
vor n wegen die erde dreht sich um die sonne. es ist eindeutig so, dass die sonne auf der erde in einem turm liegt.
wichtige mitteilung (zum zweiten mal innerhalb von zwölf tagen) von @zattoo: es „ändert sich grundsätzlich nichts“.
und dann wundern sich die marketing-fuzzis, dass alle welt sie für deppen hält.

arno frank resümiert, dass der öffentlichkeitsarbeit der deutschen bahn „wirklich“ nicht mehr zu helfen ist. es zeigt sich aber auch, dass die art wie @SPIEGELONLINE werbeplätze verkauft auch totaler quark ist.

mein vortragsvorschlag für die #rp20
Wie die Heimautomatisierung beinahe meine Ehe ruiniert hat
Fünf Jahre intensiver Forschung und Experimentierens um unsere Wohnung zu automatisieren, das Wohnen bequemer zu gestalten und alle vorstellbaren Technologien auszuprobieren und zu Testen haben dazu geführt, dass ich beinahe meine Ehe ruiniert habe, mein Blog vernachlässigt habe, aber um eine wichtige Erkenntnis reicher bin.
Eigentlich wollte die Beifahrerin nur eine dimmbare Schreibtischlampe, eine Flurbeleuchtung die nicht nur gleissend hell oder düster leuchtet und einen Bad-Lüfter der nicht ausschliesslich über den Lichtschalter steuerbar ist.
Bekommen hat sie ein fast fünfjähriges Forschungsprojekt, in dem ich so gut wie alle Technologien der Heimautomatisierung ausprobierte, deren Grenzen auslotete, fast alle Lampen, Heizkörper, Vorhänge, Inventar- und Einkaufslisten über eine (mehr oder weniger) selbstprogrammierte Sprachassistentin, Barcode-Scanner oder ausgefeilte Automationen und neue, vernetzte Schalter steuerbar machte. Mehrere Jahre tüftelte ich an einem Klosensor, bis der (relativ) zuverlässig und hygienisch (Laser!) eine Stuhlgang-Sitzung erkannte und gegebenenfalls Klopapier nachbestellte.
Die Beifahrerin ertrug meine Automatisierungs-Aktivitäten und Basteleien zähneknirschend, aber mit wachsender Verzweiflung, bis sie vor kurzem einen Satz sagte, der das ganze Elend meiner jahrelangen Versuche eine zuverlässige Heim- und Wohnungsautomatisierung hinzubekommen auf den Punkt brachte:
Ich verzichte lieber auf Bequemlichkeit, als auf Zuverlässigkeit.
Der Satz half mir zu erkennen, dass die kommerziellen, aber auch die nicht-kommerziellen, quelloffenen Lösungen für vermeintliche smarte Helfer im Heimbereich bestenfalls halbgar sind. Aber mehr noch, genau betrachtet sind fast alle Technologien, die wir in den letzten 30 Jahren auf uns losgelassen haben, die Technik die wir in unsere Smarthomes, Smartphones, Computer und Fernseher lassen, ist erschreckend halbgar, unausgereift, zukunftsunsicher und nüchtern betrachtet, oft eine Frechheit.
Warum hat mich das fünf Jahre lang nicht gejuckt, warum stört uns das seit mindestens dreissig Jahren kaum?
Warum fällt es uns so schwer das zu erkennen?

beim bauchkraulen eingeschlafen (j sei dank!). und auf dem rücken neigen auch welpen zum schnarchen. #frida

an der (relativ) neuen rathhausbrücke frage ich mich immer: wann stellen die endlich die skulpturen auf?
erchütternd finde ix ja, dass selbst ausgedachte doofe fragen nicht halb so doof wirken wie die echten doofen fragen.



meine ersten eindrücke zu apple-tv+ und the morning show

apple scheint überrascht worden zu sein, vom apple-tv-start und noch keine zeit gehabt zu haben platzhalter-texte zu ersetzen.

- die erste folge von the morning show war eine qual. zu lang, zersplittert und uninteressant. ein fünf minütiges „previously on …“ hätte es auch getan.
- die zweite folge zog mich ein bisschen in die thematik rein. die erzählte geschichte, die dialoge, waren plötzlich nicht mehr vorhersehbar, lediglich die gefühlten hundert mal, in denen man jennifer aniston selbstmitleidig beim vor dem spiegel ein und ausatmen zusehen musste waren, wie in der ersten folge, ermüdend.
- ich mag jennifer aniston nicht und die figur die sie spielt auch nicht, insofern ist die besetzung brilliant.
- ich mag reese witherspoon und die figur die sie spielt auch, insofern ist die besetzung brilliant.
- jede folge der morning show fängt an deutsch synchronisiert abzuspielen. die umstellung auf english beim abspielen ignoriert apple bei der nächsten folge.
- das offfenes browser-fenster, mit dem ich die erste folge bis zur hälfte ansah, schafft es nach 12 stunden auf pause nicht wieder in den abspielmodus zurückzukehren. ein beenden des browser-players und neustarten der folge, spielt sie wieder von anfang an ab. wie damals in den 80er jahren, in denen sich browser und player die abspielposition nicht merken konnten. das mag auf dem apple-tv oder iOS besser funktionieren, aber wtf?
- die zweite folge von the morning show ist grossartig erzählt, ich freu mich auf die dritte folge.
- vor jeder folge ein nicht einfach zu überspringendes „previoisly on …“? really?
- wahrscheinlich um sich von netflix und amazon prime abzuheben und möglicherweise um sonderpunkte bei den kreativen abzuholen, spielt der abspann bei apple-tv+ zum ende, die nächste folge muss man manuell starten.
- auch der vorspann ist nicht einfach zu überspringen (ausser natürlich mit vorspulen). ich verstehe, dass apple den vorspann als teil der show sieht und dass die kreativen die so eine fernsehsendung zusammenbauen möchten, dass die zuschauer sich das alles angucken, aber damit vollzieht apple einen deutlichen wandel von der benutzerfreundlichkeit zur lieferanten-freundlichkeit — pikanter weise ist apple hier der lieferant selbst. das zeitalter der benutzerfreundlichkeit und benutzerzentrierung bei apple scheint sich dem ende zuzuneigen und apple paternalisiert sich immer mehr: apple meint zu wissen was gut für benutzer ist und drückt es den benutzern so lange rein, bis sie aufgeben, das betriebsystem oder die tastatur wechseln.
Der Weg ist der Weg (t3n 58)

Viele Menschen sagen ja, der Weg sei das Ziel. Das stimmt natürlich nur bedingt. Wenn man auf dem Weg zur Arbeit ist, will man in der Regel nichts anderes, als zur Arbeit zu kommen und möglichst nicht über den Weg nachdenken. Wenn ich aber über diesen Spruch nachdenke, erkenne ich meinen Arbeitsweg als eine der wenigen Gelegenheiten in meinem Alltag, mich überhaupt zu bewegen oder körperlich zu betätigen.
Es gibt ja nicht wenige Menschen, die ihre körperlichen Aktivitäten, die Arbeit und den Weg dorthin entkoppeln. Sie stehen extra früh auf und laufen („joggen“) um ihren Wohnort herum, um sich dann wieder über mehr oder weniger viele Kilometer hinweg bewegungslos dasitzend in rollenden Stahlkästen zur Arbeit bringen zu lassen.
Ich habe mich schon immer gefragt: Warum laufen die Menschen um ihren Wohnort herum, warum fahren Menschen in Fitnessstudios und rennen dort auf Bändern oder fahren auf festgeschraubten Rädern, statt direkt zur Arbeit (und zurück) zu laufen oder Fahrrad zu fahren?
Ja, ja, ich weiß: Es kann sein, dass der Weg zur Arbeit einfach zu weit ist, es kann sein, dass es am Arbeitsplatz keine Möglichkeit gibt, sich umzuziehen oder zu duschen. Es kann sein, dass die meisten Menschen immer noch Sport und Arbeit sauber voneinander trennen wollen, auch wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend verschwimmen.
Der Neurowissenschaftler Shane O’Mara meint übrigens, dass unsere Gehirne dann am besten funktionieren, wenn wir in Bewegung sind. Unsere (und alle anderen) Gehirne hätten sich entwickelt, damit wir uns bewegen können, damit wir jagen, weglaufen, flüchten, migrieren oder zur Arbeit gehen können. Unsere Körper wurden konstruiert, um sich zu bewegen – nicht, um am Computer zu sitzen.
Im Prinzip sind wir Menschen perfekte biologische Laufmaschinen, deren kognitive und kreative Fähigkeiten beim Gehen zu Höchsttouren auflaufen. Friedrich Nietzsche ging sogar so weit, zu behaupten, dass „nur die ergangenen Gedanken“ Wert hätten.
Seitdem ich in Festanstellungen in Büros arbeite, beinhaltete mein Weg zur Arbeit immer auch längere Fußwege. Das größte Stück des Arbeitsweges lege ich mit der Bahn zurück, die letzten zwei bis drei Kilometer Anschlussstrecke laufe ich.
Seit ich diese gegangenen Arbeitswege elektronisch mit einer Smartwatch erfasse, sehe ich auch, dass ich mit diesen Fußstrecken mein Aktivitäts-Minimum erfülle. Die Uhr ordnet die Wege von der U-Bahn zur Arbeit als „Training“ ein, weil sich meine Herzfrequenz dabei ein bisschen erhöht.
Was meine Armbanduhr allerdings nicht messen kann, ist die Denkarbeit, die ich zu Fuß auf dem Weg zur (oder von der) Arbeit erledige. Meistens denke ich aus Versehen über den kommenden Arbeitstag nach, strukturiere ihn (manchmal unbewusst) ein bisschen vor oder rekapituliere.
Gerade weil mir diese Wege Gelegenheit geben, nachzudenken, mich zu sammeln und ich die Welt, die Jahreszeiten oder Veränderungen auf dem Arbeitsweg beobachten kann, habe ich sie nie als Belastung empfunden. Im Gegenteil, die Vorstellung, dass ich den Gang ins Fitnessstudio spare, weil ich ein paar Haltestellen früher aussteige und auf den Bus verzichte, befriedigt meinen Effizienz-Fetisch.
So mag ich dann auch die Effizienz des Gehens: Es bringt den Geist auf Touren — den Kreislauf auch ein bisschen —, spart potenziell den Umweg ins Fitnessstudio und lässt sich prima in den Alltag integrieren. Und Nietzsche befürwortete es.
Warum also auf dem Arbeitsweg nicht ein paar Haltestellen vorher aussteigen? Warum das Auto nicht zwei, drei Kilometer von der Arbeit entfernt parken? Warum nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit? Warum beim Arbeitgeber nicht auf die Einführung von Umkleideräumen und Duschen drängen?
Der Weg zur Arbeit ist nicht das Ziel, aber vielleicht ein Weg, etwas mehr Bewegung und Gesundheit in den Büroalltag zu bringen.

dieses sehr authentische bild, mit dem der tourismusverband von kuba gerade überall in berlin wirbt, ist so geschickt aufgenommen und getimed, dass niemand auch nur im entferntesten denken könnte, auf dem bild seien drei unterschenkel-amputierte menschen und eine besoffene zu sehen.

gerahmte berliner luft #aufdemwegzurarbeit

provinzhippstergrüppchen läuft von der nikolaikirche auf den dom zu: „das is jetzt die nikolaikirche, ne?“
mein „tile pro“ rezension auf amazon.de

funktioniert solide, wenn man bereit ist kräftig daten zu spenden
die installation und konfiguration der tiles ist einfach und läuft ohne grössere stolpersteine ab: app installieren, drei stunden lang die datenschutzbedingungen durchlesen und zustimmen, dass tile meine bewegungsdaten immer erfasst und für immer irgendwo speichert, anmelden, in der app das onboarding einer neuen tile auswählen, knopf auf der tile drücken — fertig. die tiles und die app müssen sich erst ein bisschen warmlaufen, aber nach einer weile sind die nährungs- und ortsanzeigen schnell und präsize verfügbar.
das funktioniert alles wunderbar, das handy kann die tile anrufen, die tile das handy, ich kann tiles mit meiner frau „teilen“ [sic! „tile“ „teilen“], also gemeinsam nutzen, siri kurzbefehle definieren („wo ist der autoschlüssel?“) und die tiles von meiner apple watch aus anpingen.
spass beiseite, ich habe die datenschutzbestimmungen & AGB natürlich nicht komplett gelesen, aber tile erfordert schon einiges an datenspende-willigkeit seiner nutzer. wenn man der tile-app nur zugrifffsrechte auf die geopositionierung gibt solange die app läuft, verweigert die app ihren dienst (bei mir zumindest). so darf jetzt neben google, apple, facebook, foursquare und all den daten-händlern, die diversen wetterapps die geopositions-daten-ströme abkaufen, eine weitere firma meine bewegungen durchgängig profilieren und die daten (vermutlich) auf amazons AWS-servern ablegen.
datenschutzzeigefinger beiseite, in bezug auf meinen hauptgrund die tiles zu kaufen (damit meine frau und ich ihre schlüssel künftig schneller finden) bin ich kein stückchen enttäuscht: das funktioniert wirklich glatt und reibungslos. auch meine zweite hoffnung, dass ich die tiles als zuverlässige präzenz-sensoren ür meine heimautomatisierung nutzen kann wurde nicht enttäuscht. ein python-basierter BLE-scanner der auf meinem NUC läuft erfasst die präsenz der tiles hundertprozentig zuverlässig, was ungefähr 80 prozent zuverlässiger funktioniert als mit diversen billig-BLE-beacons mit denen ich in den letzten jahren experimentierte. die reichweite ist enorm, zumindest enorm genug für unsere 90 m² altbauwohnung.
aber euphorie beiseite, die datenspenden und nerv-anzeigen für das tile-premium abo in der app nerven ein bisschen, aber die hardware, die app und tiles serverinfrastruktur sind ein solide paket das genau das (sehr zuverlässig) tut, was der hersteller verspricht: gegenstände lokalisieren und wiederfinden. und das jetzt endlich auch länger als ein jahr, wenn man es schafft die batterie zu wechseln.