohnt.
apropos rammstein. manchmal, wenn ich rammstein höre, muss ich kichern. nicht weils witzig ist, sondern weils so absurd ist. so absurd, dass eins der lieder unter umständen sogar als untermalung einer szene in einem david-lynch-film benutzt werden könnte. ein bisschen musste ich auch bei „kaputt“ kichern. so aufgesetzt und stringent die HEUTE-MAL-HASS-haltung ist, das stück hat auch ein bisschen was absurdes (das ist ein kompliment!).
genauso wie die hochgezogene, ein bisschen verzweifelte stimme, ich vermute auch von smudo, in „für dich immer noch fanta sie teil 2“. die stimme in dem stück hat genau das was die stücke mit thomas d. nicht haben: etwas was nicht an die 1992er fanta4 erinnert. etwas, was einen beim hören nicht direkt sagen lässt „ach. das sind doch die fantastischen vier?“.
ich weiss es nicht, steht ja nirgendwo, aber ich glaub michi beck singt „das letzte mal“. das stück gefällt mir und erinnert mich vom sound ein bisschen an alte turn-table-rocker-stücke. nicht zu rappig, etwas melodiös, mit prima passenden soundschnipseln gebackgrounded und ein bisschen groovig (während ich eben „groovig“ schrob haben sich meine fussnägel nach oben gerollt. in zeitlupe. echt).
im pressetext steht, das album sei (unter anderem) „böse“, „kaputt“ und „gnadenlos“. aber cherno jobatey hält sich auch für cool und böse. nee, das album ist nicht schlecht, reimt sich teilweise und hört sich an drei, vier stellen nicht nach den fantastischen vier an (ein recyceltes kompliment!). das ist ja garnichtmal soo selbstverständlich. aber böse? na gut im knorkator-sinne vielleicht („Ich bin so bööööse, Ich eß Nutella mit dem Löffel“). kaputt? die vier adretten herren die ich am mittwoch gesehn habe waren so intakt und aufgeräumt wie die damen aus dem trommel- und nordic-walking-kreis meiner schwiegermutter. keine spur kaputt. gnadenlos? OK. gnadenlos diszipliniert. muss man wohl auch sein um 18 jahre mit den gleichen leuten zusammenzuarbeiten. das ist auch total in ordnung und bewundernswert.
apropos pressetext: dort werden auch „promotion“-partner aufgezählt. unter TV steht zum beispiel: 8.5.2010, schlag den raab, 21.05.2010 NDR talkshow. unter „online“ steht:
MASSIVE PRÄSENZ IN ALLEN RELEVANTEN BLOGS UND FOREN
U.A. SPREEBLICK.COM
NETZPOLITIK.ORG
NERDCORE.DE
BASICTHINKING.DE
CARTA.INFO
STEFAN-NIGGEMEIER.DE/BLOG
STYLESPION.DE
netzpolitik promotet die fantastischen vier? carta? niggemeier? kann das sein, dass da ein missverständnis vorliegt und eventuelle banner-schaltungen mit „massiver präsenz“ verwechselt wurden? der einzige blogger den ich am mittwoch gesehen habe, war malcolm. mich hab ich auch gesehen, auf dem klo, im spiegel.
am ausgang gabs als abschiedsgeschenk die platte als „limitierte deluxe edition“ (ecolbook mit audio-CD und DVD, sehr hübsch und haptisch ansprechend gemacht) und das hieronymus-boschige plattencover-bild auf einen keilrahmen aufgezogen. über die platte (die es erst ab 14. mai zu kaufen gibt), hab ich mich gefreut, schliesslich gefallen mir tatsächlich ein paar der stücke, über den keilrahmen hat sich die beifahrerin gefreut: „oh! fantastischer keilrahmen! das bild übermal ich!“
[nachtrag 07.05.2010, 10:09] smudo findet hier irgendwas unverschämt , nennt mich „journalist“ mit anführungszeichen und hashtagt wirres.net mit #TwenVorurteilsBlog. entweder hab ich irgendwas falsch gemacht oder irgendwas richtig.
[nachtrag 08.05.2010]
nur der vollständigkeit halber: smudo findet, nachdem ein paar leute auf twitter mit ihm diskutierten und er, soweit ich das gesehen habe, jedem einzelnen antwortete, dass die ganze sache „no big deal“ und eh irgendwie „subjektiv“ sei.
bei videos die öfter als zehnmal angesehen werden, fragt youtube seit neuestem ob man sich nicht am „umsatz“ dieser videos beteiligen möchte. man denkt, oh toll, klickt ein paarmal und freut sich darauf, in zwei jahren 50 cent für ein snickers überwiesen zu bekommen. pustekuchen. umsatzbeteiligung ist ein beinhartes, leicht kafkaesques geschäft. nachdem ich eins meiner videos zur umsatzbeteiligung angemeldet hatte, schrob mir youtube kumpelig:
schon in der vierten zeile der email schwang der ton um, auf ein etwas bürokratischeres „sie“:
Damit wir Ihrem Antrag auf Umsatzbeteilung für dein Video zustimmen können, benötigen wir weitere Informationen von Ihnen.
Auf Grundlage Ihrer unten stehenden ursprünglichen Anspruchsbeschreibung können wir Ihr Video nicht genehmigen.
„zusammenschnitt meines besuches im büro des bildblog vor ein paar jahren.“
Übermitteln Sie weitere Informationen über Ihre Rechte zur Verwendung der Materialien in Ihrem Video. Klicken Sie hierzu auf folgenden Link: […]
ich schrob youtube daraufhin freundlich:
ich hab keine ahnung was sie von mir wollen. wenn sie mir nicht glauben wollen, dass das video von mir ist oder mir unterstellen wollen, dass ich urheberrechte verletze, dann stecken sie sich ihre genehmigung doch irgendwo hin wo es ihnen vergnügen bereitet.
sehr stoisch schrieb mir zwei tage später ein robert vom „Das YouTube Team“ folgende textbausteine:
Hi,
Danke, dass Sie Ihr Video zur Umsatzbeteiligung übermittelt haben. Sie müssen auf diese E-Mail antworten und bestätigen, dass Sie über alle erforderlichen Rechte, einschließlich der notwendigen Werberechte, zur kommerziellen Verwendung des Videomaterials und der Musik in Ihrem Video verfügen.
[…]
Sie müssen die angeforderten Informationen innerhalb von sieben Werktagen übermitteln. Anderenfalls wird das Video möglicherweise von YouTube entfernt.
bemerkenswerter tonumschwung. hier ist nicht mehr von partnergedöns oder „beteiligung“ die rede, sondern von „müssen“ und dass man irgendwelchen quatschigen anweisungen folge leisten solle. ausserdem werden worte verwendet, für die noch nichteinmal google eine erklärung hat, oder weiss jemand was „werberechte“ sind und wie man die erlangt?
weiter gehts mit roberts email und meinen antworten (ich fürchte man merkt dass ix genervt war):
Insbesondere mussen Sie belegen, dass Sie die erforderlichen Rechte an allen folgenden Elementen besitzen:
ich habe das video selbst gedreht (mit dem handy) und es mehr oder weniger ungeschnitten veröffentlicht.
- Tonaufnahmen
ja. die gibt es. als nachweis dass ich alle erforderlichen rechte besitze, verweise ich auf das video. es handelt sich um tonaufnahmen von strassenlärm und gesprächen mit menschen die mich damit beauftragt haben dieses video aufzunehmen.
- musikalische Kompositionen
niemand singt oder pfeift in dem video eine melodie. nachweis: sehen sie sich das video an.
- Songtexte
ich kann nicht ausschliessen dass worte in dem video vorkommen, die auch in songtexten vorkommen. aber in dem video werden keine melodien gesungen (s.o.) und keine songtexte vorgetragen.
- Auftritte
ja. sascha lobo hat einen kleinen auftritt, stefan niggemeier und auch ich selbst. leider besitze ich keine rechte an sascha lobo oder stefan niggemeier, kann ihnen aber versichern, dass beide einverstanden mit den aufnahmen waren.
- Bilder von Software und Spielen
wer macht denn sowas?
- Videos, Fotos oder andere Bilder
sie bringen mich auf eine idee. man könnte mal einen film ohne jeden ton drehen, in dem alle gesichter, autokennzeichen, bilder und fotos die an der wand hängen verpixelt sind. das wäre ein grosser spass. als titel fiele mir ein: „google worldview — wie google die welt sieht“. zurück zur frage.
es sind einige herumliegende bild-zeitungen in dem video zu erkennen. bitte löschen sie das video, falls mir entgangen sein sollte, dass das beiläufige abbilden von fremden titten-, äh titelblättern verboten ist.
Bitte beachten Sie, dass Ihre Angaben so spezifisch wie möglich sein müssen, wenn Sie Anspruch auf ein Video erheben.
- Sie müssen für ALLE akustischen Musik- oder Soundeffekte in Ihrem Video die Quelle und die Lizenzbedingungen angeben.
echt jetzt? also los:
diverse vorbeifahrende automobile
vorbeifahrende ubahn
eine kinderstimme
die stimme von felix schwenzel (mir)
ein türöffner (hersteller unbekannt)
eine geräuschvoll klappernde und quitschende wohnungstür
die stimmen von stefan niggemeier, sascha lobo und christoph schultheis
kühlschrankgeräusche
ich sehe alle „soundeffekte“ als gemeinfrei an. falls sie das anders sehen, löschen sie das video bitte. ich möchte hier kein risiko eingehen.
- Bei lizenzgebührenfreier Musik bitten wir Sie, die Songtitel, den Komponisten und/oder Künstler zu nennen, einen Link zu der Webseite hinzuzufügen, auf der Sie die Musik gefunden haben, UND einen Link zu den entsprechenden Bedingungen der Lizenzvereinbarung bereitzustellen.
- Sollten Sie die Musik selbst komponiert oder lizenzgebührenfreie Musik aus einer Software verwendet haben, nennen Sie uns bitte das Programm, das Sie verwendet haben, sowie die Lizenzbedingungen.
- Falls eine unabhängige Band oder ein Freund Ihnen erlaubt hat, den Song zu verwenden, brauchen wir die schriftliche Bestätigung der Urheberrechtsinhaber. Dabei muss es sich entweder um einen schriftlichen Vertrag zwischen Ihnen und dem Rechteinhaber oder um einen Brief von dem Rechteinhaber handeln, der darlegt, dass Sie zur kommerziellen Nutzung seiner Inhalte berechtigt sind. Dabei sind Unterschrift und Kontaktinformationen aller Rechteinhaber anzugeben. Sie können uns die Informationen per E-Mail oder Fax mit einer elektronischen Signatur senden. Das Dokument muss zusätzlich die Video-URL(s) und den Namen Ihres Kanals enthalten. Bitte senden Sie uns diese Informationen per E-Mail oder
per Fax an + 353 1437 0741.
wie gesagt. keine musik in dem video. gottseidank. was ich dafür alles für unterlagen hätte besorgen müssen. wenn sie mich fragen: ohne musik wäre die welt einfacher. ich bin jetzt auch gegen musik.
erstaunlich, was man sich alles für den gegenwert eines snickers antut.
[nachtrag 18:13h] youtube verfasst die absage wieder in der „du“-form. gerade reingekommen, „robert“ hat offensichtlich schlechte laune:
Hallo diplix,
Danke, dass du dein Video zu besuch beim bildblog zur Umsatzbeteiligung übermittelt hast. Die Umsatzbeteiligung für dieses Video wurde aus einem der folgenden Gründe deaktiviert:
Du hast nicht genügend Material zur Bestätigung übermittelt, dass du die Rechte zur kommerziellen Nutzung sämtlicher Videoelemente und Musik in deinem Video besitzt.
Werbetreibende auf YouTube sind derzeit daran interessiert, Anzeigen neben jugendfreiem Content zu schalten.
Wir behalten uns das Recht vor, die endgültige Entscheidung darüber zu treffen, ob die Umsatzbeteiligung für ein Video aktiviert wird.
Vielen Dank für dein Verständnis,
Das YouTube-Team
matthias schmidt von der werbeagentur scholz und freunde hat während irgendeiner diskussion über werbung etwas sehr bemerkenswertes gesagt, als es um das thema ging, dass werbung sich manchmal daran versucht, „den kulturellen code der jeweligen zielgruppe zu knacken“ (zitat friedrich von borries) um eine marke an den mann zu bringen:
ich würde die leute nicht für so dumm verkaufen, dass sie das nicht merken. das problem ist dann eher, wenn marken oder kampagnen das nicht richtig hinbekommen, sich anbiedern, dann hat damit die agentur scheisse gebaut, aber ich glaube die leute kapieren sehr wohl, wenn hier jemand versucht sich einzuschleimen ohne es irgendwie klar und deutlich zu sagen.
auf matthias schmidts profilseite steht, dass er „Partner und Vorstand der Scholz & Friends Group und Managing Director Kreation bei Scholz & Friends Hamburg“ ist und gemeinsam mit martin pross „die kreative Leistung der Agenturgruppe“ verantwortet.
erinnert sich noch jemand an die kreative leistung scholz-und-freunde-werbekampagne „es ist deine zeit“, mit der vodafone versuchte sich bei der „generation upload“ anzubiedern? die erinnerung fällt ein bisschen schwer, weil die kampagnen-microsite (esistdeinezeit.de) mittlerweile offline ist. gegen das vergessen hilft das vodafone-blog:
Die „Generation Upload“ ist Herr über ihre Zeit. Sie nutzt moderne Kommunikationstechnologien nicht als Selbstzweck, sondern vielmehr als Werkzeug zur Selbstverwirklichung. Es sind normale Menschen wie Du und ich. Und doch oder gerade deswegen sind sie die Helden von heute.
A bouncer in Birmingham hit me in the face with a crescent wrench five times and my wife’s boyfriend broke my jaw with a fence post. So if you don’t buy a trailer from me, it ain’t gonna hurt my feelings. So come on down to Cullman Liquidation and get yourself a home. Or don’t. I don't care.
in der zeit von letzer woche schreibt jens jessen:
Fürchtet euch nicht vor dem Internet! Aber erhofft euch auch nicht zuviel davon. Es ist keine fremde, dunkle Macht. Wir sind ihm nicht ausgeliefert. Wir können es selbst gestalten.
etwas eleganter als ich es kürzlich formulierte (das internet ist scheisse, weil die welt scheisse ist) sagt er, dass man das internet (oder die welt) nur verbessern könne, wenn man daran teilnimmt und es mitgestaltet:
Es gibt keine Natur des Internets. Es gibt nur eine Menschenatur. Um die Gestalt und die Möglichkeiten des Netzes streiten sich Menschen. Die einen wollen es so haben, die anderen anders. Das ist ein politischer Streit, und er muss politisch geführt werden.
jessen betont, dass die mitsprache nicht durch „vornehm unzufriedenes Abseitsstehen“ zu haben ist, sondern nur durch einmischung. das hört sich schon um einiges differenzierter und gelassener an, als noch vor einem jahr. trotzdem kann jessen seine aufregung schwer bändigen, wenn er vortragende der re:publica stets namenslos und unspezifisch zitiert. so zitiert er peter glasers metapher von „achten Kontinent“, nennt ihn aber nicht, sondern kennzeichnet das zitat als „Zitat von dem Kongress re:publica“. peter kruses bild mit dem er „heavy internet user“ in die gruppen „Digital Residents“ und „Digital Visitors“ unterteilte, bezeichnet jessen grob verzerrend als „rasssistische Rhetorik“, mit der die „kompetenten“ von den „inkompetenten Nutzern“ unterschieden werden sollen. peter kruses namen nennt er freilich nicht namentlich, sondern gibt als zitatquelle „Internetenthusiasten […] bei dem Berliner Kongress re:publica“ an.
kann ja sein, dass jessen keinen bock hatte sich die aufzeichnungen oder slides (eins, zwei, drei) von kruses vortrag anzusehen, aber kruse rassistische rhetorik oder das brandmarken von (netz-) „Neubürgern“ als „Eindringlinge“ zu unterstellen, ist schon harter tobak. an dieser stelle scheint sich bei jessen völlige unkenntnis, mit grosser meinungsfreude und leichter arroganz zu paaren.
neben der gelegentlich etwas zu offensiv vorgetragenen ignoranz und arroganz ist jessens text aber sehr lesenswert, aber aus unverständlichen gründen nur offline verfügbar. ich habe den text heute in der zweiten klasse eines eurocitys von berlin nach hamburg im altpapier gefunden. und wenn der text da schon rumliegt, könnte man ihn doch auch ins internet stellen.
markus reiter meint in dumm 3.0 (unter anderem), dass „die Kostenlos-Mentalität“ des internets die „Kreativwirtschaft auf Dauer“ austrockne. über sein buch und andere geistige leistungen sagt er:
Ich befürworte weder, dass [mein Buch] aus Buchhandlungen geklaut wird, noch dass es jemand elektronisch kopiert, ohne dass mein Verlag und ich davon profitieren. Es steckt ein gutes Jahr Arbeit darin, ein durchgearbeiteter Sommer, schlaflose Nächte, die Geduld meiner Mitmenschen, einiger Schweiß und viel Mühe. Wenn wir nicht wollen, dass wir bald nur noch über geistige Arbeiten verfügen können, die irgendjemand aus irgendeinem unbekannten Grunde sponsort, werden wir uns daran gewöhnen müssen, auch im Internet für geistige Leistungen zu bezahlen. Das ist auf den kürzesten Nenner gebracht, die zentrale Botschaft dieses Buches.
was mich aber wundert: die pr-agentur die reiters buch vermarktet, schrob mir vor einiger zeit einen brief, in dem sie mir anbot, den „debatten-beitrag“ (gemeint ist das buch) von markus reiter kostenlos zur rezension zuzusenden. keine elektronische kopie, sondern eine gedruckte version, die normalerweise 18 euro kostet. wenn ich die intention richtig verstehe, sieht markus reiter diese art der „Kostenlos-Mentalität“ nicht als gefahr für die „Kreativwirtschaft“, sondern als hilfreich für die vermarktung und den verkauf seiner „geistigen Leistung“ an.
dass also das verschenken von büchern durchaus die „Kreativwirtschaft“ fördern könnte, weiss reiter also, sagt es aber nicht. und dafür, dass das verschenken von büchern über rezensionsexemplare hinaus den verkaufszahlen gut tun könnte, gibt es zumindest schlüssige hinweise: „Free ebooks correlated with increased print-book sales“.
gut dass ich das buch nicht gekauft habe. es ist so einseitig geschrieben, dass man es nur mit zwei händen lesen kann. und das macht mir gerade keinen spass. für eine komplette rezension muss ix erstmal meine gleichmut-battereien aufladen.
die erste kontaktaufnahme war per sie. marcus jauer rief mich an und sagte er sei beim überlesen des republica-programms auf mich gestossen, bzw. hätte sich daran erinnert, dass er eigentlich mal ganz gerne mit mir reden würde, er schreibe gerade einen artikel über deutsche blogger. ein paar tage später verabredeten wir uns im prassnik. wir kamen beide zur gleichen zeit an, aber das prassnik hatte noch zu. also setzten wir uns draussen hin und fingen an zu reden und uns zu duzen. am anfang stand gleich ein kleines missverständnis; ich hatte ja mal vor jahren geschrieben, dass ich „aufhöre zu bloggen“ und fortan nur noch ins internet schreibe, was ich, so in etwa, auch ins republica-programm geschrieben hatte:
Felix Schwenzel schreibt seit mehr als zehn Jahren ins Internet. Vor einer ganzen Weile hat er aufgehört das Bloggen zu nennen: „Bloggen verkommt mehr und mehr zu einem Regelkorsett. Mir ist das zu eng und zu langweilig.“
marcus jauer hatte das so verstanden, dass er dachte, ich hätte auch aufgehört ins internet zu schreiben. das missverständnis hatte er zwar vorab schon mit einem kollegen geklärt, aber wir sprachen auch nochmal über die „weblogbedeutungsmafia“, die leute, die es lieben anderen zu erklären wie das wahre bloggen geht, was man als blogger zu tun und zu lassen habe und was einen als blogger von journalisten unterscheide und wie sehr mich das mal genervt hatte. wir redeten über die vielen kleinen wunder die das ins-internet-schreiben für mich bedeutet, dass ich selbst beim studium nicht annährend so viele leute kennengelernt habe wie im und durch das internet, dass ich meinen job, die beifahrerin und meine hausschuhe dem internet und den sich daraus gesponnenen beziehungen zu verdanken habe.
ich bin ja eher ein schweigsamer typ, aber bei den richtigen fragen und dem richtigen thema kann ich ziemlich redselig werden. marcus jauer stellte die richtigen fragen, war aufrichtig wissbegierung, machte sich wenig notizen, war sehr konzentriert — und trank keinen alkohol. er schien auch ein bisschen verzweifelt angesichts der grösse des themas und wie er das anpacken solle. er sprach davon wie schwierig es sei, die mechaniken und zusammenhänge der blogosphäre zu visualisieren und wir redeten über die thematischen blogblasen und mir fiel ein, wie faszinierend ich die visualisierungen der deutschen blogosphäre von john kelly auf der republica letztes jahr fand, oder auch die, die wikio erstellt. wir sprachen über die beschleunigung der empörungswellen, wie das bei moni und transparency noch fast eine ganze woche dauerte, bis die geschichte in die mainstream-medien schwappte und bei markus beckedahl und der abmahnung durch die bahn bereits nach ein paar stunden zum ersten spiegel-online-artikel führte und das man das sicher auch prima visualieren könne. nach drei stunden hatten wir so zimelich jeden aspekt des deutschen blogdings zumindest mal angeschnitten, ich war heiser und marcus jauer musste nach hause, weil er noch einen text schreiben musste, der am nächsten tag fertig sein sollte.
ich hatte das gefühl ein paar missverständnisse aufgeklärt zu haben und zumindest ein bisschen meiner euphorie und faszination am blogdings auf marcus jauer übertragen zu haben. als er dann am ende noch erwähnte, dass er die tage noch einen fotografen vorbeischicken würde, war ich ehrlichgesagt ein bisschen überrascht, ich hatte unser gespräch gar nicht so sehr als interview gesehen, sondern als gespräch über das bloggen und die faszination daran. das mit dem fotografen glaubte ich auch nicht wirklich, bis der ein paar tage später tatsächlich anrief um einen termin mit mir auszumachen. als marcus jauer gegen halb elf ging, blieb ich noch kurz sitzen, trank mein bier aus und war freudig überrascht als ich bezahlen wollte, dass er bereits für mich mitgezahlt hatte. am nächsten tag schickte ich ihm noch ein paar links und drei tage später fragte marcus jauer nochmal per mail nach, seit wann ich in berlin sei.
als der artikel dann am 14. april rauskam war ich erstmal wirklich begeistert von den fotos. von allen. als ich den artikel las, musste ich ein paar mal lachen, die gemeinheiten gegen robin meyer-lucht fand ich respektlos und witzig, die gegen jörg wittkewitz waren mir fast ein bisschen zu schonungslos, aber ich bin anfällig für schadenfreude. ich wunderte mich, dass „WordPress.com“ bereits um die jahrtausenwende programme angeboten haben sollte (zuckte aber mit den schultern), wunderte mich wie frustriert frank westphal dargestellt wurde (so hatte ich den bisher noch nicht kennengelernt), wunderte mich über den schönen satz „Man wirft einen Stein ins Wasser und löst einen Tsunami aus“ den ich gesagt haben sollte (ich finde das bild mit dem schmetterlingder einen wirbelsturm auslöst viel besser — von schmetterlingen habe ich allerdings genausowenig gesprochen wie von tsunamis). ich wunderte mich noch über ein paar weitere kleinigkeiten *), fand den artikel aber insgesamt nicht schlecht oder, wie jörg-olaf schäfers das ausdrückte , war der „Grundton“ …
Nicht vernichtend, aber durchaus kritisch. Es ist in den letzten 5 Jahren nun einmal nicht alles perfekt gelaufen.
Kurz, für drei Seiten in einer “allgemeinen Zeitung” ging das schon ok.
(jörg-olaf schäfers)
interessanterweise fanden meine eltern und mark pohlmann den artikel „gut“. als ich mark pohlmann sagte, dass ich den artikel teilweise etwas boshaft und überheblich fand, widersprach er und nannte ihn „schonungslos“. jedenfalls lag mein richtigstellungsdrang ungefähr bei null, eine seite die ich an mir noch nicht kannte und die ich mir bis heute nicht so recht erklären kann. aber schliesslich war ja auch republica und es gab ungefähr zweitausend interessantere dinge als einen artikel in der FAZ. robert basic nennt eine solche haltung glaube ich „schulterzuck“.
ich habe dem jetzt-sag-ich-auch-mal-was-dazu-drang jetzt auch nur deshalb nachgegeben, weil thomas knüwer sich gerade so echauffiert, johnny sich über ein untergeschobenes kippenberger-zitat ärgert und ich mich nun frage, welche zitate ausser johnnys und meinen sich marcus jauer sonst noch so zusammengereimt hat? vor allem aber, warum?
warum arbeitet jemand, der monate der recherche in ein stück packt, sich den arsch aufreisst um sich in die materie einzuarbeiten, stundenlang gespräche führt, an einer der entscheidenden stellen so nachlässig? an genau der stelle (den zitaten) an der er sich angreifbar macht und seinen ruf als ordentlicher handwerker aufs spiel setzt? mag ja sein, dass die zitate im weitesten sinne „sinngemäss“ sind, aber ist so eine arbeitsweise nicht vergleichbar mit einem lackierer, der den kotflügel, den er mühevoll in 12 schichten auf hochglanz lackiert und poliert hat, so schludrig anschraubt, dass er bei der probefahrt abfällt?
mich wundert nicht die boshaftigkeit schonungslosigkeit und das vernichtende urteil das jauer fällt (die ich legitim finde), sondern die schlampigkeit von jauer.
nur — marcus jauer wirkte auf mich nicht schlampig, sondern sympathisch, aufgeschlossen und durchaus mögig. vielleicht ist jauers nachlässigkeit in „Deutsche Blogger“ ja ein ausdruck seines widerwillens oder seiner lustlosigkeit, einen text über etwas was er in wahrheit gar nicht so schlecht findet, in eine FAZesque, leicht überhebliche und dünkelhafte form giessen zu müssen. das wäre freilich die philanthropische erklärung. die misanthropische erklärung wäre, dass jauer den text von seinem hyde schreiben liess. oder dass ich nicht nur ein miserabler vermittler der faszination des bloggens bin, sondern auch ein miserabler menschenkenner.
marcus jauer schrieb mir heute übrigens, dass johnny das kippenberger-zitat in genau dem zusammenhang gesagt habe, in dem er es in seinem artikel verwendet habe. das gleiche gelte für mein tsunami-zitat. er sei sich da ganz sicher und hätte, wenn er sich unsicher gewesen wäre, nachgefragt. ich sehe das, zumindest bei meinen zitaten, ein bisschen anders, denn das blogdings-thema macht mich zwar redselig, aber nicht pathetisch. ich kann zwar mit wörtlichen zitaten, die gerade mal sinngemäss sind, gut leben, wäre aber mal gespannt, was der FAZ-qualitätsjournalismusbeauftragte dazu zu sagen hat.
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*) gewundert habe ich mich auch über die unterstellung ich hätte gedroht einem „Kritiker“ die „die Fresse zu polieren“, obwohl unter dem (korrekt zitierten) satz ein gut sichtbarer link steht, der erklärt, dass das ein missratener witz und mitnichten eine drohung war. nicht gewundert habe ich mich über die drei rechtschreibfehler in einem absatz über mich, weil ich für rechtschreibfehler einen blinden fleck habe (meine theorie ist, dass marcus jauer die rechtschreibfehler unbewusst als reverenz an mich eingebaut hat). und wenn ich schon bei kleinteiliger kritik bin, könnte ich auch noch die bemerkung einschieben, dass ich gegen die vodafone kampagne nicht „der Wirkung wegen“ war, sondern aus prinzip. was hingegen stimmt, ist das was marcus jauer in der bildunterschrift unter meinem bild geschrieben hat: „Felix Schwenzel schreibt unter wirres.net. Von den Leuten, die ihn lesen, will er immer wieder hören, dass sein Blog lustig ist.“ nur sagen würde ich sowas niemals.
heute war der zug von berlin nach hamburg mal wieder voll, so dass ich wie letzte woche samstag auf den speisewagen ausgewichen bin. die atmosphäre war mal wieder nicht ganz im sinne der bahn, die ja meint angenehm wäre es im speisewagen nur ohne handys und laptops. mein laptop war aufgeklappt und spielte die aktuelle folge „lost“ ab, gegenüber hatte auch jemand seinen laptop aufgeklappt, daddelte aber vornehmlich an seinem iphone rum, daneben zwei anzugträger die anderthalb stunden auf ihr handy starrten und neben mir einer der hin und wieder mit seinem telefon telefonierte, es fünfmal rebootete und ansonsten draufstarrte und draufrumwischte. der rest der anwesenden personen im speisewagen zog es vor laut zu reden und zu gackern.
lost demonstrierte mal wieder, dass die autoren der serie ihre zuschauer auch in den letzten folgen nochmal kräftig verwirren und auf die falschen fährten setzen wollen und lässt mich die tatsache verfluchen, dass fernsehserien im wochenrhytmus ausgestrahlt werden und sich nicht wie DVDs am stück weggucken lassen. vor allem ist lost nur 43 minuten lang, so dass ich nach der sendung noch weitere 45 minuten zeit hatte.
beim durchklicken in itunes fand ich noch ein paar alte folgen der dctp.tv-reihe „meinungsmacher“ in irgendeinem itunes-verzeichnis. solche filme per RSS als echten podcast anzubieten ist doch ziemlich genial. das zeug lädt sich automatisch auf den rechner und man kann es irgendwann im zug auf seiner festplatte schlummernd entdecken. die cloud und streaming-gedöns in ehren, offline hat auch was für sich.
ein paar der meinungsmacher-videos hatte ich bereits gesehen, ein paar hatte ich offensichtlich vergessen zu sehen. zum beispiel das interview mit esther slevogt vom theaterkritik-blog nachtkritik.de. da ging es um das publizieren in der nische, begeisterung und euphorie für eine sache, der man mit ein paar einfachen technischen hilfmitteln und etwas geld, einfach und abseits der ausgetretenen pfade ausdruck verleihen kann. mir fiel auf, dass „begeisterung“ eine viel bessere definition des begriffs „bloggen“ abgibt als die eher ungelenken versuche das mit einer technischen plattform, der umgekehrt chronologischen veröffentlichung von artikeln oder kommentaren zu definieren.
bloggen ist, wenn jemand mit spass und euphorie über themen schreibt die ihn interessieren und das veröffentlicht.
so gesehen, kann bloggen auch auf papier oder im rahmen einer grossen oder kleinen verlagspublikation passieren. ein gutes beispiel für einen blog-artikel der zufällig in einer zeitungspalte veröffentlicht wurde und deshalb kolumne heisst, habe ich heute zufällig in der berliner zeitung gelesen (witziger artikelwitzige kolumne von patrick beuth).
danach hab ich dann — huch — ein interview mit frank schirrmacher gesehen. sehr oldschool im 4x3, statt in diesem modernen 16:9 format. das interview mit schirrmacher führte alexander kluge, der es im gegenteil zu philip banse vorzieht im off zu bleiben und nur eine einizige, feste kamera-position benutzt. nix gegen banse, für seine republica-interviews dieses jahr kann man ihm gar nicht genug danken (danke!). aber kluge muss man auch danken, für dieses interview mit schirrmacher. in dem interview merkt man, dass schirrmachers biotop nicht die normalen fernseh-talkshows sind (bei illner ist er geradezu verdörrt), sondern das gespräch mit anderen intellektuellen. schirrmacher überschlägt sich geradezu vor freude über jede frage von kluge („ganz genau!“, „absolut!“, „ja! ja!“, „sehr gutes bild!“), kann aber seine position, bzw. die fragen die er meint angesichts der digitalisierung der welt freigelegt zu haben, überzeugend erklären. anders gesagt, seit ich das interview von alexander klug mit frank schirrmacher gesehen habe, habe ich überhaupt keinen bock mehr auf schirrmacher-bashing. im gegenteil, mir ist plötzlich nach schirrmacher-kuscheln.
dass schirrmacher eine feines näschen für die richtigen debatten zur richtigen zeit hat, war mir schon länger klar. und ich bin sicher nicht der einzige der bewundert, wie er diese debatten, zum nutzen seiner zeitung, befeuert und steuert. was mir am interview besonders gefiel, das wort „multitasking“ fiel nicht einziges mal und schirrmacher zeigt, dass er weder technophob, noch ahnungslos, alarmistisch oder pessimistisch ist. er beobachtet die digitale-revolution und zieht ein paar frappierend überzeugende schlüsse, die man nicht einfach beseite wischen kann.
das überzeugenste bild das er zeichnet, ist dass ingenieure nicht erzählen, obwohl sie (derzeit) „den roman des lebens schreiben“. er fordert, dass wir die werke der ingenieure und programmierer, die algorithmen die die zunehmend digital geprägte welt steuern, in narration übersetzen oder in bilder fassen müssen. das ist viel pragmatischer und klüger als beispielsweise susanne gaschkes das-ist-und-macht-alles-doof-haltung. auch schirrmachers warnung vor der allmacht der algorithmen, über die sich viele gerne lustig machen, erscheint nachdem man das interview gesehen hat viel schlüssiger. wenn diese algorithmen nämlich von institutionen genutzt werden, sei es zur terror-abwehr oder krankheitsfrüherkennung und das intuitive, das mitgefühl ausmerzen, könnten wir das eine oder andere grössere gesellschaftliche problem bekommen. genau betrachtet haben wir die probleme schon, man muss nur mal jemanden fragen dessen namensvetter auf der amerikanischen nofly-liste steht oder wer in einer nicht so guten gegend wohnt und bei der beantragung eines kredits ein schlechtes scoring erzielt.
steile these: wer das schirrmacher-interview gesehen hat, macht es sich mit schirrmacher-bashing künftig nicht mehr so leicht. ix zumindest.
gestern im supermarkt gesehen, wozu ein enganliegender kopf-schleier gut sein kann. zum beispiel, indem man sich das handy zwischen schleier und wange steckt und den schleier als freisprecheinrichtung nutzt.
auf dem nachhauseweg drang eben fussgängerzonen-trompetenmusik aus der lychenerstrasse. tatsächlich liefen da zwei männer, einer mit trompete, einer mit einer zieharmonika und eine frau mit schellenring auf der strasse entlang und spielten musik. offensichtlich warteten sie auf geldregen, da sie abwechselnd auf die rechte und die linke häuserfront nach oben blickten. es schien aber niemand geld aus dem fenster zu werfen. 20 minuten später find es dafür an zu regnen.
hört sich absurd an, ist aber sinnvoll: ein paar leute sammeln lustige tweets, packen die in eine keynote-präsentation, präsentieren die mit etwas anmoderation vor ein paar hundert leuten, eine davon fotografiert die slides und veröffentlichen die fotos auf flickr . die fotos könnte man theoretisch in ein buch drucken. achnee. das mit dem buch läuft dann doch anders.
auf zeit online ist ein von mir geschriebener text erschienen, der leider nicht mit „warum das internet scheisse ist“ übertitelt ist, aber der die verschriftliche essenz meines vortrags auf der republica am freitag ist. für die schriftversion habe ich jeden humor aus dem text gestrichen.
ein video-mitschnitt (bootleg) inklusive der gags ist bereits am samstag von christian cordes auf vimeo veröffentlicht worden. demnächst erscheint vielleicht auch noch der offizielle live-stream-mitschnitt auf re-publica.de.
in der morgenpost und der FAS wurde der vortrag am freitag und am sonntag erwähnt. den text in der FAS von harald staunfindetthomas knüwer aus irgendwelchen gründen beleidigend, ich nicht.
im katzenblog gibts eine ultrakurz-zusammenfassung des vortrags, anne roth fand meinen vortrag „Oldschool“, marco friedersdorf „cool gemacht“, svensonsan fand ihn gut zusammenfassbar, mcwinkel „sehr, sehr geil“ und @zebel fand, dass die präsentation harmloser wirkte als sie war. das bild ist von max.
ich bin froh dass ichs hinter mir habe und freue mich über das erstaunlich positive feedback.
bln.fm fand dass ix sehr treffend feststellte, „Das Internet ist scheiße, weil die Welt scheiße ist.”
jens scholz will den vortrag, wenn er mal online ist, „auf Teufel komm raus“ verlinken.
claudia killian fand den vortragstitel „anrüchig“ und die artikelüberschrift etwas seriöser.
in den speisekarten der speisewagen der deutschen bahn steht:
Wir sind bemüht unseren Gästen eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Aus diesem Grund sind wir Ihnen dankbar, wenn Sie im Speisewagen auf die Benutzung Ihres Handys und Laptops verzichten.
unfreundliche bedienung, schlechter kaffee und wucherpreise sind auch gründe die eine angenehme atmosphäre zerstören können. ich wäre der bahn dankbar, wenn sie darauf verzichten könnte. und die liste bitte um diese punkte erweitern würde: pupsen, rülpsen, lautes lachen, lesen von überdimensionalen zeitungen.