joa­chim hu­ber bellt das in­ter­net an

felix schwenzel

muss man sich über sol­che ar­ti­kel ei­gent­lich noch auf­re­gen? joa­chim hu­ber, lei­ter des me­di­en­res­sorts des ta­ges­spie­gels nimmt das ab­schnei­den der pi­ra­ten­par­tei zum an­lass, ir­gend­was über das in­ter­net zu schrei­ben. das er­geb­nis liest sich wie po­pel, so als ob sich hu­ber ei­nen gan­zen nach­mit­tag al­les des­sen er hab­haft wer­den konn­te aus der nase zog und auf­schrob. und die po­pel aus hu­bers nase glei­chen den ol­len po­peln die uns die zeit und der ta­ges­spie­gel in den letz­ten wo­chen ver­su­chen auf­zu­ti­schen ganz frap­pie­rend. hier mei­ne lieb­lings­po­pel:

„Es gibt kein Men­schen­recht auf kos­ten­lo­ses In­ter­net.“
„[…] das Pro­gramm der Pi­ra­ten­par­tei [ist] schmal: ein mi­ni­mal re­gle­men­tier­tes In­ter­net mit dem Recht auf kos­ten­lo­se Down­loads.“
„Der Ur­he­ber ist recht­los in ei­nem rechts­frei­en Raum.“
„Was ein­mal pro­du­ziert und be­zahlt wor­den ist, darf im­mer wie­der re­pro­du­ziert und muss nie­mals be­zahlt wer­den, sagt der Nut­zer.“

nach­dem ich den scheiss eben kos­ten­los in der tram auf mei­nem han­dy ge­le­sen habe, hab ich mich tat­säch­lich ge­är­gert. auf dem fuss­weg zu mei­nem ers­ten mor­gen­kaf­fee hab ich mich dann ge­fragt, war­um ich mich ei­gent­lich über die selbst­be­wusst vor­ge­tra­ge­ne ah­nungs­lo­sig­keit ei­nes pro­mo­vier­ten thea­ter­wis­sen­schaft­lers auf­re­gen soll. zu­mal die re­dak­ti­on des ta­ges­spie­gels (oder de­ren spin-offs) es ja auch wit­zig fin­det eine ma­ge­re top­mo­del-kan­di­da­tin fuss­ball-zeug kom­men­tie­ren zu las­sen und manch ei­ner in der re­dak­ti­on es si­cher auch auch wit­zig fän­de ei­nen ten­nis­spie­ler plat­ten­kri­ti­ken schrei­ben zu las­sen oder ei­nen wis­sen­schafts­re­dak­teur mal dazu zu ver­don­nern in die oper zu ge­hen. soll der thea­ter­wis­sen­schaft­ler mal schön was zu­sam­men-po­le­mi­sie­ren, da­mit sich die „nut­zer“ und „down­loa­der“ oder „netz-pi­ra­ten“ mal wie­der so rich­tig auf­re­gen.

also hab ich mich ent­schlos­sen mich nicht auf­zu­re­gen. man muss ja nicht auf je­der pro­vo­ka­ti­on ant­wor­ten.

was mich aber wun­dert ist, dass hu­ber hier be­haup­tet, das in­ter­net sei ein rechts­frei­er raum („Es herrscht das Re­gime des Nut­zers. Wer klickt, hat recht, wer an­ge­klickt, down­gel­oa­ded, ko­piert wird, der hat Pech. Der Ur­he­ber ist recht­los in ei­nem rechts­frei­en Raum.“). hier be­haup­tet er aber das ge­gen­teil: „Der Räu­ber geis­ti­gen oder jed­we­den an­de­ren Ei­gen­tums wird auf der Erde, zu Was­ser und in der Luft da­für be­langt. Also auch im Netz.“ huch? doch kein rechts­frei­er raum?

im de­zem­ber 2007 meint hu­ber also, das in­ter­net „hat das Rechts­be­wusst­sein an ei­ni­gen Stel­len ero­die­ren las­sen“, im juni 2009 meint er der „nut­zer“ for­de­re „kos­ten­lo­ses in­ter­net“ und das recht be­zahl­te in­hal­te „im­mer wie­der“ zu re­pro­du­zie­ren und run­ter­zu­la­den. ich wüss­te ja mal ger­ne wel­che „nut­zer“ das be­haup­ten oder in wel­cher ver­si­on des pro­gramms der pi­ra­ten­par­tei das steht. und ich fra­ge mich wel­che die­ser „nut­zer“ das wohl sind, die für die mil­li­ar­den-dol­lar-um­sät­ze im itu­nes mu­sic store ver­ant­wort­lich sind (3,34 mil­li­ar­den dol­lar um­satz in 2008), wer sind die „nut­zer“ die geld ab­lat­zen an xing, part­ner­bör­sen, stay­fri­ends und co und die­sen fir­men im in­ter­net sat­te ge­win­ne be­schwe­ren? wel­cher „nut­zer“ ist das ei­gent­lich, der nie­mals be­zah­len möch­te? hat herr hu­ber mal so ei­nen ge­spro­chen? ich ken­ne kei­nen.

ich ken­ne al­ler­dings ei­ni­ge, die für den scheiss der manch­mal im ta­ges­spie­gel steht nix be­zah­len wol­len.

[nach­trag 15.06.2009]

  • die­ser ar­ti­kel wur­de ur­sprüng­lich am 10.06.2009 ver­öf­fent­lich und hat sich für eine wei­le von die­ser web­sei­te ent­fernt. ich weiss nicht war­um. jetzt is­ser wie­der da, al­ler­dings mit neu­em ver­öf­fent­li­chungs­da­tum. tech­nik!
  • mer­ce­des bunz vom ta­ges­spie­gel on­line hat joa­chim hu­ber im oder auf dem ta­ges­spie­gel ge­ant­wor­tet.

das le­ben in der bla­se

felix schwenzel

wozu dient so ein „aus­ser­or­dent­li­cher“ par­tei­tag ei­gent­lich? vie­le, vor­wie­gend sehr alte men­schen tref­fen sich hier, set­zen sich in ei­nen gros­sen kreis und las­sen ih­ren kanz­ler­kan­di­da­ten eine rede hal­ten, die man an­schlies­send ver­teilt und in­ter­es­sier­ten zum run­ter­la­den an­bie­tet. da­nach wird das „re­gie­rungs­pro­gramm“ dis­ku­tiert, die än­de­rungs­an­trä­ge wer­den ab­ge­schmet­tert und da­nach wirds be­schlos­sen oder schö­ner: „ver­ab­schie­det“. da­nach ge­hen alle wie­der nach­hau­se. wozu? ich glau­be so ein par­tei­tag dient aus­schliess­lich der selbst­ver­ge­wis­se­rung und selbst­be­stä­ti­gung, der „mo­bi­li­sie­rung“ der al­ten und mü­den par­tei-mit­glie­der.

mir kam zum bei­spiel die an­geb­lich mit span­nung er­war­te­te rede frank-wal­ter stein­mei­ers vor wie ein zu lang und pa­the­tisch ge­ra­te­ner blog­ar­ti­kel, vol­ler un­be­wie­se­ner be­haup­tun­gen und wil­dem rum­ge­mei­ne. die rede soll­te ja zei­gen, dass stein­mei­er und die SPD „es“ wis­sen wol­len. die par­al­le­le zur „blogos­hä­re“ ist frap­pie­rend. blog­ger, wenn sie un­ter sich sind, wer­den nicht müde, sich zu ver­si­chern, dass sie coo­ler, schnel­ler, trans­pa­ren­ter, bes­ser als jour­na­lis­ten sind, dass twit­ter das nächs­te gros­se ding sein wird, dass die­ses web2.0 die welt re­vo­lu­tio­nie­ren wird und dass die pi­ra­ten­par­tei dem­nächst erd­rutsch­sie­ge ein­fah­ren wird. in der ei­ge­nen bla­se ha­gelt es dann be­stä­ti­gen­den ap­plaus (links, riv­va-er­wäh­nun­gen, ret­weets), aus­ser­halb der bla­se reichts dann ge­ra­de mal für 1,3 pro­zent. bei der SPD eu­pho­ri­siert man sich mit ge­la­ber über so­zia­le ge­rech­tig­keit, bil­dung als men­schen­recht und ar­beit für alle, klascht sich die hän­de wund und am ende, am wahl­tag, reichts dann ge­ra­de mal für 18 pro­zent. oder so.

das le­ben in der bla­se, wunsch­den­ken bis zum ab­win­ken, sich selbst, sei­nen über­zeu­gun­gen und gleich­den­ken­den zu ap­plau­die­ren, ist ja auch an sich völ­lig ok. um sich eine mei­nung oder über­zeu­gung zu bil­den muss man die welt ein biss­chen aus­blen­den. wer nach al­len sei­ten of­fen ist, kann nicht ganz dicht sein hat mal ei­ner mei­ner leh­rer ge­sagt. man muss sich ab­gren­zen. das pro­blem ist nur, wenn man sich zu sehr ab­grenzt, zu sehr ein­igelt, wen­den sich die leu­te aus­ser­halb der ei­ge­nen bla­se von ei­nem ab.

ich kann gar nicht zäh­len wie oft ich mir von freun­den und be­kann­ten an­hö­ren muss­te, dass sie wir­res.net nicht mehr le­sen, weil sie die­se blog­dings-dis­kus­sio­nen und the­men, die­se lä­cher­li­chen klein­krie­ge und ab­gren­zungs­ver­su­che zu an­de­ren blog­gern oder jour­na­lis­ten ner­ven.

sich ver­ge­wis­sern, dass das was man tut, wie man es tut, rich­tig ist, sich be­stä­ti­gen zu las­sen dass man nicht al­lei­ne so denkt, ähn­li­che mei­nun­gen, le­bens und schreib­wei­sen be­klat­schen, an­de­re ab­wat­schen ist wich­tig und iden­ti­täts­stif­tend. man darf es nur nicht über­trei­ben und beim sich ge­gen­sei­tig auf die schul­ter klop­fen die an­de­ren ver­ges­sen.

ich bin ja durch­aus das, was par­tei­stra­te­gen als SPD-nah be­zeich­nen wür­den. ich habe in mei­nem le­ben min­des­tens so oft SPD wie die grü­nen ge­wählt, wenn nicht so­gar ein biss­chen öf­ter. wenn ich aber die rede von stein­mei­er als mei­len­weit vor­bei an al­lem was mir po­li­tisch wich­tig ist emp­fin­de, wenn alle the­men die mir po­li­tisch auf der see­le bren­nen igno­riert wer­den und ich mich nicht mal an­satz­wei­se vom SPD-kanz­ler­kan­di­da­ten an­ge­spro­chen füh­le, im ge­gen­teil, wie will die SPD da men­schen die we­der ein SPD-par­tei­buch ha­ben, noch stamm­wäh­ler sind, zu sich hin­über­zie­hen? wie will die SPD die SPD-nahe und -fer­ne „neue mit­te“ (auf die be­zog sich stein­mei­er aus­drück­lich) an­zie­hen?

stein­mei­er hat viel über so­zia­le ge­rech­tig­keit und ar­beit ge­re­det und ein biss­chen über den um­welt­schutz, bil­dung und bil­dungs­chan­cen. die­se punk­te be­zeich­ne­te stein­mei­er als „rich­tungs­fra­gen“. das pro­blem bei die­sen an­geb­li­chen „rich­tungs­fra­gen“ ist, dass so­wohl die CDU, die lin­ke, die grü­nen und ein biss­chen so­gar die FDP be­haup­ten dazu gute ant­wor­ten zu ha­ben. nie­mand wählt die SPD (oder stein­mei­er), weil sie ein biss­chen bes­se­re oder ein biss­chen an­de­re ant­wor­ten zu die­sen fra­gen hat. im kern un­ter­schei­den sich die ant­wor­ten der SPD nicht von de­nen der lin­ken, den grü­nen oder der CDU. nie­mand glaubt stein­mei­er, al­lein für die an­geb­li­che ret­tung von opel ver­ant­wort­lich zu sein. nie­mand nimmt stein­mei­er ab, dass die in­sol­venz von ar­can­dor al­lein der CDU zu­zu­schrei­ben ist und zu grös­se­ren so­zia­len ver­wer­fun­gen oder schlim­mer mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit füh­ren wird.

stein­mei­er wirkt wie ein mit­läu­fer der laut schreit, wenn ich al­lein lau­fe, wird al­les bes­ser. stein­mei­er sitzt im schlamm fest­ge­fah­ren, mit der kar­te auf dem schoss auf dem bei­fah­rer­sitz und schreit: „wenn ich am steu­er wäre, ich wür­de die kar­re wie­der aus dem schlamm fah­ren“. stein­mei­er ist 4 jah­re lang mit an­ge­la mer­kel händ­chen­hal­tend im wald her­um­ge­irrt und meint ir­gend­wer wür­de ihm glau­ben, wenn er plötz­lich be­haup­tet: „jetzt weiss ich wo es lang­geht.“ das schlimms­te ist, stein­mei­er glaubt er kön­ne ori­en­tie­rungs­los wie alle an­de­ren im wald ste­hend den wahl­kampf auf die fra­ge zu­spit­zen in wel­che rich­tung man von nun an mar­schie­re.

ei­nen satz in stein­mei­ers rede fand ich ent­lar­vend. er sag­te:

Ich sage nie­man­dem in Not: »Du bist nicht sys­tem­re­le­vant.« Kei­ner von uns wür­de das tun. Das ist der Un­ter­schied zur Uni­on!

das sagt je­mand, der sich 2002 mut­mass­lich da­für ein­setz­te mu­rat kur­nazs frei­las­sung aus gu­an­ta­na­mo zu ver­hin­dern und ihn dort wei­te­re vier jah­re schmo­ren zu las­sen. die süd­deut­sche schrieb 2007:

Die Bun­des­re­gie­rung war schon 2002 dar­über in­for­miert, dass Kur­naz in Gu­an­ta­na­mo phy­sisch und psy­chisch miss­han­delt wur­de. Be­am­te des Bun­des­nach­rich­ten­diens­tes und des Ver­fas­sungs­schut­zes, die Kur­naz im Sep­tem­ber 2002 auf Kuba ver­hör­ten, fan­den kei­ne Be­le­ge für ter­ro­ris­ti­sche Ak­ti­vi­tä­ten von Kur­naz. Den­noch hat die rot-grü­ne Re­gie­rung noch nach der Bun­des­tags­wahl 2005 ver­sucht, eine Rück­kehr von Kur­naz nach Deutsch­land zu ver­hin­dern.

stein­mei­er, bzw. die bun­des­re­gie­rung sol­len nach be­rich­ten der süd­deut­schen „auch noch 2005 ver­sucht [ha­ben], ei­nen neu­en Ter­ror­ver­dacht ge­gen den in Bre­men ge­bo­re­nen Tür­ken zu kon­stru­ie­ren“. ich per­sön­lich neh­me stein­mei­er sei­ne men­schen­lie­be, sei­ne ret­ter-hal­tung nicht ab. stein­mei­er ist über 10 jah­re in der re­gie­rung und will uns weis­ma­chen plötz­lich nicht mehr sach­zwän­gen und dienst­an­wei­sun­gen zu ge­hor­chen, son­dern mensch­lich und em­pö­rungs-ge­trie­ben zu han­deln? stein­mei­er sag­te an an­de­rer Stel­le: „Das ist der Un­ter­schied zwi­schen mir und die­sen Leu­ten: dass ich mich noch em­pö­re! Mir macht das was aus! Ich neh­me die Sor­gen der Men­schen ernst.“ dass er die em­pö­rung nicht auf deut­sche die in to­des­angst le­ben, son­dern auf deut­sche die angst um ih­ren ar­beits­platz ha­ben be­schrän­ken möch­te, ver­gass er zu er­wäh­nen.

stein­mei­er be­haup­tet er wol­le al­les bes­ser ma­chen als er es bis­her ge­macht hat. er be­haup­tet die SPD kön­ne mit ih­rem neu­en pro­gramm, mit ih­rer wil­lens­er­klä­rung neue ar­beits­plät­ze schaf­fen, so­zia­le ge­rech­tig­keit schaf­fen und ne­ben­bei das kli­ma ret­ten. wie? mit min­dest­lohn, ei­nem but­ton am re­vers auf dem steht „ich bin ge­recht“ und in­dem man nicht die steu­ern senkt, son­dern in ein paar euro mehr in bil­dung in­ves­tiert?

ab­ge­se­hen da­von, dass mehr ar­beit, so­zia­le ge­rech­tig­keit, um­welt­schutz und bes­se­re bil­dungs­chan­cen wich­tig und rich­tig sind, konn­te er mich nicht über­zeu­gen, dass er es bes­ser als die der­zei­ti­ge oder vor­he­ri­ge re­gie­rung, de­nen er seit vie­len, vie­len jah­ren an­ge­hör­te, ma­chen kann. er konn­te mir nicht über­zei­gend er­klä­ren wie er und die SPD ihre zie­le zu er­rei­chen ge­den­ken, er konn­te mich noch nicht­ein­mal da­von über­zeu­gen, dass er für die um­set­zung sei­nes vor­ha­bens gute und kom­pe­ten­te leu­te auf­trei­ben kann. und je­mand der nichts zu den her­aus­for­de­run­gen und vie­len of­fe­nen fra­gen und ge­sell­schaft­li­chen um­wäl­zun­gen sagt, vor de­nen wir durch das in­ter­net ste­hen, je­mand der nichts zum da­ten­schutz, zu bür­ger­rech­ten, zur aus­ufern­den bü­ro­kra­tie und zum zu­neh­mend pa­ra­no­id und au­to­ri­tär agie­ren­den staat sagt, je­mand der nichts zum aus­ufern­den staats­de­fi­zit, ma­ro­den ge­sund­heits- und ren­ten­sys­tem sagt und kon­kre­te vor­schlä­ge macht, son­dern sich nur hin­stellt und sagt „wir kön­nen es bes­ser“, so je­man­den oder sei­ne par­tei die das gut fin­det, möch­te ich nicht wäh­len.

i am not con­vin­ced!

[et­was all­ge­mei­ner, fré­dé­ric va­lin über den un­ter­gang der SPD als „volks­par­tei“]

[nach­trag 21:53h]
der SPD-po­li­ti­ker urich kel­ber meint ich irre, wenn ich sage, alle än­de­rungs­an­trä­ge am re­gie­rungs­pro­gramm sei­en ab­ge­leht wor­den. er hat si­cher recht. viel­leicht irre ich auch hier, aber ich hat­te den ein­druck, dass alle än­de­rungs­an­trä­ge die wäh­rend des par­tei­ta­ges vor­ge­tra­gen wur­den, ab­ge­leht wur­den. ich weiss von min­des­tens ei­nem an­trag, der vor­her ein­ge­reicht wur­de und eben­so ab­ge­lehnt wur­de, bzw. gar nicht zur ab­stim­mung kam. gut mög­lich, dass auch noch wäh­rend des par­tei­ta­ges am re­gie­rungs­pro­gramm was ge­än­dert wur­de. als zu­schau­er hat­te ich je­doch ei­nen an­de­ren ein­druck und ge­nau das woll­te ich zum aus­druck brin­gen.

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die SPD, die mau­er und staats­ka­ros­sen

felix schwenzel


spd-par­tei­tag

felix schwenzel

am ein­gang des est­rel-ho­tels und auf klei­nen hoch­hal­te-pla­ka­ten lä­chelt frank-wal­ter stein­mei­er in zen­sur­su­la- und sta­si-2.0-schäublo­nen-op­tik durch die ge­gend.

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an­drea nah­les hat sich of­fen­sicht­lich über­legt, dem lin­ken flü­gel der SPD mehr ge­wicht zu ver­lei­hen. trotz­dem sitzt sie rechts von franz mün­te­fe­ring.

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nach sei­ner rede war frank-wal­ter stein­mei­er klatsch­nass ge­schwitzt. schrö­der hat vor, wäh­rend und nach sei­ner rede vor vier jah­ren nicht ein biss­chen ge­schwitzt.

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olaf scholz sag­te ir­gend­wann den schö­nen satz: „wir sind ge­schlos­sen und wir wol­len ge­win­nen.“ wäh­rend sei­ner rede, be­wegt er sich oft syn­chron zum ge­bär­den-dol­met­scher. wenn sich sei­ne rede ein biss­chen rei­men wür­de, könn­te man sa­gen er rappt.

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er­staun­lich wie ähn­lich sich sig­mar ga­bri­el und hu­ber­tus heil se­hen. sie ha­ben so­gar bei­de die glei­chen hoch­fre­quen­ten, leicht hys­te­ri­schen stim­men.
olaf scholz sieht aus wie der ge­werk­schafts­boss in der zwei­ten staf­fel von „the wire“, frank so­bot­ka .

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wäh­rend frank-wal­ter stein­mei­ers rede hat bri­git­te zy­pries mal den mi­chel­le oba­ma-look ver­sucht. nach der rede zog sie gott sei dank wie­der ihr ro­tes ja­cket an.

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die wor­te bür­ger­rech­te oder in­ter­net wa­ren we­der in der rede von mün­te­fe­ring, noch von stein­mei­er zu hö­ren. über si­cher­heits- oder in­nen­po­li­tik- wur­de auch nicht ge­re­det.

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als die juso vor­sit­zen­de ans red­ner­pult tritt, wirkt sie nach all den al­ten män­nern und frau­en wie ein kind. dass sie das (na­tür­lich) nicht ist, fällt mir auf, als ich mir ein­bil­de, dass frank-wal­ter stein­mei­er ihr nach ih­rem münd­li­chen an­trag auf den arsch guckt.

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die zeit der blog­ger auf par­tei­ta­gen ist auch vor­bei. die ma­chen das jetzt al­les selbst. fo­tos stellt die par­tei selbst auf fli­cker , na­tür­lich nicht un­ter ei­ner frei­en li­zenz, son­dern mit „All rights re­ser­ved“, soll ja nicht zu oba­ma hier wer­den in deutsch­land.

aber selbst das twit­tern klu­ger be­ob­ach­tun­gen über­neh­men die po­li­ti­ker selbst.

die hand­voll blog­ger die da wa­ren, wa­ren laut schild (nennt man hier „ID-kar­te“) alle pau­schal von „spree­blick“. aus­ser mir, ich war ein­fach „blog­ger“. bei der ak­kre­di­tie­rung muss­te man wie ge­habt ei­nen pres­se­aus­weis vor­zei­gen oder zu der dame mit ei­nem ver­wa­sche­nen DIN-A4 aus­druck mit ei­ner von blog­gern-lis­te ge­hen. die jour­na­lis­ten hat­ten als ich nach stein­mei­ers rede auf­wach­te schon das gan­ze in­ter­net voll da­mit ge­schrie­ben, das stein­mei­er ei­nen „har­ten rich­tungs­wahl­kampf“ an­ge­kün­digt hät­te oder „zum kampf“ auf­rief.

ich habe, im ge­gen­teil zu den meis­ten jour­na­lis­ten, mei­nen lap­top die gan­ze zeit zu ge­habt, wäh­rend die mu­li­tas­kend mit han­dy, lap­top und re­den-aus­drü­cken jon­glier­ten und schrie­ben.

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mar­tin son­ne­born trug ski­schu­he , wäh­rend er vor lau­fen­der ka­me­ra ver­such­te po­li­ti­ker zu ver­ar­schen. sein grin­sen ist kein aus­druck von amü­siert­heit, son­dern — so siehts zu­min­dest aus — ein­ge­wach­sen.

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kei­ner der am po­di­um et­was ge­sagt hat, hat ver­sucht un­ter­halt­sam oder hu­mor­voll zu wir­ken. kein witz, kein gag, noch nicht­mal auf kos­ten des po­li­ti­schen geg­ners. das ist si­cher nix neu­es, aber es fiel mir sehr schmerz­haft auf.
hei­ner geiss­ler hat der FAS auf die fra­ge ob es an­ge­la mer­kel nicht ein we­nig an cha­ris­ma man­ge­le ge­ant­wor­tet, dass wir in deutsch­land be­reits aus­rei­chend schlech­te er­fah­run­gen mit so­ge­nann­ten cha­ris­ma­ti­schen füh­rer­fi­gu­ren hat­ten. ich glau­be ein po­li­ti­ker mit hu­mor wäre eine ech­te markt­lü­cke.

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hu­ber­tus heil will po­li­tik-ver­druss mit po­li­ti­scher bil­dung be­kämp­fen.

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thors­ten schä­fer-güm­bel sieht von hin­ten sehr sym­pa­thisch aus.

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hat die SPD auf dem par­tei­tag ein wahl­pro­gramm oder ein re­gie­rungs­pro­gramm „ver­ab­schie­det“? ich habs bis jetzt nicht ge­rafft. oder die red­ner nicht.

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auf der pres­se­tri­bü­ne war die luft an­ge­nehm kühl und frisch. im ple­num, un­ten im saal, war die luft heiss und dick und schweiss­ge­tränkt.


ich hab da ei­gent­lich gar kein ver­ständ­nis für

felix schwenzel

gibts da ne lo­gi­sche er­klä­rung für?

wit­zig und sou­ve­rän

felix schwenzel

un­fass­bar, wie sou­ve­rän und wit­zig da­vid let­ter­man auf kri­tik re­agiert. ich fand das ex­trem se­hens­wert.


pro­jekt18

felix schwenzel

an­drea nah­les im spie­gel-in­ter­view:

Ich sage Ih­nen: Die SPD will es wis­sen. Und Frank-Wal­ter Stein­mei­er ganz be­son­ders. Das wird der Par­tei­tag am Wo­chen­en­de zei­gen.

da bin ix ja mal ge­spannt. ich wer­de mir das mal an­gu­cken, am sonn­tag, was die SPD ei­gent­lich wis­sen will und was der par­tei­tag so zei­gen wird.

eins hat mir die ein­la­dung zum par­tei­tag be­reits ge­zeigt, die SPD-pres­se­stel­le legt be­son­de­ren wert auf das wohl­erge­hen und die pri­vat­s­sphä­re der jour­na­lis­ten:

„Kei­ne Be­richt­erstat­tung, kei­ne Fo­tos über die Lounge und über die Per­so­nen, die sich dort auf­hal­ten.“ Ge­meint ist die Pres­se­lounge, in­klu­si­ve Buf­fet.

wer geht denn sonst noch zum SPD-par­tei­tag und be­rich­tet dort nicht über die pres­se­lounge?


wer er­kennt hier ein mus­ter?

felix schwenzel

ich er­ken­ne fol­gen­des:

  • jo­chen rei­ne­cke liest alle paar mo­na­te vor.
  • jo­chen rei­ni­cke schickt ein­la­dun­gen im­mer nach 19 uhr ab (und — das er­kennt man nicht — im­mer ei­nen tag vor­her).

die ein­la­dung für mor­gen lau­tet üb­ri­gens:

ich bin mor­gen, am sams­tag, um 21:00 uhr zu gast bei der le­se­büh­ne „le­ser­show“ und lese dort ei­ni­ge tex­te, die mög­li­cher­wei­se lus­tig sein könn­ten.

ort der ver­an­stal­tung mas­tul, lie­ben­wal­der str. 33.


ich will auch ver­lie­rer sein!

felix schwenzel


zu blöd zum schi­cken

felix schwenzel

ich habe auch, wie die grö­ner, letz­te wo­che ein an­ony­mes müs­li ge­schickt be­kom­men. of­fen­bar ver­sucht da ein mymüs­li-kon­kur­rent ein biss­chen buzz zu er­zeu­gen, in­dem er blog­gern müs­li-pa­ke­te schickt. über den sinn sol­cher ak­tio­nen kann man sich strei­ten, ich schwan­ke bei sol­chen ak­tio­nen zwi­schen zwei re­ak­tio­nen:

  • schmeisst eu­ren müll doch sel­ber weg, statt ihn mir zu schi­cken.
  • schickt mir nur eure pro­duk­te, wenns was taugt be­hal­te ich es, schrei­be aber — wenn über­haupt — was ne­ga­ti­ves. mein an­ge­bo­re­ner trotz lässt nichts an­de­res zu. da mei­ne le­ser aber selbst auf die­se ne­ga­tiv-kri­ti­ken zu­neh­mend nö­lig re­agie­ren, nei­ge ich seit ei­ni­ger zeit dazu gar nix zu schrei­ben.

was mir aber ernst­haf­te sor­gen be­rei­tet ist die blöd­heit der ver­sen­der. in mei­nem im­pres­sum steht aus­drück­lich — seit jah­ren — ne­ben mei­ner post­adres­se eine pa­ket-adres­se. da ich bes­se­res zu tun habe als den gan­zen tag zu­hau­se zu sit­zen und auf un­an­ge­kün­dig­te pa­ket­sen­dun­gen zu war­ten, habe ich dort eine pack­sta­ti­on-adres­se an­ge­ge­ben. falls et­was in der pack­sta­ti­on an­kommt, be­kom­me ich eine mail und eine sms und kann es, wenn ich abends be­sof­fen nach hau­se kom­me, be­quem — und je­der­zeit — ab­ho­len.

bei­na­he aus­nahms­los alle die mich un­ge­fragt mit ei­nem pa­ket mit ih­ren pro­duk­ten drin an­schlei­men wol­len ma­chen ge­nau das nicht. sie schi­cken mir ihre pa­ke­te nach hau­se. da fin­de ich dann un­le­ser­li­che zet­tel im brief­kas­ten, die mich über ab­ga­ben in der nach­bar­schaft oder in du­bio­sen ki­os­ken oder lä­den 2 ki­lo­me­ter von mei­nem wohn­ort ent­fernt be­nach­rich­ti­gen.

ir­gend­ei­ne papp­na­se hat mir vor un­ge­fähr 3 wo­chen ein pa­ket per UPS ge­schickt, dass der­zeit bei ei­nem mei­ner nach­barn ver­sau­ert, weil ich die zu­stell­kar­te ver­ba­selt habe und nicht weiss bei wel­chem mei­ner nach­barn ich klin­geln soll um es ab­zu­ho­len. das tol­le ist, es juckt mich nicht­mal.

mit dem kurz­zei­tig bei mei­nem nach­barn zwi­schen­ge­la­ger­ten müs­li hab ich aber noch ein an­de­res pro­blem. ich stel­le mein müs­li be­kann­ter­mas­sen aus ei­ner un­fass­bar har­ten und trock­nen flo­cken­mischung her, die ich über nacht in milch auf­wei­che, was sie in eine köst­li­che, kleb­ri­ge und sehr ge­niess­ba­re mas­se ver­wan­delt. die an­ony­me müs­li-mi­schung be­steht auch aus har­ten und tro­cke­nen flo­cken (ha­fer und wei­zen). weil aber auch corn­flakes (un­ge­süsst) und „din­kel knus­per“ (ge­süsst) drin ist, kann man die müs­li-mi­schung nicht ein­wei­chen, aus­ser man steht auf din­kel-knus­per-matsch und corn­flakes-brei. ich könn­te na­tür­lich auch das knus­per-zeug raus­sor­tie­ren be­vor ich die flo­cken ein­wei­che, aber das ist mir dann doch zu blöd. un­ein­ge­weicht schmeckt die müs­li-mi­schung üb­ri­gens wie un­ge­süss­te holz­pel­lets mit din­kel knus­per. es gibt si­cher leu­te die eine sol­che kau­quä­le­rei als zei­chen be­son­ders ge­sun­der er­näh­rung auf­fas­sen, ix nicht.

des­halb, falls mir noch­mal ein müs­li-mix­xer ver­su­chen soll­te eine freu­de zu ma­chen: ers­tens das müs­li an die pak­sta­ti­on schi­cken, zwei­tens das müs­li nicht mi­schen. dan­ke.


„bei kauf­män­ni­scher aus­bil­dung mac­book in­klu­si­ve“

felix schwenzel

ich hab da mal ein paar fra­gen, die ich mir ei­gent­lich gar nicht stel­le:

  • ob ei­nem das ar­beits­amt so ne aus­bil­dung be­zahlt?
  • ob der lat­te ma­ch­ia­to auch in­klu­si­ve ist?
  • ist das ein kauf­mann auf dem bild?

„The im­portant thing is the bun­ny!“

felix schwenzel

vor un­ge­fähr ei­nem hal­ben jahr hat mich frank mit ei­nem stöck­chen be­wor­fen. hier ist die er­fü­lung mei­ner auf­ga­be:

jetzt soll ich noch drei an­de­re blog­ger dazu brin­gen ers­ten ei­nen ha­sen zu zeich­nen, zwei­ten den zu blog­gen und wie­der­um drei an­de­re bog­ger um das­sel­be zu bit­ten. also bit­te!

[nach­trag 11.06.2009]
ganz viel mehr ha­sen.


ach du …

felix schwenzel


die bla­se

felix schwenzel

sehr le­sens­wer­ter ar­ti­kel vom surf­guard zur grös­se der bla­se in der wir le­ben:

So lässt sich jetzt also die Grö­ße un­se­rer Bla­se mal ganz grob ver­mes­sen: 56% der Twit­te­rer, die an der Twt­poll-Um­fra­ge teil­nah­men, stimm­ten für die Pi­ra­ten. Die Pi­ra­ten be­ka­men rund 230.000 Stim­men. Also le­ben wir wahr­schein­lich mit gut 400.000 Men­schen in un­se­rer po­li­tisch ak­ti­ven Bla­se aus Blog­gern und Twit­te­rern, sa­gen wir mit ei­ner hal­ben Mil­li­on. Das passt auch gut zu den erst 50.000, dann 100.000 Un­ter­zeich­nern der Anti-Netz­sper­ren-Pe­ti­ti­on, die 10 bzw. 20% der Bla­sen­be­woh­ner ent­sprä­chen. Klingt plau­si­bel.
[…]
Aber je­den­falls wis­sen wir jetzt ziem­lich ge­nau, wie vie­le wir sind. Wir sind eine hal­be Mil­li­on Men­schen. Und das sind noch zu we­ni­ge, um von der “gro­ßen” Po­li­tik ernst­ge­nom­men zu wer­den. Aber ein biss­chen was hat das Gan­ze von der Frie­dens- und Öko­be­we­gung, die Ende der 70er zu wach­sen be­gann, und über die BAP sun­gen: “Mir weede im­mer mieh, hof­fent­lich im­mer mieh, denn nur su hah­le mer se op!”

wie de­fi­niert man qua­li­täts­jour­na­lis­mus noch­mal?

felix schwenzel

ganz ein­fach: qua­li­täts­jour­na­lis­mus ist so eine art durch­lauf­er­hit­zer für agen­tur­mel­dun­gen. qua­li­täts­jour­na­lis­ten ver­las­sen sich im ge­gen­teil zu ama­teur­jour­na­lis­ten auf agen­tur­mel­dun­gen, wo­hin­ge­gen ama­teur­jour­na­lis­ten kei­nen zu­gang zu agen­tur­mel­dun­gen ha­ben. oder so. zu­min­dest sieht man das wohl laut bild­blog (als „Anm. der Red.“) bei der frank­fur­ter neu­en pres­se:

Als ob wir die­se Mel­dung wi­der bes­se­res Wis­sen ver­öf­fent­licht hät­ten. Wie sol­len Kun­den von Nach­rich­ten­agen­tu­ren, also Zei­tun­gen, jede ein­zel­ne Mel­dung über­prü­fen? Hun­der­te, tau­sen­de täg­lich. Die Agen­tu­ren sind dazu da, dass sie uns kor­rekt re­cher­chier­te Mel­dun­gen und Ar­ti­kel zu­kom­men las­sen. Der Um­stand, dass DPA die­se Mel­dung bis heu­te nicht zu­rück­ge­zo­gen hat, soll­te eben­falls zu den­ken ge­ben.

das er­gibt die ein­fa­che for­mel:

qu­al­ti­täts­jour­na­lis­mus = agen­tur­mel­dun­gen + ar­ro­ganz

ich wür­de das auch nicht mehr „geht ster­ben“ über­schrei­ben, wie ste­fan nig­ge­mei­er das tut, son­dern: „oh: die sind ja mau­se­tot!“


in­kom­pe­tenz

felix schwenzel

ich blei­be da­bei, dass der gute alte jof­fe-spruch „Ver­su­che nie durch Kon­spi­ra­ti­on zu er­klä­ren, was auf Cha­os oder In­kom­pe­tenz zu­rück­ge­führt wer­den muss“ auch ak­tu­ell in der zen­sur­su­la-, wie­fels­schwätz- und so­gar der pro­zess­gre­tel-koch-mehrin-dis­kus­si­on sei­ne gül­tig­keit be­hält.

ich glau­be tat­säch­lich, dass ur­su­la von der ley­en mit ih­rem schnell­schuss-ge­setz zur be­kämp­fung der kin­der­por­no­gra­fie meint kin­der zu schüt­zen (und sich po­pu­lär zu ma­chen). dass sie es in den vier jah­ren als kin­der-mi­nis­te­rin nicht­ge­schafft hat ef­fek­ti­ve mass­nah­men zum kin­der­schutz ein­zu­lei­ten, dass sie nicht mal an­satz­wei­se dazu in der lage ist zu er­ken­nen und ent­spre­chen­de mass­nah­men durch­zu­set­zen um bei­spiels­wei­se die po­li­zei­ar­beit von bü­ro­kra­ti­schen hür­den zu be­frei­en und ef­fek­ti­ver zu ge­stal­ten ist viel eher ein zei­chen ih­rer in­kom­pe­tenz als ih­rer bos­haf­tig­keit oder af­fi­ni­tät zu zen­sur­mass­nah­men zu­zu­schrei­ben. mei­ner mei­nung nach ste­hen in­kom­penz, nai­vi­tät und gel­tungs­sucht hin­ter ih­rem be­knack­ten schnell­schuss-ge­setz-ent­wurf.

die­se in­kom­pe­tenz und nai­vi­tät liess sie glau­ben, dass nie­mand po­li­ti­schen wi­der­stand leis­ten wür­de. in sa­chen SPD lag sie rich­tig. im märz noch un­ter­hielt ich mich mit ei­nem der SPD-spit­ze na­he­ste­hen­den men­schen, der frei­her­aus zu­gab die in­itia­ti­ve für eine po­pu­lis­ti­sche luft­num­mer zu hal­ten, aber auch zu­gab, dass nie­mand in der SPD-spit­ze es wa­gen wür­de ge­gen die in­itia­ti­ve vor­zu­ge­hen oder wi­der­stand da­ge­gen zu leis­ten. eine kla­re ka­pi­tu­la­ti­on vor dem po­pu­lis­mus und der bild-zei­tung. dass der selbst­or­ga­ni­sier­te wi­der­stand im netz und die pe­ti­ti­on ge­gen die ge­set­zes­in­itia­ti­ve dar­an lang­fris­tig et­was än­dern könn­te und ir­gend­wann doch kri­ti­sche stim­men aus der SPD-spit­ze oder dem bun­des­rat kom­men könn­ten, än­dert nichts an der po­li­ti­schen feig­heit und schlapp­heit der SPD.

im ge­gen­teil. die SPD scheint mir nicht nur seit der zu­stim­mung zum ge­setz zur vor­rats­da­ten­speich­rung und den un­ap­pe­tit­li­chen pseu­do­di­stan­zie­run­gen nach der zu­stim­mung zum ge­setz völ­lig un­wähl­bar zu sein, son­dern auch des­halb weil nie­mand dem „in­nen­po­li­tik-ex­per­ten“ die­ter wie­fel­spütz deut­lich wie­der­spricht, wenn der sagt, dass das ge­setz zum sper­ren von kin­der­por­no­gra­fi­schen web­sei­ten eben doch nicht nur dem kin­der­schutz dient, son­dern der zen­sur:

Na­tür­lich wer­den wir mit­tel- und län­ger­fris­tig auch über an­de­re kri­mi­nel­le Vor­gän­ge re­den. Es kann doch nicht sein, dass es im In­ter­net eine Welt ohne Recht und Ge­setz gibt.

die ber­li­ner zei­tung schreibt, wie­fel­spütz kön­ne sich vor­stel­len auch „Sei­ten mit ver­fas­sungs­feind­li­chen oder is­la­mis­ti­schen In­hal­ten“ sper­ren zu las­sen.

udo vet­ter zeigt, dass wie­fel­spütz auch hier eher in­kom­pen­tenz als ver­afs­sungs­treue de­mons­triert:

Of­fen­sicht­lich ist die­sem Mann nicht mal be­wusst, dass ver­fas­sungs­feind­li­che Schrif­ten (oder was die ge­lieb­te Bun­des­re­gie­rung da­für hält) kei­nes­wegs “kri­mi­nell” sind - es sei denn, sie er­fül­len be­stimm­te Straf­tat­be­stän­de. Volks­ver­het­zung zum Bei­spiel.

ich glau­be tat­säch­lich, dass wie­fel­spütz es gut meint. aber ich glau­be auch, dass das kon­zept der mei­nungs- und in­for­ma­ti­ons­frei­heit und das der bür­ger­rech­te ihn schlicht und er­grei­fend in­tel­lek­tu­ell über­for­dert. wie­fel­spütz ist wie ein schus­ter, der kei­ne schlei­fe bin­den kann und des­halb alle schu­he mit klett­ver­schlüs­sen aus­stat­tet („ge­hen sie doch zu nem an­de­ren schus­ter wenn sie ihre schnür­sen­kel be­hal­ten wol­len. ich kann sehr wohl schlei­fe!. TRA­LA­LA FI­TI­TI!“).

und wo wir ge­ra­de von in­kom­pen­tenz re­den. mir ist ja ei­gent­lich ziem­lich egal wie oft sil­va­na koch-mehrin im eu­ro­pa-par­la­ment an­we­send war, in wel­chen aus­schutz­sit­zun­gen sie teil­nahm und wie­vie­le be­rich­te sie schrieb. ich habe mich schlicht und erg­re­fend viel zu we­nig mit eu­ro­päi­scher po­li­tik - ja über­haupt mit po­li­tik - be­schäf­tigt um sol­che küh­nen kor­re­la­tio­nen zwi­schen an­we­sen­heit und ef­fek­ti­ver po­li­ti­scher ar­beit her­zu­stel­len. mir geht es, wie es wahr­schein­lich den meis­ten men­schen geht. ich sehe mir an wie sich po­li­ti­ker im wahl­kampf ver­hal­ten, wie sie auf kri­tik re­agie­ren, wie sie mit ne­ga­ti­ven me­di­en­be­rich­ten um­ge­hen, wie sie auf kam­pa­gnen ih­rer po­li­ti­schen geg­ner re­agie­ren, wie sie re­den und ar­gu­men­tie­ren und ver­su­che zu er­ken­nen ob der po­li­ti­ker der sich mir prä­sen­tiert auf­rich­tig oder ver­lo­gen ist. die­se be­ob­ach­tun­gen der (spit­zen-) kan­di­da­ten und mei­nen po­li­ti­schen über­zeu­gun­gen und den über­schnei­dun­gen mit de­ren über­zeu­gun­gen oder äus­se­run­gen lei­te ich eine art me­lan­ge ab, an­hand der ich ent­schei­de ob ich den kan­di­da­ten oder sei­ne par­tei wäh­le.

kurz: eine par­tei wäh­le ich wenn ich das ge­fühl habe, dass sie mei­ne an­sich­ten ei­ni­ger­mas­sen ver­tre­ten wird und wenn de­ren kan­di­da­ten mir ei­ni­ger­mas­sen auf­f­rich­tig und kom­pe­tent vor­kom­men. so wür­de ich auch vor­ge­hen, wenn ich je­man­den ein­zu­stel­len hät­te. im ide­al­fall setzt der kan­di­tat oder die par­tei oder der an­ge­stell­te dann die zie­le um oder er­klärt mir stich­hal­tig, war­um sie nicht um­zu­set­zen wa­ren. wie er sie im de­tail um­setzt, mit wel­chen mit­teln ist mir in ge­wis­sem mas­se egal. mir bleibt nichts an­de­res üb­rig als zu ver­trau­en.

und das ist na­tür­lich der knack­punkt: das ver­trau­en in kom­pe­tenz und die auf­rich­tig­keit ei­nes po­li­ti­kers.

wenn nun aber eine po­li­ti­ke­rin auf die vor­wür­fe nicht all­zu­oft im par­la­ment oder in aus­schüs­sen an­we­sen ge­we­sen zu sein nicht mit ar­gu­men­ten und auf­rich­ti­gen ant­wor­ten ant­wor­tet, son­dern mit einst­wei­li­gen ver­fü­gun­gen ge­gen zei­tungs­ar­ti­kel vor­geht, ih­ren an­walt nach der auf­zeich­nung ei­ner ge­sprächs-sen­dung an der sie frei­wil­lig und stän­dig lä­chelnd teil­ge­nom­men hat los­schickt umd die aus­strah­lung zu ver­hin­dern (zapp hat das hübsch zu­sam­men­ge­fasst) - wenn also die haupt­säch­lich wahr­nehm­ba­ren re­ak­tio­nen auf kri­tik nicht die ei­ge­nen ant­wor­ten oder ar­gu­men­te sind, son­dern an­wäl­te und die an­dro­hung ju­ris­ti­scher kon­se­quen­zen, dann ist mei­ne ers­te re­ak­ti­on, an der kom­penz und auf­rich­tig­keit die­ser per­son zu zwei­feln.

wie kann ich ei­nem po­li­ti­ker ver­trau­en für die rich­ti­gen ge­set­ze zu kämp­fen, al­li­an­zen zu schmie­den, zu strei­ten, zu ar­gu­men­tie­ren, wenn er bei klei­nen, nich­ti­gen mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten be­reits an­walt­li­chen bei­stand nutzt? wie kann ich auf die stra­te­gi­schen fä­hig­kei­ten ei­ner po­li­ti­ke­rin ver­trau­en, die kurz vor der wahl, für die sie als spit­zen­kan­di­da­tin an­tritt über an­wäl­te und die par­tei­zen­tra­le ge­gen pres­se­or­ga­ne und blogs vor­geht und sich in eine si­tua­ti­on ma­nö­vriert, in der sie schwach, an­greif­bar und po­li­tisch un­fass­bar in­kom­pent wirkt? soll ich ei­ner po­li­ti­ke­rin ver­trau­en die nicht mal in der lage ist ihre ei­ge­ne kam­pa­gne ohne pein­li­che und ama­teur­haf­te feh­ler durch­zu­zie­hen, po­li­ti­sche zie­le um­zu­set­zen?

ein biss­chen er­schre­cke ich mich jetzt vor mir selbst. ich sehe in der po­li­tik hau­fen­wei­se in­kom­penz, igno­ranz, un­red­lich­keit und un­auf­rich­tig­keit und was ist mei­ne re­ak­ti­on? ich wer­de mor­gen zum pro­test­wäh­ler. ich wer­de den so­ge­nann­ten „eta­blier­ten“ par­tei­en, den re­gie­ren­den erst recht, ei­nen „denk­zet­tel“ ver­pas­sen. wie sich das schon an­hört: „denk­zet­tel“. aber ich wer­de es ma­chen.

CDU, SPD, FDP: un­wähl­bar. grü­ne: hab ich im­mer ge­wählt, vie­le ih­rer po­si­tio­nen hal­te ich für das ge­rings­te übel und auch die spit­zen­kan­di­da­ten udn de­ren pro­gramm kom­men mir auf­f­rich­tig und ver­nünf­tig vor, aber für ei­nen denk­zet­tel sind die grü­nen zu nah am es­tab­lish­ment. auch wenn die stim­me flö­ten geht oder ver­san­det, weil wir noch nicht so ein stim­mungs­bild wie in schwe­den ha­ben, ich wäh­le mor­gen die pi­ra­ten-par­tei.

der wahlomat kommt bei mir wit­zi­ger­wei­se auch zu die­ser emp­feh­lung.

[nach­trag 22:57h]
aus den kom­men­ta­ren:
wie­fel­spütz wi­der­spricht der dar­stel­lung sei­ner äus­se­run­gen in der ber­li­ner-zei­tung. er meint, der be­richt gebe an „kei­ner Stel­le“ sei­ne mei­nung wie­der und meint das „kei­ne Sil­be“ von ihm „au­to­ri­siert“ sei. das mag gut sein, aber seit wann müs­sen aus­sa­gen von po­li­ti­kern au­to­ri­siert sein um das wie­der­zu­ge­ben was sie ge­sagt ha­ben? er sagt in sei­ner an­mer­kung wit­zi­ger­wei­se auch nciht, dass er das was die ber­li­ner zei­tung schreibt auch nicht ge­sagt hät­te, son­dern dass es nicht sei­ne mei­nung wie­der­gä­be. und wenn er es wirk­lich nicht ge­sagt hat, wie kann so­was pas­sie­ren?
aus­ser­dem: die ruhr­ba­ro­ne über die ähn­lich­keit der frü­hen SPD mit der der­zei­ti­gen pi­ra­ten-par­tei.

[nach­trag 07.06.2009]
wie­fel­spütz hat sich jetzt in ei­nem nach­trag zu sei­ner oben ver­link­ten ant­wort auch in­halt­lich ge­äus­sert.

[nach­trag 09.06.2009]
lu­kas hein­ser hat die­ter wie­fel­spütz zur dar­stel­lung sei­ner an­sich­ten in der ber­li­ner zei­tung be­fragt.:

Wie­fel­spütz glaubt nicht, dass ihm je­mand ab­sicht­lich scha­den woll­te. Der Jour­na­list der „Ber­li­ner Zei­tung“ er­klär­te die Si­tua­ti­on da­mit, dass er in ei­nem in­di­rek­ten Zi­tat aus den „straf­recht­lich re­le­van­ten“ In­hal­ten, von de­nen Wie­fel­spütz ge­spro­chen hat­te, „ver­fas­sungs­feind­li­che oder is­la­mis­ti­sche“ ge­macht habe.

mor­gens um 14:30h, der tag be­ginnt

felix schwenzel

das in­tro zu „Der LO­BO­ist“ fand ich so wit­zig, dass ich so­gar 1-3 mal ge­lacht habe. den gan­zen film gibts am 18. juli um 20:15 uhr auf arte, steht zu­min­dest bei AVE.

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ge­ne­ra­ti­on c64

felix schwenzel

klas­se ge­fak­tes ti­tel­bild von alex­an­der svens­son zu ei­nem pri­ma ar­ti­kel in spie­gel on­line von chris­ti­an stö­cker.

[mon­ta­ge: wort­feld mit ei­nem foto von ste­phan luc­kow un­ter CC-by-li­zenz]

an­ony­me sms

felix schwenzel

ge­ra­de eine an­ony­me sms be­kom­men:

hier­mit möch­ten wir ih­nen mit­tei­len, dass sie un­se­re fo­tos und die kom­men­tie­rung dazu bit­te raus­neh­men. je­der hat ne ei­ge­ne mei­nung.

ich hab ja so ne vage ah­nung wer das ge­schrie­ben ha­ben könn­te. das könn­te zum bei­spiel je­mand ge­schrie­ben ha­ben der sich mit grob ir­re­füh­ren­den sprü­chen auf ei­nem öf­fent­li­chen platz mit un­ter­schrif­ten­sam­meln für ei­nen nicht un­um­strit­te­nen lob­by­ver­ein ein paar euro da­zu­ver­die­nen woll­te. oder ein scherz­keks der schwie­rig­kei­ten mit der deut­schen spra­che oder der mei­nungs­frei­heit hat oder zu viel so­pra­nos ge­guckt hat und den duk­tus der dort ge­zeig­ten spra­che geil fand. oder ir­gend­wer, der den blö­den und fal­schen spruch, das in­ter­net sei ein recht­frei­er raum, zu sehr zu sei­nen guns­ten aus­legt.


zi­tat des ta­ges

felix schwenzel

ste­fan nig­ge­mei­er:

Ist halt schwie­rig, wenn man mit Nul­len ar­bei­ten muss.

deut­sche kin­der­hil­fe flash­mob

felix schwenzel

heu­te bin ich (un­ter an­de­rem) anke grö­ners auf­ruf ge­folgt am ham­bur­ger rat­haus aus dem grund­ge­setz zu le­sen. als ich ge­gen zehn nach zwei dort an­kam stan­den zwar ein paar un­schwer als „user“ (mild adi­pö­se kör­per, schwar­ze kla­mot­ten, wir­re fri­su­ren, bril­len) zu er­ken­nen­de men­schen rum, auf­se­hen zu er­re­gen oder zu le­sen schien aber nie­mand.

mi­cro-flash­mob zur grund­ge­setz-le­sung vor dem ham­bur­ger rat­haus

die bei­fah­re­rin und ix ge­nos­sen noch eine wei­le die son­ne, hiel­ten aus­schau nach auf­läu­fen, der grö­ner oder an­de­ren be­kann­ten ge­sich­tern, schlen­der­ten dann aber nach 20 mi­nu­ten wie­der rich­tung u-bahn. auf dem weg be­ob­ach­te­ten wir zwei auf­ge­bre­zel­te da­men weis­sen t-shirts, high heels und ei­nem auf­ge­druck­ten stopp-schild, die um die men­schen um das ra­th­haus her­um­schla­wen­zel­ten. vor­ne auf dem t-shirt war das logo der deut­schen kin­der­hil­fe auf­ge­druckt.

un­ter­schrif­ten­samm­le­rin der deut­schen kin­der­hil­fe (rechts)

die bei­den sam­mel­ten un­ter­schrif­ten für die deut­sche kin­der­hil­fe, wäh­rend ein paar me­ter wei­ter netz­ak­tivs­ten mit grund­ge­set­zen in der hand rum­stan­den.

die bei­fah­re­rin liess sich von ei­ner der bei­den er­klä­ren um was es ging: man samm­le un­ter­schrif­ten für „ein ge­setz ge­gen kin­der­por­no­gra­fie im in­ter­net“. das ge­setz sehe vor, stopp-sei­ten zu er­rich­ten auf de­nen dann leu­te die auf der su­che nach kin­der­por­no­gra­fie im netz sei­en, „re­gis­triert“ wür­den. auf die fra­ge was denn pas­sie­re, wenn man „aus ver­se­hen“ auf so ei­ner stopp-sei­te lan­de, ant­wor­te­te die dame, das sei un­mög­lich, aus­ver­se­hen kön­ne man auf sol­chen sei­ten nicht lan­den. sie sei noch nie „aus ver­se­hen“ auf kin­der­por­no­gra­fie ge­stos­sen, selbst „auf so sei­ten wie you­porn“ gebe es kei­ne kin­der­por­no­gra­fie. um auf so ei­ner stopp-sei­te zu lan­den, müs­se man schon ak­tiv nach kin­der­por­no­gra­fie su­chen. um ih­rer er­schüt­tern­den un­kennt­niss noch et­was mehr flair zu ver­lei­hen, stei­ger­te sie sich dann noch in eine ti­ra­de ge­gen „die rei­chen“, die so­was ja bräuch­ten und mein­te da­mit wohl — hm, ja was ei­gent­lich? kei­ne ah­nung. gute kom­bi­na­ti­on zu­min­dest, wer kann schon sei­ne un­ter­schrift un­ter et­was ver­wei­gern, das ge­gen kin­der­por­no­gra­fie und ge­gen rei­che ist? je­den­falls wür­de sie heu­te noch den gan­zen tag wei­ter un­ter­schrif­ten sam­meln und wenn nicht ge­nug zu­sam­men kä­men, wür­de sie auch mor­gen noch wei­ter­ma­chen.

bier­do­se ab­stel­len und für „das ge­setz ge­gen kin­der­por­no­gra­fie im in­ter­net“ un­ter­schrei­ben

auch wenn man das an der aus­sa­ge ei­ner ein­zi­gen pro­mo­te­rin, die sonst viel­leicht schnaps, ein­tritts­kar­ten ins so­la­ri­um oder kek­se „pro­mo­tet“ fest­ma­chen kann, so scheint es doch, dass die gro­ben, ver­fäl­schen­den und ver­ein­fa­chen­den aus­sa­gen die die deut­sche kin­der­hil­fe auf ih­rer web­sei­te trifft, vor dem rat­haus noch­mal stark ver­ein­facht und ver­fälscht wer­den (um nicht zu sa­gen, dass hier pas­san­ten vor­sätz­lich in die irre ge­führt wer­den). dass kin­der­por­no­gra­fie be­reits im in­ter­net wie auch über­all sonst il­le­gal ist, wel­che me­tho­den das ge­setz vor­sieht und wel­che fol­gen es ha­ben könn­te, wie es um­ge­setzt wer­den soll - all das wol­len (und kön­nen) die „pro­mo­te­rin­nen“ nicht er­wäh­nen.

im­mer­hin kann man sie 5-10 mi­nu­ten vom sam­meln ab­hal­ten, in­dem man ih­nen freund­lich fra­gen stellt und sie re­den lässt.

[nach­trag 16:30]
herr batz hat auch kin­der­por­no-pro­mo­te­rin­nen ge­trof­fen.