sehr irritierend, interessante auflösung der realität, die, auf eine art, hyperrealistisch dargestellt wird. trotzdem nicht länger als 40 minuten ausgehalten, dann musste ich abschalten und mir die kritiken auf rotten tomatoes angucken. stimmt alles, die positiven kritiken, wie die negativen:
Somehow, because it resists unlocking, it feels more serious, troubling, significant. It's as funny as it's depressing. It's as brilliant as it is baffling. — dave calhoun
Inaccessible and endlessly frustrating, Synecdoche is replete with art-house pomposity and the type of muddled profundity one sees in an introductory philosophy seminar. — sonny bunch
dass agents of s.h.i.e.l.d das spiel hydra, nicht hydra, vielleicht doch hydra, doch nicht hydra, gerne spielt, ist seit 3 staffeln bekannt. in dieser folge dreht sich dieses karussell wieder mal kräftig — und kurz danach wieder zurück.
adrian pasdar tut in dieser folge als zackiger und gleichzeitig tapsiger general glenn talbot alles um anstädnig für comic relief zu sorgen, aber irgendwie passt in dieser folge nichts so richtig zusammen. es passiert einiges, aber alles klemmt ein bisschen. daisy, zum beispiel, ist die ganze folge über schlecht gelaunt und will sich zuerst mit lincoln prügeln, pardon, mit ihm faustkampf trainieren, seitdem trägt sie, gut sichtbar, einen super straff sitzenden sport-BH unter ihrem luftigen t-shirt, dann streiten sie sich übers impfen und dann wollen sie — natürlich — ficken. dafür entledigt sie sich in windeseile ihres t-shirt und der BH, den sie noch vor 2 sekunden trug, ist weg. so wie dieser winzige continuity-fehler, fühlte sich die ganze folge an: alles eher so naja.
naja, kann ja nur wieder besser werden. vielleicht.
laaaangweilig. ich habe selten so einen langweiligen staffelauftakt gesehen. man merkt schon, dass viel mühe in die zeichnung der charaktere gesteckt wurde, nur leider ist das alles furchtbar platt und langweilig. ich weiss zwar nicht mehr, wie der staffelauftakt der ersten staffel war, aber ich bin sicher er war interessanter, weil ich nach der ersten folge lust hatte weiterzuschauen. nach dieser folge, würde ich lieber kressesamen bei keimen zusehen, als weiter daredevil zu gucken.
die hauptfigur der serie, matt murdock, fand ich schon in der ersten staffel unsympathisch, ganz grandios fand ich allerdings den bösewicht der ersten staffel, wilson fisk, wunderbar gespielt von vincent d'onofrio. in dieser zweiten staffel habe ich noch nichts gefunden, was mich interessiert oder der stange hält. eine folge geb ich der serie noch — sobald mich die kresse langweilt.
das prägende stilmittel in dieser folge war neu und teilweise ziemlich witzig: brian finch erzählt geschichten aus seinem leben (und seiner phantasie) und man sieht, wie die protagonisten mit brians stimme sprechen. besonders witzig ist das in den szenen, in denen brian betrunken ist, weil dann die protagonisten seiner erzählungen ebenfalls lallen. zwar wurde das stilmittel über die sendung hinweg etwas zu oft benutzt, aber es zeigt, warum ich limitless sehr gerne mag: es ist verspielt und experimentierfreudig und schafft es dennoch seine geschichte zügig zu erzählen.
brian finch ist in dieser folge in russland, und im gegenteil zu manch anderer serie wird auch der umgang mit des landessprache spielerisch und schlüssig dargestellt. brian unterhält sich mit den russen auf russisch, das spricht er ja, wenn er auf NZT ist, und wenn er dann russisch spricht, wird die sendung kurz angehalten, zurückgespult und darauf hingewiesen, dass er jetzt zwar russisch spreche, aber als zuschauerservice der rest der szene jetzt dennoch auf englisch gezeigt werde.
wirklich vorangekommen ist die geschichte in dieser folge zwar nicht, keiner seiner inneren oder äusseren konflikte wurde gelöst, aber finch hatte in russland zeit über seine probleme nachzudenken und ein bisschen rumzuvögeln. der love-interest ist wie immer ein bisschen schwer nachvollziehbar, aber das passt schon.
in der zwischenzeit habe ich gelesen, dass limitless schon vor einer weile den sendeplatz von person of interest übernommen hat und dass CBS offensichtlich mehr interesse an der fortsetzung von limitless hat, als an der von person of interest — POI ist eine fremdproduktion (warner brothers), limitless wird von CBS selbst produziert. eine entscheidung, in der es bedauerlicherweise eher um rendite, als um inhalte geht. daran musste ich denken, als ich peer schaders jüngsten text über amazon las, speziell diesen absatz:
Amazon denkt anders. „At Amazon we like things to work in five to seven years“, hat Jeff Bezos schon vor Jahren in „Wired“ erklärt. „We're willing to plant seeds, let them grow – and we're very stubborn.“ Anders gesagt: Amazon verschiebt das Geldverdienen auf später. Viel später. […] Das macht Amazon als Angreifer in vielen Branchen so gefährlich. In der TV-Branche ist die Situation besonders kritisch, weil durch renditegetriebene Entwicklungen notwendige Investitionen in Inhalte vernachlässigt wurden.
während die grossen sender ihre rendite optimieren, bemühen sich amazon (und netflix) darum, ihren zuschauern in den hintern zu kriechen. bleibt natürlich zu hoffen, dass POI, wenn es jetzt quasi, durch eine verkürzte staffel, renditegetrieben aus dem CBS-programm geworfen wird, von netflix oder amazon aufgenommen und weitergeführt wird. denn die geschichte von person of interest dürfte noch lange nicht auserzählt sein. immerhin scheint limitless dann mindestens noch eine staffel weiterzugehen, was mich, ganz offensichtich, freuen würde.
peer schader über amazons geschäftsfelder und warum amazon gerade im fernsehsektor gefährlich für die branche werden könnte. weil man das aber wohl erst in 5 bis 7 jahren merkt, ist die meute noch nicht aufgescheucht.
bei anderen serien nervt es mich, wenn die geschichte so dahin plätschert. bei better call saul nicht, im gegenteil. als dieese folge zuende war dachte ich: könnte das vielleicht noch ein paar stunden so weitergehen? kim, wie sie gegen wände rennt, bis sich eine tür öffnet; chuck, wie er stämdig in seinem jacket raschelt; jimmy wie er ständig gegen die wand rennt, bis sie nachgibt; mike, wie er stoisch und etwas schräg guckend durch die welt geht, auf der suche nach ruhe.
das einzige was ein bisschen nervt ist — jimmy mcgill, aber das macht die anderen figuren umso sympathischer und interessanter.
auch prima: obwohl die geschichte von folge zu folge komplexer wird und sich ständig neue handlungsstränge auftun, die parallel erzählt werden, bleibt eigentlich alles übersichtlich. das liegt auch daran, dass die meisten zuschauer bereits einen blick in die zukunft geworfen haben und einige der neuen figuren, eigentlich alte bekannte sind. andererseits sind einige der neuen handlungsstränge lediglich blicke in die vergangenheit, die weniger zur komplikation, als zur aufhellung dienen.
kurz: hat wieder spass gemacht, kann von mir aus so weitergehen.
diese folge hat, wie die letzte, eher genervt. nicht so schlimm, wie die letzte, aber immer noch. völlig unverständlich, wie in fast allen agenten-filmen, ist die liebelei zwischen jonathan pine und ropers frau. offenbar ist das eine schlimme spion-geschichten-schreiber-macke, dem spion eine liebschaft mit der frau oder geliebten des oberbösewichts oder eine erektile überfunktion anzudichten.
glücklicherweise teilen die führungsoffiziere von pine meine einschätzung. angela burr teilt ihm telefonisch mit: „you blew your mission!“, er habe seine mission in den sand gesetzt. hat er natürlich nicht, bzw. er sieht’s anders und verweigert den befehl, die mission zu beenden.
neben dem turteln sieht man in dieser folge vor allem sehr viele vertragsunterzeichnungen, ein paar reisen um die welt und auch ein paar klassische szenen in und um schlecht beleuchtete überseecontainer. darauf mag heutzutage kaum ein videospiel, film oder fernsehserie verzichten.
zwischendurch erzählt angela burr noch eine geschichte, wie sie zufälig mit richard roper zeugin eines sarin-angriffs wurde — und während sie schockiert und traumatisiert gewesen sei, habe roper dort, im angesicht des elends und des todes, vor allem eine geschäftidee gesehen. ich dachte eigentlich, dass roper mittlerweile ausreichend als ultraböser und gewissenloser megabösewicht etabliert sei, aber die toten die seinen weg säumen, reichen den drehbuchschreibern offenbar noch nicht. die boshaftigkeit ropers muss dem publikum nochmal extra unter die nase gerieben werden, statt die handlung voranzubringen.
weil in dieser folge etwas mehr passierte, ein bisschen spannung aufkam und nicht alles völlig absurd wirkte, bin ich nicht so enttäuscht wie letztes mal. trotzdem habe ich drei tage gebraucht, bis ich die folge zuende gesehen habe, die gefahr dass ich vor staffelende das interesse verliere, ist nach wie vor akut.
christoph entdeckt beim ICE-fahren LC-glas und zeigt, wie die zugführerin die scheiben zum füherstand undurchsichtig machen kann, wenn sie ein butterbrot essen möchte. christoph baut zwar ein relativ aufwändiges model, um die funktion der LC-gläser zu erklären, der beitrag belibt aber irgendwie unbefriedigend — so wie der oben verlinkte wikipedia-artikel zum LC-glas übrigens auch.
armin zeigt wie handy-recycling funktioniert und sagt einmal, dass dieses oder jenes „mit einem hochkomplizierten verfahren“ gemacht würde. mir kam das ungewöhnlich ausflüchtig vor, aber die sachgeschichte hatte zum ende hin ein paar eindrückliche aha-momente, spätestens als ein arbeiter in belgien mit einem hammer an ein rohr klopft und in einer „langweiligen kiste“ ein paar (150?) kilogram gold in krümmelform landen.
um ein kilogram gold aus handys zu recyclen, braucht man 50 000 handys und eine menge grosser maschinen.
ausserdem gab’s ne neue folge von shaun das schaf, die ich aber ziemlich scheisse ein bisschen zu kompliziert, modern und antropozentrisch fand. oder andersrum, diese folge war nicht zeitlos, sondern versuchte zeitkritisch zu sein und statt mit comichafter überzeichnung, arbeitete sie mit überzeichneten stereotypen und vorurteilen. aber nicht nur die gewollt gesellschaftskritische, fast politische ausrichtung gefiel mir nicht, sondern auch, dass das happy end aus rache bestand.
ralph caspers fährt nach polen (nach warschau) und erklärt, unter anderem, ein paar grundzüge der polnischen sprache und gemeinsamkeiten zwischen deutsch und polnisch. ich fand das sehr sehenswert und wie immer bei ralph caspers reisen, eine gute mischung aus inszenierung und authentischer neugierde und erklärbärentum.
(letzte woche gesehen, aber vergessen aufzuschreiben. die sendung ist noch bis zum 20. märz hier zu sehen, ein teil der sendung dauerhaft (?) hier und hier eine art tagebuch.)
diese folge könnte auch gut das staffelende sein, aber es kommen noch 7 folgen. claire und frank underwood nähern sich wieder ein bisschen an und frank underwood gesteht, in gewisser weise, seine niederlage gegen seine frau ein. das ist bemerkenswert, aber claire ist eben auch bemerkenswert. sehr schön inszeniert wurde das verhandlungsgeschick von claire in der verhandlungssequenz mit dem russischen präsidenten petrov — mit dem sie sich auf ein wunderbares — ja, sorry — pimmelfechten einlässt. petrov reizt claire aufs blut, als er ihr sagt, ohne ihren mann wäre sie nichts als ein hübsches gesicht, was sie zu einem kurzen, ruhig vorgetragenen lüften des rhetorischen, diplomatischen schleiers nutzt, um gleich darauf wieder die hand ausztustrecken.
ich bezweifle zwar, dass verhandlungen auf diesem niveau jemals funktioniert haben, aber in der serienlogik ergibt das alles sinn und passt.
abgesehen davon, wurde ich in dieser folge zeuge von einigen wirklich gut gemachten alptraumsequenzen und von zwei bemerkenswert guten öffentlichen auftritten. die fiktiven, inszenierten reden von frank underwood finde ich immer sehr hölzern und unüberzeugend, aber die kurze stellungnahme von claire underwood, vor dem pressecorps des weissen hauses, war grandios, vor allem, weil wir als zuschauer wissen, dass es alles was sie sagte erstunken und erlogen war. der andere öffentliche auftritt, der mir sehr gefallen hat, auch als politische aussage abseits der serienlogik, war der von heather dunbar. komischerweise kam dieser auftritt, in der serienlogik, nicht besonders gut an und dürfte die kampagne von heather dunbar wohl in ernste schwierigkeiten bringen.
meine einschötzung zu heather dunbars aussage („toll, brilliant, genauso macht man das!“) zeigt wohl auch, dass ich von politischer PR nicht den hauch einer ahnung habe.
an der klatschfront ginbt es zu berichten, dass nun auch frank underwood eine neue frisur hat, nachdem es in den vorherigen staffeln mehrfach um claire underwoods haarfarbe gegangen ist, geht’s jetzt um die des präsidenten.
guter cliffhanger am ende der folge. handlungsmässig passiert nicht viel neues — oder nichts, dass sich nicht schon in der vorherigen folge angekündigt hätte. claire underwood drückt kräftig aufs gas, um ihre politischen ambitionen durchzusetzen und zeigt, dass frauen auch sehr gute arschlöcher sein können.
prima folge, wieder mal. der fall in dieser folge ist zwar etwas an den haaren herbeigezogen, aber brian’s konflikte, bzw. die frage, wie er wahrheit, lüge und loyalität gegenüber denen die ihm nahestehen und den grenzen die ihm das FBI und senator edward morra auferlegt haben unter einen hut bringt, diese konflikte eskalieren in dieser folge etwas. brian’s welt bricht quasi zusammen, aber das ist schön ruhig und unaufgeregt — ohne überdramatisierungen — inszeniert. mir gefällt die richtung in die sich limitless weiterentwickelt und die grenzen von brians gutmenschentum auslotet. das wort gutmenschentum benutze ich hier ausdrücklich in einem positiven kontext, denn genau die frage, wie wir, trotz äusserer zwänge, trotz innerer konflikte, das gute mit dem nötigen, aber weniger guten, ausgleichen, ist natürlich eine frage, die wir uns alle stellen (sollten). die konzentration auf brians grundflikt, statt auf superhelden-action oder elaborierte verschwörungstheorien, hält einerseits das produktionsbudget unter dem deckel und macht die serie eben auch interessant, auch wenn nicht jeder aspekt der serie wirklich brilliant gelöst ist.
noch fünf folgen in dieser staffel — und ich bin sehr gespannt, wie die geschichte weitergedreht wird.
an tagen wie heute, schaue ich in den himmel und sehe nur graue, undurchsichtige suppe. wenn man genau hinschaut, kann man zwar auch bei so einem hamburger-wetter noch schatten auf dem boden und an wänden sehen, also die sonne quasi indirekt erahnen, aber eigentlich ist so eine suppe am himmel deprimierend. sie wirkt unbeweglich, dick und als würde sie nie mehr weggehen.
als ich heute die wolken im zeitraffer aufgenommen habe, hellte sich mein gemüt wieder auf. die suppe bewegt sich und die bewegung gibt hoffnung, dass sie bald wieder verschwindet. mit handykameras kann man also nicht nur infrarot-LEDs von fernbedienungen sehen, sondern auch bewegungen in grauer suppe.
marvel’s agents of S.H.I.E.L.D haben ein paar monate staffel-pause gemacht und machen nach ein paar minuten „previously on marvel’s agents of S.H.I.E.L.D“ da weiter wo der cliffhanger aufgehört hat. ich fasse jetzt nicht zusammen, um was es in der folge ging, dieses „recappen“ hat alexander matzkeit für 10 folgen der zweiten staffel gemacht und am ende geschrieben:
Die SHIELD-Recaps waren als Test für mich gedacht und ich habe das Gefühl, dass der Test vorbei ist. Ich habe mir bewiesen, dass ich immer noch lieber in großen Bögen als in kleinen Folgen denke, aber einen Zugang auch zu einzelnen Folgen finden kann. Mein Blog soll mir Spaß machen und das Recappen fühlte sich fast von Anfang an immer eher wie eine lästige Pflicht an. Wenn sie dafür wenigstens viele Leser hätten, wäre das auch noch ein Anreiz, aber da die Serie nicht im deutschen Fernsehen läuft, sind die Klickzahlen erschreckend vernachlässigbar.
ich habe alex’ zusammenfassungen immer gerne gelesen, aber auf das recappen, hätte er auch gerne verzichten können. was mich interessiert ist die bewertung, die einschätzung oder hintergründe. die benötigen natürlich manchmal einen inhaltlichen bezug, aber auch nicht immer.
ich werde jetzt hier meine subjektiven eindrücke hinkotzen, schliesslich soll mir das ja spass machen und mir ein bisschen beim reflektieren helfen.
mir hat diese folge spass gemacht und ich mag die serie aus unerfindlichen gründen. zum grossen teil sind die geschichten furtchtbar (und aufwädnig) konstruiert, die dialoge oft wichtigtuerisch, die wissenschaftlichen erklärungen hanebüchen und die kulissen eintöning und billig. aber trotzdem schafft es die serie das alles nicht allzu auffällig werden zu lassen. einer der tricks ist eine unglaublich schnelle erzählgeschwindigkeit. alles wird so dicht erzählt, dass nicht viel zeit zum nachdenken bleibt und man den quatsch, der einem vorgespielt wird, gar nicht kritisch hinterfragen kann — und in der folge auch gar nicht hinterfragen möchte. die geschichten sind ausserdem so komplex konstruiert, mit so vielen referenzen auf vergangenes, bezüge zum marvel-universum und so vielen ebenen an geheimnistuerei und konspiration, dass ich gar keine lust habe das alles zu verstehen und nachzuvollziehen und mich dann einfach zurücklehne und mich unterhalten lasse.
ein bisschen liegt mein gutfinden von marvel’s agents of S.H.I.E.L.D vielleicht auch am eingespielten und gut aufeinander abgestimmten ensemble. teilweise ist die besetzung auch sehr hochkarätig. regelmässig taucht kyle maclachlan in einer nebenrolle auf, ab und zu (bisher zweimal) taucht samuel l. jackson auf und in dieser staffel wird der oberbösewicht von powers boothe dargestellt. dazu kommt eine grosse diversität im ensemble, die ich auch in diesem fall sehr angenehm finde.
in dieser folge versuchten sich die protagonisten wieder an der klärung einiger offenen fragen der hanebüchenen serien-hintergrundstory, die man ohne allzu viele spoiler so zusammenfassen kann: ausserirdische haben vor jahrhunderten oder jahrtausenden dafür gesorgt, dass ein teil der menschheit mit alien-DNA ausgestattet wird und in der folge zu „inhumans“ wird. warum und wie das passiert, warum es gerade „jetzt“ passiert, davon handelten mehr oder weniger die gesamten letzten staffeln. in dieser folge schwabberte die theorie durch die folge, dass die aliens für eine art gleichgewicht zwischen arschloch-inhumans und guten inhumans gesorgt haben. yin und yang und so. das ist, wie gesagt, ganz schöner quark, aber das macht nichts. vor allem auch deshalb, weil die ganze erzählung es schafft nicht in militärische schwarz/weiss-denken abzugleiten — oder überhaupt ins schwarz weisse — sondern immer auf der suche nach dem menschlichen ist. die bösen sind nie ganz böse (ausser manchmal) und wenn doch haben sie gründe. die meisten geschichten rotieren genau um diese fragen: was ist menschlich, wie können die menschen und die inhumans zusammenleben, wie lassen sich die konflikte lösen, wie erkennen wir die wirklich bösen und wie lassen sich die militärische befehlskette und das primat der loyalität mit dem gewissen vereinbaren?
natürlich sind die meisten charaktere überzeichnet dargestellt und stereotypen werden fleissig bedient, aber auch das wird immer ganz gut gekontert — durch humor oder nachdifferenzierung oder drehungen im erzählstrang.
weil marvel’s agents of S.H.I.E.L.D auch nach 54 folgen (fast 40 stunden laufzeit) immer noch unterhaltsam ist und insbesondere dieser midseason-auftakt unterhaltsam war, gebe ich vier punkte.
der film fängt übergangslos da an, wo der erste teil des letzten teils der trilogie aufhörte. die serie der hunger-games-filme hat sich jetzt über vier teile vier jahre hingezogen. eigentlich eine unverschämtheit, und das aus reinem marketingkalkül. heutzutage kann man sich (theoretisch) 10 stunden house of cards am stück ansehen, für 10 stunden hunger games hingegen braucht man vier jahre.
ich habe in den letzten vier jahren natürlich alles an relevanter handlung vergessen, aber das ist eigentlich auch egal. catniss everdeen ist (natürlich) die auserwählte, das maskottchen, zuerst der herrschenden klasse, ab teil zwei oder drei dann, das maskottchen der revolution. sie hasst das system, ist eigensinnig, kämpft ständig und ist unsterblich. allein in diesem teil wurde sie, glaube ich, 20 mal für tot erklärt und betrauert. erschossen, verbrannt, verschüttet, zerbomt — hat sie alles überlebt.
in diesem teil überlebt sie auch einen zombieangriff, wobei der zombieangriff auch ungefähr der zeitpunkt war, an dem ich die hoffnung auf erträgliche unterhaltung vollkommen aufgab. zombies! natürlich hatte der film auch eine unvorhergesehene wendung, die allerdings vollkommen vorhersehbar war, spätestens nach dem ersten teil von mocking jay. insgesamt fand ich das ganze drama sehr unbefriedigend und das einzige was mir einigermassen vergnügen bereitete, war jennifer lawrence beim schauspielern zuzusehen. das macht allerdings in guten filmen mehr spass.
die lampen dort scheinen auch brandgefährlich zu sein. da werde ich wohl vorsichtig sein müssen, wenn ich das nächste mal da lang gehe.
auch sonst schienen relativ viele szenen des films in berlin gedreht worden zu sein.
ich habe auch endlich verstanden was die albernen rococo-kostüme, die aufgetürmten frisuren und perücken und aufwändigen schminkungen der höheren klassen von panem den zuschauern sagen wollten: hütet euch davor trump zu eurem präsidenten zu machen oder es stehen euch jahrelange ästhetische verhältnisse wie in panem bevor.
auf die idee gebracht hat mich trevor noah, der trump genialer weise mit einem afrikanischen pomp- und kitsch-präsidenten verglich.
in wahrheit wird eine präsidentschaft trumps natürlich nicht zu verhälnissen wie in manchen afrikanischen diktaturen führen, sondern zu ästhetischen verhälnissen wie in panem. schreckliche, trumpesque frisuren für alle prominenten, die in der öffentlichkeit stehen, millimeterdicke schminkpflicht, gigantische, geschmacklose, pompöse bauprojekte und eine messingkuppel auf dem weissen haus. und niemnd kann dann sagen, wir hätten es nicht gewusst. wurde alles in den hunger games gezeigt!
leider hat mich der letzte teil der reihe furchtbar gelangweilt, trotz der aufwändigen produktion, hochkarätigen besetzung und ausstattung. vor allem hat mich die vertriebs- und marketingstrategie geärgert, die 10 stunden film, aus profitüberlegungen, auf vier jahre zu verteilen. deshalb, trotz jennifer lawrence und drei teilen die ich positiver in erinnerung habe, nur 2 punkte.
am morgen hing noch feuchte kälte in der luft. eigentlich ganz angenehm, wenns nicht so kalt gewesen wäre. innerhalb weniger minuten, bzw. spätestens am gendarmenmarkt, löste sich die feuchte kälte und wechselte in eine frühlingshafte kälte, mit wärmenden strahlen von oben. ich konnte eine kindergruppe hören, die noch einen halben kilometer entfernt war. sie näherten sich langsam. kindergeschrei im freien hat eine besondere akkustische qualität: im gegenteil zu geschlossenen räumen stört es nicht, wahrscheinlich weil es sich im freien besser verteilt.
kindergeschrei im freien führt (bei mir) automatisch zu frühlingsassoziationen. das liegt wohl auch daran, dass kinder, die bei schlechtem, unfrühlingshaften wetter nach draussen gescheucht werden, nicht schreien. sie leiden wie die meisten menschen unter feuchtigkeit und leiden still. schlechtes wetter ist stumm, bis auf die geräusche des wetters selbst. weil schnee kein wirklich schlechtes wetter ist, ist das auch keine ausnahme — und kindergeschrei bei schnee, ist (akkustisch) nochmal ene ganz andere geschichte.
als f. um 14:12 uhr zur arbeit kam, meinte er, draussen sei „super wetter“. 8° sagte die wetter-app. aber ich musste ihm auf meinem weg nach hause zustimmen: super wetter.
sehr schöne folge, mit zwei erzählsträngen, beide mit ihren qualitäten, aber der erzählstrang rund um mike’s neuen auftrag, war (natürlich) sechs tacken besser als die jimmy-mcgill-weitererzählung.
mike entschloss sich in der letzten folge, zur finanzierung des umzugs seiner schwiegertochter, jetzt auch nebenjobs anzunehmen, die grössere moralische flexibilität erfordern. er lässt sich auf das geschäft mit nacho ein, der mike jemanden beseitigen lassen will. wie mike das macht, wird über die ganze folge hinweg erzählt und zeigt wieder einmal, warum ich die figur mike ehrmantraut so gerne mag — oder auch, warum ich das werk von vince gilligan so sehr schätze. mike war schon in breaking bad angelegt als james bond in klug, im körper eines alten, stoischen mannes, der eigentlich nur seine ruhe haben will. mike kann, wie james bond, nicht sterben, weil wir ihn alle schon in der zukunft gesehen haben. wir wissen alle, dass er am ende als sieger hervorgehen wird, auch wenn er am ende möglicherweise so kaputt aussieht, wie john mcclane am ende seines arbeitstages.
der erzählstrang rund um jimmy mcgill und seinen bruder chuck ist weniger unterhaltsam, erreicht aber auch einen sehenswerten höhepunkt, als die beiden sich in ein rhetorisches gefecht verwickeln, das die ursachen ihres nun schon 14 folgen dauernden konflikts offenlegt, bzw. zur aussprache bringt. das gespräch ist klug aufgebaut, weil eigentlich beide arschlöcher sind, aber eben aus verschiedenen gründen. gleichzeitig sind beide eben auch keine arschlöcher, sondern auf gewisse weise auch sympathieträger. wir, die zuschauer, kennen mittlerweile ihre probleme und können uns auf gewisse weise mit beiden identifizieren. für den einen ist der weg zum ziel wichtiger, für den anderen das errichen des ziels, egal mit welchen mitteln. der eine kämpft für sein ansehen und das der menschen die er mag, der andere für das ansehen der firma und die einhaltung des rechts.
ich könnte, wenn ich die interpretation überstrapazieren wollte, beide als smybol für die inneren konflikte in uns ansehen; vernunft gegen impuls, empathie gegen konsequenz, pragmatismus gegen prinzipientreue. sehr schön dargestellt fand ich jedenfalls, dass beide in diesem streit teilweise recht hatten und dass beide völlig unfähig sind sich selbst zu reflektieren und konseuqnt intentionen auf den anderen projizieren, die eigentlich ihre eigenen sind.
weil das alles wieder prima geschauspielert und inszeniert war — und ausserdem gleich zwei unterhaltsame, gut gemachte handlungsstränge in die folge passten, gebe ich nach kurzem zögern die volle punktzahl.
in den ersten zehn minuten dieser folge sieht man alicia florick ungeschminkt. die ersten 10 minuten, aber auch der rest der folge, waren so lustig, dass ich mich beinahe frage, warum die macher nicht noch einen laugh-track unterlegt haben. eigentlich war an dieser folge wirklich alles lustig oder mindestens amüsant. die erste szene, in der sich alicia und jason einen gemütlichen sonntag allein zu hause machen wollen, aber von ihrer mutter und 6 anderen gästen daran gehindert werden, eli, der ständig versucht auf die behindertentoilete zu kommen, die handwerker im gerichtssaal, mike tascioni, der fast noch witziger ist als seine ex-frau.
auch wenn in dieser folge nicht all zu viel passiert ist, fand ich die folge sehr unterhaltsam. die serie bewegt sich auf ihr ende zu (noch sechs oder sieben folgen) und das merkt man, in einem gute sinne.
diese folge hat mich ein bisschen gelangweilt und die spannung die vorhanden war, entsprach nicht allzu sehr meinem geschmack. oder anders gesagt: ich finde, dass das heimliche rumschnüffeln in fremden möbeln, eins der schlechtesten dramaturgischen elemente der filmbranche ist. zuletzt habe ich es in the man in the high castle gesehen, da gings schief, dann in deutschland 83, da gings mehrfach gut und in homeland ging’s natürlich auch immer gut. ich will ja nicht abstreiten, dass leute, die spionieren, auch hin und wieder mal in den möbeln oder schreibtischen ihrer zielpersonen wühlen müssen, aber im fernsehen oder kino will ich das nicht sehen, erst recht nicht mit aufregender musik und gegenschnitten von der sich nährenden zielperson und drohender konfrontation.
den rest der folge gabs neben allerlei smalltalk, rumspionieren und intrigieren auch noch die absurde geschichte mit dem handy. jonathan pine entwendet ropers sohn das handy und funkt damit seine spionageergebnisse an seine geheimdienstkontakte. die geschichte mit dem handy ist so absurd, weil ein millionenschwerer, ultraparanoider waffenhändler, der alle paar tage die sim-karten in seinen burner-telefonen wechselt, seinem sohn ganz bestimmt kein handy mit internet-empfang geben würde. und wenn doch, würde er es kräftig verwanzen, verschlüsseln und mit kennwort schützen, er würde irgendeine findmyphone-funktion oder app installieren oder mindestens irgendeinen handy-ortungs-apparat anschaffen, damit auch wirklich keiner sein absolutes handy-verbot auf seinem anwesen unentdeckt umgehen könnte. oder er würde von vorneherein jede handykommunikation mit einem störsender unterbinden.
aber diese folge enthielt nicht nur ungereimtheiten und doofe dramaturgien, auch die nachvollziehbarkeit war dahin. warum gefährdet pine seine mission mit diesen risikoreichen stunts, warum erzählt die frau von sandy langbourne pine nach knapp einer minute dialog (ich habs gestoppt), gleich alle geschäftgeheimnisse ropers? weil sie endlich mal zu jemandem ehrlich sein wollte? och. warum löst die alarmanlage zu ropers privatzimmer jeden tag um 11 einen „test-alarm“ aus, der über 70 sekunden dauert (ich habs gestoppt)?
die, zugegebnermassen, gut gemachten dialoge, die nach wie vor zauberhafte fotografie und vor allem das hervorragend gespielte gegenseitige beschnüffeln von roper und pine, konnte die ungereimtheiten der erzählung nicht wettmachen. ich habe mich gelangweilt und geärgert und gebe statt bisher 5 punkte für die erste und zweite folge, nur noch 2.
gut: house of cards gibt weiter gas, wie in folge 3 bereits begonnen. schlecht: was soll ich sagen, ohne allzusehr zu spoilern?
was ich sagen kann ist, dass underwood zu massnahmen greift, um die politischen ambitionen seiner frau im zaum zu halten, die fragwürdig sind. allerdings passiert dann ein unvorhergesehenes ereignis, bei dem claire underwood ihre fähigkeit leute subtil zu ihren gunsten zu beeinflussen und auch in extremsituationen ruhig und besonnen zu agieren, voll ausspielen kann. ich langfristiger plan ist jetzt schon ein paar folgen lang bekannt, aber bisher musste sie in jeder folge ihre kurzfristigen ziele jeweils den umständen anpassen. darin ist sie einen tacken besser, als ihr mann.
es ist klar, dass claire underwood in dieser staffel die entscheidende, spannende person sein wird und mit hoher wahrscheinlichkeit ihren mann ziemlich bald noch kampfunfähiger machen wird, als er ohnehin schon ist. und auch wenn sie mindestens genauso unsympathisch wie ihr mann ist, wird das sicher ganz unterhaltsam
nachdem die erste folge der neuen staffel house of cards mich unterbegeisterte und die zweite furchtbar langweilte, nahm diese folge jetzt (endlich) ordentlich fahrt auf. der konflikt zwischen den underwoods spitzt sich zu und nimmt ein paar überraschende wendungen.
in der letzten folge schmierte sich frank underwood irgendwann ein peanut butter and jelly brot, während er den zuschauern seine philosophie im umgang mit (politischen) gegnern erklärte: er gibt seinen gegner zeit zum nachdenken und einschwenken auf seinen kurs, aber wenn ihm das zu lange dauert, hole er die axt raus. in dieser folge lässt er sich also selbstbewusst auf ein pimmelfechten mit claire underwood ein, im laufe der folge stellt sich jedoch heraus, dass claire schon lange mit der axt fechtet, während frank underwood noch sein ding schwingt.
der kampf zwischen den beiden ist in dieser folge dramaturgisch so geschickt erzählt, dass mir diese folge tatsächlich spass machte. langsam stellt sich heraus, auf welche art kampf sich frank underwood hier eingelassen hat und dass sein übergrosses ego und seine verachtung der politischen ambitionen seiner frau, in den nächsten folgen ein ernstes problem für ihn werden können.
generell gefällt mir die richtung, in die sich house of cards mit dieser folge entwickelt. eine andere serie, die ich derzeit ganz gerne gucke, billions, konzentriert sich mit aller kraft auf den gockel-aspekt eines machtkampfs zwischen zwei egomanen. der kampf der egomanen in house of cards verspricht interessanter zu werden, weil claire einfach zu abgebrüht und kontrolliert ist, um sich aufs reine pimmelfechten einzulassen.
ich hoffe, dass house of cards dieses niveau jetzt hält.