die linke protestiert

bild von peter breuer (@genueser), via sascha lobo.
bild von peter breuer (@genueser), via sascha lobo.
als ich eben diesen artikel von mspro in seinem faz-blog aus meinen referern gefischt habe und die illustration am anfang des artikels sah, musste ich unweigerlich an diese illustration von monochrom denken:
abgesehen davon, dass mspro mal wieder irre viel schreibt, mich zitiert und über volltext-RSS (siehe auch meinen artikel dazu) und das verhältnis vom produzent zum leser nachdenkt, hat ein absatz seines elaborats eine wunderbare überschrift:
Google, der Robin Hood der Aufmerksamkeit
wer drei stunden zeit hat, kann ja mal den ganzen text lesen.
grandioses plädoyer von lawrence lessig den arsch hoch zu bekommen und etwas für die freiheit der kultur zu tun.
die basic thinking-betreiber kündigen an, ihren RSS-feed gekürzt zu haben. angeblich aus einem „einfachen grund“:
Basic Thinking muss sich früher oder später über Werbung refinanzieren. Im Feed wird die Werbung aber nicht angezeigt. Deshalb ist uns natürlich daran gelegen, dass die Besucher die Posts auf unserer Seite lesen – und eben nicht komplett über RSS.
die einnahmen die durch werbung im feed generiert würden, reichten nicht aus und das sei zuwenig die „Redaktion durchzufüttern“. die reaktion vieler leser in den kommentaren lautet: „und tschüss“. das wiederum findet jürgen vielmeier vom yuccatree doof:
Wie undankbar kann man sein? Manchmal verstehe ich die Menschen nicht. BasicThinking hat ein kleines Redaktionsteam, das täglich in allen Kanälen des Internet nach spannenden Themen sucht und sie aktueller präsentiert als so manche Nachrichtenredaktion. Dafür verlangen die Macher kein Geld; Werbung ist bisher äußerst dezent auf der Seite geschaltet.
undankbare leser? wer liest den zeitungen oder weblogs aus dankbarkeit? ehrlichgesagt finde ich, dass es genau umgekehrt ist. ich bin dankbar für jeden leser, dankbar für jeden der mir seine aufmerksamkeit schenkt und vielleicht sogar das, was ich mache, schätzt. dafür bin ich bereit einiges zu tun. zum beispiel versuche ich das lesen so einfach wie möglich zu machen. ich biete nicht nur einen rss-feed an, den man einfach in einem feedreader abonnieren kann, prüfe regelmässig dass er in diversen feedreadern einigermassen aussieht, ich versuche auch, meine website so einfach wie möglich zugänglich zu machen, ich achte darauf, dass die seiten (möglichst) schnell laden, biete eine funktionierende suche an, achte darauf, dass suchmaschinen die site gut indexieren können und dass alle einträge eindeutige und auf wunsch kurze urls haben. zumindest technisch versuche ich wirres.net so einfach wie möglich lesbar zu machen. das mit der rechtschreibung und der fehlenden gross/kleinschriebung widerspricht dem zwar ein wenig, aber zumindest technisch versuche ich alle möglichen steine aus dem weg zu räumen.
vor allem bin ich aus eigener erfahrung der überzeugung, dass volltext-RSS-feeds der einfachste und beste weg sind um effizient an informationen zu kommen. informationsquellen ohne volltext-RSS fallen ruck-zuck aus meinen aufmerksamkeits-radar. ein beispiel ist das blog von richard gleim. richard postet manchmal zehn bis zwanzig bilder täglich, meistens schnappschüsse die kleine, kurze momente einfangen und die ich ebenso schnappschussartig konsumiere. für eine weile war richards RSS-feed gekürzt. in dieser zeit tauchten nicht die bilder in meinem feedreader auf, sondern nur kurze text-teaser. ich habe es für eine weile versucht und auf die teaser geklickt, verlor aber schnell die lust daran. ich nahm gnogongo.de nicht mehr wahr. seit ein paar wochen ist der feed wieder komplett und ich freue mich über fast jedes seiner bilder in meinem feedreader.
jürgen vielmeier meint, das sei doch nur ein „mausklick mehr“. mag sein, aber darum geht es nicht. es geht darum, dass ich jemandem aufmerksamkeit schenke und dieser jemand der seinen RSS-fedd kürzt meint, durch eine technische hürde noch einen zusätzlichen ticken aufmerksamkeit verlangen zu können. und es geht um effizienz (und nicht etwa um oberflächlichkeit). mein feedreader ist proppevoll, ich habe genug damit zu tun den müll auszublenden, zu überspringen und das was mich interessiert, auf einen blick erkennen zu können. wenn ich erst nach einem klick, zehn, zwanzig sekunden ladezeit, einem weiteren klick um den tab im browser zu wechseln und weitere sekunden um die stelle wiederzufinden an der ich aufgehört habe zu lesen, entscheiden kann ob mich das was ich sehe interessiert, ist das ein unterschied von zehn bis zwanzig sekunden. das ist zuviel. zumal ich in meinem feed-reader gar nicht klicke, sondern komplett per tastatur navigiere.
wenn ich etwas interessant finde, bin ich gerne bereit mehr, viel mehr zeit zu investieren. letztendlich ist das in der analogen, der papierwelt nicht anders. wenn sich ein verleger entscheiden würde die überschriften auf der titelseite in der gleichen schriftgrösse wie den fliesstext zu setzen und auf fotos oder illustrationen zu verzichten, damit die leser die artikel aufmerksamer lesen und nicht nur die seite nach interessantem scannen, verliert er aufmerksamkeit, statt sie zu gewinnen. wer es dem leser schwer macht, verliert leser. wer den lesern vorschreiben möchte wie sie etwas konsumieren sollen, verliert leser. wer den lesern den eindruck vermittelt sie seien undankbar, verliert leser und sympathien.
im prinzip ist der streit darum, ob man RSS-feeds aus (angeblich) kommerziellen gründen, kürzen sollte, uralt. die riesenmschine hat ihren RSS-feed von anfang an gekürzt und damit im laufe der zeit jede interessanz für mich verloren. ich mochte das projekt, aber es war inkompatibel zu meinen lesegewohnheiten. aus dem selben grund, vermute ich mal, schaltete ehrensenf vor jahren seinen RSS-feed ab. so nach dem motto: „wenn ihr uns aufmerksamkiet schenken wollt, tut das auf unserer site, sonst haben wir nichts davon“. offenbar ist ehrensenf mittlerweile so verzeifelt, dass sie seit einigen tagen wieder einen funktionierenden RSS-feed anbieten. natürlich ohne eingebettete videos, das würde es dem leser ja zu einfach machen, ehrensenf aufmerksamkeit zu schenken.
um endlich zum punkt zu kommen. ich glaube, das argument RSS-feeds zu kürzen oder zu verkrüppeln um mehr werbeumsätze zu machen, ist ein irrtum. es geht um aufmerksamkeit. ja, sagen jetzt die RSS-kürzer, von aufmerksamkeit kann ich mir aber nichts kaufen. ich glaube schon. es gibt einige kommerziell zumindest ansatzweise erfolgreiche blogs und webseiten, die volle RSS-feeds anbieten. das bildblog, spreeblick, nerdcore oder zum beispiel daringfireball. und wie es der zufall will, hat john gruber, der betreiber von daringfireball, gerade darüber geschrieben, dass die kompletten RSS-feeds sich für ihn kommerziell absolut lohnen:
It should go without saying that what works for me here at Daring Fireball, as a one-man show, may well not work (or work nearly as well) for a large operation with a full editorial staff such as Macworld. But: DF’s RSS feed, which contains the full content of the site, not only generates money directly, but has grown to become the single largest source of revenue on the site.
[…]
When I switched DF’s free public RSS feed to full-content in August 2007, DF’s web page views had been growing steadily month-to-month. After the switch, web page views were stagnant, with no growth, for about a year. (If anything, they went down in the first few months.) Butreadership clearly continued to grow: subscribers to the feed skyrocketed. And, about a year ago, even web page views started growing significantly once again — going from a little over one million per month to a little over two million per month.
natürlich ist die situation bei daringfireball speziell. englischsprachige blogs und vor allem gadget-blogs haben einen potenziell riesigen leserkreis, aber vor allem schreibt gruber nicht so einen müll wie basic-thinking („informelle Selbstbestimmung“ — was soll das sein, selbstbestimmung ohne antragsformular?*), sondern kenntnissreich und unprätentiös. gruber schreibt so gut, dass ich für seinen feed sogar bezahlen würde. aber er bittet mich weder um geld, noch zwingt er mich seine texte auf seiner webseite zu lesen — und verdient sich damit einen goldenen arsch.
[nachtrag]
über das kürzen von feeds und vermarktungsgedöns schreibt auch der werbeblogger lesenswert.
[nachtrag 06.03.2010]
marcel weiss schreibt lesenswert und weit ausholend über die aufmerksamkeitsökonomie und das kürzen von RSS-feeds.
ausserdem hackr.de über seine persönliche aufmerksamkeitsökonomie und einen weiteren wichtigen punkt:
als publisher muss man sich über eines jedenfalls im klaren sein: das umstellen von fullfeeds auf excerptfeeds bringt vl. einige klicks, birgt aber auch mitunter signifikante opportunitätskosten. man verliert nicht nur leser […], man verliert gerade die, denen das wichtig ist, weil sie mehr als nur eine quelle lesen und ihren output dann sharen und faven und streuen usw, man verliert die katalysatoren und damit alle von diesen getriggerten indirekten klicks.
[nachtrag 07.03.2010]
*) im riedel-artikel bei basic thinking steht jetzt nicht mehr „informelle selbstbestimmung“, sondern „informationelle selbstbestimmung“. informelle korrektur, quasi.
ich bin sicher, wenn patricia riekel chefredakteurin vom „playboy“ oder vom sexualkuppel-magazin „happy-weekend“ wäre, sie würde genauso energisch auf die kontrollfunktion der „medien“, der presse und des journalismus hinweisen, wie sie es heute in einem brief an renate künast getan hat.
mich inspiriert riekels brief zum steilen vergleich mit einem pornoproduzenten, der einem politiker der ihm ans bein gepinkelt hat sicherlich auch zuerst schreiben würde, dass in „der amerikanischen Demokratie“ die wähler ein verfassungsmässig verbrieftes recht hätten, sich von den Medien sorgfältig, detailliert und explizit über anatomische details informieren zu lassen. er würde schreiben, dass sogar der oberste gerichtshof der USA pornographie unter den schutz der freien meinunsgäusserung stellt. der pornoproduzent würde wahrscheinlich auch betonen, dass seine werke der aufklärung, der volksgesundheit und dem gesellschaftlichen klima dienen würden. ellenlanges pathetisches geschwätz wäre das wahrscheinlich, was der pornoproduzent zur verteidigung seiner erzeugnisse aus sich raus fliessen lassen würde.
andererseits haben riekel und der imaginäre pornoproduzent im grunde natürlich recht. auch schund geniesst alle rechte der pressefreiheit. von mir aus kann die bunte so viel wie sie will über die titten und ärsche von prominenten oder sternchen berichten, darüber wer sich mit wem paart oder wer wieder zu- oder abgenommen hat. das eigentlich erschütternde ist aber, wie riekel den sensationsgeilen müll und klatsch den sie produziert, der vor allem der befriediegung voyeuristischer bedürfnisse dient, pathetisch eine politische und gesellschaftliche kontrollfunktion andichtet. fickgeschichtchen und klatsch als basis der demokratie? die bunte, ein sturmgeschütz der demokratie?
was für ein peinlicher grössenwahn.
[nachtrag 04.03.2010]
wolfgang michal hat bei carta ein paar gedanken zu riekels erklärungen aufgeschrieben.
aber die beifahrerin kann imovie.
als ich heute diese antwort von frédéric valin auf diese frage las, in der frédéric valin zwar versuchte originell und klug zu wirken indem er einen kommentator nachäffte und „Majuskeln“ statt „grossbuchstaben“ schrob, aber grundsätzlich sagte, er setze sich nicht mit fragen auseinander die in kleinschreibung und mit rechtschreibfehlern gestellt werden, als ich das heute also las, fragte ich mich ob es zu dieser art eine diskussion zu führen nicht auch ein gesetz wie godwins gesetz gäbe. gibt es. es heisst „herrmanns gesetz“ und lautet:
Wer mit Rechtschreib- und Tippfehlern eines Diskussionsteilnehmers argumentiert, hat verloren.
es gibt ein paar seiten, die verschiedene dieser godwin-artigen usenet-gesetze auflisten, aber die sehen alle furchtbar aus und die einzelnen gesetze sind nicht mit ankern deep-linkbar.
deshalb ich entschied mich die liste einmal ordentlich formatiert und linkbar zu kopieren:
Je länger eine Usenet-Diskussion andauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand mit einem unpassenden Nazi-Vergleich auftritt. Normalerweise wird dann die Diskussion für beendet erklärt und der Betreffende steckt tonnenweise *plonk*s ein.
Stasi-Vergleiche (analog zu Godwin)
Dito für unpassende Kinderschänder-Vergleiche, allerdings mit der erhöhten Gefahr, dass die Diskussion nicht beendet wird.
Jemand, der gewisse Grundsätze und Prinzipien als „typisch deutsch!“ bezeichnet, hat automatisch verloren. „Typisch deutsch“ kommt nur von Argumentationslosen. Sie haben nichts mehr zu sagen.
Es sind meistens Deutsche, die von „typisch Deutsch“ reden.
Jemand, der ein Law bricht, wird auch bald die anderen brechen, Pseudonyme verwenden oder Adressen fälschen.
(Anm. des Redakteurs: Hier ist „brechen“ im Sinne von „erfüllen“ gemeint.)
Je hitziger die Diskussion wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand den Namen des Diskussionsgegners in die Subject-Zeile übernimmt. Der, der das getan hat, hat automatisch verloren.
Je länger ein Thread wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand spontan zum Thema „Pädophile“ springt, sei es, um Bürgerrechte zu verteidigen oder um sie einzuschränken.
Im Rahmen einer Diskussion über oder um die Netiquette zeigen bei fortschreitender Diskussionsdauer Newbies die Tendenz zu Elchen und Regulars die Tendenz zu Netzsheriffs.
Wer das Alter, Behinderungen oder sonstige persönliche Eigenheiten des Diskussionsteilnehmers nutzt, um ihn als inkompetent darzustellen, hat automatisch verloren.
Wer den Lebenslauf seines Gegenübers als Argument missbraucht, hat verloren.
Wer mit den Lebensumständen einer anderen Person argumentiert, um diese Person dadurch anzugreifen oder in ein schlechtes Licht zu rücken, hat keine Argumente mehr und damit automatisch verloren.
Im Laufe einer Usenetdiskussion steigt die Wahrscheinlichkeit, daß einer der Beteiligten Verschwörungstheorien verlautbart, proportional zur Länge des Threads gegen 1.
Wer im Laufe einer Diskussion das (vermeintliche) Betriebssystem seines Gegners als „Argument“ anführt, hat verloren.
Wer mit dem verwendeten Newsreader des Gegenübers argumentiert, hat in Wirklichkeit keine Argumente mehr und damit automatisch verloren.
Merkt jemand an, er hätte das letzte Wort im Thread, werden ihn auf der Stelle mehrere Poster darauf hinweisen, daß das letzte Wort bei ihnen läge.
Wer die schweigende Masse als Kriterium für Zustimmung oder Ablehnung einer Frage heranzieht, hat automatisch verloren.
Wer mit „hast du das sexuell nötig“ o.ä. argumentieren will, verliert.
Sobald jemand „Mutter“ und „Problem“ in einem Satz erwähnt, kommt gleich Freud auf den Tisch.
Je länger eine Usenet-Diskussion andauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand seinem Diskussionsgegner zum Vorwurf macht, er verschwende Steuergelder und zahle seine Netzanbindung nicht selbst. Derjenige hat automatisch verloren.
Wer zuerst mit dem Spruch „ich mache schon länger DFÜ als einige hier auf der Welt sind“ kommt, hat die Diskussion automatisch verloren.
Wer im Laufe einer Diskussion ein von ihm mißbilligtes Verhalten als typisch für eine ganze Generation hinstellt, hat automatisch verloren.
Sobald ein Troll, DAU oder Elch im Lauf eines Threads auf heftige Kritik stößt, argumentiert er mit der Arroganz des Kritikers. Dies kann auch vorsorglich erfolgen.
Ich habe im Usenet die Gesetzmäßigkeit erkannt, daß jeder, der mir widerspricht, ein Idiot ist und schon verloren hat.
Mit der Länge eines Threads steigt die Wahrscheinlichkeit, daß irgend ein Diskussionsteilnehmer vorschlägt, das Wort „Intoleranz“ in den Newsgruppennamen aufzunehmen.
Flameversuche gegen Frauen beginnen immer mit „Du bist häßlich“.
Sobald sich in einem Thread ein weiblicher Poster zu Wort meldet, hat dieser automatisch die ganze Aufmerksamkeit der Newsgroup, was den Tod des urprünglichen Themas mit sich zieht.
Leute, die ihren „Dr.“ in das Absenderfeld aufnehmen, sind irgendwie sonderbar.
Die Wichtigkeit eines Newspostings im Usenet ist reziprok zur Anzahl der enthaltenenen, kumulierten Ausrufungszeichen.
Beiträge werden dort gepostet, wo sie den größten Widerstand hervorrufen.
Je mehr Postings nötig sind, um einen Diskussionsgegner bei einem einzigen Diskussionsaspekt argumentativ in die Ecke zu manövrieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß man vergisst, was man eigentlich beweisen wollte, wenn es dann doch mal klappt.
Definition der Indifferenz eines Diskussionsergebnisses: Sobald die Beteiligten in einer Diskussion vergessen haben, was man eigentlich beweisen wollte, endet die Diskussion mit einem Unentschieden.
Mit steigender Threadlänge steigt trivialerweise die Wahrscheinlichkeit jedweden beliebigen Verhaltens der Diskussionsteilnehmer, das nicht an sich unmöglich ist.
Anomalie: Die Wahrscheinlichkeit, daß die Diskutanden den Thread früh beenden, steigt vermutlich nicht mit der Threadlänge.
Jeder, der eine Diskussion aufgrund eines oder mehrerer Laws verloren hat, behauptet, daß diese Laws sowieso Blödsinn sind.
Wer sich provozieren läßt, hat verloren.
Hängt jemand lange genug in den de.admin-Gruppen (incl. dsn, dnq und daa) rum, „entdeckt“ sie/er früher oder später einen nach ihr/ihm zu benennenden gesetzesartigen Zusammenhang.
Jeder will sein eigenes Gesetz haben.
Wer irgendeine Gesetzmäßigkeit erfindet, nur um seinen Namen in der Law-Liste wiederzufinden, hat verloren.
Jeder Thread führt einmal zu einer Law- bzw. Meta-Law-Diskussion.
In jeder Diskussion über die Usenet-Laws kommt der Zeitpunkt, wo die Laws als Gesetze betrachtet werden, die z.B. in Kraft treten können. Wer damit anfängt, hat verloren und die Diskussion ist sinnlos geworden.
Wenn jemand fragt „gibt es schon ein Law für …“, dann wird jemand anders das Law nach dem Frager benennen.
Wer anderen unter Hinweis auf Aussagekraft oder Usenetspezifischkeit etc. ein Law verwehrt, hat automatisch verloren.
Wenn jemand versucht, ein Law zu kreieren, wird ein anderer ihm unter Verwendung bereits bestehender Laws klar machen, daß das Law bereits existiert.
Wie kommt es eigentlich, dass kein Law im Rohzustand überlebt, sondern immer noch einer Überarbeitung der Formulierung bedarf?
Wer „You loose“ schreibt, hat automatisch verloren.
Nach dem n-ten Law gibt es auch immer noch ein n+1-tes Law.
Immer dann, wenn nach einem der Laws gefragt wird, erfüllt sich nach kurzer Zeit eins der Laws.
Es wird immer genau das Law erfüllt, nach dem gefragt wird.
Ab einem gewissen Zustand der Lawdiskussion erfüllen die Leute nicht nur Laws, sondern schreiben es auch gleich in ihre Postings.
Wer im Laufe einer Diskussion die Erfüllung eines unzutreffenden Laws reklamiert, um damit die Diskussion als beendet gelten zu lassen, hat verloren.
Je länger eine Usenet-Diskussion andauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand mit einem unpassenden Usenet-Law auftritt, um seinen Gegner zum Verlierer zu erklären. Derjenige hat dann automatisch verloren.
Verwendet jemand Nazi- oder 3. Reich-Vergleiche in der Absicht, mittels Godwins Gesetz so einen Thread zu beenden, so hat dies keinen Effekt.
Die Menge der registrierten Laws wird immer endlich sein. Aber es gibt unendlich viele Laws - nur sind die meisten nicht registriert.
Die These lautet also: Die Laws existieren - man muß sie nur noch hinschreiben und benennen.
Wenn es erstmal eine kritische Menge Laws gibt, werden zwangsläufig immer mehr Trivialitäten als Law identifiziert.
Ab einer gewissen Länge tendiert jeder Thread dazu, selbstbezüglich zu werden.
Zeigt ein Thread Selbstbezüge, wird er rekursiv und das Usenet fraktal. Der Einbringer des Selbstbezuges hat verloren.
Formulierung von Dieter Brügmann: „Ab einem bestimmten Grad der Selbstbezüglichkeit eines Threads wird irgendein Spaßvogel fragen, was eigentlich »Rekursion« bedeutet. Der Thread sollte dann sofort gekündigt werden, da sein Sinngehalt damit gegen 0 geht.“
Jemand, der in einer Diskussion das Argument „[…] Du hast verstanden.“ oder sinngemäße Aussagen wiederholt verwendet, hat verloren.
Jemand, der während einer Diskussion beleidigende Behauptungen aufstellt und diese damit begründet, daß auch andere dies so sehen würden, hat verloren.
Jemand, der zwar Kritik austeilt, aber keine begründeten Einwände gegen diese Kritik akzeptiert, sondern die eigene Meinung als die einzig richtige darstellen will und den Diskussionspartner daher als kritikunfähig diffamiert, hat verloren.
Wer immer dem anderen - ohne auf seine Argumentation einzugehen - vorwirft, er argumentiere „politisch korrekt“, hat das Anrecht verloren, in diesem Punkt ernst genommen zu werden.
Wer (ausschließlich) mit „no comment“, „no reply“, „kein Kommentar“ o.ä. antwortet, hat verloren.
Wer mit Rechtschreib- und Tippfehlern eines Diskussionsteilnehmers argumentiert, hat verloren.
Wer sich an einem Spelling-Flame versucht, wird unter Garantie die angemeckerten Fehler selber begehen.
Je geeigneter ein Autor seinen Ausspruch für eine Signatur empfindet, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ihn tatsächlich in einer Signatur verwendet.
Je länger eine Diskussion dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß jemand einen absolut sinnlosen Ausdruck seines Diskussionspartners in die eigene Signatur aufnimmt.
Nach der Erfüllung eines der Usenet-Laws ist die Diskussion beendet. Wer dennoch weiterdiskutiert, hat es nur noch nicht gemerkt.
Wer unter Anwendung eines einschlägigen Usenet-Laws das Ende einer Debatte postuliert und sie dann dennoch fortsetzt, schießt sich selbst ins Knie.
Immer wenn einer erklärt, er sei kein Usenet-Diktator oder er wolle nicht die Weltherrschaft erlangen, hat er gewonnen und der Thread ist beendet.
[anmerkungen]
die quelle der liste ist http://www.bruhaha.de/laws.html. ich habe aus den law-namen zumindest im titel „gesetze“ gemacht und anglizismen ins deutsche übersetzt, apostrophe entfernt und einige der gesetze die mir irrelevant, unverständlich oder zu speziell vorkamen einfach gelöscht. aus zollzeichen habe ich typographische anführungszeichen gemacht. das inhaltsverzeichnis wird mittels eines jquery-plugins aus den überschriften generiert und funktioniert demnach nur mit javascript. die sprungmarken funktionieren aber auch ohne javascript.
so sah es letzte woche montag (um fünf uhr morgens) an den landungsbrücken aus.
so sah es heute nachmittag dort aus.
[nachtrag 09.03.2010]
einerseits ist der winter zurück, andererseits wandert der wagen weiter.
[nachtrag 13.03.2010]
der wagen wandert weiter.
heute hab ich in der sendung mit der maus gelernt, wie regentropfen aussehen. also wie regentropfen aussehen, wenn sie in der luft sind.
allein die frage finde ich schon grossartig. die antwort ist es aber auch.
angucken kann man sich das natürlich nicht auf der seite mit der maus (zumindest habe ich da keine aktuellen sachgeschichten gefunden), dafür aber im podcast mit der maus, den man sich mit dieser xml-datei abonieren kann. die video-datei die der podcast verlinkt liegt hier (.mp4-datei, ca. 17MB).
[nachtrag]
das video ist doch auf der seite mit der maus, thomas hat es gefunden.
gestern abend habe ich mich furchtbar über die bunte und burda aufgeregt. darüber dass die chefredaktion der der bunten meint, menschen mit vorbildfunktion müsse man observieren und beschnüffeln und mit deren privatleben geld verdienen dürfen und die chupze hat den müll den sie bei burda produzieren auch noch „journalismus“ zu nennen. hab mich dann gefragt, ob das schnüffeln-dürfen auch für chefredakteure oder verleger gilt und ob man deren privatleben auch in die öffentlichkeit zerren dürfen sollte. hab mich dann aber dagegen entschieden etwas darüber zu schreiben, einerseits weil es extrem beleidigend geworden wäre und mir auffiel, das mich das privatleben oder wen verleger oder burda-chefredakteure ficken, eh nicht die bohne interessiert. heute früh dann gesehen, dass stefan niggemeier das um ein vielfaches besser kann und in etwa die gleichen gedanken hatte.
apropos müll auf papier: vorher, auf dem weg nachhause, habe ich in einem zeitschriftenladen einen beinahe vergessenen geruch wiedererkannt. den geruch kannte ich eigentlich vom schreibwarenladen kenne, in dem ich als kind immer schulhefte und buntstifte kaufte und deshalb auch immer dachte, es sei der geruch von buntstiften oder buntstiftholz. manchmal roch es so, wenn ich als kind buntstifte spitzte. nur, der zeitschriftenladen hatte gar keine buntstifte im sortiment. vielleicht verkauft der die buntstifte ja nur unter der ladentheke oder hat ein schreibwarenladen-raumspray benutzt. früher hab ich übrigens zu „schreibwarenläden“ „schreibwagenladen“ gesagt. frage mich gerade warum.
heute war ich im saturn, nur so, ohne kaufabsicht und entdeckte zu meinem erstaunen, dass dort immer noch kassettenrekorder verkauft werden. so wie das tragbare ding, mit dem ich per eingebautem mikrofon manchmal musik aus dem radio aufgenommen habe und die musikindustrie bereits als 12jähriger geschädigt habe. das erstaunlichste: die kassettenrekorder von heute riechen innen, wenn man die kassettenklappe aufmacht, exakt wie früher. eine eigenartige mischung aus lötzinn, gummi und elektronik-geruch.
heute abden hab ich mir überlegt, was ich einer freundin die mich zu ihrer geburtstagsfeier eingeladen hat schenken könnte. ich hab mich dann entschieden, ihr etwas zu schenken, worüber ich mich, als ich es geschenkt bekam, dumm und dämlich gefreut habe. dann ist mir aber aufgefallen, dass nicht jeder knoblauch-duft liebt und habe ihr eine sprühflasche bärlauch gekauft.
jetzt beim schreiben fällt mir auf, wie aufregend mein leben ist. bin mal gespannt wer den scheiss liest.
[nachtrag 28.02.2010]
michalis pantelouris hat noch ein paar passende worte zum thema bunte und politiker-privatspäre aufgeschrieben: Das Riekelsche Gesetz:
Ich finde das ekelhaft. Ich finde, Patricia Riekel sollte von ihrem Job zurücktreten, sich entschuldigen und für ein paar Jahre den Ball sehr, sehr flach halten. Und in einem anderen Verlag als dem Burda-Verlag, in dem Frau Riekel und ihr Lebensgefährte Helmut Markwort offensichtlich machen können, was auch immer sie wollen, wären sie längst gefeuert worden. Und das völlig zu recht. Ich halte Riekels Argumentation für eine Niederlage des Journalismus. (weiterlesen)→ weiterlesen
ein professor an der uni, den ich nicht besonders mochte, meinte mal, er möge das wort „nachhaltigkeit“ nicht. ich glaube er sagte er verstehe nicht, was das wort bedeuten solle und dass es eine leere worthülse sei. auch wenn der professor sonst keinen bleibenden eindruck bei mir hinterliess, prägte er doch meine wahrnehmung in bezug auf das wort „nachhaltigkeit“. bei mir schrillen seit meinem studium bei dem wort „nachhaltigkeit“ die alarmglocken.
ähnich verhält es sich mit dem spruch „klinisch getestet“. früher schrieb man auf produkte die besonders gesund wirken sollten, „klinisch getestet“. heute schreibt man „bio“ drauf. beides bedeutet so gut wie gar nichts. wenn auf einer zahnpasta-tube „klinisch getestet“ steht, kann das ja auch bedeuten, dass das produkt in einer klinischen versuchsreihe getestet wurde und alle probanden danach ausschlag bekamen. genauso ist ein knollenblätterpilz, der biologisch, organisch oder gar biologisch-dynamisch grossgezogen wurde, ebenso giftig wie einer, der während seiner aufzucht mit künstlichen düngemitteln oder pestiziden behandelt wurde.
ich gebe zu, ich falle auch ständig auf diese marketingscheisse rein. oder anders gesagt, wenn bei aldi auf der salami „gut-bio“ steht, kaufe ich sie lieber als die cervelatswurst nebenan für einen euro fünfzig weniger. immerhin, dass wort „nachhaltig“ kommt in der „gut-bio-sortiments-beschreibung“ nicht vor, es wird das — meinem eindruck nach — relativ vertrauenswürdige „bio-siegel“ angegeben und aldi kann man — so scheint es bis jetzt — zumindest bei der produktqualität vertrauen.
anders gesagt, ökologisch oder meinetwegen „artgerechte“ produkte sind längst in der mitte der gesellschaft, sprich bei aldi, angekommen. es gibt kaum probleme günstig und einfach an diese produkte heranzukommen. unternehmer die diese nachfrage bedienen und diese produkte günstig anbieten gibts wie sand am meer. wenn die produkte auch noch günstig sind und bei händlern denen ich einen vertrauensvorschuss zu geben bereit bin angeboten werden, schlage ich gerne zu. ich bin stammkunde bei budnikowski, aldi, alnatura und gut wulksfelde.
problematisch wirds, wenn die produkte nicht günstig zu bekommen sind. dann verlange ich einen ticken mehr. dann reichen mir die marketing-sprüche oder siegel nicht mehr, hohle sprüche haben es schwerer zu verfangen und ich schaue und höre ganz genau hin. ich will dann mehr als produkte die mit ein paar hohlen plastikwörtern aufgepimpt werden. mich kann dann nur ausserordentliche transparenz oder eine gute geschichte zum produkt überzeugen.
wenn ich zum beispiel einen beutel wäscheklammern kaufe, dann kaufe ich ihn entweder für eins fünfzig bei ikea (und mir ist egal wo die herkommen) oder in einem laden, der mich überzeugt, dass ich etwas gutes unterstütze, wenn ich den beutel für zwölf achtzig kaufe. das könnte beispielsweise die legende sein, dass die wäschklammern aus wiederaufgeforsteten tropenwäldern stammen, die von verarmten indischen witwen geerntet werden und von übertariflich bezahlten waisenkindern in kalkutta montiert werden. wenn mir der händler dann auch noch glaubhaft darlegen kann, dass er sich an den klammern nicht 90% des kaufpreises einheimst und die kalkulation offenlegt, dann bin ich eventuell bereit einen haufen mehr geld auszugeben.
weniger sarkastisch ausgedrückt: wer mich zum kauf von etwas teureren, vernünftig hergestellten produkten überzeugen will, muss nicht nur auf marketing-gequatsche verzichten können, sondern eine gute geschichte erzählen können und extrem transparent sein.
soweit das vorgeplänkel. seit ein paar tagen ist der avocado-store online. auf diesem marktplatz wollen stephan uhrenbacher und philip gloeckler „nachhaltige“ produkte verkaufen. ich habe mir vor knapp einer woche die präsentation des konzept der beiden angesehen, ein paar fragen gestellt und dieser tage nochmal ein bisschen auf der plattform rumgeschaut. und leider überzeugt mich das konzept nicht, genauer es kitzelt kaum einen funken neugier in mir. hinzu kommt, dass ich der meinung bin, dass die beiden eine riesige chance verpassen.
„sitzt wie angegossen“, „mein Lieblingsprodukt von Armedangels“, „ein richtiger »eye catcher«“diese chance wäre, auf der plattform nur dinge zu verkaufen, die eine geschichte erzählen, etwas besonderes haben, die den betreibern persönlich lieb geworden sind. zwar sagte phillip gloeckler, dass er mehr oder weniger alle produkte auf der plattform kenne und gut fände, aber ausser ein paar alberner benutzer-kommentare die er (vermutlich) unter einigen produkten hinterliess, ist davon auf der plattform so gut wie nichts sichtbar.
die produkte werden mit dem üblichen, ermüdenden marketinggesabbel angepriesen: der hersteller eines „wood_stocks“ meint, dass die verwendeten hölzer „aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern und anderen kontrollierten Herkünften“ stammen und der „wood_stock“ in einem edlen, schwarzen schuber geliefert würde. „affentor“ meint, es verarbeite „wunderschöne und fairgehandelte Reststoffe“. leute die sich gewaltsame aufstände ausdenken („RiotCreations GmbH“) preisen ihr 30-euro t-shirt damit an, dass „die Invasion der guten Laune nicht zu stoppen“ sei und dass man „auf der durchgeknallten Achterbahn“ mitfahren solle. die riotcreation-leute weisen zwar darauf hin, dass ihre shirts „fairmade“ und frei von kinderarbeit seien, dass für die „ArbeiterInnen“ auf die „Gesundheit“, „Sicherheit“ und das binnen-I geachtet werde, verraten uns aber nicht wo genau die shirts hergestellt werden. da sind andere schon viel weiter.
ich will nicht nur wissen, dass die bunte knete von „ökonorm“ aus rohstoffen aus „biologischem Anbau“ stammt, sondern was genau in der knete drin ist. ich will nicht wissen, dass die knete im „Pappetui“ geliefert wird, sondern ob ein kind auch schadlos ein, zwei stückchen der bunten knete verschlucken kann.
jede einzelne produktseite die ich mir heute im avocado-store angesehen habe, ist voller verpasster chancen und blödsinnigem marketinggesabbel bei dem ich mir vorkomme, als wolle mich jemand nachhaltig verarschen. andererseits ist das kind noch jung voll beta. aber ich vermisse ein konzept, dass über das gummiwort „nachhaltigkeit“ hinausgeht. ich fürchte, hier könnte sich mal wieder der gute alte spruch, dass das gegenteil von gut, gut gemeint ist, bewahrheiten.
die beifahrerin sagt immer, es gebe kein talent. ein satz, dem ich auf anhieb nie zustimmen wollte. aber je mehr ich über diesen satz nachdenke, desto mehr muss ich der beifahrerin zustimmen. wie ich überhaupt letztendlich der beifahrerin in fast allem nach einer weile des sträubens zustimmen muss. sie hat öfter recht, als mir lieb ist.
was es tatsächlich gibt ist leidenschaft. und wer leidenschaft für etwas empfindet, hat damit auch geduld. und geduld ist der schlüssel. oder genauer, leidenschaft ist der schlüssel zur geduld, der die tür zu dem, was als talent erscheint, öffnet. hört sich pathetisch an, ist aber was dran.
ich habe zum beispiel unendliche geduld mit technik. ich kann stunden-, nein tagelang CSS-anweisungen oder javascripte ausprobieren bis eine die webseite so aussieht wie ich möchte oder das macht was sie soll. ich mache da weiter, wo andere längst die lust verlieren — bis es klappt. oder: am wochenende war ich bei einer guten freundin eingeladen die um die sechs kisten technik-kram in ihrem büro rumstehen hatte, von denen sie keine ahnung hatte, was sie damit machen sollte oder wie sie sie anschliessen sollte. unter anderem befanden sich in den kisten ein vdsl-splitter, eine t-home settopbox und ein wlan-repeater. nach 10 minuten hatte ich den router und den repeater per wps verbunden und die settopbox an den fernseher und repeater angeschlossen. allerdings brauchte ich mindestens drei stunden bis die scheisse lief und ein fernsehprogramm anzeigte. am ende stellte sicher heraus, dass der repeater nur in der glasvitrine im wohnzimmer ausreichend empfang hatte um vdsl-fernsehen auf die settop-box-zu leiten und dass der scart-anschluss in der rechten scart-buchse des fernsehers stecken musste, um ein bild anzuzeigen.
das herauszufinden brauchte seine zeit, aber ich verlor nicht für eine sekunde die geduld. ich wusste zu jedem moment, dass selbst die schrott-technik der telekom funktionieren kann — und dass es einen weg dorthin gab. am ende waren — ausser mir — alle anwesenden mit den nerven am ende — und es funktionierte.
ich habe kein talent im umgang mit technik, nur geduld. wer gut klavier spielt, hat kein talent dazu, sondern stoische geduld zu üben. wer gut malen kann, hat geduld malen zu lernen.
wer geduld hat, erweckt am ende den eindruck talent zu haben. talent ist geduld.
und: wer eine kluge frau heiratet, lernt nie aus.
[die überschrift ist voll gehegemannt, also von einem privaten gespräch eins zu eins übernommen um ruhm mit fremden federn zu erlangen.]
→ weiterlesendiese seiten haben jetzt mehr weissraum, kein tabellen-layout mehr und den hund hab ich ein bisschen versteckt kleiner gemacht.
christian stöckers vortrag über das internet und seine 7 thesen, bei carta. sehr lesenswert sehenswert.
der surfguard dekonstruiert jaron lanier ganz wunderbar und ausführlich.
Was Lanier so vor sich hin redet, wirkt einfach nicht durchdacht. Es entspringt keinem in sich schlüssigen Konstrukt der Welt, sondern es sind Sound Bites, die von seinen Mitapologeten verwendet werden sollen, um einfache Punkte zu machen. Aber gerade wegen dieser mangelnden Schlüssigkeit in Kombination mit Laniers großem, missionarischem Mitteilungsbedürfnis erwacht in mir der Verdacht, dass es gerade Lanier ist, der eine Agenda hat, während die von ihm angefeindeten Internetnutzer einfach fröhlich Musik verbreiten. (weiterlesen)
mittlerweile glaube ich ja, wenn man eine frisur hat und ein buch geschrieben hat, wird man — sobald das buch rauskommt, kreuz und quer durch den blätterwald interviewt — egal wie verwirrt man ist.
vor ein paar tagen schrob nico, dass man nix verpasst wenn man blogs nicht liest. dem muss ich heftig widersprechen. wenn man diese geschichte von merlix, ja überhaupt merlix nicht liest, verpasst man so einiges. ix kann mich nicht erinnern, je etwas witzigeres gelesen zu haben.