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blindspot s01e11

felix schwenzel in gesehen

blindspot ist eine der schlechteren mittelguten fernsehserien. typische, weichgekochte NBC-network-kost, die noch den alten genre-regeln folgt und sich nicht zu schade ist, die serie mit klischees und ritual-handlungen vollzustopfen.

die serie hatte ein paar monate pause, folge 10 lief ende november 2015. in dieser staffel-pause habe ich blindspot nicht allzu sehr vermisst. ich bin eigentlich schon länger genervt von der serie (hier kurz notiert), vor allem weil die hauptrolle, jane doe, unglaublich eindimensional und flach von jaimie alexander gespielt wird. im ensemble sind ein paar klasse schauspieler, aber auch ein paar sehr, sehr üble. mir gefällt marianne jean-baptiste (bekannt aus robocop und broadchurch) sehr gut und in dieser folge hat john hodgman einen gastauftritt als arschloch.

ich mag hodgman sehr, sehr gerne, aber sein auftritt war, wie die handlung der sendung, feuchte, warme luft um die sendung aufzublasen. die drehbuchautoren haben sich zwar mühe gegeben der handlung sinn und substanz zu geben, aber leider völig vergeblich. jeder handlungsstrang muss durch ellenlange dialoge und symbolhandlungen erklärt werden, die häufig ins pathetische und helden-epos-artige abdriften.

„geh du vor und rette die passagiere, ich lenke die schwer bewaffneten terroristen derweil ab und opfere mein leben, wenns sein muss.“

„nein, ich lese das nicht vor, sterben muss ich sowieso!“

„ich weiss nicht ob ich das schaffe!“ [schafft es mit leichtigkeit und leidendem gesicht]

„ich habe gerade die flugbahn des flugzeugs im kopf berechnet. unser plan funktioniert, wenn ihr die nase des flugzeugs im letzten moment nach oben zieht … waaartet … waartet … JETZT!“

in blindspot werden manche der charaktere immerhin nicht völlig schwarz weiss gezeichnet, aber die meisten gehorchen dann eben doch einem primitiven, vorhersehbaren gut-böse-schema. ganz besonders die handlung die den roten faden der sendung bildet, erscheint von folge zu folge langweiliger. eigentlich sollte das gegenteil der fall sein, und die mysteriöse vergangenheit von jane doe die spanung auf dauer hochhalten, aber je mehr man erfährt, desto öder wird’s.

es gibt wirklich nicht mehr viel, was mich an der serie noch interessiert, deshalb vermute ich, dass das die letzte folge war, die ich mir von blindspot angesehen habe.


join or die s01e02

felix schwenzel in gesehen

entweder war diese zweite folge einfach viel besser als die erste oder ich bin mit einer anderen, entspannteren erwartung an die sendung rangegangen. craig ferguson jedenfalls war in dieser sendung weniger entspannt. er war die ganze sendung über, als hätte er eine akute hyperaktivitäts-störung entwickelt oder sich einen liter ritalin injeziert.

und ich muss sagen, fergosons monolog am anfang war bereits so grandios, dass sich die sendung schon allein deshalb gelohnt hat. laut, selbstironisch und gut vorbereitet. vielleicht war aber auch einfach das thema besser geeignet oder die gästerunde besser auf fergosons stimmung abgestimmt.

die wortwechsel waren laut, teilweise wirklich witzig und alle teilnehmer hatten den mut, ständig steile thesen aufzustellen, was der sendung gut tat. craig ferguson gefiel das alles, ganz offensichtlich, besser als in der letzten sendung. er stellte selbst steile thesen auf und konnte sich die sendung über kaum in seinem sessel halten.

das gäste-panel war zwar rein männlich besetzt, aber immerhin zeichnet sich ein besetzungsmuster ab: ein gast kennt sich ein bisschen aus mit dem thema der sendung, in dieser sendung war das der wissenschaftsnerd bob pflugfelder, einer soll witzig sein, in dieser sendung jordan carlos, und einer ist ein allrounder mit prominenz und der fähigkeit ferguson aus der reserve zu locken, in dieser sendung der allround-moderator chris hardwick.

insgesamt fand ich diese ausgabe unterhaltsamer, temporeicher und sowohl besser besetzt — und ich habe was gelernt. vor allem, an craig ferguson-sendungen nie mit allzu grosser erwartungshaltung ranzugehen, dann überrascht er einen manchmal.


better call saul s02e03 (amarillo)

felix schwenzel in gesehen

in dieser folge fiel mir auf, wie detailverliebt better call saul ist. in einer der anfangsszenen, raschelt unaufhörlich die ins jacket eingenähnte metalfolie von jimmys bruder charles. das ist extrem witzig, auch weil er sich gegenüber seinem bruder aufführt wie ein arschloch. eine andere szene am schluss, als mike zu seinem neuen auftrag vorfährt und aussteigt, knistern die abgasrohre seines autos vernehmbar. better call saul steckt voller kleiner, liebevoller details, akkustisch und visuell. trotzdem habe ich mich in dieser folge doch ein bisschen gelangweilt. die kundenwerbungsansprache von jimmy mcgill in texas zog sich unerträglich in die länge, die paranoia von mike ehrmantrauts schwiegertochter vor phantomkugeln war ein bisschen zu sehr an den haaren herbeigezogen, und diente ganz offensichtlich einzig der eskalation der halblegalen jobs, die mike anzunehmen bereit ist. mike muss jetzt ganz offensichtlich tiefer in den illegalen sumpf herabsteigen, um den umzug der schwiegertochter zu finanzieren.

drei folgen dauert die exposition der sich abzeichnenden dramen nun schon, langsam könnte jetzt mal wirklich schwung in die geschichte kommen. die cliffhanger deuten zwar an, dass sowohl mike, als auch saul schon in der nächsten folge in rauheren gewässern unterwegs sein werden als bisher, aber es ist nicht zu leugnen, dass diese folge längen hatte.

vielleicht ist the night manager schuld an dieser wahrnhemung, dessen geschichte bereits nach zwei folgen in vollem gang ist und bei dem ich mich bisher keine sekunde gelangweilt habe. oder es ist einfach zunehmende ungeduld.


the night manager s01e02

felix schwenzel in gesehen

in der besprechung des piloten habe ich das wort nachvollziehbarkeit dreimal verwendet. es ist tatsächlich genau das wort, das diese serie am besten beschreibt. natürlich bildet die serie nur einen teil der realität ab, natürlich ist es eine fiktionale geschichte, die sich john le carré ausgedacht hat und natürlich wohnt kein hotelangestellter in einer postmodern karg eingerichteten hütte auf über 3000 meter höhe. aber dass ich als zuschauer die handlungen der protagonisten zu jeder minute nachvollziehen kann, das ist im fernsehen eher selten und ein zeichen für ein ziemlich gutes drehbuch und eine ziemlich gute serie.

dank der nachvollziehbarkeit wirkt die serie in jeder sekunde authentisch, auch wenn sie, natürlich, wie jede andere film- oder fernsehproduktion abkürzungen nimmt, auslassungen vornimmt und alle möglichen erzähltricks anwendet um ihre geschichte an die zuschauer zu bringen. aber solange das wohdosiert geschieht und ich als zuschauer nicht das gefühl bekomme, mit ausgelutschten dramaturgischen tricks auf falsche fährten (zur erhöhung der spannung) geführt zu werden, ist das alles völlig ok.

und ich bin nach wie vor begeistert vom ensemble. olivia colman spielt die rolle der gezielt tiefstapelnden geheimdienstfrau brilliant, das ensemble ist wunderbar divers und die bösewichter sind bis in die niederen ränge nicht übertrieben klischeehaft gezeichnet. auch in der zweiten folge passte einfach alles, die erzählung, und ihre zeitliche staffelung und zusammenführung der verschiedenen erzählebenen.

ich kann auch nach dieser folge nichts anderes sagen, als dass es an dieser folge nichts auszusetzen gibt. alles stimmig, wunderschön und spannend.


the night manager s01e01

felix schwenzel in gesehen

grossartig. habe nichts auszusetzen an dieser serie — bzw. dieser pilotfolge. eigentlich stimmt alles, die kamera ist grossartig, die produktion aufwändig und auf spielfilm-niveau, das ensemble grandios und nahezu perfekt besetzt und die geschichte ist nachvollziehbar und erschreckend realistisch erzählt.

in der pilotfolge wird in zwei teilen erklärt, warum der nachtportier jonathan pine den waffenhändler richard roper zu fall bringen will. das ist alles in james bond-maier gefilmt und inszeniert, mit einigen entscheidenden unterschieden: zum einen ist die motivation der handelnden personen nachvollziehbar, zum anderen werden einem nicht nur klischees an den kopf geworfen und stur die genre-regeln von agenten-filmen durchdekliniert. das ist alles keinesfalls action-arm, aber eben auch nicht so bombastisch und überkandidelt inszeniert, wie in bond-filmen. ich will auf dem bond-vergleich nicht rumreiten, aber weil ich den letzten bond so scheisse fand, kann ich mir das einfach nicht verkneifen.

das beeindruckenste an the night manager ist, wie gesagt, die nachvollziehbare, unaufgeregt und detailiert erzählte geschichte. die serie ist von interessanten charakteren bevölkert und verspricht spannende unterhaltung in den kommenden folgen. das ist alles eingepackt in wunderbar fotografierte spielorte rund um die welt, gespielt von knuffigen schauspielern und sauber gedreht und produziert.

ich finde olivia colman und ihr gesicht wirklich knuffig. sie war nicht nur in broadchurch die idealbesetzung, sie passt auch auch hier perfekt, zumal ihr die rolle auch ein bisschen auf den schwangeren leib geschneidert wurde. hugh laurie und tom hiddleston sind aus meiner sicht ebenfalls idealbesetzungen. laurie als überzeugender, paranoider bösewicht und hiddleston als ehrlich besorgter ex-soldat und nachtportier, mit extrem einem angenehmen und distinguierten britischen akzent.

ich freue mich sehr auf die kommenden folgen und gebe, sehr beeindruckt von der pilotfolge, gleich von anfang an die volle punktzahl.


join or die s01e01

felix schwenzel in gesehen

craig ferguson ist zurück auf dem bildschirm. diese nachricht entzückte mich, denn ich vermisse seine late late show show sehr. seine neue sendung läuft auf dem history channel und hat eigentlich ein schlüssiges konzept: ferguson diskutiert altuelle politische themen mit einem panel aus drei (wechselnden) gästen. in dieser sendung war das thema: „histories biggest political blunders“, also die grössten politischen fehlleistungen der geschichte.

am anfang lässt sich ferguson nicht nehmen, erstmal viereinhalb minuten lang im stehen in die kamera zu reden. ich fand das sehr erfrischend, wahrscheinlich weil ich es so lange nicht mehr gesehen habe, dass craig fergoson gut gelaunt, wild gestikulierend, kichernd und oft fluchend, in eine kamera spricht. was ferguson wirklich kann — und was kaum ein anderer moderator kann — ist zugleich aufrichtig und albern, gut vorbereitet und improvisierend zu wirken und sowohl sehr witzig zu sein, als auch ständig über die eigenen witze zu kichern — ohne peinlich zu wirken.

sein gespräch mit mit drei mehr oder weniger prominenten ging auch gleich so weiter, mit einer überdosis ironie. für 10 minuten war das noch erträglich, ging mir dann aber schnell auf die nerven. das hin und her vermatschte zu einem leichten gag- und ironie-salat ohne viel substanz. jetzt könnte man natürlich sagen: wer von craig ferguson substanz erwartet, dem sei nicht zu helfen — und vielleicht ist das auch so (dass mir nicht zu helfen ist). aber ich habe craig ferguson oft genug gesehen, um zu wissen, dass er durchaus substanz abliefern kann, wenn er sich für seine gäste oder ein thema interessiert.

für einen seiner gäste, jimmy kimmel, interessierte er sich auch (zu recht), weil kimmel die seltene fähigkeit besitzt, aus wirklich jeder vorlage einen witz zu machen und auf jeden ferguson-gag noch einen draufzusetzen. seine beiden anderen gäste interessierten ihn aber leider kaum. der pr-mensch howard bragman versuchte hier und da ein bisschen substanz mit selbstbeweihräucherung zu verbinden und ferguson liess ihn auch gewähren, aber die komikerin jen d’angelo kam eigentlich so gut wie nicht zu wort.

ferguson ist immer dann am besten, wenn er einen starken partner oder gegenpart hat. das war in dieser sendung jimmy kimmel, aber die sendung war trotzdem weniger gut, als ich gehofft hatte. etwas mehr vorbereitung, ein bisschen, nur ein ganz bisschen, tiefgang, bzw. kluges würden schon reichen. stattdessen ist das einzige was ich in dieser sendung dazugelernt habe, dass es gold-stern-schwule (gold star gays) gibt. das sind männer, die nie sexuellen kontakt mit einer frau hatten. howard bragman ergänzte, dass es auch platin-schwule (platiunum gay) gäbe, dass sind gold star gays, die per kaiserschnitt entbunden wurden, also selbst bei der geburt keinen kontakt zu den primären sexualorganen einer frau hatten.

ich habe mich wirklich gefreut craig ferguson wieder zu sehen, aber ich habe wohl ein bisschen zu viel erwartet. ohne grosse erwartungen, kann die sendung durchaus 20 unterhaltsame und kurzweilige minuten bieten — und theoretisch ist das konzept auch gar nicht mal so schlecht. deshalb: das ganze kann nur besser werden — und wird es sicherlich audh.


11.22.63 s01e01 (the rabbit hole)

felix schwenzel in gesehen

science-fiction-dings nach dem buch 11/22/63 von stephen king, unter anderem produziert von j.j. abrams und stephen king (wikipedia eintrag dazu). die erste folge fing vielversprechend an, driftete mir aber nach einer kurzen weile zu sehr ins horror-, mystery- und verschwörungstheorie-genre ab.

in der serie geht’s um ein portal (eine abstellkammer), mit der man ins jahr 1960 gelangen kann. aus dieser idee könnte man 2000 fernsehserien oder filme machen, ungefähr 1500 sind davon bereits gemacht worden. ich mag das zeitreisen-genre eigentlich sehr gerne, nicht erst seitdem ich ein yankee am hofe des könig artus gelesen habe. das thema hat sich in der popkultur als ziemlich ergiebig erwiesen.

die richtung die 11.22.63 einschlägt gefällt mir aber nicht besonders: james franco möchte als jake epping die ermordung von john f. kennedy verhindert und muss sich dabei nicht nur gegen gangster, CIA, secret service oder autoverkäufer wehren, sondern auch gegen die vergangenheit, die sich mit kakerlaken-attacken, autounfällen, bränden und einem irren obdachlosen gegen seine vergangenheitsmanipulationen zu wehren versucht. das driftet alles sehr schnell von einer serie die ich als: „oh, sieht interessant aus!“ bezeichnen würde, zu einer serie die mich nicht die bohne interessiert.

der pilot hat spielfilmlänge, die regulären folgen sind ungefähr 50 minuten lang. serien nach dem piloten zu beurteilen ist ja relativ umstritten, aber so ein pilot ist eben auch die beste gelegenheit den ton der serie und die erwartungshaltung zu bestimmen. das schafft der pilot meiner meinung nach ganz gut, nur eben so, dass ich keine lust habe mir auch nur noch eine weitere folge anzusehen.

technisch ist das alles prima gemacht, die 60er-jahre sind detailiert und fotorealistisch nachgebildet, aber auch das vermag mich nicht zu begeistern. weil der pilot an sich ok und ziemlich aufwändig war, gebe ich aber 3 sterne.


der meisterfälscher s02e03

felix schwenzel in gesehen

In dieser Folge porträtiert der „Meisterfälscher“ Wolfgang Beltracchi den deutschen Humoristen und Schriftsteller Hape Kerkeling in seiner italienischen Wahlheimat Umbrien.

die zusammenfassung von 3sat fasst die sendung schon ganz gut zusammen. die zusammenfassung ist, ganz offensichtlich, das werk eines meisterredakteurs.

in der reihe der meisterfälscher portraitiert der kunstfälscher wolfgang beltracchi (mädchenname wolfgang fischer) prominente im stil von verschiedenen malern. in der ersten staffel, im sommer 2015, zum beispiel harald schmidt oder christoph waltz. ich fand die sendung so mittel unterhaltsam, auch wenn mir die idee ausserordentlich gut gefällt. was ein bisschen nervt ist das ständige, pseudodokumentarische reinschneiden von beltracchis vergangenen heldentaten und die konzentration auf seine arbeit, statt auf die arbeit des gastes. ich habe mir die anderen folgen der reihe (noch) nicht angesehen, aber wenn ich mir jetzt in jeder folge die fälscher-geschichte und beltracchis hang zu engeln ansehen muss, wäre ich schon etwas genervt.

auch die oft überdramatisierende off-sprecherstimme nervt und, natürlich, auch die selbstverliebtheit von beltracchi. hape kerkeling hingegen ist knuffig und liebenswert wie immer. hape kerkeling scheint es gerade ziemlich gut zu gehen (er hat kräftig zugenommen) und auch wenn er einmal anmerkt, dass solche langen sitzungen vor der kamera teuflisch seien, weil man irgendwann vergisst, dass die kameras laufen und man sich potenziell um kopf und kragen reden könnte, merkt man am ende wieder, dass er voll der fernsehmensch ist, als er kurz mit der kamera shakert und subtil in sie rein grimassiert.

in der reihe erfährt man nicht nur, wie prominente auf beltracchis provokationen und selbstverliebtheit reagieren, man lernt auch potenziell etwas über den künstler, den beltracchi jeweils in der folge imitiert. in dieser folge war es toulouse-lautrec. das bild, das beltracchi am ende präsentierte war nicht schlecht, vor allem scheint es aber in rekordzeit entstanden zu sein. aber dem bild fehlte auch ein bisschen die leichtigkeit oder der esprit. es fing hape kerkelings persönlichkeit so effektiv ein, wie ein extravaganter instagram-filter.

der fehlende esprit des bildes ist sicherlich auch dem tempo der aufzeichnung geschuldet, aber auffällig war, wie uninteressiert beltracchi an hape kerkeling war. das ist auch der entscheidende unterschied zwischen beltracchis selbstwahrnehmung als kunstfälscher, der sich, wie er in der sendung behauptet, in die zeit und denkweise des zu fälschenden malers einarbeitet und zurückversetzt, als sei er dabei gewesen. so sehr seine analyse von lautrecs arbeiten auf den punkt war, nämlich dass ein grossteil der kraft seiner bilder daraus resultierte, dass er quasi im moulin rouge und den bordellen lebte, dass er sich brennend für seine subjekte interessierte, so sehr scheitert er genau daran; hape kerkeling ist für ihn nichts, als ein weiterer zu grosser kopf, den er irgendwie zu papier auf die leinwand bringen muss.

(in der 3sat mediathek, mp4-link, weitere sendungen „der meisterfälscher“-sendungen in der 3sat mediathek)


sendung mit der maus vom 28. februar 2016

felix schwenzel in gesehen

diese woche eine wiederholung der sachgeschichte über artur fischer und wie er den kunstoffdübel erfunden hat und wie die dinger funktionieren. vor allem sieht man auch kurz, welchen aufwand es vor fischers erfindung bedeutet hat, dinge in wänden zu befestigen. den beitrag habe ich leider nicht öffentlich zugänglich oder verlinkbar gefunden, was sehr schade ist. ich fände es eine viel bessere würdigung von artur fischers lebenswerk, die dübel-sachgeschichte öffentlich und dauerhaft zugänglich zu machen, als die sachgeschichte jetzt, nach seinem tod, einfach einmal im fernsehen zu versenden und in einer oder zwei wochen wieder zu depublizieren.

ich kannte die (10 jahre alte) sachgeschichte natürlich schon, aber sie ist nach wie vor wirklich beeindruckend. welches kind, das diesen film sieht, möchte danach nicht unbedingt erfinder oder schwabe werden?

nicht gelöscht, bzw. „depubliziert“, werden von der ARD übrigens die filme über das flüchtlingskind tiba. teil 1 bis 4 habe ich hier verlinkt, die links funktionieren alle noch. teil 5 aus dieser sendung hat auch einen permanenten link bekommen. zu sehen ist in dieser folge, unter anderem, tibas erster schultag.

kapitän blaubär habe ich wie immer übersprungen.

(hier noch eine woche zu sehen)


the daily show s21e67 (michael hayden)

felix schwenzel in gesehen

im eröffnungsstandup hat trevor noah gute arbeit geleistet, um den streit zwischen apple und dem FBI um entschlüsselungshilfe eines iphones (oder zehn, oder hunderten) einzuordnen (wer die sache auch gut eingeordnet hat, bzw. viel lesestoff zum thema gesammelt hat, ist john gruber. diese suchanfrage verschafft einen ganz guten überblick).

danach, auch im stehen, fragen sich roy wood jr. und jordan klepper, ob schwarze wähler („the black vote“) eher für hillary clinton oder bernie sanders stimmen würden. ich mag diese korrespondenten-sketche meistens nicht so gerne, aber der hier war ok. ungewöhnlich fand ich, dass noah danach gar nicht mehr am schreibtisch rumgekaspert hat. seinen news-teil hatte er offenbar schon im stehen absolviert. als er wieder am schreibtisch sass, gings gleich rüber zu seinem einzigen gast, dem ehemaligen CIA- und NSA-chef michael hayden. offenbar befindet sich hayden gerade auf PR-tour für ein buch, das er verfasst hat.

im gespräch war trevor noah freundlich-bissig und schlug den naheliegenden weg ein, indem er michael hayden nach seinem gewissen fragte. die antworten von hayden fühlten sich einstudiert an, wie in diesen gestellten gerichtsdramen, die früher mal im nachmittagsprogramm liefen. ich habe gelernt, dass michael hayden vor allem ein schlechter laienschauspieler ist, der den rest seines lebens wohl damit verbringen wird, zu versuchen, der welt klarzumachen, was für ein schnaffter kerl er doch ist. er wird für den eindruck kämpfen, dass er alles für die sicherheit der vereinigten staaten getan hat und das land und seine leute und ihre sicherheit über alles liebt. leider hat er nicht gesagt: „ich liebe … ich liebe doch alle! alle menschen!“

besonders unbefriedigend fand ich, dass die zeit der sendung gerade mal für zwei oder drei fragen reichte. vielleicht waren es auch fünf. im netz gibt’s noch längere fassungen des gesprächs, aber die sind alle geogeblockt.

ich finde, nach wie vor, dass trevor noah eine gute show abliefert, aber ich bleibe auch dabei, dass mich seine art zu moderieren und zu lachen irritiert. es ist auch nicht nur die noch nicht ganz ausgereifte souveränität und merkliche unsicherheiten, ich habe vor allem das gefühl, dass trevor noah noch nicht einfach präsent ist, sondern die ganze zeit daüber nachdenkt, wie er wirken könnte. trotzdem sehr okaye sendung.


limitless s01e16 (sands, agent of morra)

felix schwenzel in gesehen

limitless ist in den letzten folgen wirklich erwachsen geworden. immer noch verspielt, aber mittlerweile wirklich ambitioniert. die geschichte in dieser folge ist relativ komplex, reicht weit in die vergangenheit und schliesst ein paar lücken zum film. das ist erstaunlich ambitioniert, aber geschickt gemacht. um die produktionskosten im rahmen zu halten, werden die vielen rückblenden und hintergründe von mr. sands (mittelprächtig bis ziemlich gut von colin salmon gespielt) in comic-form aufgearbeitet. das sieht teilweise wie aus wie tom und das erdbeermarmeladebrot, manchmal wie colorierte kugelschreiberskizzen und manchmal wie pappkameraden. aber das ist vollkommen OK, weil sich die drehbuchautoren wirklich mühe gegeben haben, mit der geschichte an sich.

sehr schön ist das thema der serie, bzw. das thema von brian finchs charkakter, wieder in die folge eingebettet: menschlichkeit. auch wenn die moralischen dilema sich vor ihm auftürmen, brian finch versucht sich durchzumogeln und ein guter zu bleiben. oder wie sands einmal zu ihm sagt: „warum musst du alles so kompliziert machen?“

ich war ja schon in der letzten folge beeindruckt davon, wie sehr limitless auf die tube drückt — und ich muss sagen, sie drücken weiter. mittlerweile kommt die serie beinahe an das niveau von person of interest heran, zumindest was die komplexität der hintergrundgeschichten angeht. wenn man jetzt noch ein bisschen den bisweilen etwas kindischen humor zurückfährt, kann das eine sehr, sehr gute mittelgute serie werden.


berlin, 25. februar 2016

felix schwenzel in gesehen

als ich heute aus der haustür trat, dachte ich, dass der schnee ein witz sei, von irgendeinem scherzkeks verteilt. er schien aber echt zu sein, auch wenn es unerklärlich war, woher er kam und warum es bei diesen angenehmen temperaturen überhaupt schneien sollte.

im laufe des tages drehte sich das wetter aber noch mehr ins absurde; sonne, blauer himmel und schaumiger schnee, wie aus der schneekanone. ich musste an die letzte folge better call saul denken, in der sich jimmy mcgill spontan eine geschichte und fachtermini eines sexualfetischs ausdachte und auf den einwand, dass er sich das wohl ausgedacht hätte antwortete: „als ob ich mir sowas absurdes ausdenken würde.“

so ein wetter wie heute kann man sich auch nicht ausdenken. ich vermute immer noch, dass es ein scherz war. ich weiss nur nicht von wem.

(wetterrezensionsidee von the awl)


billions s01e06 (the deal)

felix schwenzel in gesehen

normalerweise lese ich keine anderen rezensionen, bevor ich meine eigene schreibe. was ich mit dieser folge anfangen sollte, war mir nach dem abspann aber nicht mal ansatzweise klar. nicht schlecht, sehr schönes hin und her, aber wieder, am ende, astreines pimmelfechten, maskulines duftmarken setzen, knurren und drohen. nur — das schrieb ich ja schon nach fast allen der letzten fünf folgen. also hab ich die zusammenfassung von scott tobias in der new york times gelesen. der fasst den kern der serie aber auch nicht anderes zusammen, ausser das er das pimmelfechten „maskuline unzivilisiertheit“ nennt:

This is a show about masculine savagery, and Wall Street just happens to be the arena for it.

eigentlich war die folge gar nicht mal so schlecht inszeniert, jedenfalls der verlauf der geschichte an sich. es geht hin und her und auf und ab. zwischendurch haben die drehbuchautoren maggie siff ziemlich kluge psychologische beobachtunegn ins drehbuch geschrieben, mit denen sie (erfolglos) versucht die beiden pimmelfechter zu zivilisieren und zur vernunft zu bringen.

so gut die geschichte selbst von den autoren zum wabbern gebracht wurde, so sinnlos erscheinen manche szenenbilder. axelrod hat einen geheimen luxuspool im keller eines verlassenen gebäudes, in dem man sich aus sicherheitsgründen nur nackt unterhalten kann und von einem schmierigen privatdedektiv hingefahren wird, als wären es die 80er und die folge hiesse 9½ wochen und nicht the deal?

chuck rhoades trifft sich mitten in der nacht vor seinem haus auf der strasse mit seinem stellvertreter, um ihm halblegale vorgaben zu machen, die niemand hören darf?

andererseits fand ich die schnitte zwischen axelrod’s pep-talk vor der belegschaft von axe capital und dem verhör von bill „dollar“ stearn bei der staatsanwaltschaft ganz gelungen.

und die musik in dieser folge fand ich zum ersten mal passend, auch wenns metallica war, aber immerhin master of puppets (youtube-, wikipedia-link)

ob ich die szene gut finden soll, in der axelrod seinen chauffeur rausschmeisst und selbst über die autobahn braust, weiss ich noch nicht. metallica passte, aber die sin-city-optik? srsly?

diese folge war (trotzdem wieder) ziemlich unterhaltsam, teilweise klug, aber teilweise eben auch nervig. deshalb nur 3 sterne.


better call saul s02e02 (cobbler)

felix schwenzel in gesehen

ich muss leider sagen, dass ich saul goodman in breaking bad nie mochte. ich war, natürlich, ein mike-fan. die erste staffel better call saul hat aber gute arbeit geleistet, um jimmy mcgill interessanz und menschlichkeit zu verleihen. jetzt mag ich jimmy mcgill aka saul goodman natürlich (auch) sehr. aber ich bin immer noch ein grosser mike-ehrmantraut-fan. allein das stoische gesicht von jonathan banks kann ich mir stundenlang ansehen. und in dieser folge konnte man wieder sehr viel von diesem zerfurchten gesicht sehen.

der grund warum ich so ein grosser mike-ehrmantraut-fan bin, ist natürlich, dass er, bereits in breaking bad, einer der wenigen charaktere war, die noch alle beisammen haben und er (fast immer) die situationen, in denen er steckt, richtig einschätzt. und genau dabei kann man ihn in dieser (und der letzten) folge wieder beobachten: situationen richtig einschätzen und dinge in ordnung bringen.

aber auch jimmy mcgill lief in dieser folge wieder zu höchstform auf und fand ganz offensichtlich grösseren gefallen an praktizierter moralischer flexibilität, als am drögen leben als festangestellter anwalt. der job in der kanzlei ödet ihn ganz offensichtlich an, auch wenn er erstmals etwas (fragile) anerkennung in seinem job als ehrlicher anwalt abbekommt.

aber als mike ihn anruft um den tolpatschigen medikamente-dealer aus der polizei-falle, in die er sich in der letzten folge manövriert hat, zu befreien, läuft jimmy mcgill wieder zu höchstform auf — und man merkt auch bob odenkirk an, dass es ihm spass macht jemanden zu spielen, der sich spontan lustige namen für abwegige und anal fixierte sexpraktiken ausdenkt. ich bin sicher, dass der hoboken squat cobbler bald auch ein echtes ding sein wird, wenn man in zwei bis drei wochen nochmal danach googelt. ausserdem lernen wir, dass storytelling nicht nur im journalismus und beim verkaufen wichtig ist, sondern ganz besonders auch im umgang mit der polizei.

die unsympathische und nervige seite von jimmy mcgill/saul goodman, die mich in breaking bad schon nervte, schien in dieser folge aber auch nochmal durch. den neue (firmen) wagen, muss er sich natürlich vor dem salon übergeben lassen, in dem er jahrelang sein büro im hinterzimmer hatte. das ist die kindische arschlochseite von ihm, an der er ganz offensichtlich den rest der staffel hart weiter arbeiten wird und sich mehr und mehr von seiner kollegin und liebschaft kim wexler entfremden wird (ganz zauberhaft übrigens gespielt von rhea seehorn). kim ist, wie mike, eine der wenigen personen in der serie, die noch alle beisammen haben und durch und durch ehrlich, loyal und zuverlässig ist.

jedenfalls hab ich diese folge wieder sehr gerne gesehen und gebe wieder vier punkte. ich bin ziemlich sicher es kommen in dieser staffel noch folgen, die fünf punkte verdienen.

(auf netflix gesehen)


black mirror s01e01 (the national anthem)

felix schwenzel in gesehen

black mirror ist eine britische science-fiction-serie, die im dezember 2011 erstmals in grossbritanien ausgestrahlt wurde. allerdings spielt die erste folge nicht wirklich in der zukunft, sondern im jetzt. das „verdammte“ internet (zitat des fiktiven britischen premierministers michael callow) funktioniert in der ersten folge bereits so wie heute, nämlich als hocheffektive brutzelle von kontrollverlust. diese folge, deren geschichte nach 43 minuten spielzeit einen abschluss findet, zeigt einen möglichen umgang mit diesem kontrollverlust. zumindest ist das eine interpretationsweise.

ohne zu viel über die erste folge zu verraten, kann man die geschichte kurz mit den worten der wikipedia zusammenfassen (den wikipedia-link nicht klicken, dort herrscht spoiler-alarm):

Der Premierminister Großbritanniens, Michael Callow, [gerät in ein Dilema], als die Prinzessin Susannah […], entführt wird. Als Bedingung für die Freilassung, wird vom Premierminister Sex mit einem Schwein im nationalen Fernsehen gefordert.

was diese erste folge wirklich gut hinbekommt, vor allem wenn man bedenkt, dass sie bereits vier jahre alt ist, ist eindringlich zu zeigen, welche folgen das internet auf machtmechanismen hat. durch die grenzenlosigkeit und relative unkontrollierbarkeit des internets — und folglich auch der medien, die in den sog des netzes geraten — enstehen nicht nur machtverschiebungen, sondern auch neue (andere) öffentlichkeiten und meinungsbildungsstrukturen, die mit herkömmlichen instrumentarien nicht mehr einfach zu kontrollieren sind. aber mit angepassten werkzeugen dann eben doch, auch wenn das mitunter mit hohen kosten verbunden ist.

diese folge von black mirror ist ein wirklich interessantes, hervorragend dargestelltes gedankenexperiment, das mich sehr zum nachdenken anregte. ganz besonders interessant sind die bezüge zur medien- und wahrnehmungskrise, von der zur zeit ja so viele reden. auch wenn es überinterpretiert erscheinen mag, gibt es auch einen (indirekten) bezug zu donald trump, für den ich ein bisschen ausholen muss. gerade heute habe ich nämlich dieses video von ezra klein gesehen (bei stefan niggemeier gefunden), in dem er unter anderem sagt, dass donald trump jeder sinn für scham fehlt:

etwas ausführlicher hat ezra klein dazu auf vox geschrieben:

Trump’s other gift — the one that gets less attention but is perhaps more important — is his complete lack of shame. It’s easy to underestimate how important shame is in American politics. But shame is our most powerful restraint on politicians who would find success through demagoguery. Most people feel shame when they’re exposed as liars, when they’re seen as uninformed, when their behavior is thought cruel, when respected figures in their party condemn their actions, when experts dismiss their proposals, when they are mocked and booed and protested.

Trump doesn’t. He has the reality television star’s ability to operate entirely without shame, and that permits him to operate entirely without restraint. It is the single scariest facet of his personality. It is the one that allows him to go where others won’t, to say what others can’t, to do what others wouldn’t.

wie gesagt, der vergleich zur ersten folge black mirror ist möglicherweise etwas weit hergeholt, aber in dieser folge geht es eben auch ums thema scham und dass die überwindung von scham eines der werkzeuge ist, mit dem mächtige, trotz kontrollverlust, ihre macht ausbauen oder festigen können.

die erzählweise und inszenierung von black mirror ist nicht besonders fesselnd. ich habe nach zwanzig minuten eine kurze pause eingelegt, um unseren neuen drucker zu installieren und konfigurieren*, aber sobald die geschichte zuende erzählt war, schlug sie wie eine bombe in meinem kopf ein. nicht die inszenierung ist krass, sondern die geschichte. das ist sehr vielversprechend für die künftigen folgen, auf die ich jetzt, nach dieser eröffnung, wirklich gespannt bin. vom hörensagen weiss ich, dass diese erste folge eine der schwächeren der serie sein soll — auch das erscheint mir sehr vielversprechend.

die inszenierung der geschichte erinnerte mich übrigens in weiten teilen an mario sixtus’ operation naked, auch wenn sixtus’ film formal sehr viel konsequenter war. auch black mirror (zumindest diese folge) wird zum grossen teil von nachrichtenmenschen erzählt, auch black mirror zeigt ereignisse, die derzeit sowohl unvorstellbar, als auch vorstellbar sind.

ich gebe 5 sterne, weil mich diese folge sehr beeindruckt hat, trotz einiger, kleinerer inszenatorischer schwächen und gelegentlicher unerträglichkeit. und ich bin gespannt auf die weiteren folgen und hoffentlich genauso klug erzählten geschichten.

(unter anderem auf netflix deutschland zu sehen, trailer der ersten staffel)


*) erstaunlich was drucker für 140 euro kaufpreis heutzutage alles können. und damit meine ich noch nichtmal die fähigkeit doppelseitig zu drucken, scanvorlagen selbsttätig einzuziehen und druckaufträge von handies anzunehmen, besonders beeindruckt bin ich von der fähigkeit des neuen druckers, scans direkt (als PDF) auf ein netzwerklaufwerk zu speichern.


the good wife s07e15 („targets“)

felix schwenzel in gesehen

irre komplizierte folge. ie NSA spielt wieder mit, die verrückte anwältin auch (carrie preston als elsbeth tascioni) und alicia nimmt an einem geheimen treffen des justizministeriums teil, um die drohnen-ermordung eines amerikanischen staatsbürgers juristisch zu rechtfertigen. ausserdem ficken alicia und jason.

fast alle stränge der geschichte bleiben am ende der folge offen und am ende sehen wir einen symbolkräftigen clip von einem kollabierenden eisberg. mir gefiel diese folge eigentlich wieder ganz gut, auch wenn sie unterm strich einen tacken zu konfus und verwirrend für meinen geschmack war.


sendung mit der maus vom 21. februar 2016

felix schwenzel in gesehen

armin maiwald zeigt, wie in eschweiler ein hubschrauberlandeplatz auf dem dach des st.-antonius-hospitals gebaut wurde. dazu gibt es auf den seiten des krankenhauses auch ein bautagebuch.

willi wiberg hat auch einen hubschrauber gebaut, in der welt der phantasie. manche der gezeichneten geschichten finde ich in der sendung mit der maus ja ganz amüsant. die von willi wiberg und seinem vater eher nicht. obwohl es bemerkenswert ist, dass der vater von willi wiberg raucht (pfeife). rauchen im kinderfernsehen — respekt dafür!

ausserdem zeigte armin maiwald in einem älteren beitrag nochmal, wie sägen funktionieren. die schränkung der sägeblätter ist (natürlich) entscheidend. bei shaun das schaf gabs auch baumassnahmen und anspielungen an mission impossible. war eher mittelinteressant alles.

(auf wdrmaus.de gesehen)


berlin, 21. februar 2016

felix schwenzel in gesehen

schottischer regen in berlin! es tröpfelte den ganzen tag, so dass unter offenem himmel das smartfone unleserlich wird, weil die tropfen die pixel zu einem bunten, expressionistischem allerlei verwandeln, man aber beim laufen durch den niesel nicht nass wird.

durch diesen schottischen regen zu laufen, ist so angenehm wie vor dem nebelschwadengenerator in der gemüseabteilung eines supermarkts zu stehen. der niesel kühlt, man kann sich zügig bewegen. die obdachlosen wirken bei diesem wetter aber noch trosloser als sonst, weil sie sich in überdachte, noch düsterer als der rest der stadt wirkende bereiche zurückziehen und vergeblich auf das ende des niesels warten. sonst hält der regen aber fast niemanden davon ab, das zu tun was er oder sie ohnehin tun würde. schottischen regen kann es von mir aus jeden tag geben.

(wetterrezensionsidee von the awl)


the tonight show starring jimmy fallon vom 19. februar 2016

felix schwenzel in gesehen

jimmy fallon ist eine gute-laune-maschine, der ich weder die zu dick aufgetragene gute laune übelnehmen kann, noch kann ich deren authentizität bezweifeln. auch in dieser show springt er mehrfach auf um sich übermässig zu freuen. allein deshalb macht die sendung spass.

angeguckt hab ich mir die sendung weil bryan cranston als gast eingeladen war. aber auch vorher, der stand-up und die thank you notes und die kleinen witzchen, waren alle sehr OK. sehr schön der clip, den man in einer langen version auch auf youtube (bzw. buzzfeed) sehen kann, von einer 110 jahrigen frau, die im fernsehinterview angibt, dass sie sehr gerne schläft und sich „not one bit“ auf ihre geburtstagsparty freut. auf youtube muss man freilich auf fallons gekicher verzichten, was den clip nur halb so lustig macht.

auch fallons sidekick, steve wiggins, zeigte in dieser sendung dass er nicht nur doof rumstehen kann, sondern auch vorzüglich morgan freeman imitieren kann. überhaupt, es ist ein vergnügen sich diese anhäufung von talent anzusehen, die diese sendung im vordergrund und hintergrund auffährt. ein witz aus meinem lieblingssegment, den thank you notes, bieb mir in erinnerung, auch wenn er aufgeschrieben nur halb so witzig, wie in der sendung rüberkommt: bei den platischen chirurgen bedankte sich jimmy fallon dafür, dass sie es schaffen, jeden 10 jahre überraschter aussehen lassen.

es ist enorm faszinierend, dass fallon sich in seiner sendung ständig mit wasser bespritzen lässt oder (später) mit bryan cranston in ein schaumbad steigt und so im laufe der sendung mindestens zwei anzüge ruiniert. das gespräch mit cranston war kein besonderes highlight, aber auch nicht langweilig, aber der gag mit dem schaumbad war nicht schlecht.

die zweite gästin war demi lovato, die sehr sympathisch und jung wirkt und bei der sich jimmy fallon wieder nicht einkriegen konnte und sie mit komplimenten überhäufte. sehr schön wieder das musical impression wheel, in dem fallon und seine gäste musiker und musikstile nachmachen müssen. fallon gab sich nach dem dritten versuch von demi lovato geschlagen und überschlug sich wieder mit euphorie.

youtube-video laden, info, direktlink

vinyl s01e01 (pilot)

felix schwenzel in gesehen

ich fands grässlich. der pilot ist spielfilm-lang (zwei stunden) und nach ungefähr einer stunde hab ich den scheiss nicht mehr ausgehalten. mir macht es in der regel nicht viel aus, wenn ich der geschichte einer serie nicht folgen kann, aber bei vinyl konnte ich nicht nur der geschichte nicht folgen, ich hatte auch den eindruck, dass gar keine geschichte erzählt wird, sondern nur eine stimmung etabliert werden sollte. visuell klappte das ganz gut, die siebziger jahre, mit all ihren grausamen klamotten, frisuren und koteletten leben in der serie in aller brutalität wieder auf, auch wenn die kulissen mich ziemlich oft an die sesamstrasse erinnert haben.

in vinyl ist alles hochemotional. schon in der ersten szene stöhnt und ächzt bobby cannavale (als richie finestra), aus keinem ersichtlichen grund, 15 minuten in seinem in der sesamstrasse geparkten auto. irgendwann hebt er den telefonhörer seines wählscheibenautotelefons ab und fängt an noch stärker zu ächzen und zu stöhnen. die restliche dreiviertel stunde habe ich mir grässlich angezogene und friserte menschen angesehen, die entweder singen, schreien, ficken, koksen, kiffen oder — das ist ein durchgängiges motiv der serie — grabschen und tätscheln. es vergehen keine 5 minuten der serie, in denen nicht ein mann irgendwelche als unterwürfig und blöd dargestellten frauen angrabscht oder anbaggert.

es gibt zwar auch eine (mittel) starke frauenrolle (ziemlich gut: juno temple als jamie vine), die im laufe der serie sicherlich noch zu einem zentralen charakter aufgebaut werden wird, aber in dieser folge einfach „das sandwich-girl“ genannt wird. vielleicht war das grabschen und konsequente sexualisieren und obejktifizieren von frauen in den 70ern noch gang und gäbe, aber die konzentration der serie darauf nervt tierisch.

apropos nerven. ich habe in den vielen jahren meines medienkonsums gelernt, dass man um filme oder serien, in denen zeitlupen zur betonung und emotionalisierung der handlung exzessiv eingesetzt werden, einen grossen bogen machen sollte. in dieser hinsicht schrillten bei vinyl ständig meine alarmglocken.

schauspielerisch ist vinyl teilweise ziemlich gut geraten. wie oben erwähnt, gefällt mir das beiläufige und wache spiel von juno temple sehr, james jagger, der sohn von mick jagger, spielt auch gut, aber ein paar nebenrollen, und leider auch bobby cannavale, tragen etwas dick auf.

am anfang der folge trat eine band auf, deren sänger dem jungen mick jagger erstaunlich ähnlich sah, vor allem wegen dem etwas irritierendem riesigen jagger-mund und schlabberlippen. das war aber jemand anders.

ich kann mir gut vorstellen, dass es einige gibt, denen diese serie gefallen könnte. ich kann damit nichts anfangen. das thema interessiert mich nicht, die umsetzung überzeugt mich nicht und ich verstehe die motivation keiner einzigen der aufgetretenen figuren. die erzählweise erscheint irre beliebig, zwischen den willkürlich ausgesuchten szenen, sind hin und wieder musikstücke wie werbeclips eingeflochten — ohne erkennbaren bezug zur handlung. wie gesagt, knapp 60 minuten habe ich unter schmerzen durchgehalten, dann musste ich abschalten. ich hatte da schon so ne ahnung.


johannes kuhn hat die serie gefallen (er hat auch den trailer eingebunden), andrian kreye hats auch nicht gefallen, er hat aber hoffnung, dass sich die serie nach dem piloten noch fängt. ich nicht. die zweite staffel ist übrigens schon gesetzt.


modern family s07e13 (thunk in the trunk)

felix schwenzel in gesehen

möglicherweise war ich auch etwas unaufmerksam, aber die folge fühlte sich nicht rund an. ich musste ein paar mal lachen, rund um phils neues hoverboard liessen sich offensichtlich ein paar gute gags schreiben, und rund um die untermieter von cam and mitch ebenso. neben den paar lachern ist dann aber so gut wie gar nichts hängengeblieben.