Experten sind diejenigen, die in ihrem Fachgebiet derart orientiert sind, dass sie neue Argumente besser einordnen können als Laien (was einschließt, dass sie neue Argumente mitkriegen müssen). Im Unterschied dazu steht das konventionelle Modell: Experten sind die, die sich vor X Jahren ein möglichst tiefes Spezialwissen angeeignet haben.
ankegroener.de: Rote Bete in Portweinjus mit Parmesan-Polenta-Schnitten eben nachgekocht, allerdings ohne portwein (stattdessen einen löffel zucker und einen kräftigen schuss rotwein mehr als im rezept angegeben) und wenig fenchelsaat (einen halben teelöffel fenchel aus einem anis-fenchel-kümmel-teebeutel evakuiert). das ergebnis war trotzdem so grossartig, dass auch ich „kinnings“ ausrufen wollte (hatte aber den mund voll).
Erst erklärte uns die Presseabteilung von Facebook: Nein, so was machen wir nicht, vertraut uns. Nachdem der technische Nachweis erbracht war, hieß es: Ja, stimmt schon, wir bekommen die Daten. Aber wir speichern die nicht - vertraut uns. Jetzt erklärt ein Techniker einige Details zur Cookie-Nutzung auf Facebook und heraus kommt: Ja, stimmt, wir benutzen diese Daten. Aber nur zu Eurer Sicherheit - vertraut uns.
wie michael arrington es ausdrückte: brutalst mögliche unehrlichkeit.
Dieses Blog war für mich immer ein Geschenk: als Ausdrucksform, deren technische Grundlagen die fabelhaften Antville-Boys einfach so für uns hingestellt hatten, aber auch als Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch oder ins Herumalbern zu kommen, die man sonst nie getroffen hätte.
Heute komme ich fast gar nicht mehr zum kuttern. Es ist nicht nur, aber auch ein Zeitproblem. Es ist vor allem aber ein Ermüdungsproblem: Muss man immer wieder die Beschissenheit der Dinge kommentieren, muss man immer wieder verspielt um die eigenen Befindlichkeiten herumtänzeln?
Nimm ein iPhone. Wenn du das nicht möchtest, achte darauf, dass es Windows Phone 7 nutzt. Ob nun iPhone oder WP7-Phone, mit beidem wirst du glücklich.
ich bin bei der telefonwahl ziemlich flexibel: es muss alles können was mein vorheriges telefon konnte (am besten mehr und besser als das vorherige), mich nicht warten lassen (also pfeilschnell sein), angenehm (nicht umständlich) zu bedienen sein und meinen laptop mit internet versorgen können. von welchem hersteller das ding kommt ist mir egal.
Einen Kredit über eine halbe Million Euro ohne jede Sicherheit von einer in der Schweiz lebenden Person, der in Form eines anonymen Bundesbankschecks überreicht wird. Das ist nicht weit weg vom Koffer mit Bargeld.
wenn fonsi nicht schadroniert, sondern auf den punkt kommt, kann man den auch mal linken.
Die Konditionen, die Amazon “anbietet" (Angebot ist in diesem Fall eigentlich ein Euphemismus), sind schlichtweg so schlecht, dass wir die Bücher dann auch gleich fast verschenken könnten. Amazon verlangt als Umsatzbeteiligung so viel, dass der Amazon-Anteil der mit Abstand höchste (!) Kostenfaktor dieses Buchs wäre. Das ist absurd. Man sammelt also eineinhalb Dutzend Autoren ein, einen Lektor, eine Grafikerin, eine Klassefrau, die den Satz erledigt, arbeitet mit einem innovativen Verlag zusammen, sieht zu, dass man die Kosten weit unten hält -- und bezahlt dann bei jedem Buch einen zweistelligen Betrag dafür, dass Amazon das Buch in eine Tüte packt und verschickt? Da regt sich der zugegeben große Trotzkopf in mir.
in den kommentaren gibts ein paar interessante einwürfe. einer von peter hellinger:
Ich habs heute auf Facebook schon mal gesagt: Das Buch muss dahin, wo der Kunde ist, und nicht der Kunde dahin, wo das Buch ist.
Larry Lessig was on the Daily Show Tuesday night, talking about his book Republic, Lost, which is an in-depth look at the realities of Congress today: the fact that they spend 30 to 70% of their time raising money for the next campaign, and how they choose which legislation to pay attention to based on how it will drive campaign contributions. The key point is not -- as some assume -- that money buys results, but that money buys access and attention, and Congress knows this.
Je mehr Leute Adblocker nutzen, desto zahlreicher und aggressiver muss die Werbung werden, und umso mehr Leute werden deswegen wiederum Adblocker installieren. Diesen Kreislauf können wir nur durchbrechen, wenn wir als Surfer auf das Blockieren von Werbung verzichten.
das problem ist die werbung selbst. wenn es einen geburtsfehler des internets gibt, dann ist das nicht die angebliche kostenloskultur, sondern die bannerwerbung. nervige, hässliche, resourcenfressende dinger, die nicht durch ihre qualität um aufmerksamkeit buhlen, sondern durch ihre nervigkeit. und das war nicht anders, als es noch keine adblocker gab. als sich alle den schieiss angucken mussten, haben webseiten betreiber keinesfalls darauf hingewirkt, dass die werbung reduziert, weniger nervig oder weniger störend würde — im gegenteil. das motto lautete damals wie heute: mehr, mehr, mehr. ein schönes (aktuelles) beispiel hat don dahlmann dokumentiert.
den kreislauf durchbrechen kann nur ein umdenken bei webseitenbetreibern, werbenden und werbefuzzis. wenn die werber es schaffen werbung so zu gestalten, dass man sie sehen will, dann gehen auch die adblocker weg. werbung will niemand sehen? ich kann mich daran erinnern, dass die leute ins kino gegangen sind um werbung zu sehen. canne-rolle hiess das und war nichts als ein showreel der „besten“ werbung des jahres.
warum das onlione nicht möglich sein soll, frage ich mich schon seit jahren immer wieder. /via
Jedes Volk bekommt den Präsidenten, den es verdient. Wenn wir unseren jetzt gerne eine Nummer größer hätten, haben wir eben Pech gehabt
was mich wundert: die kolumnen von augstein im spiegel online sind unerträglich. diese woche hat augsteins kolumne das gleiche thema auf spon und im freitag. die im freitag istauf den punkt, die im spon weit aushohlend und ideologisch.
We shouldn't be surprised when someone chooses to publish their photos, their words, their art or their opinions. We should be surprised when they don't.
als ich so um 1994 das internet entdeckte, hatte ich sofort das bedürfnis dort hinein zu schreiben. es war für mich die natürlichste sache der welt, das internet genau dafür zu benutzen. für andere dinge auch, aber vor allem um mich mitzuteilen, gedanken, links, bilder zu teilen. teilen: das internet besteht aus teilen.
was mich allerdings doch wunderte war, dass nicht jeder vom internet auf meine art begeistert war, viele schon, viele aber auch nicht. wozu das gut sein solle, was das denn bringe.
geändert hat sich das tatsächlich mit diensten wie twitter oder facebook. einerseits ist das ins internet schreiben wirklich einfach geworden. also wirklich, wirklich einfach. und die eigenen bekannten sind schon alle da. man muss sich sein publikum nicht erst suchen.
viele finden das doof. susanne gaschke sagt zum beispiel, das internet sei voll von „belanglos-plappernden Zeit-Totschlagerei“. so war das bisher nur in der körperlichen welt und in den telefonnetzen. plappern, klatschen, lästern aber auch teilen (von gefühlen, bildern, erlebnissen, erkenntnissen) ist nicht nur in der DNA des internets, sondern auch in unserer DNA.
deshalb ist facebook eine gute sache und auch nur ein kleiner ausblick auf das, was uns bevorsteht. /via
Dass Politiker dumme Sachen sagen oder machen, ist keine große Neuigkeit. Würde man jede Absurdität der politischen Welt kommentieren, dann käme man zu sonst nichts mehr. Aber manchmal sind die Dinge so absurd, dass man nicht umhin kommt, genauer hin zu blicken.
und dann blickt er auf seminare und bücher die die fraktionsgeschäftsführerin der berliner piraten daniela scherler hält und schreibt. und das ist ziemlich erschütternd.
[die überschrift wäre aber besser gewesen, wenn sie in etwa wie folgt gelautet hätte: „Der gefährliche Esoterik-Quark der Berliner Piraten-Fraktionsgeschäftsführerin“]
marco.org: HP rebrands hp ändert sein logo? ich finde den minimalismus des neuen logos gut, aber was amrco arment sagt stimmt auch:
HP definitely has its problems, but this is just a coat of paint. Changing the logo to some diagonal lines is only going to represent something meaningful if HP changes its products and actions more deeply.
[nachtrag 15.12.2011]
ups. das design-konzept das gestern noch hier zu sehen war ist jetzt weg:
We have removed the HP case study per the request of HP, in order to clarify the distinction between the aspects of the work that were setting a creative vision for the brand but were not implemented in the market, and the aspects which reflect the actual in-market applications of the Identity and Design System. The ‘Progress mark’ logo is not the go-forward direction for HP.
Please bear with us whilst we update the case study together with HP. Thank you for your support.
Die Lead Agentur von HP, Moving Brands, veröffentlichte dieser Tage einen Artikel, in dem sie detailliert ein Branding-Konzept vorstellte, das einen möglichen Markenauftritt des Technologiekonzerns aufzeigt. Offenbar gab es für die Entwicklung des Strategiekonzepts einen Auftrag seitens HP. Die Veröffentlichung des Bildmaterials war allerdings nicht mit dem Kunden abgesprochen, denn nun hat die Agentur das gesamte Material (Text, Bilder, Videos) auf Geheiß von HP wieder aus dem Netz genommen
Auf diese Weise schafft Online-Werbung in fast allen Bereichen das Kunststück, gleichzeitig in den Kinderschuhen zu stecken und veraltet zu sein. Eindrucksvoll ist das zu bestaunen, wenn man auf Google nach Hunde-Kot sucht - und von Ebay eine Anzeige präsentiert bekommt "Kot Hund kaufen", mit viereinhalb Sternen bewertet, Riesenauswahl, Mitbieten & Sofort-Kaufen. Falls Google und Ebay mit intelligenten Algorithmen arbeiten, verbergen sie es hier sehr geschickt.
blog.metaroll.de: Das Ende des Suchmaschinenzeitalters sorry, aber das was benedikt köhler hier schreibt ist quatsch. weil man durch soziale netzwerke oder intelligente apps die auf diesen netzwerken und mechanismen aufsetzen tolle sachen findet, heisst das doch noch lange nicht, dass man nicht mehr sucht. das ist in etwa so, als würde man argumentieren, dass es wegen amazon bald keine läden mehr gäbe oder niemand mehr bigmacs essen würde, wenn macdonalds salat anbieten würde.
dass es in der suchmaschinen-landschaft zu umwälzungen kommen wird ist keine frage. beziehnungsnetzwerke, empfehlungsnetzwerke, agenten die den zugang zu informationen vereinfachen, einfacher oder unkomplizierter machen werden am markanteil von klassischen suchmaschinen nagen. aber es ist ja einerseits nicht so, dass suchmaschinen sich nicht weiterentwickelten und diese mechanismen nicht integrieren könnten und ganz sicher nicht so, dass wir nicht mehr suchen, weil wir in empfehlungen ertrinken.
benedikt köhler:
Bei einer Sache bin ich mir sicher. Die Generation der Digital Natives wird sich wahrscheinlich an das Thema Suchmaschine auf ähnlich nostalgische Weise erinnern, wie sich die Generation davor an 14400er Modems und Linkverzeichnisse.
das 14.000er-modem ist tot, linkverzeichnisse unpraktisch und meist sinnlos -- aber gut funktionierende suchmaschinen werden auch in 20 jahren noch eine wichtige rolle spielen.
Exakt zum Ablauf der gesetzten Frist wurde der Eintrag jetzt gelöscht. Das zeigt wieder mal, wie manche Firmen das Instrument Schufa mittlerweile handhaben. Als Nötigungsmittel. Da passt ins Bild, dass der Protest des Kunden selbst erst mal geschmeidig ignoriert wird. Erst wenn es ernst wird und sich Anwälte melden, wird die Notbremse gezogen.
The great thing about the web is linking. I don't care how ugly it looks and how pretty your app is, if I can't link in and out of your world, it's not even close to a replacement for the web. It would be as silly as saying that you don't need oceans because you have a bathtub. How nice your bathtub is. Try building a continent around it if you want to get my point.
In weiteren Meldungen: +++ Neues Sicherheitskonzept: Elefant wird Türsteher in Porzellanladen +++ Bundespräsident Wulff legt sein Amt nieder und wird Berater für Wirtschaftsethik bei AWD
sprengsatz.de: Wehrlos ich glaube ja alfred biolek hat michael spreng einfach verarscht, nachdem spreng in seiner zeit beim kölner express eine arschloch-schlagzeile über bilolek verantwortet hat. michael spreng liess sich von biolek verarschen, hats bis heute nicht kapiert und nennts jetzt „perfidie“.
Wer Ruhe wünsche, solle in die provinzielle Heimat zurückkehren, hieß es, und auch Autos bräuchten nun mal einen Platz, an dem man sie nachts abstellen könne, nicht nur Kinderwagen. In der Berliner Zeitung kumulierte sich das ganze sogar zur Pauschalbeschimpfung als „Arschgesichter".
Wer eine neue Glühlampe braucht, kauft hier, auf dem Flohmarkt eine alte, durchgebrannte. Die nimmt er dann mit an seine Arbeitsstelle. Dort schraubt er sie in einem unbeobachteten Moment eine funktionierende Glühbirne heraus und ersetzt sie gegen die kaputte.
The Daily Show über das ekelhafte Geschäftsmodell der sogenannten Freemium-Games. Wirkliche Videospiele sind das meiner Meinung nach nicht mehr, da es dort per Design nur noch um Sucht (und vor allem Geld), statt Unterhaltung geht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ein Tagebuch-Eintrag besteht aus einer einzeiligen Überschrift und einem fünfzeiligen Inhalt. Die Überschrift enthält Datum, Wochentag und Ort in der Form „2011-11-12 Samstag Berlin“. Der Inhalt ist fünf Zeilen zu je maximal achtzig Zeichen lang.
Diese Form wird natürlich nicht der Heterogenität des Lebens gerecht, aber genau das soll sie auch nicht. Tage, an denen man einer gewohnten Routine nachgeht, bekommen genauso viel Raum wie Tage mit außergewöhnlichen Ereignissen. Manchmal scheint es schwierig, fünf Zeilen zu füllen, manchmal muss man Sätze kürzen, um Ziel und Limit zu erreichen. Der besondere Effekt ist, dass Ereignisse, an die man sich wahrscheinlich auch ohne die Fünf Zeilen erinnern würde, nur wenig, Alltag und kleine Erlebnisse, die man gern vergisst, überhaupt Raum bekommen. Geburten und Begräbnisse stehen neben Wochenendeinkauf und Büro.
sozialtheoristen.de: Empathie und Verwaltung ich mochte den vergleich mit dem „key account manager“, der, wenn das „key account“ flöten geht zur verantwortung gezogen werden kann und dass diese verantwortung bei der staatlichen verwaltung eben nicht gegeben ist. stefan schulz:
Die moderne Gesellschaft hat es geschafft, keine Täter mehr zu kennen. Die Opfer sind nun ganz allein.
„Hat Dich auch der Geheimdienst hierher gebracht“, fragt mich Pascal.
Ich zögere. Ich war wohl nicht schnell genug.
„Alles voller Polizei hier. Der CIA ist auch hier. Diese Krippe ist total verwanzt.“
Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.
„Aber Du bist ein Guter. Das sehe ich. Wie heißt Du?“
heikoseibel.de: Manu Factum / Tischler heiko seibel fotografiert die hände von schreinern. peter breuer leitet mit einem kleinen text ein. und ich fands super.
Bad copyright law, enacted on the basis of flimsy, cooked statistics (or worse, purely anaecdotal "evidence") is not serving to enrich artists, though it is funneling enormous wealth to their corporate publishers, studios and labels [...]. These laws are dismantling our culture, criminalizing our children and neighbors, attacking our cherished institutions, and distorting the progress of poor nations around the world.
[...] Two of Patry's suggestions are simple enough: first, stop making new copyright laws until we know whether the current ones are working (we'll have to define what they're supposed to be doing first!); and second, make no new laws without a strong, impartial evidentiary basis.
Funnily enough, these two suggestions do mark Patry out as a copyright radical by modern standards. Copyright is supposed to be an unassailable doctrine of faith, and asking to see the evidence of supposed gigantic monetary and job losses due to piracy, or supposed gigantic contributions to the GDP and balance of trade as a result of the industries, makes you a loony heretic in the contemporary debate.
irre vorstellung: gesetze evidenzbasiert zu gestalten, satt nach gutdünken und den wünschen von leuten, die gute lobbyarbeit betreiben. das werden wir zu lebzeiten wohl nicht erleben.
You get good ideas by making things, not from machines.
das video ist nett, aber ich konnte es nicht zu ende sehen, mich hat das gefummel, als lagerfeld mit der „brushes“-app auf dem ipad zeichnen wollte und das nicht klappte kirre gemacht. deshalb: gut dass es schriftliche zusammenfassungen gibt.
Wenn das in diesem Tempo weitergeht, dann ist nicht nur ein kalter Krieg drin, sondern auch ein richtig heißer. Das würde für mich heißen, dass ich noch einmal umsatteln muss: Vom kalten Kolumnisten zum rasenden Kriegsreporter.
notizen.steingrau.de: Die Zukunft des News-Lesens - Flipboard auf dem iPhone ich bin ziemlich begeistert vom flipboard auf dem iphone. durch instagram-fotos und die twitter-timeline durchflippen macht nirgendwo mehr spass als ebenda. sieht lecker aus, funktioniert, wenns mal funktioniert, super und wenn es irgendwann auch noch pinboard, readability und offline-modus unterstützt, gefällts mir vielleicht sogar besser als die reeder.app. vielleicht.
„Ein Eigentor der Regierung“, schreibt der Direktor des Radiosenders Echo von Moskau Alexeij Venediktov in seinem Blog. „Einen politischen Leader hinter Gittern zu sehen, ist der Traum jeder Opposition“, so Venediktov. „Jetzt bleibt dem Rest der oppositionellen Parteien nur eine Wahl. Ihn zu unterstützen. Ob sie es wollen oder nicht.“
super trick! ob die piraten in deutschland es schaffen, einen von ihnen aus politischen gründen hinter gitter zu bringen? das wäre das ticket in den bundestag.
Über den deutschen Onlinejournalismus lehrt diese Geschichte zwei Dinge, die beide auf ihre Weise beunruhigend sind: Erstens sind Journalisten bereit, für eine knallige Story auf alle Persönlichkeits- und Urheberrechte zu pfeifen. Und zweitens ist es offenbar naiv anzunehmen, dass Menschen, die im Internet über das Internet schreiben, das Internet auch irgendwie bedienen können.
meedia.de: Deutsche Wired kommt 2012 zwei Mal thomas knüwer auf die frage ob er noch zweimal wired.de-chefredakteur spielen würde zu meedia: „Zu laufenden Verhandlungen nehme ich keine Stellung“
The bodies of most of the models H&M features on its website are computer-generated and "completely virtual," the company has admitted. H&M designs a body that can better display clothes made for humans than humans can, then "dresses" it by drawing on its clothes, and digitally pastes on the heads of real women in post-production.
warum ich ausser socken und unterhosen nix mehr bei h&m kaufe: ich bin nicht computerkonstruiert und der scheiss passt mir deshalb meistens einfach nicht. / via
ruhrbarone.de: ECE-Einkaufszentrum Dortmund: „Die Meinungsfreiheit gilt draußen“ bastian pütter schreibt leider ein bisschen langatmig darüber, was passiert, wenn öffentliche räume privatisiert werden. wenn man die augen zukneift und die phantasie ein bisschen anstrengt kann man parallelen zur privatisierung des öffentlichem raumes im internet erkennen und -- auch wenn es sich etwas steil anhört -- welche folgen die privatisierung (und vermarktung) von geistigen schöpfungen haben kann: hysterie.
Seit meiner Paketzustellerzeit können sich die Kollegen, die ein Paket an meine Tür bringen, freuen: Ich halte immer ein gutes Trinkgeld bereit. Ich kann nur alle bitten, den Zustellern mit Respekt und Freundlichkeit zu begegnen.
trinkgeld. warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? so kann man weiterhin mit gutem gewissen bei unternehmen kaufen die ihre pakete von zulieferern mit „menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen“ (also alle) ausliefern lassen.
It is said that those who don't study history are doomed to repeat it. In the case of the copyright industry, they have learned that they can get new monopoly benefits and rent-seeker's benefits every time there is a new technology, if they just complain loudly enough to the legislators.
marco.org: Don't Be A Free User marco ament, macher von instapaper, sagt das was ich auch immer sage und weshalb ich immer wieder als stupf-naive dumpfbacke belächelt werde:
People pay out of sheer goodwill. It really works.
Aber jeder Lernprozess beginnt mit dem Eingeständnis der eigenen Unzulänglichkeit.
Es kann in Zeiten des Internets nicht mehr darum gehen, keine Fehler zuzugeben - sondern nur noch darum, wie man mit eigenen Fehlern umgeht.
Der aufgeklärte Digitalbürger möchte schlicht nicht mehr verarscht werden, weder analog noch digital. Jedenfalls nicht so, dass es sich allzu leicht googeln lässt.
Sich gegen Pefferspray zu schützen, ist übrigens verboten: Skibrillen gelten laut Versammlungsgesetz (dem Berliner wahrscheinlich?) nicht nur als Vermummung, sondern auch als 'Schutzwaffe'. Früher hieß das 'passive Bewaffnung', oder? Strafe: bis zu ein Jahr Haft.
Am besten, Ihr lasst das endlich mit dem Demonstrieren.
Manche Dinge sieht man besser, wenn man nicht so genau hinschaut. Wenn man, anstatt mit der Nasenspitze drauf zu stoßen, ein paar Schritte zurücktritt.
ende des artikels:
Oft hilft es ja, sich Sachen genau anzuschauen, und dann erst ein paar Schritte zurückzutreten.
maennig.de: Social Search die google „soziale“-suche schalte ich genauso ab, wie jens arne männig das empfiehlt: im chrome einfach ein neues, anonymes browsen-fenster aufmachen.
I'm a bit sad for Firefox. It used to be the fast, powerful, progressive browser that finally broke IE's era of stagnant dominance and saved web developers' sanity. Now, it's a bloated, slow, unstable monster that's often a pain in this web developer's ass.
I'm not sure Firefox can be saved. It might continue for a long time as a fringe browser choice, like Opera, but I don't see how its marketshare will ever increase again.
Doch auch Kristina Schröder ist als Abgeordnete kein Fan von dem Projekt. Die letzte Anfrage vom 17. November beantwortet sie nicht inhaltlich, sondern kritisiert Abgeordnetenwatch als "selbsternannten Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern". Sie behauptet: Abgeordnetenwatch liege die "(unausgesprochene) These" zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien.
Sie bittet deshalb die Fragestellerin, sich direkt an sie zu wenden. Sie antworte nur "auf direktem Weg": in ihrer Bürgersprechstunde, ihrem "Politikbrief", auf ihrer eigenen Homepage und "in meinen Antworten auf schriftliche Bürgeranfragen".
was für eine trantüte. demnächst beantwortet sie auch keine interviewanfragen mehr, weil öffentlich zugängliche politiker-interviews im fernsehen oder in zeitungen ja implizieren, dass politiker nur unter öffentlichem druck auf kritische fragen antworten.
Das sage ich übrigens nicht nur so klischeemäßig daher, sondern weiß das. Einen großen Teil meiner Kindheit über fragte ich mich, wo wohl die Losbuden vom Jahrmarkt ihre übergroßen Plüschfiguren herbekamen. Noch nicht mal in dem großen Kaufhaus wo wir ein paar Mal im Jahr hinfuhren gab es die. Hmmm. Meine Theorie: An einem geheimen Ort hinter den Bergen wurden die übergroßen Plüschtiere womöglich von den Opodeldoks produziert.
Ich hatte das Gefühl: Hier arbeitet eine Partei an Inhalten. Vieles ist unausgegoren, manches Mist, aber Sinnvolles wird nach oben gespült und kann von sich behaupten: Besser legitimiert ist kein Programmpunkt einer deutschen Partei.
über den tag 2 hat er übrigens (noch?) nichts geschrieben gestern abend hier geschrieben.
textkrieg.de: Wie meine Tweets im ZDF wieder auftauchten auch hier gehts meiner meinung nach nicht primär um „geistiges eigentum“, sondern darum, dass sich ein fernsehfuzzi wie ein arsch verhält. in doppelter hinsicht: gags klauen, nicht attributieren und einer autorin bei deren gags er sich bedient, kein honorar zu zahlen.
netzmafia.de: Computer-Propheten zitatsammlung zu zukunftsvorhersagen zu computern. die sammlung zeigt klar, wer zukunftsvorhersagen machen will ohne sich lächerlich zu machen, sollte möglichst vage und unkonkret bleiben.
Wie sich herausstellte, ist dieses öffentlich-rechtliche Internet gefiltert und der Medienpädagoge Jürgen Ertelt machte mich darauf aufmerksam, dass mein Blog gesperrt wird.
beim 2DF arbeiten soviele kinder, dass sex aus dem netz gefiltert werden muss?
techdirt.com: Anti-Piracy Group Caught Pirating Song For Anti-Piracy Ad... Corruption Scandal Erupts In Response ein musiker komponiert ein stück für eine niederländische anti-raubkopier-organisation, die benutzen es entgegen dem vertrag für alle möglichen nervigen anti-raubkopier-filmchen auf DVDs und weigern sich, als der musiker das rausfindet, auf anfragen zu regieren. eines der vorstandmitglieder reagiert schliesslich und bietet an zu helfen — wenn er dafür geld bekommt. (nachtrag 15:40h: daniél kretschmar beschreibt das auf telepolis etwas korrekter und verständlicher: „ Mafiöse Methoden “)
sind raubkopierwarner korrupt? witzig ist auf jeden fall die reaktion der beschuldigten organisation (BREIN, „The art of protecting the creative“): die sagen einfach das alles sei eine vertragsfrage und dass sie mit der unlizensierten nutzung der musik nichts zu tun hätten. das scheint zu stimmen (siehe update hier ), aber ist das nicht eine wunderbare steilvorlage? wenn raubkopier-warner raubkopieren und das lediglich eine vertragsfrage sein soll, dann müsste das auch für alle anderen gelten: raubkopierer sind vertragsbrecher.
Und überhaupt, wer kommt eigentlich auf die Idee, etwas so schönes, spannendes, interessantes und vor allem essentielles wie das Geschlecht einfach mal für nichtig zu erklären?
Der Fehler liegt woanders, nicht zwischen den Beinen.
scilogs.de/sprachlog: Sprache diskriminiert apropos geschlechtsneutral. anatol stefanowitsch stellt sehr überzeugend dar: sprache diskriminiert (wie aufmerksame leser auch an der überschrift erkennen).
The Android developer who raised the ire of a mobile-phone monitoring company last week is on the attack again, producing a video of how the Carrier IQ software secretly installed on millions of mobile phones reports most everything a user does on a phone.
Though the software is installed on most modern Android, BlackBerry and Nokia phones, Carrier IQ was virtually unknown until 25-year-old Trevor Eckhart of Connecticut analyzed its workings, revealing that the software secretly chronicles a user's phone experience -- ostensibly so carriers and phone manufacturers can do quality control.
Zumutung und Rechtsbruch - das ist in etwa auch die Position der CDU Wiesbaden in Bezug auf abgeordnetenwatch.de. Eine Befragung der Wiesbadener Stadtratsmitglieder gibt es zwar noch gar nicht und ein Start ist derzeit auch nicht geplant, doch die CDU-Fraktion hat uns über ihren Justiziar vorsorglich schon einmal einen Brief zukommen lassen. abgeordnetenwatch.de solle, so heißt es darin, die Position der CDU Wiesbaden „respektieren und die Aufnahme der Fraktionsmitglieder der CDU Wiesbaden weder veranlassen noch vornehmen“. Andernfalls müsse man den Vorgang einer “erfolgssicheren formalen Klärung zuführen", was nichts anderes heißt als: vor Gericht ziehen.
Ich denke, es ist an der Zeit „Form Follows Function“ neu zu interpretieren, zumindest, wenn man entschieden hat, sich an diesem Gestaltungsleitsatz zu orientieren. Wofür steht FFF heute? Meiner Meinung nach ist FFF ungleich unverbindlicher und offener zu interpretieren, als es etwa seinerzeit führende Bauhäusler taten . Weniger ist tatsächlich in ganz vielen Fällen mehr, allerdings geht es hierbei nicht um eine Art genereller Formaskese, die man sich als Gestalter auferlegt, sondern darum, aus den gegebenen Umständen die richtigen Schlüsse zu ziehen und eine adäquate Designlösung zu liefern. Eben das unterscheidet Design von der Kunst, die zunächst einmal frei von Konventionen und Vorgaben ist.
youtube.com: Stephen Colbert Interviews Neil deGrasse Tyson at Montclair Kimberley Academy - 2010-Jan-29 stephen colbert spricht fast andertalb stunden mit neil degrasse tyson über wissenschaft, astrophysik, erziehung, kultur, gesellschaft, bildung und alles andere (nicht einmal reden die beiden über „geistiges eigentum“). klassisches beispiel für meine these, dass es ein grosses vergnügen ist, leuten, die klüger als man selbst sind, zuzuhören. witzig isses auch noch. / via
Der Hersteller hat mir die Kopfhörer kostenlos zum Testen überlassen. Dafür vielen Dank.
ich wünsche mir von bosch auch bei sowas mehr flappsigkeit. oder selbstgekaufte kopfhörer über die er schreibt.
wired.com: Digital Narcotics May Be the Future of Drugs teledrogen. muss ich erstmal lachen. dann fiel mir ein, dass die beifahrein mich jedesmal wenn ich mehrere folgen „the big bang theory“ gesehen hatte für stockbesoffen hielt. „the big bang theory“ wirkt wie lachgas wirken sollte.
Dass die Revolution richtig war, da sind sich alle einig. Aber längst nicht jeder begreift sich als ein Kind der Revolution, nicht jeder erkennt einen Nutzen darin, sich auf Twitter und Facebook über demokratische Werte auszutauschen. Es gibt eine Schere zwischen jenen, die von politischer Erneuerung träumen, und jenen, die das Träumen scheuen. Eine Schere zwischen Leuten wie Dalia Ziada, der Wahlkämpferin, und Khaled oder Hassan, den Taxifahrern. „Arbeit“, sagt Khaled kurz und knapp, „das brauchen die Leute.“ „Sicherheit“, sagt Dalia Ziada, „politisch und ökonomisch.“
Ich hatte letztens getwittert, dass die 100-Jahr-Feier des BVB im Jahr 2009 von Gerhard Delling moderiert wurde. Katrin Müller-Hohenstein hatte Louis van Gaals Buchpräsentation moderiert und derlei Beispiele gibt es viele weitere, nicht zuletzt der mit Fußballrechten handelnde, das Produkt dann aber selbst öffentlich bewertende Günter Netzer.
Eigentlich sollte hier der folgende Satz stehen: Es ist erstaunlich, wie wenig sich diese Menschen, die Fußball berichterstatten, überhaupt als Journalisten verstehen, und wie gemein sie sich mit der Sache machen. Doch diese Aussage wäre falsch, erstaunlich wäre es vielmehr, wenn jemand heute noch nicht wüsste, dass es so ist.
Vor allem stört Industrie und parteiinterne Kritiker, dass der Leitantrag fordert, die Schutzfrist für Werke auf fünf Jahre zu senken. Derzeit sind geistige Werke 70 Jahre lang geschützt und dürfen in der Zeit nicht ohne Erlaubnis kopiert werden. Allerdings wächst dieser Zeitraum ständig. Immer, wenn er abzulaufen droht, setzt die Industrie mit dem Konzern Disney an der Spitze durch, dass er verlängert wird. Was Unternehmen wie Disney nützt, verhindert, dass aus alten Werken neue entstehen können, letztlich bremsen solche Grenzen also Innovation.
Trotzdem haben auch bei den Grünen die Briefe der Industrie gewirkt. Von der Verkürzung auf fünf Jahre wird im abschließenden Dokument nichts mehr stehen, wie Malte Spitz sagt. Als Mitglied im Bundesvorstand war er einer der Autoren des ursprünglichen Papiers. Die Zahl fünf habe "unnötige Ängste ausgelöst", sagt er und dazu geführt, dass die gesamte netzpolitische Debatte auf diesen einen Punkt reduziert werde. Daher habe man sich entschieden, von der Forderung abzurücken und sich nun für eine "deutliche Verkürzung und Flexibilisierung der Schutzfristen" einzusetzen.
1998 hat ein parteitagsbeschluss der grünen den benzinpreis auf fünf mark zu erhöhen „unnötige Ängste ausgelöst“, jetzt sind es forderungen nach der verkürzung von schutzfristen auf fünf jahre. die verflixte grüne fünf.
der witz ist natürlich, dass der spritpreis mittlerweile tatsächlich um die 3,00 DM liegt, die politische maximalforderung der grünen wurde nach 13 jahren fast erreicht. dann kanns mit der senkung der schutzfristen ja nicht mehr lange dauern (10 bis 20 jahre, schätz ich mal).
guardian.co.uk: Only nine pay council tax in enclave for super-rich das ist schon erschütternd. in einem der teuersten appartment-häuser der welt, zahlen nur 9 von 62 inhalbern gemeindesteuern, weil sie, ähnlich wie deutsche reeder , ihre wohnungen ausflaggen lassen. 25 der appartments gehören firmen auf den britischen virgin islands, guernsey, den cayman islands, liechtenstein oder liberia.
die verantwortlichen der stadt wollen das spiel jetzt beenden und die steuern eintreiben. da die baufirma nicht auf anfragen wer die appartments gekauft hat antwortet, will man jetzt von tür zu tür ziehen und die bewohner befragen:
Council officials are now expecting to canvass the apartments door-to-door, although sources said there were concerns that the building's security, including its SAS-trained doormen, could prove an obstacle.