was hab ich mir den mund fuselig geredet, dass video-podcasts nicht nur per definition, sondern auch und vor allem wegen der benutzer- und rekombinationsfreundlichkeit bei watchberlin unbedingt per rss und eingebetteter mediendatei angeboten werden sollten. und tatsächlich, seit heute bietet watchberlin alle filme auch zum download als mp4-dateien per rss (in itunes abonnieren) an. (via mathias)
keine ahnung was diese symbole bedeuten sollen. ruhe oder handylosigkeitkeit können sie nicht bedeuten. denn ruhe herrschte keinesfalls in dem waggon mit diesem schild, in dem ich heute sass. im gegenteil. die frau hinter mir telefonierte akkustisch so geschickt durch die sitzritze, dass ich dachte ich hab ne frau im ohr. nebenan die deppen spielten ihre profilneurosen aus und versuchten sich gegenseitig mit ihrem business-wissen zu überbieten. die drei redeten ununterbrochen stuss, von berlin bis hamburg.
am ruhestörensten war dann aber der zugchef. der brüllte, gute laune imitierend, wie ein marktschreier, jeden bahnhof durch die lautsprecher. wenn gerade kein bahnhof in der nähe war brüllte er er mir werbung für den speisewagen ins ohr.
ich schlage vor echte „ruhewaggons“ einzurichten, dadrin ist reden verboten, alles was man sagen darf ist „danke“ und „gesundheit“. wer länger als 30 sekunden redet bekommt vom sitz einen stromstoss verpasst, die durchsagen vom zugchef werden nicht übertragen und wessen handy mit dem standard nokia-klingelton klingelt bekommt einen eimer wasser über den kopf.
so könnte bahnfahren wieder erträglich werden.
[andererseits ist bahnfahren auch mit idioten am nebentisch ziemlich angenehm. im hauptbahnhof hamburg hatt ich den abstrusen gedanken wie schrecklich es wäre, wenn ich wie ein vogel oder supermann fliegen könnte. bei diesem wetter, selbst mit annorak zu fuss von berlin nach hamburg fliegen — schrecklich! da sitz ich doch echt lieber in einem kuschelig warmen zug, mit strom und tisch vor mir und ertrage das endlose gewinsel vom nebentisch.]
alle blogger, bis auf zwei vier, sind anzugträger. hier zumindest. die fotos von andreas chudowski sind grandios, bis auf eines, das ist nur mittelgrandios, weil ix so kurzbeinig aussehe. der link im flueckenhaften text hat bereits fast 80 besucher hierher gespült.
dieser irrsinnige besucheransturm kommt jetzt auch — ganz neu — in den genuss von eingebetteten kommentaren auf der permanenten seite, ein neues feature von haloscan. per popup kann man aber immer noch kommentieren.
die erste und einzige einladung zu einer silvesterparty kam heute um 11:58 uhr. und? ich bedaure es nicht. im gegenteil, ix freue mich mit der beifahrerin in ruhe (solange die fenster geschlossen sind) rouladen mit knödeln und rotkraut zu essen, vor der glotze zu hängen und morgen (relativ) cat-content-frei aufstehen zu können. echt jetzt.
offenbar findet man unter den suchworten „augen lasern“ unter den ersten paar suchtreffern bei google diesen eintrag von mir, in dem ich ein paar einträge des tierpflegers verlinke, in denen er davon erzählt wie er sich in der türkei die augen hat lasern lassen.
heute rief mich jemand an und wollte sich von mir in sachen „augen lasern“ beraten lassen. ich erklärte ihm, dass ich ihm dazu nichts sagen könne und ich nur etwas zum thema verlinkt hätte. ich sei aber „eingetragen“ unter „augen lasern“. ich wiederholte mich und sagte dass ich ihm nicht helfen könne und dass er sich irre wenn er meine ich könne ihm helfen und dass er das auch erkennen würde, wenn er meinen eintrag sorgfältig lesen würde. als er dann mit leicht aggressivem unterton dazu anhob mir zu erklären, dass er nicht „blöd“ sei, legte ich auf.
ich möchte in diesem zusammenhang eine arbeitshypothese darlegen: das was die leute beim lesen von artikeln oder betrachten von bildern oder beim führen von gesprächen bewegt oder zetern lässt, hat meist weniger mit dem gelesenen, betrachteten oder gehörten zu tun, als vielmehr mit dem was die menschen derzeit umtreibt. ich glaube dieses phänomen ist bereits psychologisch in aller breite erforscht worden und nennt sich projektion.
ich finde es prima wenn volkstreter mal ein bisschen nachtreten und anderen keifend an den haaren ziehen. von souveränität oder sozialkompetenz steht im grundgesetz schliesslich nix.
ich kenn mich ja nicht so gut mit der deutschen sprache aus. aber »Kochprofis von „ARD-Buffet“« kommt mir spanisch vor. oder komisch. oder? (via)
gestern fing mein 3 monate altes macbook an zu reissen. so in etwa wie hier oder hier.
das hat natürlich auch damit zu tun, dass ich ständig meine hände und arme auf das macbook lege. ehrlichgesagt hat noch kein einziger laptop von apple meine hände oder arme vertragen. beim titanium powerbook löste sich der lack, beim aluminium powerbook rostete das alumnium, bzw. löste sich auf und jetzt beim plastik-macbook knacken die kanten.
eigentlich erstaunlich, dass apple es seit drei oder vier generationen nicht hinbekommt laptops so zu bauen, dass sie benutzung vertragen.
aber wenn dann so ein schrotthändler auch noch kurz vor weihnachten mit fadenscheiniger argumentation anwälte auf blogger hetzt, möchte ich heute mal ganz festlich und demonstrativ auf apple scheissen.
mehr dazu und via tim pritlove, der mich auch fast dazu brachte gleich mit auf die eff zu kacken (siehe auch hier, bzw. hier).
[nachtrag 19:49]
auch wenn ich max argmentation dass wo „fake“ draufsteht auch „fake“ drin ist nicht wirklich übrzeugend finde, eher schon das argment mit der email bei mac-essentials, herr fakesteve scheint also witze über etwas von dem ich dachte über das man keine witze macht, über abmahnungen. andy kaufman konnt ich auch nie wirklich witzig finden.
[nachtrag 21:13] die aufreger über apple gehen einem trotz vermeintlicher „fakes“ nicht aus.
satire darf alles behauptete kurt tucholski einmal.
warum eigentlich?
bzw. warum eigentlich nur satire? und darf satire wirklich alles?
satire veretzt, verhöhnt, macht lächerlich, stellt bloss.
bei den däischen mohamed-karikaturen ging noch ein seltsamer konsens durch dieses land. natürlich soll man solche karikaturen veröffentlichen dürfen und die aufregung darüber sei falsch. selbst günther beckstein, der eigentlich für einen bessren schutz sogenannter religiöser gefühle ist, fand die veröffentlichung der karikaturen ok — zumindest meinte er, müsse die dänische regierung dafür nicht entschuldigen. wenn es allerdings um die verletzung der eigenen religiösen gefühle gehe, findet beckstein, müssen klare grenzen gezogen werden und plädiert für einen gesetzlichen schutz religiöser gefühle.
als beispielsweise mtv zum start der britischen zeichtrickserie popetown werbung mit einem auf einem sessel sitzenden jesus zeigte der fand lachen sei besser als rumhängen, hagelte es kritik aus politik, bischofskonferenzen und vom deutschen werberat. so eine werbung verletze die religiösen gefühle der christen, sei geschmacklos und gehöre verboten.
nur wenn man das mal ganz genau betrachtet, verletzt jede form von kritik, egal ob sie sich im angeblich gesetzlichen rahmen bewegt, geschmacklos, lustig, bierernst oder satirisch ist. nur wer soll das entscheiden? wer zieht die linien?
wer soll entscheiden was geschmackvoll ist, berechtigte oder unberechtigte kritik beinhaltet oder ob eine verletzung hier ok ist oder da nicht? ein deutscher richter? ein amerikanischer richter? ein iranischer mullah?
wo sollen die grenzen sein?
können wir es uns in der globalisierten welt in der selbst karikaturen aus einem danischen provinzblatt in die welt schwappen allein unseren geschmack, allein unsere masstäbe an die bewertung anzulegen? wie glaubwürdig ist eine gesellschaft die sagt, die beleidigung von mohamed ist ok, die von jesus nicht?
ich sage, man kann meinungsfreiheit nicht abstufen. entweder man will meinungsfreiheit und eine freie gesellschaft oder nicht.
salman rushdie hat das in folgende worte gefasst:
„Die Vorstellung, man könne eine freie Gesellschaft schaffen, in der niemand jemals beleidigt oder gekränkt würde, ist absurd. Dasselbe gilt für die Vorstellung, die Menschen sollten das Recht haben, sich mit rechtlichen Mitteln gegen Kränkungen und Beleidigungen zu wehren. Hier stehen wir vor einer grundlegenden Entscheidung: Wollen wir in einer freien Gesellschaft leben oder nicht?“
das problem wird immer als ein interkulturelles problem dargstellt, dass die moslems nicht wie wir für freie meinungsäusserung seien und das konzept der freien gesellschaft auch gar nicht verstehen würden.
das ist natürlich quatsch. die klagen wegen beleidigung oder persönlichkeitsrechtverletzung in deutschland kann man gar nicht mehr zählen. mir fallen auf anhieb so viele beispiele ein, dass ich daraus einen halbstündigen vortrag machen könnte.
sigmar gabriel möchte sich von lustigen bildchen im internet nicht beleidigen lassen, kurt beck nicht als problembär darstellen lassen, selbst helmut markwort, der grösste verfechter der meinungsfreiheit seit papst pius ging vor jahren gerichtlich gegen eine karikatur vor. veronika ferres, atze schröder, alle sahen ihre persönlichkeitsrechte in den letzten jahren mal verletzt und versuchten grenzen in der meinungsfreiheit auszuloten, telweise erfolgreich und fast immer sehr schmerzhaft für ihre gegner.
das ist sicher eine steile these über die ich auch noch nachdenken muss. aber kann es sein, dass jemand der eine wirkliche persönlichkeit hat, sich gar nicht beleidigen lassen kann? kan es sein, dass man an beleidigungen wachsen kann? helmut markwort behauptet, heute würde er nicht mehr gegen eine beleidigende karikatur vorgehen. vielleicht ist er gewachsen, vielleicht hat er sich eine persönlichkeit zugelegt?
wenn wir in einer freien gesellschaft leben wollen müssen wir es aushalten können beleidigt zu werden. nicht nur kritisiert, sondern auch lächerlich gemacht und blossgestellt zu werden. denn viele beleidigungen haben einen grund über den man nachdenken könnte und dran wachsen kann. zur not härten beleidigungen ab.
ich glaube die welt wird besser wenn sich alle gegenseitig beleidigen.
verbessern sie die welt indem sie zu weihnachten einfach mal ein paar leute öffentlich beleidigen — oder, wenn sie zu feige sind, nennen sie mich in den kommentaren einfach arschloch, wichser, depp oder machen sie ein paar hübsche nazivergleiche. üben sie, lassen sie sich selbst beleidigen und wachsen sie daran.
ich mag den block an dieser ecke. hier hatte ich mein erstes büro als ich vor ungefähr fünf jahren von stuttgart nach berlin kam. ich hörte und roch die täglichen lieferungen für den nordseeladen und das blockhouse unten im erdgeschoss und war in der mitte berlins. im sommer sah ich auf den balkonen oft sonnenmarkisen oder sonnenschirme und bekam urlaubsgefühle — beim betrachten eines beton-wohnblocks. manchmal hatte ich sogar dort-wohnen-wollen-gefühle. ich wohne noch immer im prenzlauer berg in meiner kleinen hinterhofwohnung. aber die ecke an der karl liebknecht strasse bleibt meine liebste ecke in berlin. frag nicht warum.
witzig, der typ der findet, dass das internet „zu einem Debattierklub von Anonymen, Ahnungslosen und Denunzianten“ werde und beklagt, dass ins internet oft von „keiner Sachkenntnis getrübt“ geschrieben werde (sich selbst davon aber offenbar auch nicht trüben lassen will und den eindruck erweckt, statt recherche lieber vaseline zu benutzten) sitzt in der jury der yahoo-pr-veranstaltung „entdeckungen 2007“ (de.promotions.yahoo.com!). unter anderem mit robert basic, der graff auch nicht sooo knorke findet, und nico lumma der ja bekannt dafür ist keinerlei berührungsängste zu haben. wenn man sich die jurorenliste so anguckt, hat man den eindruck eine hübsche businesskasperliste vor sich zu haben. ein playboy ist auch dabei. ich weiss, so oberflächliche betrachtungen sind quatsch, nur weil leute schlipse und komische frisuren tragen, sind sie ja noch lange nicht doof. da bin ix ja ein glänzendes beispiel für (in aller bescheidenheit).
aber ich muss schon sagen, den respekt vor yahoos pr-agentur den ich drauf und dran war zu verlieren, weil man dort so wortkarg ist und gar nicht auf emails antwortet, den respekt haben sie jetzt wieder. die entscheidung jemanden der das internet und seine potenziale offenbar hasst, in eine jury die internetseiten beurteilen soll zu nehmen, ist wahnsinnig mutig.
die vermutung, dass man so versucht sich ein bisschen freundliche presse einzukaufen, den journalisten (ziemlich viele aus dem hause burda, scheint mir) und zwei bloggern ein wenig den popo zu streicheln mit honorar, schicker unterkunft und kost und logis, ist natürlich rein spekulativ und hochgradig unfair. dehalb äussere ich sie hier auch nicht.
aber eine frage will ich mir erlauben: gehe ich recht in der annahme von der dame (eine frau!) und den herren jurymitliedern künftg nichts kritisches über yahoo zu hören?
sollten leute wie bernd graff, alle bildungs und kultusminister und eigentlich auch eltern bekommen — spätestens beim betrachten dieses videos.
Ein Weblog ist die zeitgenössische Form des Flugblatts, sagt Udo Vetter. Mit denen hat bekanntlich seinerzeit das Zeitungswesen begonnen. Dank der Erfindung des Buchdrucks des Herrn Gutenbergs. Einblattdrucke eroberten die Welt und sorgten mit polemischen, subjektiv gefärbten aber authentischen Texten für helle Aufregung bei Fürsten und Geistlichkeit. Denn mit den Flugblättern wurde die durch Handschreiber beherrschte Deutungshoheit der Obrigkeit (kirchlich und weltlich) geknackt. (quelle)
und dort aus den kommentaren noch ein schönes zitat von salman rushdie:
Die Vorstellung, man könne eine freie Gesellschaft schaffen, in der niemand jemals beleidigt oder gekränkt würde, ist absurd. Dasselbe gilt für die Vorstellung, die Menschen sollten das Recht haben, sich mit rechtlichen Mitteln gegen Kränkungen und Beleidigungen zu wehren. Hier stehen wir vor einer grundlegenden Entscheidung: Wollen wir in einer freien Gesellschaft leben oder nicht? (Salman Rushdie)
heute früh kam mir in den sinn, mal eben laut auszusprechen, dass gnogongo mir grosses, tägliches vergnügen in meinem feedreader bereitet. wunderbar unprätentiöse fotos, kurze, kluge, fragende kommentare, hin und wieder was zum klicken.
Prokrastination ist ein hässliches Wort für eine schöne Tätigkeit oder vielmehr Nichttätigkeit, denn Prokrastination bedeutet Aufschieben. Prokrastinieren ist ein gesellschaftliches Phänomen, das in anderen Ländern oft diskutiert wird - in Deutschland ist das Thema medial unterrepräsentiert (2 deutsche Google-News-Treffer vs. 379 amerikanische. Stand 17. Dezember). Dabei kennt jeder Prokrastination, der am Bildschirm tätig ist: wer kann schon anfangen zu arbeiten, bevor die liebsten 26 Blogs, die wichtigsten fünf Communities und Social Networks, die drei Instant Messager und Chats plus Twitter-Postings der letzten vier Stunden, SpOn, heise, die vier Mailaccounts, die dazugehörigen acht Spamordner, die zwei aus den 90er Jahren im Interessenportfolio übriggebliebenen Boards, das knappe Dutzend News-Alerts, Technorati & Google Blogsearch und drei oder vier Social Bookmark Dienste durchgesehen, analysiert, ausgewertet und gegebenenfalls mit sofort notwendigen Reaktionen versehen worden sind?
Wenn Prokrastination in deutschen Medien behandelt wird, dann fast ausschliesslich im studentischen Kontext, dabei sind in westlichen Gesellschaften mindestens 20% aller Menschen prokrastinationserfahren. Ausserdem werden immer die selben drei Fachleute befragt, die dann „dramatische Arbeitsstörung“ oder „angstgesteuerte Fehlfunktion“ murmeln und als Gegenmittel ToDo-Listen, Selbstdisziplin und ToDo-Listen empfehlen.
Das ist natürlich Quatsch. In Wirklichkeit ist Prokrastination in den meisten Fällen eine gute, richtige und natürliche Reaktion, die uns hilft, Probleme zu erkennen und das Leben besser zu meistern. Man muss nur lernen, richtig mit ihr umzugehen, dann wird Prokrastination zu einem schnurrenden Kätzchen, das einem den Alltag versüsst und stets in Kuschellaune ist. Das hört sich jetzt nach einer steilen These an. Weil es nämlich eine steile These ist. Es handelt sich aber um eine der zentralen Aussagen unseres neuen Buches. Unseres? Ja, ich schreibe gemeinsam mit Kathrin Passig (Literaturnobelpreis 2006, „Lexikon des Unwirschen“) ein Buch, das 2008 bei Rowohlt erscheinen wird. Der Untertitel steht schon fest: „Wie man Dinge geregelt kriegt ohne einen Funken Selbstdisziplin“. (vergl. Vortrag vom 9to5-Festival, mp3).
Zwar gibt es bereits einen grossen Haufen Bücher zu diesem und angrenzenden Themenfeldern, von „Simplify Your Life“ („statt Kaffee einfach warmes Wasser trinken!“) bis zum genreprägenden Standardwerk „Getting Things Done“ („Selbstdisziplin spielend leicht erlernen unter Zuhilfenahme von, ähm, Selbstdisziplin“). Die meisten von ihnen geizen weder mit Ratschlägen noch mit Vorwürfen. So machen sie sich mit dem Umfeld des geübten Prokrastinierenden gemein, das „Gib dir doch einfach mehr Mühe“ für einen ernstzunehmenden Ratschlag hält. Dabei ähnelt der Einsatz von Selbstdisziplin und Zeitmanagementtools für uns Prokrastis dem Versuch, einem Hund die Flöhe wegzudressieren.
Es liegt auf der Hand, dass ein solches Buch von bunten Beispielen und Fallstudien lebt. Aber während sonst immer über bemitleidenswerte Gestalten berichtet wird, die 24 Jahre für ihre Diplomarbeit brauchen und während dieser Zeit ein Crescendo der Suizidgefährdung erleiden, wollen wir eher andere Geschichten. Wir wollen von Menschen hören, die trotz Prokrastination einigermassen gut zurecht kommen und eben nicht Misserfolg an Misserfolg reihen. Wir glauben, dass eine vom Besitzer liebevoll gepflegte Prokrastination eher zum persönlichen Erfolg beiträgt - wenn auch manchmal in anderen Bereichen als erwartet. Dazwischen darf natürlich auch mal eine klassische Versagerstory vorkommen, das soll ja nicht totgeschwiegen werden.
Wir würden uns freuen, Eure Prokrastinationsgeschichten, Anekdoten, Erfahrungen zu lesen, ob hier in den Kommentaren, in Euren Blogs, auf Twitter, per SMS, per Mail oder wie auch immer. Es besteht eine gute Chance, dann (nur zitiert, nicht im Volltext) im Buch zu landen, wenn man das möchte. Teilnehmer bekommen ein Freiexemplar und werden im Abspann wohlwollend erwähnt, ausserdem prägt man das zukünftige Gesicht der deutschen Prokrastinationslandschaft mit. Das ist nicht viel, schon klar, aber es fühlt sich nicht schlecht an, wenn man in einem Buch drinsteht, das erklärt, warum man eigentlich ein ganz toller Typ ist, obwohl man seit sechzehn Monaten nicht geschafft hat, den Flur zu renovieren.
Ach ja: Wir wissen, dass ihr viel zu tun habt und deshalb voraussichtlich nicht vor Ende 2012 dazu kommen werdet, euren Beitrag abzuschicken. Das geht leider in diesem Fall nicht, denn da das Buch mehr oder weniger gestern fertig sein musste, brauchen wir eure Beiträge aller-allerspätestens heute*.
* im üblichen Sinne von „bis Ende Dezember, dann aber wirklich!“