kot­ze, hun­de­ka­cke und kin­der­k­akao

felix schwenzel

am mon­tag roch der bal­zac-kaf­fee-la­den am dom-aquaree mal nicht nach kaf­fee­deo, son­dern nach kot­ze. gute, alte, durch­drin­gen­de kot­ze. ich muss­te auch fast kot­zen nach­dem ich 2 mi­nu­ten auf mei­nen kaf­fee ge­war­tet hat­te. am diens­tag roch der la­den zwar we­ni­ger, aber im­mer noch deut­lich nach kot­ze. als ich heu­te dort war roch es wahr­schein­lich nicht mehr nach kot­ze, aber ich bil­de­te mir ein, dass es dort nach kot­ze roch. ich glaub kot­ze ist nicht nur ein ek­li­ges wort, son­dern auch ei­ner der wi­der­lichs­ten ge­rü­che der welt.

in ei­nem an­de­ren kaf­fee-la­den frag­te kürz­lich eine mut­ter ihre un­ge­fähr drei­jäh­ri­ge toch­ter, was sie trin­ken wol­le: „kin­der­k­akao“. kin­der­k­akao ist ein sehr wohl­klin­gen­des wort.

am don­ners­tag roch mein (ein­zel-) büro ein biss­chen nach scheis­se. ich war mor­gens auf dem weg zur ar­beit in ei­nen der tat­säch­lich lang­sam we­ni­ger wer­den­den bür­ger­steig­hun­de­hau­fen ge­tre­ten. als ich die scheis­se an ei­nem na­hen gras­bü­schel ab­strei­fen woll­te sah ich eine wei­te­re, gut ge­tarn­te und um das gras ge­wi­ckel­te, fi­li­gra­ne hun­de­scheis­se­kon­struk­ti­on. die­se bei­den hau­fen wa­ren au­gen­schein­lich die bei­den ein­zi­gen weit und breit. dar­an und an den po­di­ums­dis­kus­sio­nen die ich be­su­che sieht man, für scheis­se hab ich nen ganz gu­ten rie­cher.

was jetzt folgt hat we­der et­was mit kot­ze noch kin­der­k­akao, noch hun­de­scheis­se zu tun:

  • der ste­ve ru­bel rollt.
  • die sieht doch to­tal ver­h­armst aus.
  • apro­pos harms. mich er­in­nert die harms ja an ei­nen ju­gend­li­chen in­ten­siv­straf­tä­ter den ge­or­ge wil­helm busch mal por­trai­tiert hat.
  • im­mer mehr au­to­fah­rer fah­ren rück­lichtslos.
  • pan­zer­kna­cker po­tem­kin.
  • rechts­freie bäu­me.
  • sir ed­mund hi­la­ry clin­ton.

gran­dio­ser text

felix schwenzel

von ha­rald mar­ten­stein in der zeit. für so­et­was muss man mar­ten­stein lie­ben.


DJV po­di­ums­dis­kus­si­on un­ter lin­den

felix schwenzel

kei­ne ah­nung ob ich gleich was schrei­be oder lie­ber zu­hö­re. aber ich sit­ze im au­to­mo­bil­fo­rum un­ter den lin­den und lau­sche gleich ei­ner po­di­ums­di­kus­si­on. die soll zwar auch per live­stream über­tra­gen wer­den, aber mo­men­tan sieht es dort beim DJV mau aus.

Too many con­nec­tions in /opt/typo3_src-3.8.0/t3lib/class.t3lib_db.php on line 831

mal se­hen wann ich zu­vie­le conec­tions habe.

den hoch­was­ser­ho­sen-spe­zi­al-preis hat hans-ul­rich jör­ges ge­ra­de fon­si ent­ris­sen. jör­ges an­ti­ker an­zugs­ho­se sitzt knapp über dem knö­chel. fon­si scheint sich nen neu­en an­zug ge­kauft zu ha­ben, der sitzt aber lei­der sehr schlecht bis asy­m­e­trisch. ele­gant hin­ge­gen sein bis oben zu­ge­knöpf­tes hemd ohne schlips.

ste­fan nig­ge­mei­er hat sich nen bart ste­hen las­sen und mich ge­fragt, ob das ju­cken ir­gend­wann auf­hö­re. ich habe ge­ant­wor­tet, man ge­wöhnt sich dran.

ich muss schon vor be­ginn der sen­dung pin­keln. ich geh mal pul­lern.

der mo­de­ra­tor sagt er blog­ge nicht, weil sei­ne frau ihn dazu ver­don­nert habe geld zu ver­di­en­ne mit dem zeug was er so macht. mi­cha­el kon­ken guckt ge­ra­de böse. echt. auch als tho­mas knü­wer auf­ör­te zu re­den. jör­ges plä­diert jetzt da­für, dass on­line-me­di­en den glei­chen stan­dards wie print-me­di­en fol­gen. er will ei­nen frei­wil­li­gen qua­li­täts­stan­dard her­bei­füh­ren be­vor die ge­rich­te be­müht wer­den müs­sen, so wie an­geb­lich bei ste­fan nig­ge­mei­er.

er hat es ka­piert: es gäb kei­ne an­ony­men le­ser­brie­fe. was im in­ter­net zu fin­den sei teil­wei­se un­er­hört, scho­ckie­rend und to­tal schlimm. alle mög­li­chen fo­ren lie­fen mit rech­tra­di­ka­lis­mus und an­ti­se­mi­tis­mus „voll“. es gin­ge um „ethi­sche stan­dards“ die man schaf­fen müs­se.

fon­si hat jör­ges ir­gend­wie zi­ckig ge­macht. was jör­ges meint wenn er sagt er in­ter­es­sie­re sich nicht für das was „sie“ ma­chen, son­dern nur für das was er selbst ma­che, ver­ste­he ich nicht. ich ver­mu­te aber er meint man sol­le sich in der dis­kus­si­on un­ter jour­na­lis­ten auf qua­li­täts­stan­dards ei­ni­gen. ko­mi­scher­wei­se hat fon­si ge­nau da­nach ge­fragt, aber jör­ges will nicht dar­über re­den wenn er von fon­si da­nach ge­fragt wird.

auf twit­ter sind die kom­men­ta­re ehr­lich­ge­sagt seit­dem der live­stream funk­tio­niert in­ter­es­san­ter als das was ich schrei­be. ich geh jetzt echt mal pul­lern. kon­ken ver­steh ich näm­lich auch nicht. also was er sagt.

habe nicht das ge­fühl eben auf dem klo was ver­passt zu ha­ben und höre jetzt mal ein biss­chen zu. der pro­fes­sor aus dres­den ver­ste­he ich, ver­ges­se aber so­fort wie­der was er ge­sagt hat.

huch: jör­ges will nicht über blog­ger re­den. es geht doch nur um jour­na­lis­mus. er will jetzt wohl auch über kran­ken­ver­si­che­run­gen von on­line-jour­na­lis­ten re­den. er wie­der­holt zum 100sten mal: „ich rede nicht über blog­ger! wie ver­hin­dern wir rechts­extre­mis­mus und an­ti­se­mi­tis­mus“. der mann ist ge­fan­gen in ir­gend­ei­ner feed­back­schlei­fe.

auf ei­nen zwi­schen­ruf aus dem pu­bli­kum („sind sie für vor­zen­sur?“) ant­wor­tet jör­ges (sich­bar er­regt): „ich sprin­ge nicht über ihr stöck­chen! sie sind ja er­kenn­bar er­regt!“ er schiebt nach ja, er sei ge­gen na­zis.

knü­wer re­det gu­tes zeug, twit­tert fei­ne be­ob­ach­tun­gen und sieht gut aus. wenn ich mal jour­na­list wer­de, will ich wie knü­wer wer­den. nur noch ein biss­chen bes­ser aus­se­hen und kei­ne bril­le tra­gen.

jetzt geht die kennt­nis­freie kon­ken-dis­kus­si­on über an­ony­mi­tät wie­der los. knü­wer stei­gert sich ein we­nig in rage. kon­ken be­steht dar­auf auch mal aus­re­den zu kön­nen und un­ver­ständ­li­che fra­gen zu stel­len de­ren ant­wor­ten er als an der fra­ge vor­bei geis­selt.

jör­ges wie­der­holt jetzt zum fünf­ten male: „ich rede nicht über blogs!“ er will über an­ony­me kom­men­ta­re re­den die recht­ex­tre­mis­mus und an­ti­se­mi­tis­mus in fo­ren oder so spü­len. ich leg mich bald nie­der.

jour­na­lis­ten wer­den glau­be ich so ab 45 tie­risch ag­gres­siv und hitz- bis rot­köp­fig.

mo­de­ra­tor: „mi­cha­el kon­ken …“
mi­cha­el kon­ken: „JOAH!?“

ich weiss nicht wor­an es lag dass ich bis jetzt nicht ver­mag zu sa­gen über was auf dem po­di­um bis jetzt dis­ku­tiert wur­de und wel­che po­si­ti­on die ein­zel­nen po­di­ums­teil­neh­mer ei­gent­lich ver­tre­ten. ent­we­der dar­an, dass ich ge­ra­de par­al­lel ge­hört, ge­tippt, ge­knipst und ge­dingst habe oder dar­an, ob da vor­ne enorm wir­res zeug ge­re­det wur­de.

jetzt darf das pu­bli­kum fra­gen stel­len und na­tür­lich ver­wech­seln die fra­ge­stel­ler fra­gen, wie im­mer auf jour­na­lis­ten-ver­an­stal­tun­gen, mit kom­men­ta­ren und pro­fil­neu­ro­sen aus­le­ben.

ah. jetzt eine rich­ti­ge fra­ge an pro­fes­sor dons­bach: er hät­te von drei ver­schie­de­nen ar­ten blogs ge­spro­chen und wie er denn die drei de­fi­ne­re. dons­bach meint es gäbe „poe­ti­sche blogs“, „jour­na­lis­ti­sche blogs“ und „web­auf­trit­te von eta­blier­ten me­di­en“. ich schlaf gleich ein.

[nach­trag]

  • twit­ter hash­tags zum the­ma #djv.
  • die­ses jahr wird es sich end­gül­tig durch­set­zen, blog­ein­trä­ge „ei­nen blog schrei­ben“ zu nen­nen. aus­ser­dem wird das blog zu der blog. lei­der.
  • stern.de hat *eine* ad­mi­nis­tra­to­rin (so nann­te jörgs das) die die fo­ren und kom­men­ta­re kon­trol­liert. zeit.de hat vier oder fünf teil­zeit­kräf­te, fo­cus.de auch, wenn ich mich recht er­in­ne­re.
  • jörgs in­ter­es­siert sich nicht für blogs und will nicht drü­ber re­den, will ei­gent­lich über­haupt nicht re­den, er war der ers­te der im man­tel und mit hoch­was­ser­ho­sen ver­schwand.
  • björn sie­vers: com­mu­ni­tys hü­ten ist wie ei­nen sack flö­he hü­ten.
  • fon­si hat­te heu­te ei­nen gu­ten tag und konn­te sich von sei­ner pro­fil­neu­ro­se lö­sen. teil­wei­se hat er mal zur ab­wechs­lung so­gar ar­gu­men­tiert.
  • bei zeit.de ist die ka­cke am damp­fen.
  • ste­fan nig­ge­mei­er woll­te mal schla­ger­sän­ger wer­den.
  • jour­na­lis­ten nei­gen dazu recht ha­ben zu wol­len, pein­lich ist ih­nen fast gar nix so­lan­ge sie be­haup­ten kön­nen recht zu ha­ben. selbst un­wah­re tat­sa­chen­be­haup­tun­gen ver­tei­di­gen sie — wenn sie dar­auf an­ge­spro­chen wer­den — da­mit, dass sie ja zur rech­ten zeit ge­kom­men wä­ren und viel­leicht et­was gu­tes be­wirkt ha­ben könn­ten.
  • ich bin froh nicht in der FTP, dem DJV und kein jour­na­list zu sein. echt jetzt mal. was für zi­cken (die jour­na­lis­ten). da­ge­gen sind blog­ger schmu­sig.
  • die FDP ist auch ein ver­zank­ter kin­der­gar­ten.
  • der DJV hat sich da­ge­gen ent­schie­den beim ca­te­ring auch bier zu be­stel­len. es gab schnitt­chen, saft und was­ser. bier war dem DJV wohl zu teu­er.
  • ein jour­na­list hat beim durch­se­hen mei­nes te­le­fon­adress­bu­ches vier ge­mein­sa­me be­kann­te fin­den kön­nen.
  • die jour­na­lis­ten die ich be­wun­de­re ha­ben un­ter jour­na­lis­ten nicht vie­le freun­de. an­ders ge­sagt: jour­na­lis­ten sind zi­cken.
  • die ver­an­stal­tung kann man sich hier an­gu­cken [via].
  • don dah­l­mann hat auch was zur dis­kus­si­on ge­schrie­ben.
  • ralf fand die ver­an­stal­tung „merk­wür­dig“. „Wie eine TV-Talk­show. Aber im Un­ter­schich­ten-TV.“
  • stef­fen büf­fel fand „Die DJV-”Talk­run­de” hat­te das Ni­veau ei­ner bril­li­an­ten Chris­ti­an­sen-Sen­dung“.

[nach­trag 15.01.2008]
ste­fan nig­ge­mei­er woll­te ja mal schla­ger­sän­ger wer­den. hier sieht man wie das aus­ge­se­hen hät­te. (dan­ke für den hin­weis an­dre­as). die üb­ri­gen bil­der sind echt scheuss­lich.


links auf wir­res.net in den letz­ten 30 ta­gen

felix schwenzel

hier wur­de ja ge­ra­de ein biss­chen dis­ku­tiert über re­fer­rer und so und das sind jetzt laut feedb­ur­ner die do­mains von de­nen in den letz­ten 30 ta­gen der meis­te traf­fic hier­her kam. stand 09.01.2008, 20 uhr.

man sieht, spree­blick ist weit ab­ge­schla­gen von fefe, ob­wohl der spree­blick-mal­te in den letz­ten zwei ta­gen zwei links hier­her ge­setzt hat, ei­nen via-link und ei­nen link der zum kli­cken ein­la­den soll. fe­fes link hat fast 2000 be­su­cher ge­bracht, spree­blick knapp die hälf­te. die links von ste­fan nig­ge­mei­er wa­ren auf ei­nen gast-ar­ti­kel von sa­scha lobo. die zeit hat­te mich in ei­ner bild­stre­cke ver­linkt. er­staun­lich die zah­len von riv­va. ab­ge­se­hen da­von ge­fällt mir wie riv­va dis­kus­sio­nen auf­be­rei­tet.


a-blogs sind fürn arsch

felix schwenzel

zwei grund­sät­ze gel­ten im­mer: es kommt im­mer an­ders als man denkt und es ist grund­sätz­lich kom­pli­zier­ter als man denkt.

wir glau­ben im­mer dass dort wo wir hin­gu­cken die mu­sik spielt. da­bei spielt die mu­sik da, wo die mu­sik spielt. oder an­ders ge­sagt: es deu­tet auf ge­trüb­te wahr­neh­mung hin, wenn man die bla­se in der man schwimmt als die wich­tigs­te wahr­nimmt und die an­de­ren bla­sen, nur weil man sie ge­ra­de nicht sieht oder ge­ra­de nicht in ih­nen schwimmt, ge­ring­schätzt.

mir fällt es auch enorm schwer über tel­ler­rän­der zu schau­en, auch weil ich faul bin und es mir manch­mal an aus­rei­chend mo­ti­vie­ren­der neu­gier­de fehlt. aber manch­mal schwappt eben auch was über mei­nen tel­ler­rand und dann sieht die welt oft an­ders aus, so im an­ge­sicht ei­nes schwapps.

was ich sa­gen woll­te: heu­te früh hat fefe ei­nen ein­trag von mir ver­linkt. bis jetzt hat die­ser link un­ge­fähr 1500 be­su­cher hier­rü­ber ge­spült. mal­te hat heu­te abend auf spree­blick auch ei­nen link ge­setzt, in den fünf stun­den hat das ca. 100 be­su­cher hier­her­ge­bracht. das sind pro stun­de fünf mal mehr her­über ge­spül­te be­su­cher von ei­nem ziem­lich un­be­kann­ten blog, als von deutsch­lands zweit- oder dritt­be­kann­tes­ten blog. auch wenn es sein kann, dass spree­blick mor­gen im lau­fe des ta­ges die quo­te ver­bes­sert, so ist das doch er­staun­lich und in­spi­riert mich zu ei­ner stei­len the­se.

das was ge­mein­hin als a-blog­ger wahr­ge­nom­men wird, mag in den me­di­en und in der wahr­neh­mung der blog­ger selbst, wahn­sin­nig re­le­vant er­schei­nen, ist es aber nur nicht wirk­lich. die mas­sen, die mehr­heit sind schon längst wo­an­ders. stu­divz, spe­cial in­te­rest-fo­ren, als ge­schmack­lo­ser schrott ver­schrieene „fun-sei­ten“ und „fun-blogs“, sei­ten wie fe­fes blog, psp freak, was weiss ich.

die stei­le the­se lau­tet kurz: gros­se tei­le der so­ge­nann­ten a-blogos­hä­re sind schon längst im long tail an­ge­kom­men.

wir­res.net ist de­fi­ni­tiv long tail, aber so­was von. an schlech­ten ta­gen hab ich ins­ge­samt, pro tag, so­vie­le be­su­cher wie heu­te al­lein von fefe vor­bei­ge­schickt wur­den. vie­le hal­ten wir­res für ein a-blog, ich habe die­se ein­schät­zung im­mer schon für quatsch ge­hal­ten. ix be­die­ne kei­nen mas­sen­ge­schmack. eben­so wie sehr vie­le an­de­re so­ge­nann­te a-blogs. und ver­mut­lich ist das auch nur ein teil der wahr­heit. die web­log­be­deu­tungs­ma­fia die auf me­ta­blogs rhe­to­risch um de­fi­ni­ti­ons­macht feilscht oder auf wich­tig­tu­er-pa­nels rum­schwa­felt hat ex­akt so we­nig ah­nung wie die pe­nun­zen die ih­ren kurz­sich­ti­gen blick und ih­ren hass auf win­zi­ge tei­le ei­nes gi­gan­ti­schen öko­sys­tems in den blick neh­men und ihre mick­ri­gen er­kent­nis­se auf zei­tungs­pa­pier ver­brei­ten und sich auch ger­ne auf wich­tig­tu­er-pa­nels rum­trei­ben. man­che jour­na­lis­ten.

blogs sind gran­di­os, aber wer auf top-lis­ten und schwanz­ver­glei­che glotzt, ein paar top10-blog­ger im blick hat und meint er wüss­te jetzt be­scheid was im in­ter­net so ab­geht ist dumm und blind. das in­ter­net ist ein un­fass­bar gros­ses und kom­ple­xes ökö­sys­tem mit un­end­lich vie­len bla­sen, vie­len über­ra­schun­gen und viel schwar­zer ma­te­rie. und re­le­vanz in öko­sys­te­men be­stim­men zu wol­len, die sau oder die rose der amö­be vor­zu­zie­hen, ist quatsch.

das was ge­mein­hin als blogos­sphä­re wahr­ge­nom­men wird ist mick­rig, aber nicht weil es wirk­lich mick­rig ist, son­dern weil der rest so gross ist. es gibt im in­ter­net enorm viel was un­ter dem ra­dar der klug­scheis­ser (uns) hin­durch­rutscht. das soll­te man zu­min­dest im hin­ter­kopf ha­ben wenn man den mund auf­macht und von re­le­vanz (statt ein­fluss) re­det. an­sons­ten gibt es al­ler­dings kei­nen grund nicht so wei­ter­ma­chen wie bis­her. den mick­rig ist wun­der­schön und macht auch spass.


ver­klei­dungs­rei­gen in der ta­ges­schau

felix schwenzel

eben hab ix die ta­ges­schau ge­guckt. zwei ty­pen schei­nen schon­mal den kar­ne­val zu pro­ben.

papp­na­sen­trä­ger
schnurr­bart­trä­ger

[screen­shots aus dem ta­ges­schau pod­cast]

[nach­trag 08.01.2008]

rechts gehts auch

ix, mich an­hö­rend wie ein FDP-arsch­loch

felix schwenzel

am frei­tag mit­tag war es bit­ter­kalt. da­für gab es ta­ges­licht. in der win­di­gen schwei­ne­käl­te habe ich vorm reich­tag ein vi­deo für watch­ber­lin auf­ge­nom­men.

den text (ma­nu­skript nach dem klick) ha­ben ein text von _ben, die­se hei­se-mel­dung, die­ses in­ter­view mit ju­lia zeh (mp3 oder flash) und die­ser text von sa­bi­ne leu­theus­ser-schnar­ren­ber­ger in­spi­riert (die bei­den letz­te­ren via an­na­list).

vi­deo bei watch­ber­lin (flv-di­rekt­link).

weiterlesen

samm­ler und jä­ger

felix schwenzel

heu­te kam ich mir fast vor wie ein rich­ti­ger mann, im stein­zeit­li­chen sin­ne. das weib­chen die bei­fah­re­rin war ma­la­de und brauch­te ir­gend­wann im lau­fe des ta­ges eis­creme zur be­schleu­ni­gung des hei­lungs­pro­zes­ses. al­ler­dings ist sie da recht wäh­le­risch. ein­fa­ches eis ver­schmäht sie. es soll­te sich schon ent­we­der um ben und jer­rys oder häa­gen-dazs eis han­deln, die min­dest­men­ge be­trägt 500 mil­li­li­ter (sonst wirkt es nicht) und es darf auf kei­nen fall an­ge­schmol­zen sein (bei wei­chem eis wird sie nach ei­ge­nem be­kun­den „ag­gres­siv“).

in ber­lin weiss ich wo man sol­che sa­chen in fuss­läu­fi­ger di­stanz er­beu­ten kann, in ham­burg ist das nicht so ein­fach. in ham­burg hat ja aus­ser ein paar ki­os­ken nichts auf und die ki­os­ke ha­ben alle nur eis am stil von lag­ne­se. zu­erst pirsch­te ich mich über ki­os­ke an den lan­dungs­brü­cken, über ki­os­ke am jung­fern­stieg zum gän­se­markt wo ich zu­recht ei­nen häa­gen-dazs-la­den ver­mu­te­te. lei­der war der ge­schlos­sen, ich muss­te wei­ter pir­schen: mit ei­nem klei­nen um­weg über das ra­th­haus ge­lang­te ich ir­gend­wann zum haupt­bahn­hof in dem tat­säch­lich eine häa­gen-dazs-the­ke of­fen hat­te und auch hal­be-li­ter-ei­mer eis im an­ge­bot hat­te.

zu­hau­se konn­te ich dann be­ob­ach­ten, dass die krank­heit der bei­fah­re­rin zwar ei­nen so­cken, et­was ori­en­tie­rungs­ver­mö­gen und ein paar rhe­to­ri­sche fä­hig­kei­ten ge­raubt hat­te, aber nicht den ap­pe­tit. so schnell habe ich ei­nen hal­ben li­ter ge­fro­re­ne zu­cker-sah­ne-mi­schung noch nie ver­schwin­den se­hen.

und ich weiss jetzt wo man sonn­tags in ham­burg not­nah­rung für frau­en be­sor­gen kann. weiss je­mand wo man so­was sonst noch in ham­burg be­kommt?


watch­ber­lin als pod­cast

felix schwenzel

was hab ich mir den mund fu­se­lig ge­re­det, dass vi­deo-pod­casts nicht nur per de­fi­ni­ti­on, son­dern auch und vor al­lem we­gen der be­nut­zer- und re­kom­bi­na­ti­onsfreund­lich­keit bei watch­ber­lin un­be­dingt per rss und ein­ge­bet­te­ter me­di­en­da­tei an­ge­bo­ten wer­den soll­ten. und tat­säch­lich, seit heu­te bie­tet watch­ber­lin alle fil­me auch zum down­load als mp4-da­tei­en per rss (in itu­nes abon­nie­ren) an. (via ma­thi­as)


pssst!

felix schwenzel

kei­ne ah­nung was die­se sym­bo­le be­deu­ten sol­len. ruhe oder han­dy­lo­sig­keitkeit kön­nen sie nicht be­deu­ten. denn ruhe herrsch­te kei­nes­falls in dem wag­gon mit die­sem schild, in dem ich heu­te sass. im ge­gen­teil. die frau hin­ter mir te­le­fo­nier­te ak­kus­tisch so ge­schickt durch die sitz­rit­ze, dass ich dach­te ich hab ne frau im ohr. ne­ben­an die dep­pen spiel­ten ihre pro­fil­neu­ro­sen aus und ver­such­ten sich ge­gen­sei­tig mit ih­rem busi­ness-wis­sen zu über­bie­ten. die drei re­de­ten un­un­ter­bro­chen stuss, von ber­lin bis ham­burg.

am ru­he­stö­rens­ten war dann aber der zug­chef. der brüll­te, gute lau­ne imi­tie­rend, wie ein markt­schrei­er, je­den bahn­hof durch die laut­spre­cher. wenn ge­ra­de kein bahn­hof in der nähe war brüll­te er er mir wer­bung für den spei­se­wa­gen ins ohr.

ich schla­ge vor ech­te „ru­he­wag­gons“ ein­zu­rich­ten, da­drin ist re­den ver­bo­ten, al­les was man sa­gen darf ist „dan­ke“ und „ge­sund­heit“. wer län­ger als 30 se­kun­den re­det be­kommt vom sitz ei­nen strom­stoss ver­passt, die durch­sa­gen vom zug­chef wer­den nicht über­tra­gen und wes­sen han­dy mit dem stan­dard no­kia-klin­gel­ton klin­gelt be­kommt ei­nen ei­mer was­ser über den kopf.

so könn­te bahn­fah­ren wie­der er­träg­lich wer­den.

[an­de­rer­seits ist bahn­fah­ren auch mit idio­ten am ne­ben­tisch ziem­lich an­ge­nehm. im haupt­bahn­hof ham­burg hatt ich den ab­stru­sen ge­dan­ken wie schreck­lich es wäre, wenn ich wie ein vo­gel oder su­per­mann flie­gen könn­te. bei die­sem wet­ter, selbst mit an­no­rak zu fuss von ber­lin nach ham­burg flie­gen — schreck­lich! da sitz ich doch echt lie­ber in ei­nem ku­sche­lig war­men zug, mit strom und tisch vor mir und er­tra­ge das end­lo­se ge­win­sel vom ne­ben­tisch.]


an­zug­trä­ger

felix schwenzel

alle blog­ger, bis auf zwei vier, sind an­zug­trä­ger. hier zu­min­dest. die fo­tos von an­dre­as chu­dow­ski sind gran­di­os, bis auf ei­nes, das ist nur mit­tel­gran­di­os, weil ix so kurz­bei­nig aus­se­he. der link im flue­cken­haf­ten text hat be­reits fast 80 be­su­cher hier­her ge­spült.

die­ser irr­sin­ni­ge be­su­cher­an­sturm kommt jetzt auch — ganz neu — in den ge­nuss von ein­ge­bet­te­ten kom­men­ta­ren auf der per­ma­nen­ten sei­te, ein neu­es fea­ture von ha­l­os­can. per po­pup kann man aber im­mer noch kom­men­tie­ren.


so­zia­ler ab­stieg?

felix schwenzel

die ers­te und ein­zi­ge ein­la­dung zu ei­ner sil­ves­ter­par­ty kam heu­te um 11:58 uhr. und? ich be­dau­re es nicht. im ge­gen­teil, ix freue mich mit der bei­fah­re­rin in ruhe (so­lan­ge die fens­ter ge­schlos­sen sind) rou­la­den mit knö­deln und rot­kraut zu es­sen, vor der glot­ze zu hän­gen und mor­gen (re­la­tiv) cat-con­tent-frei auf­ste­hen zu kön­nen. echt jetzt.


heu­te 13.00 in ham­burg

felix schwenzel

[nach­trag 19:24]
sehr schö­ne rede (hab ix nur ge­le­sen) von han­no: „Lasst uns naiv blei­ben!


goog­le-treib­gut

felix schwenzel

of­fen­bar fin­det man un­ter den such­wor­ten „au­gen la­sern“ un­ter den ers­ten paar such­tref­fern bei goog­le die­sen ein­trag von mir, in dem ich ein paar ein­trä­ge des tier­pfle­gers ver­lin­ke, in de­nen er da­von er­zählt wie er sich in der tür­kei die au­gen hat la­sern las­sen.

heu­te rief mich je­mand an und woll­te sich von mir in sa­chen „au­gen la­sern“ be­ra­ten las­sen. ich er­klär­te ihm, dass ich ihm dazu nichts sa­gen kön­ne und ich nur et­was zum the­ma ver­linkt hät­te. ich sei aber „ein­ge­tra­gen“ un­ter „au­gen la­sern“. ich wie­der­hol­te mich und sag­te dass ich ihm nicht hel­fen kön­ne und dass er sich irre wenn er mei­ne ich kön­ne ihm hel­fen und dass er das auch er­ken­nen wür­de, wenn er mei­nen ein­trag sorg­fäl­tig le­sen wür­de. als er dann mit leicht ag­gres­si­vem un­ter­ton dazu an­hob mir zu er­klä­ren, dass er nicht „blöd“ sei, leg­te ich auf.

ich möch­te in die­sem zu­sam­men­hang eine ar­beits­hy­po­the­se dar­le­gen: das was die leu­te beim le­sen von ar­ti­keln oder be­trach­ten von bil­dern oder beim füh­ren von ge­sprä­chen be­wegt oder ze­tern lässt, hat meist we­ni­ger mit dem ge­le­se­nen, be­trach­te­ten oder ge­hör­ten zu tun, als viel­mehr mit dem was die men­schen der­zeit um­treibt. ich glau­be die­ses phä­no­men ist be­reits psy­cho­lo­gisch in al­ler brei­te er­forscht wor­den und nennt sich pro­jek­ti­on.


ix wün­sche weih­nach­ten

felix schwenzel


dr. wie­fel­spütz hat ein man­dat

felix schwenzel

„Ich bin Volks­ver­tre­ter“ sagt die­ter wie­fel­pütz. je­mand der ihm auf ab­ge­ord­ne­ten­watch.de eine fra­ge stell­te habe kein „man­dat“, sagt die­ter wie­fel­spütz. die­ter wie­fel­spütz fragt des­halb den man­dats­lo­sen fra­ge­stel­ler: Könn­te es sein, daß Sie den Mund ein we­nig voll neh­men?

ich fin­de es pri­ma wenn volks­tre­ter mal ein biss­chen nach­tre­ten und an­de­ren kei­fend an den haa­ren zie­hen. von sou­ve­rä­ni­tät oder so­zi­al­kom­pe­tenz steht im grund­ge­setz schliess­lich nix.


von?

felix schwenzel

ich kenn mich ja nicht so gut mit der deut­schen spra­che aus. aber »Koch­pro­fis von „ARD-Buf­fet“« kommt mir spa­nisch vor. oder ko­misch. oder? (via)


ich scheiss auf ap­ple

felix schwenzel

ges­tern fing mein 3 mo­na­te al­tes mac­book an zu reis­sen. so in etwa wie hier oder hier.

das hat na­tür­lich auch da­mit zu tun, dass ich stän­dig mei­ne hän­de und arme auf das mac­book lege. ehr­lich­ge­sagt hat noch kein ein­zi­ger lap­top von ap­ple mei­ne hän­de oder arme ver­tra­gen. beim ti­ta­ni­um power­book lös­te sich der lack, beim alu­mi­ni­um power­book ros­te­te das alum­ni­um, bzw. lös­te sich auf und jetzt beim plas­tik-mac­book kna­cken die kan­ten.

ei­gent­lich er­staun­lich, dass ap­ple es seit drei oder vier ge­ne­ra­tio­nen nicht hin­be­kommt lap­tops so zu bau­en, dass sie be­nut­zung ver­tra­gen.

aber wenn dann so ein schrott­händ­ler auch noch kurz vor weih­nach­ten mit fa­den­schei­ni­ger ar­gu­men­ta­ti­on an­wäl­te auf blog­ger hetzt, möch­te ich heu­te mal ganz fest­lich und de­mons­tra­tiv auf ap­ple scheis­sen.

mehr dazu und via tim pritl­ove, der mich auch fast dazu brach­te gleich mit auf die eff zu ka­cken (sie­he auch hier, bzw. hier).

[nach­trag 19:49]
auch wenn ich max arg­men­ta­ti­on dass wo „fake“ drauf­steht auch „fake“ drin ist nicht wirk­lich übrzeu­gend fin­de, eher schon das arg­ment mit der email bei mac-es­sen­ti­als, herr fakes­te­ve scheint also wit­ze über et­was von dem ich dach­te über das man kei­ne wit­ze macht, über ab­mah­nun­gen. andy kauf­man konnt ich auch nie wirk­lich wit­zig fin­den.

[nach­trag 21:13]
die auf­re­ger über ap­ple ge­hen ei­nem trotz ver­meint­li­cher „fakes“ nicht aus.


reiff­schnee

felix schwenzel


enorm viel pfer­de­fleisch

felix schwenzel

105,8 % pfer­de­fleisch ist schon wirk­lich viel. was mich noch in­ter­es­sie­ren wür­de, ist der na­tur­darm auch vom pferd?


be­sinn­li­ches be­schimp­fen für ei­ne bes­se­re welt

felix schwenzel

sa­ti­re darf al­les be­haup­te­te kurt tu­chol­ski ein­mal.

war­um ei­gent­lich?

bzw. war­um ei­gent­lich nur sa­ti­re? und darf sa­ti­re wirk­lich al­les?

sa­ti­re veretzt, ver­höhnt, macht lä­cher­lich, stellt bloss.

bei den däi­schen mo­ha­med-ka­ri­ka­tu­ren ging noch ein selt­sa­mer kon­sens durch die­ses land. na­tür­lich soll man sol­che ka­ri­ka­tu­ren ver­öf­fent­li­chen dür­fen und die auf­re­gung dar­über sei falsch. selbst gün­ther beck­stein, der ei­gent­lich für ei­nen bess­ren schutz so­ge­nann­ter re­li­giö­ser ge­füh­le ist, fand die ver­öf­fent­li­chung der ka­ri­ka­tu­ren ok — zu­min­dest mein­te er, müs­se die dä­ni­sche re­gie­rung da­für nicht ent­schul­di­gen. wenn es al­ler­dings um die ver­let­zung der ei­ge­nen re­li­giö­sen ge­füh­le gehe, fin­det beck­stein, müs­sen kla­re gren­zen ge­zo­gen wer­den und plä­diert für ei­nen ge­setz­li­chen schutz re­li­giö­ser ge­füh­le.

als bei­spiels­wei­se mtv zum start der bri­ti­schen zeicht­rick­se­rie po­pe­town wer­bung mit ei­nem auf ei­nem ses­sel sit­zen­den je­sus zeig­te der fand la­chen sei bes­ser als rum­hän­gen, ha­gel­te es kri­tik aus po­li­tik, bi­schofs­kon­fe­ren­zen und vom deut­schen wer­be­rat. so eine wer­bung ver­let­ze die re­li­giö­sen ge­füh­le der chris­ten, sei ge­schmack­los und ge­hö­re ver­bo­ten.

nur wenn man das mal ganz ge­nau be­trach­tet, ver­letzt jede form von kri­tik, egal ob sie sich im an­geb­lich ge­setz­li­chen rah­men be­wegt, ge­schmack­los, lus­tig, bier­ernst oder sa­ti­risch ist. nur wer soll das ent­schei­den? wer zieht die li­ni­en?

wer soll ent­schei­den was ge­schmack­voll ist, be­rech­tig­te oder un­be­rech­tig­te kri­tik be­inhal­tet oder ob eine ver­let­zung hier ok ist oder da nicht? ein deut­scher rich­ter? ein ame­ri­ka­ni­scher rich­ter? ein ira­ni­scher mul­lah?

wo sol­len die gren­zen sein?

kön­nen wir es uns in der glo­ba­li­sier­ten welt in der selbst ka­ri­ka­tu­ren aus ei­nem da­ni­schen pro­vinz­blatt in die welt schwap­pen al­lein un­se­ren ge­schmack, al­lein un­se­re mas­stä­be an die be­wer­tung an­zu­le­gen? wie glaub­wür­dig ist eine ge­sell­schaft die sagt, die be­lei­di­gung von mo­ha­med ist ok, die von je­sus nicht?

ich sage, man kann mei­nungs­frei­heit nicht ab­stu­fen. ent­we­der man will mei­nungs­frei­heit und eine freie ge­sell­schaft oder nicht.

sal­man rush­die hat das in fol­gen­de wor­te ge­fasst:

„Die Vor­stel­lung, man kön­ne eine freie Ge­sell­schaft schaf­fen, in der nie­mand je­mals be­lei­digt oder ge­kränkt wür­de, ist ab­surd. Das­sel­be gilt für die Vor­stel­lung, die Men­schen soll­ten das Recht ha­ben, sich mit recht­li­chen Mit­teln ge­gen Krän­kun­gen und Be­lei­di­gun­gen zu weh­ren. Hier ste­hen wir vor ei­ner grund­le­gen­den Ent­schei­dung: Wol­len wir in ei­ner frei­en Ge­sell­schaft le­ben oder nicht?“

das pro­blem wird im­mer als ein in­ter­kul­tu­rel­les pro­blem darg­stellt, dass die mos­lems nicht wie wir für freie mei­nungs­äus­se­rung sei­en und das kon­zept der frei­en ge­sell­schaft auch gar nicht ver­ste­hen wür­den.

das ist na­tür­lich quatsch. die kla­gen we­gen be­lei­di­gung oder per­sön­lich­keits­recht­ver­let­zung in deutsch­land kann man gar nicht mehr zäh­len. mir fal­len auf an­hieb so vie­le bei­spie­le ein, dass ich dar­aus ei­nen halb­stün­di­gen vor­trag ma­chen könn­te.

sig­mar ga­bri­el möch­te sich von lus­ti­gen bild­chen im in­ter­net nicht be­lei­di­gen las­sen, kurt beck nicht als pro­blem­bär dar­stel­len las­sen, selbst hel­mut mark­wort, der gröss­te ver­fech­ter der mei­nungs­frei­heit seit papst pius ging vor jah­ren ge­richt­lich ge­gen eine ka­ri­ka­tur vor. ve­ro­ni­ka fer­res, atze schrö­der, alle sa­hen ihre per­sön­lich­keits­rech­te in den letz­ten jah­ren mal ver­letzt und ver­such­ten gren­zen in der mei­nungs­frei­heit aus­zu­lo­ten, tel­wei­se er­folg­reich und fast im­mer sehr schmerz­haft für ihre geg­ner.

das ist si­cher eine stei­le the­se über die ich auch noch nach­den­ken muss. aber kann es sein, dass je­mand der eine wirk­li­che per­sön­lich­keit hat, sich gar nicht be­lei­di­gen las­sen kann? kan es sein, dass man an be­lei­di­gun­gen wach­sen kann? hel­mut mark­wort be­haup­tet, heu­te wür­de er nicht mehr ge­gen eine be­lei­di­gen­de ka­ri­ka­tur vor­ge­hen. viel­leicht ist er ge­wach­sen, viel­leicht hat er sich eine per­sön­lich­keit zu­ge­legt?

wenn wir in ei­ner frei­en ge­sell­schaft le­ben wol­len müs­sen wir es aus­hal­ten kön­nen be­lei­digt zu wer­den. nicht nur kri­ti­siert, son­dern auch lä­cher­lich ge­macht und bloss­ge­stellt zu wer­den. denn vie­le be­lei­di­gun­gen ha­ben ei­nen grund über den man nach­den­ken könn­te und dran wach­sen kann. zur not här­ten be­lei­di­gun­gen ab.

ich glau­be die welt wird bes­ser wenn sich alle ge­gen­sei­tig be­lei­di­gen.

ver­bes­sern sie die welt in­dem sie zu weih­nach­ten ein­fach mal ein paar leu­te öf­fent­lich be­lei­di­gen — oder, wenn sie zu fei­ge sind, nen­nen sie mich in den kom­men­ta­ren ein­fach arsch­loch, wich­ser, depp oder ma­chen sie ein paar hüb­sche na­zi­ver­glei­che. üben sie, las­sen sie sich selbst be­lei­di­gen und wach­sen sie dar­an.

so … und jetzt das gan­ze noch­mal als vi­deo bei watch­ber­lin (flv-di­rekt­link).