Also mir macht Po­li­tik ja Spass.

Ma­thi­as Ri­chel (@ma­thi­as­ri­chel14.03.2016 9:12


am sonn­tag, wäh­rend sich of­fen­bar vie­le (zu recht) über wahl­er­geb­nis­se auf­reg­ten und sorg­ten, habe ich ben­ja­min stuck­rad bar­re’s panik­herz zu zwei drit­teln ge­le­sen. das war auch auf­re­gend und be­un­ru­hi­gend. und lei­der, im ge­gen­teil zu den wahl­er­geb­nis­sen, sehr, sehr gut.


sen­dung mit der maus vom 13. März 2016

felix schwenzel in gesehen

chris­toph ent­deckt beim ICE-fah­ren LC-glas und zeigt, wie die zug­füh­re­rin die schei­ben zum füher­stand un­durch­sich­tig ma­chen kann, wenn sie ein but­ter­brot es­sen möch­te. chris­toph baut zwar ein re­la­tiv auf­wän­di­ges mo­del, um die funk­ti­on der LC-glä­ser zu er­klä­ren, der bei­trag be­libt aber ir­gend­wie un­be­frie­di­gend — so wie der oben ver­link­te wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel zum LC-glas üb­ri­gens auch.

ar­min zeigt wie han­dy-re­cy­cling funk­tio­niert und sagt ein­mal, dass die­ses oder je­nes „mit ei­nem hoch­kom­pli­zier­ten ver­fah­ren“ ge­macht wür­de. mir kam das un­ge­wöhn­lich aus­flüch­tig vor, aber die sach­ge­schich­te hat­te zum ende hin ein paar ein­drück­li­che aha-mo­men­te, spä­tes­tens als ein ar­bei­ter in bel­gi­en mit ei­nem ham­mer an ein rohr klopft und in ei­ner „lang­wei­li­gen kis­te“ ein paar (150?) ki­lo­gram gold in krüm­mel­form lan­den.

um ein ki­lo­gram gold aus han­dys zu re­cy­clen, braucht man 50 000 han­dys und eine men­ge gros­ser ma­schi­nen.

aus­ser­dem gab’s ne neue fol­ge von shaun das schaf, die ich aber ziem­lich scheis­se ein biss­chen zu kom­pli­ziert, mo­dern und an­tro­po­zen­trisch fand. oder an­ders­rum, die­se fol­ge war nicht zeit­los, son­dern ver­such­te zeit­kri­tisch zu sein und statt mit co­mic­haf­ter über­zeich­nung, ar­bei­te­te sie mit über­zeich­ne­ten ste­reo­ty­pen und vor­ur­tei­len. aber nicht nur die ge­wollt ge­sell­schafts­kri­ti­sche, fast po­li­ti­sche aus­rich­tung ge­fiel mir nicht, son­dern auch, dass das hap­py end aus ra­che be­stand.

(hier noch bis zum 20. märz zu se­hen.)


sen­dung mit der maus vom 6. März 2016 (po­len aus­ga­be)

felix schwenzel in gesehen

ralph cas­pers fährt nach po­len (nach war­schau) und er­klärt, un­ter an­de­rem, ein paar grund­zü­ge der pol­ni­schen spra­che und ge­mein­sam­kei­ten zwi­schen deutsch und pol­nisch. ich fand das sehr se­hens­wert und wie im­mer bei ralph cas­pers rei­sen, eine gute mi­schung aus in­sze­nie­rung und au­then­ti­scher neu­gier­de und er­klär­bä­ren­tum.

(letz­te wo­che ge­se­hen, aber ver­ges­sen auf­zu­schrei­ben. die sen­dung ist noch bis zum 20. märz hier zu se­hen, ein teil der sen­dung dau­er­haft (?) hier und hier eine art ta­ge­buch.)


*

  the­con­ver­sa­ti­on.com: Why the Ger­man lan­guage has so many gre­at words

über die­sen ar­ti­kel, wie­der mal, auf das why-ger­mans-don’t-play-scrabb­le-meme ge­stos­sen, bzw. das be­kann­te fuss­bo­den­schleif­ma­schi­nen­ver­leih­bild. der ur­he­ber für die­ses bild dürf­te sehr schwer zu fin­den sein, was aber re­la­tiv leicht zu fin­den ist: die adres­se von pleh­nert’s miet­ma­schi­nen in ham­burg. am ir­ri­tie­ren­s­ten ist na­tür­lich, dass der la­den in ham­burg und nicht in ber­lin ist.


Photo by felix schwenzel on March 12, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

lef­to­vers.


Photo by felix schwenzel on March 12, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ein­mal die fünf.


ein­mal die fünf.


nach die­sem und die­sem rez­pet ge­kocht. ich glau­be das ma­ri­nie­ren des schwei­ne­fleischs, wie hier be­schrie­ben, hat sich ge­lohnt. in der ge­mü­se­sos­se war ein­deu­tig zu viel stär­ke, aber ge­schmeckt hat sie trotz­dem, vor al­lem weil al­les noch schön kna­ckig war. und eine gan­ze len­de, ist ganz schön viel, wenn man sie in klei­ne stü­cke schnei­det und mit teig aus­backt.


café-ver­such im real: of­fen­bar ge­schei­tert (bei ber­lİn sey­İd­oĞlu bak­la­va­la­ri)


lieb­lings­spam der wo­che

felix schwenzel in notiert

„let­ter­man says his alz­hei­mer’s is over and he can now re­mem­ber all his li­nes“

[nach­trag 12.03.2016]

hier stand zu­erst in der über­schrift: „in­klu­si­ve dep­pen­apo­stroph“ — das apo­stroph ist aber rich­tig, weil es alz­hei­mer’s di­se­a­se heisst. ich bin also in die­sem fall der depp.


Photo by felix schwenzel in Neues Stadtschloß Humboldt Forum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

eine eta­ge der mo­der­nen fas­sa­de am schloss ist an­ge­klebt. #hum­bold­fo­rum #w


eine eta­ge der mo­der­nen fas­sa­de am schloss ist an­ge­klebt. #hum­bold­fo­rum


ber­lin, 10. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

an ta­gen wie heu­te, schaue ich in den him­mel und sehe nur graue, un­durch­sich­ti­ge sup­pe. wenn man ge­nau hin­schaut, kann man zwar auch bei so ei­nem ham­bur­ger-wet­ter noch schat­ten auf dem bo­den und an wän­den se­hen, also die son­ne qua­si in­di­rekt er­ah­nen, aber ei­gent­lich ist so eine sup­pe am him­mel de­pri­mie­rend. sie wirkt un­be­weg­lich, dick und als wür­de sie nie mehr weg­ge­hen.

als ich heu­te die wol­ken im zeit­raf­fer auf­ge­nom­men habe, hell­te sich mein ge­müt wie­der auf. die sup­pe be­wegt sich und die be­we­gung gibt hoff­nung, dass sie bald wie­der ver­schwin­det. mit han­dy­ka­me­ras kann man also nicht nur in­fra­rot-LEDs von fern­be­die­nun­gen se­hen, son­dern auch be­we­gun­gen in grau­er sup­pe.

(wet­ter­re­zen­si­ons­idee von the awl)


mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e11 (boun­cing back)

felix schwenzel in gesehen

mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D ha­ben ein paar mo­na­te staf­fel-pau­se ge­macht und ma­chen nach ein paar mi­nu­ten „pre­vious­ly on mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D“ da wei­ter wo der cliff­han­ger auf­ge­hört hat. ich fas­se jetzt nicht zu­sam­men, um was es in der fol­ge ging, die­ses „re­cap­pen“ hat alex­an­der matz­keit für 10 fol­gen der zwei­ten staf­fel ge­macht und am ende ge­schrie­ben:

Die SHIELD-Re­caps wa­ren als Test für mich ge­dacht und ich habe das Ge­fühl, dass der Test vor­bei ist. Ich habe mir be­wie­sen, dass ich im­mer noch lie­ber in gro­ßen Bö­gen als in klei­nen Fol­gen den­ke, aber ei­nen Zu­gang auch zu ein­zel­nen Fol­gen fin­den kann. Mein Blog soll mir Spaß ma­chen und das Re­cap­pen fühl­te sich fast von An­fang an im­mer eher wie eine läs­ti­ge Pflicht an. Wenn sie da­für we­nigs­tens vie­le Le­ser hät­ten, wäre das auch noch ein An­reiz, aber da die Se­rie nicht im deut­schen Fern­se­hen läuft, sind die Klick­zah­len er­schre­ckend ver­nach­läs­sig­bar.

ich habe alex’ zu­sam­men­fas­sun­gen im­mer ger­ne ge­le­sen, aber auf das re­cap­pen, hät­te er auch ger­ne ver­zich­ten kön­nen. was mich in­ter­es­siert ist die be­wer­tung, die ein­schät­zung oder hin­ter­grün­de. die be­nö­ti­gen na­tür­lich manch­mal ei­nen in­halt­li­chen be­zug, aber auch nicht im­mer.

ich wer­de jetzt hier mei­ne sub­jek­ti­ven ein­drü­cke hin­kot­zen, schliess­lich soll mir das ja spass ma­chen und mir ein biss­chen beim re­flek­tie­ren hel­fen.

mir hat die­se fol­ge spass ge­macht und ich mag die se­rie aus un­er­find­li­chen grün­den. zum gros­sen teil sind die ge­schich­ten furtcht­bar (und auf­wäd­nig) kon­stru­iert, die dia­lo­ge oft wich­tig­tue­risch, die wis­sen­schaft­li­chen er­klä­run­gen ha­ne­bü­chen und die ku­lis­sen ein­tö­ning und bil­lig. aber trotz­dem schafft es die se­rie das al­les nicht all­zu auf­fäl­lig wer­den zu las­sen. ei­ner der tricks ist eine un­glaub­lich schnel­le er­zähl­ge­schwin­dig­keit. al­les wird so dicht er­zählt, dass nicht viel zeit zum nach­den­ken bleibt und man den quatsch, der ei­nem vor­ge­spielt wird, gar nicht kri­tisch hin­ter­fra­gen kann — und in der fol­ge auch gar nicht hin­ter­fra­gen möch­te. die ge­schich­ten sind aus­ser­dem so kom­plex kon­stru­iert, mit so vie­len re­fe­ren­zen auf ver­gan­ge­nes, be­zü­ge zum mar­vel-uni­ver­sum und so vie­len ebe­nen an ge­heim­nis­tue­rei und kon­spi­ra­ti­on, dass ich gar kei­ne lust habe das al­les zu ver­ste­hen und nach­zu­voll­zie­hen und mich dann ein­fach zu­rück­leh­ne und mich un­ter­hal­ten las­se.

ein biss­chen liegt mein gut­fin­den von mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D viel­leicht auch am ein­ge­spiel­ten und gut auf­ein­an­der ab­ge­stimm­ten en­sem­ble. teil­wei­se ist die be­set­zung auch sehr hoch­ka­rä­tig. re­gel­mäs­sig taucht kyle ma­clach­lan in ei­ner ne­ben­rol­le auf, ab und zu (bis­her zwei­mal) taucht sa­mu­el l. jack­son auf und in die­ser staf­fel wird der ober­bö­se­wicht von powers boo­t­he dar­ge­stellt. dazu kommt eine gros­se di­ver­si­tät im en­sem­ble, die ich auch in die­sem fall sehr an­ge­nehm fin­de.

in die­ser fol­ge ver­such­ten sich die prot­ago­nis­ten wie­der an der klä­rung ei­ni­ger of­fe­nen fra­gen der ha­ne­bü­che­nen se­ri­en-hin­ter­grund­sto­ry, die man ohne all­zu vie­le spoi­ler so zu­sam­men­fas­sen kann: aus­ser­ir­di­sche ha­ben vor jahr­hun­der­ten oder jahr­tau­sen­den da­für ge­sorgt, dass ein teil der mensch­heit mit ali­en-DNA aus­ge­stat­tet wird und in der fol­ge zu „in­hu­mans“ wird. war­um und wie das pas­siert, war­um es ge­ra­de „jetzt“ pas­siert, da­von han­del­ten mehr oder we­ni­ger die ge­sam­ten letz­ten staf­feln. in die­ser fol­ge schwab­ber­te die theo­rie durch die fol­ge, dass die ali­ens für eine art gleich­ge­wicht zwi­schen arsch­loch-in­hu­mans und gu­ten in­hu­mans ge­sorgt ha­ben. yin und yang und so. das ist, wie ge­sagt, ganz schö­ner quark, aber das macht nichts. vor al­lem auch des­halb, weil die gan­ze er­zäh­lung es schafft nicht in mi­li­tä­ri­sche schwarz/weiss-den­ken ab­zu­glei­ten — oder über­haupt ins schwarz weis­se — son­dern im­mer auf der su­che nach dem mensch­li­chen ist. die bö­sen sind nie ganz böse (aus­ser manch­mal) und wenn doch ha­ben sie grün­de. die meis­ten ge­schich­ten ro­tie­ren ge­nau um die­se fra­gen: was ist mensch­lich, wie kön­nen die men­schen und die in­hu­mans zu­sam­men­le­ben, wie las­sen sich die kon­flik­te lö­sen, wie er­ken­nen wir die wirk­lich bö­sen und wie las­sen sich die mi­li­tä­ri­sche be­fehls­ket­te und das pri­mat der loya­li­tät mit dem ge­wis­sen ver­ein­ba­ren?

na­tür­lich sind die meis­ten cha­rak­te­re über­zeich­net dar­ge­stellt und ste­reo­ty­pen wer­den fleis­sig be­dient, aber auch das wird im­mer ganz gut ge­kon­tert — durch hu­mor oder nach­dif­fe­ren­zie­rung oder dre­hun­gen im er­zähl­strang.

weil mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D auch nach 54 fol­gen (fast 40 stun­den lauf­zeit) im­mer noch un­ter­halt­sam ist und ins­be­son­de­re die­ser mid­se­a­son-auf­takt un­ter­halt­sam war, gebe ich vier punk­te.


the hun­ger games mo­cking jay part 2

felix schwenzel in gesehen

der film fängt über­gangs­los da an, wo der ers­te teil des letz­ten teils der tri­lo­gie auf­hör­te. die se­rie der hun­ger-games-fil­me hat sich jetzt über vier tei­le vier jah­re hin­ge­zo­gen. ei­gent­lich eine un­ver­schämt­heit, und das aus rei­nem mar­ke­ting­kal­kül. heut­zu­ta­ge kann man sich (theo­re­tisch) 10 stun­den house of cards am stück an­se­hen, für 10 stun­den hun­ger games hin­ge­gen braucht man vier jah­re.

ich habe in den letz­ten vier jah­ren na­tür­lich al­les an re­le­van­ter hand­lung ver­ges­sen, aber das ist ei­gent­lich auch egal. cat­niss ever­deen ist (na­tür­lich) die aus­er­wähl­te, das mas­kott­chen, zu­erst der herr­schen­den klas­se, ab teil zwei oder drei dann, das mas­kott­chen der re­vo­lu­ti­on. sie hasst das sys­tem, ist ei­gen­sin­nig, kämpft stän­dig und ist un­sterb­lich. al­lein in die­sem teil wur­de sie, glau­be ich, 20 mal für tot er­klärt und be­trau­ert. er­schos­sen, ver­brannt, ver­schüt­tet, zer­bomt — hat sie al­les über­lebt.

in die­sem teil über­lebt sie auch ei­nen zom­bie­an­griff, wo­bei der zom­bie­an­griff auch un­ge­fähr der zeit­punkt war, an dem ich die hoff­nung auf er­träg­li­che un­ter­hal­tung voll­kom­men auf­gab. zom­bies! na­tür­lich hat­te der film auch eine un­vor­her­ge­se­he­ne wen­dung, die al­ler­dings voll­kom­men vor­her­seh­bar war, spä­tes­tens nach dem ers­ten teil von mo­cking jay. ins­ge­samt fand ich das gan­ze dra­ma sehr un­be­frie­di­gend und das ein­zi­ge was mir ei­ni­ger­mas­sen ver­gnü­gen be­rei­te­te, war jen­ni­fer law­rence beim schau­spie­lern zu­zu­se­hen. das macht al­ler­dings in gu­ten fil­men mehr spass.


po­si­tiv fand ich, dass die un­ter­füh­rung am ber­li­ner ZOB ei­ner der spiel­or­te des films war.

die lam­pen dort schei­nen auch brand­ge­fähr­lich zu sein. da wer­de ich wohl vor­sich­tig sein müs­sen, wenn ich das nächs­te mal da lang gehe.

auch sonst schie­nen re­la­tiv vie­le sze­nen des films in ber­lin ge­dreht wor­den zu sein.

ich habe auch end­lich ver­stan­den was die al­ber­nen ro­co­co-kos­tü­me, die auf­ge­türm­ten fri­su­ren und pe­rü­cken und auf­wän­di­gen schmin­kun­gen der hö­he­ren klas­sen von pa­nem den zu­schau­ern sa­gen woll­ten: hü­tet euch da­vor trump zu eu­rem prä­si­den­ten zu ma­chen oder es ste­hen euch jah­re­lan­ge äs­the­ti­sche ver­hält­nis­se wie in pa­nem be­vor.

auf die idee ge­bracht hat mich tre­vor noah, der trump ge­nia­ler wei­se mit ei­nem afri­ka­ni­schen pomp- und kitsch-prä­si­den­ten ver­glich.

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in wahr­heit wird eine prä­si­dent­schaft trumps na­tür­lich nicht zu ver­häl­nis­sen wie in man­chen afri­ka­ni­schen dik­ta­tu­ren füh­ren, son­dern zu äs­the­ti­schen ver­häl­nis­sen wie in pa­nem. schreck­li­che, trumpes­que fri­su­ren für alle pro­mi­nen­ten, die in der öf­fent­lich­keit ste­hen, mil­li­me­ter­di­cke schmink­pflicht, gi­gan­ti­sche, ge­schmack­lo­se, pom­pö­se bau­pro­jek­te und eine mes­sing­kup­pel auf dem weis­sen haus. und niemnd kann dann sa­gen, wir hät­ten es nicht ge­wusst. wur­de al­les in den hun­ger games ge­zeigt!


lei­der hat mich der letz­te teil der rei­he furcht­bar ge­lang­weilt, trotz der auf­wän­di­gen pro­duk­ti­on, hoch­ka­rä­ti­gen be­set­zung und aus­stat­tung. vor al­lem hat mich die ver­triebs- und mar­ke­ting­stra­te­gie ge­är­gert, die 10 stun­den film, aus pro­fit­über­le­gun­gen, auf vier jah­re zu ver­tei­len. des­halb, trotz jen­ni­fer law­rence und drei tei­len die ich po­si­ti­ver in er­in­ne­rung habe, nur 2 punk­te.

(im ame­ri­ka­ni­schen itu­nes-store ge­se­hen)


kuh­hir­ten ku­chen

felix schwenzel in gekocht

kuh­ir­ten ku­chen (ei­gent­lich na­tür­lich she­p­herd’s pie)

heu­te über die­sen ar­ti­kel bei kott­ke (wo gor­don ramsay grund­le­gen­de kü­chen­fä­hig­kei­ten er­klärt) auf die­sem she­p­herd’s pie re­zept von gor­don ramsay ge­lan­det. ab­ge­se­hen da­von dass gor­don ramsay wäh­rend der zu­be­rei­tung sehr un­ru­hig war, ge­fiel mir das re­zept sehr:

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gor­don ramsay macht das ja eher frei­hän­dig, also hab ich das auch eher frei­hän­dig ge­macht:

500 gramm rin­der­hack in oli­ven­öl an­ge­bra­ten, zwei gros­se, fein­ge­hack­te schar­lot­ten dazu, ein paar mi­nu­ten spä­ter vier mit­tel­klei­ne, ge­ras­pel­te möh­ren, sechs knob­lauch­ze­hen rein­ge­quetscht und ein biss­chen durch­bra­ten las­sen. da­nach ei­nen sehr gros­sen klecks to­ma­ten­mark (ca. zwei ess­löf­fel) in der mit­te des topfs et­was an­ge­bra­ten und dann mit ei­nem glas rot­wein ab­ge­löscht, durch­ge­rührt und die flüs­sig­keit ver­damp­fen las­sen. jetzt könn­te man auch ein paar schuss worces­ter sau­ce hin­zu­fü­gen, dass hab ich aber ver­ges­sen und erst spä­ter ge­macht. wenn die flüs­sig­keit zum gros­sen teil ver­dampft ist knapp ei­nen li­ter hüh­ner­brü­he (sprich: was­ser), ty­mi­an und ros­ma­rin hin­zu­fü­gen und das gan­ze un­ge­fähr 30 mi­nu­ten kö­cheln las­sen, bis wie­der die meis­te flüs­sig­keit ver­dampft ist.

in der zwi­schen­zeit hab ich 3 rie­si­ge kar­tof­feln im dampf­ga­rer ge­dampft, ich schät­ze das war un­ge­fähr ein kilo. als die kar­tof­feln ei­ni­ger­mas­sen gar wa­ren, hab ich sie mit ein biss­chen milch, but­ter, salz und pfef­fer ver­manscht und da­nach re­la­tiv viel par­me­san un­ter­ge­mischt.

die kar­tof­fel­mas­se auf das fleisch, mit noch mehr par­me­san be­streu­en und noch­mal 30 mi­nu­ten in den ofen (ich hat­te so um die 200° ei­n­eg­stellt).

so kam der she­p­herd’s pie aus dem ofen

ins­ge­samt hät­te ich wohl eine klei­ne­re back­form be­nut­zen sol­len, aber auch wenn das er­geb­nis so et­was fla­cher war, als im ori­gi­nal, war es doch sehr, sehr le­cker.


kuh­hir­ten ku­chen nenn ich das na­tür­lich, weil ich kein lamm, son­dern rin­der­hack ge­nom­men habe. die zwei ei­gelb im kar­tof­fel­pü­ree hab ich ver­ges­sen, viel­leicht wäre das pü­ree oben dann et­was fes­ter ge­wor­den.


die bei­fah­re­rin hat 4 tage an die­sem text ge­schrie­ben. hat sich ge­lohnt, ix find’s wit­zig. und: tol­ler van gogh.
ka­tia­kelm.de/blog/2016/03/09/win­ti/


fern­seh­glück

felix schwenzel in notiert

un­se­re kü­chen­uhr geht 10 mi­nu­ten vor und ist ein biss­chen un­scharf

ich habe ein neu­es abend­ge­stal­tungs­mus­ter ent­wi­ckelt, an das ich mich un­be­wusst sehr ge­wöhnt habe und heu­te mit er­stau­nen selbst be­ob­ach­tet habe. ich kom­me nach hau­se, wasch mir die hän­de und fang an zu ko­chen. dann es­sen wir ge­mein­sam, manch­mal mach ich ein foto vom es­sen, ich räu­me den tisch auf und guck in der kü­che eine fol­ge fern­se­hen. meist bin ich da­mit ei­gen­tüm­li­cher­wei­se um punkt 20:45 uhr fer­tig. dann schrei­be ich, so denk ich mir das je­den­falls, kurz was auf über das ge­se­he­ne (heu­te bet­ter call saul), was prak­tisch aber meist knapp eine stun­de dau­ert. da­nach lese ich das in­ter­net ein biss­chen lee­rer oder schaue noch eine fol­ge fern­se­hen. heu­te viel­leicht noch eine fol­ge pim­melfech­ten bil­li­ons oder the hun­ger games: mo­cking­jay – part 2. je nach­dem wie spät es dann ist, schrei­be ich noch et­was dazu auf oder gehe ins bett um dort das in­ter­net wei­ter leer zu­le­sen. manch­mal schaue ich die fol­ge oder den film auch nicht zu­en­de, um mich nicht selbst­ver­pflich­tet zu füh­len, dar­über jetzt doch noch schnell was zu schrei­ben, was dann schnell wie­der ne stun­de (oder län­ger) kos­tet.

frü­her hab ich mir ein er­eig­nis­rei­ches le­ben, glau­be ich, an­ders vor­ge­stellt, aber ich hat­te schon im­mer die ei­gen­tüm­li­che fä­hig­keit, mein le­ben gut zu fin­den, wie es ist. des­halb fin­de ich das ei­gent­lich ge­ra­de auch wie­der ziem­lich gut.

und ihr so?


ber­lin 8. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

am mor­gen hing noch feuch­te käl­te in der luft. ei­gent­lich ganz an­ge­nehm, wenns nicht so kalt ge­we­sen wäre. in­ner­halb we­ni­ger mi­nu­ten, bzw. spä­tes­tens am gen­dar­men­markt, lös­te sich die feuch­te käl­te und wech­sel­te in eine früh­lings­haf­te käl­te, mit wär­men­den strah­len von oben. ich konn­te eine kin­der­grup­pe hö­ren, die noch ei­nen hal­ben ki­lo­me­ter ent­fernt war. sie nä­her­ten sich lang­sam. kin­der­ge­schrei im frei­en hat eine be­son­de­re ak­kus­ti­sche qua­li­tät: im ge­gen­teil zu ge­schlos­se­nen räu­men stört es nicht, wahr­schein­lich weil es sich im frei­en bes­ser ver­teilt.

kin­der­ge­schrei im frei­en führt (bei mir) au­to­ma­tisch zu früh­lings­as­so­zia­tio­nen. das liegt wohl auch dar­an, dass kin­der, die bei schlech­tem, un­früh­lings­haf­ten wet­ter nach draus­sen ge­scheucht wer­den, nicht schrei­en. sie lei­den wie die meis­ten men­schen un­ter feuch­tig­keit und lei­den still. schlech­tes wet­ter ist stumm, bis auf die ge­räu­sche des wet­ters selbst. weil schnee kein wirk­lich schlech­tes wet­ter ist, ist das auch kei­ne aus­nah­me — und kin­der­ge­schrei bei schnee, ist (ak­kus­tisch) noch­mal ene ganz an­de­re ge­schich­te.

als f. um 14:12 uhr zur ar­beit kam, mein­te er, draus­sen sei „su­per wet­ter“. 8° sag­te die wet­ter-app. aber ich muss­te ihm auf mei­nem weg nach hau­se zu­stim­men: su­per wet­ter.

(wet­ter­re­zen­si­ons­idee von the awl)


bet­ter call saul s02e04 (gloves off)

felix schwenzel in gesehen

sehr schö­ne fol­ge, mit zwei er­zähl­strän­gen, bei­de mit ih­ren qua­li­tä­ten, aber der er­zähl­strang rund um mike’s neu­en auf­trag, war (na­tür­lich) sechs ta­cken bes­ser als die jim­my-mc­gill-wei­ter­erzäh­lung.

mike ent­schloss sich in der letz­ten fol­ge, zur fi­nan­zie­rung des um­zugs sei­ner schwie­ger­toch­ter, jetzt auch ne­ben­jobs an­zu­neh­men, die grös­se­re mo­ra­li­sche fle­xi­bi­li­tät er­for­dern. er lässt sich auf das ge­schäft mit na­cho ein, der mike je­man­den be­sei­ti­gen las­sen will. wie mike das macht, wird über die gan­ze fol­ge hin­weg er­zählt und zeigt wie­der ein­mal, war­um ich die fi­gur mike ehrm­an­traut so ger­ne mag — oder auch, war­um ich das werk von vin­ce gil­ligan so sehr schät­ze. mike war schon in brea­king bad an­ge­legt als ja­mes bond in klug, im kör­per ei­nes al­ten, stoi­schen man­nes, der ei­gent­lich nur sei­ne ruhe ha­ben will. mike kann, wie ja­mes bond, nicht ster­ben, weil wir ihn alle schon in der zu­kunft ge­se­hen ha­ben. wir wis­sen alle, dass er am ende als sie­ger her­vor­ge­hen wird, auch wenn er am ende mög­li­cher­wei­se so ka­putt aus­sieht, wie john mccla­ne am ende sei­nes ar­beits­ta­ges.

der er­zähl­strang rund um jim­my mc­gill und sei­nen bru­der chuck ist we­ni­ger un­ter­halt­sam, er­reicht aber auch ei­nen se­hens­wer­ten hö­he­punkt, als die bei­den sich in ein rhe­to­ri­sches ge­fecht ver­wi­ckeln, das die ur­sa­chen ih­res nun schon 14 fol­gen dau­ern­den kon­flikts of­fen­legt, bzw. zur aus­spra­che bringt. das ge­spräch ist klug auf­ge­baut, weil ei­gent­lich bei­de arsch­lö­cher sind, aber eben aus ver­schie­de­nen grün­den. gleich­zei­tig sind bei­de eben auch kei­ne arsch­lö­cher, son­dern auf ge­wis­se wei­se auch sym­pa­thie­trä­ger. wir, die zu­schau­er, ken­nen mitt­ler­wei­le ihre pro­ble­me und kön­nen uns auf ge­wis­se wei­se mit bei­den iden­ti­fi­zie­ren. für den ei­nen ist der weg zum ziel wich­ti­ger, für den an­de­ren das er­ri­chen des ziels, egal mit wel­chen mit­teln. der eine kämpft für sein an­se­hen und das der men­schen die er mag, der an­de­re für das an­se­hen der fir­ma und die ein­hal­tung des rechts.

ich könn­te, wenn ich die in­ter­pre­ta­ti­on über­stra­pa­zie­ren woll­te, bei­de als smy­bol für die in­ne­ren kon­flik­te in uns an­se­hen; ver­nunft ge­gen im­puls, em­pa­thie ge­gen kon­se­quenz, prag­ma­tis­mus ge­gen prin­zi­pi­en­treue. sehr schön dar­ge­stellt fand ich je­den­falls, dass bei­de in die­sem streit teil­wei­se recht hat­ten und dass bei­de völ­lig un­fä­hig sind sich selbst zu re­flek­tie­ren und kon­seu­qnt in­ten­tio­nen auf den an­de­ren pro­ji­zie­ren, die ei­gent­lich ihre ei­ge­nen sind.

weil das al­les wie­der pri­ma ge­schau­spie­lert und in­sze­niert war — und aus­ser­dem gleich zwei un­ter­halt­sa­me, gut ge­mach­te hand­lungs­strän­ge in die fol­ge pass­ten, gebe ich nach kur­zem zö­gern die vol­le punkt­zahl.


the night ma­na­ger s01e03

felix schwenzel in gesehen

die­se fol­ge hat mich ein biss­chen ge­lang­weilt und die span­nung die vor­han­den war, ent­sprach nicht all­zu sehr mei­nem ge­schmack. oder an­ders ge­sagt: ich fin­de, dass das heim­li­che rum­schnüf­feln in frem­den mö­beln, eins der schlech­tes­ten dra­ma­tur­gi­schen ele­men­te der film­bran­che ist. zu­letzt habe ich es in the man in the high cast­le ge­se­hen, da gings schief, dann in deutsch­land 83, da gings mehr­fach gut und in home­land ging’s na­tür­lich auch im­mer gut. ich will ja nicht ab­strei­ten, dass leu­te, die spio­nie­ren, auch hin und wie­der mal in den mö­beln oder schreib­ti­schen ih­rer ziel­per­so­nen wüh­len müs­sen, aber im fern­se­hen oder kino will ich das nicht se­hen, erst recht nicht mit auf­re­gen­der mu­sik und ge­gen­schnit­ten von der sich näh­ren­den ziel­per­son und dro­hen­der kon­fron­ta­ti­on.

den rest der fol­ge gabs ne­ben al­ler­lei small­talk, rum­spio­nie­ren und in­tri­gie­ren auch noch die ab­sur­de ge­schich­te mit dem han­dy. jo­na­than pine ent­wen­det ro­pers sohn das han­dy und funkt da­mit sei­ne spio­na­ge­er­geb­nis­se an sei­ne ge­heim­dienst­kon­tak­te. die ge­schich­te mit dem han­dy ist so ab­surd, weil ein mil­lio­nen­schwe­rer, ul­trapa­ra­no­ider waf­fen­händ­ler, der alle paar tage die sim-kar­ten in sei­nen bur­ner-te­le­fo­nen wech­selt, sei­nem sohn ganz be­stimmt kein han­dy mit in­ter­net-emp­fang ge­ben wür­de. und wenn doch, wür­de er es kräf­tig ver­wan­zen, ver­schlüs­seln und mit kenn­wort schüt­zen, er wür­de ir­gend­ei­ne find­my­pho­ne-funk­ti­on oder app in­stal­lie­ren oder min­des­tens ir­gend­ei­nen han­dy-or­tungs-ap­pa­rat an­schaf­fen, da­mit auch wirk­lich kei­ner sein ab­so­lu­tes han­dy-ver­bot auf sei­nem an­we­sen un­ent­deckt um­ge­hen könn­te. oder er wür­de von vor­ne­her­ein jede han­dy­kom­mu­ni­ka­ti­on mit ei­nem stör­sen­der un­ter­bin­den.

aber die­se fol­ge ent­hielt nicht nur un­ge­reimt­hei­ten und doo­fe dra­ma­tur­gien, auch die nach­voll­zieh­bar­keit war da­hin. war­um ge­fähr­det pine sei­ne mis­si­on mit die­sen ri­si­ko­rei­chen stunts, war­um er­zählt die frau von san­dy lang­bourne pine nach knapp ei­ner mi­nu­te dia­log (ich habs ge­stoppt), gleich alle ge­schäft­ge­heim­nis­se ro­pers? weil sie end­lich mal zu je­man­dem ehr­lich sein woll­te? och. war­um löst die alarm­an­la­ge zu ro­pers pri­vat­zim­mer je­den tag um 11 ei­nen „test-alarm“ aus, der über 70 se­kun­den dau­ert (ich habs ge­stoppt)?

die, zu­ge­geb­ner­mas­sen, gut ge­mach­ten dia­lo­ge, die nach wie vor zau­ber­haf­te fo­to­gra­fie und vor al­lem das her­vor­ra­gend ge­spiel­te ge­gen­sei­ti­ge be­schnüf­feln von ro­per und pine, konn­te die un­ge­reimt­hei­ten der er­zäh­lung nicht wett­ma­chen. ich habe mich ge­lang­weilt und ge­är­gert und gebe statt bis­her 5 punk­te für die ers­te und zwei­te fol­ge, nur noch 2.