mir ist schon klar, dass ich die beizeichnung „dramatischer himmel“ hier inflationär nutze. aber dieser himmel ist gar nicht dramatisch, sondern zu gut um wahr zu sein. ich sehe den himmel und denke: „lecker!“ oder „boar!“. jedenfalls find ich den himmel gut.

und wie immer lässt einen der himmel sehen was man will. hier lässt er mich, fast schon ein bisschen platt, an v wie vendatta oder guy fawkes denken. ich frage mich immer ob der film wirklich so gut war wie ich meine mich zu erinnern. wahrscheinlich eher nicht, aber an diesen himmel muss ich mich gar nicht erinnern, er steht ja direkt vor mir. und er hat sich glatte der 4 von 5 sternchen verdient. sich selbst gönnt er in ein paar stunden aber sicher sehr viel mehr sternchen. so um die zwei bis drei tausend werden da wohl später sichtbar sein.

(4/5)

brutalismus 2.0 und 1.0 (von links nach rechts)

felix schwenzel in bilder


morgenspaziergang-link vom 17.6.2025

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selfi vor der eingangstür des „institut für alles mögliche“
institut für alles mögliche

ich habe ein faible für den leicht ironischen gebrauch des wortes institut. tolles wort eigentlich.

Bedeutungen:

[1] Einrichtung mit eigener Verfassung (Konstitution), meistens eine Anstalt, die wissenschaftlichen Arbeiten, der Forschung, der Erziehung oder Ähnlichem dient

[2] umgangssprachlich: Gebäude, in dem sich [1] befindet

[3] Recht: durch rechtliche Bestimmungen geschaffenes Rechtsgebilde

Herkunft:

von lateinisch institutum → la „Einrichtung, Sitte, Brauch; Unternehmen, Vorhaben“, abgeleitet von instituere → laaufstellen, unternehmen, einrichten, einsetzen, errichten, ordnen[1]


frida hat in letzter zeit morgens keinen bock auf ihr alltagsessen. nach dem servieren schaut sie uns meisten mit einem srsly-blick an und lässt das essen erst mal stehen — in erwartung von etwas besserem. nach ca. 30 minuten frisst sie’s dann, lässt aber plakativ immer einen guten rest, den sie dann mittags isst.

heute gelernt, mit ein bisschen geriebenen parmesan isst sie das zeug sofort und restlos auf.


wenn die weiden trauer tragen

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live fotos

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ich bin ja sehr froh mit der art, wie ich hier eigene videos nativ einbinden kann, ohne über youtube oder irgendein CDN zu gehen. in den letzten wochen habe ich auch wiederholt live-fotos oder videos gepostet. die wurden dann allerdings nicht in iOS oder auf dem ipad angezeigt. ich hab ne weile gebraucht, bis ich heute die bedeutung des <video> attributs playsinline begriffen habe. das führt dazu, das videos die gemuted sind (oder keinen sound track haben) auch auf iOS oder dem ipad im browser abgespielt werden. das video sollte jetzt also auch auf iOS und ipados funktionieren.

ich habe immer darauf gewartet, dass instagram live-fotos unterstützt. tut es aber offensichtlich bis heute nicht. so sieht das live foto oben aus, wenn ich es (per app) bei instagram hochlade: instagram.com/p/DK6sQ0nM3f0/

enttäuschend und ein weiterer grund primär auf eigene technik zu setzen. obwohl witzigerweise funktioniert das ive-foto (wenn ich es vom telefon auf den rechner airdroppe und dann im browser hochlade) auch auf bluesky und mastodon.


nochmal zur technik; das live foto, dass ich auf den rechner airdroppte, hat 2,8 MB. mit dem folgenden ffmpeg-befehl wird es für das web optimiert und auf 733 KB reduziert. das ist kein grosser unterschied mehr zu einem regulären foto. das könnte ich künftig auch kirby machen lassen (weils geht und praktisch wäre), aber so oft mach ich das ja auch nicht.

ffmpeg -i IMG_3070.mov \
  -c:v libx264 \
  -preset slow \
  -crf 23 \
  -pix_fmt yuv420p \
  -vf "scale='min(1280,iw)':'-2'" \
  -c:a aac \
  -b:a 128k \
  -movflags +faststart \
  optimized.mp4

gepannt am morgenspaziergang am 15.6.2025

felix schwenzel in bilder

fria und ich mussten heute wegen fridas verdauung etwas früher los. unterwegs haben wir einen fuchs gesehen (musste dem drang widerstehen „den fuchs gesehen“ zu schreiben). irgendwann fing er an zu schreien, fast wie ein truthahn. wir wissen nicht warum, aber was ich jetzt wieder verstanden habe ist, warum man sagt man sei gespannt. denn als frida dem fuchs nachlauschte, war ihr ganzer körper äusserst gespannt.


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carl sagan sagt hier eigentlich alles was man so sagen kann zur frage „is there any type of God to you?“. in einem satz: man muss da schon differenzieren und sehr genaue sprache benutzen. mir gefiel das alles sehr, auch die art wie fragender und antwortender miteinander umgingen. das ist bei dieser art diskussion ja nicht immer gegegebem.

weil mir das video so gut gefiel, habe ich aus der youtiube transkription und mit hilfe von chatGPT und etwas korrekturlesen einen lesbaren text erstellt. wer das auf deutsch lesen will kann ja selbst ein LLM in der nähe fragen.


Q: My question is: Given all these demotions, what is your personal religion, or is there any type of God to you? Like, is there a purpose, given that we're just sitting on this speck in the middle of this sea of stars?

Now, I don't want to duck any questions, and I'm not going to duck this one, even though I have high religious personages who are close friends of mine in this room.

But let me ask you: What do you mean when you use the word God?

Q: Well, I guess what my question is… it's like: Is there a purpose? I mean, given all these demotions, why don't we just blow ourselves up?

Why don't we?

Q: Yeah… What is our purpose?

I mean, let me turn the question around: If we do blow ourselves up, does that disprove the existence of God?

Q: No, I guess not.

I mean, it'll be a little late to make the discovery, but still, yeah…

Q: I guess what I'm asking is, since we kind of make God almost go away in this — and I don't mean he, because who knows what God is

But still, saying he makes it sort of icky, doesn't it?

Q: Yeah. It's tough.

We like it to be a he, don't we?

Q: Yeah. We've been trained to think of it as a he. It seems that through the ages, humans have created a mythological framework that has always involved some kind of higher spiritual powers.

Every human culture has done that.

Q: As that goes away — as we know more and more — it seems harder and harder to prove that anything might exist like that. Where does that leave us?

On our own.

Which, to my mind, is much more responsible than hoping that someone will save us from ourselves, so we don't have to make our best efforts to do it ourselves.

And if we're wrong, and there is someone who steps in and saves us — okay, that's all right. I'm for that. But we've, you know, hedged our bets. It’s Pascal's bargain run backwards.

I'll say another word. The word God covers an enormous range of different ideas. And you recognize that in the way you phrased the question — running from an outsized, light-skinned male with a long white beard sitting in a throne in the sky and tallying the fall of every sparrow (for which there is no evidence to my mind — if anybody has some, I sure would like to see it) — to the kind of God that Einstein or Spinoza talked about, which is very close to the sum total of the laws of the universe.

Now, it would be crazy to deny that there are laws in the universe. And if that’s what you want to call God, then of course God exists.

And there are all sorts of other nuances. There is, for example, the deist God that many of the founding fathers of this country believed in — although it is a secret whose name may not be spoken in some circles — a do-nothing king, the God who creates the universe and then retires, and to whom praying is sort of pointless. He's not here. He went somewhere else. He had other things to do.

Now, that's also a God. So when you say “Do you believe in God?” — if I say yes, or if I say no, you have learned absolutely nothing.

Q: I guess I'm asking you to define yours, if you have one.

But why would we use a word so ambiguous, that means so many different things?

Q: It gives you freedom to define it.

It gives you freedom to seem to agree with someone else with whom you do not agree. It covers over differences. It makes for social lubrication.

But it is not an aid to truth, in my view. And therefore, I think we need much sharper language when we ask these questions.

Sorry to take so long in answering this, but this is an important issue.


morgenspaziergang vom 14.6.2025

felix schwenzel in bilder

sonnig, glitzerig, warm. frida fands gut, ich auch.


aufbackbrötchen → panini

felix schwenzel in rezepte

das hier ist nicht wirklich ein rezept, sondern etwas was ich in den letzten tagen öfter gemacht habe und für lecker und mitteilenswert befunden habe. im prinzip backe ich mir im kontaktgrill aus aufbackbrötchen leckere, crunchy, heisse panini. dauert gerade mal 3-5 minuten und man muss keinen ofen vorheizen und dreck macht es auch fast keinen.

man kann zwischen die brötchen/brothälften natürlich alle packen, ich habe mich auf je eine schicht sambal olek, käse und schinken eingependelt. ein bisschen crispy chili öl rundet das sehr gut ab. im grill lasse ich die dinger 3-4 minuten und nach ca. 2 minuten drehe ich die brötchen einmal.


in meinem RSS reader gibt es eine funktion „herunterladen“. wenn ich die klicke werden gekürzte artikel im RSS feed von der original-website geladen und im feed-reader angezeigt. so kann ich meisten wired.com artikel lesen. wenn man diesen artikel im browser aufruft, stösst man gegebenenfalls (4 artikel kann man auf wired.com wohl ohne abo lesen) an eine paywall:

The Big Story is exclusive to subscribers.
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den artikel über die entstehung von steve jobs standford rede habe ich gerne gelesen — mehr dazu weiter unten. aber weil ich den artikel natürlich zu lesen empfehle, muss ich hier wohl auch eine anleitung posten, wie man ihn lesen kann, wenn man an die paywall stösst. eigentlich ganz leicht. einfach folgendes im terminal (auf dem mac terminal.app) eingeben:

curl https://www.wired.com/story/how-steve-jobs-wrote-the-greatest-commencement-speech-ever/ > steve.html

danach liegt eine datei steve.html auf der festplatte, die man einfach mit dem browser öffnen kann. bei mir lautet die url dann file:///Users/ix/steve.html. bilder und alles sind vorhanden.

sehe gerade (nach etwas googlen), so geht’s auch:

jedenfalls: der artikel im steve jobs archiv geht bereits ein wenig darauf ein, wie schwer es jobs gefallen ist die rede zu schreiben. aber der wired.com-artikel geht da etwas mehr in die tiefe. steve jobs war so verzweifelt, dass er aaron sorkin überredete ihm zu helfen (sorkin meldete sich nie zurück) und zwischendurch versuchte er seinen freund michael hawley zu überreden, dass er die rede halten solle. tatsächlich dürfte michael hawley steve jobs die entscheidenden bestärkungen und tipps gegeben haben:

Hawley loved Jobs’ idea of opening with his own experience of not graduating from college.

“He had the closing idea before he had any of the content of the speech,” Hawley said. He urged Jobs to strengthen the kicker. “Like a good comedian telling a joke, or a good composer writing a piece of music, you want to be sure to nail the punch line, so I think maybe think more about the ending,” he wrote to Jobs in an email. “I like your Whole Earth recollection a lot. I grew up with it too. Even the phrase WHOLE EARTH taps a powerful idealistic undercurrent.” He suggested a few tweaks and reminded Jobs that he’d have to explain what the catalog was. As Hawley told Markoff, “I said, ‘Look, this was Google for our generation … And I said for god’s sake, give credit to Stewart Brand, whose poetic touch infused all that and so much more.”

der witz der rede ist natürlich, dass steve jobs dem abschluss-jahrgang nicht einfach nur ein paar gute tipps vorträgt, sondern eben von sich erzählt, auf (für ihn) ungewöhlich offene art. er erzählt die klassische geschichte vom tellerwäscher zum millionär, aber eben ganz persönlich, egozentrisch — und damit ganz neu. seine schlussfolgerungen bekommen die nötige schlagkraft, weil er sich als mensch öffnet. aber noch entscheidender oder beruhigender ist zu sehen, dass auch ein mensch wie steve jobs für so eine rede wirklich mit sich ringen muss und an den rand der verzweiflung beim schreiben gerät.

wahrhaft neue dinge kommen nur aus einem selbst, aber sie raus zu holen ist unfassbar harte arbeit.


morgenspaziergang am freitag den 13.6.2025

felix schwenzel in bilder

frida mit ball in den rehbergen

heute in der kamera app entdeckt, wie man auf 16:9 format umstellt. offensichtlich lebe ich unter einem stein.


80er reposts

felix schwenzel in notiert

ich liebe es ja durch mein archiv zu stöbern, bzw. der grund dafür, dass ich ins internet schreibe ist ja zum grossen teil auch festzuhalten was ich so über die jahre getrieben habe und wo die ganze zeit hingeflossen ist. gelegentlich stosse ich auf überraschend gut gealterte artikel, gelegentlich auch auf weniger gut gealterete. und manchmal finde ich alte bilder die ich eigentlich nochmal nach vorne holen will.

das geht natürlich über links, oder, habe ich mir heute gedacht, warum nich sowas wie ein repost-feature in kirby bauen? es stellt sich raus, das geht mit sehr wenigen zeilen code ziemlich einfach. hier drei also reposts mit meinen haaren aus den jahren 2020, 2016 und 2015, die aber eigentlich auch schon reposts aus dem jahr 1986 sind (die jahreszahlen unter den bildunterschriften dürften zu früh datiert sein, die fotos mit den bunten haare waren alle eher um das jahr 1986).

die zwei unteren fotos sind keine reposts, dafür muss ich mein repost-feature noch etwas ergänzen, so dass es optional nur das hauptfoto und einen gekürzten text anzeigt. aktuell repostet das repost-feature den ganzen artikel eins zu eins.

das mit den bunten haaren hab ich damals aus dem gleichen grund gemacht, warum ich heute einen bart trage: weils geht. vielleicht auch um nochmal ein bisschen auf die tube zu drücken, bevor ich 1986/87 für ein jahr als austauschschüler nach amerika ging (und dort wohl zwangsläufig etwas konservativer würde aussehen müssen). wie man an den letzten beiden fotos sieht, war diese vorahnung richtig.

dieses bild ist ungewöhnlich, weil ich darauf eine armbanduhr trage. #1984

ursprünglich veröffentlicht am 02.10.2015

yearbook foto anno 1986, passender artikel dazu von vor 20 jahren: ringen

highschool prom foto (steilacoom highschool) anno 1987, passender artikel dazu von vor 13 jahren: abschliessen und zuhören statt lesen

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kraftwerk moabit upside down

felix schwenzel in bilder

das bild vom kraftwerk moabit ist um 180° gedreht, aber es sieht trotzdem halb richtig aus
mal wieder zeit um 180° gedrehte bilder zu veröffentlichen

spielaufforderung

felix schwenzel in video

frida liebt es mir ihr spielzeug anzupreisen und dann wegzulaufen, wenn ich danach greife. kann man sich auch als mensch merken: alles was andere haben wollen ist gleich ein bisschen wertvoller.


damals™

felix schwenzel in artikel

ich staune beim stöbern hier bei mir im archiv wie viel arbeit ich in das alte wirres.net gesteckt habe. bis ich alle details und features von damals in kirby nachgebaut habe, dürften noch ein paar jahre vergehen.

für eine ganze weile, als man facebook, twitter und instagram noch benutzen konnte, habe ich wirres.net reaktionen von diesen plattformen einsammeln lassen. oder genauer, beiträge die ich hier veröffentlichte, hab ich entweder auch ins facebook kopiert oder auf facebook und twitter angeteasert. instagramme konnte man damals noch mit vertretbarem aufwand automatisiert ins blog kopieren. die reaktionen, likes, retweets habe ich dann wieder eingesammelt, in einer json-datei gespeichert und mit javascript-magie unter den artikeln dargestellt. so sah das damals aus:

weil es die json-dateien immer noch gibt, hab ich kirby beigebracht die einzulesen und — wo vorhanden, also unter älteren artikeln — anzuzeigen. das foto mit der u-bz meldung hab ich damals auch auf twitter, instagram und facebook gepostet. dort hat es sage und schreibe 430 likes eingesammelt (insgesamt 573 reaktionen). das sind zahlen von denen ich heute nur träumen kann. der erfolgreichste jüngere beitrag, bzw. das in sachen reaktionen erfolgreichste bild vom neuen wirres.net ist dieses hier mit 37 likes von mastodon und bluesky und insgesamt 52 reaktionen.

als ich bis vor kurzem noch auf instagram gepostet habe, kamen da meistens so 10-20 herzchen zusammen, niedliche frida-bilder oder selfies gingen manchmal auf 40 bis 50 reaktionen hoch. mehr gibt’s seit 5 oder 8 jahren eigentlich kaum noch (für meine ungepflegten social media kanaäle zumindest).

aber damals, da kam manchmal echt was zusammen: 300 reaktionen für ein rollenklische-bild mit rollator, 291 für einen artikel über humorlose clowns, und 311 für ein symbolvideo für deutsches pflichtgefühl (wirklich tolles video). auf meine frage, ob es klug sei dazu aufzurufen in busse zu knacken, haben mehr als 200 leute reagiert.

aber auch vor acht, neun jahren zeigte sich, dass bilder oder videos „besser liefen“ als mühsam geklöppelte texte. dieser gar nicht mal so doofe text anlässlich trumps erster amtszeit, „runter vom eis“, hat es auf etwas mehr als 100 reaktionen gebracht.

andererseits ist das wahrscheinlich auch ein verzerrter blick, auch mit den damals noch funktionierenden durchlauferhitzern facebook und twitter war nicht jeder blogeintrag ein hit. im gegenteil, auch damals war bloggen sicher eher „bloggen als wie wenn niemand zuguckt“. und ab und zu hat man halt zufällig nen nerv oder nen multiplikator getroffen.

nächstes to do im maschinenraum ist dann mal zu gucken, ob ich die alten disqus-kommentare auch wieder unter die alten artikel bekomme und vielleicht auch eine kirby-kommentar- oder native like-funktion aktiviere, die mir gefällt.


blüten blühen und osmose sprengt

felix schwenzel in bilder

das bild zeigt verwilderte rote rosen vorm parkhaus in der nähe vom s-bahnhof wedding
rote rosen vorm parkhaus
das bild zeigt ganz schöne blüten die aus einem beikraut am und im gehweg spriessen
wenn sich beikraut in die hauptrolle blüht
abgesehen davon, dass es faszinierend ist die osmose bei der spreng-arbeit zu beobachten ist es noch beeindruckender mit wie wenig so eine birke auskommt.

wetterrezensionen, bloggen als selbstbefriedigung

felix schwenzel in notiert

2016 habe ich 11 wetterrezensionen geschrieben. das schreibe ich hier nicht aus eitelkeit hin, sondern weil ich es vergessen habe und beim stöbern in meinem archiv selbst erstaunt darüber war. hatte ich vergessen und jetzt hab ich die wetter-rezensionen nochmal gelesen und mich gefreut.

genau so erstaunt war ich über diesen artikel („push und pull“) von vor neun jahren, weil ich zum bloggen, oder besser ins internet-schreiben, auch irgendwie schon alles gesagt habe. damals schrieb ich:

ich fühle mich mit dem ins-netz-schreiben wieder wie vor 20 jahren. wie anke gröner das seit 100 jahren in ihrem blogkopf stehen hat: „blog like nobody’s watching“.

[gelegentlich hat das schreiben den effekt], dass es andere inspiriert oder anderen hilft oder auf neue sichtweisen bringt. und neben all der selbstbefriedigung und verdauungshilfe mit der ich mein „blog like nobody’s watching“ [rationalisiere], sind […] gelegentlicher zuspruch, feedback oder überhaupt das ansehen meiner auswürfe, natürlich auch motivierend und befriedigend.

das würde ich heute mehr oder weniger genau so schreiben. dauerhafte motivation täglich ins internet zu schreiben ist wahrscheinlich nur dann möglich, wen einen das schreiben an sich befriedigt. und man sich ständiig selbst neue herausforderungen schafft, wie zum beispiel: „schaffe ich es regelmässig wetterrezensionen zu schreiben?“ wie löse ich dieses oder jenes technische problem oder baue dieses oder jenes shiny new feature? und in dem neun jahre alten artikel beschreibe ich genau das, eine super simple, einfache app, die nichts anderes macht als ping wenn ein neueer artikel auf wirres.net erscheint. das müsste doch mit hilfe eines geeigneten LLMs machbar sein heute? zack wieder was neues auf der todo liste.

p.s.: daran dass newsletter der neue heisse scheiss sind, hat sich in den letzten neun jahren offensichtlich auch nichts geändert. wie die zeit vergeht und sich eigentlich nichts ändert!


morgenspaziergang vom 9.6.2025

felix schwenzel in bilder

wieder eine krähe die auf dem gebüsch sitzt und weiß, dass ich käse dabei habe.
wieder eine krähe die weiß, dass ich käse dabei habe.
eine krähe die auf einem gartentor sitzt während ich an ihr vorbeigehe. sie ist gleichzeitigg neugierig und vorsichtig und jederzeit bereit nach hinten wegzufliegen
die krähe wird zutraulich, ist aber weiterhin sehr auf der hut
zwei krähen folgen mir und frida zu fuss auf einem weg in den rehbergen
meistens akzeptiert frida das, wenn krähen uns folgen

beim stichwort fotos aus einer zeit, in der fotos nicht allgegenwärtig waren fällt mir ein, dass mir meine fotos.app auf dem telefon heute eine sammlung vorschlug „vor 18 jahren“. vor 18 jahren hatte ich ein telefon, das fotos mit einer auflösung von 640 × 480 pixeln aufnahm. das ist eins der fotos, die ich am 30.11.2006 aufnahm und das mir die fotos.app heute nach oben spülte.

foto von tokio hotel das ich 2006 auf dem roten teppich der bambi verleihung aufgenommen habe. das foto ist sehr niedrig aufgelöst.
mein erstes tokio hotel foto (auf dem roten teppich der bambi-verleihung 2006)

damals lud ich die fotos zu flickr und verlinkte die flickr-fotos dann im in beiträgen. weil ich ein jahr später mein damaliges flickr-konto gelöscht habe, sind die links alle weg. aber die fotos leben noch in meiner fotos.app, bzw. der apple cloud.

jedenfalls weckte das foto einige erinnerungen an den abend der bambi-verleihung. insgesamt benahm ich mich wie ein berserker idioten-blogger (siehe #bambi2006). burda hat mich danach jedenfalls nicht mehr auf besonders viele veranstaltungen eingeladen. ich glaube 2007 wurde ich nochmal ausversehen auf die burda DLD-konferenz eingeladen. dieses video vom #dld07 half dann wahrscheinlich auch nicht um meinen blacklist-eintrag bei burda wieder zu aufzuhellen. aufgehellt wurden aber meine erinnerungen und eigenartiger weise tauchten auch bilder vor meinem inneren auge auf, von denen es gar keine fotos gab. fotos beleuchten also potenziell schwarz gewordene, vergangene zeit.


für wartungsfreiheit sollte man wohl eher in die richtung eines gehosteten service gehen, tumblr, wordpress.com oder eben irgendwas, um das man sich nicht kümmern muss und bei dem man damit rechnen kann, dass es entweder noch ein paar jahre existiert oder zumindest eine gute export-funktion hat.