links vom 29.6.2025
gruppe.spiegel.de: DER SPIEGEL verlegt Erstverkaufstag auf Freitag
Der Freitag als Erstverkaufstag unterstützt auch unsere Digital-first-Strategie. Mit mehr Vorlauf vor dem reichweitenstarken Wochenende können wir die journalistische Qualität unserer Texte besser in Szene setzen. Wir können unsere herausragenden Stoffe länger prominent auf der Seite halten. Sie haben mehr Zeit, digital zu wirken.
mehr vorlauf für das wochenende hätte man auch mit jedem anderen wochentag, mit dem erstverkaufstag am montags hätte man sogar ganze fünf tage vorlauf.
aber mal im ernst, implizit lese ich aus diesem zitat des chefredakteurs raus, dass auch die digital-redaktion erst am erstverkaufstag zugriff auf die heftinhalte bekommt. das argument, einen tag mehr für die digitale aufbereitung der heftinhalte zu benötigen, müsste man ja nicht bemühen, wenn fertige texte bereits vor dem „Erstverkaufstag“ digital „first“ aufbereitet werden können.
andererseits ist mir das auch wirklich sehr egal was am kiosk passiert. retten kann man die papier-distribution von journalistischen inhalten wahrscheinlich nur noch, wenn man jetzt den „kardinalfehler“ des digitalzeitalters auf print anwendet: die gedruckte, mit werbung vollgestopfte ausgabe kostenlos verteilen und digital alles hinter eine bezahlschranke.
andererseits scheint der freitag als „Erstverkaufstag“ logisch. freitags ist der spiegel bisher noch nie regelmässig erschienen.
ich habe chatgpt gebeten die wikipedia für mich zu lesen und die erscheinungstage über die jahre seit 1947 zusammenzutragen.
Basierend auf den Angaben der Wikipedia (Ausgabe 1/1947 bis 19/1949 samstags, Ausgabe 20/1949–35/1950 donnerstags, Ausgabe 36/1950 bis 52/1965 mittwochs, Ausgabe 1/1966 bis 2/2015 montags, ab Ausgabe 3/2015 wieder samstags) (de.wikipedia.org) und unter Berücksichtigung aller wöchentlichen Erscheinungen bis zum letzten Samstag, dem 28. Juni 2025, ergibt sich folgende Verteilung auf Wochentage:
Wochentag Anzahl Ausgaben Montag 2.558 Mittwoch 800 Donnerstag 69 Samstag 670
allerdings wird sich chatgpt mit ziemlicher sicherheit verrechnet haben, denn die summe der anzahl ausgaben die chatgpt „errechnet“ hat ist 4.127, die anzahl der vergangenen wochen seit dem 4.1.1947 aber nur 4.095.
das ist ein link auf john gruber der einen text des redditers „tarltontarlton“ verlinkt. sehr viele ebenen, ich weiss. aber es lohnt sich (wie immer) john grubers auswahl an zitaten und seinen einschätzungen und anmerkungen zu lesen und dann aber auch, das original:
die analogien die tarltontarlton zieht sind nachvollziehbar und stimmig. er erzählt von seinem 79 jährigen irischen onkel, der sich zwar nicht daran erinnert wie die stimmung zur zeit der mondlandung in den USA war, aber daran erinnert, wie die präsidentschaft des katholiken john f. kennedy die zuvor marginalisierten und schlecht behandelten irisch-stämmigen bevölkerung in den USA beflügelte:
So to summarize: The crowning scientific and technological achievement of 300,000 years of human evolution that allowed mankind to step off the planet and towards the stars - a solid B. A guy who kinda reminded you of yourself making it to the top of the social and political hill: That. Was. Everything.
das gleiche passiere jetzt mit den „dummen“. die sähen in donald trum einen der ihren, der es auf der sozialen leiter nach oben geschafft hat, sie sehen einen, der die vormals komplizierte welt ganz einfach verständlich macht.
That same process is happening now with stupid people. They’re transcending their individual limitations, finding each other and becoming out-and-proud Stupid-Americans.
wie gesagt, das ist alles nachvollziehbar und einleuchtend (was tarltontarlton schreibt, nicht unbedingt meine zusammenfassung), aber ich habe mich vor dem lesen des originals (natürlich) an der eindimensionalität des wortes „dumm“ („stupid“) gestört. tarltontarlton differenziert in seinem text in einem einschub etwas nach und sagt richtigerweise
“stupid” is a pretty stupid term.
seine differenzierg ist, dass er mit dummen leuten eigentlich ignorante leute meint, leute die nicht verstehen was um sie herum passiert und sich nicht die mühe geben wollen das rauszufinden. und „dumm“ höre sich halt besser an als „aktive ignoranz“.
mein differenzierungsansatz wäre ein anderer. ich kenne einige leute die nicht der regulären definition von klug oder intelligent entsprechen. sei es durch fehlende bildung, behinderung oder weil ihnen die fähigkeit zur abstraktions fehlt. viele der vermeintlich dummen menschen die ich kenne, haben eine ausgesprochen ausgeprägte soziale intelligenz und empathie. fehlende intellektuelle fähigkeiten führen nicht zwangsläufig zu aggression oder ausgrenzungsbestrebungen.
andererseits, auch bei hunden, die ja auch nicht für ihre intellektuellen fähigkeiten bekannt sind, ist frustrationsaggression ein bekanntes problem. bei hunden ist das ein soziales, ein erziehungsproblem, das sich mit dem geduldigen aufbau von frustrationstoleranz umgehen lässt. bei menschen, denen die fehlende frustrationstoleranz ihre empathie auffrisst ist das letztendlich natürlich auch ein soziales, gesellschaftliches problem.
vielleicht ist der text von tarltontarlton besser lesbar, wenn man „stupid“ mit „aggressive stupid“ ersetzt. dann ergibt das ganze nochmal einen ticken mehr sinn.
youtube.com: Andre Agassi tennis hack against Boris Becker
hier (via) erklärt andre agassi wie er boris becker „studierte“ und irgendwann erkannte, dass becker bei seinen aufschlägen, kurz vor dem schlag, die richtung seines aufschlags mit einer winzigen bewegung seiner zunge verriet. agassi konnte damit beckers aufschlag etwas entgegensetzen, war aber klug genug nicht alle aufschläge zu lesen, sondern nur die wirklich wichtigen — damit becker es nicht merkte dass er sich verriet.
als ihm agassi nach boris beckers tennis-ruhestand erzählte dass seine zunge seinen aufschlag verriet, fiel becker fast um und sagte: „ich hatte immer das gefühl, und sagte das auch ständig meiner frau, dass du miene gedanken lesen kann.“
das ist übrigens auch wie hunde unsere gedanken lesen. sie verbringen ihr ganzes leben damit uns zu beobachten und lernen, weil sie nicht dumm sind, unser verhalten und vor allem intentionen nicht nur vorherzusehen, sondern auch unser verhalten zu beeinflussen.
die moral von der geschichte: vor jeder problemlösung hilft eine sehr sorgfältige und geduldige analyse.

nachtrag zu „geschenke an die architekten“
vor einem monat hatte ich ja spekuleirt, dass die angetackerten holzverschläge an der tramhaltestelle am hauptbahnhof vielleicht als abstellräume dienen. heute sah ich, nachdem vermutlich der wind einen der verschläge abgerissen hat, dass die verschläge den aus- oder eingang zu einer rolltreppe versperren sollten.

changelog 28.06.2025
nachdem ich gestern matthias pfefferle auf/in (?) der blogtastisch (via) gesehen habe, fielen mir ganz viele sachen ein, die ich machen möchte.
ich fand es interessant, wie er eine permalink-url seines notiz.blogs kopierte und in einem mastodon-client ins suchfeld kopierte. damit fand er den beitrag, der dank seines wordpress acivity-pub-plugins dann als likable und sharable eintrag in seinem mastodon client auftauchte.
(hört sich kompliziert an und ist es irgendwie auch, wie alles im fediverse. ich lass mir das jetzt seit wochen von chatgpt und wohlgesonnenen lesen erklären und kapier nach wie vor nur die hälfte und behersch die terminolie nach wie vor nicht.)
weil wirres.net kein teil des fediverse ist, klappt das bei mir natürlich nicht. aber ich dachte, wenn ich einen RSS-account auf meinem gotosocial-dings anlege auf dem einfach automatisch alle neuen einträge auftauchen, könnte das doch auch gehen. es zeigt sich (auf den ersten blick), dass das nicht geht, aber daüfr gibt’s jetzt einen bot der mein rss ins fediverse pumpt.
denkt man ja nicht, aber alles was ich in mein gotosocial/mastodon-konto @ix@wirres.net schreibe ist handgeschnitzt. aber @rss@wirres.net ist ein bot.
ansonsten war ich ein bisschen überrascht von matthias pfefferles demo. als er einen beitrag seines notiz.blogs in mastodon favte, meinte er, dass er damit seien worpress instanz „abschiessen“ würde. dieses fediverse geschnatter scheint eine menge last und verkehr zu erzeugen. ich habe mir dann kurz sorgen gemacht, ob dieses gotosocial so eine gute idee war oder ist, aber soweit ich sehe scheint das nicht all zu sehr ins schwitzen zu geraten.
das script, dass aus RSS-items einen eintrag auf gotosocial macht hat chatgpt geschrieben. es brauchte aber zwei stunden debugging zusammenarbeit mit mir, bis das fehlerfrei lief. ich will nicht klagen, aber heute hat es sich schon ziemlich doof angestellt.
ich wollte folgende features haben, die das script jetzt auch, soweit ich sehe, erfüllt.
- prüfe alle 5 minuten meinen rss feed
- wenn es einen neuen beitrag gibt baue einen beitrag aus der überschrift, kürze den text auf 280 zeichen, behalte aber ein paar formatierungen in markdown bei, füge einen link und das erste bild hinzu (wenn das bild grösser als 500px ist)
- poste nur einen beitrag je aufruf des scripts
- merke dir die geposteten einträge
ansonsten hab ich eigentlich nur ein bisschen am css des gotosocial themes gefummelt. so richtig toll finde ich das nach wie vor nicht, vor allem seitdem ich elk.zone als mastodon client nutze und da wirklich (im browser) alles sehr geschliffen aussieht.

morgenspaziergang vom 28.6.2025

hier sieht man gut, wie pflanzen mit hindernissen umgehen. sie umarmen und mit geduld und flexibilität nicht nur durchdringen, sondern zu einem teil ihrer selbst machen. bis dann die mororsäge kommt und aus einem baum mit einem teil zaun, einen zaun mit einem teil baum machen. trotzdem schön.

berlin hat durchaus noch sehr viel schöne alte bauhaussubstanz. ich bin kein freund von gelb, aber hier schon.

das habe ich unterwegs gar nicht gemerkt wie extrem zick-zack wir die 6 kilometer vom wedding in den prenzlauer berg gelaufen sind. zurück gibgs dann mit der s- udn u-bahn.
filme und serien im mai und juni
serienmässig ist es nach dem ende der zweiten staffeln von „the last of us“ und „andor“ und dem ende der dritten staffel „will trent“ etwas ruhig in meiner serien-inbox geworden. mich reissen die neuen sachen auf apple tv („your friends and neighbors“, „hello tomorrow“) nicht besonders vom hocker. auf netflix und amazon prime siehts auch gerade öde aus. die vierte staffel „love, death & robots“ hab ich mir angesehen und wie immer bei dieser serie gelegentlioch folgen übersprungen. die geschichten in „love, death & robots“ sind ja nie richtig zuende erzählt, aber in dieser staffel wurden die folgen besonders früh abgebrochen oder extra offen gelassen.
aber ein paar sachen gefallen mir dann doch.

dept. q (netflix)
klassische britische polizeiserie, auf rotten tomatoes las ich vorher, dass dept. q mit seinen gebrochenen hauptfiguren ein bisschen der serie „slow horses“ nacheifert, aber ich fands gelungen und eigenständig. nur weil die hauptfigur wie ein arschloch auftritt, dass brilliant und bei näherem hinsehen auch gar nicht so ein arschloch ist, sind sich die beiden serien gar nicht mal so ähnlich — und dann eben doch ein bisschen. ich hab jedenfalls ein paar mal herzlich gelacht, fand’s trotz gewisser vorhersehbarkeit so spannend und unterhaltsam, dass ich es in wenigen tagen weggebinged habe.

kitchen impossible (rtlplus)
offenbar macht tim mälzer das jetzt schon 10 jahre und das rtl-abo lohnt sich schon fast alleine wegen tim mälzer. ich kann zwar meistens nicht mehr als drei sendungen sehen ohne dann eine pause von mindestens zwei monaten zu machen, manche folgen muss ich abbrechen, aber in der 10. staffel weht tatsächlich mal ein bisschen frischer wind und die sendung wagt auch mal die abläufe ein wenig zu ändern. die sendung mit „marteria“, „the duc ngo“ und sido war unerträglich und mälzer lustlos. die mit martin klein so unterhaltsam dass ich mir das auch 6 stunden lang angesehen hätte, statt der regulären 3. in der sendung mit sebastian brugger, clara hunger & max strohe riss sich mälzer in jeder hinsicht zusammen und rutschte beim balanceakt zwischen besserwisser und förderer, lob und herablassung nicht aus. die sendung mit gennaro contaldo, cornelia poletto & anna sgroi wäre sehr langweilig gewesen, wenn der alte förderer von tim mälzer, gennaro contaldo, nicht so unfassbar witzig, herzig und eigen gewesen wäre.

lol uk (amazon prime)
die deutsche variante von lol (last one laucghing) ertrage ich gerade so. „bully“ herbig ist der schlechteste vorstellbare moderator so einer sendung, aber die komiker sind durchgehend fast immer sehr grossartig. selbst otto schaffte es nochmal mich von ihm zu begeistern.
die britische variante habe ich nicht nur ertragen, sondern genossen. der mir eigentlich total unsympathische jimmy carr ist eine grossartige besetzung als moderator und sich nicht zu schade sich würdevoll von seinen gästen beschimpfen und verarschen zu lassen und seine gäste gleichzeitig respektvoll und respektlos zu behandlen. und dann natürlich richard ayoade der die ganze sendung trägt und nicht nur unfassbar witzig ist, sondern auch sehr schnell ist im (witzigen und absurden) denken. auch schön, niemand sieht in der sendung wirklich gut aus, aber alle sehen sehr sympathisch aus — und sind es auch (selbst jimmy carr).
es bleibt zu hoffen, dass amazon de sich von amazon uk ein paar scheiben abschneidet und bully herbig mit jan böhmermann austauscht.

stick (apple tv+)
es hat mehrere anläufe über zwei wochen gedauert bis ich die folge eins dieser serie zuende hatte, aber seit folge zwei schau ichs ganz gerne. das uninteressanteste vorstellbare thema — golfen — hält die serie nicht davon ab relativ viel feel-good energie zu verstrahlen. vor lauter black mirror, „love, death & robots“ und sonstigem dunkler serien- und realitäts-materie freue ich mich über alles was ein bisschen positive energie vertströmt, selbst wenn das gelegentlich zu dick aufgetragen und vorhersehbar ist. ausserdem mag ich seit „loki“ owen wilsons stimme sehr sehr gerne.

murderbot (apple tv+)
eigenartige serie. nach jeder folge denke ich wtf? nicht in einem angenehmen sinn, sondern eher: das solls gewesen sein? ist hier überhaupt was passiert? und wenn ja, was?
die idee der serie ist nicht schlecht: ein halb organischer sicherheits-roboter (ohne genitalien, wie die serie nicht müde wird zu erwähnen) hackt sein sicherheitsmodul um fernsehserien zu gucken. die serie ist jetzt 8 folgen lang und immer noch irgendwie mit der exposition beschäftigt. und trotz aller expositions-mühen kann ich mit den figuren immer noch nichts anfangen, ausser mit murderbot. das ist das einzige wesen mit dem man sich irgendwie identifizieren kann. der rest der figuren: überzeichnete oder unterzeichnete hilflose deppen mit denen man nicht warm wird. auch die handlung kommt nie richtig in gang und stottert sich von cliffhanger zu cliffhanger. obwohl man bei „murderbot“ statt von cliffhanger eher von „hängern“ oder pfahlsitzern reden kann.
ich zieh mir das wahrscheinlich noch bis zum ende rein, aber die erwartungen dass hier noch ein aha-moment kommt sind extrem gering.
was mir gefällt ist allerdings, dass murderbot eine der wenigen serien ist, in der die set-designer die extraterrestrialen siedlungen nicht aus layher-gerüsten bauen. seit „battlerstar galactica“ und den folgen die auf „new caprica“ spielen fallen mir immer wieder gerüstteile des baden württembergischen gerüstherstellers in den serien-kulissen auf. genauer, dass layher allroundgerüst mit seinen charakteristischen ringen an den trägern. hier ein bild von new caprica, hier bilder zun allround system.
(ich dachte eigentlich zum layher allround gerüst in hollywood produktionen schonmal was geschrieben zu haben, aber selbst mit meiner neuen super archiv-suchfunktion kann ich dazu nichts finden. ehrlichgesagt kann ich mich auch nicht mehr genau erinnern in welchen filmen und serien ich das layher gerüstsystem gesehen habe und ob es nicht doch ein, zwei mal in „murderbot“ auftauchte)
[nachtrag 12.07.2025, enthält milde spoiler]
ich habe mir murderbot jetzt bis zum ende angeschaut und muss sagen, da haben sie die kurve ganz gut gekriegt. in der vor-letzten folge wurden die losen enden auf dem survey-planeten geschlossen und in der letzten folge wird klar von was die serie — und offenbar auch die buchvorlage — eigentlich handelt. um den gedanken der freiheit, was macht menschsein aus, wie gehen wir mit uns fremden fühlenden, selbstwahrnehmenden wesen um, all das um das sich auch unzähliche andere science-fiction werke drehen. aber eben mit einem etwas anderen spin: murderbot möchte gar nicht wie ein mensch werden oder teil der gruppe werden. am ende sagt er, er wisse auch nicht was er wolle, aber er wisse, dass er eins ganz sicher nicht will: das ihm jemand sagt was er wolle. das verspricht für die weiteren staffeln eine ganz gute perspektive.
wer sich das ganze nochmal (auf englisch) per youtube-video zusammenfassen/erklären lassen will, ist wie fast immer ganz gut bei pete peppers zusammenfassung der ersten staffel aufgehoben (enthält heftige spoiler der ersten und leichte spoiler der kommenden staffeln).


maximilian buddenbohm schreibt übers schreiben:
Das Blog ist […] überhaupt nur von marginalem Interesse für die Öffentlichkeit. Wie alle Blogs.
so wie fast alles was wir tun die öffentliochkeit nicht besonders interessiert, insbesondere natürlich in berlin.
aber er schreibt eben auch, dass nicht die öffentlichkeit das ziel unseres tuns (oder eben schreibens) ist, sondern die „paar menschen“ mit denen wir eine, wie auch immer geartete, beziehung haben. ja, das funktioniert auch, beziehungen unter eigentlich sich fremden menschen.
jedenfalls ein wunderbarer text übers schreiben den ich gerne gelesen habe: buddenbohm-und-soehne.de
liebling, ich hab den smart halbiert

(chatgpt hat sich bei der erkennung dieses kabinenrollers die zähne ausgebissen, die google bildsuche ergab recht schnell was das ist)
changelog 26.06.2025
erstaunlich einfach war die installation von gotosocial auf einem asteroiden (doku). besonders gefällt mir, dass gotosocial mein hauptproblem mit mastodon löst: das domain-gedöns.
schliesslich nutze ich als blogadresse eben gerade nicht wirres.wordpress.com oder wirres.blogger.de, sondern eben wirres.net. ich benutze emailadressen wie ix@wirres.net oder felix@schwenzel.de. was jeweils dahinter läuft, ist meine entscheidung, hinter wirres.net kann ezpublish stecken, kirby oder wenn mir irgendwann mal danach ist — wordpress. hinter ix@wirres.net steckt derzeit (noch) gmail, hinter felix@schwenzel.de ein uberspace mailserver.
und jetzt kann ich für föderiertes posten von mini-beiträgen eben @ix@wirres.net benutzen — und derzeit steckt da eben gotosocial hinter, das zwar auf einer subdonain läuft, aber fein.
und wie zu erwarten, waren die folge-arbeiten der umstellung auf gotosocial um ein mehrfaches umfangreicher als die installation. einerseits hab ich den umzug noch nicht abgeschlossen, beide handles @ix@mastdn.io und @ix@wirres.net laufen noch paralell, auch wenn ich mstdn.io nicht mehr zum posten (aber schon zum reposten) nutze. es besteht ja keine eile mit dem umzug (der follower und der anschliessenden umschaltung auf nur-lesezugriff von @ix@mstdn.io). (nachtrag 7:20: umzug abgeschlossen.)
ausserdem musste ich viel von den routinen mit denen wirres.net mit mastodon interagiert anpassen. einerseits hab ich mir etwas gebaut, um toots hier einbetten zu können.
und ich sende mit maurice renks indieconnector beiträge, fotos automatisch von wirres.net auf meine mastodon instanz und hole umgekehrt reaktionen wieder bei mastodon ab, um sie auf der artikel-beilage zu aufzulisten.
es zeigt sich, gotosocial verhält sich da doch ein klein wenig anders als mastodon. abfragen von beiträgen per api …
GET https://<deine-Instanz-Domain>/api/v1/statuses/:id
… rückt gotosocial nur mit authentifizierung raus, mastodon auch ohne.
beim bildupload ist gotosocial sehr streng und funktionierte nicht auf anhieb mit dem indieconnector. bei api-abfragen besteht gotosocial ausserdem auf einem mitgelieferten „user agent“. das musste alles in kirby angepast werden.
bridgy, das gelegentlich reaktionen aus sozialen netzwerken zuliefert, musste auch auf die neue mastodon-instanz kennenlernen und zickte zunächst ein bisschen mit dem authentifizierungs-workflow.
aber insgesamt fühlt sich das alles wie eine richtige und gute entscheidung an.
caching
zwischendurch gemerkt, dass auch die suche statisch gecached wurde. das funktioniert natürlich nicht. also eine ausnahme definiert:
return [
/* […] */
'cache' => [
'pages' => [
'active' => true,
'type' => 'static',
'ignore' => fn ($page) => match (true) {
str_contains($page->uri(), '/suche') => true,
default => false
}
],
'beilage' => [
'type' => 'file',
'root' => __DIR__ . '/../cache/beilage'
]
],
/* […] */
]
home assistant
seit ich wieder blogge kümmere ich mich kaum noch aktiv um die heimautomatisierung. mein hobby, die fummelei, widme ich zur zeit komplett kirby und dem web. es zeigt sich aber: die automatische wohnung läuft mittlerweile auch ohne aufsicht ganz gut vor sich hin. eine uptime (ohne restart) von > 30 tagen steckt das system gut weg, gelegentlich muss ich mal eine kleinigkeit anpassen, aber das steht meistens unter dem motto der regeln nummer eins und zwei der heimautomatisierung:
- automatisiere alles was du mehr als dreimal wiederholst und dich nervt — um es dann zu vergessen.
- wenn etwas öfter als dreimal nicht funktioniert, passe die automatisierung an — um es dann zu vergessen.
konkret waren das der gardinenschalter der die automatisierung doppelt auslöste und die hitze die mich wiederholt nervte. also schnell die automatiserung angepasst und den ventilator wieder aktiviert (was ein zwei arbeitsschritte im homeassistant dashboard erfordert). ach ja, die optimierung der lichtsituation von gästen die im wohnzimmer übernachten hab ich aufgeschoben und an zwei abenden einfach manuell übers dashboard gemacht, statt es zu automatisieren.
ich habe mich antschieden, entgegen der ersten anküpndigung gelegentlich changelogs auch im hauptfeed und auf der hauptseite zu veröffentlichen wenn mir danach ist. und mit diesem chagelog war mir danach.
[nachtrag]
habe eben den umzugsbutton auf https://mstdn.io/@ix gedrückt und bin da jetzt weg.
- alte beiträge (beispiel) liegen weiterhin dort, inklusive aller likes und reposts, aber auch hier (beispiel).
- meine follwoerzahl dort war vorher so um die 1030, jetzt sind es nach dem umzug 980. das sind offenbar weniger tote konten, als ich dachte
- am 4. april 2017 habe ich mir mein konto bei mstdn.io eingerichtet, wirklich genutzt hab ichs erst seit 2022
holzmichel?

trotz aller zerstörung und fehlender struktureller integretät, spriesst und lebt dieser baum munter weiter an allen ecken. ob’s ein — oder gar der — holzmichel ist?
gotosocial
ich hab mir eine eigene mastodon-instanz aufgesetzt, mit gotosocial. klappt gut, danke für die tipps rolf und björn. und andreas.
der hauptteil (80%) ging in 30 minuten über die bühne. feintuning und testen (20%) dauert ca. 30 stunden. klappt nicht alles überall, so kann ich z.b. in markdown posten und das sieht fast überall gut aus, aber eben nicht in ivory.
egal, das renkt sich schon ein.
ich wollte dann mal schauen was passiert, wenn ich gotosocial einen 43 MB grosses .mov vorwerfe. erster versuch: failed.
media-local-max-size: 100MiB
in der gotosocial-konfiguration gesetzt, zweiter versuch: dauert, aber … failed.
fürs web „optimiert“:
ffmpeg -i IMG_3157.MOV \
-c:v libx264 -preset medium -crf 23 \
-c:a aac -b:a 128k \
-movflags +faststart \
IMG_3157_web.mp4
failed auch. mal in die logs schauen … oh, in die logs schauen scheint zu helfen.
Ergebnis: mstdn.wirres.net/@ix/statuses/01JY…
das video zeigt übrigens ein situation in der ich mich heute früh sehr erschreckt habe. frida und ich haben gespielt, ich hatte einen ball auf einen sportplatz geworfen und ihr gesagt den ball liegen zu lassen und weiter mit zu kommen. macht sie prima, watet auf ihr kommando. ich habe dann nicht aufgepast, sie losgeschickt als ein radfahrer heranraste. frida hat super reagiert, ich mich sehr erschrocken.
in berlin muss man echt aufpassen mit den radfahrern, schon das hinaustreten aus der haustür kann hier gefährlich sein. bin froh, dass ich aus dem bett steigen kann ohne nach radfahrern ausschau zu halten.
gerichtsstrasse 23 und metzger platz

abgesehen davon einiges an stürmschäden am max-josef-metzger-platz
links vom 23.6.2025
gigold.me: 300 Kilometer mit dem Fahrrad durch die Nacht
thomas gigold fährt mit dem rad in der nacht von halle bis kurz vor potsdam (und zurück). hört sich nachmachenswert an, nur dass ich es mit dem rad fahren nicht so habe. aber warum nicht mal eine wanderung durch die nacht?
gelegentlich, wenn ich oder frida nicht schlafen können oder die verdauung frida früh nach fraussen treibt, haben wir unsere morgenspaziergänge am sehr frühen morgen gemacht, in absoluter dunkelheit. das ist sowohl spannend als auch faszinierend.
björn linkt auf AltTexty, ein microservice auf den man bildchen draggen&droppen kann um aus dem bild einen KI generierten alt-text zu generieren. mit diesem bild (dateiname Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal.jpg
) …

… erzeugte alttexty diesen text:
A serene waterscape with a stone embankment in the foreground, featuring a still, reflective body of water mirroring lush green trees and a glimpse of buildings with red and white facades under a clear blue sky, with a discarded plastic bag visible on the embankment.
chatgpt (o4-mini-high) habe ich gefragt: „kannst du für dieses bild einen alt text verfassen, auf deutsch?“. antwort:
Ein ruhiger Abschnitt des Spandauer Schifffahrtskanals in Berlin an einem sonnigen Tag: Im Vordergrund ist eine steinerne Ufermauer mit einer darauf liegenden, weißen Plastiktüte zu sehen. Dahinter spiegelt sich eine Baumreihe sowie ein rotes-weißes Gebäude im glatten Wasser des Kanals, darüber ein klarer, blauer Himmel.
den tipp mit dem dateinamen hat nur chatgpt angenommen, aber beide haben einen blick für details (plastiktüte).
aber mir stellt sich eine ganz andere frage: ist es wirklich sinnvoll dass ich als veröffentlichender einen bildbeschreibenden text verfasse?
weil wenn ich das mache, würde ich gar nicht auf die idee kommen in eine solche detailtiefe zu gehen. mein alt-text wäre gewesen: „bild vom berlin-spandauer schifffahrtskanal“. wenn ich mir besonders viel mühe geben würde, vielleicht noch ergänzt mit dem satz „an einem sonnigen tag, das wasser glitzert glatt und reflektiert das ufer“.
diese neuen tools machen da definitiv einen besseren, neutraleren und sachlicheren job bei der bildanalyse als ich das jemals könnte. wäre meine sicht eingeschränkt, hätte ich wahrscheinlich mit dem auftauchen der ersten KI-bild-analyse-tools aufgehört meinen screenreader alt-texte lesen zu lassen und wäre für bilder auf werkzeuge meiner wahl umgestiegen, die ich nach meinen bedürfnissen anpassen kann.
einfache testfrage an chatgpt:
kannst du mir die bilder und videos auf wirres.net/articles/morgen… kurz beschreiben?
antwort:
Hier eine kurze Übersicht der vier Medien im Artikel:
Foto 1: Am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Ruhiges Wasser spiegelt dichtes Ufergehölz und ein rotes/weißes Gebäude, im Vordergrund links steht Frida neben einem Baumstamm auf dem schmalen, grasbewachsenen Uferrand. wirres.net
Foto 2: Schattiger Waldweg in den Rehbergen. Ein breiter, erdiger Pfad zieht sich durch dichtes, grünes Blätterdach, mittig sieht man Frida klein im Schatten zwischen den Bäumen stehen. wirres.net
Video 1: Kurzes Loop vom Kanal. Leise Wellenbewegung auf dem Wasser, Spiegelungen der Bäume und des Gebäudes wogen sanft, Blick über eine Steinmauer, auf der links ein Plastiktütchen liegt. wirres.net
Video 2: Frida beim Hecheln. Die kleine, schwarze Pudel-Mix-Hündin liegt auf sandigem Boden, trägt ein hellblaues Geschirr, ihre Zunge hängt heraus, im Bild sind auch die Schuhe des Fotografen und die gelbe Leine zu sehen. wirres.net
ernstgemeinte frage, wie sinnvoll ist es überhaupt noch alt-texte zu verfassen, ausser wenn man lediglich auf den zweiten blick sichtbare meta-informationen zu einem bild mitliefern will?
(antworten gerne hier oder auf mastodon oder bluesky.)
[nachtrag 24.06.2025]
ich habe im laufe der diskussion gelernt:
- best practice für alt-texte ist nicht eine fotorealistische beschreibung, sondern eine knappe beschreibung, ca 140 zeichen lang.
- das ki-alt-text werkzeug auf barrierefreies.design macht soweit ich verstehe einen guten job und erklärt weiter unten auch die best practices (via markus)
- so knapp und kurz hab ich bisher alt-texte auch verfasst, wenn ich sie nicht vergessen hab. mach ich dann auch so weiter.
- wer sich bilder im detail erklären lassen will oder muss, kann KI tools zur detailierten bildbeschreibung nutzen, alt-texte sind eher für die schnelle orientierung
morgenspaziergang vom 22.6.2025

es droht heiss zu werden heute, bzw. es war um sieben uhr (in der sonne) bereits ziemlich warm. frida und ich haben uns schattige wege durtch die rehberge und dann am berlin-spandauer schifffahrtskanal gesucht und sind gut durch die frühhitze gekommen. aber einen ticken zu warm, war es frida und mir dennoch.

ich entschuldige mich inständig für meine derzeitige live-foto-phase, aber dieses hier mag ich besonders gerne, weil die bewegung so subtil ist.
abgesehen davon dass der spaziergang schattig war, waren auch zwei schöne hunde-begegnungen dabei. frida interessiert sich ja eigentlich nicht so doll für hunde, also zumindest nicht für die hunde selbst. ihre ausscheidungen hingegen findet sie hochinteressant und analysiert sie eingehend.
grosse hunde, denen wir begegnen, mustert sie in der regel kritisch und begegnet ihnen lieber mit abstand, bzw. direkt neben mir gehend. dass sie angst vor grösseren (fremden) hunden hat kann man nicht sagen, aber sie ist da sehr vorsichtig. heute lief in den rehbergen ein grauer grosspudel vor uns her und führte seine menschen gassi. er lief genau wie frida vorweg und analysierte ausscheidungen anderer hunde und tiere. frida lief auch vor und zeigte einerseits kein grosses interesse am grosspudel selbst, aber andererseits auch keine scheu vor nähe.
nachdem der grosse pudel irgendwo markierte, stand sie in zwei meter abstand und wartete bis er platz machte, damit sie seine ausscheidung begutachten könne. natürlich weckte frida das interesse des grossen pudel und er wollte nicht nur fridas ausscheidungen, sondern direkt die quelle begutachten. als frida das genau 30ms zu lange dauerte schnappte sie in seine richtung um damit unmissverständlich um distanz zu bitten. das versteht nicht jeder hund — oder genauer, das lässt sich nicht jeder hund gefallen — aber der grosspudel verstand und hielt dann respektvoll abstand. bis wir die menschen und grosspudel gruppe überholt hatten dauerte es noch ein bisschen, und alle liefen ein stückchen gemeinsam weiter, aber alle waren respektvoll-distanziert.
die andere begegnung war mit einem jungen jagdhundweibchen, bzw. weil der mensch der die junge jagdhündin begleitete kein depp war, gab es gar keine begegnung, sondern nur respektvoll-distanziertes aneinander vorbeigehen. der (junge) mensch mit der jagdhündin war mit einem e-scooter unterwegs und die hündin lief begeistert freilaufend neben ihm her. so überholten sie uns, während wir kurz pause machten. die beiden drehten dann aber um und wollten da lang gehen wo wir gerade pause machten und frida sich entschiden hatte sich unten, zu meinen füssen, hinzulegen.
der jagdhundmensch war so umsichtig sowohl seinen roller, als auch seine hündin an die hand und leine zu nehmen und führte die etwas aufgeregte jagdhündin und seinen roller in 30 cm abstand an uns vorbei. frida blieb liegen, felix war stolz.
links vom 21.6.2025
mequito.org: [Fr, 20.6.2025 – Aperitif, Erkner]
Stattdessen gingen wir runter zur Frankfurter Allee, auf diesen breiten, grünen Bereich nördlich der Straße, dieser Bereich, der fast schon die Qualität eines Parks hat, mit dem promenadenartigen Sandweg, der fast bis zum Alex führt. Ich wundere mich oft, dass dieser kilometerlange Abschnitt nie zu einer Gastromeile geworden ist. Berlinerinnen haben diese als repräsentative Flaniermeile konzipierte Straße nie wirklich angenommen, zumindest nie zu ihrem ganzen Potential ausgeschöpft. Stünde dieses Stück Stadt in Paris oder Rom, wäre es vermutlich die wichtigste Anlaufstelle für das Partyvolk. Aber Berlin feiert offenbar lieber in dunklen Kellern und finsteren Straßen, so ist meine Lesart, und das finde ich auch wieder sympathisch.
(fettung von mir)
wirres.net: changelog 21.06.2025
ich habe das bedürfnis verspürt die änderungen die ich in den letzten tagen hier eingebaut habe zu dokumentieren. aber weil ich weiss, dass das die meisten hier nicht so irre interessiert, lege ich die changelogs abseits der hauptseiten an und lasse sie nicht in den RSS feed. jedenfalls gibt’s jetzt auch kommentare in der beilage.
herrmontag.de: Webmentions und das Indieweb
jan montag hat sich die mühe gemacht webmentions und das indieweb zu erklären. zu seinem (zwischen) fazit bin ich auch schon des öfteren gekommen:
Ihr seht, das ist leider nicht trivial.
meine bisher beste erklärung zum indieweb war ein nachtrag auf auf einen vortrag zum indieweb vor 10 jahren.
wirres.net: gehören selfies ins blog?
meine aktuelle arbeithypothese zum indieweb lautet: zu kompliziert für die meisten, aber für mich nach wie vor ein herrliches experimentierfeld. ein werkzeugkasten den ich nicht missen möchte, weil:
im moment will ich vor allem eins: das blog zuerst, aber auf die reichweite der netzwerke, die möglichkeit menschen ausserhalb meiner filterblase zu erreichen, möchte ich (momentan) nicht verzichten. ausser manchmal.
früh und spätspaziergang am 20.6.2025
heute gestern früh sind frida und ich eine runde um den schäfersee gelaufen. dort sind immer noch absperrungen wegen der „neugestaltung“ des weges um den schäfersee, aber einiges ist auch schon fertig. erstaunlich ist aber, wie lange solche bauarbeiten dauern.

am nachmittag sind wir irgendwie in den regbergen gelandet — obwohl ich auf den park gerade gar keine lust habe. irgendwie hat es frida geschafft mich da hin zu lotsen. sie war aber am ende doch ein bisschen enttäuscht, weil ich einerseits früh wieder nachhause gelenkt habe (zu warm), was ihr gar nicht passte, weil sie noch sehr unternehmungslustig war. andererseits fanden in den rehbergen heute irgendwelche meisterschaften im disc-golfen statt. deshalb konnten wir uns nicht wirklich frei bewegen, aber ich habe mich gefreut, dass die fliegenden scheiben frida nicht gereizt haben sondern ihr egal waren.
ganz abgesehen davon bin ich leicht fasziniert, wie das iphone aus freihändigen „live“ fotos so stabile loops baut. man sieht oben dass da viel mit überblendungen gearbeitet wird, aber auch in der einen oder den zwei sekunden die das iphone diese filmchen aufnimmt kann immer etwas kamera bewegung passieren. aus meiner bisherigen erfahrung sind geloopte „live“-fotos aber extrem stabil. das manuell, auch mit hilfe von LLMs, zu stabilisieren ist (mir) so gut wie unmöglich (siehe vollmundige versprechen). ich finds gut, auch wenn der loop, bzw. die bewegung auf dem foto nicht gerade subtil ist.
gerade ist „meine“ mastodon instanz down: mstdn.io
ich bin da ja schon ewig und wollte dem betreiber auch schon mal was spenden, gerne auch regelmässig. aber es gibt weder einen spendenlink noch hat der admin auf meinen kontaktversuch reagiert. immerhin habe ich jetzt das blog des betreibers gefunden: stanislas.blog
wenn leute bloggen, bzw. ich ihr blog lesen kann, ist das gleich ein ganz anderes verhältnis als „irgendwer im netz“. trotzdem bin ich leicht besorgt. ich habe mir nochmal erklären lassen wie (theoretische) mastodon umzüge von instanz zu instanz funktionieren — und offensichtlich kann man da weder seine posts noch die damit verknüpften kommentare und likes mitnehmen. das ist sehr unbefriedigend und unflexibel, zumal ich mich auf diese mastodon-instanz als reaktions- und kommentar-kanal verlasse. bleibt mir erstmal nur zu hoffen dass die bisherige langlebigkeit der instanz weitergeht, das aktuelle problem bald gelöst ist oder dass mir eine selbstgehostete lösung über den weg läuft, deren betrieb ich mir zutraue und die mir zusagt, bzw. das nötige grundvertrauen gibt.
nachtrag 21.06.2025 16:20 uhr:
mstdn.io geht wieder. ich habe ausserdem geschafft meinem mastodon-instanz-betreiber etwas zu spenden, auch wenn offenbar überall die spenden links entfernt sind. über das blog zu github — wo kein spenden-link aktiviert war — empfahl mir chatgpt es doch mal bei ko-fi.com zu probieren. das hat geklappt. fühle mich besser.
ausserdem hab ich kommentare mal experiementell aktiviert. für diese seite hierlang: kommentieren
iPompidou

stewart hicks erklärt sehr nachvollziehbar, warum das centre pompidou so ein grossartiges gebäude ist. wenn man überlegt, dass es fast so alt ist wie ich, aber gerade mal 5% so alt aussieht wie ich, ist das schon erstaunlich. es sieht nicht nur modern aus, sondern immer noch irgendwie neu.
sehr schön fand ich stewart hicks behauptung, dass das centre pompidou konzeptionell und architektonisch unsere moderne kommunikationskultur vorwegnahm. dadurch dass das centre pompidou alle technik nach aussen stülpt, ist es innen ultra-flexibel und kann jede gewünschte funktion übernehmen.
ich habe vergessen ob ichs bei john gruber oder anderswo gelesen habe, aber das iphone — oder allgemein moderne computer mit touch-screen, ich sag im folgenden der einfachheit halber trotzdem nur „iphone“ — sind deshalb so universell, weil sie zwar alle technik innen verstecken, aber jede vorstellbare funktion nach aussen stülpen können. ein iphone kann eben ein telefon sein, ein fax oder gar ein filofax, eine bibliothek oder eben auch ein museum. die idee, das konzept hinter beiden, dem centre pompidou und dem iphone, ist das gleiche: 100% flexibilität ohne dass einem haustechnik oder microeletronik im weg stehen.
man muss leider sagen, dass das iphone es leichter hat flexibel zu sein als das centre pompidou. virtuell ist einfach um die 100% leichter als gebaut.
auf dem iphone haben menschen mittlerweile gelernt, rein funktionelle konzepte und einen sehr hohen abstraktionsgrad hinzunehmen. in der welt der architektur hängen die menschen nach wie vor dem skeuomorphismus nach. ein haus soll gefälligst wie ein haus aussehen, also am besten mit giebel und gardinen hinter den fenstern. chatgpt hat, wie ich finde, sehr schön die definition von skeuomorphismus, aber eben auch an die erwartungen an architektur, auf einen kurzen satz eingedampft
Skeuomorphismus ist Design, das moderne Dinge wie alte Vorbilder aussehen lässt.
das bild hat chatgpt gezeichnet, promt:
kannst du das centre pompidou mit bleistift skizzieren, ganz minimalistisch?
danach hab ich gebeten:
das sieht sehr gut aus. ein ganz bisschen mehr details?
morgenspaziergang vom 19.6.2025
weil die beifahrerin mir gestern die hälfte der m&m’s weggegessen hat wir in unserer ehe alles gerecht teilen, zog es mich beim morgenspaziergang heute wieder zum ubahnhof schwartzkopffstrasse um m&m’s zu kaufen. dort hatte ich gestern m&m’s zu einem günstigen kilopreis von 6,10 € erhalten (siehe shrinkflationsausgleich).
die morgenspaziergänge starten frida uns ich meisten ohne plan. wir schauen wo es uns hinzieht. mich zieht es derzeit nicht so sehr ins grüne, wegen pollen aber auch weil die gräser gerade ihre grannen verteilen, die frida zwar egal sind, ihr aber trotzdem schaden könnten.
wir folgen dann unseren nasen, mal mache ich vorschläge fürs abbiegen, mal frida.

das ergebnis ist dann oft eine zickzack-route mit grober richtungsvorgabe und dem groben ziel einer ubahnstation oder bushaltestelle, von der wir wieder nachhause kommen.

unterwegs sehen wir dann viel, unter anderem geometrie und luft oder wie häuser ihre klebestreifen nach hitzeeinwirkung zeigen.

jedenfalls sind wir dann wieder an der schwartzkopffstrasse gelandet, m&m’s gab es noch im automaten, aber er wollte keine m&m’s mehr rausrücken. der automat behauptete m&m’s seien leer. wie ichs mir gedacht hatte, der gier nachzugeben oder sein schicksal zu sehr herauszufordern bringt am ende nur schlechte laune, ich hätte fridas vorschlag in die rehberge zu gehen vielleicht doch folgen sollen.
shrinkflationsausgleich
das wort „shrinkflation“ habe ich zuerst bei spiegel.de (€) gelesen. das war im rahmen der alljährlichen werbung content partnerschaft (meine worte) von spiegel online mit foodwatch. spiegel.de macht das jedes jahr: über die wahl des „goldenen windbeutels“ berichten, zur teilnahme an der abstimmung aufrufen und die hersteller um stellungnahme bitten.
whatever. ich benutze ja sehr gerne automaten, zum beispiel die zuckerwaren-automaten auf u-bahnsteigen. ich liebe den nervenkitzel (fällt das produkt nach der spiraldrehung runter oder klemmt’s, funktioniert die bargeldrückgabe, hat jemand in die ausgabeschublade gekackt?). für zwei euro gibts dort ne sehr gross aussehende tüte ernuss m&m’s. die packung sieht so gross aus, als seien 200 gramm drin, in echt sind’s aber nur 82 gramm, kilopreis 24,39 €. online kann man die 82 gramm packungen für ca. 1,20 €, kaufen (kilopreis 13,68 €).
der 250 gramm beutel m&m’s kostet online ca. 3,70 € (kilopreis 14,92 €). im u-bahn-automaten zahle ich also ungefähr 90 % mehr als online und wahrscheinlich auch im supermarkt.
heute vor der rückfahrt nach dem morgenspaziergang habe ich wieder 2 € in den automaten geworfen, die 34 gewählt und mich gefreut dass niemand in die ausgabeschublade gekackt hat. danach freute ich mich noch mehr, denn die m&m’s spirale des automaten drehte sich munter weiter und warf noch 3 weitere packungen ab. von weiteren käufen habe ich abgesehen, weil ich stets versuche meine gier zu unterdrücken.
aber damit ist mir jetzt ausgleichende shrinkflations-gerechtigkeit wiederfahren und ich habe m&m’s am automaten für einen günstigen kilopreis von 6,10 € erhalten.

links vom 18.6.2025
youtube.com: The Moon Terminator Illusion
wie alle vsauce videos ziemnlich tolles video das perspektive, wahrnehmungskonstanz, parallax und strahlenbüschel und einiges mehr erklärt. aber am besten hat mir der letzte teil gefallen, der sich mit der abwesenheit von (mathematischer oder „realistischer“) perspektive in der vor-renaissance-malerei beschäftigt. da fiel dann auch ein zitat von picasso, das mir sehr gefiel:
It took me four years to learn to paint like Raphael but a lifetime to paint like a child.
schade dass vsauce seit 2 jahren keine neuen videos mehr postet, aber schön das vsauce bis vor zwei jahren sehr viele unglaublich gute video gepostet hat (zum beispiel das hier).
youtube.com: How an Ancient Mummy Changed History
ötzis geschichte visuell aufgearbeitet. hab ich gern gesehen, bzw. gemerkt, dass wir sehr froh sein können jetzt und hier zu leben und nicht in der kupferzeit. oder anders gesagt, man fragt sich wie es die menschheit geschafft hat 300.000 jahre mit parasiten, viren, bakterien, pilzen und einer feindseligen natur bis heute zu überleben.
youtube.com: What if you funneled Niagara Falls through a straw?
auch grossartig xkcd's What If? videos. dieses natürlich auch. auch hier habe ich ein zitat mitgenommen, oder etwas gelernt, was mir vorher so noch nicht klar war.
Water always wants to boil, but is normally held together by air pressure.
eigentlich logisch, weil wir ja alle wissen, dass wasser in höheren lagen schneller kocht als auf meeresspiegel-höhe. ein ähnliches aha hatte ich, als ich merkte, dass holz eigentlich aus luft besteht, sprich, dass bäume ihr holz aus dem C in CO₂ bauen.