mir fiel diese folge auf, dass die staatsanwälte in der sendung alle eine US-flagge am revers haben. ausser das für eine weile niemand wusste wo donnie war, ist in der sendung nicht so irre viel passiert — ausser das alle nochmal ein bisschen aufdrehen. ausserdem gubts einen todesfall.
ich mochte wie rhoades frau langsam und subtil, wie eine guten puppenspielerin, die steuerung des geschehens übernimmt.
ich mochte wie rhoades seinen stellvertreter immer mehr nach seinem bild formt.
ich mochte wie bobby axelrod die geschichte über seine 9/11-profite an sich abprallen liess.
und die geschichte bekam am ende einen erstaunlich überraschenden dreh.
ich habe zwar drei abende gebraucht, bis ich diese folge zuende geguckt hatte, aber es war eindeutig mal wieder eine der stärkeren folgen. klug geschrieben, stringent erzählt, mit vielen kleinen überraschungen.
schreckliche folge, oder genauer: völlig blödsinnige folge. egal was die drehbuchautoren dieser folge genommen haben, ich möchte das auf keinen fall haben. die handlung spielt im angeblich winterigen sibirien, leider hat man in amerika wohl nur einen drehort mit spärlicher, halb weggeschmolzener schneedecke gefunden, so dass „sibirien“ wenig überzeugend rüberkam. der effekt wurde noch verstärkt, durch die übergangsjacken, die die agents of S.H.I.E.L.D. im sibirischen feld trugen.
auch die handlung in sibirien war so sehr over the top quatschig, dass ich beim ansehen die steile these aufstellte, dass die 80er-jahre drehbücher von knight rider oder mcgyver besser waren, als dieses drehbuch. es war wirklich schrecklich, aber am ende wurde es noch schlimmer. triefender pathos weil sich zwei mitglieder des teams verabschiedeten — und zwar wirklich verabschiedeten, nicht etwas getötet wurden oder so.
das war wirklich die blödeste geschichte, die ich in dieser serie bisher gesehen habe und ich fands so schlimm, dass ich kurz davor war keinen einzigen punkt zu geben. der punkt den ich jetzt doch gebe, geht voll als powers boothe als gideon malick — obwohl der auch nur quatsch geredet hat, dabei aber wenigsten echt böse aussah.
bernie sanders ist erstaunlich langweilig, konnte aber am ende einen guten punkt einsammeln, als er die frage von jimmy kimmel beantwortete, warum republikanische kandidaten, die meist selber keine reichen leute seien, sich so sehr für die interessen der superreichen einsetzen würden: „that’s the corruption of the campaign finance system. it’s that if you are running for president, you’ll need many hundreds of millions of dollars.“ von dort aus schlug er elegant den bogen zum klimawandel und stellte die behauptung in den raum, dass viele politiker den klimawandel leugnen oder mindestens nicht als brennendes problem behandelten, weil ihre wahlkämpfe von der brennstoffindustrie finanziert seien.
tom hiddleston hat offenbar einen neuen film am start, in dem er einen amerikanischen countrysänger spelt und machte nebenbei noch ein bisschen werbung für the night manager. ausserdem musste er nachfragen nach gerüchten abwehren, dass er der nächste james bond sein könnte und jodeln musste er auch noch.
in dieser folge ist nicht so irre viel passiert, ausser lauter symbolkram. am anfang sehen wir jimmy mcgill, wie er in seinem firmenapartement nicht schlafen kann und dann glücklich in seinem alten büro im nagesalon einschläft. wir sehen, wie er mit ein bisschen gewalt, den cup-holder in seinem mercedes (endlich) passend macht. wir sehen kim, wie sie plötzlich gefallen am irrationalen (wieder) findet. der einzige handlungsstrang der sich nicht ausschliesslich im symbolischen bereich bewegt, ist mike’s handlungsstrang. in ihm verschafft er sich, in mehrfacher hinsicht, respekt vor der mexikanischen mafia, um sich dann doch, mit erhobenem haupt, der übermacht zu beugen.
die verschiedenen handlungsstränge entwickeln sich alle in zeitlupe — und das ist nach wie vor sehr schön anzuschauen.
noch 3 folgen in dieser staffel und die aufstellung für die kommende staffel läuft bereits perfekt. es gibt voraussichtlich einen neuen superbösewicht, es gibt die chance, dass rebecca und brian wieder zusammenfinden, bzw. brian aufhört rebecca über seinen deal mit senator morra im dunkeln zu lassen und morra deutet, ohne einen anflug von boshaftigkeit oder superbösewichttum an, dass er vorhabe die welt zu beherrschen und sich keine sorgen über den möglichen neuen superbösewicht zu machen.
ich schreibe das alles völlig unironisch auf, mir gefällt es wirklich immer besser, in welche richtung limitless aufgeblasen wird, nämlich in die gleiche richtung, in die auch, zum beispiel, person of interest — oder jeder bessere james bond film aufgeblasen wurde.
ich habe eben auch gemerkt, dass es mich heute abend am meisten interessierte, wie die geschichte von limitless weitergesponnen wird und die zwei folgen billions oder the night manager weniger. das ist für mich ein weiteres starkes zeichen dafür, dass ich limitless wirklich gut finde. nur better call saul kann da noch mithalten — und das guck ich jetzt auch.
ich habe mir die keynotes von steve jobs immer gerne angesehen. die sachen, die er auf diesen keynotes vorstellte wollte ich, kurz nach der jeweiligen keynote, meist gleich haben. er konnte spontane kaufanreize in seinen zuschauern herauskitzeln. als er 1999 das damals neue plastik-ibook vorstellte, rief er eine assoziation hervor, die leider sehr gut haften blieb: die dinger seien so schön, dass man sie ablecken wollte. dieses bild bin ich seitdem nicht mehr losgeworden, steve jobs ist quasi gegen meinen willen, in meinen kopf eingedrungen. selbst die blödsinnige idee, an den laptop einen griff zu montieren, hielt ich für genial. natürlich habe ich mir nach steve-jobs-keynotes nie wirklich eins der neuen produkte gekauft. mir fiel immer rechtzeitig ein, dass ich das gedöns meist gar nicht brauchte.
aber eine ganz bestimmte kunstfertigkeit von steve jobs, blieb jedes mal bei mir hängen: er hatte die fähigkeit, dass man sein auf positiv getrimmtes, mit superlativen vollgestopftes PR-sprech überhören konnte und trotzdem die botschaft hängen blieb.
als ich gestern abend die märz-keynote von tim cook überflog, fiel auf, dass tim cook diese fähigkeit nicht mal ansatzweise hat. bei ihm, und seinen kollegen die ihn auf der bühne unterstützten, bleibt das PR-sprech als das hängen was es ist: PR-sprech. ich werde von cook nicht auf eine metaebene gehoben, von der aus ich die PR-sprache ausblenden kann, das gegenteil ist der fall: ich bleibe auf dem boden kleben, weil die sprache so schleimig ist und ich so sehr mit der sprache ringe, dass ich gar keine chance habe, mich auf eine euphorische zwischenebene heben zu lassen.
handwerklich war das alles ok, tolle ausleuchtung, eine intime atmosphäre, alle vorab kursierenden gerüchte bestätigt, also alle erwartungen erfüllt, aber der PR-sprach-schleim, machte das event unerträglich.
interessant war jedenfalls der spin, den cook dem konflikt zwischen apple und der US-regierung, genauer dem justizministerium, gab. er versuchte nicht nur die wir-schützen-die-privatshäre-unserer-kunden-karte, sondern auch die patriotismus-karte zu spielen. im prinzip dürfte das strategisch die richtige richtung sein, die medien werden es dankbar aufnehmen, aber das anzuhören, das unkonkrete und emotional aufgeladene PR-gesülze, war leider an der schmerzgrenze.
den part über die umweltbemühungen apples, habe ich komplett übersprungen, die vorstellung des iphone SE, das ich ebenfalls für eine gute strategische entscheidung halte, hat mich irre gelangweilt (jeder einzelne witz von greg joswiak, ist gegen die wand gefahren). phil schillers ipad-gedöns hab ich auch übersprungen, so dass ich die stundenlange keynote tatsächlich ziemlich flott durch hatte.
ich glaube die apple-keynote-situation kann man gut so zusammenfassen: alles richtig gemacht, aber insgesamt ist das alles ziemlich furchtbar und das pr-speak distortion field von steve jobs fehlt sehr.
diese folge hätte auch heissen können: bobby axelrod liebt seine kinder. aber the punch passt auch, weil axelrod jemanden ins gesicht schlägt, weil er seine kinder in gefahr gebracht hat und die folge über die daraus resultierenden probleme löst. ein paar weitere handlungsstränge werden in ansätzen fortgeführt, aber so richtig voran geht es in keinem der stränge.
im prinzip konzentriert sich die folge wieder auf charakterzeichnung und -abtastung. wie tickt axelrod, wie tickt rhoades, wie ticken ihre frauen, wie schlägt sich toby moore, der den axelrod-fall von rhoades übernommen hat? das taugt alles für eine gute stunde unterhaltung, ist aber auch ein bisschen langweilig, schliesslich haben wir das meiste, in variationen, schon die letzten sechs folgen über gesehen, und teilweise, leider, auch ein bisschen zu sehr mit pathos aufgeladen. irgendwie müssen die zwei gebuchten staffeln ja auch mit füllstoff gefüllt werden und verhindert werden, dass die geschichte ein zu frühes ende findet.
ich hoffe das die muster, die ich in den letzten folgen erkannt habe, auch irgendwann ein bisschen durchbrochen werden. momentan fühlt sich das ein bisschen nach a, b, c, a, b, c an: ein folge mit reduziertem tempo und zeit für charakterzeichnung, eine folge, in der es fortschritte auf der einen seite gibt und sich rückschritte, und problemhäufungen auf der anderen auftürmen, dann eine folge in der das muster gedreht wird, und die jeweils andere seite fortschritte macht. dann das tempo wieder rausnehmen und weiter charakter gezeichnet werden können — und immer so weiter.
glücklicherweise sind die charaktere und die handlungsszenarien ausreichend komplex gebaut, so dass das nicht total langweilig wird. aber ein bisschen schon.
diese staffel house of cards hat mir sehr gut gefallen. nach einem etwas schleppenden anfang, gings es ziemlich schnell los mit dem thema der serie: dem versuch die motive und die charaktere der underwoods zu verstehen und nachvollziehbar zu machen. es geht im grund wirklich um nichts anderes als genau das. das handlung drum herum ist nicht uninteressant, die charaktere sind fast alle auf ihre art interessant, aber sie dienen nur dazu, den underwoods bälle zuzuspielen, auf die sie reagieren können, so dass man sie besser verstehen kann.
ich würde sogar so weit gehen hier beinahe ein neues genre auszurufen. reguläre fernsehserien funktionieren eigentlich ganz anders: jemand sympathisches, ein guter, versucht die problembälle die ihm zugeworfen werden — oder an den kopf geknallt werden — zu lösen und spätestens am ende der folge (oder der darauffolgenden), hat er (oder sie) die probleme gelöst, und wir, die zuschauer, werden in unserem glauben bestärkt, dass das gute am ende gewinnt. nicht die menschen die manipulieren, täuschen oder korrupt sind, sondern immer die, die auf der seite der wahrheit und der gerechtgkeit sind. besonders gute serien zeigen, dass auch die guten ihre schattenseiten haben, aber um sich als guter im fernsehen zu qualifizieren, muss man mindestens ein funktionierendes gewissen haben und seine schattenseiten bereuen.
house of cards zeigt in dieser staffel das gegenteil. durch die beinahe chirurgisch präzise charakterzeichnung der beiden underwoods, besteht kein zweifel, dass sie rücksichtslos und ohne jedes gewissen auf ihr ziel (machterlangung und machterhalt) hinarbeiten und jeden zerstören (oder auf ihre seite ziehen und korrumpieren), der sich sich ihnen in den weg stellt.
in jeder einzelnen folge werden den beiden underwoods problembälle zugeworfen — oder problemknüppel zwischen die beine — und jede folge endet mit einem kleinen happy end für die beiden bösewichter. so wie das sonst nur den guten passiert. am staffelende landet zwar eine ganze lastwagenladung problembälle und -knüppel auf den beiden, aber man sieht es in ihren gesichtern, dass sie sich auf die herausforderung freuen. am ende hört claire underwood sogar, wie frank mit dem publikum redet: „we don’t submit to terror, we make the terror“.
damit wird für die nächste staffel bereits der ton gesetzt, für 13 weitere folgen in denen die bösewichter, die terror- und chaosmacher wieder in jeder folge ein taktisches happy end feiern dürfen.
das kunststück der serie, das ich am meisten bewundere, ist tatsächlich, dass es spätestens am ende dieser staffel jedem klar sein müsste, dass frank und claire underwood riesige und skrupellose arschlöcher sind, man die beiden aber immer noch, auf eine oder zwei arten bewundern und mögen kann — und will. nichts ist schwarz weiss gezeichnet, weder die hauptdarsteller, noch die nebenrollen.
leider, oder zum glück, nimmt die serie keinen direkten bezug auf die derzeitige politische situation in den USA. der fiktive präsidentschaftswahlkampf in house of cards wirkt sehr viel realistischer, als der echte präsidentschaftswahllkampf, der sich sich im moment in den USA abspielt. der populismus der underwoods, aber auch ihres republikanischen gegeners, ist sehr viel subtiler und ziselierter, als der brutale, dummbratzige populismus von donald trump.
und wenn man so will, kann man house of cards als ein plädoyer für abgebrühte, in seilschaften und kumpaneien verstrickte politprofis sehen. für die nixons, chenys oder clintons und gegen die vor emotionen überkochenden und von engstirnigem, ideologischem ehrgeiz getriebenen tea-party vollspacken oder den plumpen trump. wobei house of cards, der einfachheit halber, charismatische, und in der öffentlichen wahrnehmung hinreichend integere, politiker wie john f. kennedy, barack obama oder josiah bartlet, einfach ausblendet. insofern ist house of cards dann eben doch nur fiktion.
leicht und flockig, diese folge. keine ahnung was die maske mit alicia florick/julianna margulies in dieser folge gemacht hat, aber sie sieht 20 jahre jünger aus, als in der letzten folge. eigentlich sieht alicia florick ja schon seit 5 staffeln 10 jahre jünger aus als in den ersten beiden staffeln, aber in dieser folge fiel mir das besonders auf. auch in dieser folge habe ich wieder vergeblich darauf gewartet, dass jason eine oder zwei dunkle seiten zeigt, aber er bleibt leider der knuffige grinsebär, der er seit seinem ersten auftritt war.
der fall in dieser sendung war ok, die geschworenengerichtsverhandlung gegen peter florick nahm wieder ein paar wendungen, die ich schon in der letzten folge nicht verstanden habe, aber es macht spass, wie in der letzten sendung, mike tascioni bei der arbeit zuzusehen.
ralph caspers zeigt die produktion von shaun das schaf bei aardman in bristol, was allerdings eine wiederholung vom 18. Oktober 2009 ist. in der wikipedia steht:
In einer erstmals im Ersten am 18. Oktober 2009 ausgestrahlten Episode bei der Sendung mit der Maus besucht Ralph Caspers die Studios von Aardman Animations im englischen Bristol. In der einzigen Sachgeschichte dieser Sendung werden in Episoden verschiedene Stufen der Produktion (Storyboard, Modellbau, Herstellung der Figuren, Animation) erklärt.
ausserdem gabs diesesmal, wie letzte woche, eine neue folge von shaun das schaf. diese hat mir eindeutig besser gefallen, als die leicht moralisierende folge letzte woche.
in diesen vier folgen geht es vor allem um die ränkespiele der underwoods um die nominierung als demokratisches präsidentschaftskandidatenpaar. mir gefällt der rückfall auf die erzählmuster aus der ersten staffel, in denen frank und claire gemainsam manipulieren, lügen, täuschen und pokern um ein gemeinsames ziel zu erreichen. der ewiglange, beinahe staffellange exkurs über das auseinanderleben der beiden, war erzählerisch sicher wichtig, zerstörte allerdings das beste narrativ der serie: zwei arschlöcher die an einem strang ziehen, sind erfolgreicher als zwei, die an verschiedenen strängen ziehen. ausserdem macht es definitiv mehr spass, das intrigenspinnen in dieser konstellation zu betrachten. kann auch sein, dass sich diese serie wirklich besonders gut zum binge-watchen eignet und house of cards seine qualitäten genau dann entfaltet, wenn man mehrere folgen hintereinander ansieht und die kritische haltung während des hintereinander wegsehens auf einen minimalwert abrutscht.
so oder so: mir gefällt das (wieder) wirklich gut, was da erzählt wird, wie es erzählt wird und wie das alles gespielt und inszeniert wird. ich bilde mir auch ein, dass sich die serie prima für politische bildung eignet, gar nicht mal so sehr weil sie die realität abbildet (tut sie ja nicht), sondern weil sie zeitlos politische mechanismen zeigt und im besten fall eine kritische haltung und besseres verständnis gegenüber politik und meinungsbildungsprozessen fördert. vor allem zeigt die serie, wie schwierig (politische) verschwörungen sind, verschwörungen und manipulationen funktionieren eben nicht immer und benötigen ständiges nachbessern, umsteuern und eine gewisse hemmungslosigkiet. ständig kommen doug oder der pressesprecher zu underwood und sagen ihren standardsatz auf: „we have an issue, sir!“
immer wieder müssen die underwoods ihre verschwörungsstrategien umplanen und improvisieren, hinter jeder ecke lauern gegner, mit denen die underwoods auf die eine (zerstören) oder andere (auf die eigene seite ziehen) art umgehen müssen.
ganz besonders gut hat mir die szene gefallen, in der frank underwood gegenüber seiner aussenministerin kurz die wahrheit rauslässt; ja, dass was lucas goodwin in seinen notizen aufschrieb, stimmt alles, er, frank underwood, habe peter russo und zoe barnes umgebracht, das sei alles wahr und niemand würde es jemals glauben, so gut seien sie, die underwoods, dass sie damit durchkämen. kurz danach deklariert er das natürlich als witz, aber es verfehlt nicht seine wirkung und intimidiert die aussenministerin wieder auf linie.
aus unerfndlichen gründen schaue ich gelegentlich gerne formel 1. schon seit einer ganzen weile ist mir schnurz, wer da gewinnt — was natürlich nicht unbedingt förderlich für die spannung ist. es gibt kaum ein geräusch, bei dem ich besser einschlafe, als bei formel-1-lärm aus lautsprechern.
richtig spannend ist die formel 1 schon lange nicht mehr. eher faszinierend. ich wundere mich jedes mal, welchen aufwand die formel-1-macher in diese rennen stecken. in dieser saison gibt’s wohl ein neues feature: 3 oder 4 meter hohe zäune rund um die gesamte strecke, die in den monaten vor dem rennen montiert werden und danach wieder abgebaut werden.
immerhin hat sich in diesem rennen gezeigt, dass sich die zäune lohnen, als sie das auto von alonso aus der luft auffingen. der unfall von alonso zeigte auch, welche fortschritte die formel 1 in den letzten jahren durchgemacht hat: aus einem völlig zerstörten auto kletterte ein unverletzter alonso. dieses primat der sicherheit macht aus der formel 1 dann allerdings eher fernsehen wie in serien oder fernsehfilmen. richtig schiefgehen kann eigentlich nichts mehr, die spannung kommt dann durch die inszenierung oder die qualität der schauspieler zu stande — im besten fall. das durchinszenierte und relativ risikolose spiel macht die formel 1 nicht zwangsläufig langweilig, erhöht aber den bedarf an inszenierung. genau das, der zwingende bedarf an inszenierung, ist in diesem saisonauftakt wieder überdeutlich geworden: die bemühungen das qualifying spannender zu machen, die grössere auswahl an unterschiedlich schnellen und haltbaren reifen, haben die vorberichterstattjng über die formel 1 bestimmt.
geguckt habe ich die sendung auf tv-now, das fernsehportal der RTL-gruppe, auf dem man live-sendungen und aufzeichnungen sehen kann. einen kostenlosen stream der formel-1-rennen gab es dort, glaube ich, noch nie, seit kurzem kann man sich dort allerdings einen kostenpflichtigen zugang anlegen, mit dem man auch das live-fernsehen im browser betrachten kann. der erste monat ist kostenlos, danach kostet das, sich selbst immer noch „free-tv“ bezeichnende privatfernsehen, 3 euro im monat. die anmeldung fühlte sich sehr 80ziger-jahre mässig an. sie erforderte geschätzte vierhundertdreiundzwanzig klicks, inklusive zwei bestätigungsmailklicks — und trotzdem wurde mir nach angabe meines namen, meiner mailadresse, doppelter bestätigung und angabe meiner zahlungsinformationen, unverdrossen ein kostenloser probemonat für tv-now angeboten und das betrachten des live-streams verweigert. bei solchem technikscheiss hilft oft ein browserwechsel, allerdings funktioniert tv-now (natürlich) nicht auf safari, weil die RTL-mediengruppe sich geistig noch in den 80er jahren befindet und den adobe-flash player, im gegenteil zum rest der welt, für modern hält. erst als ich auf die idee kam, mich nach meiner registrierung und anmeldung im chrome einmal auszuloggen und dann wieder einzuloggen, durfte ich den livestream von RTL betrachten.
kann natürlich auch sein, dass diese katastrophale anmeldeprozedur ein versuch ist, die zuschauer vom laptop zurück an den HD-fernseher zu treiben oder dass das eine art test ist: um unser werbeverseuchtes free-tv zu betrachten, muss man nicht nur zahlen, sondern auch eine stoische haltung zu technik haben. eine andere vermutung ist, dass entweder amazon oder netflix die RTL-mediengruppe längst heimlich aufgekauft hat und die sender, und deren online-auftritte, durch kundenfeindliche haltung auszutrocknen versucht. mir scheint, auch wenn meine vermutung nicht stimmt, dass RTL den kampf um die kundschaft schon lange aufgegeben hat und in den verbleibenden jahren lediglich versucht noch den letzten tropfen rendite aus dem laden auszuquetschen, bevor man den laden dicht macht.
sehr irritierend, interessante auflösung der realität, die, auf eine art, hyperrealistisch dargestellt wird. trotzdem nicht länger als 40 minuten ausgehalten, dann musste ich abschalten und mir die kritiken auf rotten tomatoes angucken. stimmt alles, die positiven kritiken, wie die negativen:
Somehow, because it resists unlocking, it feels more serious, troubling, significant. It's as funny as it's depressing. It's as brilliant as it is baffling.
— dave calhoun
Inaccessible and endlessly frustrating, Synecdoche is replete with art-house pomposity and the type of muddled profundity one sees in an introductory philosophy seminar.
— sonny bunch
dass agents of s.h.i.e.l.d das spiel hydra, nicht hydra, vielleicht doch hydra, doch nicht hydra, gerne spielt, ist seit 3 staffeln bekannt. in dieser folge dreht sich dieses karussell wieder mal kräftig — und kurz danach wieder zurück.
adrian pasdar tut in dieser folge als zackiger und gleichzeitig tapsiger general glenn talbot alles um anstädnig für comic relief zu sorgen, aber irgendwie passt in dieser folge nichts so richtig zusammen. es passiert einiges, aber alles klemmt ein bisschen. daisy, zum beispiel, ist die ganze folge über schlecht gelaunt und will sich zuerst mit lincoln prügeln, pardon, mit ihm faustkampf trainieren, seitdem trägt sie, gut sichtbar, einen super straff sitzenden sport-BH unter ihrem luftigen t-shirt, dann streiten sie sich übers impfen und dann wollen sie — natürlich — ficken. dafür entledigt sie sich in windeseile ihres t-shirt und der BH, den sie noch vor 2 sekunden trug, ist weg. so wie dieser winzige continuity-fehler, fühlte sich die ganze folge an: alles eher so naja.
naja, kann ja nur wieder besser werden. vielleicht.
laaaangweilig. ich habe selten so einen langweiligen staffelauftakt gesehen. man merkt schon, dass viel mühe in die zeichnung der charaktere gesteckt wurde, nur leider ist das alles furchtbar platt und langweilig. ich weiss zwar nicht mehr, wie der staffelauftakt der ersten staffel war, aber ich bin sicher er war interessanter, weil ich nach der ersten folge lust hatte weiterzuschauen. nach dieser folge, würde ich lieber kressesamen bei keimen zusehen, als weiter daredevil zu gucken.
die hauptfigur der serie, matt murdock, fand ich schon in der ersten staffel unsympathisch, ganz grandios fand ich allerdings den bösewicht der ersten staffel, wilson fisk, wunderbar gespielt von vincent d'onofrio. in dieser zweiten staffel habe ich noch nichts gefunden, was mich interessiert oder der stange hält. eine folge geb ich der serie noch — sobald mich die kresse langweilt.
das prägende stilmittel in dieser folge war neu und teilweise ziemlich witzig: brian finch erzählt geschichten aus seinem leben (und seiner phantasie) und man sieht, wie die protagonisten mit brians stimme sprechen. besonders witzig ist das in den szenen, in denen brian betrunken ist, weil dann die protagonisten seiner erzählungen ebenfalls lallen. zwar wurde das stilmittel über die sendung hinweg etwas zu oft benutzt, aber es zeigt, warum ich limitless sehr gerne mag: es ist verspielt und experimentierfreudig und schafft es dennoch seine geschichte zügig zu erzählen.
brian finch ist in dieser folge in russland, und im gegenteil zu manch anderer serie wird auch der umgang mit des landessprache spielerisch und schlüssig dargestellt. brian unterhält sich mit den russen auf russisch, das spricht er ja, wenn er auf NZT ist, und wenn er dann russisch spricht, wird die sendung kurz angehalten, zurückgespult und darauf hingewiesen, dass er jetzt zwar russisch spreche, aber als zuschauerservice der rest der szene jetzt dennoch auf englisch gezeigt werde.
wirklich vorangekommen ist die geschichte in dieser folge zwar nicht, keiner seiner inneren oder äusseren konflikte wurde gelöst, aber finch hatte in russland zeit über seine probleme nachzudenken und ein bisschen rumzuvögeln. der love-interest ist wie immer ein bisschen schwer nachvollziehbar, aber das passt schon.
in der zwischenzeit habe ich gelesen, dass limitless schon vor einer weile den sendeplatz von person of interest übernommen hat und dass CBS offensichtlich mehr interesse an der fortsetzung von limitless hat, als an der von person of interest — POI ist eine fremdproduktion (warner brothers), limitless wird von CBS selbst produziert. eine entscheidung, in der es bedauerlicherweise eher um rendite, als um inhalte geht. daran musste ich denken, als ich peer schaders jüngsten text über amazon las, speziell diesen absatz:
Amazon denkt anders. „At Amazon we like things to work in five to seven years“, hat Jeff Bezos schon vor Jahren in „Wired“ erklärt. „We're willing to plant seeds, let them grow – and we're very stubborn.“ Anders gesagt: Amazon verschiebt das Geldverdienen auf später. Viel später. […] Das macht Amazon als Angreifer in vielen Branchen so gefährlich. In der TV-Branche ist die Situation besonders kritisch, weil durch renditegetriebene Entwicklungen notwendige Investitionen in Inhalte vernachlässigt wurden.
während die grossen sender ihre rendite optimieren, bemühen sich amazon (und netflix) darum, ihren zuschauern in den hintern zu kriechen. bleibt natürlich zu hoffen, dass POI, wenn es jetzt quasi, durch eine verkürzte staffel, renditegetrieben aus dem CBS-programm geworfen wird, von netflix oder amazon aufgenommen und weitergeführt wird. denn die geschichte von person of interest dürfte noch lange nicht auserzählt sein. immerhin scheint limitless dann mindestens noch eine staffel weiterzugehen, was mich, ganz offensichtich, freuen würde.
peer schader über amazons geschäftsfelder und warum amazon gerade im fernsehsektor gefährlich für die branche werden könnte. weil man das aber wohl erst in 5 bis 7 jahren merkt, ist die meute noch nicht aufgescheucht.
bei anderen serien nervt es mich, wenn die geschichte so dahin plätschert. bei better call saul nicht, im gegenteil. als dieese folge zuende war dachte ich: könnte das vielleicht noch ein paar stunden so weitergehen? kim, wie sie gegen wände rennt, bis sich eine tür öffnet; chuck, wie er stämdig in seinem jacket raschelt; jimmy wie er ständig gegen die wand rennt, bis sie nachgibt; mike, wie er stoisch und etwas schräg guckend durch die welt geht, auf der suche nach ruhe.
das einzige was ein bisschen nervt ist — jimmy mcgill, aber das macht die anderen figuren umso sympathischer und interessanter.
auch prima: obwohl die geschichte von folge zu folge komplexer wird und sich ständig neue handlungsstränge auftun, die parallel erzählt werden, bleibt eigentlich alles übersichtlich. das liegt auch daran, dass die meisten zuschauer bereits einen blick in die zukunft geworfen haben und einige der neuen figuren, eigentlich alte bekannte sind. andererseits sind einige der neuen handlungsstränge lediglich blicke in die vergangenheit, die weniger zur komplikation, als zur aufhellung dienen.
kurz: hat wieder spass gemacht, kann von mir aus so weitergehen.
diese folge hat, wie die letzte, eher genervt. nicht so schlimm, wie die letzte, aber immer noch. völlig unverständlich, wie in fast allen agenten-filmen, ist die liebelei zwischen jonathan pine und ropers frau. offenbar ist das eine schlimme spion-geschichten-schreiber-macke, dem spion eine liebschaft mit der frau oder geliebten des oberbösewichts oder eine erektile überfunktion anzudichten.
glücklicherweise teilen die führungsoffiziere von pine meine einschätzung. angela burr teilt ihm telefonisch mit: „you blew your mission!“, er habe seine mission in den sand gesetzt. hat er natürlich nicht, bzw. er sieht’s anders und verweigert den befehl, die mission zu beenden.
neben dem turteln sieht man in dieser folge vor allem sehr viele vertragsunterzeichnungen, ein paar reisen um die welt und auch ein paar klassische szenen in und um schlecht beleuchtete überseecontainer. darauf mag heutzutage kaum ein videospiel, film oder fernsehserie verzichten.
zwischendurch erzählt angela burr noch eine geschichte, wie sie zufälig mit richard roper zeugin eines sarin-angriffs wurde — und während sie schockiert und traumatisiert gewesen sei, habe roper dort, im angesicht des elends und des todes, vor allem eine geschäftidee gesehen. ich dachte eigentlich, dass roper mittlerweile ausreichend als ultraböser und gewissenloser megabösewicht etabliert sei, aber die toten die seinen weg säumen, reichen den drehbuchschreibern offenbar noch nicht. die boshaftigkeit ropers muss dem publikum nochmal extra unter die nase gerieben werden, statt die handlung voranzubringen.
weil in dieser folge etwas mehr passierte, ein bisschen spannung aufkam und nicht alles völlig absurd wirkte, bin ich nicht so enttäuscht wie letztes mal. trotzdem habe ich drei tage gebraucht, bis ich die folge zuende gesehen habe, die gefahr dass ich vor staffelende das interesse verliere, ist nach wie vor akut.
christoph entdeckt beim ICE-fahren LC-glas und zeigt, wie die zugführerin die scheiben zum füherstand undurchsichtig machen kann, wenn sie ein butterbrot essen möchte. christoph baut zwar ein relativ aufwändiges model, um die funktion der LC-gläser zu erklären, der beitrag belibt aber irgendwie unbefriedigend — so wie der oben verlinkte wikipedia-artikel zum LC-glas übrigens auch.
armin zeigt wie handy-recycling funktioniert und sagt einmal, dass dieses oder jenes „mit einem hochkomplizierten verfahren“ gemacht würde. mir kam das ungewöhnlich ausflüchtig vor, aber die sachgeschichte hatte zum ende hin ein paar eindrückliche aha-momente, spätestens als ein arbeiter in belgien mit einem hammer an ein rohr klopft und in einer „langweiligen kiste“ ein paar (150?) kilogram gold in krümmelform landen.
um ein kilogram gold aus handys zu recyclen, braucht man 50 000 handys und eine menge grosser maschinen.
ausserdem gab’s ne neue folge von shaun das schaf, die ich aber ziemlich scheisse ein bisschen zu kompliziert, modern und antropozentrisch fand. oder andersrum, diese folge war nicht zeitlos, sondern versuchte zeitkritisch zu sein und statt mit comichafter überzeichnung, arbeitete sie mit überzeichneten stereotypen und vorurteilen. aber nicht nur die gewollt gesellschaftskritische, fast politische ausrichtung gefiel mir nicht, sondern auch, dass das happy end aus rache bestand.