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durchgehend ein grossartiger text aus dem ich gerne die hälfte zitieren möchte und beim lesen ständig mit dem kopf nickte, nicht wegen irgendwelcher rhythmen, sondern aus zustimmung und freude darüber, dass da jemand teile der welt so wahrnimmt wie ich.

aber am meisten lesefreude hat mir das ende des textes verschafft:

Auf seinem Thron bekommt [Ozzy Osbourne] nicht mit, dass Bill Ward nach dem zweiten Song hinter seinem Schlagzeug das schwarze T-Shirt auszieht und mit nacktem Oberkörper weitertrommelt. Ruhig und selbstverständlich, in vollendetem Einklang mit der eigenen Vergänglichkeit. Er ist 77, verdammt, und er will nicht wirken wie 21.

Es ist die berührendste Geste des Tages. Weil sie beiläufig davon erzählt, worum es beim Metal eigentlich geht und im Leben überhaupt: um den Mut, die eigene Versehrtheit auszuhalten.

und auch wenn ich das ende jetzt (mild) gespoilert habe, ich empfehle sehr den ganzen text zu lesen, auch wenn er hinter der spiegel.de-bezahlschranke liegt. der link ist ein geschenklink und funktioniert nur 10 mal.





bild vom ostbahnhof mit dramatischem himmel
der ostbahnhof, wie er gestern beim nachmittagsspaziergang aussah.

andererseits scheint der freitag als „Erstverkaufstag“ logisch. freitags ist der spiegel bisher noch nie regelmässig erschienen.

ich habe chatgpt gebeten die wikipedia für mich zu lesen und die erscheinungstage über die jahre seit 1947 zusammenzutragen.

Basierend auf den Angaben der Wikipedia (Ausgabe 1/1947 bis 19/1949 samstags, Ausgabe 20/1949–35/1950 donnerstags, Ausgabe 36/1950 bis 52/1965 mittwochs, Ausgabe 1/1966 bis 2/2015 montags, ab Ausgabe 3/2015 wieder samstags) (de.wikipedia.org) und unter Berücksichtigung aller wöchentlichen Erscheinungen bis zum letzten Samstag, dem 28. Juni 2025, ergibt sich folgende Verteilung auf Wochentage:

Wochentag             Anzahl Ausgaben
Montag 2.558
Mittwoch 800
Donnerstag 69
Samstag 670

allerdings wird sich chatgpt mit ziemlicher sicherheit verrechnet haben, denn die summe der anzahl ausgaben die chatgpt „errechnet“ hat ist 4.127, die anzahl der vergangenen wochen seit dem 4.1.1947 aber nur 4.095.


das ist ein link auf john gruber der einen text des redditers „tarltontarlton“ verlinkt. sehr viele ebenen, ich weiss. aber es lohnt sich (wie immer) john grubers auswahl an zitaten und seinen einschätzungen und anmerkungen zu lesen und dann aber auch, das original:

die analogien die tarltontarlton zieht sind nachvollziehbar und stimmig. er erzählt von seinem 79 jährigen irischen onkel, der sich zwar nicht daran erinnert wie die stimmung zur zeit der mondlandung in den USA war, aber daran erinnert, wie die präsidentschaft des katholiken john f. kennedy die zuvor marginalisierten und schlecht behandelten irisch-stämmigen bevölkerung in den USA beflügelte:

So to summarize: The crowning scientific and technological achievement of 300,000 years of human evolution that allowed mankind to step off the planet and towards the stars - a solid B. A guy who kinda reminded you of yourself making it to the top of the social and political hill: That. Was. Everything. 

das gleiche passiere jetzt mit den „dummen“. die sähen in donald trum einen der ihren, der es auf der sozialen leiter nach oben geschafft hat, sie sehen einen, der die vormals komplizierte welt ganz einfach verständlich macht.

That same process is happening now with stupid people. They’re transcending their individual limitations, finding each other and becoming out-and-proud Stupid-Americans.

wie gesagt, das ist alles nachvollziehbar und einleuchtend (was tarltontarlton schreibt, nicht unbedingt meine zusammenfassung), aber ich habe mich vor dem lesen des originals (natürlich) an der eindimensionalität des wortes „dumm“ („stupid“) gestört. tarltontarlton differenziert in seinem text in einem einschub etwas nach und sagt richtigerweise

“stupid” is a pretty stupid term.

seine differenzierg ist, dass er mit dummen leuten eigentlich ignorante leute meint, leute die nicht verstehen was um sie herum passiert und sich nicht die mühe geben wollen das rauszufinden. und „dumm“ höre sich halt besser an als „aktive ignoranz“.

mein differenzierungsansatz wäre ein anderer. ich kenne einige leute die nicht der regulären definition von klug oder intelligent entsprechen. sei es durch fehlende bildung, behinderung oder weil ihnen die fähigkeit zur abstraktions fehlt. viele der vermeintlich dummen menschen die ich kenne, haben eine ausgesprochen ausgeprägte soziale intelligenz und empathie. fehlende intellektuelle fähigkeiten führen nicht zwangsläufig zu aggression oder ausgrenzungsbestrebungen.

andererseits, auch bei hunden, die ja auch nicht für ihre intellektuellen fähigkeiten bekannt sind, ist frustrationsaggression ein bekanntes problem. bei hunden ist das ein soziales, ein erziehungsproblem, das sich mit dem geduldigen aufbau von frustrationstoleranz umgehen lässt. bei menschen, denen die fehlende frustrationstoleranz ihre empathie auffrisst ist das letztendlich natürlich auch ein soziales, gesellschaftliches problem.

vielleicht ist der text von tarltontarlton besser lesbar, wenn man „stupid“ mit „aggressive stupid“ ersetzt. dann ergibt das ganze nochmal einen ticken mehr sinn.


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bild eines bewölkten himmels
warum diese linksammlung nicht mit einem schönen wolkenbild ausklingen lassen?

maximilian buddenbohm schreibt übers schreiben:

Das Blog ist […] überhaupt nur von marginalem Interesse für die Öffentlichkeit. Wie alle Blogs.

so wie fast alles was wir tun die öffentliochkeit nicht besonders interessiert, insbesondere natürlich in berlin.

aber er schreibt eben auch, dass nicht die öffentlichkeit das ziel unseres tuns (oder eben schreibens) ist, sondern die „paar menschen“ mit denen wir eine, wie auch immer geartete, beziehung haben. ja, das funktioniert auch, beziehungen unter eigentlich sich fremden menschen.

jedenfalls ein wunderbarer text übers schreiben den ich gerne gelesen habe: buddenbohm-und-soehne.de


… erzeugte alttexty diesen text:

A serene waterscape with a stone embankment in the foreground, featuring a still, reflective body of water mirroring lush green trees and a glimpse of buildings with red and white facades under a clear blue sky, with a discarded plastic bag visible on the embankment.

chatgpt (o4-mini-high) habe ich gefragt: „kannst du für dieses bild einen alt text verfassen, auf deutsch?“. antwort:

Ein ruhiger Abschnitt des Spandauer Schifffahrtskanals in Berlin an einem sonnigen Tag: Im Vordergrund ist eine steinerne Ufermauer mit einer darauf liegenden, weißen Plastiktüte zu sehen. Dahinter spiegelt sich eine Baumreihe sowie ein rotes-weißes Gebäude im glatten Wasser des Kanals, darüber ein klarer, blauer Himmel.

den tipp mit dem dateinamen hat nur chatgpt angenommen, aber beide haben einen blick für details (plastiktüte).

aber mir stellt sich eine ganz andere frage: ist es wirklich sinnvoll dass ich als veröffentlichender einen bildbeschreibenden text verfasse?

weil wenn ich das mache, würde ich gar nicht auf die idee kommen in eine solche detailtiefe zu gehen. mein alt-text wäre gewesen: „bild vom berlin-spandauer schifffahrtskanal“. wenn ich mir besonders viel mühe geben würde, vielleicht noch ergänzt mit dem satz „an einem sonnigen tag, das wasser glitzert glatt und reflektiert das ufer“.

diese neuen tools machen da definitiv einen besseren, neutraleren und sachlicheren job bei der bildanalyse als ich das jemals könnte. wäre meine sicht eingeschränkt, hätte ich wahrscheinlich mit dem auftauchen der ersten KI-bild-analyse-tools aufgehört meinen screenreader alt-texte lesen zu lassen und wäre für bilder auf werkzeuge meiner wahl umgestiegen, die ich nach meinen bedürfnissen anpassen kann.

einfache testfrage an chatgpt:

kannst du mir die bilder und videos auf wirres.net/articles/morgen… kurz beschreiben?

antwort:

Hier eine kurze Übersicht der vier Medien im Artikel:

  • Foto 1: Am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Ruhiges Wasser spiegelt dichtes Ufergehölz und ein rotes/weißes Gebäude, im Vordergrund links steht Frida neben einem Baumstamm auf dem schmalen, grasbewachsenen Uferrand. wirres.net

  • Foto 2: Schattiger Waldweg in den Rehbergen. Ein breiter, erdiger Pfad zieht sich durch dichtes, grünes Blätterdach, mittig sieht man Frida klein im Schatten zwischen den Bäumen stehen. wirres.net

  • Video 1: Kurzes Loop vom Kanal. Leise Wellenbewegung auf dem Wasser, Spiegelungen der Bäume und des Gebäudes wogen sanft, Blick über eine Steinmauer, auf der links ein Plastiktütchen liegt. wirres.net

  • Video 2: Frida beim Hecheln. Die kleine, schwarze Pudel-Mix-Hündin liegt auf sandigem Boden, trägt ein hellblaues Geschirr, ihre Zunge hängt heraus, im Bild sind auch die Schuhe des Fotografen und die gelbe Leine zu sehen. wirres.net

ernstgemeinte frage, wie sinnvoll ist es überhaupt noch alt-texte zu verfassen, ausser wenn man lediglich auf den zweiten blick sichtbare meta-informationen zu einem bild mitliefern will?

(antworten gerne hier oder auf mastodon oder bluesky.)


[nachtrag 24.06.2025]

ich habe im laufe der diskussion gelernt:

  • best practice für alt-texte ist nicht eine fotorealistische beschreibung, sondern eine knappe beschreibung, ca 140 zeichen lang.
  • das ki-alt-text werkzeug auf barrierefreies.design macht soweit ich verstehe einen guten job und erklärt weiter unten auch die best practices (via markus)
  • so knapp und kurz hab ich bisher alt-texte auch verfasst, wenn ich sie nicht vergessen hab. mach ich dann auch so weiter.
  • wer sich bilder im detail erklären lassen will oder muss, kann KI tools zur detailierten bildbeschreibung nutzen, alt-texte sind eher für die schnelle orientierung


iPompidou

felix schwenzel in artikel

stewart hicks erklärt sehr nachvollziehbar, warum das centre pompidou so ein grossartiges gebäude ist. wenn man überlegt, dass es fast so alt ist wie ich, aber gerade mal 5% so alt aussieht wie ich, ist das schon erstaunlich. es sieht nicht nur modern aus, sondern immer noch irgendwie neu.

sehr schön fand ich stewart hicks behauptung, dass das centre pompidou konzeptionell und architektonisch unsere moderne kommunikationskultur vorwegnahm. dadurch dass das centre pompidou alle technik nach aussen stülpt, ist es innen ultra-flexibel und kann jede gewünschte funktion übernehmen.

ich habe vergessen ob ichs bei john gruber oder anderswo gelesen habe, aber das iphone — oder allgemein moderne computer mit touch-screen, ich sag im folgenden der einfachheit halber trotzdem nur „iphone“ — sind deshalb so universell, weil sie zwar alle technik innen verstecken, aber jede vorstellbare funktion nach aussen stülpen können. ein iphone kann eben ein telefon sein, ein fax oder gar ein filofax, eine bibliothek oder eben auch ein museum. die idee, das konzept hinter beiden, dem centre pompidou und dem iphone, ist das gleiche: 100% flexibilität ohne dass einem haustechnik oder microeletronik im weg stehen.

man muss leider sagen, dass das iphone es leichter hat flexibel zu sein als das centre pompidou. virtuell ist einfach um die 100% leichter als gebaut.

auf dem iphone haben menschen mittlerweile gelernt, rein funktionelle konzepte und einen sehr hohen abstraktionsgrad hinzunehmen. in der welt der architektur hängen die menschen nach wie vor dem skeuomorphismus nach. ein haus soll gefälligst wie ein haus aussehen, also am besten mit giebel und gardinen hinter den fenstern. chatgpt hat, wie ich finde, sehr schön die definition von skeuomorphismus, aber eben auch an die erwartungen an architektur, auf einen kurzen satz eingedampft

Skeuomorphismus ist Design, das moderne Dinge wie alte Vorbilder aussehen lässt.

 

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das bild hat chatgpt gezeichnet, promt:

kannst du das centre pompidou mit bleistift skizzieren, ganz minimalistisch?

danach hab ich gebeten:

das sieht sehr gut aus. ein ganz bisschen mehr details?


It took me four years to learn to paint like Raphael but a lifetime to paint like a child.

schade dass vsauce seit 2 jahren keine neuen videos mehr postet, aber schön das vsauce bis vor zwei jahren sehr viele unglaublich gute video gepostet hat (zum beispiel das hier).

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morgenspaziergang-link vom 17.6.2025

felix schwenzel in bilder

selfi vor der eingangstür des „institut für alles mögliche“
institut für alles mögliche

ich habe ein faible für den leicht ironischen gebrauch des wortes institut. tolles wort eigentlich.

Bedeutungen:

[1] Einrichtung mit eigener Verfassung (Konstitution), meistens eine Anstalt, die wissenschaftlichen Arbeiten, der Forschung, der Erziehung oder Ähnlichem dient

[2] umgangssprachlich: Gebäude, in dem sich [1] befindet

[3] Recht: durch rechtliche Bestimmungen geschaffenes Rechtsgebilde

Herkunft:

von lateinisch institutum → la „Einrichtung, Sitte, Brauch; Unternehmen, Vorhaben“, abgeleitet von instituere → laaufstellen, unternehmen, einrichten, einsetzen, errichten, ordnen[1]


in meinem RSS reader gibt es eine funktion „herunterladen“. wenn ich die klicke werden gekürzte artikel im RSS feed von der original-website geladen und im feed-reader angezeigt. so kann ich meisten wired.com artikel lesen. wenn man diesen artikel im browser aufruft, stösst man gegebenenfalls (4 artikel kann man auf wired.com wohl ohne abo lesen) an eine paywall:

The Big Story is exclusive to subscribers.
Time to plug into a WIRED subscription. Keep your access fully charged for just $2.50 $1 per month.

den artikel über die entstehung von steve jobs standford rede habe ich gerne gelesen — mehr dazu weiter unten. aber weil ich den artikel natürlich zu lesen empfehle, muss ich hier wohl auch eine anleitung posten, wie man ihn lesen kann, wenn man an die paywall stösst. eigentlich ganz leicht. einfach folgendes im terminal (auf dem mac terminal.app) eingeben:

curl https://www.wired.com/story/how-steve-jobs-wrote-the-greatest-commencement-speech-ever/ > steve.html

danach liegt eine datei steve.html auf der festplatte, die man einfach mit dem browser öffnen kann. bei mir lautet die url dann file:///Users/ix/steve.html. bilder und alles sind vorhanden.

sehe gerade (nach etwas googlen), so geht’s auch:

jedenfalls: der artikel im steve jobs archiv geht bereits ein wenig darauf ein, wie schwer es jobs gefallen ist die rede zu schreiben. aber der wired.com-artikel geht da etwas mehr in die tiefe. steve jobs war so verzweifelt, dass er aaron sorkin überredete ihm zu helfen (sorkin meldete sich nie zurück) und zwischendurch versuchte er seinen freund michael hawley zu überreden, dass er die rede halten solle. tatsächlich dürfte michael hawley steve jobs die entscheidenden bestärkungen und tipps gegeben haben:

Hawley loved Jobs’ idea of opening with his own experience of not graduating from college.

“He had the closing idea before he had any of the content of the speech,” Hawley said. He urged Jobs to strengthen the kicker. “Like a good comedian telling a joke, or a good composer writing a piece of music, you want to be sure to nail the punch line, so I think maybe think more about the ending,” he wrote to Jobs in an email. “I like your Whole Earth recollection a lot. I grew up with it too. Even the phrase WHOLE EARTH taps a powerful idealistic undercurrent.” He suggested a few tweaks and reminded Jobs that he’d have to explain what the catalog was. As Hawley told Markoff, “I said, ‘Look, this was Google for our generation … And I said for god’s sake, give credit to Stewart Brand, whose poetic touch infused all that and so much more.”

der witz der rede ist natürlich, dass steve jobs dem abschluss-jahrgang nicht einfach nur ein paar gute tipps vorträgt, sondern eben von sich erzählt, auf (für ihn) ungewöhlich offene art. er erzählt die klassische geschichte vom tellerwäscher zum millionär, aber eben ganz persönlich, egozentrisch — und damit ganz neu. seine schlussfolgerungen bekommen die nötige schlagkraft, weil er sich als mensch öffnet. aber noch entscheidender oder beruhigender ist zu sehen, dass auch ein mensch wie steve jobs für so eine rede wirklich mit sich ringen muss und an den rand der verzweiflung beim schreiben gerät.

wahrhaft neue dinge kommen nur aus einem selbst, aber sie raus zu holen ist unfassbar harte arbeit.


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beim stichwort fotos aus einer zeit, in der fotos nicht allgegenwärtig waren fällt mir ein, dass mir meine fotos.app auf dem telefon heute eine sammlung vorschlug „vor 18 jahren“. vor 18 jahren hatte ich ein telefon, das fotos mit einer auflösung von 640 × 480 pixeln aufnahm. das ist eins der fotos, die ich am 30.11.2006 aufnahm und das mir die fotos.app heute nach oben spülte.

foto von tokio hotel das ich 2006 auf dem roten teppich der bambi verleihung aufgenommen habe. das foto ist sehr niedrig aufgelöst.
mein erstes tokio hotel foto (auf dem roten teppich der bambi-verleihung 2006)

damals lud ich die fotos zu flickr und verlinkte die flickr-fotos dann im in beiträgen. weil ich ein jahr später mein damaliges flickr-konto gelöscht habe, sind die links alle weg. aber die fotos leben noch in meiner fotos.app, bzw. der apple cloud.

jedenfalls weckte das foto einige erinnerungen an den abend der bambi-verleihung. insgesamt benahm ich mich wie ein berserker idioten-blogger (siehe #bambi2006). burda hat mich danach jedenfalls nicht mehr auf besonders viele veranstaltungen eingeladen. ich glaube 2007 wurde ich nochmal ausversehen auf die burda DLD-konferenz eingeladen. dieses video vom #dld07 half dann wahrscheinlich auch nicht um meinen blacklist-eintrag bei burda wieder zu aufzuhellen. aufgehellt wurden aber meine erinnerungen und eigenartiger weise tauchten auch bilder vor meinem inneren auge auf, von denen es gar keine fotos gab. fotos beleuchten also potenziell schwarz gewordene, vergangene zeit.


für wartungsfreiheit sollte man wohl eher in die richtung eines gehosteten service gehen, tumblr, wordpress.com oder eben irgendwas, um das man sich nicht kümmern muss und bei dem man damit rechnen kann, dass es entweder noch ein paar jahre existiert oder zumindest eine gute export-funktion hat.



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die kaltmamsell über ihren tag 4 in berlin und den tag 2 republica. eine ihrer session-empfehlungen: Truth Under Fire: Documentary Filmmaking Between Risk, Ethics, and Innovation

auf dem panel erzählen drei dokumentarfilmerInnen von ihrer arbeit. das ist wirklich erhellend und gleichzeitig bescheiden machend. wenn die eigene arbeit nicht nur einen selbst in gefahr bringt und zur zielscheibe macht, sondern auch die protagonisten und alle an der produktion beteiligten, dann ist das schon ne andere nummer als das was ich in meinem alltag zu meistern habe.

die kaltmamsell fasst es so zusammen:

Ich habe selten in so kurzer Zeit so viel völlig Neues erfahren (was übrigens exakt mein Antrieb für die Teilnahme an der re:publica ist: dass sich mir bislang noch jedes Mal Türen in ganz neue Welten öffneten).

schönes schlusswort von friedrich moser, der feststellt, dass sich die arbeit der drei filmemacher auf dem podium durchaus unterscheidet, aber: „was uns verbindet ist, dass unsere arbeit auf fakten und wahrheit basiert.“ (meine übersetzung)

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wie immer tut sich nach so einem panel ein rabbithole auf: wo kann man die filme der drei sehen, wo lief die doku von der franz böhm redet, die der staatsanwaltschaft in hong kong als beweismaterial zur anklage und verurteilung von aktivisten diente?

ich hab nur rausgefunden, dass der film von franz böhm in der ARD mediathek zu sehen ist: Dear Future Children

der film von havana marking „Undercover. Exposing the far right“ läuft auf channel 4 in grossbritanien, also legal für uns nicht ohne weiteres zu sehen (auch auf apple tv oder amazon.de hab ich keine kaufoptionen dazu gefunden).

den film von friedrich moser „How to Build a Truth Engine“ hab ich nur bei mubi gefunden. aber dafür findet man den von ihm produzierten „Flash Warsauf youtube.


das gegenteil ist der fall. ich habe gestern und heute zum beispiel nicht mal im ansatz mitbekommen, was andere auf social media über die #rp25 geschrieben haben (#rp25 hashtag bei bluesky und „meiner“ mastodon instanz zum selber gucken). ich habe ein paar sessions besucht, im hinterhof gesessen und gegrübelt und gelegentlich mit alten bekannten und freunden geredet. ich habe (noch immer fast) keine blogs gefunden die über die republica berichtet haben.

mein blick auf die #rp25 ist also nicht nur sehr subjektiv, sondern auch sehr ahnungslos. aber morgen schreib ich noch meine eindrücke vom dritten tag zusammen und ergänze hier gegebenenfalls noch links oder kommentare zum zweiten republica-tag.



Das Unternehmen X wollte mit der Republica kooperieren, sagt Markus Beckedahl, er habe die Anfrage aber gar nicht erst beantwortet. "Faschisten geben wir keinen Raum auf der Republica." Das jährliche Digitaltreffen solle stattdessen "Hoffnung geben" auf eine "bessere digitale Welt". Deswegen bekämen Menschen eine Bühne, die dem weltweiten Rechtsruck und Autoritarismus etwas entgegensetzten - etwa durch den Civis-Medienpreis, der Vielfalt belohnt.

abgesehen davon, dass ich zumindest das was ich relevant halte auich hier auf wirres.net nachspiele, sollte das in der tat eine selbstverständlichkeit sein mindestens auch ein freies netzwerk zu bespielen, wenn man schon auf xyz posten muss.


ix bedanke mich auch, vor allem staune ich immer wieder, wie die das mit dem wetter organisieren.



in harriet kingabys vortrag sass ich auch, bin aber wegen einer vil zu langen herleitung ohne jede interessanz oder neuigkeiten (für mich) rausgegangen. ausserdem haben mich die blobs auf ihren folien verrückt gemacht. aber netzpolitik fasst die relevanten inhalte zusammen und so hat das alles dann auch ein paar neue aspekte.






learn, teach, repeat

felix schwenzel in notiert

seit einer weile lasse ich kirby auf meinen artikel-beilagen eine liste von artikeln erstellen, die am gleichen tag in den letzten jahren erschienen sind. auch in der beilage zu diesem artikel ist deshalb diese kopie einer t3n-kolumne von mir verlinkt, die ich am 25. mai vor neun jahren veröffentlicht habe: Learn, teach, repeat

die kolumne ist trotz einiger steiler thesen ganz gut gealtert — oder bescheidener ausgedrückt, ich bringe in der kolumne wieder mal meine abneigung gegen kulturpessimissmus zum ausdruck. denn entgegen aller unkenrufe in den 80ern, dass wir uns mit flimmernden bildern zu tode amüsieren würden, weckte vor 40 jahren allem das fernsehen meinen bildungshunger. und seit über 20 jahren weckt das internet immer wieder meine neugier und öffnet mir möglichkeiten dinge zu tun, von denen ich als kind nur zu träumen wagte.

also, wie gesagt, eine lesempfehlung, und für die das zu lang ist:

Frage nicht, was das Netz für dich tun kann, frage was du für das Netz tun kannst.


mir fielen frappierende parallelen von greta thunberg und rosa parks auf, auch in bezug auf den hass, den ziviler ungehorsam und vernunft triggern.

erstaunlich wie selbst fans von mandela, rosa parks oder martin luther king forderungen von „Fridays for Future“ als politisch zu radikal sehen. piqd.de/…/shoot-the-messenger


der grund (warum ausser kindern) niemand erwachsen werden möchte ist (unter anderem), dass man dann die folgen des eigenen (alltäglichen) tuns bedenken sollte und — ja — sein handeln auch moralisch abwägen müsste.

von daher ust es verständlich dass so viele den begriff der freiheit missbrauchen um ihre und die gesellschaftliche infantilität zu verteidigen und zu konservieren.

piqd.de/…/wie-kleidung-dem-klima-schadet


wie @zeitschlag in den einzelhandel ging um sich beraten zu lassen und gesagt bekam: „da müssten sie sich im internet drüber informieren.“
bullenscheisse.de/2019/wenn-ich-schon-mal-dabei-bin/


auf piqd.de poste ich in unregelmässigen abständen meine liebsten republica-vorträge. in den letzten tagen diese beiden:

sollte ich irgendwann in die politik gehen, dürfte das an diesem #rp19-vortrag gelegen haben. pragmatismus, praxis und daten sind glaube ich mächtige und schwer unterschätzte politische werkzeuge.

wegen erreichen der maximalen zeichenzahl passte dieser link, dieses video und 2000 andere gedanken nicht mehr in den piq. aber dieses beispiel zeigt einleuchtend, was gutes design bewirken kann (das eingebettete video fasziniert mich seit tagen, es ist fast meditativ. „meditativ“ als adjektiv für eine grossstadt-kreuzung ist gewagt, passt aber in diesem fall).

piqd.de: #rp19: Weniger Autos wagen!

ausserdem, von vorletzter woche:

piqd.de: #rp19: Die Ästhetik und die Grenzen des Machine Learning