am montag roch der balzac-kaffee-laden am dom-aquaree mal nicht nach kaffeedeo, sondern nach kotze. gute, alte, durchdringende kotze. ich musste auch fast kotzen nachdem ich 2 minuten auf meinen kaffee gewartet hatte. am dienstag roch der laden zwar weniger, aber immer noch deutlich nach kotze. als ich heute dort war roch es wahrscheinlich nicht mehr nach kotze, aber ich bildete mir ein, dass es dort nach kotze roch. ich glaub kotze ist nicht nur ein ekliges wort, sondern auch einer der widerlichsten gerüche der welt.
in einem anderen kaffee-laden fragte kürzlich eine mutter ihre ungefähr dreijährige tochter, was sie trinken wolle: „kinderkakao“. kinderkakao ist ein sehr wohlklingendes wort.
am donnerstag roch mein (einzel-) büro ein bisschen nach scheisse. ich war morgens auf dem weg zur arbeit in einen der tatsächlich langsam weniger werdenden bürgersteighundehaufen getreten. als ich die scheisse an einem nahen grasbüschel abstreifen wollte sah ich eine weitere, gut getarnte und um das gras gewickelte, filigrane hundescheissekonstruktion. diese beiden haufen waren augenscheinlich die beiden einzigen weit und breit. daran und an den podiumsdiskussionen die ich besuche sieht man, für scheisse hab ich nen ganz guten riecher.
was jetzt folgt hat weder etwas mit kotze noch kinderkakao, noch hundescheisse zu tun:
der steve rubel rollt.
die sieht doch total verharmst aus.
apropos harms. mich erinnert die harms ja an einen jugendlichen intensivstraftäter den george wilhelm busch mal portraitiert hat.
keine ahnung ob ich gleich was schreibe oder lieber zuhöre. aber ich sitze im automobilforum unter den linden und lausche gleich einer podiumsdikussion. die soll zwar auch per livestream übertragen werden, aber momentan sieht es dort beim DJV mau aus.
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mal sehen wann ich zuviele conections habe.
den hochwasserhosen-spezial-preis hat hans-ulrich jörges gerade fonsi entrissen. jörges antiker anzugshose sitzt knapp über dem knöchel. fonsi scheint sich nen neuen anzug gekauft zu haben, der sitzt aber leider sehr schlecht bis asymetrisch. elegant hingegen sein bis oben zugeknöpftes hemd ohne schlips.
stefan niggemeier hat sich nen bart stehen lassen und mich gefragt, ob das jucken irgendwann aufhöre. ich habe geantwortet, man gewöhnt sich dran.
ich muss schon vor beginn der sendung pinkeln. ich geh mal pullern.
der moderator sagt er blogge nicht, weil seine frau ihn dazu verdonnert habe geld zu verdienne mit dem zeug was er so macht. michael konken guckt gerade böse. echt. auch als thomas knüwer auförte zu reden. jörges plädiert jetzt dafür, dass online-medien den gleichen standards wie print-medien folgen. er will einen freiwilligen qualitätsstandard herbeiführen bevor die gerichte bemüht werden müssen, so wie angeblich bei stefan niggemeier.
er hat es kapiert: es gäb keine anonymen leserbriefe. was im internet zu finden sei teilweise unerhört, schockierend und total schlimm. alle möglichen foren liefen mit rechtradikalismus und antisemitismus „voll“. es ginge um „ethische standards“ die man schaffen müsse.
fonsi hat jörges irgendwie zickig gemacht. was jörges meint wenn er sagt er interessiere sich nicht für das was „sie“ machen, sondern nur für das was er selbst mache, verstehe ich nicht. ich vermute aber er meint man solle sich in der diskussion unter journalisten auf qualitätsstandards einigen. komischerweise hat fonsi genau danach gefragt, aber jörges will nicht darüber reden wenn er von fonsi danach gefragt wird.
auf twitter sind die kommentare ehrlichgesagt seitdem der livestream funktioniert interessanter als das was ich schreibe. ich geh jetzt echt mal pullern. konken versteh ich nämlich auch nicht. also was er sagt.
habe nicht das gefühl eben auf dem klo was verpasst zu haben und höre jetzt mal ein bisschen zu. der professor aus dresden verstehe ich, vergesse aber sofort wieder was er gesagt hat.
huch: jörges will nicht über blogger reden. es geht doch nur um journalismus. er will jetzt wohl auch über krankenversicherungen von online-journalisten reden. er wiederholt zum 100sten mal: „ich rede nicht über blogger! wie verhindern wir rechtsextremismus und antisemitismus“. der mann ist gefangen in irgendeiner feedbackschleife.
auf einen zwischenruf aus dem publikum („sind sie für vorzensur?“) antwortet jörges (sichbar erregt): „ich springe nicht über ihr stöckchen! sie sind ja erkennbar erregt!“ er schiebt nach ja, er sei gegen nazis.
knüwer redet gutes zeug, twittert feine beobachtungen und sieht gut aus. wenn ich mal journalist werde, will ich wie knüwer werden. nur noch ein bisschen besser aussehen und keine brille tragen.
jetzt geht die kenntnisfreie konken-diskussion über anonymität wieder los. knüwer steigert sich ein wenig in rage. konken besteht darauf auch mal ausreden zu können und unverständliche fragen zu stellen deren antworten er als an der frage vorbei geisselt.
jörges wiederholt jetzt zum fünften male: „ich rede nicht über blogs!“ er will über anonyme kommentare reden die rechtextremismus und antisemitismus in foren oder so spülen. ich leg mich bald nieder.
journalisten werden glaube ich so ab 45 tierisch aggressiv und hitz- bis rotköpfig.
ich weiss nicht woran es lag dass ich bis jetzt nicht vermag zu sagen über was auf dem podium bis jetzt diskutiert wurde und welche position die einzelnen podiumsteilnehmer eigentlich vertreten. entweder daran, dass ich gerade parallel gehört, getippt, geknipst und gedingst habe oder daran, ob da vorne enorm wirres zeug geredet wurde.
jetzt darf das publikum fragen stellen und natürlich verwechseln die fragesteller fragen, wie immer auf journalisten-veranstaltungen, mit kommentaren und profilneurosen ausleben.
ah. jetzt eine richtige frage an professor donsbach: er hätte von drei verschiedenen arten blogs gesprochen und wie er denn die drei definere. donsbach meint es gäbe „poetische blogs“, „journalistische blogs“ und „webauftritte von etablierten medien“. ich schlaf gleich ein.
dieses jahr wird es sich endgültig durchsetzen, blogeinträge „einen blog schreiben“ zu nennen. ausserdem wird das blog zu der blog. leider.
stern.de hat *eine* administratorin (so nannte jörgs das) die die foren und kommentare kontrolliert. zeit.de hat vier oder fünf teilzeitkräfte, focus.de auch, wenn ich mich recht erinnere.
jörgs interessiert sich nicht für blogs und will nicht drüber reden, will eigentlich überhaupt nicht reden, er war der erste der im mantel und mit hochwasserhosen verschwand.
björn sievers: communitys hüten ist wie einen sack flöhe hüten.
fonsi hatte heute einen guten tag und konnte sich von seiner profilneurose lösen. teilweise hat er mal zur abwechslung sogar argumentiert.
bei zeit.de ist die kacke am dampfen.
stefan niggemeier wollte mal schlagersänger werden.
journalisten neigen dazu recht haben zu wollen, peinlich ist ihnen fast gar nix solange sie behaupten können recht zu haben. selbst unwahre tatsachenbehauptungen verteidigen sie — wenn sie darauf angesprochen werden — damit, dass sie ja zur rechten zeit gekommen wären und vielleicht etwas gutes bewirkt haben könnten.
ich bin froh nicht in der FTP, dem DJV und kein journalist zu sein. echt jetzt mal. was für zicken (die journalisten). dagegen sind blogger schmusig.
die FDP ist auch ein verzankter kindergarten.
der DJV hat sich dagegen entschieden beim catering auch bier zu bestellen. es gab schnittchen, saft und wasser. bier war dem DJV wohl zu teuer.
ein journalist hat beim durchsehen meines telefonadressbuches vier gemeinsame bekannte finden können.
die journalisten die ich bewundere haben unter journalisten nicht viele freunde. anders gesagt: journalisten sind zicken.
hier wurde ja gerade ein bisschen diskutiert über referrer und so und das sind jetzt laut feedburner die domains von denen in den letzten 30 tagen der meiste traffic hierher kam. stand 09.01.2008, 20 uhr.
man sieht, spreeblick ist weit abgeschlagen von fefe, obwohl der spreeblick-malte in den letzten zwei tagen zwei links hierher gesetzt hat, einen via-link und einen link der zum klicken einladen soll. fefes link hat fast 2000 besucher gebracht, spreeblick knapp die hälfte. die links von stefan niggemeier waren auf einen gast-artikel von sascha lobo. die zeit hatte mich in einer bildstrecke verlinkt. erstaunlich die zahlen von rivva. abgesehen davon gefällt mir wie rivva diskussionen aufbereitet.
zwei grundsätze gelten immer: es kommt immer anders als man denkt und es ist grundsätzlich komplizierter als man denkt.
wir glauben immer dass dort wo wir hingucken die musik spielt. dabei spielt die musik da, wo die musik spielt. oder anders gesagt: es deutet auf getrübte wahrnehmung hin, wenn man die blase in der man schwimmt als die wichtigste wahrnimmt und die anderen blasen, nur weil man sie gerade nicht sieht oder gerade nicht in ihnen schwimmt, geringschätzt.
mir fällt es auch enorm schwer über tellerränder zu schauen, auch weil ich faul bin und es mir manchmal an ausreichend motivierender neugierde fehlt. aber manchmal schwappt eben auch was über meinen tellerrand und dann sieht die welt oft anders aus, so im angesicht eines schwapps.
was ich sagen wollte: heute früh hat fefe einen eintrag von mir verlinkt. bis jetzt hat dieser link ungefähr 1500 besucher hierrüber gespült. malte hat heute abend auf spreeblick auch einen link gesetzt, in den fünf stunden hat das ca. 100 besucher hierhergebracht. das sind pro stunde fünf mal mehr herüber gespülte besucher von einem ziemlich unbekannten blog, als von deutschlands zweit- oder drittbekanntesten blog. auch wenn es sein kann, dass spreeblick morgen im laufe des tages die quote verbessert, so ist das doch erstaunlich und inspiriert mich zu einer steilen these.
das was gemeinhin als a-blogger wahrgenommen wird, mag in den medien und in der wahrnehmung der blogger selbst, wahnsinnig relevant erscheinen, ist es aber nur nicht wirklich. die massen, die mehrheit sind schon längst woanders. studivz, special interest-foren, als geschmackloser schrott verschrieene „fun-seiten“ und „fun-blogs“, seiten wie fefes blog, psp freak, was weiss ich.
die steile these lautet kurz: grosse teile der sogenannten a-blogoshäre sind schon längst im long tail angekommen.
wirres.net ist definitiv long tail, aber sowas von. an schlechten tagen hab ich insgesamt, pro tag, soviele besucher wie heute allein von fefe vorbeigeschickt wurden. viele halten wirres für ein a-blog, ich habe diese einschätzung immer schon für quatsch gehalten. ix bediene keinen massengeschmack. ebenso wie sehr viele andere sogenannte a-blogs. und vermutlich ist das auch nur ein teil der wahrheit. die weblogbedeutungsmafia die auf metablogs rhetorisch um definitionsmacht feilscht oder auf wichtigtuer-panels rumschwafelt hat exakt so wenig ahnung wie die penunzen die ihren kurzsichtigen blick und ihren hass auf winzige teile eines gigantischen ökosystems in den blick nehmen und ihre mickrigen erkentnisse auf zeitungspapier verbreiten und sich auch gerne auf wichtigtuer-panels rumtreiben. manche journalisten.
blogs sind grandios, aber wer auf top-listen und schwanzvergleiche glotzt, ein paar top10-blogger im blick hat und meint er wüsste jetzt bescheid was im internet so abgeht ist dumm und blind. das internet ist ein unfassbar grosses und komplexes ökösystem mit unendlich vielen blasen, vielen überraschungen und viel schwarzer materie. und relevanz in ökosystemen bestimmen zu wollen, die sau oder die rose der amöbe vorzuziehen, ist quatsch.
das was gemeinhin als blogossphäre wahrgenommen wird ist mickrig, aber nicht weil es wirklich mickrig ist, sondern weil der rest so gross ist. es gibt im internet enorm viel was unter dem radar der klugscheisser (uns) hindurchrutscht. das sollte man zumindest im hinterkopf haben wenn man den mund aufmacht und von relevanz (statt einfluss) redet. ansonsten gibt es allerdings keinen grund nicht so weitermachen wie bisher. den mickrig ist wunderschön und macht auch spass.
am freitag mittag war es bitterkalt. dafür gab es tageslicht. in der windigen schweinekälte habe ich vorm reichtag ein video für watchberlin aufgenommen.
heute kam ich mir fast vor wie ein richtiger mann, im steinzeitlichen sinne. das weibchen die beifahrerin war malade und brauchte irgendwann im laufe des tages eiscreme zur beschleunigung des heilungsprozesses. allerdings ist sie da recht wählerisch. einfaches eis verschmäht sie. es sollte sich schon entweder um ben und jerrys oder häagen-dazs eis handeln, die mindestmenge beträgt 500 milliliter (sonst wirkt es nicht) und es darf auf keinen fall angeschmolzen sein (bei weichem eis wird sie nach eigenem bekunden „aggressiv“).
in berlin weiss ich wo man solche sachen in fussläufiger distanz erbeuten kann, in hamburg ist das nicht so einfach. in hamburg hat ja ausser ein paar kiosken nichts auf und die kioske haben alle nur eis am stil von lagnese. zuerst pirschte ich mich über kioske an den landungsbrücken, über kioske am jungfernstieg zum gänsemarkt wo ich zurecht einen häagen-dazs-laden vermutete. leider war der geschlossen, ich musste weiter pirschen: mit einem kleinen umweg über das rathhaus gelangte ich irgendwann zum hauptbahnhof in dem tatsächlich eine häagen-dazs-theke offen hatte und auch halbe-liter-eimer eis im angebot hatte.
zuhause konnte ich dann beobachten, dass die krankheit der beifahrerin zwar einen socken, etwas orientierungsvermögen und ein paar rhetorische fähigkeiten geraubt hatte, aber nicht den appetit. so schnell habe ich einen halben liter gefrorene zucker-sahne-mischung noch nie verschwinden sehen.
und ich weiss jetzt wo man sonntags in hamburg notnahrung für frauen besorgen kann. weiss jemand wo man sowas sonst noch in hamburg bekommt?
was hab ich mir den mund fuselig geredet, dass video-podcasts nicht nur per definition, sondern auch und vor allem wegen der benutzer- und rekombinationsfreundlichkeit bei watchberlin unbedingt per rss und eingebetteter mediendatei angeboten werden sollten. und tatsächlich, seit heute bietet watchberlin alle filme auch zum download als mp4-dateien per rss (in itunes abonnieren) an. (via mathias)
keine ahnung was diese symbole bedeuten sollen. ruhe oder handylosigkeitkeit können sie nicht bedeuten. denn ruhe herrschte keinesfalls in dem waggon mit diesem schild, in dem ich heute sass. im gegenteil. die frau hinter mir telefonierte akkustisch so geschickt durch die sitzritze, dass ich dachte ich hab ne frau im ohr. nebenan die deppen spielten ihre profilneurosen aus und versuchten sich gegenseitig mit ihrem business-wissen zu überbieten. die drei redeten ununterbrochen stuss, von berlin bis hamburg.
am ruhestörensten war dann aber der zugchef. der brüllte, gute laune imitierend, wie ein marktschreier, jeden bahnhof durch die lautsprecher. wenn gerade kein bahnhof in der nähe war brüllte er er mir werbung für den speisewagen ins ohr.
ich schlage vor echte „ruhewaggons“ einzurichten, dadrin ist reden verboten, alles was man sagen darf ist „danke“ und „gesundheit“. wer länger als 30 sekunden redet bekommt vom sitz einen stromstoss verpasst, die durchsagen vom zugchef werden nicht übertragen und wessen handy mit dem standard nokia-klingelton klingelt bekommt einen eimer wasser über den kopf.
so könnte bahnfahren wieder erträglich werden.
[andererseits ist bahnfahren auch mit idioten am nebentisch ziemlich angenehm. im hauptbahnhof hamburg hatt ich den abstrusen gedanken wie schrecklich es wäre, wenn ich wie ein vogel oder supermann fliegen könnte. bei diesem wetter, selbst mit annorak zu fuss von berlin nach hamburg fliegen — schrecklich! da sitz ich doch echt lieber in einem kuschelig warmen zug, mit strom und tisch vor mir und ertrage das endlose gewinsel vom nebentisch.]
alle blogger, bis auf zwei vier, sind anzugträger. hier zumindest. die fotos von andreas chudowski sind grandios, bis auf eines, das ist nur mittelgrandios, weil ix so kurzbeinig aussehe. der link im flueckenhaften text hat bereits fast 80 besucher hierher gespült.
dieser irrsinnige besucheransturm kommt jetzt auch — ganz neu — in den genuss von eingebetteten kommentaren auf der permanenten seite, ein neues feature von haloscan. per popup kann man aber immer noch kommentieren.
die erste und einzige einladung zu einer silvesterparty kam heute um 11:58 uhr. und? ich bedaure es nicht. im gegenteil, ix freue mich mit der beifahrerin in ruhe (solange die fenster geschlossen sind) rouladen mit knödeln und rotkraut zu essen, vor der glotze zu hängen und morgen (relativ) cat-content-frei aufstehen zu können. echt jetzt.
offenbar findet man unter den suchworten „augen lasern“ unter den ersten paar suchtreffern bei google diesen eintrag von mir, in dem ich ein paar einträge des tierpflegers verlinke, in denen er davon erzählt wie er sich in der türkei die augen hat lasern lassen.
heute rief mich jemand an und wollte sich von mir in sachen „augen lasern“ beraten lassen. ich erklärte ihm, dass ich ihm dazu nichts sagen könne und ich nur etwas zum thema verlinkt hätte. ich sei aber „eingetragen“ unter „augen lasern“. ich wiederholte mich und sagte dass ich ihm nicht helfen könne und dass er sich irre wenn er meine ich könne ihm helfen und dass er das auch erkennen würde, wenn er meinen eintrag sorgfältig lesen würde. als er dann mit leicht aggressivem unterton dazu anhob mir zu erklären, dass er nicht „blöd“ sei, legte ich auf.
ich möchte in diesem zusammenhang eine arbeitshypothese darlegen: das was die leute beim lesen von artikeln oder betrachten von bildern oder beim führen von gesprächen bewegt oder zetern lässt, hat meist weniger mit dem gelesenen, betrachteten oder gehörten zu tun, als vielmehr mit dem was die menschen derzeit umtreibt. ich glaube dieses phänomen ist bereits psychologisch in aller breite erforscht worden und nennt sich projektion.
ich finde es prima wenn volkstreter mal ein bisschen nachtreten und anderen keifend an den haaren ziehen. von souveränität oder sozialkompetenz steht im grundgesetz schliesslich nix.
ich kenn mich ja nicht so gut mit der deutschen sprache aus. aber »Kochprofis von „ARD-Buffet“« kommt mir spanisch vor. oder komisch. oder? (via)
gestern fing mein 3 monate altes macbook an zu reissen. so in etwa wie hier oder hier.
das hat natürlich auch damit zu tun, dass ich ständig meine hände und arme auf das macbook lege. ehrlichgesagt hat noch kein einziger laptop von apple meine hände oder arme vertragen. beim titanium powerbook löste sich der lack, beim aluminium powerbook rostete das alumnium, bzw. löste sich auf und jetzt beim plastik-macbook knacken die kanten.
eigentlich erstaunlich, dass apple es seit drei oder vier generationen nicht hinbekommt laptops so zu bauen, dass sie benutzung vertragen.
aber wenn dann so ein schrotthändler auch noch kurz vor weihnachten mit fadenscheiniger argumentation anwälte auf blogger hetzt, möchte ich heute mal ganz festlich und demonstrativ auf apple scheissen.
mehr dazu und via tim pritlove, der mich auch fast dazu brachte gleich mit auf die eff zu kacken (siehe auch hier, bzw. hier).
[nachtrag 19:49]
auch wenn ich max argmentation dass wo „fake“ draufsteht auch „fake“ drin ist nicht wirklich übrzeugend finde, eher schon das argment mit der email bei mac-essentials, herr fakesteve scheint also witze über etwas von dem ich dachte über das man keine witze macht, über abmahnungen. andy kaufman konnt ich auch nie wirklich witzig finden.
[nachtrag 21:13] die aufreger über apple gehen einem trotz vermeintlicher „fakes“ nicht aus.
satire darf alles behauptete kurt tucholski einmal.
warum eigentlich?
bzw. warum eigentlich nur satire? und darf satire wirklich alles?
satire veretzt, verhöhnt, macht lächerlich, stellt bloss.
bei den däischen mohamed-karikaturen ging noch ein seltsamer konsens durch dieses land. natürlich soll man solche karikaturen veröffentlichen dürfen und die aufregung darüber sei falsch. selbst günther beckstein, der eigentlich für einen bessren schutz sogenannter religiöser gefühle ist, fand die veröffentlichung der karikaturen ok — zumindest meinte er, müsse die dänische regierung dafür nicht entschuldigen. wenn es allerdings um die verletzung der eigenen religiösen gefühle gehe, findet beckstein, müssen klare grenzen gezogen werden und plädiert für einen gesetzlichen schutz religiöser gefühle.
als beispielsweise mtv zum start der britischen zeichtrickserie popetown werbung mit einem auf einem sessel sitzenden jesus zeigte der fand lachen sei besser als rumhängen, hagelte es kritik aus politik, bischofskonferenzen und vom deutschen werberat. so eine werbung verletze die religiösen gefühle der christen, sei geschmacklos und gehöre verboten.
nur wenn man das mal ganz genau betrachtet, verletzt jede form von kritik, egal ob sie sich im angeblich gesetzlichen rahmen bewegt, geschmacklos, lustig, bierernst oder satirisch ist. nur wer soll das entscheiden? wer zieht die linien?
wer soll entscheiden was geschmackvoll ist, berechtigte oder unberechtigte kritik beinhaltet oder ob eine verletzung hier ok ist oder da nicht? ein deutscher richter? ein amerikanischer richter? ein iranischer mullah?
wo sollen die grenzen sein?
können wir es uns in der globalisierten welt in der selbst karikaturen aus einem danischen provinzblatt in die welt schwappen allein unseren geschmack, allein unsere masstäbe an die bewertung anzulegen? wie glaubwürdig ist eine gesellschaft die sagt, die beleidigung von mohamed ist ok, die von jesus nicht?
ich sage, man kann meinungsfreiheit nicht abstufen. entweder man will meinungsfreiheit und eine freie gesellschaft oder nicht.
salman rushdie hat das in folgende worte gefasst:
„Die Vorstellung, man könne eine freie Gesellschaft schaffen, in der niemand jemals beleidigt oder gekränkt würde, ist absurd. Dasselbe gilt für die Vorstellung, die Menschen sollten das Recht haben, sich mit rechtlichen Mitteln gegen Kränkungen und Beleidigungen zu wehren. Hier stehen wir vor einer grundlegenden Entscheidung: Wollen wir in einer freien Gesellschaft leben oder nicht?“
das problem wird immer als ein interkulturelles problem dargstellt, dass die moslems nicht wie wir für freie meinungsäusserung seien und das konzept der freien gesellschaft auch gar nicht verstehen würden.
das ist natürlich quatsch. die klagen wegen beleidigung oder persönlichkeitsrechtverletzung in deutschland kann man gar nicht mehr zählen. mir fallen auf anhieb so viele beispiele ein, dass ich daraus einen halbstündigen vortrag machen könnte.
sigmar gabriel möchte sich von lustigen bildchen im internet nicht beleidigen lassen, kurt beck nicht als problembär darstellen lassen, selbst helmut markwort, der grösste verfechter der meinungsfreiheit seit papst pius ging vor jahren gerichtlich gegen eine karikatur vor. veronika ferres, atze schröder, alle sahen ihre persönlichkeitsrechte in den letzten jahren mal verletzt und versuchten grenzen in der meinungsfreiheit auszuloten, telweise erfolgreich und fast immer sehr schmerzhaft für ihre gegner.
das ist sicher eine steile these über die ich auch noch nachdenken muss. aber kann es sein, dass jemand der eine wirkliche persönlichkeit hat, sich gar nicht beleidigen lassen kann? kan es sein, dass man an beleidigungen wachsen kann? helmut markwort behauptet, heute würde er nicht mehr gegen eine beleidigende karikatur vorgehen. vielleicht ist er gewachsen, vielleicht hat er sich eine persönlichkeit zugelegt?
wenn wir in einer freien gesellschaft leben wollen müssen wir es aushalten können beleidigt zu werden. nicht nur kritisiert, sondern auch lächerlich gemacht und blossgestellt zu werden. denn viele beleidigungen haben einen grund über den man nachdenken könnte und dran wachsen kann. zur not härten beleidigungen ab.
ich glaube die welt wird besser wenn sich alle gegenseitig beleidigen.
verbessern sie die welt indem sie zu weihnachten einfach mal ein paar leute öffentlich beleidigen — oder, wenn sie zu feige sind, nennen sie mich in den kommentaren einfach arschloch, wichser, depp oder machen sie ein paar hübsche nazivergleiche. üben sie, lassen sie sich selbst beleidigen und wachsen sie daran.