sellerpark

kurze pause. frage mich allerdings was hier verkauft wird und wo die seller sind.
(sellerpark, berlin)
kurze pause. frage mich allerdings was hier verkauft wird und wo die seller sind.
(sellerpark, berlin)
ich habe in den letzten tagen ein paar änderungen eingebaut, über die ich mich sehr freue.
animation zwischen geblurrhashten oder gethumbhashten bild und dem normalen bild
eigentlich wollte ich beim neustart von wirres.net ja etwas minimalistischer bleiben, aber je länger ich mit minimalismus konfrontiert bin, desto grösser wird mein bedürfnis es weniger minimalistisch zu machen. ich achte zwar (relativ) peinlich drauf, dass alles auch mit deaktiviertem javascript und/oder css funktioniert und insgesamt nicht zu schwer wird, aber ich hoffe dass ich nicht ausversehen über die stränge schlage.
im vergleich zu den letzten 16 tagen gabs heute ein fürstliches frühstück, zwei (kleine) scheiben brot, sambal olek, sucuk in salamiartige scheiben, zwei scheiben gouda und etwas sour cream. das sättigte mich bis in den späten nachmittag, gegen 15 uhr kam die beifahrerin von einer kleinen gassi runde zurück und brachte ein kinderschokolade-eis mit. ich zögerte es anzunehmen, nicht um disziplin oder verzicht zu üben, sondern weil ich einfach kein verlangen danach hatte. ich war um 15 uhr nicht nur noch satt vom frühstück, sondern auch appetlos nach süssem. trotzdem nahm ich das eis an und war 1) erstaunt wie sehr die schokolade um das eis nach kinderschokolade schmeckte und wie langweilig die eisfüllung war. die quittung waren später leichte magenschmerzen.
am späteren nachmittag, so gegen 18 uhr gelüsetete es mich nach herzhaftem. ich hatte die beifahrerin gebeten frsiches sauerkraut mitzubringen, daraus habe ich mir dann einen pseudoasiatischen salat gebaut (grobe vorlage): etwas sauerkraut, rettich, karotte, die restliche sucuk und eine zwiebel mit einem öl, knoblauch, ingwer, zucker, essig und sojasaucen dressig verkleidet. die beifahererin lehnte dankend ab, als ich ihr etwas davon abgeben wollte.
auch weil meike fragte: ja ich esse signifikant weniger und vor allem die portionsgrössen sind sehr viel kleiner als in vor semaglutid-zeiten. und zwar aus genau dem grund den ich mir vom semaglutid erhoft hatte: weil ich keine lust auf mehr habe — und eben genau nicht um disziplin oder verzicht zu üben.
die waage blieb auch heute unter 106 kilo, es geht also relativ langsam weiter, was ich auch gut finde.
das gelegentliche schwächeln in den ersten wochen spüre ich übrigens auch nicht mehr. im gegenteil, heute früh hatte ich lust mal wieder klimmzüge zu probieren, ein kunstück, dass ich noch nie in meinem leben sauber hinbekommen habe (immer nur in ansätzen oder nach wochenlangem training mal gerade so einen mit hängen und würgen). ich habs heute gelassen weil potenzielle publikum am sportplatz anwesend war, wenn wir mal wieder früher loskommen zum morgenspaziergang werd ichs aber mal probieren. aber auch meine muskulatur scheint sich (noch) nicht zurückzubilden, die einkäufe der beifahrerin schleppte ich heute mit ausgestreckten armen die treppe hoch.
nicht unbedingt dramatisch, aber schon beeindruckend, dieser morgenhimmel beim morgenspaziergang.
beim betrachten dieses bildes kam mir der spruch „himmel arsch und zwirn“ in den sinn. passt natürlich überhaupt nicht zum bild-motiv, aber ich hab mich dann gefragt, wo das wohl herkommt und bedeuten mag. chatgpt (5) musste da über zwei minuten drüber nachdenken und recherchieren, bevor es auf diese antwort kam:
Kurzfassung: Es gibt keine eindeutig belegte Entstehung, aber drei plausible Stränge, die die Redewendung erklären:
Ersatzfluch statt Blasphemie. In katholisch geprägten Gegenden ersetzte man „Himmel, Herrgott, Sakrament!“ durch eine derbere, aber religiös harmlosere Dreierformel („Himmel, Arsch und …“). Solche „Ersatzflüche“ sind gut belegt; Varianten wie „Himmel, Arsch und Wolkenbruch“ kursieren ebenfalls. (Zobodat, Wiktionary)
Zwirn aus der Textil-/Schneider-Welt. Volkstümliche Erklärungen sagen: Das viele Nähen (Zwirn) + schmerzender Hintern → Schneiderfluch, der sich zur Kurzform verdichtete. Das ist populär, aber nicht wirklich quellenfest – eher Folklore. (walterschattauer.eu, rhinospike.com)
Zwirn als derber Euphemismus. Im älteren Sprachgebrauch taucht „Zwirn“ auch als Umschreibung für Sexuales/Sperma auf (belegt im Grimm’schen Wörterbuch); damit passt es als drittes „starkes“ Wort neben Himmel und Arsch in eine Fluchformel. (WordReference Forums)
Zeitlich taucht „Himmel, Arsch und Zwirn“ in größeren Korpora erst ab ca. 1900 spürbar auf; das spricht für eine relativ junge, modern-ironische Fluchformel. (German Language Stack Exchange)
Bedeutung/gebrauch: derbe, heute eher altmodisch-humorige Fluchformel bei Verärgerung; regionale Färbung (Süddeutschland/Österreich/Schweiz) und Varianten sind üblich. (Wiktionary)
seit anfang, mitte juli, also seit etwa 30 tagen, bin ich auf dem absteigenden ast, das sagt zumindest die waage. seit 15 tagen nehme ich ozempic/semaglutid. in den letzten 30 tagen habe ich von 113 auf ungefähr 106 kilo abgenommen, also 7 kilo, was im ø ca. 230 gramm pro tag macht.
die waage zeigte heute erstmals unter 106 kilo an. heute habe ich zweimal heftig hunger gehabt. obwohl ich spät (7 uhr) aufgestanden bin, sind wir zum morgenspaziergang spät losgekommen und ich war erst kurz vor meinem ersten meeting zurück im homeoffice. deshalb hatte ich eine weitere stunde wartezeit bis zum frühstück und ich wurde dann sogar ein bisschen übellaunig vor hunger. zum frühstück gabs ne scheibe gouda, eine sucuk wurst, eine halbe paprika und sambal olek auf überbackenem fladenbrot. das hielt wieder bis 15, 16 uhr vor. aber ich musste — wieder wegen meetings und arbeit — noch ein paar stunden bis 18 uhr warten bis ich mir essen machen konnte und wurde wieder etwas grumpy.
das abendessen kam aus dem airfryer: ein geachtelter maiskolben , der paprikarest vom frühstück, eine kartoffel, zwei möhrchen. den mais habe ich aufgegessen, obwohl ich satt war, der war zu lecker um nein zu sagen.
dann auf youtube filme gesehen in denen leute essen und keinen appetit bekommen.
beim setzten der dritten spritze ozempic musste ich wieder in die bedienungsanleitung schauen.
bei heiko gesehen, dass die apotheken umschau einen podcast zum thema übergewicht hat, einen artikel über den selbstversuch eines übergewichtigen arztes mit der abnehmspritze und ein paar weitere artikel zum thema. heiko sagt:
Die Apotheken Umschau hat das Rentner-Bravo-Image eigentlich schon eine Weile abgelegt (letzte Ausgabe z.B. mit dem Titelthema Abtreibung) und macht guten Medizinjournalismus.
nach dem was ich jetzt dort gelesen habe würde ich ihm vorsichtig zustimmen. ich werde da jetzt aber kein abo abschliessen.
ente und kücken in bemaltem wasser. #morgenspaziergang
gleiches frühstück wie gestern, gleiches gewicht (etwas unter 107 kg), gleiche vorhaltezeit des frühstücks wie gestern: erst um 15 uhr wieder hunger, oder genauer appetit bekommen. nochmal brot (fladenbrot) mit (wenig) sucuk und gouda und dem paprika-rest vom frühstück gegessen. das wars.
nach feierabend habe ich mit der suchfunktion dieser seite beschäftigt, was so spannend war, dass ich nicht weiter ans essen gedacht habe, aber jetzt wo ich diese zeilen schreibe denke ich: „och, n bisschen was zu essen könnte ich schon noch vertragen.“
aber erstmal fertig ins internet schreiben. ich hab meine gedanken zu pudeln und labradoren von gestern noch etwas weiter gedacht. nicht besonders weit, aber ein stückchen. denn eigentlich sehe ich die wirkung des semaglutids — die ich an mir beobachte — ein bisschen wie die restauration meiner eigentlichen appetit- und hunger-sensorik. so wie sie bei pudel offenbar vorhanden ist (und bei labradoren eher nicht).
die letzten male wenn ich mal signifikant abgenommen habe, konnte ich mir erfolgreich einreden einfach weniger zu essen. meine lust auf nachschlag („schmeckt halt so gut!“) dämpfen und so keine diät machen, sondern aufmerksamer sein. aber das war immer noch eine willensübung aufmerksamkeit auf das sättigungsgefühl zu lenken und vom hunger abzulenken. es war bewusste selbstmanipulation. das semaglutid nimmt mir das zum grossen teil ab, es reduziert den mental load des abnehmens.
eine gewisse geistige last habe ich immer noch, aber die ist selbstauferlegt, weil ich das experiment gelingen lassen will und mich eben aufmerksamer selbst beobachte — weil ich ja über das experiment berichten will.
„macht dich zum pudel“ oder „beflügelt das sättigungsgefühl“ sind wahrscheinlich keine guten werbesprüche für ozempic oder semaglutid-haltige medikamente, aber für mich ist das eine gute arbeitshypothese.
morgen ist schon die dritte spritze dran und ich bilde mir ein, dass die semaglutid-wirkung sich bereits gut eingependelt hat, oder besser gesagt, vor der zweiten spritze meinte ich eine abfallende wirksamkeit beobachtet zu haben, die ich vor der dritten spritze so nicht spüre.
apropos pudel. wir haben frida das fell so kurz geschnitten, dass ihr momentan in ansätzen gelegentlich etwas kalt zu sein scheint. normalerweise hält sie es nicht länger als 10 minuten unter decken aus und kriecht dann unter ihnen hervor. in den letzten tagen lässt sie decken, mit denen wir sie abdeckten, nicht nur auf sich liegen, sie kriecht tatsächlich gelegentlich auch unter decken (und streckt nur den kopf heraus).
beim morgenspaziergang heute dachte ich: lass uns einfach mal ein stück nach norden und dann immer nach osten laufen. ich wusste zwar, dass wir dann ungefähr am paracelsus bad landen würden, aber dass wir eigentlich durchgängig nach norden gelaufen sind, wurde mir erst beim blick auf die apple-watch aufzeichnung des „trainings“ klar.
wenn man durch die aussenbezirke berlins läuft, sieht man genau drei geländetypen: wohngebiete, kleingartensiedlungen und parks/friedhöfe. in allen drei geländetypen findet man sehr gepflegte wohnbauten, gärten und friedhöfe, aber genauso viele langsam zerfallende wohnbauten, gärten und friedhöfe. unterwegs hatte ich den unausgegorenen gedanken, ob perfekte ordnung, so wie man sie in manchen kleingärten sieht, nicht einfach auch eine form der entropie ist. oder weniger hochtrabend, ordnung ist auch nur eine von vielen möglichen ausformungen von unordnung. ordnung ist wahrscheinlich einfach sehr relativ.
im kienhorstpark haben wir eine kleine pause gemacht, frida musste ihren impuls zu stöbern unterdrücken und ich meinen drang zu absurden gedankenketten.
nach dem spziegang hatte ich grossen appetit. mit jeff hatte ich eine grosspackung sucuk gekauft, von der noch einiges da ist. also gabs zum frühstück ne scheibe brot, eine sucuk-wurst, ein spiegelei und ⅔ güne paprika die in der pfanne etwas mitschwitzen durfte.
das frühstück trug mich bis zum nachmittag, da bekam ich lust auf speiseeis, das wir dal col befriedigten. die beifahrerin hatte eine kugel joghurt, ich cookie. lecker und befriedigend. zum abendessen habe ich mir vier gut gewürzte karotten in den airfryer geworfen, dazu mehrere bier, eins davon mit alkohol. mein gewicht hält sich unter 107 kilo und auch wenn ich heute reichhaltig gegessen habe, wars unterm strich glaube ich eher wenig, weshalb ich vermute, dass die waage morgen gegen 106 tendiert. mal schaun.
mein gewicht war, wie gestern, unter 107 kilo, mein appetit aber weit drüber. wie gestern den ganzen tag bulgur-pilaw-reste gegessen. mit dem allergrössten appetit. die beifahrerin kann das zeug nach eignen worten nicht mehr sehen, ich freue mich dreimal pro tag drauf. jetzt isses alerdings auch alle. ansonsten alles weitere unverändert, ich vermute auch morgen gibt’s keinen signifikaten gewichtsverlust, aber mal schauen.
aus der welpenzeit, als wir viel über hunde gelesen und gesehen haben, blieb mir der spruch im gedächnis, dass pudel nicht fett werden. ich habe tatsächlich noch keinen dicken pudel gesehen und in bezug auf frida stimmt das auch. sie ist auf eine bestimmte art mäkelig mit ihrem essen, obwohl das entspannter als zu trockenfutterzeiten ist. als wir ihr, wie von der züchterin empfohlen, in den ersten jahren eine bestimmte sorte trockenfutter gaben, machten wir uns manchmal sorgen sie könne verhungern. dosenfutter mag sie viel lieber, frischfleisch meistens auch. was aber auffällt, sie isst fast nie alles auf. ich vermute wir könnten ihr die gesamte tagesportion morgens hinstellen und sie würde sich das dann über den tag aufteilen. bei labradoren ist das anders. die haben im laufe ihrer zucht-historie die fähigkeit verloren sättigkeit zu spüren, bzw. danach zu handeln. ich vermute daher, dass ich, wäre ich ein hund, eher ein labrador wäre, als ein pudel. und ich frage mich, ob semaglutid auch bei labradoren, so wie bei mir, appetithemmend wirken würde.
Wie trainierst du deinen Geist? Erzähl mir davon in dieser Umfrage (die Ergebnisse werden Ende des Monats in meinem Newsletter verschickt)
natürlich schreibe ich nicht in sein (google) umfragetool, sondern hier. denn so trainiere ich unter anderem meinen „geist“, indem ich hier rein schreibe. es hätte wahrscheinlich auch meinen geist trainiert in die google-umfrage zu schreiben, aber hier isses schöner, ich kann meine gedanken ergänzen und überarbeiten.
da ich dirks frage ja zum teil schon mit „schreiben“ beantwortet habe, kann ich auch gleich mit dem rummäkeln und widersprechen anfangen, von dem ich glaube, dass es auch den geist trainiert. dirk zitiert (unter anderem) david perell, „der einen Trainingsplan für Denker:innen formuliert hat“:
Athletes train. Musicians train. Performers train. But knowledge workers don’t.
das stimmt natürlich nicht. alle denk-arbeitenden schreiben und trainieren damit. wer nicht schreibt, würde sich wohl auch nicht als knowledge worker bezeichnen. solche überspitzungen machen sich vielleicht gut in intros oder als überschriften, aber führen auch unweigerlich zu überhöhten erwartungen an den iinhalt. als ich auf den link geklickt habe und dachte, „dann lass mal jucken david perell“, war ich eher enttäuscht als erhellt. weil er eigentlich gar nicht meint das „knowledge workers don’t train“, sondern dass sie nicht strukturiert, mit einem traininsplan trainieren. wenn ich dann banalitäten lese wie: „Learn in three-month sprints and commit to a new learning project every quarter“ denke ich unweigerlich: das kannst du dir auch in den hintern stecken, da hat wohl jemand seine shaka- und marketing muskeln mehr trainiert, als seine denk- und schreibmuskeln.
jetzt wo ich das losgeworden bin, immerhin hat david perell auch eine saite in mir zum klingen gebracht (hervorhebung von mir):
I encourage you to share your learnings. Publish an essay, a book review, an art project, or open source your code. Sharing your ideas will help you digest them, and if your posts are interesting, you may attract experts in your field of curiosity.
meine worte, seit jahren. ins internet schreiben hilft mir meine gedanken, ideen, erlebnisse zu verdauen, zu verarbeiten — und hat zusätzlich viele andere, auch positive, nebenwirkungen.
etwas zu teilen, öffentlich zu tun, hat zum beispiel die nebenwirkung, zu mehr sorgfalt, tiefe und selbstkritik zu motivieren. so wie man sagt, dass man etwas erst dann verstanden hat, wenn man es jemand anders erklären kann, hat man etwas erst dann durchdacht, wenn man es anderen verständlich machen kann. aber viel entscheidender als die denk-werkzeuge oder endprodukte des denkens, ist die motivation zum denken. und da steht an erster stelle neugier — kein trainingsplan oder ein werkzeugkasten.
neugier führt zu lernen, zum denken und zu mehr neugier. ein positiver, sich selbst verstärkender kreislauf. natürlich erfordert das stillen von neugier gelegentlich auch struktur oder einen plan, aber mein ansatz ist meistens: einfach mal ausprobieren wie weit ich komme. als junger teenager war ich fasziniert von roulette, kartenspielen, lotto und wollte mehr über den zufall und wie man ihn gegebenenfalls manipulieren könnte lernen. also lieh ich mir bücher über wahrscheinlichkeitsrechnung aus und biss mich da durch.
wenn meine neugier gross genug ist oder ich ein ziel als erstrebenswert genug befinde, verbeisse ich mich gerne in probleme, bzw. ihre lösung. manchmal sitze ich stundenlang daran heimautomatisierungsprobleme zu lösen oder „features“ in wirres.net einzubauen. von aussen sieht die kosten-nutzen-rechnung eher schlecht aus: ich „verschwende“ nicht nur aus sicht der beifahrerin zeit, sondern auch objektiv. aber subjektiv ist das wie kreuzworträtsel lösen. es hat keinen oder kaum nutzen, aber es hält das denkorgan auf trab oder trainiert eben den geist. der umweg als ziel.
ich möchte auch nicht in den vielstimmigen chor einstimmen, den man in den letzen monaten immer öfter vernimmt, dass LLMs oder chatGPT uns das denken abnehmen. das gegenteil ist der fall, zumindest in meiner erfahrung. bildlich gesprochen: statt mich mit handwerklichen problemen herumzuschlagen, kann ich mich mit architektonischen problemen beschäftigen. ich kann mich mit hilfe von LLMs auf anderen ebenen des denkens, des problemlösens bewegen.
ich kann zu diesem thema sehr die zitatsammlung von john o’nolan empfehlen, die er aus david epsteins buch „Range: Why Generalists Triumph in a Specialized World“ extrahiert hat. dieses zitat bezieht sich auf schach, dürfte aber auch genauso unseren umgang mit KI in zukunft prägen:
A duo of amateur players with three normal computers not only destroyed Hydra, the best chess supercomputer, they also crushed teams of grandmasters using computers. Kasparov concluded that the humans on the winning team were the best at "coaching" multiple computers on what to examine, and then synthesizing that information for an overall strategy. Human/Computer combo teams— known as "centaurs" —were playing the highest level of chess ever seen.
wenn wir uns auf unsere (geistigen) stärken besinnen und diese stärken mit computern und künstlichen intelligenzen kombinieren, können wir uns plötzlich auf ganz anderen ebenen bewegen. wichtig dürfte dabei sein, dass wir geistige fähigkeiten nicht zu eng definieren. intelligenz ist eben mehr als das was üblicherweise in IQ tests oder klausuren abgefragt wird, dazu gehören eben auch vermeintliche soft skills wie geduld, vermittlungsfähigkeit, empathie, neugier, resilienz, urteilsvermögen oder weitblick. tellerränder überwinden kann jeder, aber nicht jeder findet es lohnens- oder erstrebenswert.
so absurd es klingen mag, meine beste denkhilfe oder denk-trainingseinheit ist das denken abzustellen. zum beispiel durch spazieren gehen oder bewusste prokrastination. wir haben ja viele denkapparate von denen uns viele gar nicht zugänglich sind. früher nannte man die bauchgefühl, unterbewusstsein oder intuition (heute auch). wirklich trainieren lassen sich diese denkapparate (glaube ich) nicht, aber füttern. wenn man sich in probleme, bzw. problemlösungen vertieft, füttert man sie. dann ist es hilfreich zeitweise für stille im kopf zu sorgen, damit man die aufsteigenden blasen hört, in denen gelegentlich lösungen verborgen sind.
die kurze antwort auf dirks frage, oder das tl;dr, lautet also: ich trainiere meinen geist indem ich mit selbstgebauten werkzeugen ins internet schreibe, meine wohnung automatisiere und versuche ein freundlicher, geduldiger und neugieriger mensch zu sein.
matomo (früher™ piwik) läuft hier mehr oder weniger seit 15 jahren. man sieht in der jährlichen zusammenfassung der besucher („unique visitors“), dass dieses blog seine beste zeit schon lange hinter sich hat. erstaunlich ist aber dass in der zeit von 2021 bis 2024 noch so viele besucher kamen, obwohl hier 5 jahre mehr oder weniger nichts passiert ist.
immerhin geht es seit april wieder leicht, aber stetig, aufwärts.
die waage zeigte heute 106,7 kilogram. ein wert den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. und das obwohl ich gestern zwar wenig, aber doch reichhaltig gegessen und getrunken habe. blätterteig-gebäck, röstmais, bulgur mit viel öl und am abend drei bier (eins davon mit alkohol). vom abendessen nahm ich ein paar stunden nach dem essen nochmal eine kleine portion nachschlag, möglicherweise bier-appetit. trotzdem erstaunlich.
heute zum frühstück — natürlich — bulgur pilaw. nach dem frühstück am nächsten tag sind die reste des pilaws eigentlich meistens aufgegessen. jetzt könnte ich mich wohl fünf weitere tage davon ernähren. mach ich auch.
neben bulgur gabs heute abend noch (¼) honigmelone mit schinken und bier.
gestern habe ich mich beim spaziergang leicht schwächer als sonst gefühlt, oder anders gesagt, ich fühlte mich beim morgenspaziergang weniger energiegeladen als sonst. heute dah das wieder besser aus, aber wir haben auch nur ne kleine runde gedreht, von zuhause zur fischtreppe am nordhafen. da gabs auch schön fleckige wolken zur belohnung.
frida zeigte gestern ein verhalten das mich sehr faszinierte. normalerwesie gehen wir drei bis viermal täglich mit ihr raus: die morgenrunde, manchmal am frühen nachmittag zum pinkeln, die nachmittags/früher-abend-runde und zum abschluss nochmal so gegen 20 oder 21 uhr eine inspektions- und gassi-runde um den block, gegebenenfalls mit besuch beim drogenhändler kiosk.
fridas mahlzeiten haben wir an diesen rhythmus angepasst, die erste mahlzeit gibt’s nach der morgenrunde, die zweite nach der nachmittagsrunde und dann nochmal nach der abendrunde einen kleinen nachschlag. das späte essen hat sich als hilfreich gezeigt, fridas gelegentliches sodbrennen am morgen zu reduzieren.
die abendrunde fordert frida normalerweise so zwischen 20 und 21 uhr ein. um diese zeit sitze/liege ich meistens auf dem sofa. sie lehnt sich dann wie zufällig ans sofa und lässt sich streicheln. wenn es mir noch zu früh ist sage ich ihr das und sie legt sich dann entweder nochmal zu mir aufs sofa oder anderswo in meiner nähe hin.
vorgestern und gestern habe ich ihr ihren abendnachschlag vor dem rausgehen gegeben und bereits vorgestern bemerkte ich danach einen leichten unwillen von ihr überhaupt nochmal raus zu gehen. gestern habe ich sie dann nicht weiter motiviert, als ich bereits im hausflur stand und einmal sagte „na komm“. ich habe ihr wortlos 30 sekunden lang beim nachdenken zugeschaut und dann drehte sie sich um und ging zurück in richtung bett.
ich bin dann kurz alleine zum kiosk und obwohl frida genau wusste was ich machen werde, hat sie sich während meiner abwesenheit bei der beifahrerin leise über meine abwesenheit beklagt. aber es war kein missverständnis. sobald ich wieder zuhause war und das rudel wieder komplett, legte sie sich hin und ausser einem kontroll-schnüffeln an meinem mund um 4 uhr morgens, blieb sie bis acht uhr morgens im bett.
mein gedanke im umgang mit frida ist ja immer, ihr so viele entscheidungen wie möglich selbst zu überlassen. sie soll auch alles in ihrer umwelt wahrnehmen, ich bin kein freund davon sie von tieren, die sie gerne jagen würde abzulenken, sondern stattdessen soll sie sich eben optimalerweise selbst dafür entscheiden sie nicht zu jagen. meine aufgabe ist es lediglich entscheidungen von ihr zu revidieren die potenziell gefährlich oder für andere störend sein könnten. weil hunde manchmal sehr langsam denken (bzw. abwägen), lohnt es sich durchaus geduldig aufs zuende-denken zu warten statt zu fordern, motivieren oder zu kommandieren.
jedenfalls freu ich mich, dass die botschaft bei ihr angekommen ist, dass sie sich eben auch gegen vorschläge von mir entscheiden kann.
auf spreeblick.com/de passiert seit > 5 jahren nicht mehr viel, was sehr schade ist. aber johnny nutzt seit 2023 (?) spreeblick.substack.com zum veröffentlichen von newslettern, die man dann auch im web lesen kann, wie zum beispiel seinen letzten newsletter vom 5. august.
der beitrag („wut gegen die maschine“) ist klassisches blog-material und wäre wunderbar auf spreeblick.de aufgehoben gewesen. statt ins eigene blog, schreibt johnny in das silo eines amerikanischen konzerns, der auch kein problem damit hat nazi-inhalte zu dulden und gelegentlich zu promoten (in ←diesem fall angeblich ausversehen; mehr zu substack und deren nazi-problem bei ingrid broding).
johnny ist sich dessen natürlich bewusst und schreibt in seinem oben verlinkten beitrag:
[…] noch bevor ich mit diesem Newsletter endlich wie seit langer Zeit geplant von Substack zu Ghost / Magic Pages wechsle […]
über ghost bin ich in den letzten wochen gelegentlich gestolpert und bin positiv angetan. gerade wurde wohl version 6 veröffentlicht, die tolle, neidisch machende features beinhaltet.
im blog — oder ghost? — des gründers john o’nolan habe ich mich in den letzten tagen ein bisschen festgelesen und lust bekommen ghost auch mal auszuprobieren. so kann eine ghost instanz auch gleichzeitig eine mastodon-instanz sein, so wie john.onolan.org es ist. ghost selbst kann man sich selbst installieren oder eine gehostete instanz mieten. das finanzierungsmodel hinter ghost ist vernünftig und vertrauensbildend, ghost instanzen benötigen nicht unbedingt ein cookie banner und können tracker-frei betrieben werden. alles was an substack scheisse ist, ist bei ghost toll.
je länger ich ins internet schreibe, desto deutlicher ist mir geworden wie wichtig es ist entweder auf selbst kontrolleirten plattformen zu schreiben oder mindestens einen fluchtweg vorzubereiten, wenn drittanbieter plattformen der enshittification erliegen (verkacken). das gilt selbst für das fediverse; seitdem ich meine eigene gotosocial-instanz betreibe fühle ich mich noch einen tacken mehr in kontrolle. dabei geht es natürlich nicht in erster linie um kontrolle, die ja bekanntermassen meist eine illusion ist, sondern eben um abwesenheit oder reduzierung von abhängigkeiten.
ich werde mich jedenfalls hüten johnny ghost oder andere vermeintliche, halbgare weisheiten aufs auge zu drücken, er wird da schon selbst seine abwägungen gemacht haben. aber auf den ersten und zweiten blick hat mich das teil so neugierig gemacht, dass ich mir das sicher mal anschauen werde. vielleicht lässt sich da ja was integrieren, zwischen kirby und ghost. oder einfach das eine oder andere lernen.
so richtig überzeugt davon wirres.net auch per push (newsletter) zu verteilen bin ich nach wie vor nicht. aber die wurzeln dieses blogs sind eigentlich ein newsletter. damals (2001 / 2002) gab es bei yahoogroups die möglichkeit sowas einfach einzurichten: abonnenten eintragen, email schreiben, an wirres@yahoogroups.com schicken, fertig. so habe ich damals familie und freunde über meine aktivitäten informiert, bis in mir die erkenntnis reifte, dass pull besser als push ist, dass ich mich also lieber auf eine webseite mit neuigkeiten konzentrieren sollte, statt neuigkeiten in briefkästen zu werfen. ich bin mir heute nicht mehr sicher, ob ich solche botschaften, wie hier im märz 2002 auch an meine eltern geschickt habe. obwohl diese rundmail vom august 2002 eltern-safe gewesen wäre. komischerweise habe ich mir damals nie die mühe gemacht die vöslauer mail in einen richtigen artikel umzuwandeln, nur das follow-up hat einen artikel bekommen.
ich ziehe es nicht ernsthaft in erwägung, aber fragen ob irgendwer interesse am vertrieb von wirres.net als newsletter habe kann ich ja mal.
erstaunlicherweise mit einem halben börek unterwegs, drei rest-achtelstückchen maiskolben von gestern und einem kleinen stück parmesan über den tag gekommen — ohne hunger oder appetit. am abend hatte ich aber appetit auf bulgur pilaw und habe der beifahrerin ihre abendessen idee ausgeredet (honigmelone mit schinken).
das gewicht ging auch wieder runter auf 107,8. das eher recihhaltige sozial-essen mit gast in den letzten tagen hat den abwärtstrend kurzzeitig gestoppt, sobald ich wieder im normalen rhythmus bin geht’s wieder abwärts. oder andersrum gesagt: sieht aus als könne ich das relativ gut selbst steuern ob und wie viel ich abnehme — mit dem semaglutid im blut.
appetithemmend kann auch gewirkt haben, dass ich mir ein neues projekt eingerichtet habe, mit dem github co-piloten in einem repository einen micropub-endpoint programmieren. anwendungsfälle dafür habe ich wenige, aber ich wollte endlich mal wieder meine git-kenntnisse verbessern und das „programmieren“ mit LLMs mal etwas sauberer strukturieren, erstmal mit einem überschaubaren projekt. chatGPT, der auch hier eingesetzt wird, ist zwar gewohnt schlampig und grosskotzig, aber trotzdem ist das alles faszinierend und lern- und lehrreich — und an essen denke ich bei meinen auseinandersetzungen mit LLMs dann auch wenig.
was ich noch nicht erwähnt habe, und ehrlichgesagt auch gar nicht bemerkt habe, seit tag 4 oder 5 ist mein stuhlgang erheblich reduziert. das nur der vollständigkeit halber, FYI.
wieder mal den weg an der spree gegenüber der siemensstadt langgelaufen (von der s-bahn jungfernheide bis zur u-bahn ruhleben). frida war äusserst entspannt, auf halber strecke haben wir uns ein halbes borek geteilt und von einer joggerin guten appetit gewünscht bekommen. jeff wäre von so viel spontaner berliner freundlichkeit begeistert gewesen.
jeff flog heute zurück, vorher haben wir aber noch eine kleine runde über den goethepark, am plötzensee vorbei durch die rehberge gemacht. praktisch: selfies aus der distanz.
frida und ich an der ecke afrikanische und transvasal strasse
zum frühstück einen bärenhunger gehabt, der sich aber gut mit einem rest-steak-stück von gestern und einem kleinen vollkorn-brot mit ner scheibe käse und einer mischung aus selbstgemachter mayo und dosen-thunfisch-resten von jeff stillen liess.
für die beifahrerin waren die 10 euro parkhausgebühr am flughafen ein schock, nachdem wir jeff lediglich zum checkin begleitet hatten, also knapp 10 minuten oder so parkten. immerhin nur halb so viel wie bei der abholung, die auch etwas länger dauerte, weil das auspacken des flugzeugs auch etwas länger dauerte.
zum mittag wieder ein kleines vollkornbrot mit „sour-cream“, räucherlachs und zwiebelringen. die sour cream hatte jeff vorgestern mit der beifahrererin in antizipation von baked potatoes gekauft. da es aber „nur“ backofenkartoffeln gab die gut mit der selbstgemachten mayo und ketchup funktionierten, blieb die sour cream ungeöffnet. ein blick auf die zutatenliste bescherte der beifahrerin den nächsten schock: quark, sahne und mayo.
am abend gabs „mais rippchen“ aus dem airfryer (3 frische maiskolben, halbieren und dann längs vierteln, in reichlich olivenöl, paprika-pulver und salz wenden und 20 minuten airfryen, zwischendurch zwei mal wenden/schütteln). bei der zubereitung riechen die mais-rippchen irgendwann nach popcorn und ein paar körner sind dann auch braun geröstet und knusprig, der grossteil aber angenehm saftig und durch die kleinen stückchen, die dann gebogen aus dem airfryer kommen, auch einfach mit der hand zu essen. dazu gurkensalat.
die wirkung des semaglutins schwächelt ein bisschen, mein appetit ist wieder königlich, der hunger weiter gut gedämpft oder flott stillbar. das gewicht blieb über die letzten 3 tage stabil und ich vermute mit dem alltagsessen geht’s dann auch wieder weiter leicht abwärts. ich bin insgesamt etwas irritiert, dass die wirkung des semaglutids so volatil zu sein scheint, aber auch hier vermute ich viel einbildung am werk, die sich im lauf der zeit dann sicher zurückbilden wird.
wir sind relativ froh die wohnung wieder für uns zu haben und die soziale verfügbarkeit wieder aufs gewohnte minimum runter fahren zu können. viereinhalb tage besuch gehen dann doch irgendwann an die substanz. fotos muss ich jetzt wieder selbst machen.
letzte beobachtung der letzten tage: jeff bezeichnete frida während seines aufenthalts mehrfach als „very gentle“. das ist sie in der tat, bzw. so sehen wir das auch. sie ist nie laut oder aufdringlich, aber trotzdem kommuniziert sie klar und deutlich ihre wünsche. in den letzten paar wochen ist sie aber durchgehend übermässig kuschelig und bettfreudig. wenn wir mal länger nicht im bett oder auf sofas liegen/sitzen, schaut sie uns auffordernd an, als wolle sie sagen: „kann einer von euch sich bitte wieder in die horizontale begeben, damit ich mich da dranlegen kann?“ ausserdem möchte sie dann auch durchgehend gestreichelt werden. sonst ist sie eigentlich eher eine fussende-liegende, aber so ist das auch sehr schön.
gestern war der kammerjäger bei uns, wegen der maus und potenziell weiterer mäuse. dabei gelernt:
mein gewicht blieb in den letzten tagen stabil, weil ich einerseits absichtlich etwas mehr ass und andererseits auch mehr appetit hatte. heute mittag die zweite spritze gesetzt und sofort eine wirkung bemerkt. den kaffee den ich mich machen wollte vergessen und auch den appetit darauf verloren, der grumelnde magen ist auch verstummt. ich bin mir sicher 80% dieses effekts sind eingebildet, aber so oder so wirkt das semaglutid bei mir.
mit jeff und frida eine runde um die rummelsburger bucht gemacht. ich war erstaunt wie viele neue gebäude am ostkreuz aus dem boden gewachsen sind, seit ich das letzte mal hier war. mit jeff dabei mach ich gar keine fotos mehr, was am multitasking liegen wird; ich will/muss für beide, für jeff und frida gleichzeitig verfügbar sein, navigieren und reagieren. das klappt wunderbar und macht spass, aber das fotografieren vergesse ich dann. spazieren gehen mit frida macht spass, weil wir uns mittlerweile so gut verstehen, dass ich sie auch ohne leine vorzeitig aus alle potenziellen gefahrensituationen zihen kann. wenns fahrradverkehr gibt bleibt sie (mehr oder weniger) links an meinem fuss, wenn die bahn frei ist darf sie vorlaufen und schnüffeln und stöbern und wenn (potenzielle) gefahr näher kommt, springt sie auf meinen ruf fröhlich zu mir und bleibt so lange bis ich sie freigebe und mit käse belohne. jeff muss ich gelegentlich auch noch von den fahrradwegen ziehen, aber er lernt schnell. wir witzeln ständig und freuen uns über alles, obwohl sich seine freude über die lidl-backwaren, die er sich heute früh zum frühstück holte, in grenzen hielt.
langsam werden wir aber beide etwas müde vom vielen rumlaufen und der sozialen verfügbarkeit, weshalb sich jeff eben auch nochmal auf eigene faust zu fuss in den wedding gemacht hat. beim ersten mal als er alleine eine runde durch den wedding drehte, hörte ich seine anrufe nicht und musste ihn dann kurz über die funktionen unserer mehrfamilienhausklingelanlagen updaten.
jeff hat auch ständig bemerkenswerte begegnungen mit der berliner grumeligkeit. sein „hi, how are you?“ das er auch gerne fremden fröhlich entgegenschmettert, trifft meist auf irritierte, stumme gesichter. dass man sich unter fremden in berlin nicht grüsst ist glaube ich die grösste challenge für amerikaner in berlin. aber er nimmts mit humor.
wir hatten vor ein paar tagen makkaroni übrig und die beifahrerin hatte mir dieses rezept rausgesucht. das rezept ist gut und einfach, aber bevor ich anfing zu kochen dachte ich: das geht doch bestimmt einfacher. also hab ich alles in einem topf gemacht und die nudeln nicht separat gekocht. warum auch? soll doch imme rbeides köcheln, die nudeln und die sauce. und die stärke die die nudeln in die sauce abgeben führt so zu einer wunderbaren cremigkeit.
ein foto zu machen habe ich wie immer in letzter zeit vergessen, also hier ein bild das nichts anderes als den alt-text des bildes zeigt — zum selbst vorstellen.
statt die nudeln und die sosse separat zu kochen, kommt hier alles in einen topf und ergibt dadurch auch eine besonders sähmige tomatensosse und tomatige pasta.
zwiebeln würfeln und in öl sanft andünsten, etwas später den knoblauch hinzufügen und mitdünsten lassen.
tomatenmark, chilipaste und honig hinzufügen und kurz mit andünsten.
mit den dosentomaten ablöschen. wenn es ganze tomaten sind vorher die tomaten zerdrücken oder mit dem stabmixer passieren. eine der dosen zur hälfte mit wasser füllen (100 ml) und mit in den topf geben. später nach bedarf mehr wasser hinzufügen. mit ca. 1 TL salz salzen.
pasta hinzufügen, gut einrühren, aufkochen und je nach dem was auf der packung als garzeit steht, mindestens so lange köcheln lassen. immer wieder umrühren und gegebenenfalls wasser hinzufügen. keine sorge wenn die sauce zu dünn wirkt, die nudeln nehmen sehr viel wasser auf und beim köcheln verdunstet einiges. ich habe den makkaroni nach und nach ca. 250 ml wasser hinzugefügt.
nach der angegebenen garzeit die nudeln probieren. bei mir brauchen die nudel grundsätzlich 2-3 minuten länger als auf der packung angegeben, in der tomaten-sauce haben sie nochmal 5 minuten länger gebraucht.
fast fertig. topf vom herd nehmen und den mozarella würfeln oder zerreissen und unter die warmen nudel mischen, so dass er ein bisschen anschmilzt.
servieren und mit frühlingszwiebelringen und parmesan dekorieren, gegebenenfalls mehr schärfe, salz und pfeffer.
heute morgen müsste ich laut fahrplan wieder eine spritze setzen. ich merke, die appetithemmung lässt leicht nach, ist aber noch merklich vorhanden. nach einem längeren spaziergang heute früh mit jeff und frida vom wedding durch die rehberge, am berlin-spandauer schifffahrtskanal vorbei zum flughafen tegel und dann durch den volkspark jungfernheide zur s-bahn jungfernheide kam ich jedenfals (wieder) mit sehr ordentlichem appetit nach hause. dort hat mir dann aber eine kleine portion restnudeln von gestern gereicht. nach dem mittagsschlaf hatte ich aber wie zu vor-semaglutid-zeiten appetit, der sich, auch wie zu vor-semaglutid-zeiten mit einer tasse kaffee stillen lies. vom mohnkuchen heute nachmittag hätte ich gerne mehr gegessen, was wiederum ein eindeutiges zeichen der nachlassenden wirkung ist.
whatever. morgenspaziergänge mit einem freund sind sehr schön. einerseits natürlich weil man reden kann, anererseits weil man so sehr viel elaboriertere selfies bekommt, selbst wenn man, wie ich heute, sein handy zuhause vergisst.
was ich auch schön fand, als ich am s-bahnhof jungfernheide, so wie immer, mit frida die treppen hinaufstürmte (ich bin der festen überzeugung treppen schnell hochzulaufen ist energieeffizienter als langsam) und mich umgucken wollte, stand jeff neben mir ohne eine mine zu verziehen. er war im gleichen tempo die treppe hochgelaufen wie frida und ich. das kenne ich von anderen spaziergängen nicht, das jemand mein tempo freiwillig mitgeht.
jeff und ich waren vor 38 jahren gemeinsam im ringer-team der steilacoom highschool. er nahm das ringen schon damals sehr viel ernster als ich und hat es noch viele jahre ernsthaft weiterverfolgt, als ringer und als trainer. ausserhalb der saison legt er immer immer ein paar kilo zu, aber insgesamt ist er weiterhin eine sehr, sehr durchtrainierte kampfmaschine. auch erstaunlich wie gut wir uns nach 38 jahren verstehen. die beifahrerin ist sehr erstaunt wie ähnlich wir uns sind. natürlich sind wir auch sehr verschieden, aber es gibt eben weiterhin auch sehr viel das uns verbindet. jeff ist zum beispiel genauso begeistert von meinem pups-button in der küche wie ich. als er herausfand, dass ein druck auf den button nicht nur pupsgeräusche in der küche, sondern in der ganzen wohnung macht, bekam er sich kaum noch ein vor begeisterung. jeff geht auch das spazierengehen professioneller an als ich; als es heute früh, als wir unterwegs waren, etwas mehr als erwartet regnete, zog er eine regenjacke aus der hosen- oder irgend einer anderen tasche die er dabei hatte. zuhause geht er gelegentlich auf tage-, manchmal sogar wochenlange spaziergänge — obwohl ich glaube, dass man das dann wandern nennt.
am nachmitag haben wir dann noch eine kleinere runde am tegeler see gedreht. zu essen gabs am abend jeffs wunschessen, fleisch, viel fleisch, mit salat, champions und backofenkartoffeln mit selbstgemachter mayo.
auch wenn ich mir fleisch fürs frühstück üriggelassen habe, wird die waag morgen weiterhin so auf 108 kg stehen, so wie die letzten 2 tage.
nach etwas über 8 kilometer morgenspaziergang mit jeff und frida gabs zum frühstück eine scheibe vollkornbrot mit sambal olek, käse und zwei spiegeleiern. gegen 15 uhr kuchen und zum abendessen selbstgemachte pasta mit tomaten sosse. mein appetit war heute merklich grösser als die letzten tage, morgens war ich nach dem spaziergang sogar hungrig. den rest des tages dann kein hunger, aber zum essen sehr gesunden appetit. ausserdem habe ich vergessen mich morgens zu wiegen, ich geh davon aus, dass ich bei ca. 108 kilo geblieben bin.
mit jeff und frida bin ich später noch eine runde um die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ gelaufen und später nochmal bei uns um den block. also einiges an bewegung. ich hatte überlegt die nächste spritze gegebenenfalls etwas verzögert zu nehmen, aber heute habe ich mir überlegt, dass ich sie mir an tag 7 setze und mich erstmal weiter mit der vorgesehenen dosis beobachte, bevor ich mit der dosierung experimentiere.