kategorie: gesehen ×

ma­king a mur­de­rer s01e01

felix schwenzel in gesehen

erst­mal das an­ge­neh­me: kein spre­cher im off, kein dra­ma­ti­scher er­zäh­ler und erst recht kein spre­cher der die über­setz­ten aus­sa­gen der men­schen, die im bild zu se­hen sind, über das bild quatscht (ob­wohl man das auf net­flix zu­schal­ten kann, wenn ei­nem da­nach sein soll­te). die dr­am­tik, die gan­ze er­zäh­lung, setzt sich al­lein durch den schnitt des roh­ma­te­ri­als zu­sam­men, dass lau­ra ric­ciar­di und moira de­mos über 10 jah­re hin­weg ge­sam­melt ha­ben. na­tür­lich wer­den auch neue­re HD-auf­nah­men re­gel­mäs­sig in das alte bild­ma­te­ri­al ge­schnit­ten, in­klu­si­ve der un­ver­meind­li­chen ste­ady­cam stim­mungs­auf­nah­men

ge­ra­de we­gen der sprecherlo­sig­keit, da­durch dass sich die ge­schich­te qua­si selbst er­zählt und der er­zäh­ler nur im hin­ter­grund (stumm am schnitt­pult) in er­schei­nung tritt, wirkt und geht ei­nem die ge­schich­te sehr nah. nie­mand sagt ei­nem di­rekt, was man von dem, was man sieht, hal­ten soll — oder wie man die prot­ago­nis­ten fin­den sol­le. der zu­schau­er, ich, muss alle be­wer­tun­gen selbst vor­neh­men. wie bei ei­nem gu­ten film.

dass der re­gis­seur, die dreh­buch­schrei­ber, die schau­spie­ler ei­nen da­bei steu­ern, din­ge aus­las­sen (könn­ten), der ge­schich­te ei­nen drall ge­ben ist wohl auch ei­ner der grün­de war­um die se­rie der­zeit sehr kon­tro­vers dis­ku­tiert wird. (der haupt­grund dürf­te al­ler­dings sein, dass man beim zu­se­hen zeu­ge him­mel­schrei­en­der un­ge­rech­tig­keit und jus­tiz­will­kür wird.)

dus­tin row­les hat bei­spiels­wei­se auf pa­ji­ba ein stück ver­öf­fent­licht, das in der über­schrift fragt, ob ma­king a mur­de­rer wirk­lich alle be­wei­se ge­zeigt hat. ich lese den text erst, wenn ich die se­rie zu­en­de ge­se­hen habe, das emp­fiehlt row­les auch:

Do yours­elf a fa­vor, and don’t spoil any­thing about the se­ries be­fo­re wat­ching it. It’s easy en­ough to do a Goog­le search and ruin the en­ding, but the en­ding doesn’t tell the real sto­ry, be­cau­se the real sto­ry is about our mes­sed up le­gal sys­tem and how it de­pri­ves the so­cioe­co­no­mic­al­ly di­s­ad­van­ta­ged and the un­edu­ca­ted of the pre­sump­ti­on of in­no­cence. It’s a cra­zy sto­ry, and view­ers of Ma­king a Mur­de­rer will find them­sel­ves pul­ling their hair out in fu­rious an­ger. You will yell “Fuck that guy,” or “Fuck ever­y­bo­dy” at least half a do­zen times over the cour­se of the se­ries. It’s also wild­ly ad­dic­ti­ve, the kind of 10-hour se­ries you’ll in­ad­ver­t­ent­ly find yours­elf bin­ge-wat­ching in a day […].

If you ha­ven’t wat­ched it, go do so now. Ever­y­thing be­low will con­tain spoi­lers for tho­se who have al­re­a­dy wat­ched it.

die bei­fah­re­rin ist be­reits bei fol­ge 6 und ist völ­lig fas­sungs­los, was sie dort zu se­hen be­kam. ich fürch­te ich wer­de mich auch auf­re­gen und habe mir ehr­lich ge­sagt ge­wünscht, die se­rie hät­te nach die­ser ers­ten fol­ge auf­ge­hört: ein mann der 18 jah­re un­schul­dig im ge­fäng­nis sass, frei­ge­las­sen wird und ge­gen die po­li­zei klagt. das ist, wie es in der ers­ten fol­ge ge­zeigt wur­de, für mei­ne ver­hält­nis­se schon er­schü­ternd ge­nug. aber so­weit ich mit­be­kom­men habe, ist das eben erst der an­fang. ich fürch­te zur ent­span­nung und zur re­stau­rie­rung mei­nes glau­bens an die ge­rech­tig­keit und ef­fek­ti­vi­tät des ame­ri­ka­ni­schen jus­tiz­sys­tems, muss ich mir zwi­schen den ein­zel­nen fol­gen von ma­king a mur­de­rer im­mer wie­der ein, zwei fol­gen bo­nes rein­pfei­fen.

auf net­flix ge­se­hen, auch auf you­tube:

youtube-video laden, info, direktlink

bil­li­ons s01e01

felix schwenzel in gesehen

in der ers­ten sze­ne lässt sich der ge­fes­sel­te staats­an­walt chuck rhoa­des von ei­ner do­mi­na auf die brust pin­keln. da­nach lässt er sich auf meh­re­re in­di­rek­te und ein di­rek­tes pim­melfech­ten mit dem bil­lio­när bob­by axel­rod ein. viel mehr pas­siert nicht. ich bin mir noch nicht si­cher, ob ich die se­rie gut fin­den wer­de, aber der kon­trast zu, bei­spiels­wei­se, mor­gen hör ich auf ist frap­pie­rend. wäh­rend in der deut­schen se­rie gleich in der ers­ten fol­ge die hal­be ge­schich­te er­zählt und der rest hek­tisch an­ge­legt wird, küm­mert sich bil­li­ons ein stun­de lang, fast aus­schliess­lich, um das zeich­nen der cha­rak­te­re. eine stun­de lang wer ist wie, statt was pas­siert.

sehr er­fri­schend und glän­zend be­setzt und ge­spielt. nur die be­set­zung von rhoa­des frau mit mag­gie siff ir­ri­tiert mich, weil ich, im­mer wenn ich ihr ge­sicht sehe, an das gräss­li­che sons of an­ar­chy er­in­nert wer­de. aber das geht vor­bei, zu­mal ihre rol­le in bil­li­ons, ganz an­de­re kli­schees be­dient, als die in SOA und die bei­den rol­len, aus­ser ih­rem ge­sicht, nichts ge­mein­sam ha­ben.

die mach­art der se­rie ge­fällt mir, der oben et­was de­spek­tier­lich be­schrie­be­ne grund­kon­flikt zwi­schen dem staats­an­walt und dem bil­lio­när, ver­spricht gute und span­nen­de un­ter­hal­tung. ich glaub das guck ich erst­mal wei­ter.


[nach­trag 09.01.2016]
trai­ler für bil­li­ons :

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink

die sen­dung mit der maus vom 03.01.2016

felix schwenzel in gesehen

eine sen­dung mit der maus ganz nach mei­nem ge­schmack. zwei gute sach­ge­schich­ten: eine über das ge­weih ei­nes hir­sches, über ein jahr hin­weg ge­filmt, in der man se­hen konn­te, wie der hirsch sein al­tes ge­weih zu­nächst ver­lor und wie es dann, bis zur brunft­zeit, nach­wuchs.

aus­ser­dem der auf­takt zu ei­nem min­des­tens acht jah­re lan­gen pro­jekt (pres­se­mit­tei­lung dazu), die be­glei­tung des neu­baus (und des ab­ris­ses) ei­ner rhein­brü­cke bei le­ver­ku­sen. in die­ser sen­dung wur­de er­klärt, war­um die brü­cke er­neu­ert wer­den muss, wel­che schä­den wes­halb ent­stan­den und wie die brü­cke be­fahr­bar ge­hal­ten wird.

(in der ARD-me­dia­thek, .mp4-da­tei, ab­ruf­bar bis zum 10.01.2016)


mor­gen hör ich auf (zdf), ers­te fol­ge

felix schwenzel in gesehen

lei­der to­tal vor­her­seh­bar, schreck­lich ge­schau­spie­lert und kli­schee­haft. die ein­di­men­sio­na­li­tät der fi­gu­ren kommt mir vor, wie frisch aus ei­nem al­ten der­rick ent­sprun­gen. lieb­los ge­zeich­net und auf schul­thea­ter­ni­veau ge­spielt (mit ein paar aus­nah­men).

die grund­idee und ein paar in­sze­nie­rungs­ideen der mi­ni­se­rie sind ganz of­fen­sicht­lich von brea­king bad über­nom­men, mit ei­nem ent­schei­den­den un­ter­schied. war, zum bei­spiel, der ted­dy im swim­ming­pool bei brea­king bad eine hin­ter­grün­di­ge, vie­le fol­gen lang un­ver­ständ­li­che, an­deu­tung an den ver­lauf der ge­schich­te, ist der schwim­men­de geld­schein bei mor­gen hör ich auf ein tap­si­ger, un­sub­ti­ler, viel zu oft ein­ge­blen­de­ter ver­such zu sug­ge­rie­ren, die se­rie könn­te noch span­nend wer­den.

man merkt der se­rie jede se­kun­de die mühe an, die die ma­cher in sie ge­steckt ha­ben. mor­gen hör ich auf ist ein eh­ren­wer­ter ver­such un­ter­hal­tung ein biss­chen an­ders auf­zu­zie­hen als üb­lich — der aber lei­der nicht be­son­ders weit vom üb­li­chen weg­führt. ein paar der „ac­tion“-sze­nen sind ganz flüs­sig in­sze­niert, was auch dar­an liegt, dass pas­tew­ka hier sein (sub­ti­les) ko­mi­sches ta­lent aus­le­ben kann und sei­ne un­ge­len­ken, un­ko­or­di­nier­ten (flucht) be­we­gun­gen tat­säch­lich un­ter­halt­sam sind. aber so­bald die se­rie dia­lo­ge zeigt, of­fen­ba­ren sich alle schwä­chen des deut­schen fern­se­hens: schlecht ge­schrie­ben, schlecht ge­spielt und nur mit zu­ge­hal­te­nen oh­ren aus­zu­hal­ten. sze­nen wie die, in der leh­manns toch­ter mit ei­ner freun­din in der fuss­gän­ger­zo­ne sitzt und ein skate­board­fah­ren­der jüng­ling sei­ne hel­lo-la­dies-an­bag­ger­ma­sche ab­spult, sind so kli­schee­ge­la­den, so gest­rig, so sinn­los und stumpf­sin­nig, dass man dem pro­duk­ti­ons­team nur zu­ru­fen möch­te: habt ihr sie noch alle?

ich habe mit­un­ter das ge­fühl, dass die ma­cher der se­rie die neue­ren ame­ri­ka­ni­schen fern­seh­se­ri­en gar nicht selbst gu­cken, um sich dann von ih­nen „in­spi­rie­ren“ zu las­sen, son­dern dass sie das von prak­ti­kan­ten er­le­di­gen las­sen und dann, ohne sinn und ver­stand, äus­ser­lich­kei­ten oder ein­zel­ele­men­te ko­pie­ren.

das in­ter­es­se an den fi­gu­ren, an ih­ren mo­ti­ven ord­net sich kom­plett der vor­her­seh­ba­ren ge­schich­te un­ter. das ist bei (gu­ten) ame­ri­ka­ni­schen (oder fran­zö­si­schen) se­ri­en ge­nau an­ders her­um. dort sieht man in­ter­es­san­te men­schen, um die her­um sich eine ge­schich­te kris­tali­siert. hier sieht man eine ge­schich­te, um die her­um sich cha­rak­te­re ver­su­chen zu kris­tali­sie­ren — und da­bei schei­tern.

auch wenn das ge­gen­teil von gut im­mer noch gut ge­meint ist, gebe ich ei­nen stern für die mühe und den ver­such, mal et­was an­ders zu ma­chen. ei­nes ist je­den­falls si­cher: ich höre heu­te auf, die se­rie zu gu­cken.

(in der ZDF me­dia­thek ge­se­hen, se­ri­en­sei­te bei zdf.de, eine et­was wohl­wol­len­de­re kri­tik auf spie­gel on­line.)


beowulf re­turn to the shield­lands

felix schwenzel in gesehen

gähn.
bis mi­nu­te 25 durch­ge­hal­ten, dann muss­te ich auf­hö­ren. klas­si­sches tritt­brett-fern­se­hen. nicht aus­zu­hal­ten.


sher­lock: the abo­minable bri­de

felix schwenzel in gesehen

lei­der to­tal über­kan­di­delt. über­reizt und zu hoch ge­sta­pelt. man sieht das pro­duk­ti­ons­team, den re­gis­seur, die dreh­buch­au­to­ren den gan­zen film über im hin­ter­kopf, wie sie sich die hän­de rei­ben und sich für ihre ge­nia­len ein­fäl­le, schnit­te oder in­sze­nie­rungs­ideen selbst gra­tu­lie­ren. das ist lei­der schwer an­zu­se­hen und aus­zu­hal­ten.

täu­schun­gen, tricks, il­lu­sio­nen, an­deu­tun­gen sind, wie alle an­de­ren un­ter­hal­tungs­for­men (und sub­stan­zen), eine fra­ge der do­sis. sher­lock ist de­fi­ni­tiv über­do­siert.

lei­der muss ich zu­ge­ben, dass mir ei­ni­ge der ein­fäl­le der selbst­zu­frie­de­nen sher­lock-aus­den­ker ganz gut ge­fal­len ha­ben. trotz­dem hat das nur für zwei ster­ne ge­reicht.

(ohne zu viel zu ver­ra­ten, am ende wird der sa­men für min­des­tens eine wei­te­re fol­ge sher­lock ge­legt. lei­der.)

[nach­trag 03.01.2016]
bei den se­ri­en­jun­kies eine län­ge­re kri­tik, die zwar die gan­ze ge­schich­te spoi­lert, aber et­was aus­führ­li­cher und be­geis­ter­ter als mei­ne ist.


the gra­ham nor­ton show, new ye­ars eve 2015/16 (s18)

felix schwenzel in gesehen

(jen­ni­fer law­rence, ed­die red­may­ne, will fer­rell und mark wahl­berg)

jen­ni­fer law­rence war wie­der zu­ver­läs­sig wit­zig und self de­pre­ca­ting, ed­die red­may­ne hab ich kaum ver­stan­den, aber ich glau­be er war auch wit­zig. will fer­rel ist irre ko­misch, aber auch ein biss­chen mit­leid­s­er­re­gend, weil er of­fen­bar sei­ne witz­bold­rol­le nicht ver­las­sen kann und an schwe­rer wit­zel­sucht lei­det. mark wahl­berg hat sich in der sen­dung vier­mal be­kreu­zigt, ein­mal nach­dem er ei­nen witz auf kos­ten von will fer­rell ge­macht hat, der die wor­te „shit“, „fuck“ und ich glau­be auch „ass­ho­le“ ent­hielt. die jun­gen mu­si­kan­ten, die spä­ter auf die büh­ne ka­men, moch­ten ihn aber sehr, sehr ger­ne.

(auch auf you­tube)


cen­tral park - das herz man­hat­tans (3sat)

felix schwenzel in gesehen

in der 3sat me­dia­thek an­ge­se­hen, al­ler­dings nach 14 mi­nu­ten ab­ge­schal­tet, weil ich die un­sin­ni­ge mu­sik, die pom­pö­sen ka­me­ra-, droh­nen- und ste­ady­ca­m­ein­stel­lun­gen, aber vor al­lem die in­halts­lee­re nicht mehr aus­hielt. das was hier bei me­dia­steak.com über den cen­tral park steht ist in­for­ma­ti­ver und kom­pak­ter als die gan­ze sen­dung. gräss­li­cher, wun­der­schön ge­film­ter, pseu­do-doku-stuss.


the gra­ham nor­ton show s18e12

felix schwenzel in gesehen

(mit car­rie fi­sher, dai­sy rid­ley, john boye­ga, da­vid beck­ham, ky­lie mi­no­gue)

da­vid beck­ham fin­de ich äus­serst un­sym­pa­thisch, aber in die­ser sen­dung hat er es ge­schafft ein paar sym­pa­thien zu ge­win­nen. schön war auch der kon­trast zwi­schen ky­lie mi­no­gue und car­rie fi­sher: letz­te­re fletz­te sich un­ge­hemmt auf dem sofa rum, ky­lie mi­no­gue be­hielt steif, und die span­nung in je­der sicht­ba­ren glied­mas­se be­wah­rend, in je­der se­kun­de ihre hal­tung. car­rie fi­sher ist, trotz ih­rer of­fen­bar rui­nier­ten zäh­ne, sehr, sehr wit­zig und sym­pa­thisch. von den bei­den neu­en, auf­stre­ben­den star-wars dar­stel­lern ist mir nichts in er­in­ne­rung ge­blie­ben.

(auch auf you­tube)


cap­tain phil­lips

felix schwenzel in gesehen

span­nend und rea­lis­tisch, aber nicht be­son­ders un­ter­halt­sam. tom hanks, wie (fast) im­mer, ta­del­los.


From Ama­zon to Gar­den Sta­te

felix schwenzel in favoriten

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink

hier eine et­was aus­führ­li­che­re und dif­fe­ren­zier­te ver­si­on der ge­schich­te:

In 1975 Ken­neth Good, a doc­to­ral can­di­da­te in cul­tu­ral an­thro­po­lo­gy, tra­ve­led to the head­waters of the Orino­co in Ve­ne­zue­la to live and stu­dy among the Ya­n­om­amö. He joi­n­ed an­thro­po­lo­gist Na­po­le­on Chagnon for what was sup­po­sed to be fif­teen months of fieldwork, fun­ded by a ge­ne­rous grant from the Na­tio­nal Sci­ence Foun­da­ti­on. But Good would end up li­ving al­most full-time with the Ya­n­om­amö for more than twel­ve ye­ars, sha­ring their li­ves, be­co­ming flu­ent in their lan­guage, and mar­ry­ing a Ya­n­om­amö girl na­med Yari­ma. (wei­ter­le­sen …)


the gra­ham nor­ton show s18e11

felix schwenzel in gesehen

(mit kurt rus­sell, tina fey, josh widd­icom­be und sia)

kurt rus­sel ist nur mi­ni­mal wit­zig hat aber schon­mal (als kind) mit el­vis in ei­nem film mit­ge­spielt und ihn spä­ter in ei­nem film dar­ge­stellt. tina fey haut ei­nen witz nach dem an­de­ren raus und josh wid­di­vom­be auch.

gibt’s auch auf you­tube.


sa­ving mr. banks

felix schwenzel in gesehen

rei­zen­der doku-spiel­film, bzw. qua­si-bio­pic über die mary-pop­pins-au­torin p. l. tra­vers und walt dis­ney. den film über dach­te ich, emma thomp­son, die tra­vers spielt, über­trei­be ihre dar­stel­lung et­was, bis ich am ende, in der mit­te des ab­spanns, ei­nen aus­schnitt von den ton­band­auf­nah­men der ech­ten p. l. tra­vers hör­te. not exag­ge­re­ra­ted at all. tom hanks schau­spiel war, wie fast im­mer, über je­den zwei­fel er­ha­ben.

der film ist na­tür­lich kein wasch­ech­ter co­ming-of-age-film, weil die prot­ago­nis­ten schon ein stol­zes al­ter er­reicht ha­ben und sich die film-p.-l.-tra­vis ve­he­ment ge­gend die ver­mu­tung wehrt, sie sei im in­ne­ren noch ein kind. aber ge­nau be­trach­tet ist es dann eben doch ein co­ming-of-age-film. hö­he­res al­ter eben.

hat mir gut ge­fal­len, ob­wohl ich mary-pop­pins nie ge­se­hen habe — und auch nie wer­de: ich er­tra­ge das ge­sin­ge im thea­ter und in fil­men ein­fach nicht (ein­zi­ge aus­nah­me wo ich das ge­sin­ge er­trug war woo­dy al­len’s ever­yo­ne says i love you).


si­ca­rio

felix schwenzel in gesehen

the bridge (us-ver­si­on) ohne brü­cke und ohne dia­ne kru­ger, aber da­für (auch) mit CIA-ver­schwö­rungs­ge­döns.

war gut zu gu­cken, auch wenn man die sto­ry mit ei­nem stock in den sand zeich­nen kann. durch die simp­le (aber gut er­zähl­te) ge­schich­te, könn­te man mei­nen, der film sei als se­rie an­ge­legt. da kann man mit leich­tig­keit noch 4 bis 5 fol­gen hin­tergher­le­gen, zu­mal die haupt­cha­rak­te­re ziem­lich stark und gut ge­spielt sind.


mas­ter of no­ne s01e01

felix schwenzel in gesehen

gähn.
(nicht län­ger als 25 mi­nu­ten aus­ge­hal­ten.)


di­ner for one

felix schwenzel in gesehen

je­des mal wenn ich die sen­dung sehe, be­mer­ke ich wie sehr mich (und mei­nen hu­mor) die­se sen­dung ge­prägt hat. und ich kann im­mer noch dar­über la­chen. fas­zi­nie­rend. im­mer wie­der.


deutsch­land 83 s01e01

felix schwenzel in gesehen

hm, nicht to­tal schlecht aber auch nicht wirk­lich gut. die ge­schich­te ist re­la­tiv flüs­sig er­zählt, ent­hält aber fie­se zeit­sprün­ge und di­ver­se aus­reis­ser ins ab­sur­de. die pro­duk­ti­on, die aus­stat­tung, das licht, die ka­me­ra sind to­tal OK, gu­ter in­dus­trie­stan­dard, den man aus ame­ri­ka­ni­schen se­ri­en ge­wohnt ist.

schau­spie­le­risch ist deutsch­land 83 auch ganz OK, wo­bei ich mir ein­bil­de zu er­ken­nen, wer ’ne thea­ter­aus­bil­dung ge­nos­sen hat und wer nicht. (ge­ra­de nach­ge­guckt und zu mei­nem er­schre­cken fest­ge­stellt, dass es ge­ra­de die thea­ter­schau­spie­ler wa­ren, die ich gut fand. ich dach­te es sei um­ge­kehrt. ma­ria schr­a­der, die ein lan­ge thea­ter-kar­rie­re hin­ter sich hat, fand ich zum bei­spiel viel über­zeu­gen­der als alex­an­der bey­er, der vor al­lem fer­se­hen und kino ge­macht hat. möönsch!)

der sound­track be­steht zum gros­sen teil aus dem ab­nu­deln von 80er-jah­re-hits, die meis­tens pas­sen, aber ir­gend­wie auch nicht. es wird mir schwer­fal­len, mich auf die zwei­te fol­ge zu freu­en, fühlt sich ein biss­chen wie pflicht­pro­gramm an.


the mar­ti­an

felix schwenzel in gesehen

gute un­ter­hal­tung, al­ler­dings ein biss­chen lang (an­de­rer­seits war von der quä­len­den län­ge der mars­rei­se und des mar­s­auf­ent­halts kaum et­was zu be­mer­ken). dan­kens­wer­ter wei­se wur­de der hur­ra-pa­trio­tis­mus („wir sind die gröss­te raum­fah­rer-na­ti­on“) durch fik­tio­na­le, in­ter­na­tio­na­le ko­ope­ra­ti­on ein biss­chen ab­ge­schwächt.


co­lo­ny s01e01

felix schwenzel in gesehen

die ers­te fol­ge nicht zu­en­de ge­se­hen, weil die ge­schich­te stumpf­sin­ni­ger scheiss ist, die schau­spie­ler schon in der ers­ten sze­ne ab­ka­cken und mich die­ser ame­ri­ka-hur­ra-pa­trio­tis­mus kir­re macht, auch wenn er mit über­wa­chungs­kri­ti­schen aus­sa­gen ver­se­hen ist. guck ich de­fi­ni­tiv nicht wei­ter.


spect­re

felix schwenzel in gesehen

ich fand spect­re ex­trem scheis­se. der trai­ler ge­fiel mir ko­mi­scher­wei­se. un­ter die kurz­kri­tik habe ich un­ter an­de­rem das hier ge­schrie­ben:

ei­gen­ar­ti­ger­wei­se ge­fie­len mir die craig-bonds da­vor ganz gut. ent­we­der wur­den bei spect­re die bond-kli­schees über­reizt oder ich hat­te ein­fach die schnau­ze voll von der stump­fen art, die ge­schich­te vor­an­zu­brin­gen und bond jede ex­plo­si­on, je­den faust­kampf, je­den ein­sturz un­ver­letzt und ohne schram­men über­le­ben zu las­sen.

all die ner­vi­gen kli­schees die mit den vor­he­ri­gen craig-bonds re­du­ziert oder iro­ni­siert oder weg­ge­las­sen wur­den, fei­er­ten in spect­re ein wie­der­se­hen. ich weiss jetzt auch was mich be­son­ders stör­te: spect­re war im prin­zip ein re­vi­val der ro­ger-moo­re-bond-fil­me aus den 80ern: haupt­sa­che bond sieht gut/ent­spannt aus und fickt (aus un­er­find­li­chen grün­den) al­les was in sa­chen BMI für ihn in fra­ge kommt. ähn­lich ab­surd war bis­her in sa­chen aber­witz nur moon­ra­ker, wo­bei mir der „beis­ser“ in spect­re bes­ser ge­fiel, weil stoi­scher.

der an­de­re witz ist, dass die spect­re-sto­ry schlecht aus an­de­ren agen­ten­fil­men zu­sam­men­ge­klaut war. ein biss­chen mis­si­on im­pos­si­ble rouge na­ti­on, ein biss­chen aven­gers und bourne, ne pri­se RED, ein hauch ex­pan­da­bles.

MI rouge na­ti­on fand ich üb­ri­gens su­per; mehr iro­nie und witz, we­ni­ger dra­ma, we­ni­ger ei­tel­keit und selbst­ge­fäl­lig­keit, eine we­ni­ger ab­surd wir­ken­de ge­schich­te, bes­ser dar­ge­stell­te emo­tio­nen, kein spion­film-tra­di­ti­ons­fi­cken.


the knick staf­fel 2

felix schwenzel in gesehen

wie schon in der staf­fel eins, ist the knick eine als un­ter­halt­sa­me kran­ken­haus-soap ge­tarn­te do­ku­men­ta­ti­on des le­bens um die 1900er jah­re, die re­la­tiv un­ge­schönt den da­mals vor­herr­schen­den ras­sis­mus, frem­den- und frau­en­hass zeigt. die kor­rup­ti­on, die un­ge­rech­tig­keit, die ge­sell­schaft­li­che zwän­ge und grau­sa­mem pseu­do-me­di­zi­ni­sche be­hand­lungs­me­tho­den die die se­rie zeigt, sind viel­fach ek­li­ger als die blu­ti­gen und ex­pli­zit ge­zeig­ten chir­ur­gi­schen ope­ra­tio­nen. im prin­zip steht die se­rie in der der tra­di­ti­on von mad men: ein por­trait der zeit als ro­ter fa­den, da­drin prot­ago­nis­ten mit de­nen man sich mal mehr und mal we­ni­ger iden­ti­fi­zie­ren kann. das al­les ist de­tail­ver­liebt aus­ge­stat­tet, ganz or­dent­lich re­cher­chiert und auf den ers­ten blick his­to­risch recht ak­ku­rat.

mir hat die se­rie gros­sen spass ge­macht, ob­wohl ich in der mit­te der zwei­ten staf­fel mal nen hän­ger hat­te und kei­nen bock mehr hat­te wei­ter­zu­gu­cken, weil die ge­schich­ten so vor­her­seh­bar und frus­trie­rend wa­ren. als ich les re­venants zu­en­de ge­se­hen hat­te, gings dann wie­der.