schlaf­nuss

felix schwenzel in artikel

sen.se stellt pea­nuts her, oder wie sie selbst sa­gen: smar­te sen­so­ren in form von klei­nen nüs­sen. vol­ker we­ber hat eine nuss zum tem­pe­ra­tur­mes­sen und ist re­la­tiv an­ge­tan von ihr: „This is all I ever wan­ted from IoT: simp­le, one-pur­po­se de­vices that don't cost a for­tu­ne.“

ich kann mit den tem­pe­ra­tur­nüs­sen nichts an­fan­gen. mei­ne tem­pe­ra­tur­sen­so­ren sind um ein viel­fa­ches güns­ti­ger als die 30 euro nüs­se und spre­chen ohne all­zu vie­le ver­ren­kun­gen mit mei­ner woh­nung. al­ler­dings legt sen.se gros­sen wert dar­auf, mich re­gel­mäs­sig über ihre pro­duk­te zu in­for­mie­ren. jede wo­che be­kom­me ich wer­be­mails aus frank­reich, die alte oder neue nüs­se an­prei­sen. vor ein paar mo­na­ten wur­de in ei­ner die­ser wer­be­mails eine nuss an­ge­kün­digt, die schlaf­pha­sen auf­zeich­nen kön­nen soll­te. mei­ne rück­fra­ge, ob so eine nuss als re­zen­si­ons­exem­plar ver­füg­bar wäre wur­de kom­plett igno­riert. ein paar wo­chen spä­ter, ver­sprach eine der sen.se-wer­be­mails, dass die sleep pea­nuts jetzt zur vor­ab­be­stel­lung zur ver­fü­gung stün­den. für 30 euro be­stell­te ich mir so eine sleep­pea­nut, ges­tern kam sie an.

die ver­pa­ckung war nicht be­son­ders frust­frei, aber im­mer­hin ohne werk­zeug zu öff­nen.

ob­wohl die schlaf­nuss da­für ge­dacht ist, sie un­ter dem la­ken, auf schul­ter­hö­he auf die ma­tra­ze zu le­gen, wur­de ein omi­nö­ser clip mit­ge­lie­fert um sich die nuss ans re­vers hef­ten zu kön­nen. kle­be­strei­fen la­gen der pa­ckung auch bei. ich habe die nuss nach der paa­rung mit dem te­le­fon, bzw. der sen­se­pea­nut-app ein­fach un­ters la­ken ins bett ge­legt.

die ein­rich­tung der schlaf­nuss war er­staun­lich un­spek­ta­ku­lär, ein biss­chen ha­ke­lig war die ein­stel­lung des we­ckers in der app, die be­nut­zer­schnitt­stel­le hat ap­ple mit sei­nem ios-we­cker und der schlaf­zeit-app um län­gen bes­ser hin­be­kom­men. die­se app habe ich in den letz­ten mo­na­ten aus zwei grün­den sehr ger­ne be­nutzt: mit ihr lässt sich der we­cker nicht nur nach der weck­zeit ein­stel­len, son­dern auch nach der schlaf­zeit. ich brau­che un­ge­fähr sechs stun­den schlaf pro nacht und soll­te ich mal spä­ter als üb­lich ins bett ge­hen, konn­te ich mei­ne weck­zeit ein­fach vi­su­ell, ohne rech­ner­rei ver­stel­len (eine an­mer­kung dazu wei­ter un­ten). aus­ser­dem lie­fer­te die ap­ple-app ei­nen wun­der­ba­ren weck­ton mit: vo­gel­ge­zwitt­scher. mich weck­te das über mo­na­te zu­ver­läs­sig auf, die bei­fah­re­rin nicht ein ein­zi­ges mal.

klin­gel­tö­ne bringt auch die sen­se­pea­nut-app mit, pro­be­hö­ren kann man die al­ler­dings nur in vol­ler laut­stär­ke. zum pro­be­hö­ren igno­riert die sen­se­pea­nut-app den laut­stär­ken­reg­ler, was ich völ­lig be­scheu­ert fin­de. die pea­nut selbst kann auch ge­räu­sche ma­chen, was aber kei­ne son­der­lich gute idee ist, weil der piep­ton, den die nuss von sich gibt äus­serst jäm­mer­lich und bil­lig klingt, in etwa so ner­vig wie eine elek­tro­ni­sche gruss­kar­te.

lei­der wirkt auch die nuss selbst ein biss­chen bil­lig. sieht sie auf den hoch­glanz-pro­dukt­fo­tos edel mat­tiert, fast si­li­kon­be­schich­tet, aus, wirkt sie bei licht be­trach­tet wie aus bil­li­gem spritz­guss.

aber wie sie aus­sieht ist mir letzt­lich auch egal, schliess­lich liegt sie un­ter mei­nem la­ken und ich muss sie fast nie se­hen.

ges­tern abend bin ich dann, re­la­tiv ge­spannt, um halb zwölf ins bett ge­gan­gen. die stan­dard­ein­stel­lun­gen fürs wo­chen­en­de ver­zich­ten auf eine we­ckung, ich bin trotz­dem um kurz vor sechs auf­ge­wacht. auch wenn ich wuss­te, dass ich ge­gen zwölf uhr ein­ge­schla­fen bin und um kurz vor sechs auf­ge­wacht bin, woll­te ich gleich nach­se­hen was die app zu mei­nem schlaf mein­te. die app bat mich um ge­duld, weil sie „mei­ne nacht“ erst aus­wer­ten wol­le.

ein paar mi­nu­ten spä­ter, in mei­nem „sen­se­board“, war die aus­wer­tung dann ab­ge­schlos­sen. das er­geb­nis der mes­sung fand ich re­spek­ta­bel. ohne jede ka­li­brie­rung oder gross­ar­ti­ge kon­fi­gu­ra­ti­on, hat die schlaf­nuss er­fasst, dass ich um halb zwölf ins bett ge­gan­gen bin und um kurz vor sechs auf­ge­wacht und -ge­stan­den bin. bei der ein­schlaf­zeit möch­te ich wi­der­spre­chen, die nuss meint ich hät­te eine stun­de ge­braucht ein­zu­schla­fen, ich mei­ne, dass ich nach ca. 20 bis ma­xi­mal 30 mi­nu­ten ein­ge­schla­fen bin. mal schau­en ob sich das noch jus­tiert.

an­sons­ten schen­ke ich den mess­ergeb­nis­sen erst­mal glau­ben. zu­min­dest die letz­te tief­schlaf­pha­se müss­te hin­kom­men, denn ich er­in­ne­re mich, vor dem auf­wa­chen hef­tig ge­träumt zu ha­ben. das kommt mit der an­zei­ge also hin, so­fern ich mich kor­rekt er­in­ne­re, dass REM-schlaf­pha­sen tat­säch­lich tief­schlaf­pha­sen sind (nach­ge­le­sen: sind sie nicht. aber viel­leicht passt es ja trotz­dem, weil ich aus der tief­schlaf­pah­se ge­gen 05:20 kom­mend über eine REM-pha­se lang­sam auf­wach­te).

ich bin jetzt auf die mess­ergeb­nis­se der nächs­ten näch­te ge­spannt und was die app mit mei­nen mit­tags­schlä­fen an­fängt. so wie die funk­ti­on der schlaf­nuss ver­kauft wird und nach dem was ich mei­ne be­ob­ach­tet zu ha­ben, funk­tio­niert die aus­wer­tung mei­ner nacht ser­ver­seits. dass heisst, die mess­wer­te der nuss wer­den über die app an die sen.se-ser­ver über­mit­telt und die be­rech­nen die kur­ven und pha­sen auf ih­rem ser­ver, be­vor sie die er­geb­nis­se wie­der an die app und das da­sh­board sen­se­board sen­den. auch wenn die­ser an­satz mei­ne schlaf­da­ten auf ei­nem frem­den ser­ver ir­gend­wo im JWD spei­chert, bsteht die hoff­nung, dass die aus­wer­tungs­al­go­rit­men lern­fä­hig sind und in der fol­ge im­mer bes­se­re da­ten lie­fern. für den ers­ten schuss fin­de ich die da­ten, wie ge­sagt, schon mal ganz pas­sa­bel.

mich be­un­ru­higt die ex­ter­ne da­ten­spei­che­rung nicht all zu sehr, was mich aber wirk­lich stört, ist dass die sen.se-app die schlaf­da­ten (noch?) nicht an die ios-he­alth-app wei­ter­gibt. dort könn­te ich sie zu­min­dest lang­fris­tig spei­chern und nicht nur so­lan­ge die fir­ma ak­tiv ist. die ma­cher der fir­ma ha­ben näm­lich be­reits ein­mal eine ih­rer krea­tio­nen links lie­gen las­sen. die grün­der von sen.se, wa­ren auch mal an vio­let be­tei­ligt, der fir­ma die den na­batz­tag ge­baut, ver­mark­tet und in der cloud be­trie­ben hat. als sie ihre fir­ma auf­ga­ben, bzw. ver­kauf­ten, hör­ten auch die smar­ten na­batz­tag-ha­sen auf zu funk­tio­nie­ren, weil sie ih­ren le­bens­saft aus der cloud be­zo­gen.

auch die schlaf­nuss be­zieht ih­ren le­bens­saft aus der cloud. die nuss selbst scheint le­dig­lich eine samm­lung ein­fa­cher sen­so­ren (tem­pe­ra­tur und be­we­gung) zu sein, die ihre mess­ergeb­nis­se per blue­tooth BLE (via te­le­fon-app) in die cloud schi­cken. gleich­zei­tig scheint mir das an sich auch sehr smart, denn hard­ware­mäs­sig schei­nen die nüs­se, die sen.se ver­kauft, alle mehr oder we­ni­ger gleich zu sein. so­wohl die sleep-, als auch die ther­mo- und die guard­pea­nut sind hard­ware­mäs­sig gleich: tem­pe­ra­tur- und/oder be­we­gungs­sen­so­ren. die in­tel­li­genz steckt in soft­ware. eben­so wird die an­ge­kün­dig­te med­pea­nut in der hard­ware nichts an­de­res sein als ein be­we­gungs­sen­sor, des­sen er­in­ne­rungs­funk­ti­on kom­plett in der cloud wer­kelt und die app als kom­mu­ni­ka­ti­ons­hub und schnitt­stel­le zum be­nut­zer und der hard­ware nutzt.

ich hal­te 30 euro für die meis­ten sen.se nüs­se für über­teu­ert, aber für die schlaf­nuss ge­recht­fer­tigt. ich habe viel und lan­ge über­legt, wie ich selbst sen­so­ren bau­en könn­te, mit de­nen ich die be­set­zung mei­nes/un­se­rer bet­ten mes­sen könn­te. so rich­tig gute, ele­gan­te und vorl al­lem ka­bel­lo­se lö­sun­gen sind mir nicht ein­ge­fal­len. vor al­lem aber möch­te ich zum schla­fen kein arm­band an­zie­hen oder ei­nen clip an­ste­cken. die lö­sung der sleep­pea­nut hin­ge­gen ist so wie ich mir das vor­stel­le: ins bett le­gen (die nuss, aber auch mich selbst) und an nichts an­de­res den­ken müs­sen — aus­ser den bat­te­rie­wech­sel nach 3-4 mo­na­ten (wo­bei ich hof­fe, dass die app mich dar­an er­in­nern wird). in­so­fern fin­de ich die 30 euro, zu­min­dest für die schlaf­nuss, an­ge­mes­sen.

in der ers­ten nacht habe ich die nuss üb­ri­gens nicht ge­spürt. ich hof­fe das bleibt so und dass ich kei­ne prinz-auf-der-erd­nuss-sen­si­bi­li­tät ent­wick­le.


an­mer­kung zu schlaf­zeit-app:
ob­wohl ein ipho­ne alle mög­li­chen sen­so­ren mit­bringt und mei­ne ge­wohn­hei­ten über jah­re hin­weg be­ob­ach­ten kann, macht die schlaf­zeit app kei­ner­lei an­stal­ten auf mei­ne ge­wohn­hei­ten zu re­agie­ren. stel­le ich eine schlaf­zeit ein, wird die­se nicht etwa au­to­ma­tisch ver­stellt, wenn das ipho­ne be­wegt wird oder be­nutzt wird. all die in­ter­ak­ti­ons­da­ten die das te­le­fon aus mei­nem ver­hal­ten ab­le­sen könn­te, wer­den für die schlaf­zeit-er­in­ne­rung oder ein­stel­lung of­fen­bar voll­kom­men igno­riert. ich hal­te das für eine wei­te­re von 34394 ver­pass­ten chan­cen von ap­ple.


Photo by felix schwenzel on March 31, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

früh­lings­spal­te


es gibt für mich nichts lang­wei­li­ge­res als fuss­ball. aber dei­ne fuss­ball­tex­te sind ge­le­gent­lich doch sehr le­sens­wert.


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  spie­gel.de: Künst­li­che In­tel­li­genz: Wenn Ma­schi­nen über Men­schen ent­schei­den   #

das bes­te was ich seit lan­gem über künst­li­che in­tel­li­genz ge­le­sen habe. na­tür­lich auch bes­ser, als das was ich dar­über ge­schrie­ben habe, weil: wei­ter­ge­dacht und bes­ser in­for­miert. die ent­schei­den­den bei­den ab­sät­ze:

Är­ger­li­cher­wei­se liest man seit min­des­tens 20 Jah­ren re­gel­mä­ßig, dass der Durch­bruch der künst­li­chen In­tel­li­genz (KI) un­mit­tel­bar be­vor­steht. Aber jetzt stimmt es wirk­lich. Na­tür­lich ab­hän­gig da­von, was man un­ter Durch­bruch ge­nau ver­steht. Ein wie­der­keh­ren­des Mus­ter des Fort­schritts: Man hört so lan­ge An­kün­di­gun­gen, bis man sie nicht mehr hö­ren kann - und plötz­lich sind sie Rea­li­tät. So war es mit dem mo­bi­len In­ter­net, mit der Wirk­macht der so­zia­len Me­di­en. Jetzt ist es künst­li­che In­tel­li­genz, das nächs­te gro­ße Schlacht­feld der Öko­no­mie, das in fast je­den Be­reich ein­grei­fen kann und ir­gend­wann auch wird.

Kein Feld der Tech­no­lo­gie ist gleich­zei­tig so un­ter­schätzt und über­schätzt wie die künst­li­che In­tel­li­genz, und das liegt auch am ge­rin­gen Ver­ständ­nis, was ge­nau das sein soll. Ne­ben­bei ist das Jahr 2017 her­vor­ra­gend dazu ge­eig­net, schon na­tür­li­che In­tel­li­genz an­zu­zwei­feln.

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  busi­ness­in­si­der.de: dm-Grün­der for­dert 1.000 Euro mo­nat­lich für je­den — sei­ne Be­grün­dung ist ver­dammt gut   #

be­scheu­er­te über­schrift, aber, wie im­mer, gute, schlüs­si­ge ar­gu­men­te von götz wer­ner.

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  me­qui­to.org: [Was schön war, KW9]   #

das war schön zu le­sen.

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  biel­in­ski.de: Läs­tern mit Kin­dern? Eben nicht egal!   #

@hei­bie zeigt auf, war­um es doof ist mit kin­dern über an­ders­ar­tig aus­se­hen­de men­schen zu läs­tern. sei­nen ar­gu­men­ten kann man ei­gent­lich nichts hin­zu­fü­gen, aus­ser viel­leicht der ul­tra­dum­men „stel­lung­nah­me“ der nido-re­dak­ti­on zu vor­wür­fen, dass der text da­ne­ben sei (im bild­blog ge­fun­den):

[wir ha­ben] uns da­füpr ent­schie­den, das […] the­ma ins heft zu he­ben, genz ein­fach, weil es ehr­lich ist.

das kri­te­ri­um ehr­lich­keit bei der über­le­gung tex­te zu ver­öf­fent­li­chen ist frap­pie­rend. schliess­lich kann es auch ehr­lich sein, frau­en zu ver­ach­ten, ras­sis­ti­sche ge­dan­ken zu äus­sern oder ein­fach dum­mes zeug auf­zu­schrei­ben. hof­fent­lich ist ehr­lich­keit nicht wirk­lich die mess­lat­te, an der die nido ihre tex­te aus­rich­tet, son­dern nur ein quatsch-ar­gu­ment, um sich un­ehr­lich aus ei­ner pein­li­chen re­dak­tio­nel­len ent­schei­dung raus­zu­re­den.

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  nerd­core.de: Flu­id-Dy­na­mics from Mo­ve­ment Vec­tors   #

ich bin nicht si­cher was ich fas­zi­nier­ne­der fin­der. die­ses flu­id-dy­na­mics-vi­deo-ef­fekt-ge­döns, oder das gif was rene dar­aus ge­bas­telt hat.

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  apnews.com: AP Ex­clu­si­ve: Manaf­ort had plan to be­ne­fit Pu­tin go­vern­ment   #

das ist wirk­lich al­les film­reif. oder um­ge­kehrt: wie kann es sein, dass selbst die blöd­sin­nigs­ten ver­schwö­rungs­theo­rien aus film und fern­se­hen, von der rea­li­tät über­trof­fen wer­den?

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  kirk­ville.com: Ap­ple Re­leases iTu­nes 12.6; You Can (Fi­nal­ly) Watch Ren­tals Across De­vices   #

ich wür­de sa­gen: das kommt so un­ge­fähr zwei bis drei jah­re zu spät. ap­ple’s film-, se­ri­en- und mu­sik-an­ge­bot ist so ziem­lich auf je­der ebe­ne von an­de­ren über­holt wor­den, was die prei­se an­geht, aber vor al­lem was den kom­fort und die be­die­nungs­freund­lich­keit an­geht.

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  aptget­up­date.de: ma­cOS Tipp: Zu­letzt ge­schlos­se­ne Tabs im Sa­fa­ri öff­nen   #

ex­trem gu­ter tipp (kei­ne iro­nie).

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Sur­face ten­si­on, Wil­ly Ve­gi­ner   #

su­per!


si­mo­ne schmol­lack woll­te ein por­trait über tho­mas fi­scher schrei­ben. der ist rich­ter und schreibt el­len­lan­ge ko­lum­nen auf zeit.de. die ko­lum­nen fin­de ich manch­mal be­tö­rend gut, manch­mal sau­doof und meis­tens igno­rie­re ich sie. das in­ter­view von si­mo­ne schmol­lack lief bei der au­to­ri­sie­rung nicht so, wie sich si­mo­ne schmol­lack das vor­stell­te und hier in form ei­nes of­fe­nen briefs an tho­mas fi­scher be­klagt. tho­mas fi­scher hin­ge­gen fand das al­les in ord­nung und klagt auf sei­ne art auf mee­dia.de und ver­öf­fent­licht („leicht ge­kürzt“) eine va­ri­an­te der in­ter­view-ab­schrift, die ihm zur au­to­ri­sie­rung vor­ge­legt wur­de.

ich kann mich mit bei­den stand­punk­ten an­freun­den, dem von tho­mas fi­scher und dem von si­mo­ne schmol­lack. ich weiss aus ei­ge­ner er­fah­rung, dass man sich als por­trai­tier­ter im­mer falsch ver­stan­den fühlt und schmol­li­ge ge­füh­le ent­wi­ckelt, wenn man nicht aus­schliess­lich ho­nig um den mund ge­schmiert be­kommt. und ich weiss als au­tor, dass es kei­nen spass macht, ei­ge­ne tex­te ab­zu­stim­men oder von ir­gend­wem, viel­leicht so­gar den be­trof­fe­nen, re­di­gie­ren zu las­sen.

ab­ge­se­hen da­von, dass der öf­fent­li­che schlag­ab­tausch der bei­den auf eine art amü­sant ist, fin­de ich es gräss­lich, dass sich bei­de, im­pli­zit und ex­pli­zit, öf­fent­lich und hin­ter den ku­lis­sen, dar­auf ein­las­sen sich ge­gen­sei­tig mit ju­ris­ti­schen schrit­ten (oder „prü­fun­gen“) zu dro­hen. das er­in­nert mich dann doch eher an eine kin­der­gar­ten­aus­ein­an­der­set­zung, in der, so­bald die ar­gu­men­te aus­ge­hen, da­mit ge­droht wird: „das sag ich mei­nen el­tern — und dann …!“

aber ab­ge­se­hen da­von: ger­ne ge­le­sen, a und b.


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das neue @cal­la­bike-sys­tem funk­tio­niert viel bes­ser als das alte.


gra­turi­la­ti­on

felix schwenzel in notiert

turi2 hat mir gra­turi­liert. nett und gut zu­sam­men­ge­stellt aus den fra­gen die mir mar­kus tran­tow per mail ge­stellt hat. der voll­stän­dig­keit hal­ber hier die ori­gi­nal­ver­si­on:

T: Was war toll am ab­ge­lau­fe­nen Le­bens­jahr?
ix: al­les.

T: Was eher blöd?
ix: nichts.

T: Was wün­schen Sie sich fürs neue Le­bens­jahr?
ix: für mich nichts, für die welt even­tu­ell mehr am­bi­gui­täts­to­le­ranz.

T: Wie fei­ern Sie den Ge­burts­tag? Wo?
ix: ich ko­che für freun­de und trin­ke bier.

T: Auf wel­chem Weg sind Gra­tu­la­tio­nen will­kom­men?
ix: bloss nicht antu­fen!

T: Was war das Bes­te, was Sie im Le­ben er­reicht ha­ben?
neu­gie­rig und wiss­be­gie­rig zu sein.

T: Was wol­len Sie in die­sem Le­ben un­be­dingt noch ge­tan ha­ben?
ix: seit­dem ich mei­ne spül- und wasch­ma­schi­ne dazu ge­bracht habe an­zu­zei­gen ob sie ge­ra­de lau­fen und be­scheid zu ge­ben, wenn sie fer­tig sind, ist mei­ne bu­cket-list ei­gent­lich leer und, wenn über­haupt, mit sa­chen ge­füllt die ich nicht tun will: zu glau­ben, dass frü­her ir­gend­was bes­ser war, neu­gier, wis­sens­durst oder de­tail­ver­liebt­heit zu ver­lie­ren, kla­gen oder din­ge zu tun, hin­ter de­nen ich nicht ste­he. ach, viel­leicht noch eins: das wort am­bi­gui­täts­to­le­ranz öf­ter be­nut­zen.

T: Was be­schäf­tigt Sie ge­ra­de?
ix: ne­ben mei­ner ar­beit als pro­jekt­lei­ter (bei es­pres­to.de) und er­fül­ler und an­ti­zi­pa­tor von kun­den­wün­schen, be­schäf­ti­ge ich mich zur zeit vor al­lem da­mit, die vor­be­rei­tung mei­nes re­pu­bli­ca-vor­trags vor mir her­zu­schie­ben, zu we­nig ins in­ter­net zu schrei­ben und die gren­zen der haus­au­to­ma­ti­sie­rung aus­zu­lo­ten. und ko­chen.

p.s.: seit „zwei jahr­zehn­ten“ blog­ge ich na­tür­lich noch nicht auf wir­res.net, son­dern erst seit ziem­lich ge­nau 14 jah­ren, 10 mo­na­ten und 24 ta­gen.


Photo by felix schwenzel on March 15, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mei­ne zwei ge­burts­tags­ge­schen­ke die­ses jahr pas­sen supa zu­sam­men. klick­wün­sche auch an @an­ke­groe­ner @sven­son­san2 + @in­goo


Photo by felix schwenzel on March 15, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gu­ten mor­gen.


this is us s01e01

felix schwenzel in gesehen

ich habe den pi­lo­ten von this is us ge­guckt und will jetzt gar nicht mehr fol­gen da­von se­hen. nicht weil die se­rie schlecht wäre, son­dern weil der pi­lot so gut war. den pi­lo­ten könn­te man auch als ab­ge­schlos­se­ne kurz­ge­schich­te se­hen und für sich ste­hen. er schafft es in 42 mi­nu­ten nicht nur ein en­sem­ble von ei­nem hal­ben dut­zend haupt­cha­rak­te­ren vor­zu­stel­len und in ihr le­ben ein­zu­füh­ren, son­dern auch noch eine wun­der­bar ver­schach­tel­te fa­mi­li­en­sa­ga nach­zu­er­zäh­len.

ab­ge­se­hen da­von hat die se­rie et­was ge­schafft, was mir schon lan­ge nicht mehr pas­siert ist: ich war am ende tief be­rührt, nicht weil das ende der ers­ten fol­ge trau­rig war, son­dern weil es so mensch­lich, so herz­er­wei­chend war — und das al­les auch noch ohne pa­thos und holz­ham­mer, son­dern ganz sub­til und sanft.


Photo by felix schwenzel on March 14, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ix hof­fe die bei­fah­re­rin ver­hun­gert nicht, wäh­rend das (ei­gent­lich noch 1,5 stun­den) schmort.


im prin­zip lässt sich wirk­lich al­les au­to­ma­ti­sie­ren. #last­post #re­kur­si­on


ok. jetzt hat mich der ama­zon dot wirk­lich über­zeugt. #to­nierd­mann


Photo by felix schwenzel on March 13, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

alle ma­schi­nen lau­fen.


mo­to­ri­sier­ter, chi­ne­si­scher gong

felix schwenzel in artikel




mein ta­ges­werk.


lan­ge ge­plant, end­lich (so ei­ni­ger­mas­sen) um­ge­setzt. der gong, den sich die bei­fah­re­rin zu weih­nach­ten hat schen­ken las­sen (hier ge­kauft), zu au­to­ma­ti­sie­ren. die­sen chi­ne­si­schen gong hat­te sich die bei­fah­re­rin vor ein paar jah­ren mal ge­lie­hen und eine ar­beit da­mit aus­ge­stat­tet.

da­mals, für die ar­beit, wur­de der gong, wenn ich mich recht er­in­ner, mit ei­nem hub­ma­gne­ten be­tä­tigt. das hat­te re­la­tiv viel bums. nach­dem ich die­sen blog­ein­trag ge­fun­den hat­te, wuss­te ich, dass ich das mit ei­nem schritt­mo­tor nach­bau­en wol­len wür­de. ers­te ver­su­che zeig­ten, dass der schritt­mo­tor, zu­min­dest wenn er mit den 5 volt ei­nes esp8266 be­trie­ben wür­de, nicht be­son­ders viel bums hat. der schritt­mo­tor den ich kauf­te hat zwar (an­geb­lich) ein ganz gu­tes dreh­mo­ment, aber es zeig­te sich schnell, das der gong mit schritt­mo­tor nur hän­gend funk­tio­nie­ren wür­de.

aber so, hän­gend, ha­ben es die leu­te von se­nic auch ge­macht. die schal­tung habe ich auch mehr oder we­ni­ger von dort über­nom­men. ne­ben ei­nem esp8266 brauch­te ich noch ei­nen (hard­ware) schritt­mo­tor-trei­ber, ei­nen easy-dri­ver. mit der schal­tung von se­nic kann man ein­fach in ei­ner schlei­fe im­pul­se an den trei­ber sen­den, je­der im­puls ist dann eine be­we­gung nach vor­ne. bei mei­nen ers­ten tests zeig­te sich, dass 500 schrit­te vor­wärts (und zu­rück) ganz gut funk­tio­nier­ten. aber ich merk­te auch, dass der schritt­mo­tor-trei­ber sehr heiss wur­de und der schritt­mo­tor an­fing lei­se zu sin­gen. auf bei­den sys­te­men war stän­dig strom. in der do­ku­men­ta­ti­on des schritt­mo­tor-trei­bers stand al­ler­dings, dass man den trei­ber auch ab­schal­ten kön­ne. also habe ich die schal­tung von scenig ein biss­chen er­wei­tert:

GPIO 13 — puls
GPIO 12 - rich­tung
GPIO 14 - an/aus (SLP)

mit der an/aus schal­tung wird der schritt­mo­tor-trei­ber nicht mehr heiss und der mo­tor ent­spannt sich eben­so. als sketch habe ich die­sen sketch mo­di­fi­ziert, der ei­nen schritt­mo­tor zur gar­di­nen­steue­rung an­treibt und die Ac­celStep­per-bi­blio­thek nutzt, um den mo­tor (et­was) sanf­ter an­fah­ren zu las­sen. weil ich (na­tür­lich) kei­ne drei­ein­halb voll­um­dre­hun­gen be­nö­ti­ge um den klöp­pel für den gong zu schla­gen, habe ich den sketch ent­spre­chend an­ge­passt, eben­so die er­fas­sung der mqtt-ser­ver da­ten. mei­nen sketch habe ich als gist hoch­ge­la­den: https://gist.git­hub.com/di­plix/d85c2dd87f66da601480009df49ad4e5

die ent­schei­den­den stel­len sind die be­schleu­ni­gungs­da­ten und die vor- und zu­rück­be­we­gung:

an den wer­ten wer­de ich wahr­schein­lich noch dre­hen, aber so­weit funk­tio­niert das ei­gent­lich ganz gut. wich­tig ist: der gong-an­trieb ist per mqtt an­sprech­bar und so auch in den home-as­sistant in­te­griert. da­mit kann ich ihn per knopf­druck aus­lö­sen oder eben per ale­xa. wenn ich sage „ale­xa, sag kü­che es­sen ist fer­tig“ wird ein cus­tom skill mit dem auf­ruf­na­men „kü­che“ aus­ge­löst, der die home-as­sistant-au­to­ma­ti­on es­sen_fer­tig.yaml auf­ruft:

für die hal­te­rung habe ich, wie üb­lich, im­pro­vi­siert. bau­markt­teile statt 3d-druck. aus ei­nem kie­fern­holz­re­gal­brett ein stück aus­ge­schnit­ten, dar­auf mit ei­ner me­tal­l­asche den mo­tor fest­ge­schraub­klemmt, den klöp­pel di­rekt auf die ach­se ge­klemmt, fer­tig. den klöp­pel wer­de ich wohl noch mit heiss­kle­ber fi­xie­ren müs­sen, bis­her funk­tio­niert das aber sta­bil.

ent­schei­dend ist na­tür­lich die idee, den klöp­pel von hin­ten schla­gen zu las­sen. so kann man mit ei­nem lan­gen arm und ei­nem zwei­ten klöp­pel, den gong auch im­mer noch per hand be­die­nen. und der tech­nik-kram macht sich re­la­tiv un­sicht­bar.


mein ta­ges­werk.


Photo by felix schwenzel on March 11, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

man soll auf par­tys nicht zu viel nach­den­ken.


wroooom


Photo by felix schwenzel in Video World. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

noch ne vi­deo­thek weg­ge­strömt.


Photo by felix schwenzel in real,- Müllerstr. Schillerpark Center. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die spd lässt am #welt­frau­en­tag blu­men fal­len, sam­melt sie auf und ver­teilt sie dann.


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  turi2.de: Vi­deo-Tipp: Joko und Klaas zei­gen die Vor­be­rei­tung ih­res Gol­de­ne-Ka­me­ra-Streichs.

sehr schön ge­macht: joko und ono klaas er­zäh­len eine hal­be stun­de lang, wie sie die gol­de­ne ka­me­ra ge­hackt ha­ben. ich kann mir den bei­den nicht so irre viel an­fan­gen, aber das hat mir mei­nen mor­gen er­hellt.