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braunschlag

felix schwenzel in gesehen

ich habe zwei folgen braunschlag auf netflix gesehen. früher wäre ich in die videothek gegangen, hätte das ziemlich bescheuerte DVD-cover gesehen, die DVD im regal stehen gelassen und mir was anderes ausgeliehen. in der tat ist das gar nicht so unwahrscheinlich, dass genau das passiert ist, denn die braunschlag-DVD erschien im märz 2012 — eine zeit in der ich noch in videotheken gegangen bin (glaub ich).

jetzt habe ich die serie angefangen, weil mich @zwanzigtausend darauf aufmerksam gemacht hat:

@diplix Braunschlag (Netflix) gesehen? Falls nein, würde mich Deine Rezension interessieren. Falls Lust.

zwanzigtausend (@zwanzigtausend18.07.2016 14:00

mir haben die beiden folgen, die ich bis jetzt gesehen habe, ganz gut gefallen. ich wusste vorher nicht um was es in braunschlag geht und habe einfach angefangen zu gucken. dieses vergnügen möchte ich niemandem verderben und schlage vor, hier, an dieser stelle, einfach aufzuhören zu lesen und rüber zu netflix zu gehen und einfach eine oder zwei folgen zu gucken. meine unsortierten gedanken zur serie kann man hier auch später noch lesen.


braunschlag spielt in einem fiktiven ösetereichischen provinzdorf. mir gefiel die auffällig gute kameraarbeit gleich von anfang an. die kamera drängt sich nicht auf, liefert aber wunderbare bilder. diese bilder sind stellenweise aufwändig durchkomponiert, wie kleine stillleben des provinzlebens. manchmal sind die kompositionen so gut gelungen, dass ich allein wegen der bilder leise lachen musste und mich an ihrer absurdität erfreute.

genauso gefiel mir von anfang an, dass man gleich ins geschehen geworfen wird und der film sich nicht mit einer bemühten, langwierigen exposition aufhält oder sich die mühe macht, grossartig zu erklären, wer zu sehen ist und was sich da abspielt. mir war klar, dass sich das alles im laufe der serie klärt, aber dass sich filmemacher darauf verlassen, dass ihre zuschauer diese geduld aufbringen, erscheint mir — zumindest im deutschsprachigen raum — eher ungewöhnlich.

was ebenfalls augenscheinlich ist und in den ersten paar minuten irritierend: die leute sprechen komisch, sehr komisch. in der filmrealität scheint das niemanden zu stören, eben weil alle so sprechen. mir fiel dann irgendwann auf, dass ich diese sprache aus dem skiurlaub kenne: sie sprechen östereichisch. östereichisch ist dem deutschen nicht ganz unähnlich, aber doch ganz anders. nach zwei folgen verspürte ich irritierenderweise das bedürfnis, auf fragen der beifahrerin oder des kindes ebenfalls östereichisch zu antworten. leider ist das ziemlich schwer, weshalb ich dem drang dann widerstand.

die geschichte, die braunschlag erzählt, ist eher vorhersehbar und langweilig, aber das macht nichts, weil das zusammenspiel der charaktere, die nicht besonders subtile, aber gut dosierte überzeichnung der figuren, tatsächlich spass macht. je mehr ich drüber nachdenke, desto weniger steil erscheint mir die these, dass die erzählung sich stilistisch an den cartoons von gerhard haderer orientiert. und selbst wenn die these zu steil ist, mir bereitet beides ähnliches vergnügen: haderer cartoons zu betrachten und braunschlag gucken.

schauspielerisch kann ich zu 90 prozent nichts aussetzen. eigentlich möchte ich nur an manuel rubey rumnörgeln, der den „apostolischen visitator“ banyardi spielt. die texte die ihm die drehbuchautoren in den mund legen sind exquisit, aber sie kommen leider zu gestelzt, zu gespielt, zu artifiziell aus seinem mund. in der zweiten folge gibt es einen wunderbar absurden dialog von banyardi mit der „deutschen magd“ silke und im zusammenspiel der beiden kackt manuel rubey leider total ab. in einer weiteren szene geht’s dann, weil er nicht sprechen muss und einfach eine folge grandios absurd überzeichneter bilder gezeigt wird.

die serie ist acht folgen lang, eine fortsetzung, habe ich in der wikipedia gelesen, wird’s nicht geben, aber die restlichen sechs folgen sehe ich mir sicher noch an.

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high rise

felix schwenzel in gesehen

totaler scheiss.

musste nach andertalb stunden abbrechen, weil ich nicht kiffe.

hat mich in seiner schwachsinnigkeit (die ja durchaus reizvoll sein kann) ein bisschen an themroc erinnert, aber themroc hab ich damals wegen peer-pressure und besseren drogen zuende schauen können.


heimwerkerking

felix schwenzel in gesehen

gestern, kurz vor feierabend, schickte mir die beifahrerin einen link zu diesem video.

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dort sieht man wie fynn kliemann sich in seinem garten einen teich ausbaggert. das video ist ungefähr ne viertelstunde lang und liebevoll und unterhaltsam zusammengeschnitten. nachdem ich das video gesehen hatte, dachte ich: das ist der grund warum youtube so toll sein kann und warum das normale fernsehen es in den nächsten jahren sehr, sehr schwer haben wird.

ich fand das jedenfalls sehr unterhaltsam, fynn kliemann dabei zuzusehen wie er die ganze zeit quatscht und macht. dann habe ich mir mehr videos von ihm angesehen, unter anderem wie er seine terrasse umbaut, den zweiten teil seines teichprojekts oder wie er einen gartentisch baut (und sich dabei mehrfach beinahe tötet).

die beziehungs- und humorkrisen die man in diesen videos sieht, sind denen die ich aus meinem alltag kenne nicht ganz unähnlich. ich fand diesen fynn kliemann auf anhieb sehr sympathisch. noch sympathischer fand ich ihn, nachdem ich dieses kurze portrait von ihm auf der deutschlandradio website gelesen habe: Werbung? In die Tonne gekloppt

dadrin wird er unter anderem so zitiert:

Ich bin jetzt überhaupt nicht grundsätzlich gegen alles oder gegen das System. Das stimmt gar nicht. Sondern ich habe einfach nur kein Bock auf Sachen, die von mir verlangt werden und ich stehe nicht dahinter. Und das ist der Inbegriff von Werbung.

sehr sympathisch. in den nächsten tagen guck ich definitiv seinen youtube-kanal leer.


mr robot s02e01: n bisschen nervig, dick aufgetragen und selbstverliebt in die eigene erzählung. mal schauen wie sich das entwickelt.


fernsehen im mai, juni und juli

felix schwenzel in artikel

die letzten wochen fernsehen waren natürlich von der sechsten staffel game of thrones dominiert. ich habe an dieser staffel nichts auszusetzen gehabt, jede folge erfüllte die erwartungen, die wohl die meisten an die serie hatten: fortführung der vielen erzählstränge, saubere, aufwändige inszenierung, viele überraschende tode und rätsel — und viel raum für spekulationen und diskussionen in den weiten des internets.

ebenfalls alle (meine) erwartungen hat die dritte staffel silicon valley erfüllt, auch wenn diese staffel etwas dunkler ausfiel. wurden in den ersten beiden staffeln die folgen jeweils mit einem versöhnlichen bis happy ende gekrönt, endeten die folgen der dritten staffel auch gerne im totalen chaos und platten cliffhangern. das ändert aber nichts am grundton der serie, der das treiben der technik-blase in und um san francisco enorm überzeichnet und radikal der lächerlichkeit preisgibt und dabei doch stets auf dem boden des vorstellbaren bleibt. ich musste in jeder folge mindesten ein bis zwei mal laut lachen, was ein ziemlich gutes zeichen ist. was mich ein bisschen überraschte ist, dass dan lyons einer der autoren der serie ist. ich hielt dan lyons bisher für einen ziemlichen schwachmaten, mit dessen schreibe und humor ich nicht viel anfangen konnte. aber silicon valley ist in der tat gut geschrieben, gut recherchiert und witzig. und daran dürfte dan lyons einen anteil haben.

im new yorker ist ein wunderbarer artikel über die show und ihre entstehung erschienen. den wandel der show-runner auf dem schmalen grat zwischen fiktion und realität, fasst dieses zitat aus dem artikel gut zusammen:

After the scene aired, viewers complained about the lack of diversity in the audience. Berg recalled, “A friend of mine who works in tech called me and said, ‘Why aren’t there any women? That’s bullshit!’ I said to her, ‘It is bullshit! Unfortunately, we shot that audience footage at the actual TechCrunch Disrupt.’”

der rest des artikel ist lang, aber lesenswert.

ganz schnell durchgerutscht in den letzten beiden monaten, ist die dritte staffel peaky blinders. ich mochte die ersten drei folgen, auch wenn ich ungefähr nichts von dem was dort passierte verstand. die darauf folgenden drei episoden klärten das dann, schlossen ein paar handlungsstränge ab und auch tom hardy darf wieder in andertalb folgen mitspielen. erfreulich finde ich, dass es wohl noch mindestens zwei weitere staffeln gibt, weniger erfreulich fand ich den massiven cliffhanger am ende dieser staffel.

gerade vor ein paar wochen gestartet, und jetzt auch schon um eine staffel verlängert, ist die comic-umsetzung von preacher. preacher hat sich in nur fünf folgen zu einer meiner lieblingsfernsehserien entwickelt. die wilde mischung aus western, revenge-drama, vampir-, superhelden- und mysterygedöns ist überraschend gut gelungen. mir gefallen die überzeichneten figuren, der humor und dass ich, weil ich die comics nicht kenne, überhaupt keine ahnung habe, wohin sich die geschichte entwickelt. zum ersten mal seit breaking bad habe ich (ein kleinwenig) das gefühl, dass ich eine serie gucke, die bereits in der ersten staffel ihren zentralen protagonisten verlieren könnte. wenn die serie auf diesem niveau und diesem look’n’feel weitermacht, gucke ich gerne 10 staffeln davon.

die zweite staffel wayward pines nervt ein bisschen, so wie ich das nach dem piloten hervorgesehen habe. auch der handlungsverlauf war relativ vorhersehbar — und trotzdem guck ich die serie noch weiter. je länger ich die serie gucke, desto unglaubwürdiger, löchriger und absurder kommt mir die ganze geschichte vor. die serie hält sich auch nicht lange mit widersprüchen oder der klärung von widersprüchen auf, sondern versucht einfach die geschichte, mit möglichst niedrigen produktionskosten, schnell weiterzuerzählen und voranzutreiben. da stört es dann auch nicht, dass eine expedition, in die angeblich seit ein paar tausend jahren von menschen unberührte natur, auf ein frisch gemähte wiese führt. die behauptung von unberührter, wilder natur muss ausreichen, für die visuelle darstellung reicht das budget eben nicht. ich werd mir den scheiss aber wohl trotzdem weiter ansehen.

ganz schlimm fand ich auch die letzte (fünfte) staffel person of interest. der serie merkte man schon immer das niedrige produktionsbudget an (eine hauptstatistin muss reichen, deutschland kann man auch in new york schnell nachbauen), aber in dieser letzten staffel wurde offensichtlich auch bei den autoren gespart. versprach die serie in den ersten staffeln kluges nachdenken über die implikationen von künstlicher intelligenz, überwachung und das, was uns menschen im kern ausmacht, wurde das in dieser staffel fast vollständig von absurden, mcgyver-esquen handlungssträngen, pseudo-spannenden, durchsichtigen erzählmustern und hanebüchenen dialogen verdeckt. erst in der letzten folge hatte ich das gefühl, dass das autorenteam nicht mehr nur aus praktikanten und fliessband-serien-autoren bestand.

es ist immer schwer, serien befriedigend zu ende zu führen und in ansätzen gelang es der serie den künstlich hochgepushten konflikt zwischen gut und böse wieder einigermassen einzukochen — wäre da bloss nicht die absurde zwangsstörung amerikanischer produktionen, jedem scheiss auch noch ein happy-end-krönchen aufzusetzen.

ganz schlimm auch in diesem jahr: the last ship. bereits die erste staffel war eine grässliche, pathostriefende idealisierung von militärischer disziplin, gehorsam und kameradschaft. eine serie, die sich anfühlte als sei der writers room im pentagon untergebracht. und trotzdem habe ich mir den scheiss gerne angesehen. denn auch wenn die serie sich anfühlt wie ein rekrutierungsvideo der US-marine, ist das erzählmuster dem von star-trek gar nicht mal so unähnlich: ein (raum-) schiff, gestrandet in einer (potenziell) feindseligen, menschenleeren welt, in der superschurken, unsichtbare kräfte und gewalten nicht nur die mannschaft gefährden, sondern die gesamte (verbliebene) menschheit. die lösung in star-trek, oder hier in in the last ship, liegt stets in einer starken führungspersönlichkeit, die sich auf ihre disziplinierte, gehorsame mannschaft verlassen kann. bei star-trek ist das abstraktionslevel etwas grösser um diese militär-logik erträglich zu machen, bei serien wie the last ship — oder früher bei serien wie JAG, muss man das abstrahieren und distanzieren dann selbst vornehmen.

so grässlich the last ship auch ist, ich schaue es mir gerne an. my guilty pleasure.

was ich von cleverman nach vier folgen halten soll, weiss ich noch nicht so recht. der pilot hatte es mir ziemlich angetan und ich fand auch die darauf folgenden episoden nicht schlecht. aber ich fürchte dass sich die serie einerseits im immer komplexer werdenden handlungssträngenetz verfangen könnte und sie andererseits ihre erdung im immer aufgeblaseneren mystery-gedöns ein bisschen verlieren könnte. trotzdem, bis auf die künstliche körperbehaarung der hairypeople, sauber und aufwändig produziert und nach wie vor sehenswert.

sehr schön wegzusehen ist das britische new blood auf BBC one. eine polizei-serie, deren kriminalfälle, bzw. deren aufklärung sich über zwei bis drei folgen hinzieht und durchgängig unterhaltsam, klug und geerdet gemacht ist. aufhänger für das handlugsgerüst und den serientitel sind zwei begabte neulinge, die sich an ihren vorgesetzten reiben und ständig für ihre unorthodoxen ermittlungsmethoden rechtfertigen müssen. die beiden geben ein prima odd-couple ab und auch wenn der humor sich manchmal ein bisschen 80er-jahre mässig anfühlt, ist das anständige, zeitgemässe krimi-unerhaltung.

graham nortons show ist gerade nach 14 folgen in die sommerpause gegangen und ich habe seit folge acht und neun jede folge angeschaut und erstaunt festgestellt, dass es in wirklich jeder ausgabe mindestens einen fäkalwitz gibt oder jemanden, der davon erzählt, wie er sich mal in die hosen gekackt hat. ich kann jede einzelne ausgabe der show empfehlen. wer alle folgen sehen möchte: sie liegen (fast) alle (noch) auf youtube.

ausserdem weggeguckt wie schokolade: sechs folgen von penn and teller: fool us. die sendung ist immer gleich aufgebaut: jonathan ross, der moderator der sendung, betritt die bühne, macht zwei witze, holt penn und teller auf die bühne, die setzen sich vor die bühne und sehen dann drei zauberern bei einer nummer zu, bevor sie selbst eine nummer aus ihrem bühnenprogram zeigen. der witz der sendung ist, penn und teller mit einer nummer zu täuschen, also einen trick zu zeigen, den sie sich nicht erklären können. leider kennen penn und teller so ungefähr alle tricks der welt, aber hin und wieder bekommt es einer der gäste dann doch hin, etwas zu zeigen, was sich die beiden nicht ohne weiteres erklären können. penn jillette wird dann manchmal ein bisschen aggressiv und unwirsch, aber das ist immer alles höchst unterhaltsam. die tricks werden übrigens nie erklärt, penn deutet zum beweis, dass sie sich nicht haben foolen lassen, immer nur die lösungen an. wer sich ein bisschen mit zaubertricks auskennt, ahnt das ohnehin meistens, aber darum geht es ja auch nicht, sondern es kommt eben immer drauf an, wie unterhaltsam eine nummer ist. und das ist der eigentliche reiz der sendung: man bekommt dort tatsächlich erstklassige und unterhaltsame zauberei zu sehen.

worauf ich mich im juli freue ist natürlich die zweite staffel mr robot (geht am 13. los) und brain dead, die neue serie der the-good-wife-macher robert und michelle king. ken levine hat ein bisschen was darüber geschrieben: BRAINDEAD — My sort of review.


london spy s01e01

felix schwenzel in gesehen

am anfang habe ich fast abgeschaltet, als die pilotsendung mit zeitlupen-gedöns anfing. die erste szene war ein klassischer serien und filmaufmacher: lonely cowboy partyboy streift durch u-bahn-gänge und geht in einen club (an der warteschlange vorbei). tatsächlich rettete eine gekonnte inszenierung dann aber doch den ersten eindruck:
der typ geht (in zeitlupe) in den club — schnitt — und er kommt im morgengrauen, leicht gerädert wieder raus.

endlich (!) eine sendung, die nicht wild umherschneidend wilde, happy party-people zeigt, flacker- und stroboskop-licht nutzt, um wurstige partystimmung zu erzeugen. was im club passiert, bleibt im club. ich hoffe diese wunderbare inszenatorische abkürzung wählen künftig noch mehr filme- und serienmacher.

also habe ich trotz des zeitlupen-gedöns weitergeguckt. was dann passiert ist das, was ich in der pilotfolge von the nightmanager mochte: die handlung bleibt nachvollziehbar und geerdet. wir sehen wie sich sanft eine beziehung zwischen zwei sehr unterschiedlichen männern entwickelt. das wirkt alles echt und fast ein bisschen schmonzig, weil sich die erzählung fast 30 minuten auf die entwicklung der beziehung konzentriert. dann in der letzten viertelstunde wird’s etwas mysteriöser, spioniger. etwas ist passiert und danny, der hauptdarsteller, hat so ne ahnung und der zuschauer auch, und danny macht alles richtig und bleibt misstrauisch, und der zuschauer auch. und zack, ist die pilotfolge vorbei.

das gefiel mir alles sehr gut, auch wenn ich befürchte das mir hier das gleiche passiert wie beim nightmanager: grandiose, geerdete, nachvollziehbare eröffnung und dann über die nächsten folgen ein stetiges abgleiten in stereotypen genre-schmu. aber vielleicht ja auch nicht. ich schaue jetzt einfach mal weiter.

(läuft auf netflix)


„keiner findet sich schön“ von rené pollesch

felix schwenzel in gesehen

die beifahrerin hat heute das kind und mich ins theater geschleppt, in die volksbühne, in keiner findet sich schön von rené pollesch. ich fand’s schrecklich.

was mir gut gefiel waren die stimmige und durchgehende inszenierung. in der volksbühne passt wirklich jedes detail zum anderen: grafik, bühne, bühnenraum, flyer, bühnenbild, requisiten. wobei ich die bühne, das bühnenbild von bert neumann in seinem minimalismus ausserordentlich gut fand. ein starkes bild, schon beim reinkommen.

auch das schauspiel von fabian hinrichs war angemessen und grösstenteils auf leicht pathetische art lakonisch — oder genauer, nicht übermässig theatralisch. wegen der vielen metaebenen und bezugspunkten zum theater selbst, war das schauspiel auf gewisse weise geerdet. fabian hinrichs bezog sich in seiner rolle mehrfach auf die theatersituation und den bühnenraum, und nannte mitten im spiel den gestalter des bühnenbilds (bert neumann) und liess sich, wie hinrichs selbst am ende sagte, etwas zu oft von der souffleuse helfen, was aber keinesfalls störte.

was mich störte war der text von rené pollesch. die erste gefühlte stunde kämpfte ich mit dem schlaf, die gefühlten nächsten 4 stunden mit aggressionen, weil der scheiss einfach nicht aufhören wollte und sich ständig wiederholte und um irgendwelche, als existenzielle nöte dargestellten, befindlichkeiten und beziehnungsphantasien drehte, die mir völlg am arsch vorbeigingen. tatsächlich dauerte das vortragen des textes etwas über andertalb stunden und wurde nur durch kurze musik-, gesangs- und tanzeinlagen unterbrochen. das war alles ganz wunderbar und pfiffig inszeniert, fühlte sich aber für meine ohren an, wie zwei stunden vorlesen von lore-ipsum-texten.

bei der beifahrerin stiess mein kurzfazit („alles wunderbar, vor allem das bühnenbild, aber der text war pathetische kackscheisse“) auf kein verständnis. sie fand den text genial und ironisch, gar nicht pathetisch, das ganze stück grossartig und fabian hinrichs grandios. schliesslich hatte sie es heute sogar schon zum zweiten mal gesehen. was sie scheisse fand, war dass einer ihrer begleiter ständig einschlief (ix) und der andere den kopf in die hände legte und sich offenbar zu tode langwelte (das kind) und die freundin des kindes gar nicht erst kam, trotz vorbezahlter karten.

ich hab jetzt wieder genug vom theater für die nächsten 10 jahre. wer sich einen eindruck von der inszenierzung verschaffen will, kann diesen trailer anklicken, den ich auf der volksbühnenseite gefunden habe.

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das stück kam insgesamt beim publikum ziemlich gut an. der schlussapplaus war euphorisch und der für fabian hinrichs (zu recht) besonders heftig. faszinierend fand ich, wie jung und zahlreich das publikum war. beinahe hätte ich gesagt, dass das publikum bunt war, aber das wäre völlig falsch. denn es war genauso bürgerlich wie jedes andere theaterpublikum, nur jünger und überdurchschnittlich stark intellektuell und künstlerisch angehaucht. bürgerlich bin ich auch, nur nicht mehr jung, aber ich habe mich selten so am falschen ort gefühlt, wie heute zwischen sechs und halb acht.


ingo zamperoni und ich in portland

felix schwenzel in gesehen

bei mediasteak diesen hinweis auf eine reportage von ingo zamperoni über portland gefunden. der titel, „Nackt und nachhaltig – Portland ist anders“, ist mir ein bisschen zu klickbaitig, aber die reportage ist OK und klassisch. erinnert mich an die achtziger jahre, in denen ich in meinem vorstadtjugendzimmer staunend vorm fernseher sass und mir im nacktprogramm nachtprogramm staunend die welt von reportern aus aller welt zeigen liess.

die reportage soll bis zum nächsten jahr in der ARD-mediathek liegen. die sendung hat eine eigene sendungsinfoseite und irgendwer war so freundlich, die sendung zur leichteren einbettbarkeit auf youtube zu kopieren:

(scheint trotz der enthaltenen nacktheit unzensiert auf youtube zu liegen)


ich war schon ein paarmal in portland und mag die stadt sehr. als ich mir die halbe stunde von ingo zamperoni in portland ansah, war ich gespannt, ob das sensationelle voodoo doughnut auch drin vorkommen würde und tatsächlich wurde der laden auch entsprechend gewürdigt, vor allem der sensationelle bacon maple bar doughnut wurde eigens erwähnt. allerdings nicht der cock-n-balls doughnut , der aussieht wie ein penis und mit weisser bayerischer creme gefüllt ist — obwohl der doch gut zum sendungsmotto gepasst hätte.

jedenfalls ist das ne gute gelegenheit hier ein paar bilder vom juli 2014 aus portland abzuladen.

zufälliges bild aus portland
schlange vor dem voodoo-doughnut-laden
beute aus dem voodoo-doughnut-laden

zootopia

felix schwenzel in gesehen

die erste stunde habe ich mehrfach herzlich lachen müssen. sehr schön animiert, gute figuren, tolle schauspieler hinter den figuren. idris elba gleich an der stimme des gnus chief bogo erkannt. in der zweiten hälfte wird dann ein bisschen doll auf die tränendrüse und die moralvenen gedrückt, trotzdem immer noch sehr schön und eigentlich, wie das meistens so mit fabeln ist, auch gar nicht mal so doof. ich fand die handlung am ende dann aber nicht mehr so flüssig oder rund wie am anfang, sondern so’n bisschen hingebogen.

man glaubt ja kaum, dass der film von disney ist, isser aber und eben nicht von pixar. och, dass ist doch dasselbe mittlerweile, gehört doch alles zu disney, sagte die beifahrerin. ich habe aber im internet gelesen, dass die sich nur die (technischen) resourcen teilen, die filme aber getrennt und eigenständig entwickeln.

eigentlich verdient der film fünf punkte, nicht nur weil es der erste disney-film mit nackten darstellern ist, sonder auch, weil er klar stellung bezieht und angesichts trump und seinem angst-schür-wahlkampf top-aktuell ist. aber irgendwie haben die erzählstränge im zweiten teil nicht mehr so richtig zusammenngepasst.

die behörden-faultiere verdienen eine separate erwähnung, die waren nämlich wirklich toll und auch noch für einen schlussgag gut. der „official sloth trailer“ (youtube) zeigt den hauptauftritt der verwaltungs-faultiere beinahe komplett.

aber, wie gesagt, auch die anderen figuren waren teilweise sensationell. sehr schöner anthromorphismus. apropos anthromorphismus, das wort kommt auch im ersten teaser-trailer für den film vor.

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der „official US trailer #2“ (youtube) verrät wieder einiges an handlung und guten szenen.


wissen macht ah! — urinstinkt

felix schwenzel in gesehen

donnerstag abend war ich bei meiner freundin gita zum essen und zur computerpflege. sie fragte mich, ob ich die aktuelle ausgabe von wissen macht ah! gesehen hätte, weil da alles voll mit kacka und pipi geschichten war. dann fiel mir auf, dass ich ziemlich selten wissen macht ah! gucke und das ich das ja mal ändern könnte.

die aktuelle sendung heisst urinstinkt und hat hier eine dauerhafte archivseite. die mp4-datei liegt hier.

die themen der sendung sind:

die sendung trifft meinen nerv nur so halb, hat aber ein paar qualitäten, die mir gut gefallen. die eine qualität ist: alles selbstgemacht. in der sendung gibt’s kein fremdproduziertes materal, wirklich jede sekunde der 1484 sendungssekunden ist selbstproduziert. die sendung ist auch schön rhytmisch aufgebaut: vorspann, anmoderation, geschichte eins, anmoderation 2 und so weiter, bis zum abmoderation gibt’s 4 geschichten. die geschichten sind eine mischung aus off-kommentar, einfachen animationen und schauspielern, die vor einfachen kulissen oder green-screens, meist stumm zum off-kommentar grimassieren oder gestikulieren. das ist nicht so mein ding, ich mag’s gerne wenn’s durchillustriert ist, oder etwas aufwändiger produziert.

aber auch wenns nicht so mein ding ist, in dieser sendung habe ich mich gut amüsiert, weil mein humor, wenns um pups- und kackgeräusche geht leider sehr einfach gestrickt ist. und tatsächlich war die sendung voll mit pups- und kackgeräuschen. überhaupt ist die nachvertonung sehr liebevoll gemacht — und teilweise sogar sehr subtil. so machte die sonnenbrille des arg stereotypen zuhältertypen, als der sie etwas nach vorne zog, ein subtiles quietschgeräusch.

sehr schön die zwischenmoderation, in der ralph caspers und shary reeves die bristol stuhlformen erklärten.

ralph und shary mit der bristol-stuhlformen-skala

das war ein bisschen eklig, aber sehr interessant. mit den stuhlformen 3 und 4 ist jedenfalls alles im grünen bereich. sehr schön auch die idee, die bristol stuhlformen auch als ausmal-PDF zum download anzubieten.

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the big short

felix schwenzel in gesehen

ich habe mich bei diesem film sehr gelangweilt, auch wenn einige der spezial-effekte ganz OK waren. einige der protagonisten sprachen, zum beispiel, hin und wieder frank-underwood-mässig in die kamera und es gibt szenen, in denen prominente bestimmte sachverhalte erklären. das hatte ich so noch nicht gesehen, ausser bei house of cards und der sendung mit der maus. wirklich neu ist lediglich die metaebene, die diese art dialog mit dem publikum in mindestens einer szene hinzufügt, wenn einer der charaktere den zuschauer darauf hinweist, dass die szene die sie eben gesehen haben „nicht ganz akkurat“ wiedergegeben sei und in echt anders passiert sei.

tatsächlich habe ich kaum etwas verstanden. ich konnte weder der handlung folgen, noch wurden mir die wahren ereignisse und deren hintergründe, um die der film ging, dadurch auch nur einen funken klarer. was der film immerhin geschafft hat: er hat mich auf ein paar personen aufmerksam gemacht, die ich vorher nicht kannte und die interessant wirkten. irgendwann, habe ich mir vorgenommen, versuche ich mir die hintergründe zu diesen personen im netz anzulesen.

so richtig unterhaltsam war der film auch nicht. das kann natürlich daran liegen, dass ich zu doof bin, oder das der film überambitioniert an das komplizierte thema rangegangen ist. gegen das hochkarätige ensemble lässt sich nichts sagen. christian bale scheint wie immer etwas zu dick aufzutragen und brad pitt beweist erneut, dass er in filmen nicht unbedingt wie brad pitt aussehen muss und wahnsinnig wandlungsfähig ist. steve carell trägt auch dick auf, aber es gibt hinweise in der wikipedia, dass er den menschen, auf dem seine rolle basiert, akkurat darstellt, ebenso wie christian bale.

was mir gefiel, war das der film zum ende hin politische haltung zeigte und geradezu wütend wurde. eine wut die das potenzial hatte, anzustecken.

was mich durchgehend störte, war, dass ich weder die motivation der charaktere verstand, noch nachvollziehen konnte, was sie eigentlich treibt — ausser die aussicht auf erfolg und geld. ich verstand nicht warum die figuren mal wütend, mal frustriert waren, ich verstand noch nicht einmal ob die figuren zu bestimmten zeitpunkten zu scheitern drohten oder im geld zu ersticken. vor allem aber verstand ich nicht, warum alle diesen film so hoch gelobt haben.

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zum weiterlesen bietet sich alex von tunzelmann im guardian an, der auch ein paar wikipedia-artikel verlinkt hat, zur weiteren vertiefung: „How historically accurate is The Big Short?


late night with jimmy fallon (vom 9. juni 2016)

felix schwenzel in gesehen

auf facebook habe ich dieses video von barack obamas musikalischem promo-auftritt zigmal geteilt gesehen, meist enthielten die kommentare zum geteilten video die worte „cool“, „unfassbar super“, „hammer“, „coole socke“, „wow“, „lässig“ oder ähnliche lobpreisungen. und natürlich zu recht; obamas auftritt ist witzig, nicht die spur selbstverliebt und lässig. vor allem nicht peinlich.

aber natürlich ist es (politische) werbung, für TTIP TPP etwas arg platt, etwas geschickter für hillary clinton und gegen donald trump.

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dieses slow-jam-the-news-dings hat jimmy fallon natürlich nicht zum ersten mal gemacht. vor ein paar monaten hat er das mit jeb bush gemacht, als der sich noch um das amt des präsidenten bemüht hat. ausserdem mit brian williams oder mit mitt romney.


ich habe mir dann noch den rest der sendung angesehen, das slow-jam-the-news-dings war am anfang der sendung, danach unterhielten sich obama und fallon noch auf dem sofa und später trat madonna auf.

ich fand das gespräch der beiden auf der couch dann (natürlich) sehr viel aufschlussreicher, als das slow-jam-the-news-dings. obama zeigte auf der couch dann nämlich seine eigentliche superkraft. die ist eben nicht (nur) lässigkeit oder coolness, sondern dass er es tatsächlich versteht, spontane witzigkeit und lässigkeit, mit dem ernst seines amtes zu verbinden. als fallon obama fragte, ob er glaube, dass die republikaner glücklich mit ihrem künftigen präsidentschaftskandidaten trump seien, antwortete er zuerst „well, we are“ und erntete eine runde lacher — um gleich danach hinterherzuschieben: „that was too easy“ und die sache etwas ernsthafter zu differenzieren.

fallon hat seinen job als witziger stichwortgeber ziemlich gut gemacht. weil er weiss, dass er obama nicht journalistisch oder thematisch konfrontieren kann, konfrontierte er ihn mit witzvorlagen. aber fallon war auch gut vorbereitet und kramte ein zitat von obama raus, das der bei einer abschlussrede auf der howard university gesagt hatte:

Democracy requires compromise, even when you are 100 percent right.

das zitat gefällt mir sehr und es fasst auch ganz gut die politische linie zusammen, die obama in letzter zeit verstärkt nach aussen kommuniziert: in einer demokratie müssen wir miteinander reden und uns verständigen, politische überzeugungen, seien sie (vermeintlich) noch so richtig, lassen sich nicht übers knie brechen, erfordern langwieriges aushandeln und abwägen und kompromisse:

And finally, change requires more than just speaking out -- it requires listening, as well. In particular, it requires listening to those with whom you disagree, and being prepared to compromise.


was ich unterm strich ein bisschen witzig fand: obama kritisierte donald trump indirekt (und natürlich zu recht) als unseriösen reality-tv honk, dem die ernsthaftigkeit und fähigkeiten präsident zu sein fehlten — in einer zotenreissenden, grösstenteils gescripteten unterhaltungsshow. obama:

the main role i’m going to be playing in [the process of the presidential election], is to remind the american people, that this is a serious job. this is not reality-tv, i have seen the decisions that have to be made and the work that has to be done.

am ende von obamas auftritt, schrieben er und jimmy fallon gemeinsam thank-you-notes. das ist einer meiner lieblingsteile der sendung und auch diesmal ganz witzig. am ende trug fallon für meinen geschmack aber einen ticken zu dick auf, als er obama, ganz unironisch, in den himmel lobte:

thank you, president obama, for serving our nation with dignity, class, patience, eloquence, optimism and integrity. thus marking the first time, anyone has sincerly said, thanks obama.

aber OK. jimmy fallon darf das.


nach obama trat madonna auf und sang, von den roots begleitet, borderline. ich fands schrecklich und mir fiel auf, dass madonna auf mich wirkt, wie eine weibliche version von karl lagerfeld. witzig fand ich, dass madonna sich am ende ihres auftritts auf den boden fallen liess.


moskau 3/5 — grosser moskauer staatszirkus

felix schwenzel in gesehen

am zweiten oder dritten tag unseres moskau aufenthaltes haben uns freunde meines schwagers in den moskauer staatszirkus eingeladen. da die moskauer freunde meines schwagers mit kindern unterwegs waren, war das folgerichtig. ich mag zirkus aber auch sehr gerne. mein erster berufswunsch war — natürlich — clown, auch wenn die clowns mich bei meinem meiner ersten zirkusbesuche zum weinen gebracht haben.

nach einem picknick im freien sind wir hin zum riesigen betonzelt. die wikipedia sagt, dass betonzelt sei anfang der siebziger jahre erbaut worden. das kommt definitiv hin, die eingangsbereiche und die fassade sehen eindeutig nach siebziger-jahre aus.

insgesamt scheint das gebäude in gutem schuss zu sein und vor allem der eigentliche theater-/vorstellungsraum scheint vor zehn oder zwanzig jahren kräftig modernisiert worden zu sein. oben, über den rängen ist eine durchgehende LED-wand angebracht, die zwar niedrig-auflösend ist, aber während der vorstellung für video-einspielungen oder stimmungslicht benutzt wird. die sitze auf den rängen sind relativ eng, zumindets da wo wir sassen, aber insgesamt ist die sitzsituation ziemlich geschickt gemacht. die zuschauer sitzen im prinzip im kreis, lediglich unterbrochen von publikums- und artisteneingängen

sitzaufteilung greatcircus.ru

im klassischen zirkuszelt ist die sitzsituation ja eher U-förmig, der manegeneingang, und das orchester darüber, nehmen da ziemlich viel platz weg und machen die plätze neben dem manegeneingang eher billig. im moskauer staatszirkus wirkte das geschickter aufgeteilt, zumal die eingangsfluchten mehrere etagen hatten, oben fürs publikum, unten für künstler und techniker und tiere.

russischer staatszirkus von innen. gegenüber, was aussieht wie ein bungalow, sitzt (und steht) das orchester

die magie vom theater, ebenso wie vom zirkus, wird ja meist durch geschickt gesetztes licht erzeugt. das funktionierte hier zunächst ganz hervorragend. zu beginn der vorstellung (zumindets in meiner erinnerung) wurde es stockdunkel, bis ein spot eine kleine, minimalistische szene in der manege beleuchtete: ein kinderbett. ein starkes, minimalistisch inszeniertes bild, das aber nach kurzer zeit von einer alt-männer-phantasie zerstört wurde, denn herein kam ein kind und eine frau, wie sich der regisseur oder produzent der aktuellen schau, wohl mütter nach ein paar wodka vorstellen: schlank, jung, adrett, perfekt frisiert und in ein leichtes kleidchen gehüllt. als die mutter das kind ins bett gebracht hat ging erneut das licht aus — und dann wieder an. der kuschelbär war zwischenzeitlich zum leben erwacht, von der decke seilte sich ein weissgekleideter hiphop-engel ab, dann fiel eine weisse feder von der decke und es zeigte sich, dass der russische staatszirkus keine berührungsängste mit kitsch und pathos hat. es wurde hemmungslos in jede klischeeschublade gegriffen, die gerade offenstand. immerhin technisch perfekt.

zirkus ist ja immer (ein bisschen) pathetisch, und das ist auch völlig OK und gehört dazu, aber wie immer, macht hier die dosis das vergnügen. für mich war die pathos- und kitschdosis eine spur zu hoch.

wie das ungefähr aussieht, zeigt dieser trailer zu der schow die wir gesehen haben (messenger, altersfreigabe 0 jahre).

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was man im trailer auch sieht: in der show treten auch wilde tiere auf (aber auch ein paar domestizierte). wildkatzen, krokodile, schlangen und seeelefanten. mein erster gedanke war dann nicht mal unbedingt: „das ist aber nicht besonders tiergerecht“ sondern: „hm, das ist ganz schön langweilig und sinnbefreit“. bei den schlangen und den krokodilen war das besonders auffällig: erst wurden die krokodile in die manege geschaufelt, ein paar tänzer tänzelten um sie rum und riefen wahrscheinlich auf russisch: „guckt mal, wir haben krokodile!“ — und dann wurden sie wieder aus der manege geschauffelt. gleiches spiel mit ein paar schlangen: schlanke frauen trugen sie in die manege, tänzelten ein bisschen — und dann wieder raus. der leopard an der leine: rein, in einem körbchen durch die mange geschwenkt, wieder raus. bei den löwen war das ein bisschen aufwändiger, kam aber aufs gleiche raus: rein, hoppedihopp, wieder raus.

die einzige tiernummer die unterhaltsam war, war die mit den seeelefanten. dort sah ich zwar das, was ich schon unzählige male vorher gesehen hatte, aber es war unterhaltsam, lustig und gut inszeniert. allerdings blieb mir schön während der seelenaten-nummer das lachen im halse stecken, weil ich mir krassen anthropomorphismus diagnostizierte und mich plötzlich unsympathisch und naiv fand. muss ich wirklich lachen, wenn abgerichtete, eingesperrte tiere sachen machen, und durch geschickte narative menschliche eigenschaften auf sich projizieren lassen? ja, musste ich wohl, ich war ja im zirkus.

wirklich gut waren sämtliche artisten, auch wenn sie im rahmen der inszenierung in teilweise enorm peinliche kostüme gezwängt wurden. auch hier war die technische umsetzung einwandfrei; die seile der seiltänzer wurden unbemerkt gespannt und umgespannt, die artisten zogen ihre nummern fehlerfrei durch und brachten ihre teils beachtlichen kraft- und geschicklichkeitsübungen mit scheinbarer leichtigkeit rüber. aber bei all der professionalität und perfektion, spürte ich — oder bildete mir ein — dass die arbeit in der manage den darstellern nicht besonders viel freude bereitet. unter all dem kitsch, dem perfekt gesetzten licht, trotz des grandiosen live-orchesters, lag ein dicker schleier traurigkeit und zwang.

kann natürlich auch sein, dass ich traurigkeit nicht mehr von effekt-nebel unterscheiden kann, aber irgendwie war ich froh, als das alles vorbei war, auch wenn am ende nochmal kräftig auf die kitschtube gedrückt wurde.

es gibt neben der messenger-show, die wir sahen, wohl noch andere aufführungen im russischen staatszirkus, aber die promotionbilder suggerieren alle eine sehr grosse affinität zum kitsch.

immerhin erfreulich, dass die werbung gegen zirkusse, wie den russischen staatszirkus, in deutschland auch kaum einen deut besser ist.

werbung gegen wildtiere im zirkus

ich hoffe mein eindruck vom russischen staatszirkus klang jetzt nicht zu negativ. ich fürchte ein bisschen, dass ich aus dem zirkus-alter vielleicht einfach ein raus bin — und das muss gar nicht mal mit meinem alter zusammenhängen. ich glaube mein geschmack hat sich einfach gewandelt. als ich jünger war, dachte ich die affektierte, theatralische art kunststücke im zirkus zu präsentieren, sei eben die art, wie man kunstücke präsentiert. mittlerweile halte ich genau dieses theatralische moment nicht mehr so gut aus. ich probiere es trotzdem immer wieder gerne aus, zuletzt vor drei oder vier jahren imn berlin, im roncalli winterzirkus, auch im betonzelt, im tempodrom. den winterzirkus fand ich unterm strich eher enttäuschend, obwohl der zirkus roncalli vor 25 jahren eine offenbarung für mich war. in den letzten jahren habe ich einfach das gefühl, im zirkus einfach nichts neues mehr zu sehen und das alte kann ich noch nicht wieder schätzen. obwohl, wenn ich recht nachdenke, bin ich auch vom neuen teilweise genervt. vor 20 jahren war der cirque du soleil ja auch noch neu und als ich die show damals in den USA sah, war ich auch eher underwhelmed und overkitsched.

aber das betonzelt ist wirklich schön und enorm funktional.

 


cleverman s01e01 (first contact)

felix schwenzel in gesehen

cleverman ist eine australische fernsehserie, die gerade im amerikanischen sundance tv angelaufen ist. die erste folge erscheint mir als interessante mischung aus politik-drama (rund um die themen rassismus, rassentrennung und ungerechtigkeit) und science-fiction, mit leichten dosen mystery und superhelden-gedöns.

zumindest im piloten werden die mystery-elemente eher hintergründig genutzt, die story konzentriert sich in der exposition auf die einführung der hauptcharaktere und deren konflikte. das wirkt alles sehr geerdet und realistisch, was dann den mystery-kram, der in der zweiten hälfte des piloten langsam aufkommt, gut erträglich macht. der mystery-kram bestaht auch eher aus aufgepimpten mythen der aboriginies, allerdings kann ich nicht beurteilen, wie nah die geschichte der aboriginiekultur tatsächlich ist.

zumindest das ensemble ist zum grossen teil mit aboriginies besetzt und macht einen sehr guten eindruck. ich habe den piloten sehr gerne angesehen, eine angenehme abwechslung zu verschiedenen amerikanischen serien, die gerne grässlich stereotypen und platten handlungsmustern folgen. der kontrast zur letzten folge person of interest, die ich gerade ertragen habe, ist phänomenal. plötzlich erkennt man wieder, dass man geschichten auch anders als nach schema-f erzählen kann.

wenn die serie es schafft die interessante mischung aus polit-, sozial- und science-fiction-drama zu halten und die mystery-/mythen-elemente weiter gut dosiert, könnte das eine tolle serie werden.

der trailer spoilert einiges aus dem piloten, gibt aber einen ganz guten eindruck, was einen bei cleverman erwartet.

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jack latimore erzählt im guardian die erste folge ziemlich detailiert nach und meint:

It’s a solid first episode, albeit heavy going with a lot of ground to cover. The pacing is right, but how deeply can the series cover some of these weighty themes in six episodes?

chris cabin schreibt im collider, dass cleverman im prinzip district 9 mit werwölfen, statt mit alien sei. insgesamt sei die serie: „Not Bad, But Should Have Been Better“

ach ja, buzzfeed hat auch noch ein leider sehr nichtssagendes listicle gebaut: 17 Reasons Cleverman Is The Best Show You’re Not Watching.

eine zweite staffel der serie ist bereits gebucht, die geschichte hat also mittlerweile mindestens 12 folgen, um erzählt zu werden.


person of interest s05e10 (the day the world went away)

felix schwenzel in gesehen

das hätte auch gut das ende der staffel sein können — und es wäre nicht das schlechteste ende gewesen. es kommen aber wohl noch 3 folgen. velleicht war ich aber auch nur froh, dass die folge vorbei war. ich habe noch nie so viele bescheuerte schusswechsel gesehen, in denen die helden unverwundbar sind, bis das drehbuch endlich, in ner völlig anderen situation, dass doch verletzungen vorsieht. root nervt mit zu dick aufgetragenem pathos, eigentlich schon seit 5 folgen. eigentlich nervt mich mittlerweile alles an der serie, ich guck auch nur weiter, weil ich die serie mal gut fand — oder weil die serie mal besser war.

trotzdem drei punkte, wegen der letzten zehn minuten.


brauseboys am 2. juni 2016 im la luz

felix schwenzel in gesehen

wegen der gastvorleserin ruth herzberg sind die beifahrerin und ich heute ins la luz in den osram-höfen gegangen. dort spielen lesen jeden donnerstag die brauseboys, von denen heute drei abwesend waren und eben von ruth herzberg, marlen pelny und c.heiland vertreten wurden.

paul bokowski moderierte den abend relativ witzig, vor allem weil er sich den ganzen abend über die neuen „söckchen“ von robert rescue lustig machte, was der stoisch ertrug und zwei hübsche texte vorlas. marlen pelny texten konnte ich nicht so recht folgen, aber als sie im duett mit paul bokowski einen text als seine mutter vorlas, fand ich sie sehr, sehr toll. ruth herzbergs sodoku-text fand ich besonders super, aber am lustigsten fand ich c. heiland.

vor der schau, während er ne tonprobe machte, witzelte ich noch: „hoffentlich singen die heute abend nicht!“ aber es stellte sich heraus, dass singen auch sehr witzig sein kann. die beifahrein hat sich beinahe zweimal selbst bespuckt, vor lachen, was in der regel ein sehr guter indikator ist. das programm, dass er im wechsel mit den anderen zeigte, glich in etwa dem diesem auftritt von c. heiland beim NDR comedy contest 2015.

das war ein schöner abend, eine gute und abwechslungsreiche mischung. die 6 euro eintritt waren teurer als vor der glotze zu sitzen, aber ein abend in der berliner gastronomie lohnt sich alleine deshalb, weil man dort die tiefkühlpizza nicht selbst aufbacken muss, sondern einen kellner darum bitten kann.


top gear s23e01

felix schwenzel in gesehen

nachdem jeremy clarkson von der BBC rausgeschmissen wurde und der rest des moderatoren-teams die show auch verliess, hat die BBC top gear jetzt neugestartet. viele elemente der alten show wurden beibehalten, einige wurden neu eingeführt. vor allem aber wurden zwei neu moderatoren eingeführt: chris evans und matt leblanc, ein amerikanischer schauspieler, der mich witzigerweise ständig an sylvester stallone erinnert. chris evans hingegen springt so nervös und unruhig durchs studio, wie ich mir mickey maus auf speed vorstelle.

top gear war immer schon ziemlich unerträglich, so unerträglich dass ich es immer sehr niedrig dosieren musste. mich haben weder die offensiv vorgetragenen provokationen von jeremy clarkson, noch die plakative wir-sind-politisch-so-unkorrekt-haltung gestört, sondern vor allem die durchinszenierung der sendung. die grenzen zwischen inszenierung und berichterstattung verschwammen in der sendung ständig. das lag einerseits daran, dass die inszenierungen teilweise (handwerklich) so gut gemacht waren, dass echte probleme oder konflikte die die sendung auslöste, oft wie inszenierungen wahrgenommen wurden — oder zumindest als provozierte konflikte. einer der letzten vorfälle dieser art lässt sich gut googeln, einfach nach top gear argentina oder top gear argentinien suchen.

was mich an den inszenierungen oft störte: ich kam mir veralbert vor, spätestens wenn die inszenierung offenbar wurde. teilweise waren die inszenierungen tatsächlich unterhaltsam, oft nicht. immerhin waren die bisherigen moderatoren anständige schauspieler und jeremy clarkson auf seine art ein guter moderator. er biederte sich nicht an und war der welt und dem publikum gegenüber eher konsequent sarkastisch eingestellt. das wirkte immerhin ziemlich souverän.

souverän wirkte die moderation von chris evans in dieser ersten ausgabe nicht. gar nicht. er biederte sich beim publikum an und liess mehrere witze ins leere laufen. matt leblanc ist ein enorm schlechter schauspieler, zumindest wenn er einen moderator spielt. sein einspieler, bzw. „test“ des ariel nomad war anständig geschauspielert, aber so überinszeniert und mit heisser luft aufgepumpt, dass ich fast eingeschlafen wäre. ganz schlimm die roadtrips von evans und leblanc in grossbritanien und den USA. der britische teil, in dem sie mit dreirädrigen autos von london nach blackpool fahren war so unfassbar langweilig, dass ich den teil der in den USA gedreht wurde einfach übersprang (und möglicherweise etwas unterhaltsames verpasst habe).

ich fand diese erste, neugestartete sendung top gear grässlich und freue mich (etwas) auf die neue sendung von jeremy clarkson und seinem alten team, die wohl im herbst auf amazon prime anlaufen soll und the grand tour heisst. immerhin haben sich clarkson und seine mitstreiter hier gedanken um ein neues konzept gemacht. mal schauen, was da rauskommt.


wayward pines s02e01 (enemy lines)

felix schwenzel in gesehen

die erste folge der zweiten staffel fühlt sich exakt an wie die ersten folgen der ersten staffel. damit soll die serie wohl auch für neuanfänger attraktiv sein. immerhin wird am anfang der folge verraten, in welchem jahr wir uns befinden, so dass, im gegenteil zum neuen hauptdarsteller (jason patric als dr. theo yedlin), die zuschauer nicht ganz im dunkeln sind. wie in der ersten staffel, verbringt die hauptfigur die erste zeit damit, orientierungslos durch die stadt zu stolpern und sich über die übergriffe und brutalität der sicherheitskräfte zu echauffieren. einziger unterschied zur ersten staffel: der totalitarismus wird nicht mehr subtil, sondern überzeichnet dargestellt; die machthaber orientieren sich jetzt an faschistoiden modevorbildern und tragen ihre gesinnung so für alle gut erkennbar vor sich her.

die faszination, die die erste staffel noch mit der frage: „was ist hier eigentlich los?“ aufbauen konnte, fehlt jetzt natürlich. muss also irgendein neues mystery-element her. zumindest das poster, das fox zum bewerben der zweiten staffel wählte, lässt es relativ klar erscheinen, wohin sich die geschichte entwickeln wird: die anderen (the others), werden wie in jeder besseren mystery-serie, in dieser staffel wohl ein bisschen detailierter betrachtet und dann zur staffelmitte entmystifiziert und erklärt.

ein zwei folgen gebe ich der serie noch, bevor ich dann höchst wahrscheinlich genervt oder gelangweilt bin. immerhin nervt matt dillons in dieser staffel schonmal nicht mehr.


fernsehen im märz, april und mai

felix schwenzel in artikel

person of interest, ehemals eine meiner liebsten mittelguten fernsehserien, ist nicht mehr mittelgut, eher schlecht. ich sehe mir die folgen an, um zu erfahren wie es weitergeht, und werde von den serienmachern entlang stumpfsinniger dialoge und inszenierungen in die irre geführt. die folgen ziehen sich ins unendliche und sind meisten entweder langweilig oder stumpfsinnig. die letzte folge (s05e07) warf immerhin ein paar interessante fragen zum thema freien willen und zu den überlegungen, welchen preis wir für sicherheit zu zahlen bereit sind. aber ich bin kurz davor, die abschlussstaffel nicht zuende zu gucken.

the good wife hat zu einem guten ende geführt. ich habe mich dann aber irgendwie nicht bemüssigt gefühlt noch eine abschlusskritik zu schreiben, das ist was ich mir nach dem ansehen der letzten folge notiert habe:

gutes ende. nicht versöhnlich, nicht besonders happy, offen, aber nicht unentschlossen. ein ende nach dem motto: das leben geht weiter, auch wenn man nicht genau weiss wie. so war die serie auch über 7 staffeln: sie hat einen unspektakulär begleitet, das zeitgeschehen reflektiert und analysiert, manchmal ein bisschen dramtischer, meisten eher undramatisch, so wie das leben eben.

etwas ausführlicher und angemessen euphorisch, schreibt das nuf über die serie.

deutschland 83 zuende geguckt. nach den ersten drei folgen war ich mässig begeistert und noch etwas kritisch. oder genauer, immer noch relativ uninteressiert und unengagiert. dann bekam ich die grippe und habe die restlichen folgen mehr oder weniger im fieberwahn weggeatmet. das funktionierte ganz gut und vor allem hat es das geschafft, mich dann doch ein bisschen für die serie zu begeistern. ich fand insbesondere die detailliebe der kulissen und requisiten sehr, sehr toll und auch die inszenierung und dramatisierung der geschichte sehr OK. was mich am anfang etwas genervt hat, hat mich am ende hoch erfreut: das abdudeln sämtlicher achtziger-jahre-hits, an die ich mich erinnere. man könnte deutschland 83 in einem satz zusammenfassen: actionreiche und dramatisierte achtzigerjahre nostalgie, mit interessanten spannungselementen.

die zweite staffel wayward pines ist gerade angelaufen. ich fand die erste staffel so mittel, habe sie aber interessiert weggeguckt. eigentlich hatte die erste staffel ein ganz gutes ende und schloss die geschchite eigentlich befriedigend ab, die zweite staffel scheint so eine art reboot zu sein. bin mässig interessiert, werde aber wohl mal reinschaun.

graham nortons sendung schaue ich immer wieder gerne an und sie erfüllt gleich mehrere zwecke: sie langweilt mich fast nie, schafft gute laune und hält einen auf dem laufenden in sachen film- und fernsehserienstarts. ausserdem erzählen die gäste mit vorliebe fäkalwitze.

game of thrones bereitet mir weiterhin grosses vergnügen. ich mag die erzählwendungen und die erzählart, auch wenn das alles eigentlich völlig blödsinnig ist, was die serie einem auftischt. aber die blödsinnigkeit ist so geschickt verpackt und erzählt, dass alles in sich völlig logisch erscheint, wenn man die serie schaut.

der pilot von preacher baut die kommende serienadaption in eine ähnlich blödsinnige richtung auf. einerseits ein klassisches western-thema, wie im grandiosen justified, mit einer priese banshee, andererseits ein bisschen übernatürliches mystery- und verschwörungsgedöns um der serie pfeffer in den arsch zu blasen. mal schauen ob das klappt, der pilot hat mir zumindest ganz gut gefallen, auch wenn es teilweise zu dick aufgetragen war.

ganz grandios finde ich die aktuelle staffel silicon valley. im gegenteil zu den vorherigen staffeln, geht noch mehr den bach hinunter und die protagonisten stellen sich noch dümmer an, als in den vergangenen jahren. aber zuverlässig unterhaltsam und ein exzellentes ensemble.

peaky blinders gefällt mir, egal ob ich der handlung folgen kann oder nicht. gerade gelesen, dass die serie um staffel 4 und 5 verlängert worden ist, was ein bisschen die spannung rausnimmt, aber eigentlich hocherfreulich ist.

modern family ist nach wie vor in jeder folge ein grosses vergnügen, ebenso die sendung mit der maus, die am sonntag erklärte, wie man aus erde eisen gewinnt, bzw. in der eisenzeit gewonnen hat. bedauerlich finde ich, dass limitless nicht fortgesetzt wird.

serien die mir zu blöd geworden sind und die ich nicht mehr gucke: big bang theory (phantasieloses, klischeebehaftetes rumgedruckse), bones (war das immer schon so schlecht und ist mir das erst in diesem jahr aufgefallen?), blindspot, marvels agents of shield, lucifer (nach drei folgen beendet).

serien die ich demnächst weitersehen möchte: the americans (nach der zweiten staffel pausiert, fand die serie aber ziemlich gut und spannend), vikings (auch nach der zweiten staffel pausiert, auch weil mir die geschichte etwas zu viele wilde wendungen genommen hat).

was ich mir demnächst noch ansehen möchte: empire.

und ihr so?


the graham norton (fäkalwitz-) show s19e09

felix schwenzel in gesehen

(mit russell crowe, ryan gosling, jodie foster, greg davies, tom daley, elton john)

obwohl in der letzten sendung bereits die beste kacka-pipi-witz jemals vorkam, setzten die gäste in dieser sendung noch einen drauf. greg davies erzählt eine mit (eigenem) durchfall, ryan gosling eine mit hundescheisse — alles provoziert von graham norton, der wirklich immer bestens vorbereitet ist und die geschichten offenbar schon kennt und subtil aus seinen promienten gästen herauskitzelt.

russell crowe und ryan gosling waren da um werbung für ihren the nice guys film zu machen, der relativ vielversprechend und witzig aussieht. russel crowe wirkt angenehm onkelig und ryan gosling ist überraschend witzig und erinnert mich an einen marketing-menschen, den ich kenne.

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jodi foster ist sehr würdevoll gealtert — und gleichzeitig gar nicht gealtert. sie machte werbung für einen film mit george clooney und julia roberts, in dem sie regie führte.

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auch sie hatte eine (kleine) toiletten-geschichte dabei, allerdings ohne kacka-pipi, sondern nur mit einem auf dem klo sitzenden george clooney.

das ist die ganze sendung, der ich im gegenteil zur vorherigen keine volle punktzahl gebe, aber immerhin vier.

 


the graham norton show s19e08

felix schwenzel in gesehen

(mit jennifer lawrence, james mcavoy, jack whitehall, johnny depp, will.i.am)

jennifer lawrence erfüllt in dieser sendung alle erwartungen, die man an ihre talkshowauftritte haben kann: sie erzählt geschichten von peinlichen dingen die ihr passiert sind, wackelt albern herum, beschimpft donald trump und johnny depp, wenn er donald trump nachmacht (was er wirklich gut kann). johnny depp hat kürzlich einen kompletten spielfilm in ein paar tagen gedreht, in dem er trump spielt: auf youtube, guck ich mir sicher nicht and, das hier ist der trailer. eigentlich ist johnny depp allerdings für die promotion eines anderen films in die sendung gekommen, ich habe aber vergessen welchen.

in der sendung werden ein paar ziemlich witzige geschichten erzählt, die von jennifer lawrence und james mcavoy sind witzig, und johnny depp, der auch nüchtern immer ein bisschen angetrunken wirkt (und beim applaudieren sein weinglas mit dem arm unter der brust festklemmt), erzählte, wie er mal iggy pop traf, sich betrank, iggy pop beleidigte und sich anschliessend von iggy pop als: „you little turd“ beschimpfen liess. das sei, bis heute, der beste momnt seines lebens gewesen.

unschlagbar hingegegen die kacka-pipi-geschichte von jack whitehall in einem spanischen restaurant. ich fand die geschichte so witzig, dass ich sie gleich der beifahrerin und dem kind (jeweils getrennt) nacherzählte, um mich danach noch intensiver über die geschichte kaputt zu lachen, als bei jack whitehall.

ich überlege ernsthaft, ob ich die geschichte künftig einfach als selbst erlebt ausgeben sollte, so witzg finde ich die situation. die szene ist bei ca. minute 23 der youtube-kopie der sendung.

auch witzig, wie james mcavoy bemerkte, dass graham norton taschentücher direkt neben seinem computer stehen hat („weird, that you have a box of tissues right next to your computer!“)

ich kann die sendung (wie fast immer) aus vollem herzen empfehlen, zumal man sie auf youtube sehen kann und (eben) der beste kacka-pipi-witz jemals drin vorkommt. und natürlich: jennifer lawrence.