sheldon bekommt besuch von seiner meemaw, also seiner grossmutter. raj verliebt sich in eine frau, die sich in den comic book store verirrt hat und amy kommt nicht mit sheldon’s grossmutter aus. das führt zu einer reihe langweiliger witze, gleich am anfang, einen über die einparkkompetenzen von frauen.
normale big-bang-theory-kost also.
über einen witz musste ich aber doch lachen, als sheldon seiner meemow ein glas whiskey bringt: „i made just as you like it: a lot, in glas.“
damit habe ich quasi die gnaze folge gespoilert. sorry.
wie nach der ersten folge vermutet, wurde die figur, der im letzten teil der ersten folge beide augen ausgerissen und die halsschlagader durchgebissen wurde, wieder aufgepäppelt. auch der rest der handlung der folge war durchsichtig, vorraussehbar und leider zum grössten teil ziemlich billig. die serie gibt sich grosse mühe die zuschauer zu verwirren und auf falsche fährten zu setzen, mir ist das einfach zu viel auf einmal. ausserdem langweilen mich die figuren, die alle irre einseitig und stereotyp gezeichnet sind. es macht kein vergnügen ihnen bei dem was sie machen zuzusehen. ausserdem sind sie alle furchtbar glatt besetzt worden.
ich schaue mir the magicans nicht weiter an, aber ein zitat hab ich mir notiert:
magic doesn’t come from talent, it comes from pain.
nach der logik müsste ich zaubern lernen, wenn ich the magicians weiterschauen würde, denn die serie schmerzt. tatsächlich passt das zitat viel besser auf humor, als auf magie. ich bild mir ein, dass das war, was ich in funny bones gelernt habe. aber das ist jetzt auch schon 21 jahre her und ich kann dazu kein konterzitat googeln. auch egal. wie the magicians.
zum abschluss eine doppelfolge. habe ich mich noch vor ein paar folgen über den kammerspielcharakter der serie beklagt, konnte ich jetzt zwei folgen lang dabei zusehen wie ein paar hundert menschen erschossen und vergiftet wurden. die zwei folgen waren ein bisschen wie eine doppelfolge die hard oder die zusammengeschnittenen schlussszenen aus der terminatorreihe.
die zwei oberchecker hauptcharaktere, holden und miller, verwandeln sich in verstrahlte versionen von bruce willis, der am ende von die hard ja bekanntlich immer leicht zerfetzt aussah.
der gegener scheint allmächtig, wie hydra aus dem marvel universum, die verschwörungstheorien erreichen fletcher’s visionen-niveau. ein bisschen the maze ist auch drin.
the expanse hat jetzt 10 folgen gebraucht um die exposition hinzubekommen. jetzt wissen wir, dass es eine riesige verschwörung gibt, dass alles zusammenhängt, die vermeintlich guten auch dunkle seiten haben und die geheimnisvolle macht neben der erde, dem mars und den „beltern“ ist fertig skizziert. und auch die waffe, mit der diese geheimnissvolle macht ihren sieg zu erreichen gedenkt, ist ausskizziert.
das war alles unterhaltsam und auch wenn ich parallel zur serie die episoden-zusammenfassungen lesen musste, um alles zu verstehen, hab ich das gerne angesehen, auch wenn es viele kleine technische schwächen gab.
wenn ich die serie kurz umschreiben müsste, würde ich mittlerweile sagen: game of thrones im all. die längere umschreibung überlasse ich der wikipedia. ich würde auch niemandem davon abraten, sich the expanse anzugucken. aber wer damit anfängt muss sich auf einige staffeln einstellen.
eigentlich ne ganz lustige serienidee (bzw. comic-adaption): dem teufel isses in der hölle langweilig und er macht ein bisschen urlaub in los angeles. er materialisiert sich als schmieriger, schlanker und zu gut aussehender schwerenöter mit einem schmierigen englisch-pseudo-aristokratischen akzent. die verwaltung der hölle ist nicht sonderlich glücklich mit lucifers entscheidung und versucht wahrscheinlich die ganze staffel lang, ihn zurück in die hölle zu befördern.
besonders viele fähigkeiten hat der teufel allerdings nicht. in der ersten folge (die ich vor ein paar wochen gesehen habe, als ich noch nicht jeden scheiss aufschrieb, den ich sah) beschriebt lucifer sich unter anderem so:
i got an ability to draw out peoples hidden desires.
seiner therapeutin (!) gegenüber behauptet er (in der zweiten folge):
i don’t have insecurities.
einen kleinen dreh bekommt die serie dadurch, dass lucifer eine polizistin kennenlernt, die viel zu gutaussehend besetzt wurde, aber vor allem seinen bezirzungen und psychotricks zu widerstehen im stande ist. ihr kann er gegen ihren willen keine versteckten sehnsüchte und begehrlichkeiten aus der nase ziehen, aber vor allem schafft er nicht sie zu bezirzen — was ihn natürlich total verunsichert.
hört sich alles total albern an, die serie schafft es aber einigermassen, an den grössten peinlichkeiten vorbei zu tänzeln. ich muss leider zugeben, die serie zu gucken, macht stellenweise sogar spass. das liegt einerseits daran, dass sie eigentlich eine stinknormale, klassiche krimiserie ist — in der eben der teufel mit begrenzten, aber ungewöhnlichen fähigkeiten mitspielt.
diese konstellation produziert hin und wieder auch ein paar, gar nicht mal so dumme, witzige situationen. denn natürlich macht lucifer keinen hehl daraus, dass er der teufel persönlich ist — nur dass ihm das wegen seiner sympathischen, jovialen und leicht schmierigen art niemand glaubt. die serie bietet auch eine prima gelegenheit die grundsatzfragen zu stellen, die im prinzip alle guten und mittelguten serien stellen: was macht uns menschen aus, was unterscheidet uns von ausseririschen (star trek) und göttern (griechische mythologie), was macht menschlichkeit aus, was ist gut und was ist böse, wie können wir uns weiterentwickeln, wie werden aus guten schlechte menschen (und umgekehrt)?
theoretisch ergibt sich hier auch die gelegenheit stereotypen und rollenerwartungen umzudrehen und aus anderen perspektiven zu betrachten, aber das schafft die serie, zumindest in den ersten beiden folgen, nur mässig.
vor allem ist es ein bisschen schade, dass der teufel offenbar immer nur ans ficken und bezirzen von frauen zu denken scheint und sich extra für fox, dem sender, auf dem die serie läuft, seine mutmasslich ausgeprägten bi- bzw. homosexuellen neigungen verkneift — auch wenn man ihn einmal (züchtig bekleidet) aus einem bett steigen sieht, in dem eine frau und ein mann liegen.
der teufel den die serie zeichnet ist schon ziemlich handzahm und freundlich und seine fähigkeiten scheinen, wie gesagt, irritierend limitiert zu sein. aber diese harmlosigkeit macht die serie auch leicht und angenhem konsumierbar. alles schön niedrig dosiert.
natürlich ist lucifer nur eine mittelgute serie, aber unter den mittelguten serien eine der besseren. deshalb war ich kurz davor vier punkte zu geben, ziehe aber einen ab, wegen zu gutaussehender hauptdarsteller.
der wind drückte überall dort kräftig, wo es die bebauung oder der bewuchs zuliessen. an der seestrasse war es dank der bäume relativ windstill. als ich nach oben, in den fleckigen himmel, schaute und die kälte spürte, hatte ich einen gedanken. den gleichen gedanken, den ich oft habe, wenn ich in den sternenhimmel blicke. unser planet schwebt nicht nur in einem unendlich grossen raum, sondern auch in unvorstellbarer kälte. eine kugel, die sofort auskühlt, wenn sie sich von der wärmenden sonne wegdreht oder die strahlen der sonne blockiert werden. für einen moment bildete ich mir ein, die eisige kälte des weltraums an meinen wangen zu spüren. für einen weiteren moment, dachte ich an das unendliche schwarz hinter dem blau. dann kam die bahn und schottete mich ab vom wind, der weltraumkälte und meinen naiven vorstellungen vom weltall. den rest des tages werde ich nicht viel von der sonne sehen.
(mit kat kaufmann, gheiath hobi, sophie hunger und nikolaus blome)
gute sendung. habe nichts auszusetzen, noch nicht mal an jan böhmermanns schnäutzer. der nicht nur schlechten geschmack zeigt (wie böhmermann selbst sagte), sondern, unter anderem, weil er böhmermann erwachsen aussehen lässt. wie einen bescheuerten erwachsenen zwar, aber auch das passt, weil er ja nicht bescheuert ist.
das geheimnis der sendung war möglicherweise, dass die ganze zeit gegessen wurde. ich glaube das hat alle beteiligten etwas aufgelockert, zumindest aber die moderatoren. die beifahrerin teilte mir mit, dass die beiden das auch bei sanft und sorgfältig machen: „die essen die ganze zeit!“
die moderatoren hatten in dieser sendung ausnahmsweise keine angst etwas falsch zu machen. das ist deshalb bemerkenswert, weil böhmermann in der zweiten sendung absichtlich und platt versuchte die grenzen des guten geschmacks zu überscheiten und zu provozieren — und dann in der dritten sendung vor samuel koch den schwanz einzog, aus angst etwas falsches zu sagen oder grenzen des guten geschmacks oder humors zu überschreiten.
in dieser sendung war das alles wie weggeblasen. böhmermann war es sogar egal, dem muslimischen gast blutwurst ans herz zu legen, die bekanntlich aus schweineblut (und speck) hergestellt wird.
der muslimische gast, gheiath hobi, der aus syrien geflüchtet ist und nach 5 monaten erstaunlich gut deutsch spricht, war aber sowieso nicht aus der ruhe zu bringen und feuerte zur mitte sendung auch den zweitbesten gag der sendung ab, als böhmermann ihn fragte, ob er schonmal drogen genommen habe: naja, sagte er, es gab mal eine zeit, da habe er in der medienbranche gearbeitet. (der beste witz der sendung erntete keine lacher, war aber ein typischer, genialer schulz. er wolle, sagte olli schulz, wenn er sterbe, „urne“ aber ohne verbrennung. sollten die mal gucken, wie die das hinbekommen.)
das thema tod brachte sophie hunger auf, als sie olli schulz’ frage, ob sie gut mit geld umgehen könne, damit konterte, dass sie jetzt lieber über das sterben reden wolle. diese antwort zeigte, abgesehen davon dass sie brilliant war, dass sophie hunger in einer anderen welt wohnt, was in der sendung aber wie etwas gutes erschien. sibylle berg, die ein grosser hunger-fan zu sein scheint, drückte das folgendermassen aus:
Sophie Hunger ist Walzer für niemand. Gebrochen und traurig und laut und traurig und wahnsinnig. Ihr Verstand lebt auf einem Planeten, auf dem es angenehmer ist, ihre Feuchtausstattung kämpft hier unten noch ein bisschen gegen Idiotie. Frau Hunger, deren Mutter wirklich so heißt, wuchs an 229 verschiedenen Orten der Welt auf, deren Eingeborenensprachen sie beherrscht, sie komponiert, textet, beherrscht seltsame Geräte, ist Chefin und die neue Generation von Musiksuperheros.
nikolaus blohme fand ich vor der sendung, dank meiner vorurteile, unsympathisch, und nach der sendung auch. gar nicht mal so sehr wegen dem was er sagte, sondern wegen dem wie er es sagte. er wirkt klug, aber eben auch ein bisschen oberlehrerhaft und äusserst eitel. dass er die ganze zeit über sich und seine arbeitgeber redete, war allerdings nicht seine schuld, sondern die der moderatoren, vor allem böhmermann, die ihn die ganze zeit danach fragten. immerhin wich er wenig aus und bezog meist klar stellung auch bei unpopulären positionen. so verteidigte er kurz politiker, die er zur grossen mehrheit sehr intelligent fände, und stefan niggemeier, von dem man keinesfalls sagen könne, dass er beim spiegel gescheitert sei.
meine lieblingssituation in der sendung war, als sophie hunger den moderatoren wieder das themenruder aus der hand nahm und gheiath hobi fragte, was er gelernt habe, bzw. welchen beruf er habe. böhmermann eschauffiert sich darüber künstlich, weil das thema doch schon längst abgehandelt gewesen sei, worauf hin gheiath hobi einsprang mit einem coolen: „jaja, alles gut. beruhig dich.“ dieses zusammenspiel der gäste mit den moderatoren war in dieser sendung wirklich bemerkenswert und erinnerte mich beinahe daran, wie das regelmässig in graham norton’s sendung klappt.
wie gesagt, ich habe an der sendung nichts auszusetzen. das beste zeichen war, dass die 57 minuten sendezeit wie im fluge vorbeigingen, obwohl es keinen musikalischen auftritt gab, bei dem ich vorspulen hätte können. die zwei interessierten sich ausnahmsweise für alle gäste, stellten erstaunlich gute und manchmal auch spitze fragen und schafften es, das gespräch in gang zu halten.
abgesehen davon waren die idee mit den übersetzungs-telefonhörern und die idee in der sendung ein acht-gänge-menü zu servieren, genial. am ende der sendung, in der schlussbesprechung, meinte olli schulz, dass viele leute von der sendung entäuscht sein würden. bei mir ist es das gegenteil: meine erwartungen wurden in den letzten sendungen so weit runtergeschraubt, dass ich von dieser sendung beinahe begeistert war.
plötzlich, auf dem gendarmenmarkt, wurde es hell. die sonne stand nicht hoch, war aber unübersehbar. dieser morgen, fühlte sich an wie ein sommerabend — bis auf das morgengeschnatter der spatzen und dass erst zwei menschen bier tranken. der wind war ein bisschen kräftig, aber die sonne schaffte es die frühlingsillusion aufrecht zu erhalten. meinen mantel hatte ich extra zuhause gelassen, trotzdem fing ich an zu schwitzen. in den häuserschatten wurde es wieder februarhaft, die querstrassen versprühten weiterhin sonnenstrahlen und frühlingseindrücke. die luft und der himmel waren so klar, dass ich jedes detail der flugzeuge über mir erkennen konnte.
eigentlich habe ich meinen eindrücken der zweiten folgebillions nichts hinzuzufügen. in der serie geht's nach wie vor ums pimmelfechten zweier alphamännchen und deren jeweiligen herden von alphamännchen und -weibchen, die sie beim pimmelfechten immer wieder vertreten. das anzugucken macht nach wie vor grosses vergnügen, auch wenn sich die grösse des schlachtfeldes stetig ausweitet.
eigentlich ist billions-gucken, wie schach-gucken. im gegenteil zum schachspielen durchschaut man allerdings auch als laie ein paar der frühen züge, weil sie sich an bekannten erzählmustern orientieren und die filmemacher einem mit hintergründen und ein paar inszenierungen hilfestellung leisten.
im vorspann wird andrew ross sorkin als einer der autoren genannt. das ist insofern interessant, weil er für die new york times „über die Finanzwelt“ schreibt und mutmasslich ein bisschen was von der materie, um die sich die serie dreht, versteht. ich gehe also davon aus, dass das gezeigte katz-und-maus-spiel zwischen staatsanwaltschaft und dem axelrod-lager eine gewisse erdung in der realität hat. wenn nicht, wäre es auch nicht weiter schlimm, denn die serie ist und bleibt spannend und unterhaltsam.
genau betrachtet vereint sie auch mehrere genres: rechtsanwalt-serien aus der sicht der staatsanwaltschaft, klassische krimis (ohne mordopfer und ohne til schweiger) wie the wire oder the shield, ein politik-drama à la west wing, house of cards oder boss, ein prise spionage-drama rund um die themen loaylität und verrat und ansätzen aus rache-dramen. es geht um machtspielchen — oder wie diese folge eigentlich hätte heissen sollen — „mouth to ass“, dominanz und taschenspieler-ehre.
auch schön, die ipad-ständer von den raumschiffbrücken in the expanse spielen auch in billions mit. und hundescheisse spielt auch eine grosse rolle.
man kann diese folge kurz und knapp zusammenfassen. alicia lacht wieder. sie hat ihrem schmerz überwunden und während ich das schreibe, kriecht der ekel über solche pathetischen sätze in mir nach oben.
neben dem pathos, hatte diese folge aber auch ein paar der momente, die ich an rechtanwaltserien eigentlich ganz gerne mag. die debatten, dass auseinandernehmen der gegnerischen positionen mit geschickter argumentation, klarer sprache, mal mit, mal ohne juristische tricks. leider werden diese momente ständig zerschnitten, weil in jeder folge mindestens zwei oder drei solcher debatten, bzw. verhandlungen stattfinden. ständig wird zwischen denen hin und her geschnitten und vor den werbepausen wird und es dann zur abwechslung ein bisschen pathetisch.
eigentlich wurden die pathetischen momente in dieser folge ganz ok inszeniert, aber ich glaube was mir wirklich fehlt ist das, was boston legal so grandios gemacht hat: das abseitige, das völlig absurde, ausserweltliche, abgehobene, das boston legal staffel für staffel durchwoben hat. the good wife handelt vom alltag, boston legal handelte vom irrsinn.
the good wife kann sich in dieser staffel einfach nicht entscheiden was es sein will. eine dokufiktion über eine starke, erfolgreiche frau? über ihren alltag und ihren kampf um normalität, glück und gerechtigkeit? oder eine gerichtschau, die gesellschaftlichen missständen elegant einen spiegel vorhält? was the good wife leider schon länger nicht mehr macht, ist aktuelle ereignisse so in die erzählung einzubauen, dass man tatsächlich etwas lernt, verschiedene perspektiven erkennt und nach der sendung denkt: aha.
früher™ fühlte man nach einer folge the good wife wie nach der sendung mit der maus, jetzt fühlt man sich wie nach einer folge von irgendwas mit louis c.k.
the good wife handelt nicht mehr von potenzialen, zielen und wegen nach vorne, sondern davon wie scheisse die welt ist und wie aufreibend und frustrierend das tägliche klein-klein ist.
man merkt der serie an, dass sie langsam die kisten packt, die losen fäden einsammelt und verstaut und sich auf ihr ende vorbereitet. und eigentlich ist das schade, aber nach den letzten drei folgen, fällt der abschied immer leichter.
etwas ausführlicher: christian junklewitz auf serienjunkies.de über diese folge.
louis c.k. hat ziemlichüberraschend eine sitcom gemacht und verkauft sie online auf seiner webseite, für 5 dollar pro folge. die sitcom wird offenbar relativ nah am veröffentlichungsdatum gedreht, unter anderem wird auch kurz auf donald trump bezug genommen — und dass er die republikanische präsidentschaftsdebatte auf fox boykottiere. die debatte war letzte woche donnerstag, die show dürfte also letzte woche gedreht worden sein — und das merkt man ihr auch an. textschwächen, verhaspler oder mikrofon-anstupser bleiben einfach drin, viele dialoge sind holprig. diese imperfektion stört mich nicht, im gegenteil, das wirkt eher erfrischend. ich fand die sendung aber trotzdem scheisse.
ich mag louis c.k. und bin beeindruckt, dass er so eine sendung (offenbar) selbst produziert hat und auf seiner webseite vertreibt — ohne grosses studio im rücken oder bewährte vertriebswege. aber louis c.k.’s humor ist nicht immer meine sache (manchmal aber schon) und die ersten 32 minuten der sendung waren das deprmierenste, was ich seit langem gesehen habe. ich will nicht ausschliessen, dass es menschen gibt, denen es grosses vergnügen bereitet, anderen dabei zuzusehen, wie sie ihre neurosen ausleben oder ihre unfähigkeit zu kommunizieren wortarm unter beweis stellen. ich gehöre jedenfalls nicht dazu.
horace und pete gehört eine kneipe in brooklyn und horace and pete hat mir nochmal deutlich vor augen geführt, warum ich noch nie gerne in kneipen gegangen bin: die gespräche von besoffenen sind meist noch nichtmal besoffen auszuhalten. in der ersten häfte der sendung war das ganz besonders unerträglich. obwohl sich die kneipe ziemlich schnell füllte, herrschte dort eine dermassene ruhe, dass man ständig das brummen der beleuchtung hörte. unterhielten sich zwei gäste, einer der petes (es gibt pete und uncle pete) oder horace mit irgendwem, schwiegen alle anderen und fingen an leer in die gegend zu starren.
ich bekam beim zusehen wirklich schlechte laune: gespräche, die auf jeder ebene scheitern, in absoluter stille, in einer vollen kneipe. das, was man in dieser sendung sieht, kann man auch nicht mehr „schauspielen“ nennen, das ist schaudeprimieren. und schaufluchen. ich hatte kurz den verdacht, dass louis c.k. die sendung vor allem deshalb gemacht hat, damit er seinen enkeln später mal erzählen kann, dass in seiner sendung mal jemand öffentlich hillary clinton eine fotze (cunt) genannt hat und, dass er es noch 2016 geschafft habe, eine sendung zu machen, in der ein alter weisser mann mehrfach das n-wort benutzt. wenn man nicht fürs fernsehen arbeitet, kann man sowas machen, auch wenn es nur mässig witzig ist. andererseits, es gibt bestimmt auch leute, die sich darüber krumm lachen können, wenn jemand anderen leuten ins gesicht pupst.
nach 32 minuten gab es für das publikum eine wohlverdiente pause (der erste gelungene gag). ich habe lange überlegt (33 sekunden), ob ich mir den zweiten teil auch noch ansehen sollte. ich habs dann gemacht, weil ich dachte noch schlechtere laune wird mir der zweite teil schon nicht machen, was aber ein irrtum war. immerhin ging es schauspielerisch ein bisschen bergauf. alan alda fing an die show eigenhändig zu tragen, steve buscemi, der sich im ersten teil der sendung in einen enorm schlechten schauspieler verwandelt hatte, wachte nach 55 minuten auf und liess ein bisschen was von seinem können durchblitzen. auch erfrischend: wie im ersten teil, spielten nicht nur menschen mit, die den gängigen schönheitsidealen entsprechen. es spielte allerdings niemand mit, dessen teint dunkler als der von louis c.k. war.
im zweiten teil, nach der pause, gerieten die story und die dialoge dann auch ein bisschen in fahrt. das war immer noch alles sehr deprimierend und unlustig, aber immerhin wurden die schweigenden, unheimlichen gäste rausgeschmissen und durchgehend geredet und positionen bezogen, die über kneipengeschwätz hinausgingen.
wie gesagt, ich fand die sendung sehr unwitzig, deprimierend und konsequent grässlich. aber weil der zweite teil etwas anzog, weil es eine pause gab und weil es einen witz gab, über den ich herzlich lachen konnte, gebe ich doch einen punkt mehr als für die the ridiculous 6.
was ich wirklich witzig fand: nachdem die beiden vormittags, so gegen viertel vor eins, die öffnung des ladens vorbereitet hatten (kehren, aneinender vorbeireden, deprimiert gucken, stühle aufstellen), tranken horace und pete erstmal ne tasse kaffee vom vortag. der kaffee auf der wärmplatte musste vom vortag sein, denn die kaffeemaschine hatte noch keiner der beiden bedient. horace und pete tranken die plörre, ohne eine miene zu verziehen.
der new yorker etwas wohlwollender als ich über die pilotsendung:
It’s like an ad produced by a Super PAC funded by angry comedians, in support of no one.
armin zeigt wie zimmertüren gemacht werden (ich könnte schwören die sachgeschichte schonmal gesehen zu haben) und christoph zeigt wie tibas familie, die aus syrien geflüchtet ist, in eine neue wohnung zieht, mit ganz vielen zimmertüren. bei schaun das schaf geht’s auch um eine tür und es wird viel gepupst.
die kurzen filme darüber, wie es tiba und ihrer familie ergeht, scheinen nicht aus der mediathek gelöscht zu werden, dehalb verlinke ich die bisherigen mal: teil 1, teil 2, teil 3 und teil 4.
the magicians vereint in einer sendung alle genres die mich anöden: college-drama, nerds vs. cool kids, weltrettung durch auserwählte, überkandidelter mystery-mist. die erste folge war vollgestopft mit fragmentarischen popkultur-anspielungen aus harry potter (versteckte orte, obercheckerzauberer von der guten und der „bösen“ seite), the maze (junge menschen vor unlösbaren aufgaben, die sie mithilfe eines auserwählten serienlang immer wieder lösen, entgegen allen widrigkeiten) oder x-files (weltverschwörung von unbekannten oder allmächtigen mächten).
weil die erste folge so vollgestopft ist mit der einführung und charakterzeichnung der protagonisten, dem anlegen der geschichte und der hintergründe (auf mindestens 12 verschiedenen ebenen) und dem spinnen der roten fäden der erzählung für die folgenden episoden, macht der pilot einen enorm atemlosen eindruck. aber es ist nicht nur zu viel auf einmal, sondern auch lieblos inszeniert. wahrscheinlich um zeit zu sparen, besteht die erste folge zur hälfte aus der präsentation von stereotypen aus bekannten popkulturellen mustern. das nerd- und strebermädchen trägt ne brille, sieht darunter aber aus wie ein model, die coolen sind gemein zu den strebern, allwissend, überheblich und ein bisschen neidisch auf den neuen, der ganz offensichtlich und für die zuschauer leicht zu erkennen, der auserwählte ist, the chosen one.
sowieso sehen alle blendend aus, es gibt keine fetten, keine wirklich unattraktiven menschen. alle sind schlank und in der form ihres lebens. unattraktivität wird, wenn überhaupt, simuliert durch verwuschelte haare, ne brille, komische klamotten oder dass er oder sie bücher mag und viel liest.
gute serien, meine ich mittlerweile gelernt zu haben, lassen sich zeit mit der exposition, mit der einführung in die geschichte und die charaktere. the magicians hat es eilig und rammt 6 folgen in eine einzigen zusammen. heraus kommen holzschnittartige charaktere und eine offenbar abstruse verschwörungsgeschichte mit mystery-elementen, die — wie sollte es anders sein — darauf hinausläuft die welt vor dem untergang zu bewahren. mit weniger möchte man sich als serienmacher heutzutage ja nicht mehr abgeben.
leider nimmt die erste folge am ende eine radikale wende, die mir gefiel, indem eine der mühsam eingeführten figuren einfach umgebracht wird. ich nehme der serie die radikalität à la game of thrones nicht ab und vermute durch irgendeinen zauberspruch wird die figur wieder zurückgeholt, aber die wende und der anschliessende cliffhanger, werden mich wohl dazu zwingen, mir noch eine oder zwei folgen anzusehen.
(mit will smith, ryan reynolds, catherine zeta jones und toby jones. musik von laura mvula)
das faszinierende an der graham norton show ist die chemie in der runde. ich habe es bisher nicht erlebt, dass die gäste und der gastgeber nicht miteinander aus kamen oder sich anzickten, offen oder verdeckt. in dieser sendung klappte das besonders gut, alle warfen sich ständig gegenseitig bälle zu und alle waren so gut, so professionell, dass sie jeden ball verwandelten.
zur der letzten sendung merkte ich ja an, dass talkshows ja in erster linie promotion-werkzeuge für prominente seien, um ihre filme, bücher oder stücke bekannt zu machen. in dieser sendung hatte ich das gefühl, dass jeder einzelne gast gekommen war um zu unterhalten und sein bestes eben dafür zu geben.
das klappte so gut, dass sogar die gäste einsprangen als die sendung kurz ins pathetische abzudriften drohte. nämlich als graham norton kurz abdriftete und seinem musikalischen gast (laura mvula) unaufhörlich komplimente an den kopf zu werfen und mit (sehr ehrlich gemeinter) bewunderung zuzuölen. will smith warf einen gag ein, ryan reynolds nahm ihn auf und „off you go“ pathos.
ich hatte in dieser sendung das gefühl, dass die fünf die sendung seit jahren, jede woche zusammen machen, so gut eingespielt waren sie als team. dazu kommt übrigens noch, dass das timing der sendung auch grandios ist. alles überflüssige (spiele mit den gästen, einspieler), alles langwierige, wird in der sendung weggelassen. alles läuft zack-zack ohne hektisch zu wirken, so dass ich mich immer wundere, wie schnell die sendung vorbei geht, trotz ihrer fast 45 minuten länge.
während cathrine zeta jones die ganze sendung über eine etwas steife haltung einnahm, um ihrem körper von der besten möglichen seite zu präsentieren, sass neben ihr toby jones mit einer frisur die aussah als sei er gerade aus dem bett gesprungen. ausserdem rollten sich seine langen socken langsam in richtung fussboden ab und er lümmelte sich entspannt ins sofa.
will smith möchte ich immer gerne unsympathisch finden, weil er ja wohl mitglied in dieser komischen pseudo-kirche ist, aber es gelingt mir nie. er ist witzig, schlagfertig, ehrlich und kann zur not auch ernst antworten, wenn ihn graham norton die frage stellt, die er seit wochen allen schwarzen schaupsielern auf seinem sofa stellt: was sie denn von diesem oscar-boykott hielten? smith antwortete zwar ausweichend diplomatisch aber das war ok. auch schön, kann man ja nicht oft genug sagen: „diversity is america’s superpower, it’s what makes this country great.“ das gilt zwar auch ausserhalb amerikas, aber ich finde es schön, dass diese anti-trump geheimformel auf diese art und weise immer wieder ins zuschauerhirn geleitet wird.
will smith machte in der sendung promotion für seinen neuen film concussion (trailer auf youtube), in dem er einen nigerianischen arzt spielt, der in amerika lebt und die chronische traumatische enzephalopathie entdeckt, an der vor allem football-spieler oft erkranken. sein nigerianischer akzent war ziemlich gut, was wohl auch ein nigerianischer comedian fand, der sagte dass sich will smith’s akzent tatsächlich nigerianisch anhörte, allerdings wie von einem nigeraner mit einer gehirnerschütterung.
was ich von dem trailer des films, für den ryan reynolds werbung machte, halten soll weiss ich noch nicht. deadpool könnte witzig sein — aber auch mumpitz. die werbung für den film ist teilweise aber ganz gut:
ein BBC-reboot der tracey ullman show, einer sketch-comedy-show, die von 1987 bis 1990 in den USA lief und in der die simpsons geboren wurden. das konzept des reboots besteht ausschliesslich aus sketchen, aber wie die 80/90er show, schliesst der letzte sketch die show mit einer musikalischen tanz-nummer ab.
den ersten sketch kannte ich bereits aus der graham norton show, in der ullman promo für die neue show machte. der sketch mit ullman als dame judi dench (youtube-link) ist ziemlch witzig, allerdings beim zweiten und dritten mal ansehen nicht mehr. die sketche mit ullman als angela merkel sind gar nicht witzig, ich will aber nicht aussschliessen, dass ich die witze nicht alle verstanden habe.
die übrigen sketche waren OK, aber nicht unbedingt mein humor, oder humor den ich mir gerne regelmässig ansehen möchte. einigermassen witzig war aber, überraschender weise, die tanz- und musiknummer, die sich vortrefflich über musicals und operetten lustig machte. vielleicht schau ich mir doch eine oder zwei folgen an, wegen ullman’s parodie von camilla parker bowles (youtube-link).
eigentlich würde ich 2 sterne geben, aber wegen der wirklich hervorragenden maske und verkleidungen von tracey ullman geb ich 3.
seit ich the daily show zuletzt gesehen habe, hat trevor noah den ablauf der sendung ein bisschen geändert. trevor noah sitzt jetzt am anfang der sendung nicht mehr, wie jon stewart, hinter seinem schreibtisch, sondern steht auf einer kleinen bühne mit einem riesigen bildschirm hinter sich. das kommt am ende aufs gleiche heraus, weil er auf der kleinen bühne das gleiche macht, wie jon stewart damals™ hinter seinem schreibtisch: witze über donald trump und seine frisur und donald trump als „arschloch“ bezeichnen. ja, politiker im fernsehen als arschlöcher zu bezeichnen geht in amerika offenbar immer noch in ordnung.
der kleine standup am anfang der sendung ist nicht schlecht, genau wie das, was trevor noah danach am schreibttisch macht, wenn er ein, zwei themen aufgreift und in daily-show-manier bearbeitet. trotzdem fehlt im vergleich zu jon stewart etwas, ich weiss nicht genau was es ist. fehlt vielelicht eine prise sarkasmus? mangelt es an ein paar millimetern distanz oder ist die distanz vielleicht sogar einen hauch zu gross und trevor noah versucht das mit jovialität wettzumachen? ich werde mir das in den nächsten monaten sicher noch ein paar mal angucken und vielleicht komme ich dann drauf.
jerry seinfeld kam als privatier der eigentlich nichts zu verkaufen hatte, ausser vielleicht ein paar hinweise auf sein comedians in cars getting coffee. er freute sich sehr über sein alter und tat das, was er am besten kann: ein bisschen witzg und sympathisch sein, auf sehr seinfeldige art und weise.
auch bei der gesprächsführung mangelt es trevor noah eigentlich an nichts, er ist schlagfertig, fürchtet sich nicht, sich auch ein bisschen über seine gäste lustig zu machen und steckt komplimente würdevoll und ein bisschen witzig weg. aber auch hier kann ich mich nicht so recht entscheiden was es ist, was mich dann doch ein bisschen an trevor noahs gesprächführung irritiert oder stört: fehlende distanz oder ein hauch zu viel?
sehr ordentlicher film mit johnny depp in abstruser maske und benedict cumberbatch mit amerikanischem akzent. johnny depp ist ja bekanntlich umso besser, je wilder und absurder er verkleidet ist. seine maske, die falschen (grandiosen) augen, die falsche glatze, seine zu engen klamotten, stachen enorm heraus und fielen mir ständig auf, aber komischerweise tut das seiner performance keinen abbruch. johnny depp ist so gut, dass man ihn unter der maske gar nicht erkennt. man sieht die verkleidung, aber der rest passt.
bei benedict cumberbatchs akzent ist das anders; der fällt auf und passt nicht. in einer szene hört man ihn reden (eine st. patrick’s day-rede), sieht aber nicht sofort, dass er es ist, der redet. ich dachte nur: hm, komischer akzent und dann sah ich ihn. auf gewisse weise war sein amerikanisch lupenrein, aber es hatte gleichzeitig etwas irritierendes, als ob er seine zunge mit den backenzähnen festhielt oder als hätte er einen nicht näher zu benennenden sprachfehler. das war bei joel edgerton ähnlich, der australier ist und james bulgers’ kinderheitskumpel john connolly spielte (der als erwachsener FBI-agent wurde und bulger als informaten rekrutierte). auch sein akzent hatte etwas irritierendes, vielleicht sogar zu glattes, zu perfektes, am ende aber unpassendes.
bei joel edgerton/connolly dachte ich mehrfach wie faszinierend es ist, dass ein mittelguter schauspieler, einen schlecht schauspielernden FBI-agenten spielt. insgesamt ist aber weder an der besetzung, noch an der inszenierung viel auszusetzen. das war alles unterhaltsam und berührend erzählt. am ende des films ist klar, dass bulger zwar ein mann mit vielen facetten und ein paar menschlichen seiten war, aber in erster linie ein gewalttätiges, brutales und rücksichtslosens schwein. in einer szene bringt er eine prostituierte eigenhändig um, und kündig danach an, jetzt erstmal ein mittagsschläfchen zu machen.
und es wird wieder einmal klar, wie schnell korruption, durch eine serie von kleinen, vermeintlich harmlosen schritten, auch anständige menschen erfassen kann und sie über die rote linie treibt, von der nicht ohne weiteres zurückzukehren vermögen.
dass mir der soundtrack mehrfach als ziemlich gut auffiel muss allerdings kein kompliment sein. filmmusik soll ja eigentlich gar nicht als solche wahrgenommen werden und lediglich die stimmung steuern, nicht das aha-zentrum.
ich gebe vier sterne, weil ich mich nur einmal kurz gelangweilt habe.
ein ganze folge über das spinnen von intrigen, die am ende anne boleyn den kopf kosten. ich hatte ja erwartet, dass der tod cromwells auch noch thematisiert würde, aber offensichtlich haben sich die produzenten entschieden, dass die „ermittlungen“ und der prozess gegen anne boleyn eine ganze folge wert seien. very well. das war schon ok, hatte aber auch längen.
eigentlich mochte ich an der serie die kleinigkeiten, die details. wie alle immer mit den fingern assen, riesige servietten auf den schultern, die ödnis des königlichen hofes, in dem sich die adligen aus langeweile fast die augen ausstachen, das ständige tragen von kopfbedekungen und aufgeblähten gewändern mit pelzbesatz, das schöne, müssige (und langweilige) leben am hof, das durch den kleinsten fehltritt oder die falschen freunde oider falschen feinde von einem moment auf den nächsten beendet sein konnte, die langsamkeit von allem — ich fand das hat die serie sehr schön rübergebracht, auch wenn das teilweise zum einschlafen inspirierte. aber ich glaube, das war genau der grund, warum ich die serie zuende geschaut habe. sie entspannte, war nicht zu aufregend und doch interessant und faszinierend genug um sie weiterzusehen.
diese folge gefiel mir, nach der etwas kammerspielartigen letzten folge, ganz gut. es wird klar, dass die geschichte möglicherweise epische ausmasse annehmen wird und in dieser staffel ganz sicher nichts aufgelöst oder geklärt wird. mir gefiel auch weiterhin gut, wie die raumschiffe und raumstationen aussehen und wie der schmutz und die schlechten lebensbedingungen inszeniert sind. alles ist irgendwie kaputt, gespilttert übelriechend oder verdreckt und abgenutzt. ganz besonders gut gefiel mir in dieser folge aber, wie sich die geschichte entwickelte. ein paar der erzählstränge liefen in dieser folge zusammen und ein paar der erzählstränge liessen die hoffnungen der protagonisten, das zu finden was sie zu finden hoffen, platzen — und das beinahe in game of thrones manier.
es gefällt mir, dass sich die serie zumindest in teilaspekten von den üblichen, ausgeleierten erzählkonventionen löst.
ausserdem habe ich beschlossen mir mal ein bisschen überblick zu verschaffen und habe ein bisschen in der deutschsprachigen wikipedia gelesen (vorsicht spoiler). erstens basiert the expanse auf einer fünfbändigen buchreihe. zweitens hat syfy bereits die zweite staffel bestellt und drittens hab ich beim einfachen zusehen tatsächlich nicht alles von den erzählten geschichten mitbekommen. danke wikipedia. ich muss mich eindeutig besser konzentrieren — oder vielleicht ist das alles auch genau richtig: nicht zu kompliziert (und damit die zuschauer aus der bahn zu werfen) und gelichzeitig nicht zu platt (um damit die zuschauer zu unterfordern).
heute sag ich jedenfalls: ja, so kann man science-fiction machen. weiter so!
in dieser folge geht es (wieder) vor allem ums ficken. oder wie man damals™ gesagt hätte, um die wolllust. iegentlich interessierte sich cromwell für die traurige zofe, aber der heimrich kam ihm zuvor. jetzt will (und kann?) heinrich nicht mehr mit anne.
die ereignisse der folge werden in zeitlupe erzählt — und doch rennt die zeit. ich schätze die ereignisse der folge spielen über ein oder zwei jahre. aber langsam gewöhne ich mich an die erzählweise. und cromwell wird immer älter — oder genauer, müder. die intrigen, dass spinnen von fallen und komplotten am hof scheint ihn genauso zu ermüden, wie mich, den zuschauer. die launen und nahtod-erfahrungen heinrichs werden cromwell langsam gefährlich, dämmert es cromwell mehr und mehr.
und da wir ja alle wissen, dass die mini-serie nur noch eine folge hat, und cromwell im tower enden wird, kann ich mir so ungefähr denken, was in der letzten folge abgehandelt wird. aber das schau ich mir jetzt auch noch an. also morgen.
einerseits kann ich der geschichte mit ihren vielen zeitsprüngen und ortswechseln, die nie erklärt werden, sondern einfach passieren, nicht richtig nachvollziehen, es fehlt der rhytmus, die auswahl der spielorte und geschehnisse folgt einer mir nicht nachvollziehen logik. andererseits ist die erzähllogik von wolf hall manchmal extrem durchsichtig. gleich am anfang wird diese infotafel gezeigt, die nochmal den hintergrund der letzten 3 folgen zeigt:
heinrich der VIII. trennt sich von seiner frau und von der römisch katholischen kirche um anne boleyn zu heiraten, in der hoffnung dass sie ihm einen männlichen nachkommen zur welt bringt. anne wird schwanger und kehrt mit ihrem neugeborenen zurück nach whitehall:
an dieser stelle ist auch ohne historisches hintergrundwissen klar, was als nächstes auf der tafel stehen wird. und tatsächlich:
abgesehen davon dass die serie deutlich zeigt, was die gesellschaft damals von frauen oder mädchen hielt, nämlich entweder gar nichts, oder dass sie als lästiger balast angesehen wurden, die dooferweise für die reproduktion benötigt werden, muss man der serie hoch anrechnen, dass sie die zeit zwar als rau und sehr gesundheitsschädlich zeigt, aber nicht als völliges irrenhaus. auch wenn in gesellschaft und politik (aber-) glaube und irrsinn durchaus eine grosse rolle spielen, spielt in der gezeigten zeit das parlament und das „common law“ — und seine befolgung — bereits auch eine grosse rolle. gerechtigkeit nach unseren massstäben ist das noch nicht mal ansatzweise, aber menschlichkeit, mitgefühl und vernunft hatten durchaus ihren platz in der zeit unter heinrich dem VIII. — und cromwell ist in der serie das symbol dafür.
auch wenn mir die erzählstruktur und geschwindigkeit missfällt, gefiel mir in dieser folge, dass sie sich um die entwicklung und zuendeführung eines konkreten politischen vorhabens drehte. ganz so wie damals bei the west wing. wen ziehe ich wie auf meine seite, wem könnte ich etwas ins ohr flüstern um eine entwicklung in gang zu bringen, wie gehe ich mit den konsequenzen um, falls der plan scheitert?
am ende driftet die serie, wie ich schon vor ein paar tagen ausversehen sah, etwas ins konfuse ab, aber ich gebe trotzdem nochmal 4 sterne, weil mir der scheiss irgendwie gefällt.
dc’s legends of tomorrow musste ich nach 13 minuten beenden, weil es so bescheuert und stumpf war, dass mir der die galle hochkam. ich vermute die legenden-genese in den ersten 15 minuten sollte rasant und spannend sein und die zuschauer auf eine schwungvolle serie einstimmen, aber auf mich wirkte das alles abgeschmackt, wichtigtuerisch und dümmlich. andere superhelden-serien oder -filme bekommen das besser hin, ihre wichtgtuerei und dümmlichkeit unter einigermassen interessanten geschichten zu verbergen — so gut zu verbergen, dass ich sie mir sogar gerne ansehe.
den reboot von the x-files hab ich knapp 25 minuten ausgehalten. die konsequente abwesenheit auch des geringsten hauchs von ironie oder subtilität beleidigte mich als zuschauer. ja, ich bin wirklich beleidigt, dass x-files exakt der gleiche scheiss, wie vor 14 jahren geblieben ist. ich muss dazu sagen, dass ich akte-x schon damals scheisse fand, aber bei diesem neustart einen etwas zeitgenössischeren ansatz erwartet habe. schliesslich hat gillian anderson in der zwischenzeit ja respektable sachen gemacht.
die ironie mag irgendwo, unsichtbar, tief im inneren der x-akten verborgen sein, unsichtbar für alle, ausser leuten, die das wort kult im zusammenhang mit serien wie knight rider, baywatch oder den alten mission: impossible folgen benutzen.
auch wenn ich den scheiss jetzt gar nicht gesehen habe, ordne ich es mal in die kategorie gesehen ein.
jetzt überleg ich, ob ich mal ein buch lesen sollte.