der elek­tri­sche re­por­ter sen­det wie­der

felix schwenzel

bald:

Ab 28.11. geht es hier wei­ter - frisch re­no­viert und ganz neu an­ge­stri­chen. Mehr dazu dem­nächst. Blei­ben Sie am Ap­pa­rat! [quel­le]

aber so lan­ge blei­be ich jetzt nicht am ap­pa­rat.

[nach­trag 27.10.2008]
der ele­tri­sche re­por­ter sen­det künf­tig auch im fern­se­hen. ir­gend­ein sen­der den man nur mit ir­gend­wel­chem di­gi­ta­len ge­döns emp­fan­gen kann, aber im­mer­hin. be­rich­tet mee­dia.


„brä­si­ge Ar­ro­ganz“

felix schwenzel

das ZDF ent­larvt sich selbst, ste­fan nig­ge­mei­er hilft da­bei es kris­tall­klar zu er­ken­nen, ws für ein arm­se­li­ger, klein­ka­rier­ter und seich­ter sen­der das zdf ist.


frei­heit am hin­du­kusch

felix schwenzel

so rich­tig be­ein­dru­cken­den­de fort­schrit­te macht die leicht blu­ti­ge de­mo­kra­ti­sie­rungs­of­fen­si­ve der us-ar­mee und bun­des­wehr in af­gha­ni­stan noch nicht: zwan­zig jah­re knast für den aus­druck und das ver­tei­len ei­nes flug­blat­tes zu frau­en­rech­ten. zu­erst wur­de par­wez kam­bakhsh vor ei­nem jahr we­gen „blas­he­mie“ zum tode ver­ur­teilt, jetzt wur­de die stra­fe zu 20 jah­ren knast um­ge­wan­delt.

ob­wohl, viel­leicht passt das ja, man­che wol­len ja auch blas­phe­mie in bay­ern wie­der här­ter be­stra­fen.


web2ex­po, zwei­ter tag

felix schwenzel

der zwei­te tag auf der web2.0expo fing heu­te bei mir im bett an. weil ich ein höf­li­cher mensch bin, habe ich ges­tern das klin­gel­ge­räusch mei­nes ta­schen­te­le­fons zur expo ab­ge­stellt und lei­der am abend nicht mehr re­ak­ti­viert, so dass ich als mar­kus be­cke­dahl über cc-li­zen­zen sprach noch am früh­stü­cken war. da­für habe ich mir dann gina poo­le an­ge­hört, die über die prak­ti­sche nut­zung von web2.0-an­wend­nun­gen, oder ge­nau­er so­zia­len-web­an­wen­dun­gen bei ibm sprach. ich fand das ziem­lich in­ter­es­sant und an­geehm vor­ge­tra­gen. gina poo­le ach­te­te vor al­lem dar­auf nicht all­zu­viel pr-ge­wäsch zu blub­bern, sprach von der pra­xis, den er­fol­gen und schwie­rig­kei­ten ohne dass man das ge­fühl be­kam sie wol­le wer­bung für ibm-pro­duk­te ma­chen (hier die fo­li­en von gina poo­le). ganz im ge­gen­teil zu ro­bin da­ni­els von sa­les­force.com, bzw. force.com, der sich noch nicht­mal mühe gab ein ganz klein we­nig neu­tral zu wir­ken und knall­hart mar­ke­ting-stuss ab­son­der­te. ver­trieb­ler, egal ob am te­le­fon oder hin­ter ei­nem po­di­um lö­sen bei mir flucht­re­fle­xe aus. nach 10 mi­nu­ten (da­von gin­gen acht für ei­nen une­ra­träg­li­chen force.com-wer­be­film drauf) ver­liess ich den raum.

in­ter­es­sant am mit­tag war noch rafi hal­ad­ji­an von vio­let.net, der über ver­netz­te all­tags­ge­gen­stän­de sprach. vio­let.net bie­tet ei­nen ein­fa­chen, güns­ti­gen rfid-le­ser an („mir­ror“), der auf­kleb­ba­re rfid-tags („ztamps“) ein­liest, mit eine da­ten­bank im netz ab­gleicht und dann ei­nen an­ge­schlos­se­nen com­pu­ter vor­de­fi­nier­te ak­tio­nen aus­füh­ren lässt. das we­deln mit re­gen­schirm vorm rech­ner, könn­te dann bei­spiels­wei­se aus­lö­sen, dass der rech­ner den wet­ter­be­richt vor­liest. hört sich doof an, war aber dank der kur­zen, prä­gnan­ten und wit­zi­gen prä­sen­ta­ti­on von rafi hal­ad­ji­an ziem­lich be­ein­dru­ckend („what are our goals? first step: con­nect rab­bits, se­cond step: con­net ever­y­thing else.“). wenn ich recht ge­lauscht habe, schreibt tors­ten kleinz vom rei­se­bü­ro re­dak­ti­ons­bü­ro kleinz mor­gen für hei­se et­was dar­über. ge­gen 17 uhr habe ich die expo noch ent­spann­ter und aus­ge­schla­fe­ner als ges­tern ver­las­sen.


web2ex­po, ers­ter tag

felix schwenzel

ab­ge­se­hen da­von, dass es un­ge­fähr 200 of­fi­zi­el­le, teil­wei­se völ­lig blöd­sin­ni­ge tags zum ver­schlag­wor­ten von tweets, blog­ein­trä­gen und fo­tos gibt (#w2eb #w2e #w2e_ux #w2e_eu­ro­pe #w2e_eu­ro­pe08 #web2ex­po­EU #web2ex­po­EU08) scheint mir die #web2.0expo2008eu­ro­pe pri­ma or­ga­ni­siert. es gab kei­ne pro­ble­me beim ak­kre­di­tie­ren, es gibt es­sen aus por­zel­lan-scha­len, statt aus tü­ten und der ort ist sehr be­nut­zer­freund­lich mit­ten in mit­te im bcc. die ber­lin­bla­se hat ei­nen vi­deo­durch­lauf ge­film, der ei­nem ei­nen ganz gu­ten ein­druck vom ber­li­ner con­gress cen­ter ver­schafft.

apro­pos ber­lin­bla­se, die jungs und mäd­chen de­cken die ver­an­stal­tung mit ih­rem live-get­wit­ter, live-ge­blog­ge und so pri­ma ab, so dass man ei­gent­lich gleich zu­hau­se blei­ben kann. aber auch wenn man im bcc ist, ist man dank mit­te nur schrit­te vom nächs­ten kaf­fee-lat­te oder su­shi oder bur­ger ent­fernt.

kein grund zur kla­ge auch be­züg­lich tim o’re­al­ly reil­lys er­öff­nungs­re­de. die key­note war zwar gut, was aber nicht un­be­dingt ein grund ist, tim o’reil­ly gleich in den arm zu neh­men, was yos­si var­di nach der rede um­ge­hend tat. yos­si var­di kann­te ich bis­her nur als den mann, der hu­bert bur­da auf der büh­ne küss­te. da scheint eine me­tho­de hin­ter zu ste­hen.

tim o’reil­ly schaff­te es, der in­ter­net-bran­che ganz oba­ma-mäs­sig in zei­ten der fi­nanz­kri­se gleich mit zwei „ro­bus­ten stra­te­gien“ hoff­nung und sinn zu ver­lei­hen:

die zwei work­shops die ich mir bis­her an­ge­se­hen habe wa­ren sehr OK, wenn man sich das was man sich so über das web durch an­schau­ung, er­fah­rung und aus­pro­bie­ren ger­ne von hoch­be­zahl­ten, ei­gens ein­ge­flo­ge­nen ame­ri­ka­nern oder aus­ra­lie­rin­nen be­stä­ti­gen las­sen möch­te. das klingt jetzt ar­ro­gant, ist aber gar nicht so ge­meint.

dion hinch­clif­fe bei­spiels­wei­se hat de­mons­triert, dass er ein enor­mes fach­wis­sen in sich rum­trägt und tol­le, bun­te dia­gram­me mit buz­zwords und tech­no­lo­gien ma­len (las­sen) kann und dass man durch das ein­ord­nen von be­kann­tem durch­aus neue per­spek­ti­ven auf eben­die­ses ge­win­nen kann.

und dar­auf, auf die fo­li­en von lei­sa rei­chelts vor­trags auf slidesha­re noch­mal ei­nen blick zu wer­fen, freu ich mich sehr. sie hat vie­le klu­ge, in­ter­es­san­te sa­chen zi­tiert und vie­le quel­len zur ver­tie­fung des the­mas usa­bi­li­ty ge­nannt, aber lei­der auch im­mer un­ge­fähr 20 bis 30 sät­ze zu lan­ge ge­braucht bis sie zum ei­gent­li­chen punkt kam. zu­viel small­talk hin­ter dem po­di­um macht mich fer­tig. manch­mal wün­sche ich mir eine spea­k­er-fast-for­ward-tas­te.

ei­nen vor­teil hat­te die re­la­tiv leich­te kost des ers­ten ta­ges al­ler­dings: es war sehr ent­span­nend.

[nach­trag]
lei­sa rei­chelts fo­li­en [via]


mc­cain

felix schwenzel

mir fal­len ge­ra­de lau­ter doo­fe fra­gen zu john mc­cains na­men ein. macht der ei­gent­lich auch wahl­kampf bei mc­do­nalds? gäbe es ei­nen „mc­cain“ bei mc­do­nalds, wür­de man ihn dann auch mit käse be­kom­men? wur­de nicht ge­ra­de ein auf ei­nem PC-spiel ba­sie­rend ein film ge­dreht der john mc­pain heisst?

apro­pos mc­cain. pe­ter breu­er hat mir eben die­ses bild ge­schickt.


as­so­zia­ti­ons-dings

felix schwenzel

die­ser kom­men­tar zum kom­men­tar zu die­sem vi­deo ge­fällt mir, auch wenn ich kein ad­jek­tiv ab­be­kom­men habe:

War­um ei­gent­lich schmei­ßen sich die TV-Frit­zen in der Re­gel im­mer auf die drei glei­chen Hir­n­is: Den blö­deln­den Iro­ke­sen, den Pseu­do­in­tel­lek­tu­el­len aus Düs­sel­doof und Fe­lix Schwen­zel. Aua!

kann das je­mand er­klä­ren, dass leu­te die sa­scha lobo und ma­rio six­tus se­hen, auch an fe­lix schwen­zel den­ken?

weiterlesen

was­ser­fall

felix schwenzel


hal­lo herr ja­kobs!

felix schwenzel

anke grö­ner:

Ich habe mein SZ-Abo ge­kün­digt, weil ich sued­deut­sche.de un­ter al­ler Wür­de fin­de. Und ich weiß nicht, war­um eine so gute Zei­tung wie die SZ es nicht schafft, ein ent­spre­chen­des On­line­an­ge­bot hin­zu­krie­gen. (wei­ter­le­sen)

ex­klu­si­ver zu­gang über goog­le?

felix schwenzel

was phil­ipp lens­sen hier über ein neu­es goog­le-fea­ture schreibt ist ziem­lich in­ter­es­sant. goog­le bie­tet sites mit ver­schlos­se­nen oder zu be­zah­len­den in­hal­ten an die­se zu in­de­xie­ren, wenn sie goog­le-be­nut­zern die­se in­hal­te kos­ten­los zur ver­fü­gug stel­len.

ich hab so ein ge­fühl, dass goog­le hier ei­nen ent­schei­den­den schritt zu weit geht und sich von meh­re­ren sei­ten ge­hö­ri­gen är­ger ein­han­deln könn­te. bis­her hat goog­le im­mer ver­sucht, bei neu­en pro­jek­ten oder fea­tures kri­ti­kern den wind aus den se­geln zu neh­men, in­dem man sich zur quell­of­fen­heit oder grösst­mög­li­cher trans­pa­renz be­kann­te oder die kon­ku­renz gleich mit ins boot hol­te. das XML-site­map-pro­to­koll ist so ein fall oder die wei­ter­ent­wick­lung des ro­bots.txt-for­mats.

die­ses „first click free“-dings stinkt mei­ner mei­nung nach ei­nen ti­cken zu viel nach un­fai­rer aus­nut­zung ei­ner markt­be­herr­schen­den stel­lung. aus­ser­dem ver­lässt goog­le sei­ne bis­he­ri­ge, re­la­tiv neu­tra­le po­si­ti­on und wählt ei­nen tech­nisch min­der­wer­ti­gen und völ­lig blöd­sin­ni­gen weg bei der um­set­zung die­ses fea­tures.

ich glau­be die­ser schuss ins goog­le-knie könn­te als kopf­schuss en­den.

[bei phil­ipp lens­sen wei­ter­le­sen.]


fo­cus.de vs. spie­gel.de

felix schwenzel

am sams­tag in ham­burg sah ich den chef­re­dak­teu­re von spie­gel.de und fo­cus.de da­bei zu, wie sie sich be­müh­ten ih­ren je­wei­li­gen on­line-auf­trit­ten jour­na­lis­ti­sche qua­li­tät, markt- und mei­nungs­füh­rer­schaft zu­zu­schrei­ben. spie­gel.de lese ich zwar sehr sel­ten, wür­de der nach­rich­ten­site aber at­tes­tie­ren lern­fä­hig und, ab­ge­se­hen von spo­ra­di­schem ab­glei­ten ins un­er­träg­lich bou­le­var­des­que oder tit­ten­blat­ti­ge, ziem­lich in­for­ma­tiv zu sein. fo­cus.de zieht völ­lig un­be­ach­tet an mir vor­bei, le­dig­lich sein chef­re­dak­teur inspie­riert mich hin und wie­der zu lo­bes­hym­nen.

also habe ich mir ge­dacht, schau dir die bei­den sites doch mal zu­sam­men an und vor al­lem, guck mal, ob fo­cus.de viel­leicht doch brauch­ba­rer oder le­sens­wer­ter als das blatt selbst ist (das blatt wer­de ich nach ei­nem test­kauf vor vie­len jah­ren, noch nicht ein­mal mehr mit der kneif­zan­ge oder beim fri­seur an­fas­sen).

heu­te abend, nach­dem ich den hal­ben tag über­näch­tigt und er­schöpft im bett ver­bracht habe und die an­de­re hälf­te kaf­fee-trin­kend und fas-le­send im kaf­fee — also völ­lig ah­nungs­los von der ak­tu­el­len welt­la­ge war — habe ich par­al­lell bei­de sei­ten auf­ge­ru­fen um mich auf den letz­ten stand der din­ge zu brin­gen.

spie­gel.de mach­te mit der mel­dung auf, dass co­lin powell ba­rack oba­ma un­ter­stüt­ze: „Powell zieht für Oba­ma in den Wahl­kampf“, fo­cus mit der mel­dung, dass frank-wal­ter stein­mei­er „bauch­schmer­zen“ (we­gen hes­sen) habe. hes­sen und stein­mei­er in­ter­es­sier­ten mich heu­te abend nicht, der ers­te klick ging an spie­gel.de. der ar­ti­kel im spie­gel.de über co­lin powell war in­for­ma­tiv und ziem­lich OK. auf fo­cus.de ist die sto­ry an zwei­ter stel­le und mit „Bushs Ex-Au­ßen­mi­nis­ter un­ter­stützt Oba­ma“ über­schrie­ben. das ist et­was ge­nau­er als spons „Powell zieht für Oba­ma in den Wahl­kampf“, da, wie ich so­wohl auf spie­gel.de, als auch fo­cus.de las, powell nur sei­ne be­reit­schaft für oba­ma in den wahl­kampf zu zie­hen er­klär­te. ei­gen­tüm­lich, dass ich nur auf fo­cus.de lese, dass mc­cain in um­fra­gen „ge­wal­tig“ auf­ho­le: „Oba­ma dürf­te sich über die Un­ter­stüt­zung freu­en, zu­mal sein Kon­tra­hent, der re­pu­bli­ka­ni­sche Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat John Mc­Cain, nur noch drei Pro­zent­punk­te zu­rück liegt. Das er­ga­ben Um­fra­gen, die im Auf­trag der Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters und C-Span er­ho­ben wur­den.“ auf spie­gel.de kei­ne sil­be von die­sen um­fra­gen.

die er­geb­nis­se des for­mel1-ren­nen heu­te früh in­ter­es­sier­ten mich auch, da ich das ren­nen kom­plett ver­pennt hat­te. so­wohl spie­gel.de, als auch fo­cus.de war das ren­nen kei­nen auf­ma­cher mehr wert. ar­ti­kel über das ren­nen wa­ren auf bei­den sei­ten an die zwei­te stel­le der sport-teaser ge­rutscht, bei spie­gel.de un­ter eine fuss­ball-mel­dung, auf fo­cus.de un­ter ei­nen om­ni­nö­se teaser auf de­nen man ame­ri­ak­ni­sche cheer­lea­der er­ken­nen kann die ihre är­sche in die ka­me­ra re­cken, was der teaser-tex­ten­de fo­cus-re­dak­teur „Ver­wir­ren­de Cheer­lea­der-Po­sen“ nann­te. mich ma­chen sol­che arsch-und-tit­ten-teaser wahn­sin­nig ag­gres­siv. selbst wenn so ein auf­gei­lungs-schrott kräf­tig ge­klickt wird, wie kann sich ein chef­re­dak­teur ohne rot zu wer­den auf ein po­di­um set­zen und von qua­li­tät schwa­dro­nie­ren? spie­gel.de ist da auch nicht so viel bes­ser, ver­packt sei­ne arsch-und-tit­ten-sto­ry aber feuil­le­ton-ar­tig als be­spre­chung ei­nes fo­to­ban­des.

der fo­cus.de-for­mel1-ar­ti­kel auf der home­page be­schränkt sich lei­der auf die fer­ra­ri-stall­or­der („For­mel 1: Üb­ler Stall­or­der­ge­ruch“), nicht schlecht ge­schrie­ben, aber we­der fand ich im ar­ti­kel ei­nen hin­weis auf eien zu­sam­men­fas­sung des gan­zen ren­nens, noch hat­te ich lust mich durch die fo­cus.de-res­sort­über­sicht durch­zu­kli­cken um ei­nen zu fin­den. aus­ser­dem war der ar­ti­kel auf zwei sei­ten ver­teilt, was mich nach dem auf­geil-arsch-teaser in­ner­halb von zwei mi­nu­ten er­neut voll ag­gro wer­den liess. die spie­gel.de-renn­zu­sam­men­fas­sung („Ha­mil­ton-Sieg in Chi­na: Sil­ber­pfeil zielt auf Gold“) war sau­ber ge­schrie­ben, in­for­ma­tiv und am ende wuss­te ich al­les was ich wis­sen woll­te — im ge­gen­teil zum fo­cus.de, der mich nur par­ti­ell in­for­mier­te.

was mich auch in­ter­es­sier­te, auch wenn ich schon ein paar stun­den vor­her das ori­gi­nal ge­se­hen hat­te, war der auf­tritt von sa­rah pa­lin bei sa­tur­day night live. spie­gel.de ti­telt „Sa­tur­day-Night-Live-Auf­tritt: Sa­rah Pa­lin floppt in der Co­me­dy-Show“, fo­cus.de „Gute Mie­ne zu bö­ser TV-Par­odie“. die über­schrif­ten zei­gen deut­lich, dass so­wohl spie­gel.de als auch fo­cus.de wind­schief sind: spie­gel.de neigt sich nach links, fo­cus.de nach rechts. ich ten­die­re rein sub­jek­tiv zur spie­gel.de-per­spek­ti­ve, zu­mal ich tina fey nicht böse, son­dern ur­ko­misch fin­de.

fo­cus.de schreibt über den fern­seh­auf­tritt pa­lins eine kur­ze zu­sam­men­fas­sung, die OK ist, aber kei­ne son­der­li­che tie­fe auf­weist. vor al­lem gibts kei­nen link zur show oder zu ei­nem vi­deo. bei spie­gel.de schon. aus­ser­dem schreibt sich marc pitz­ke aus „new york“ (war­um muss man das be­to­nen?) ei­nen wolf, lie­fert sehr vie­le hin­ter­grund- und ne­ben­in­for­ma­tio­nen, so dass ich mich auch hier von spie­gel.de un­ge­fähr 34mal bes­ser in­for­miert füh­le.

mei­ne auf­merk­sam­keits­span­ne ist bei spie­gel.de nun er­schöpft, aus­ser den oben be­schrie­be­nen ar­ti­keln er­regt nichts wei­ter mein in­ter­es­se. fo­cus.de hat ir­gend­wo am un­te­ren ende der sei­te noch eine mel­dung die ich kli­cke: „Ap­ple-In­ter­view mit ku­rio­sen Mo­men­ten“. auf der home­page wird an­ge­kün­digt: „Ap­ple gilt als höchst ver­schwie­ge­nes Un­ter­neh­men ─ doch FO­CUS-Re­dak­teur Ulf Han­ne­man konn­te mit Ver­triebs­vor­stand Ron John­son spre­chen.“ nach dem klick wird schnell klar, dass fo­cus.de mich hier er­neut zu ver­ar­schen ver­sucht. der ar­ti­kel ist le­dig­lich ein hoh­ler teaser, dies­mal nicht mit arsch und tit­ten, son­dern mit äp­feln. nach drei ab­sät­zen in de­nen le­dig­lich über den un­glaub­li­chen, un­fass­ba­ren wid­ri­gen in­ter­view-be­din­gun­gen la­men­tiert wird, lese ich: „Das kom­plet­te In­ter­view le­sen Sie in der ak­tu­el­len FO­CUS-Aus­ga­be auf Sei­te 130.“

nein, fo­cus.de, spar dir dei­ne wer­be-im­pe­ra­ti­ve. ganz si­cher lese ich das nicht.

viel­leicht bin ich ja zu an­spruchs­voll, zu er­war­ten, auf ei­ner nach­rich­ten­sei­te um­fas­send in­for­miert zu wer­den, hin­ter teasern das zu er­war­ten was im teaser steht und von alt­män­ner-tit­ten-und-arsch-kö­dern ver­schont zu blei­ben. fakt ist, aus­ser dem et­was bes­se­ren co­lin-powell-ar­ti­kel hat­te der fo­cus.de kei­ne chan­ce ge­gen spie­gel.de. im ge­gen­teil, vom fo­cus.de kam ich mir auch noch mehr­fach ver­schau­ckelt vor. wenns um mein sub­jek­ti­ves in­for­ma­ti­ons­be­dürf­nis geht, kommt mir spie­gel.de sehr viel mehr ent­ge­gen. den ran­zi­gen ein­druck den ich vom fo­cus auf pa­pier habe, konn­te die on­line-ver­si­on nicht ab­schüt­teln. spie­gel.de schafft das ei­ni­ger­mas­sen.


zeug­nis­s­ver­wei­ge­rungs­recht

felix schwenzel

wenn ich als schü­ler et­was vom zeug­nis­s­ver­wei­ge­rungs­recht ge­wusst hät­te, wäre mein no­ten­spie­gel si­cher bes­ser ge­we­sen.


ali­cia keys

felix schwenzel

heu­et abend hat mich o2 in die o2-are­na ein­ge­la­den um mir das ali­cia keys kon­zert an­zu­hö­ren. das hat­te mit dem von etho­ri­ty or­ga­ni­sier­ten xda-pro­jekt zu tun, bei dem zwei blog­ger (er und ix) und vier fo­rums-af­fi­ne men­schen ei­nen xda und eine te­le­fon­flat­rate zum tes­ten be­ka­men und dar­über schrei­ben soll­ten.

im rah­men die­ses pro­jek­tes soll­ten also mal alle teil­neh­mer zu­sam­men­kom­men und be­ka­men auf den xda und die 6-mo­na­ti­ge-o2-flat­rate also noch eine kon­zert­kar­te und eine pre­mi­um-dings-zu­gangs-kar­te. da­mit soll­ten kost und lo­gis kos­ten­los sein. weil ich vor­her noch in ham­burg war, kam ich et­was spä­ter und er­fuhr erst nach der schreck­li­chen vor­grup­pe, dass ich mei­ne pre­mi­um-dings-kar­te in ein blau­es arm­band um­wan­deln kön­ne, mit dem ich dann frei sau­fen und eine vor­spei­se und ein haupt­ge­richt es­sen dürf­te.

als mir nach ei­ner hal­ben stun­de ali­cia keys die oh­ren klin­gel­ten (o2 are­na, oh­ren klin­geln: höhö), ging ich raus um in der pre­mi­um-lounge ein bier zu trin­ken. lei­der konn­ten mir we­der die kell­ner oder die zahl­rei­chen an­de­ren rum­ste­hen­den auf­pas­ser, kar­ten­ab­reis­ser kar­ten­scan­ner und si­cher­heits­leu­te sa­gen wo ich die­ses omi­nö­se blaue band be­kom­men wür­de. selbst die voll wich­tig aus­se­hen­de dame an die mich ein nicht min­der wich­tig aus­se­hen­der kar­ten­scan­ner ver­wies, konn­te mir das nicht sa­gen. und das, ob­wohl die dame so­gar ein klemm­brett trug, also de­fi­ni­tiv die wich­tigs­te von al­len in sicht­wei­te sein muss­te. so ging ich übel­ge­launt zu­rück zur bar und liess die her­um­ste­hen­den, zahl­rei­chen, wich­tig aus­se­hen­den an­ge­stell­ten wei­ter wich­ti­ge ab­stim­mungs­ge­sprä­che füh­ren, wo sich, als ich schon für mein bier be­zah­len woll­te, eine bar­da­me mei­nes pre­mi­um-dings-pas­ses er­barm­te und mir das bier so gab und mich end­lich mal ein biss­chen wich­tig füh­len liess.

zu es­sen be­kam ich nach dem kon­zert auch noch ein biss­chen (crab­me­at-bur­ger mit man­go und chi­li von „bor­cherts-ca­te­ring“ — war trie­fig, aber ganz OK), aber nur weil sich un­ser etho­ri­ty-gast­ge­ber ver­bal kräf­tig ins zeug leg­te.

das kon­zert war so lala. ir­gend­wer mein­te hin­ter­her „gute show“. kann ich nicht sa­gen. ali­cia keys sprang zu­erst ein biss­chen auf der büh­ne rum, setz­te sich dann ir­gend­wann an den flü­gel und liess ihre band rum­sprin­gen. sie hat die gan­ze zeit ge­sun­gen, was lo­bens­wert ist, und lei­der zwi­schen­zeit­lich auch im­mer wie­der ge­re­det, was grau­sam war. sän­ger soll­ten nicht re­den, ge­nau­so wie mo­de­ra­to­ren nicht sin­gen soll­ten. bei­des ist pein­lich, vor al­lem wenn man sei­nem pu­bli­kum ver­bal in den hin­tern steigt um da­für ap­plaus ein­zu­heim­sen und das dann auch noch 5mal text­gleich wie­der­holt.

ich bin mitt­ler­wei­le so weit, dass ich mu­sik nur noch mit ei­ner „skip“-tas­te er­tra­ge. zu­hau­se kann ich schreck­li­che lie­der vor­spu­len, im kon­zert muss man sie un­er­bitt­lich er­tra­gen. lei­der hat ali­cia keys ei­ni­ge un­er­träg­li­che lie­der im re­per­toire, bei de­nen sie mit­un­ter auch ganz schreck­lich laut singt. ihre stim­me ist ja durch­aus an­ge­nehm, sie dringt mir teil­wei­se auch un­ter die haut und er­zeugt eine leich­te gän­se­haut, aber 1,5 stun­den sind dann doch un­ge­fähr 1,2 stun­den zu viel für mich.

die o2-are­na ist jetzt un­ge­fähr 5 wo­chen alt und schon ganz enorm run­ter­ge­rockt. aus den arm­leh­nen kam be­reits der schaum­stoff ge­quol­len, die toi­let­ten se­hen aus und rie­chen wie bei die mir zu­hau­se und die hal­le hat den charme ei­nes fünf jah­re al­ten ikea-wa­ren­la­gers (auch farb­lich). bei der gas­tro­no­mie im „pre­mi­um“-be­reich er­war­tet man dann auch eher bor­cherts-kött­bülar und wird auch ähn­lich zu­vor­kom­mend be­dient. nur die kos­ten­lo­se ba­by­nah­rung und free-re­fills feh­len.

eine stun­de nach dem kon­zert wur­den wir vor die wahl ge­stellt uns ein­schlies­sen zu las­sen, oder zu ge­hen. das mit dem pre­mi­um-ser­vice muss man in der o2-are­na noch ein we­nig üben. sonst wars aber su­per. echt.


ode an jo­chen weg­ner

felix schwenzel

jo­chen weg­ner ist der ba­rack oba­ma des fo­cus. ich kann das heft nicht lei­den und der on­line auf­tritt rauscht kom­plett an mei­ner auf­merk­sam­keits­schwel­le vor­bei. ich glau­be zum letz­ten mal hab ich die fo­cus.de-sei­te zur ce­bit auf­ge­ru­fen. oder zur fuss­ball wm. ich fra­ge mich ge­ra­de obs schon­mal nen fo­cus.de-ar­ti­kel in riv­va (huch: riv­va-leit­me­di­en platz 433) gab? weg­ner hin­ge­gen fin­de ich su­per.

jo­chen weg­ner wür­de ich, wenn er auf po­di­en spricht, so­gar hin­ter­her­rei­sen. wenn er auf ei­nem po­di­um et­was sagt, hal­te ich das im­mer für wahn­sin­nig in­tel­li­gent (hier ist kein iro­nie­tag ver­steckt!) und er kommt mir völ­lig un­ei­tel und sym­pa­thisch vor. wenn ich mark­wort sehe, platzt er vor ei­tel­keit, re­det po­pu­lis­ti­sches, seich­test, un­in­ter­es­san­tes zeug und ich füh­le mich durch ihn be­stä­tigt, dass fo­cus ein kä­se­blatt ist.

weg­ner ver­leiht dem fo­cus ein mensch­li­ches ant­litz, er gibt mir das ge­fühl, wenn ich ihn re­den höre, das fo­cus.de doch ein pro­fun­des, in­ter­es­san­tes pro­dukt sein könn­te. wenn weg­ner ba­rack oba­ma ist, ist hel­mut mark­wort ge­or­ge w. bush. er per­so­ni­fi­ziert al­les was mir am ge­druck­ten fo­cus (und am jour­na­lis­mus) un­sym­pa­thisch ist: ober­fläch­lich­keit, po­pu­lis­mus, rechts­las­ti­ger kam­pa­gnen-jour­na­lis­mus, selbst­ver­liebt­heit, in­fo­tain­ment und hu­mor­lo­sig­keit.

weg­ner gab mir heu­te hoff­nung, dass das mit dem on­line­jour­na­lis­mus in deutsch­land doch noch was wer­den könn­te. heu­te auf dem ers­te po­di­um der ver­an­stal­tung „bes­ser on­line“ sass er zu­sam­men mit ste­fan keu­chel, dem aal­glat­ten press­spre­cher von goog­le, man­fred hart, dem stam­meln­den und of­fen­bar an ei­ner schwe­ren ar­gu­men­te-all­er­gie lei­de­nen chef­re­dak­teur von bild.de, wolf­gang büch­ner, dem haa­ri­gen, aber ziem­lich über­zeu­gen­den chef­re­dak­teur von spie­gel-on­line und jörg sadro­zinski, dem re­dak­ti­ons­lei­ter von ta­ges­schau.de, dem man jede gre­mi­en­sit­zung die er er­lei­den muss­te, an sei­ner bü­ro­kra­tisch-dif­fe­ren­ziert spra­che ab­le­sen kann, auf dem po­di­um (aus­ser sadro­zinski sprach nie­mand von „jour­na­lis­tin­nen und jour­na­lis­ten“ und aus­ser der mo­de­ra­to­rin mi­chae­la skott, war nie­mand so sehr (ver­geb­lich) auf aus­gleich be­müht wie er).

ob­wohl frau skott in der tat „die un­er­träg­li­che kunst, aus span­nen­den dis­kus­sio­nen durch zwi­schen­mo­de­ra­tio­nen die luft zu neh­men“ be­herrscht, blie­be dank weg­ner (und büch­ner) am ende der dis­kus­si­on hoff­nung.

hoff­nung, dass es leu­te gibt die das in­ter­net ver­ste­hen, oder ge­nau­er ver­ste­hen wol­len und die po­ten­zia­le und chan­cen er­ken­nen und dar­aus, im bes­ten fal­le, gu­ten jour­na­lis­mus ma­chen. am deut­lichs­ten zeig­te sich das für mich bei der dis­kus­si­on, als es um goog­le ging. ver­le­ger und chef­re­dak­teu­re ha­ben ja ein ziem­lich ge­spal­te­nes ver­hält­nis zu goog­le. ei­ner­seits schau­felt goog­le ih­nen mas­sig traf­fic ins haus, weg­ner mein­te bei fo­cus sei­en es 40%, bei an­de­ren blät­tern auch gut und ger­ne mal 60-70%. an­de­rer­seits arg­men­tie­ren vie­le, vor al­lem bel­gi­sche, zei­tungs­ver­le­ger, dass das was goog­le und goog­le-news ma­che con­tent-klau und pa­ra­si­tär sei. oder wie man­fred hart von bild.de ne­bu­lös sag­te, jour­na­lis­ten mö­gen es nicht, wie gog­le mit ih­nen um­geht. wenn ich mich recht er­in­ner­te be­haup­te­te er so­gar, dass die ur­auf­ga­ben des jour­na­lis­mus, re­cher­che, ein­ordung und zu­sam­men­fas­sung von er­eig­nis­sen von goog­le „ver­hin­dert“ (oder ver­än­dert?) wür­den. weg­ner rei­cher­te harts wor­te mit ein paar durch­aus nach­voll­zieh­ba­ren und klu­gen ar­gu­men­ten an: das pro­blem mit goog­le sei vor al­lem die man­geln­de trans­pa­renz. die re­geln nach de­nen goog­le bei­spiels­wei­se hin und wie­der web­sei­ten ab­straft, sei­en nicht trans­pa­rent, bzw. schwer nach­voll­zieh­bar bis will­kür­lich. zu­min­dest sei es schwer her­aus­zu­fin­den, wenn man mal aus dem in­dex ge­flo­gen sei, wes­halb und was man tun kann um wie­der rein­zu­kom­men. goog­le wer­de durch sein qua­si-mo­no­pol in deutsch­land, wo ca. 90% der in­ter­net­nut­zer goog­le als such­ma­schi­ne nut­zen, zu ei­ner art neu­em gate­kee­per (kein wun­der dass da jour­na­lis­ten fuch­sig wer­den).

der pres­se­spre­cher von goog­le wich dem man­geln­de-trans­pa­renz-vor­wurf ge­schickt aus, in­dem er ant­wor­te­te, er kön­ne das nicht nach­voll­zie­hen, war­um goog­le zum feind­bild sti­li­siert wür­de. er häte auch ex­tra mal die de­fi­ni­ti­on von mo­no­pol nach­ge­schla­gen (ich auch). goog­le sei nun­mal ein­fach eine such­ma­schi­ne (was so auch nicht mehr wirk­lich stimmt) die sich durch­aus har­ter kon­ku­renz aus­ge­setzt sehe: mi­cro­soft, ya­hoo, äh, ich glau­be er nann­te auch eine drit­te, aber die fällt mir jetzt par­tout nicht mehr ein. dass goog­le mit ya­hoo bei der on­line wer­bung zu­sam­men­ar­bei­ten (möch­te) ver­gass er zu er­wäh­nen. da­für wies er dar­auf hin, dass die be­nut­zer ja auch über so­zia­le netz­wer­ke, face­book, twit­ter, my­space an in­for­ma­tio­nen kä­men, dass man das mit der star­ken stel­lung von goog­le also nicht über­be­wer­ten sol­le. dass goog­le auch im be­reich so­zia­le netz­wer­ke schwe­re ge­schüt­ze ge­gen die kon­ku­renz auf­fährt und man mit my­space eine mil­li­ar­den­schwe­re wer­be-ko­ope­ra­ti­on hat, er­wähn­te er auch nicht (das prä­zi­sier­te weg­ner spä­ter, als er sag­te, goog­le wer­de mehr und mehr zum „web“ selbst). aber er wur­de nicht müde, zu be­to­nen, dass goog­le vie­len web­sei­ten sehr viel traf­fic zu­spü­le, auch klei­ne­ren sei­ten. traf­fic, den weg­ner üb­ri­gens sehr hoch­wer­tig nann­te. le­ser, die von goog­le kä­men sei­en im nut­zer­ver­hal­ten kaum von de­nen zu un­ter­schei­den, die über die home­page kä­men.

zu such­ma­schi­nen und such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung sag­te weg­ner auch noch zwei din­ge die mir aus der see­le spra­chen. für ein schlech­tes pro­dukt kön­ne man so viel wer­bung ma­chen wie man wol­le, nur wird da­durch das schlech­te pro­dukt nicht bes­ser. im ge­gen­teil, mehr leu­te be­mer­ken, dass das pro­dukt schlecht ist. in­so­fern stö­re ihn exes­si­ve such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung bei der kon­ku­renz gar nicht. im ge­gen­teil, manch­mal wün­sche er sich beim le­sen von pa­pier-zei­tun­gen, dass man dort mal ein biss­chen such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung be­trei­be. gute such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung, bei­spiels­wei­se mit über­schrif­ten die auch mal was mit dem in­halt des artiels zu tun hät­ten, hel­fe den le­sern eben auch, das wich­ti­ge auf ei­nen blick zu er­ken­nen.

wolf­gang büch­ner, von spieg­le on­line stiess in das sel­be horn: an ers­ter stel­le käme die qua­li­tät, dann erst sol­le man sich um reich­wei­te küm­mern und dann um mo­ne­ta­ri­sie­rung. am an­fang der dis­kus­si­on scher­ze büch­ner auch mit man­fred hart, der ihm an­droh­te, dass bild.de nächs­tes jahr spie­gel on­line bei den le­ser­zah­len über­ho­len wür­de, dass ihm das wirk­lich nix aus­ma­chen wür­de, so­lan­ge man sie nicht bei der qua­li­tät über­hol­ten. das be­fürch­te er al­ler­dings nicht.

und no­chet­was be­ein­druck­te mich an weg­ners aus­füh­run­gen. bei fo­cus.de habe man work­flows im con­tent-ma­nag­ment-sys­tem ent­wi­ckelt und um­ge­setzt, die die re­dak­teu­re dazu an­hal­ten auf le­ser­kom­men­ta­re mit in­halt­li­cher kri­tik oder kor­rek­tur­vor­schlä­gen zu re­agie­ren, ent­we­der in kom­men­tar­form oder durch eine kor­rek­tur des ar­ti­kels.

und um die­se elo­ge auf jo­chen weg­ner end­lich ab­zu­schlies­sen, möch­te ich noch ei­nes er­wäh­nen was er sag­te und was sich ent­we­der als pro­phe­tisch oder ein­fach blöd da­hin ge­sagt her­aus­stel­len könn­te: er kön­ne sich vor­stel­len, dass an­ge­sichts des ste­tig wei­ter­wach­sen­den such­ma­schi­nen-traf­fics, dem vor­marsch von ag­gre­ga­to­ren und feed­rea­dern, jour­na­lis­ten in zu­kunft viel­leicht rei­ne feed­pro­du­zen­ten wer­den. an­ge­sichts mei­ner feedb­ur­ner zah­len (kon­stant um die 3000 abos) und da­ge­gen bei­na­he lä­cher­li­chen le­ser­zah­len, könn­te da was dran sein.

was mir aus­ser­dem noch so auf­fiel:

  • nie­mand trug schlips
  • aus­ser weg­ner sag­ten auch an­de­re vie­le klu­ge sa­chen, aber die hab ich mir of­fen­bar nciht auf­ge­schrie­ben — oder die no­ti­zen ver­lo­ren
  • es wur­de mehr fo­to­gra­fiert als get­wit­tert
  • es gab kein bier
  • chris­ti­an ja­ku­betz schrieb sich ei­nen wolf, was sich ziem­lich gut liest, aber beim tip­pen sehr laut war.
  • jour­na­lis­ten man­gelt es manch­mal an hu­mor. (mir auch).
  • ich habe mich, drei bis vier­mal (zwei­mal nach auf­for­de­rung) zu wort ge­mel­det und je­des­mal nach­dem ich auf­hör­te zu re­den das ge­fühl, mich um kopf und kra­gen ge­re­det zu ha­ben.
  • nach der dis­kus­si­on zwi­schen ste­fan nig­ge­mei­er und lutz till­manns kam ich zur er­kennt­nis, dass der deut­sche pres­se­rat „ko­ko­lo­res“ ist. lei­der hab ich das auch laut ge­sagt.
  • bei alex­an­der svens­son „bes­ser tren­dig“-ver­an­stal­tung habe ich ge­lernt, dass es ei­nen so­ge­nann­ten „gart­ner hype cy­cle“ gibt.
  • nach zwei bröt­chen in der zwölf-uhr-pau­se konn­te ich bis 17 uhr 30 nichts mehr es­sen.

[nach­trag 19.10.2008]
pe­ter schink hat die ers­te po­di­ums­dis­kus­si­on schön knapp zu­sam­men­ge­fasst.
alex­an­der svens­son hat sei­ne fo­li­en on­line.

[nach­trag 22.10.2008]
jo­chen weg­ner hat sich am sams­tag sechs mi­nu­ten vor der ka­me­ra zu den plä­nen von fo­cus.de ge­äus­sert, wie ix fin­de sehr in­ter­es­sant. ich habe mich auch zu ir­gend­was ge­äus­sert. ach­so, ste­fan nig­ge­mei­er auch.


hy­bris­ver­la­ge

felix schwenzel

die­ser ar­ti­kel von pe­ter gla­ser ist ein au­gen­öff­ner. ein au­gen­öff­ner da­für, dass die deut­schen (und wahr­schein­lich auch alle an­de­ren) zei­tungs­ver­la­ge on­line bis­her so ei­ni­ger­mas­sen al­les ver­geigt ha­ben was zu ver­gei­gen ist.

das kon­zept be­zahl­ter in­hal­te war kein irr­weg, es war von an­fang an dumm. es war dumm zu glau­ben, dass le­ser mas­sen­haft für in­hal­te, für nach­rich­ten be­zah­len wür­den. es war vor al­lem auch von an­fang an ver­lo­gen zu be­haup­ten, für „qua­li­täts­jour­na­lis­mus“ müs­se der le­ser eben zah­len. die wäh­rung mit der zei­tungs­ver­le­ger schon im­mer kal­ku­lier­ten ist auf­merk­sam­keit. die auf­la­ge ei­ner (pa­pier-) zei­tung misst nicht die ein­nah­men aus dem ver­kauf, son­dern die reich­wei­te, die auf­merk­sam­keit die ihr die le­ser schen­ken. die­se auf­merk­sam­keit lässt sich wie­der­um mit wer­be­ein­nah­men ver­gol­den. auch wenn es in deutsch­land bis jetzt kaum gra­tis-zei­tun­gen gibt, wa­ren zei­tun­gen ge­nau be­trach­tet schon im­mer kos­ten­los. zei­tun­gen und zeit­schrif­ten lie­gen in ca­fés aus, beim fri­seur, im flug­zeug, sie wer­den in le­se­zir­keln in um­lauf ge­bracht, selbst in der dunk­len zeit ohne in­ter­net, la­gen bei mir zu­hau­se stets meh­re­re zei­tun­gen und zeit­schrif­ten auf dem kü­chen­tisch aus, die ich kos­ten­los le­sen konn­te. aber zei­tun­gen wur­den doch auch im­mer ver­kauft? ja­nee. die kos­ten eine zei­tung zu dru­cken und zu ver­trei­ben über­stei­gen den ver­kaufs­preis bei wei­tem. pa­pier, druck und ver­trieb ei­ner zei­tung die für 80 cent ver­kauft wird, dür­fe den ver­lag so um die zwei euro fünf­zig kos­ten. und bei abos zählt nicht der abo­preis, son­dern die bin­dung der abon­nen­ten die wie­der­um in wer­be­er­lö­se um­zu­set­zen ist.

zei­tun­gen und zeit­schrif­ten fi­nan­zie­ren sich schon im­mer aus den wer­be­ein­nah­men.

aber die ver­le­ger mein­ten sie sei­en pfif­fig ge­nug und könn­ten mal eben im in­ter­net ein neu­es ge­schäfts­mo­dell kre­ieren; sich über den ver­kauf re­fi­nan­zie­ren, statt über wer­bung. die­ses mo­dell ist kom­plett in die hose ge­gan­gen, zei­tun­gen ver­lo­ren auf­merk­sam­keit, re­le­vanz, be­deu­tung und le­ser weil die sich ihre in­for­ma­tio­nen (wei­ter­hin) dort hol­ten wo sie kos­ten­los oder leicht zu­gäng­lich la­gen und lie­gen.

die ver­le­ger wur­den, wäh­rend sie sich in ih­rer hy­bris sonn­ten, rechts und links über­holt. goog­le per­fek­tio­nier­te das tra­di­tio­nel­le re­fi­nan­zie­rungs­mo­dell der ver­le­ger und schaff­te es (frem­de) in­hal­te mit wer­bung zu ver­gol­den. selbst die gute alte cash­cow klein­an­zei­gen wird mitt­ler­wei­le von an­de­ren als den ver­le­gern ge­mol­ken. zwi­schen­zeit­lich „ebay“, jetzt „craigs­list“, „ama­zon mar­ket­place“ und tau­send an­de­re web­sites öff­nen märk­te, die die klein­an­zei­gen­tei­le der zei­tun­gen sehr alt, sehr un­prak­tisch und sehr teu­er aus­se­hen las­sen.

und was ma­chen die ver­le­ger? statt end­lich die po­ten­zia­le zu er­ken­nen und zu nut­zen jam­mern und kla­gen sie, lü­gen sich in die ta­schen und quä­len uns mit blö­den sprü­chen dar­über, dass qua­li­tät nur auf pa­pier ent­ste­hen kann.

es ist die auf­merk­sam­keit um die es geht, nicht das me­di­um.


ach: blöd­sinn ist blöd­sinn?

felix schwenzel

noch blöd­sin­ni­ger und lang­wei­li­ger als blöd­sin­ni­ges und lang­wei­li­ges fern­se­hen oder blöd­sin­ni­ge und lang­wei­li­ge fern­seh-ju­bel­shows mit ei­nem gast­auf­tritt von je­man­dem, der die blöd­sin­ni­ge und lang­wei­li­ge show „blöd­sin­nig und lang­wei­lig“ nennt, sind die blöd­sin­ni­gen und lang­wei­li­gen be­rich­te, kom­men­ta­re und in­ter­views die dazu im nach­hin­ein aus nicht min­der blöd­sin­ni­gen me­di­en spru­deln.

ich sehe es schon kom­men: bald wird es ein ber­li­ner auf die ti­tel- und start­sei­ten schaf­fen weil er in ei­nem hau­fen hun­de­scheis­se scheis­se er­kann­te und den mut hat­te das vor ei­ner ka­me­ra ei­nem hau­fen hun­de­be­sit­zer ins ge­sicht zu sa­gen.

[bild­quel­le]

weiterlesen

ich

felix schwenzel

rené fasst es ganz gut zu­sam­men:

Es geht mir beim Blog­gen also vor al­lem le­dig­lich ummichundmei­neWeb­site und den Con­tent, den ich da ha­ben will. Und ich ver­ste­he es tat­säch­lichüber­hauptnicht, war­um ich da an­de­re Web­sites zum Maß­stab ma­chen soll. [im zu­sam­men­hang le­sen]

ix er­gän­ze: war­um (und vor al­lem wie) soll­te ich das was an­de­re leu­te (oder gar mei­ne le­ser) in­ter­es­siert zum mass­stab ma­chen?


buch­vor­stel­lung „din­ge ge­re­gelt krie­gen oh­ne ei­nen fun­ken selbst­dis­zi­plin“ im ra­di­al-sys­tem

felix schwenzel

ne­ben vie­len an­de­ren, war dies mein lieb­lings-zi­tat heu­te abend: „auch un­fer­ti­ges kann sei­nen zwec


de­mo „Frei­heit statt Angst“ am 11. ok­to­ber in ber­lin

felix schwenzel

ich bin lei­der zu müde um noch zu ver­su­chen mich ir­gend­wie klug zum the­ma zu äus­sern — und zwar müde im ganz prak­ti­schen sin­ne, als auch im all­ge­mei­nen. das the­ma vorts­da­ten­spei­che­rung, da­ten­schutz und ei­gent­lich auch web2.0 und web ganz all­ge­mein ist ei­gent­lich viel zu akut und wich­tig um es mit ei­nem denk­boy­kott aus mü­dig­keit zu be­le­gen.

mir kommt ei­ner­seits enorm viel dazu in den sinn und an­de­rer­seits nichts sinn­vol­les aus der fe­der. trotz­dem, mir fiel in den letz­ten ta­gen auf, dass zu dem the­ma viel zu we­nig ge­dacht wird, viel zu we­nig be­wusst­seins­bil­dung und auf­klä­rungs­ar­beit statt­fin­den und dass wenn das the­ma dis­ku­tiert wird, die dis­kus­si­on meist angst­be­setzt oder von ak­tu­el­len da­ten­skan­da­len ent­facht wird (und nach we­ni­gen ta­gen wie­der aus dem be­wusst­sein ver­schwin­det).

mit dem glo­ba­len, gren­zen­lo­sen in­ter­net ha­ben wir ziem­lich un­vor­be­rei­tet neu­land be­tre­ten, vie­le le­ben in die­sem neu­en le­bens­raum, des­sen ge­setz­mäs­sig­kei­ten tech­nisch und po­li­tisch noch nicht ein­mal an­satz­wei­se aus­ge­lo­tet sind, aber un­se­re le­bens­wirk­lich­keit be­reits ent­schei­dend be­ein­flusst.

dass da­ten über­haupt in die­sem nie da­ge­we­se­nen um­fang ge­sam­melt und ge­spei­chert wer­den kön­nen, trifft alle be­tei­lig­ten völ­lig un­vor­be­rei­tet, an­bie­ter, nut­zer und po­li­tik glei­cher­mas­sen. auch weil alle glei­cher­mas­sen rat­los (oder ahn­ung­los) vor den durch die­se neue welt auf­ge­wor­fe­nen fra­gen ste­hen, fin­de ich es wich­tig und rich­tig sich zu­sam­men­zu­tun und zu ver­su­chen die gren­zen aus­zu­lo­ten, sich mei­nun­gen zu bil­den, zu strei­ten, zu de­bat­tie­ren. ein an­fang ist ge­gen ufer­lo­se da­ten­sam­mel­wut zu de­mons­trie­ren, sich zu­sam­men­zu­rot­ten und auf­zu­ste­hen und zu sa­gen „ich habe rech­te“. ich weiss zwar noch nicht ge­nau wel­che, ich habe noch nicht al­les zu­en­de ge­dacht, ich bin müde, aber ein­fach so wei­ter­ma­chen, die tech­ni­ker, die tech­no­kra­ten, die po­li­ti­ker ein­fach be­stim­men zu las­sen wo es lang­ge­hen soll ist nicht der rich­ti­ge weg.

des­halb, auch wenn es sich viel­leicht doof an­hört, lohnt es sich ganz be­stimmt jetzt zu de­mons­trie­ren.

und es be­steht mei­ner mei­nung nach, ganz im ge­gen­teil zu gre­gor keu­sch­nigs ein­wand, kein ge­gen­satz zwi­schen pro­test und auf­klä­rung. es geht dar­um ein be­wusst­sein zu schaf­fen, wach­zu­rüt­teln (zur not sich selbst) und vor al­lem sei­nen arsch hoch zu krie­gen.


po­li­tisch kor­rekt durch die kri­se

felix schwenzel

ges­tern habe ich mit hal­bem ohr in der ta­ges­schau auf­ge­schnappt, wie an­ge­la mer­kel da­von sprach, dass sich die „spare­rin­nen und spa­rer“ kei­ne sor­gen ma­chen müss­ten weil po­li­ti­ker und po­li­ti­ke­rin­nen, ban­ker und ban­ke­rin­nen, ver­si­che­rungs­ma­na­ger und ver­si­che­rungs­ma­na­ge­rin­nen, auf­sichts­be­hör­den und auf­sicht­be­hör­din­nen und vor al­lem ex­per­ten und ex­per­tin­nen küm­mern wür­den. ir­gend­wer wol­le auch mit ir­gend­was bür­gen, für die spa­rer und spare­rin­nen, bzw. de­ren ein­la­gen. und die­se ein­la­gen be­tref­fen, wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, nicht nur die spare­rin­nen.


dwdl hält ha­rald schmidt für ei­nen günst­ling von oli­ver po­cher

felix schwenzel

dwdl.de:

In ei­nem In­ter­view be­kräf­tigt Oli­ver Po­cher, dass es zwi­schen ihm und sei­nemPro­te­geeHa­rald Schmidt kei­ne Span­nun­gen gab oder gibt. Al­ler­dings sieht Po­cher sich auch in der Lage, eine Sen­dung al­lei­ne zu be­strei­ten.

ge­nau. nach die­ser lo­gik ist woo­dy al­len die muse von scar­lett jo­hans­son und do­nald su­t­her­land der fi­li­us von kie­fer su­t­her­land.

[nach­trag 07.10.2008]
aus dem „pro­te­gee“ ha­rald schmidt ist bei jetzt dwdl.de der „ar­beit­ge­ber“ ha­rald schmidt ge­wor­den.

weiterlesen