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syn­ec­doche, new york

felix schwenzel in gesehen

sehr ir­ri­tie­rend, in­ter­es­san­te auf­lö­sung der rea­li­tät, die, auf eine art, hy­per­rea­lis­tisch dar­ge­stellt wird. trotz­dem nicht län­ger als 40 mi­nu­ten aus­ge­hal­ten, dann muss­te ich ab­schal­ten und mir die kri­ti­ken auf rot­ten to­ma­toes an­gu­cken. stimmt al­les, die po­si­ti­ven kri­ti­ken, wie die ne­ga­ti­ven:

So­mehow, be­cau­se it re­sists un­lo­cking, it feels more se­rious, troubling, si­gni­fi­cant. It's as fun­ny as it's de­pres­sing. It's as bril­li­ant as it is baff­ling.
dave cal­houn

In­ac­ces­si­ble and end­less­ly frus­t­ra­ting, Syn­ec­doche is re­p­le­te with art-house pom­po­si­ty and the type of mudd­led pro­fun­di­ty one sees in an in­tro­duc­to­ry phi­lo­so­phy se­mi­nar.
son­ny bunch


mo­dern fa­mi­ly s07e16 (the co­ver-up)

felix schwenzel in gesehen

habe sehr ge­lacht, er­in­ne­re mich aber an kei­ne de­tails.


mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e12 (the in­si­de man)

felix schwenzel in gesehen

dass agents of s.h.i.e.l.d das spiel hy­dra, nicht hy­dra, viel­leicht doch hy­dra, doch nicht hy­dra, ger­ne spielt, ist seit 3 staf­feln be­kannt. in die­ser fol­ge dreht sich die­ses ka­rus­sell wie­der mal kräf­tig — und kurz da­nach wie­der zu­rück.

adri­an pas­dar tut in die­ser fol­ge als za­cki­ger und gleich­zei­tig tap­si­ger ge­ne­ral glenn tal­bot al­les um an­städ­nig für co­mic re­li­ef zu sor­gen, aber ir­gend­wie passt in die­ser fol­ge nichts so rich­tig zu­sam­men. es pas­siert ei­ni­ges, aber al­les klemmt ein biss­chen. dai­sy, zum bei­spiel, ist die gan­ze fol­ge über schlecht ge­launt und will sich zu­erst mit lin­coln prü­geln, par­don, mit ihm faust­kampf trai­nie­ren, seit­dem trägt sie, gut sicht­bar, ei­nen su­per straff sit­zen­den sport-BH un­ter ih­rem luf­ti­gen t-shirt, dann strei­ten sie sich übers imp­fen und dann wol­len sie — na­tür­lich — fi­cken. da­für ent­le­digt sie sich in win­des­ei­le ih­res t-shirt und der BH, den sie noch vor 2 se­kun­den trug, ist weg. so wie die­ser win­zi­ge con­ti­nui­ty-feh­ler, fühl­te sich die gan­ze fol­ge an: al­les eher so naja.

naja, kann ja nur wie­der bes­ser wer­den. viel­leicht.


dare­de­vil s02e01 (in­to the ring)

felix schwenzel in gesehen

laaa­ang­wei­lig. ich habe sel­ten so ei­nen lang­wei­li­gen staf­fel­auf­takt ge­se­hen. man merkt schon, dass viel mühe in die zeich­nung der cha­rak­te­re ge­steckt wur­de, nur lei­der ist das al­les furcht­bar platt und lang­wei­lig. ich weiss zwar nicht mehr, wie der staf­fel­auf­takt der ers­ten staf­fel war, aber ich bin si­cher er war in­ter­es­san­ter, weil ich nach der ers­ten fol­ge lust hat­te wei­ter­zu­schau­en. nach die­ser fol­ge, wür­de ich lie­ber kres­se­sa­men bei kei­men zu­se­hen, als wei­ter dare­de­vil zu gu­cken.

die haupt­fi­gur der se­rie, matt mur­dock, fand ich schon in der ers­ten staf­fel un­sym­pa­thisch, ganz gran­di­os fand ich al­ler­dings den bö­se­wicht der ers­ten staf­fel, wil­son fisk, wun­der­bar ge­spielt von vin­cent d'o­no­frio. in die­ser zwei­ten staf­fel habe ich noch nichts ge­fun­den, was mich in­ter­es­siert oder der stan­ge hält. eine fol­ge geb ich der se­rie noch — so­bald mich die kres­se lang­weilt.


li­mit­less s01e18 (bez­gra­nich­nyy)

felix schwenzel in gesehen

das prä­gen­de stil­mit­tel in die­ser fol­ge war neu und teil­wei­se ziem­lich wit­zig: bri­an finch er­zählt ge­schich­ten aus sei­nem le­ben (und sei­ner phan­ta­sie) und man sieht, wie die prot­ago­nis­ten mit bri­ans stim­me spre­chen. be­son­ders wit­zig ist das in den sze­nen, in de­nen bri­an be­trun­ken ist, weil dann die prot­ago­nis­ten sei­ner er­zäh­lun­gen eben­falls lal­len. zwar wur­de das stil­mit­tel über die sen­dung hin­weg et­was zu oft be­nutzt, aber es zeigt, war­um ich li­mit­less sehr ger­ne mag: es ist ver­spielt und ex­pe­ri­men­tier­freu­dig und schafft es den­noch sei­ne ge­schich­te zü­gig zu er­zäh­len.

bri­an finch ist in die­ser fol­ge in russ­land, und im ge­gen­teil zu manch an­de­rer se­rie wird auch der um­gang mit des lan­des­spra­che spie­le­risch und schlüs­sig dar­ge­stellt. bri­an un­ter­hält sich mit den rus­sen auf rus­sisch, das spricht er ja, wenn er auf NZT ist, und wenn er dann rus­sisch spricht, wird die sen­dung kurz an­ge­hal­ten, zu­rück­ge­spult und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass er jetzt zwar rus­sisch spre­che, aber als zu­schau­er­ser­vice der rest der sze­ne jetzt den­noch auf eng­lisch ge­zeigt wer­de.

wirk­lich vor­an­ge­kom­men ist die ge­schich­te in die­ser fol­ge zwar nicht, kei­ner sei­ner in­ne­ren oder äus­se­ren kon­flik­te wur­de ge­löst, aber finch hat­te in russ­land zeit über sei­ne pro­ble­me nach­zu­den­ken und ein biss­chen rum­zu­vö­geln. der love-in­te­rest ist wie im­mer ein biss­chen schwer nach­voll­zieh­bar, aber das passt schon.

in der zwi­schen­zeit habe ich ge­le­sen, dass li­mit­less schon vor ei­ner wei­le den sen­de­platz von per­son of in­te­rest über­nom­men hat und dass CBS of­fen­sicht­lich mehr in­ter­es­se an der fort­set­zung von li­mit­less hat, als an der von per­son of in­te­restPOI ist eine fremd­pro­duk­ti­on (war­ner brot­hers), li­mit­less wird von CBS selbst pro­du­ziert. eine ent­schei­dung, in der es be­dau­er­li­cher­wei­se eher um ren­di­te, als um in­hal­te geht. dar­an muss­te ich den­ken, als ich peer scha­ders jüngs­ten text über ama­zon las, spe­zi­ell die­sen ab­satz:

Ama­zon denkt an­ders. „At Ama­zon we like things to work in five to se­ven ye­ars“, hat Jeff Be­zos schon vor Jah­ren in „Wired“ er­klärt. „We'­re wil­ling to plant seeds, let them grow – and we'­re very stub­born.“ An­ders ge­sagt: Ama­zon ver­schiebt das Geld­ver­die­nen auf spä­ter. Viel spä­ter. […] Das macht Ama­zon als An­grei­fer in vie­len Bran­chen so ge­fähr­lich. In der TV-Bran­che ist die Si­tua­ti­on be­son­ders kri­tisch, weil durch ren­di­te­ge­trie­be­ne Ent­wick­lun­gen not­wen­di­ge In­ves­ti­tio­nen in In­hal­te ver­nach­läs­sigt wur­den.

wäh­rend die gros­sen sen­der ihre ren­di­te op­ti­mie­ren, be­mü­hen sich ama­zon (und net­flix) dar­um, ih­ren zu­schau­ern in den hin­tern zu krie­chen. bleibt na­tür­lich zu hof­fen, dass POI, wenn es jetzt qua­si, durch eine ver­kürz­te staf­fel, ren­di­te­ge­trie­ben aus dem CBS-pro­gramm ge­wor­fen wird, von net­flix oder ama­zon auf­ge­nom­men und wei­ter­ge­führt wird. denn die ge­schich­te von per­son of in­te­rest dürf­te noch lan­ge nicht aus­er­zählt sein. im­mer­hin scheint li­mit­less dann min­des­tens noch eine staf­fel wei­ter­zu­ge­hen, was mich, ganz of­fen­sich­tich, freu­en wür­de.


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  kraut­re­por­ter.de: Ama­zon will al­les - und noch viel mehr   #

peer scha­der über ama­zons ge­schäfts­fel­der und war­um ama­zon ge­ra­de im fern­seh­sek­tor ge­fähr­lich für die bran­che wer­den könn­te. weil man das aber wohl erst in 5 bis 7 jah­ren merkt, ist die meu­te noch nicht auf­ge­scheucht.

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  se­ri­en­jun­kies.de: Per­son of In­te­rest: War­um be­en­det CBS die Se­rie?   #

chris­ti­an jun­k­le­witz über die kom­men­de, ver­kürz­te per­son of in­te­rest staf­fel und mög­li­che grün­de da­für.


bet­ter call saul s02e05 (re­bec­ca)

felix schwenzel in gesehen

bei an­de­ren se­ri­en nervt es mich, wenn die ge­schich­te so da­hin plät­schert. bei bet­ter call saul nicht, im ge­gen­teil. als die­ese fol­ge zu­en­de war dach­te ich: könn­te das viel­leicht noch ein paar stun­den so wei­ter­ge­hen? kim, wie sie ge­gen wän­de rennt, bis sich eine tür öff­net; chuck, wie er stäm­dig in sei­nem ja­cket ra­schelt; jim­my wie er stän­dig ge­gen die wand rennt, bis sie nach­gibt; mike, wie er sto­isch und et­was schräg gu­ckend durch die welt geht, auf der su­che nach ruhe.

das ein­zi­ge was ein biss­chen nervt ist — jim­my mc­gill, aber das macht die an­de­ren fi­gu­ren umso sym­pa­thi­scher und in­ter­es­san­ter.

auch pri­ma: ob­wohl die ge­schich­te von fol­ge zu fol­ge kom­ple­xer wird und sich stän­dig neue hand­lungs­strän­ge auf­tun, die par­al­lel er­zählt wer­den, bleibt ei­gent­lich al­les über­sicht­lich. das liegt auch dar­an, dass die meis­ten zu­schau­er be­reits ei­nen blick in die zu­kunft ge­wor­fen ha­ben und ei­ni­ge der neu­en fi­gu­ren, ei­gent­lich alte be­kann­te sind. an­de­rer­seits sind ei­ni­ge der neu­en hand­lungs­strän­ge le­dig­lich bli­cke in die ver­gan­gen­heit, die we­ni­ger zur kom­pli­ka­ti­on, als zur auf­hel­lung die­nen.

kurz: hat wie­der spass ge­macht, kann von mir aus so wei­ter­ge­hen.


the night ma­na­ger s01e04

felix schwenzel in gesehen

(ent­hält klei­ne­re spoi­ler)

die­se fol­ge hat, wie die letz­te, eher ge­nervt. nicht so schlimm, wie die letz­te, aber im­mer noch. völ­lig un­ver­ständ­lich, wie in fast al­len agen­ten-fil­men, ist die lie­be­lei zwi­schen jo­na­than pine und ro­pers frau. of­fen­bar ist das eine schlim­me spi­on-ge­schich­ten-schrei­ber-ma­cke, dem spi­on eine lieb­schaft mit der frau oder ge­lieb­ten des ober­bö­se­wichts oder eine erek­ti­le über­funk­ti­on an­zu­dich­ten.

glück­li­cher­wei­se tei­len die füh­rungs­of­fi­zie­re von pine mei­ne ein­schät­zung. an­ge­la burr teilt ihm te­le­fo­nisch mit: „you blew your mis­si­on!“, er habe sei­ne mis­si­on in den sand ge­setzt. hat er na­tür­lich nicht, bzw. er sieht’s an­ders und ver­wei­gert den be­fehl, die mis­si­on zu be­en­den.

ne­ben dem tur­teln sieht man in die­ser fol­ge vor al­lem sehr vie­le ver­trags­un­ter­zeich­nun­gen, ein paar rei­sen um die welt und auch ein paar klas­si­sche sze­nen in und um schlecht be­leuch­te­te über­see­con­tai­ner. dar­auf mag heut­zu­ta­ge kaum ein vi­deo­spiel, film oder fern­seh­se­rie ver­zich­ten.

zwi­schen­durch er­zählt an­ge­la burr noch eine ge­schich­te, wie sie zu­fä­lig mit ri­chard ro­per zeu­gin ei­nes sa­rin-an­griffs wur­de — und wäh­rend sie scho­ckiert und trau­ma­ti­siert ge­we­sen sei, habe ro­per dort, im an­ge­sicht des elends und des to­des, vor al­lem eine ge­schäft­idee ge­se­hen. ich dach­te ei­gent­lich, dass ro­per mitt­ler­wei­le aus­rei­chend als ul­tra­bö­ser und ge­wis­sen­lo­ser me­ga­bö­se­wicht eta­bliert sei, aber die to­ten die sei­nen weg säu­men, rei­chen den dreh­buch­schrei­bern of­fen­bar noch nicht. die bos­haf­tig­keit ro­pers muss dem pu­bli­kum noch­mal ex­tra un­ter die nase ge­rie­ben wer­den, statt die hand­lung vor­an­zu­brin­gen.

weil in die­ser fol­ge et­was mehr pas­sier­te, ein biss­chen span­nung auf­kam und nicht al­les völ­lig ab­surd wirk­te, bin ich nicht so ent­täuscht wie letz­tes mal. trotz­dem habe ich drei tage ge­braucht, bis ich die fol­ge zu­en­de ge­se­hen habe, die ge­fahr dass ich vor staf­fel­en­de das in­ter­es­se ver­lie­re, ist nach wie vor akut.


sen­dung mit der maus vom 13. März 2016

felix schwenzel in gesehen

chris­toph ent­deckt beim ICE-fah­ren LC-glas und zeigt, wie die zug­füh­re­rin die schei­ben zum füher­stand un­durch­sich­tig ma­chen kann, wenn sie ein but­ter­brot es­sen möch­te. chris­toph baut zwar ein re­la­tiv auf­wän­di­ges mo­del, um die funk­ti­on der LC-glä­ser zu er­klä­ren, der bei­trag be­libt aber ir­gend­wie un­be­frie­di­gend — so wie der oben ver­link­te wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel zum LC-glas üb­ri­gens auch.

ar­min zeigt wie han­dy-re­cy­cling funk­tio­niert und sagt ein­mal, dass die­ses oder je­nes „mit ei­nem hoch­kom­pli­zier­ten ver­fah­ren“ ge­macht wür­de. mir kam das un­ge­wöhn­lich aus­flüch­tig vor, aber die sach­ge­schich­te hat­te zum ende hin ein paar ein­drück­li­che aha-mo­men­te, spä­tes­tens als ein ar­bei­ter in bel­gi­en mit ei­nem ham­mer an ein rohr klopft und in ei­ner „lang­wei­li­gen kis­te“ ein paar (150?) ki­lo­gram gold in krüm­mel­form lan­den.

um ein ki­lo­gram gold aus han­dys zu re­cy­clen, braucht man 50 000 han­dys und eine men­ge gros­ser ma­schi­nen.

aus­ser­dem gab’s ne neue fol­ge von shaun das schaf, die ich aber ziem­lich scheis­se ein biss­chen zu kom­pli­ziert, mo­dern und an­tro­po­zen­trisch fand. oder an­ders­rum, die­se fol­ge war nicht zeit­los, son­dern ver­such­te zeit­kri­tisch zu sein und statt mit co­mic­haf­ter über­zeich­nung, ar­bei­te­te sie mit über­zeich­ne­ten ste­reo­ty­pen und vor­ur­tei­len. aber nicht nur die ge­wollt ge­sell­schafts­kri­ti­sche, fast po­li­ti­sche aus­rich­tung ge­fiel mir nicht, son­dern auch, dass das hap­py end aus ra­che be­stand.

(hier noch bis zum 20. märz zu se­hen.)


sen­dung mit der maus vom 6. März 2016 (po­len aus­ga­be)

felix schwenzel in gesehen

ralph cas­pers fährt nach po­len (nach war­schau) und er­klärt, un­ter an­de­rem, ein paar grund­zü­ge der pol­ni­schen spra­che und ge­mein­sam­kei­ten zwi­schen deutsch und pol­nisch. ich fand das sehr se­hens­wert und wie im­mer bei ralph cas­pers rei­sen, eine gute mi­schung aus in­sze­nie­rung und au­then­ti­scher neu­gier­de und er­klär­bä­ren­tum.

(letz­te wo­che ge­se­hen, aber ver­ges­sen auf­zu­schrei­ben. die sen­dung ist noch bis zum 20. märz hier zu se­hen, ein teil der sen­dung dau­er­haft (?) hier und hier eine art ta­ge­buch.)


house of cards s04e06 (chap­ter 45)

felix schwenzel in gesehen

die­se fol­ge könn­te auch gut das staf­fel­en­de sein, aber es kom­men noch 7 fol­gen. clai­re und frank un­der­wood nä­hern sich wie­der ein biss­chen an und frank un­der­wood ge­steht, in ge­wis­ser wei­se, sei­ne nie­der­la­ge ge­gen sei­ne frau ein. das ist be­mer­kens­wert, aber clai­re ist eben auch be­mer­kens­wert. sehr schön in­sze­niert wur­de das ver­hand­lungs­ge­schick von clai­re in der ver­hand­lungs­se­quenz mit dem rus­si­schen prä­si­den­ten pe­trov — mit dem sie sich auf ein wun­der­ba­res — ja, sor­ry — pim­melfech­ten ein­lässt. pe­trov reizt clai­re aufs blut, als er ihr sagt, ohne ih­ren mann wäre sie nichts als ein hüb­sches ge­sicht, was sie zu ei­nem kur­zen, ru­hig vor­ge­tra­ge­nen lüf­ten des rhe­to­ri­schen, di­plo­ma­ti­schen schlei­ers nutzt, um gleich dar­auf wie­der die hand aus­z­tu­stre­cken.

ich be­zweif­le zwar, dass ver­hand­lun­gen auf die­sem ni­veau je­mals funk­tio­niert ha­ben, aber in der se­ri­en­lo­gik er­gibt das al­les sinn und passt.

ab­ge­se­hen da­von, wur­de ich in die­ser fol­ge zeu­ge von ei­ni­gen wirk­lich gut ge­mach­ten alp­traum­se­quen­zen und von zwei be­mer­kens­wert gu­ten öf­fent­li­chen auf­trit­ten. die fik­ti­ven, in­sze­nier­ten re­den von frank un­der­wood fin­de ich im­mer sehr höl­zern und un­über­zeu­gend, aber die kur­ze stel­lung­nah­me von clai­re un­der­wood, vor dem pres­se­corps des weis­sen hau­ses, war gran­di­os, vor al­lem, weil wir als zu­schau­er wis­sen, dass es al­les was sie sag­te er­stun­ken und er­lo­gen war. der an­de­re öf­fent­li­che auf­tritt, der mir sehr ge­fal­len hat, auch als po­li­ti­sche aus­sa­ge ab­seits der se­ri­en­lo­gik, war der von hea­ther dun­bar. ko­mi­scher­wei­se kam die­ser auf­tritt, in der se­ri­en­lo­gik, nicht be­son­ders gut an und dürf­te die kam­pa­gne von hea­ther dun­bar wohl in erns­te schwie­rig­kei­ten brin­gen.

mei­ne ein­schöt­zung zu hea­ther dun­bars aus­sa­ge („toll, bril­li­ant, ge­nau­so macht man das!“) zeigt wohl auch, dass ich von po­li­ti­scher PR nicht den hauch ei­ner ah­nung habe.

an der klatsch­front ginbt es zu be­rich­ten, dass nun auch frank un­der­wood eine neue fri­sur hat, nach­dem es in den vor­he­ri­gen staf­feln mehr­fach um clai­re un­der­woods haar­far­be ge­gan­gen ist, geht’s jetzt um die des prä­si­den­ten.


house of cards s04e05 (chap­ter 44)

felix schwenzel in gesehen

gu­ter cliff­han­ger am ende der fol­ge. hand­lungs­mäs­sig pas­siert nicht viel neu­es — oder nichts, dass sich nicht schon in der vor­he­ri­gen fol­ge an­ge­kün­digt hät­te. clai­re un­der­wood drückt kräf­tig aufs gas, um ihre po­li­ti­schen am­bi­tio­nen durch­zu­set­zen und zeigt, dass frau­en auch sehr gute arsch­lö­cher sein kön­nen.

(wun­der­ba­rer ar­ti­kel von khuê pham in der zeit (blend­le €), mit dem noch wun­der­ba­re­ren ti­tel: „die frau als arsch­loch“)

die fol­ge war in null kom­ma nix vor­bei, was ei­gent­lich ein ziem­lich gu­tes zei­chen ist.


li­mit­less s01e17 (clo­se en­coun­ters)

felix schwenzel in gesehen

pri­ma fol­ge, wie­der mal. der fall in die­ser fol­ge ist zwar et­was an den haa­ren her­bei­ge­zo­gen, aber bri­an’s kon­flik­te, bzw. die fra­ge, wie er wahr­heit, lüge und loya­li­tät ge­gen­über de­nen die ihm na­he­ste­hen und den gren­zen die ihm das FBI und se­na­tor ed­ward mor­ra auf­er­legt ha­ben un­ter ei­nen hut bringt, die­se kon­flik­te es­ka­lie­ren in die­ser fol­ge et­was. bri­an’s welt bricht qua­si zu­sam­men, aber das ist schön ru­hig und un­auf­ge­regt — ohne über­dra­ma­ti­sie­run­gen — in­sze­niert. mir ge­fällt die rich­tung in die sich li­mit­less wei­ter­ent­wi­ckelt und die gren­zen von bri­ans gut­men­schen­tum aus­lo­tet. das wort gut­men­schen­tum be­nut­ze ich hier aus­drück­lich in ei­nem po­si­ti­ven kon­text, denn ge­nau die fra­ge, wie wir, trotz äus­se­rer zwän­ge, trotz in­ne­rer kon­flik­te, das gute mit dem nö­ti­gen, aber we­ni­ger gu­ten, aus­glei­chen, ist na­tür­lich eine fra­ge, die wir uns alle stel­len (soll­ten). die kon­zen­tra­ti­on auf bri­ans grund­flikt, statt auf su­per­hel­den-ac­tion oder ela­bo­rier­te ver­schwö­rungs­theo­rien, hält ei­ner­seits das pro­duk­ti­ons­bud­get un­ter dem de­ckel und macht die se­rie eben auch in­ter­es­sant, auch wenn nicht je­der aspekt der se­rie wirk­lich bril­li­ant ge­löst ist.

noch fünf fol­gen in die­ser staf­fel — und ich bin sehr ge­spannt, wie die ge­schich­te wei­ter­ge­dreht wird.


ber­lin, 10. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

an ta­gen wie heu­te, schaue ich in den him­mel und sehe nur graue, un­durch­sich­ti­ge sup­pe. wenn man ge­nau hin­schaut, kann man zwar auch bei so ei­nem ham­bur­ger-wet­ter noch schat­ten auf dem bo­den und an wän­den se­hen, also die son­ne qua­si in­di­rekt er­ah­nen, aber ei­gent­lich ist so eine sup­pe am him­mel de­pri­mie­rend. sie wirkt un­be­weg­lich, dick und als wür­de sie nie mehr weg­ge­hen.

als ich heu­te die wol­ken im zeit­raf­fer auf­ge­nom­men habe, hell­te sich mein ge­müt wie­der auf. die sup­pe be­wegt sich und die be­we­gung gibt hoff­nung, dass sie bald wie­der ver­schwin­det. mit han­dy­ka­me­ras kann man also nicht nur in­fra­rot-LEDs von fern­be­die­nun­gen se­hen, son­dern auch be­we­gun­gen in grau­er sup­pe.

(wet­ter­re­zen­si­ons­idee von the awl)


mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e11 (boun­cing back)

felix schwenzel in gesehen

mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D ha­ben ein paar mo­na­te staf­fel-pau­se ge­macht und ma­chen nach ein paar mi­nu­ten „pre­vious­ly on mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D“ da wei­ter wo der cliff­han­ger auf­ge­hört hat. ich fas­se jetzt nicht zu­sam­men, um was es in der fol­ge ging, die­ses „re­cap­pen“ hat alex­an­der matz­keit für 10 fol­gen der zwei­ten staf­fel ge­macht und am ende ge­schrie­ben:

Die SHIELD-Re­caps wa­ren als Test für mich ge­dacht und ich habe das Ge­fühl, dass der Test vor­bei ist. Ich habe mir be­wie­sen, dass ich im­mer noch lie­ber in gro­ßen Bö­gen als in klei­nen Fol­gen den­ke, aber ei­nen Zu­gang auch zu ein­zel­nen Fol­gen fin­den kann. Mein Blog soll mir Spaß ma­chen und das Re­cap­pen fühl­te sich fast von An­fang an im­mer eher wie eine läs­ti­ge Pflicht an. Wenn sie da­für we­nigs­tens vie­le Le­ser hät­ten, wäre das auch noch ein An­reiz, aber da die Se­rie nicht im deut­schen Fern­se­hen läuft, sind die Klick­zah­len er­schre­ckend ver­nach­läs­sig­bar.

ich habe alex’ zu­sam­men­fas­sun­gen im­mer ger­ne ge­le­sen, aber auf das re­cap­pen, hät­te er auch ger­ne ver­zich­ten kön­nen. was mich in­ter­es­siert ist die be­wer­tung, die ein­schät­zung oder hin­ter­grün­de. die be­nö­ti­gen na­tür­lich manch­mal ei­nen in­halt­li­chen be­zug, aber auch nicht im­mer.

ich wer­de jetzt hier mei­ne sub­jek­ti­ven ein­drü­cke hin­kot­zen, schliess­lich soll mir das ja spass ma­chen und mir ein biss­chen beim re­flek­tie­ren hel­fen.

mir hat die­se fol­ge spass ge­macht und ich mag die se­rie aus un­er­find­li­chen grün­den. zum gros­sen teil sind die ge­schich­ten furtcht­bar (und auf­wäd­nig) kon­stru­iert, die dia­lo­ge oft wich­tig­tue­risch, die wis­sen­schaft­li­chen er­klä­run­gen ha­ne­bü­chen und die ku­lis­sen ein­tö­ning und bil­lig. aber trotz­dem schafft es die se­rie das al­les nicht all­zu auf­fäl­lig wer­den zu las­sen. ei­ner der tricks ist eine un­glaub­lich schnel­le er­zähl­ge­schwin­dig­keit. al­les wird so dicht er­zählt, dass nicht viel zeit zum nach­den­ken bleibt und man den quatsch, der ei­nem vor­ge­spielt wird, gar nicht kri­tisch hin­ter­fra­gen kann — und in der fol­ge auch gar nicht hin­ter­fra­gen möch­te. die ge­schich­ten sind aus­ser­dem so kom­plex kon­stru­iert, mit so vie­len re­fe­ren­zen auf ver­gan­ge­nes, be­zü­ge zum mar­vel-uni­ver­sum und so vie­len ebe­nen an ge­heim­nis­tue­rei und kon­spi­ra­ti­on, dass ich gar kei­ne lust habe das al­les zu ver­ste­hen und nach­zu­voll­zie­hen und mich dann ein­fach zu­rück­leh­ne und mich un­ter­hal­ten las­se.

ein biss­chen liegt mein gut­fin­den von mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D viel­leicht auch am ein­ge­spiel­ten und gut auf­ein­an­der ab­ge­stimm­ten en­sem­ble. teil­wei­se ist die be­set­zung auch sehr hoch­ka­rä­tig. re­gel­mäs­sig taucht kyle ma­clach­lan in ei­ner ne­ben­rol­le auf, ab und zu (bis­her zwei­mal) taucht sa­mu­el l. jack­son auf und in die­ser staf­fel wird der ober­bö­se­wicht von powers boo­t­he dar­ge­stellt. dazu kommt eine gros­se di­ver­si­tät im en­sem­ble, die ich auch in die­sem fall sehr an­ge­nehm fin­de.

in die­ser fol­ge ver­such­ten sich die prot­ago­nis­ten wie­der an der klä­rung ei­ni­ger of­fe­nen fra­gen der ha­ne­bü­che­nen se­ri­en-hin­ter­grund­sto­ry, die man ohne all­zu vie­le spoi­ler so zu­sam­men­fas­sen kann: aus­ser­ir­di­sche ha­ben vor jahr­hun­der­ten oder jahr­tau­sen­den da­für ge­sorgt, dass ein teil der mensch­heit mit ali­en-DNA aus­ge­stat­tet wird und in der fol­ge zu „in­hu­mans“ wird. war­um und wie das pas­siert, war­um es ge­ra­de „jetzt“ pas­siert, da­von han­del­ten mehr oder we­ni­ger die ge­sam­ten letz­ten staf­feln. in die­ser fol­ge schwab­ber­te die theo­rie durch die fol­ge, dass die ali­ens für eine art gleich­ge­wicht zwi­schen arsch­loch-in­hu­mans und gu­ten in­hu­mans ge­sorgt ha­ben. yin und yang und so. das ist, wie ge­sagt, ganz schö­ner quark, aber das macht nichts. vor al­lem auch des­halb, weil die gan­ze er­zäh­lung es schafft nicht in mi­li­tä­ri­sche schwarz/weiss-den­ken ab­zu­glei­ten — oder über­haupt ins schwarz weis­se — son­dern im­mer auf der su­che nach dem mensch­li­chen ist. die bö­sen sind nie ganz böse (aus­ser manch­mal) und wenn doch ha­ben sie grün­de. die meis­ten ge­schich­ten ro­tie­ren ge­nau um die­se fra­gen: was ist mensch­lich, wie kön­nen die men­schen und die in­hu­mans zu­sam­men­le­ben, wie las­sen sich die kon­flik­te lö­sen, wie er­ken­nen wir die wirk­lich bö­sen und wie las­sen sich die mi­li­tä­ri­sche be­fehls­ket­te und das pri­mat der loya­li­tät mit dem ge­wis­sen ver­ein­ba­ren?

na­tür­lich sind die meis­ten cha­rak­te­re über­zeich­net dar­ge­stellt und ste­reo­ty­pen wer­den fleis­sig be­dient, aber auch das wird im­mer ganz gut ge­kon­tert — durch hu­mor oder nach­dif­fe­ren­zie­rung oder dre­hun­gen im er­zähl­strang.

weil mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D auch nach 54 fol­gen (fast 40 stun­den lauf­zeit) im­mer noch un­ter­halt­sam ist und ins­be­son­de­re die­ser mid­se­a­son-auf­takt un­ter­halt­sam war, gebe ich vier punk­te.


the hun­ger games mo­cking jay part 2

felix schwenzel in gesehen

der film fängt über­gangs­los da an, wo der ers­te teil des letz­ten teils der tri­lo­gie auf­hör­te. die se­rie der hun­ger-games-fil­me hat sich jetzt über vier tei­le vier jah­re hin­ge­zo­gen. ei­gent­lich eine un­ver­schämt­heit, und das aus rei­nem mar­ke­ting­kal­kül. heut­zu­ta­ge kann man sich (theo­re­tisch) 10 stun­den house of cards am stück an­se­hen, für 10 stun­den hun­ger games hin­ge­gen braucht man vier jah­re.

ich habe in den letz­ten vier jah­ren na­tür­lich al­les an re­le­van­ter hand­lung ver­ges­sen, aber das ist ei­gent­lich auch egal. cat­niss ever­deen ist (na­tür­lich) die aus­er­wähl­te, das mas­kott­chen, zu­erst der herr­schen­den klas­se, ab teil zwei oder drei dann, das mas­kott­chen der re­vo­lu­ti­on. sie hasst das sys­tem, ist ei­gen­sin­nig, kämpft stän­dig und ist un­sterb­lich. al­lein in die­sem teil wur­de sie, glau­be ich, 20 mal für tot er­klärt und be­trau­ert. er­schos­sen, ver­brannt, ver­schüt­tet, zer­bomt — hat sie al­les über­lebt.

in die­sem teil über­lebt sie auch ei­nen zom­bie­an­griff, wo­bei der zom­bie­an­griff auch un­ge­fähr der zeit­punkt war, an dem ich die hoff­nung auf er­träg­li­che un­ter­hal­tung voll­kom­men auf­gab. zom­bies! na­tür­lich hat­te der film auch eine un­vor­her­ge­se­he­ne wen­dung, die al­ler­dings voll­kom­men vor­her­seh­bar war, spä­tes­tens nach dem ers­ten teil von mo­cking jay. ins­ge­samt fand ich das gan­ze dra­ma sehr un­be­frie­di­gend und das ein­zi­ge was mir ei­ni­ger­mas­sen ver­gnü­gen be­rei­te­te, war jen­ni­fer law­rence beim schau­spie­lern zu­zu­se­hen. das macht al­ler­dings in gu­ten fil­men mehr spass.


po­si­tiv fand ich, dass die un­ter­füh­rung am ber­li­ner ZOB ei­ner der spiel­or­te des films war.

die lam­pen dort schei­nen auch brand­ge­fähr­lich zu sein. da wer­de ich wohl vor­sich­tig sein müs­sen, wenn ich das nächs­te mal da lang gehe.

auch sonst schie­nen re­la­tiv vie­le sze­nen des films in ber­lin ge­dreht wor­den zu sein.

ich habe auch end­lich ver­stan­den was die al­ber­nen ro­co­co-kos­tü­me, die auf­ge­türm­ten fri­su­ren und pe­rü­cken und auf­wän­di­gen schmin­kun­gen der hö­he­ren klas­sen von pa­nem den zu­schau­ern sa­gen woll­ten: hü­tet euch da­vor trump zu eu­rem prä­si­den­ten zu ma­chen oder es ste­hen euch jah­re­lan­ge äs­the­ti­sche ver­hält­nis­se wie in pa­nem be­vor.

auf die idee ge­bracht hat mich tre­vor noah, der trump ge­nia­ler wei­se mit ei­nem afri­ka­ni­schen pomp- und kitsch-prä­si­den­ten ver­glich.

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in wahr­heit wird eine prä­si­dent­schaft trumps na­tür­lich nicht zu ver­häl­nis­sen wie in man­chen afri­ka­ni­schen dik­ta­tu­ren füh­ren, son­dern zu äs­the­ti­schen ver­häl­nis­sen wie in pa­nem. schreck­li­che, trumpes­que fri­su­ren für alle pro­mi­nen­ten, die in der öf­fent­lich­keit ste­hen, mil­li­me­ter­di­cke schmink­pflicht, gi­gan­ti­sche, ge­schmack­lo­se, pom­pö­se bau­pro­jek­te und eine mes­sing­kup­pel auf dem weis­sen haus. und niemnd kann dann sa­gen, wir hät­ten es nicht ge­wusst. wur­de al­les in den hun­ger games ge­zeigt!


lei­der hat mich der letz­te teil der rei­he furcht­bar ge­lang­weilt, trotz der auf­wän­di­gen pro­duk­ti­on, hoch­ka­rä­ti­gen be­set­zung und aus­stat­tung. vor al­lem hat mich die ver­triebs- und mar­ke­ting­stra­te­gie ge­är­gert, die 10 stun­den film, aus pro­fit­über­le­gun­gen, auf vier jah­re zu ver­tei­len. des­halb, trotz jen­ni­fer law­rence und drei tei­len die ich po­si­ti­ver in er­in­ne­rung habe, nur 2 punk­te.

(im ame­ri­ka­ni­schen itu­nes-store ge­se­hen)


ber­lin 8. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

am mor­gen hing noch feuch­te käl­te in der luft. ei­gent­lich ganz an­ge­nehm, wenns nicht so kalt ge­we­sen wäre. in­ner­halb we­ni­ger mi­nu­ten, bzw. spä­tes­tens am gen­dar­men­markt, lös­te sich die feuch­te käl­te und wech­sel­te in eine früh­lings­haf­te käl­te, mit wär­men­den strah­len von oben. ich konn­te eine kin­der­grup­pe hö­ren, die noch ei­nen hal­ben ki­lo­me­ter ent­fernt war. sie nä­her­ten sich lang­sam. kin­der­ge­schrei im frei­en hat eine be­son­de­re ak­kus­ti­sche qua­li­tät: im ge­gen­teil zu ge­schlos­se­nen räu­men stört es nicht, wahr­schein­lich weil es sich im frei­en bes­ser ver­teilt.

kin­der­ge­schrei im frei­en führt (bei mir) au­to­ma­tisch zu früh­lings­as­so­zia­tio­nen. das liegt wohl auch dar­an, dass kin­der, die bei schlech­tem, un­früh­lings­haf­ten wet­ter nach draus­sen ge­scheucht wer­den, nicht schrei­en. sie lei­den wie die meis­ten men­schen un­ter feuch­tig­keit und lei­den still. schlech­tes wet­ter ist stumm, bis auf die ge­räu­sche des wet­ters selbst. weil schnee kein wirk­lich schlech­tes wet­ter ist, ist das auch kei­ne aus­nah­me — und kin­der­ge­schrei bei schnee, ist (ak­kus­tisch) noch­mal ene ganz an­de­re ge­schich­te.

als f. um 14:12 uhr zur ar­beit kam, mein­te er, draus­sen sei „su­per wet­ter“. 8° sag­te die wet­ter-app. aber ich muss­te ihm auf mei­nem weg nach hau­se zu­stim­men: su­per wet­ter.

(wet­ter­re­zen­si­ons­idee von the awl)


bet­ter call saul s02e04 (gloves off)

felix schwenzel in gesehen

sehr schö­ne fol­ge, mit zwei er­zähl­strän­gen, bei­de mit ih­ren qua­li­tä­ten, aber der er­zähl­strang rund um mike’s neu­en auf­trag, war (na­tür­lich) sechs ta­cken bes­ser als die jim­my-mc­gill-wei­ter­erzäh­lung.

mike ent­schloss sich in der letz­ten fol­ge, zur fi­nan­zie­rung des um­zugs sei­ner schwie­ger­toch­ter, jetzt auch ne­ben­jobs an­zu­neh­men, die grös­se­re mo­ra­li­sche fle­xi­bi­li­tät er­for­dern. er lässt sich auf das ge­schäft mit na­cho ein, der mike je­man­den be­sei­ti­gen las­sen will. wie mike das macht, wird über die gan­ze fol­ge hin­weg er­zählt und zeigt wie­der ein­mal, war­um ich die fi­gur mike ehrm­an­traut so ger­ne mag — oder auch, war­um ich das werk von vin­ce gil­ligan so sehr schät­ze. mike war schon in brea­king bad an­ge­legt als ja­mes bond in klug, im kör­per ei­nes al­ten, stoi­schen man­nes, der ei­gent­lich nur sei­ne ruhe ha­ben will. mike kann, wie ja­mes bond, nicht ster­ben, weil wir ihn alle schon in der zu­kunft ge­se­hen ha­ben. wir wis­sen alle, dass er am ende als sie­ger her­vor­ge­hen wird, auch wenn er am ende mög­li­cher­wei­se so ka­putt aus­sieht, wie john mccla­ne am ende sei­nes ar­beits­ta­ges.

der er­zähl­strang rund um jim­my mc­gill und sei­nen bru­der chuck ist we­ni­ger un­ter­halt­sam, er­reicht aber auch ei­nen se­hens­wer­ten hö­he­punkt, als die bei­den sich in ein rhe­to­ri­sches ge­fecht ver­wi­ckeln, das die ur­sa­chen ih­res nun schon 14 fol­gen dau­ern­den kon­flikts of­fen­legt, bzw. zur aus­spra­che bringt. das ge­spräch ist klug auf­ge­baut, weil ei­gent­lich bei­de arsch­lö­cher sind, aber eben aus ver­schie­de­nen grün­den. gleich­zei­tig sind bei­de eben auch kei­ne arsch­lö­cher, son­dern auf ge­wis­se wei­se auch sym­pa­thie­trä­ger. wir, die zu­schau­er, ken­nen mitt­ler­wei­le ihre pro­ble­me und kön­nen uns auf ge­wis­se wei­se mit bei­den iden­ti­fi­zie­ren. für den ei­nen ist der weg zum ziel wich­ti­ger, für den an­de­ren das er­ri­chen des ziels, egal mit wel­chen mit­teln. der eine kämpft für sein an­se­hen und das der men­schen die er mag, der an­de­re für das an­se­hen der fir­ma und die ein­hal­tung des rechts.

ich könn­te, wenn ich die in­ter­pre­ta­ti­on über­stra­pa­zie­ren woll­te, bei­de als smy­bol für die in­ne­ren kon­flik­te in uns an­se­hen; ver­nunft ge­gen im­puls, em­pa­thie ge­gen kon­se­quenz, prag­ma­tis­mus ge­gen prin­zi­pi­en­treue. sehr schön dar­ge­stellt fand ich je­den­falls, dass bei­de in die­sem streit teil­wei­se recht hat­ten und dass bei­de völ­lig un­fä­hig sind sich selbst zu re­flek­tie­ren und kon­seu­qnt in­ten­tio­nen auf den an­de­ren pro­ji­zie­ren, die ei­gent­lich ihre ei­ge­nen sind.

weil das al­les wie­der pri­ma ge­schau­spie­lert und in­sze­niert war — und aus­ser­dem gleich zwei un­ter­halt­sa­me, gut ge­mach­te hand­lungs­strän­ge in die fol­ge pass­ten, gebe ich nach kur­zem zö­gern die vol­le punkt­zahl.


the good wi­fe s07e16 (hea­ring)

felix schwenzel in gesehen

in den ers­ten zehn mi­nu­ten die­ser fol­ge sieht man ali­cia flo­rick un­ge­schminkt. die ers­ten 10 mi­nu­ten, aber auch der rest der fol­ge, wa­ren so lus­tig, dass ich mich bei­na­he fra­ge, war­um die ma­cher nicht noch ei­nen laugh-track un­ter­legt ha­ben. ei­gent­lich war an die­ser fol­ge wirk­lich al­les lus­tig oder min­des­tens amü­sant. die ers­te sze­ne, in der sich ali­cia und ja­son ei­nen ge­müt­li­chen sonn­tag al­lein zu hau­se ma­chen wol­len, aber von ih­rer mut­ter und 6 an­de­ren gäs­ten dar­an ge­hin­dert wer­den, eli, der stän­dig ver­sucht auf die be­hin­der­ten­toi­le­te zu kom­men, die hand­wer­ker im ge­richts­saal, mike ta­scio­ni, der fast noch wit­zi­ger ist als sei­ne ex-frau.

auch wenn in die­ser fol­ge nicht all zu viel pas­siert ist, fand ich die fol­ge sehr un­ter­halt­sam. die se­rie be­wegt sich auf ihr ende zu (noch sechs oder sie­ben fol­gen) und das merkt man, in ei­nem gute sin­ne.


the night ma­na­ger s01e03

felix schwenzel in gesehen

die­se fol­ge hat mich ein biss­chen ge­lang­weilt und die span­nung die vor­han­den war, ent­sprach nicht all­zu sehr mei­nem ge­schmack. oder an­ders ge­sagt: ich fin­de, dass das heim­li­che rum­schnüf­feln in frem­den mö­beln, eins der schlech­tes­ten dra­ma­tur­gi­schen ele­men­te der film­bran­che ist. zu­letzt habe ich es in the man in the high cast­le ge­se­hen, da gings schief, dann in deutsch­land 83, da gings mehr­fach gut und in home­land ging’s na­tür­lich auch im­mer gut. ich will ja nicht ab­strei­ten, dass leu­te, die spio­nie­ren, auch hin und wie­der mal in den mö­beln oder schreib­ti­schen ih­rer ziel­per­so­nen wüh­len müs­sen, aber im fern­se­hen oder kino will ich das nicht se­hen, erst recht nicht mit auf­re­gen­der mu­sik und ge­gen­schnit­ten von der sich näh­ren­den ziel­per­son und dro­hen­der kon­fron­ta­ti­on.

den rest der fol­ge gabs ne­ben al­ler­lei small­talk, rum­spio­nie­ren und in­tri­gie­ren auch noch die ab­sur­de ge­schich­te mit dem han­dy. jo­na­than pine ent­wen­det ro­pers sohn das han­dy und funkt da­mit sei­ne spio­na­ge­er­geb­nis­se an sei­ne ge­heim­dienst­kon­tak­te. die ge­schich­te mit dem han­dy ist so ab­surd, weil ein mil­lio­nen­schwe­rer, ul­trapa­ra­no­ider waf­fen­händ­ler, der alle paar tage die sim-kar­ten in sei­nen bur­ner-te­le­fo­nen wech­selt, sei­nem sohn ganz be­stimmt kein han­dy mit in­ter­net-emp­fang ge­ben wür­de. und wenn doch, wür­de er es kräf­tig ver­wan­zen, ver­schlüs­seln und mit kenn­wort schüt­zen, er wür­de ir­gend­ei­ne find­my­pho­ne-funk­ti­on oder app in­stal­lie­ren oder min­des­tens ir­gend­ei­nen han­dy-or­tungs-ap­pa­rat an­schaf­fen, da­mit auch wirk­lich kei­ner sein ab­so­lu­tes han­dy-ver­bot auf sei­nem an­we­sen un­ent­deckt um­ge­hen könn­te. oder er wür­de von vor­ne­her­ein jede han­dy­kom­mu­ni­ka­ti­on mit ei­nem stör­sen­der un­ter­bin­den.

aber die­se fol­ge ent­hielt nicht nur un­ge­reimt­hei­ten und doo­fe dra­ma­tur­gien, auch die nach­voll­zieh­bar­keit war da­hin. war­um ge­fähr­det pine sei­ne mis­si­on mit die­sen ri­si­ko­rei­chen stunts, war­um er­zählt die frau von san­dy lang­bourne pine nach knapp ei­ner mi­nu­te dia­log (ich habs ge­stoppt), gleich alle ge­schäft­ge­heim­nis­se ro­pers? weil sie end­lich mal zu je­man­dem ehr­lich sein woll­te? och. war­um löst die alarm­an­la­ge zu ro­pers pri­vat­zim­mer je­den tag um 11 ei­nen „test-alarm“ aus, der über 70 se­kun­den dau­ert (ich habs ge­stoppt)?

die, zu­ge­geb­ner­mas­sen, gut ge­mach­ten dia­lo­ge, die nach wie vor zau­ber­haf­te fo­to­gra­fie und vor al­lem das her­vor­ra­gend ge­spiel­te ge­gen­sei­ti­ge be­schnüf­feln von ro­per und pine, konn­te die un­ge­reimt­hei­ten der er­zäh­lung nicht wett­ma­chen. ich habe mich ge­lang­weilt und ge­är­gert und gebe statt bis­her 5 punk­te für die ers­te und zwei­te fol­ge, nur noch 2.


house of cards s04e04 (chap­ter 43)

felix schwenzel in gesehen

gut: house of cards gibt wei­ter gas, wie in fol­ge 3 be­reits be­gon­nen.
schlecht: was soll ich sa­gen, ohne all­zu­sehr zu spoi­lern?

was ich sa­gen kann ist, dass un­der­wood zu mass­nah­men greift, um die po­li­ti­schen am­bi­tio­nen sei­ner frau im zaum zu hal­ten, die frag­wür­dig sind. al­ler­dings pas­siert dann ein un­vor­her­ge­se­he­nes er­eig­nis, bei dem clai­re un­der­wood ihre fä­hig­keit leu­te sub­til zu ih­ren guns­ten zu be­ein­flus­sen und auch in ex­trem­si­tua­tio­nen ru­hig und be­son­nen zu agie­ren, voll aus­spie­len kann. ich lang­fris­ti­ger plan ist jetzt schon ein paar fol­gen lang be­kannt, aber bis­her muss­te sie in je­der fol­ge ihre kurz­fris­ti­gen zie­le je­weils den um­stän­den an­pas­sen. dar­in ist sie ei­nen ta­cken bes­ser, als ihr mann.

es ist klar, dass clai­re un­der­wood in die­ser staf­fel die ent­schei­den­de, span­nen­de per­son sein wird und mit ho­her wahr­schein­lich­keit ih­ren mann ziem­lich bald noch kampf­un­fä­hi­ger ma­chen wird, als er oh­ne­hin schon ist. und auch wenn sie min­des­tens ge­nau­so un­sym­pa­thisch wie ihr mann ist, wird das si­cher ganz un­ter­halt­sam


house of cards s04e03 (chap­ter 42)

felix schwenzel in gesehen

nach­dem die ers­te fol­ge der neu­en staf­fel house of cards mich un­ter­be­geis­ter­te und die zwei­te furcht­bar lang­weil­te, nahm die­se fol­ge jetzt (end­lich) or­dent­lich fahrt auf. der kon­flikt zwi­schen den un­der­woods spitzt sich zu und nimmt ein paar über­ra­schen­de wen­dun­gen.

in der letz­ten fol­ge schmier­te sich frank un­der­wood ir­gend­wann ein pea­nut but­ter and jel­ly brot, wäh­rend er den zu­schau­ern sei­ne phi­lo­so­phie im um­gang mit (po­li­ti­schen) geg­nern er­klär­te: er gibt sei­nen geg­ner zeit zum nach­den­ken und ein­schwen­ken auf sei­nen kurs, aber wenn ihm das zu lan­ge dau­ert, hole er die axt raus. in die­ser fol­ge lässt er sich also selbst­be­wusst auf ein pim­melfech­ten mit clai­re un­der­wood ein, im lau­fe der fol­ge stellt sich je­doch her­aus, dass clai­re schon lan­ge mit der axt fech­tet, wäh­rend frank un­der­wood noch sein ding schwingt.

der kampf zwi­schen den bei­den ist in die­ser fol­ge dra­ma­tur­gisch so ge­schickt er­zählt, dass mir die­se fol­ge tat­säch­lich spass mach­te. lang­sam stellt sich her­aus, auf wel­che art kampf sich frank un­der­wood hier ein­ge­las­sen hat und dass sein über­gros­ses ego und sei­ne ver­ach­tung der po­li­ti­schen am­bi­tio­nen sei­ner frau, in den nächs­ten fol­gen ein erns­tes pro­blem für ihn wer­den kön­nen.

ge­ne­rell ge­fällt mir die rich­tung, in die sich house of cards mit die­ser fol­ge ent­wi­ckelt. eine an­de­re se­rie, die ich der­zeit ganz ger­ne gu­cke, bil­li­ons, kon­zen­triert sich mit al­ler kraft auf den go­ckel-aspekt ei­nes macht­kampfs zwi­schen zwei ego­ma­nen. der kampf der ego­ma­nen in house of cards ver­spricht in­ter­es­san­ter zu wer­den, weil clai­re ein­fach zu ab­ge­brüht und kon­trol­liert ist, um sich aufs rei­ne pim­melfech­ten ein­zu­las­sen.

ich hof­fe, dass house of cards die­ses ni­veau jetzt hält.