clarksons farm s04

normalerweise geh ich am tag vor der republica auf die „pre-publica“ um mir dort mein ticket in ein armbändchen umzuwandeln zu lassen und die warteschlangen an der akkreditierung am ersten republica tag zu vermeiden. heute hab ich mich entschieden lieber die neue staffel (4) von clarksons farm weiter zu schauen.
seit vorgestern liegt die neue staffel (bzw. vier folgen) auf amazon prime, gestern hab ichs gemerkt und dann auch gleich 3 folgen geschaut. zwischenfazit: alle 10 bis 20 minuten habe ich laut gelacht. das ist ungewöhnlich viel für jemanden der grundsätzlich alleine fernsehen guckt und für mich erst recht.
in der ersten folge hatte ich in den ersten 10, 20 minuten allerdings leichte top-gear-vibes. bei top gear war ich oft genervt, dass es nicht nur gescriptet, also von vorne bis hinten kalkuliert und durchgeplant war, sondern dass man daa auch oft sehr stark bemerkte. die ersten 15 minuten clarksons farm fühlten sich dann auch so an, als ob man eine einleitung für den rest der folge brauchte und den dann nach drehbuch und mit mittelmässigen schauspielkünsten übers knie zu brechen versuchte.
die ersten staffeln der serie fühlten sich überhaupt nicht so an. die bescheurten ideen von clarkson fühlten sich 100% an wie bescheuerte ideen von clarkson und die schwierigkeiten in die clarkson eine nach der anderen schliderte fühlten sich authentisch und real an.
für mich waren die ersten staffeln auch augenöffner, so wie das manchmal auch blogs schaffen: ich bekam einblicke in eine arbeitswelt, eine realität, die ich sonst nur aus dem auto oder gelegentlich beim spazieren gehen von feldwegen aus der distanz beobachten konnte. die mühe, die psychischen und finanziellen belastungen von bauern, die mühlen gegen die sie zu kämpfen haben — all das war mir eine fremde welt, in die jeremy clarkson und sein team mir einblick verschafften.
natürlich sind sendungen an denen jeremy clarkson beteiligt ist immer stramm auf unterhaltung und konstruierte spannungsmomente gebürstet, auch clarksons farm, aber diesmal war — ist — das ergebnis geradezu differenziert und eben auch authentisch. es gab in den vergangenen staffeln immer wieder momente in denen man jeremy clarkson dabei zuschauen konnte wie ihn erkenntnisse ereilten und ihn erlebtes emotional berührte. dass das alles dann auch noch unterhaltsam ist war dann das nebenprodukt, auch weil sich clarkson nicht zu schade ist sich über sich selbst lustig zu machen und seine mitstreiter und zuschauer auch geradezu dazu auffordert sich über ihn, sein unwissen, seine grossmäuligkeit und seine ungeschiklichkeit lustig zu machen.
nach der etwas trüben ersten viertel stunde, klappt das auch in staffel vier wieder. schon die erste folge ist gespikt mit unfassbar witzigen und ernsten momenten, schlagfertigkeit und nachdenklichkeit — alles ohne pathos.
ganz viel anteil am turnaround nach 15 minuten hatte natürlich harriet cowan die für eine weile für kaleb cooper einspringt, weil der auf grand tour durch england ist. für weitere spannung und unterhaltung dürfte das grosse thema „kneipe“ sorgen, das sich jeremy clarson in dieser staffel in den kopf gesetzt hat. keine ahnung ob sein herzinarkt in dieser staffel eine rolle spielen wird, ich geh mal davon aus und bin gespannt wie das gesponnen wird.